Nachlese – Rundfunk-Fernsehen – Klassische Werke zwischen Weihnachten und Neujahr 2009

Hallo WO-Freunde,

hier ist nun meine angekündigte Nachbetrachtung zu den Radio- und Fernsehsendungen zwischen Weihnachten und Neujahr 2009. Das Angebot war so überwältigend, dass man kaum zum Verschnaufen kam, der Tag hätte mehr als 24 Stunden lang sein müssen, um die Sendungen mithören zu können. Ich beschränkte mich auf die Sendungen des Weihnachtsoratorium und konnte so manch Altes wieder auffrischen und mit neuen WO-Sendungen kofrontriert werden.

  • Was gab es an Neues zum Thema Weihnachtsoratorium zu entdecken, da fällt einem als erstes die Rundfunkübertragung des WDR mit der Neueinspielung des WO – BWV 248, Kantaten 1 bis 6 – von Hermann Max mit der Rheinischen Kantorei – auf.

Solisten: Veronika Winter, (Sopran) – Wiebke Lehmkuhl, (Alt) – Jan Kobow, (Tenor) – Markus Flaig,
(Bass-Bariton) – Rheinische Kantorei, Das Kleine Konzert, Leitung: Hermann Max.

CD-Cover: Hermann Max BWV 248 Weihnachtsoratorium

Diese Neueinspielung liegt mir ein wenig im Magen und kann mich nicht so recht dafür begeistern. Ich als Trompeten-Fan finde das Trompetenspiel – ob im Eingangs-Satz – Mittelteil oder Schlusssatz total daneben, was gibt es für Trompeten-Größen in Deutschland die das meisterhaft vorführen können. Selbst in Herford, im  Januar 2009 – war ein besserer Akteur zugegen.

Die Pauken überlaut und in einem widersprechenden Tempo, was sollte das? Einige Gesangs-Solisten konnten mich auch nicht so recht überzeugen, die Sopranistin Veronika Winter und der Tenor Jan Kobow sind wohltuhend zu benennen. Der Chor schlank und fantastisch – und sang überzeugend in Kammerton-Besetzung. Die Rheinische Kantorei mit historischen Instrumenten bestückt, gibt eine solide Vorstellung. Hermann Max, für Qualität bekannt, ist meiner Meinung nach nur eine durchschnittliche Neueinspielung gelungen..!! Schade, da konnte mehr dabei heraus springen.

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  • Wie wohltuhend hob sich hier die Rundfunkübertragung des MDR-Figaro mit dem Thomaner Chor  ab. Bestückt mit tollen Gesangs-Solisten unter der Leitung von Thomaskantor Georg Christoph Biller – konnte die vorgenannte Neueinspielung von Hermann Max nicht das Wasser reichen. Es handelte sich um einen Mittschnitt vom 13. Dezember 2009 aus der Thomaskirche Leipzig für eine neue CD-Veröffentlichung im Herbst 2010 beim Label „RONDEAU“.

Thomaner Chor

Johann Sebastian Bach: Weihnachtsoratorium BWV 248 (Kantaten 1-6)

Knaben-Sopran: Paul Bernewitz und Friedrich Prätorius, Mitglieder des Thomaner Chores

Dorothea Jansen, Sopran; (erkrankt..!!) Solistenpart durch Thomaner gesungen..!!)
Ingeborg Danz, Alt;
Evangelist: Martin Petzold, Tenor;

Arien: Christoph Genz, Tenor
Panajotis Iconomou, Bass

Thomanerchor Leipzig, Gewandhausorchester Leipzig

Leitung: Georg Christoph Biller

(Aufzeichnung vom 13.12.2009 als Mittschnitt für eine neue CD-Veröffentlichung bei „RONDEAU“ im Herbst 2010,
Aufführungsort: Thomaskirche Leipzig.

Es ist eigentümlich, kaum setzte der Trommelwirbel mit den hervorragend besetzten Trompeten ein, war ich sofort gefesselt von dieser Rundfunkübertragung, liegt es mit an der Bach-Stätte der Thomaskirche, dass der Impuls sofort da ist? Aber das kann nicht nur daran liegen, die Kantaten-Teile 1 bis 6 habe ich mir zweimal angehört und komme zu einem positiven Gesamt-Urteil. Sicherlich sind die Knaben-Soprane: Paul Bernewitz  und Friedrich Prätorius – Mitglieder des Thomaner Chores nicht jedermanns Sache, aber diese jugendliche Frische in ihren Stimmen haben mich absolut inspiriert und war davon sehr angetan. Wenn Papa Bach solche Sängerknaben zur Verfügung gestanden hätte, wäre ganz bestimmt keine Perücke von ihm geflogen…!! Es war durchweg eine runde Aufführung zumal mir die übrigen Gesangs-Solisten entschieden angenehmer gefielen als bei der Rheinischen Kantorei. Die Altistin: Ingeborg Danz; superb – der Bassist: Panajotis Iconomou; hat ein angenehmes Timbre und meistert selbst die tiefen Lagen in meisterlicher Manier. (Ich fand ihn an diesem Abend homogener als in der SDG-Einspielung mit Gardiner). Die zwei Tenöre waren ebenfalls Klasse: Martin Petzold und Christoph Genz, dieser ebenfalls ein Bekannter aus der SDG-Riege…!!

Mein Gesamt Fazit zu den 2 Neueinspielungen:

Wer Knaben-Soprane nicht ablehnt, bekommt im Herbst 2010 beim Label:Rondeau eine gelungene CD-Neueinspielung des WO von den Thomanern serviert, leider fällt Hermann Max dagegen ein wenig ab, wird aber sicherlich auch seine Freunde des Kammerchors finden, zumal die Rheinische Kantorei auf historischen Instrumenten agiert und im Gegensatz dazu das Gewandhaus-Orchester bekannter maßen auf modernen Instrumenten spielt, wann damit einmal Schluss sein wird, bleibt wohl ein Rätsel.

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Angetan war ich von den zwei Fernsehübertragung im BR mit dem Weihnachtsoratorium Kantaten 1-6 mit dem Windsbacher Knabenchor unter der Leitung von Karl Friedrich Beringer.

J.S. Bach Weihnachtsoratorium BWV 248 Kantaten  1-6

Ausführende: im Münster in Heilsbronn – Dezember 1999

Münchener Bachsolisten – Windsbacher Knabenchor – Juliane Banse; Sopran – Cornelia Kallisch; Alt – Evangelist: Markus Schäfer; Tenor – Arien: Robert Swensen; Tenor –  Thomas Quasthoff; Bass – Leitung: Karl Friedrich Beringer.

WO BWV 248 Windsbacher Knabenchor im Münster Heilsbronn

Das Trompeten – Ensemble „Läubin“ war einfach Spitze, da waren absolute Könner am Werk und war ein Kunstgenuss mit einer  1a Qualität. Eine Eigenwilligkeit Beringers kann nicht unerwähnt bleiben. Der Anfangschor beginnt nicht wie in der Partitur mit: Jauchzet, frohlocket, auf preiset die Tage, sondern übernimmt den Anfang der Vorlage BWV 214 „Tönet ihr Pauken, erschallet, Trompeten“. Die Fernseh-Aufnahmen waren aus dem Jahre 1999 und es  war eine gute Bild und Tonqualität. Die Gesangs-Solisten – vorangestellt der hervorragende Bass Thomas Quasthoff – entsprechen den Erwartungen.  Der Knabenchor bot eine tolle Gesangskultur und kann es mit den Thomanern durchaus aufnehmen, sie besitzen ein hohes Niveau. Ansonsten fand ich die  Kantaten 1-6 von den „Münchener Bachsolisten“ sehr ausgewogen musiziert und  vom Windsbacher Knabenchor erfrischend gesungen. Die Aufnahmen stammen aus dem Münster in Heilsbronn und war ein vortrefflich gewählter Aufführungsort.

Hier ein Ausschnitt von YouTube mit dem Eingangssatz aus dem BWV 214 „Tönet ihr Pauken“ das Verwendung gefunden hat anstelle des „Jauchzet frohlocket“ aus der Originalfassung des BWV 248.

Es ist immer wieder interessant festzustellen, wie die einzelnen Interpreten das WO zur Aufführung bringen, der Ausreißer mit dem „Tönet ihr Pauken, erschallet Trompeten“ aus dem BWV 214 durch Beringer ist schon ungewöhnlich.

Grüße

Volker

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P.S. Zwei Hörbeispiele WO aus Kantate 3 Eingangs-Satz mit Trompeten: „Herrscher des Himmels“:

1. Link: Hör-Beispiel: Hermann Max, Link: 1_Beispiel_Hermann Max-W0 -Trompeten „Herrscher des Himmels“

2. Link: Hör-Beispiel: Thomaner mit Gewandhaus-Orchester WO Trompeten „Herrscher des Himmels“

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9 Gedanken zu „Nachlese – Rundfunk-Fernsehen – Klassische Werke zwischen Weihnachten und Neujahr 2009

  1. muriel

    Danke für die Rückschau. Ich hörte, da ich vermehrt Zeit hatte, meine Weihnachtsoratoriumsaufnahmen sehr intensiv. Ganz überraschend wie der der Riaskammerchor mit R.Jacob. Erstaunlich die langsamen Tempi der Choräle, aber ich hörte das gern, vielleicht ist die Tempozeit vorbei. Beeindruckend das Orchester in der Aufnahme von Harnancour, übrigens, auch dort sind die Tempi bemerkenswert zurückgenommen. Sehr schön die Aufnahme der Japaner, wirklich gekonnt und solistisch vorzüglich. Wenn ich das mal so grob an mir vorbeigehen lasse, „der“ Evangelist ist und bleibt Pregardien und der Bass ist natürlich Klaus Mertens. Ich finde es ganz sensationell, dass alle Bachkantaten von Koopmann mit Mertens eingespielt sind. MManchmal, wenn ich „Erleuchte auch meine finstern Sinne“ höre, denke ich an Dieskau und höre bei JPC die Thomas-Aufnahme.
    Manchmal sehe ich mir die DVD mit dem Sir an und freue mich über die noch relativ frischen Gesänge und über den guten Evangelisten Genz und ärgere mich über die schwachsinnige Textfälschung in der oben erwähnten Bassarie.

    Liebe Grüße
    muriel

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  2. Torsten

    Hallo Volker,

    Deiner Kritik der Radioaufzeichnung der Thomaner kann ich nur zustimmen, wobei ich live in der Thomaskirche saß. Als die Thomaner-Knaben solo sangen, war die atemlose Stille richtig spürbar. Hochkonzentriert verfolgten nicht nur ich, sondern das ganze Publikum gerade diese Arien. Aber auch sonst war es eine durchweg überzeugende Darbietung. Nur kurz will ich drei Fehler Deiner Mitteilungen korrigieren: Paul heißt mit Nachnamen Bernewitz. Das Label spricht sich zwar „Rondo“, geschrieben aber „Rondeau“. Dorothea Jansen war nicht beteiligt, da erkrankt – für sie sangen die Thomaner (siehe auch meine Anmerkung am 21.12.2009 zu Deiner „Vorlese“). Wer wollte hatte übrigens während der Feiertage Gelegenheit, im MDR eine Fernsehaufzeichnung der Thomaner aus dem Jahr 1998 zu sehen (ist zusammen mit der letzten Gesamtaufnahme der Thomaner bei Philips entstanden, was ich gar nicht bemerkt hatte, als ich damals in der Nikolaikirche im Publikum saß). Das Besondere war, daß jede der sechs Kantaten passend zum jeweiligen Festtag (25.12., 26.12., 27.12. – früher dritter Weihnachtstag gewesen – 01.01., 03.01. – Sonntag nach Neujahr, 06.01) gezeigt wurde, als morgendliche Gabe an Frühaufsteher zwischen halb und um Acht beginnend. Aus Anlaß 275 Jahre WO wurden in der Thomaskirche und Nikolaikirche in Leipzig an diesen Tagen die Kantaten live gegeben, davon 1,3 und 6 von den Thomanern (3 schon in der Silvestermotette -kam aber Neujahr nochmals von anderen Sängern).

    Alles Gute zum Neuen Jahr
    Torsten

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  3. Volker Autor

    Hallo Torsten,

    vielen Dank für deinen umfangreichen Kommentar mit den Berichtigungsvorschlägen, diese Angaben von Dir habe ich umgehend umgesetzt und korrigiert.
    Der Knabensolist ist vom Hören von mir so niedergeschrieben worden umso schöner, dass eine Richtigstellung vorgenommen werden kann. Label „Rondeau“ ist allen wohlbekannt da ist mir auf die Schnelle das volkstümliche Wort eingefallen und so niedergeschrieben worden.

    Ich bin im Herbst 2010 einmal gespannt, wie die CD-Produktion vom 13.12.2009 geworden ist, vorgemerkt habe ich mir den Kauf, denn die Rundfunkübertragung hat es mir angetan.

    Hast Du Interesse an einem Besuch der Gardiner-Probe – der h-Moll-Messe am 20. Juni 2010 in der Thomaskirche? Wenn ja, melde dich bitte per PN.

    Wie ich gerade festgestellt habe, ist das Abschlusskonzert mit J.E. Gardiner am 20.6.2010 um 18:00 h restlos ausverkauft und das 5 Monate vor Beginn.

    Ich wünsche Dir auch alles Gute zum neuen Jahr.

    Herzlichen Gruß
    Volker

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  4. Wolfgang

    Liebe Bach-Freunde!

    Auch mich haben viele Aufnahmen des WO über dies Festtage bis hin zu Epiphanias begleitet. Diese Zusammenstellung verschiedener Aufnahmen hat für mich alles noch mal geordnet. Volker-, vielen Dank!

    In diesem Jahr hatte ich bei den Kantaten 1-6 ganz besonders mein Augenmerk auf den inneren Aufbau und die Entwicklung der Dramatik geachtet.(vgl auch G.Jena, Morgenlicht, Herder-Spektrum 4733)

    Da ich gerade eine Händel-Oper (Giulio Cäsare) in der Semper-Oper erleben durfte, bot sich ein Vergleich-, soweit dies bei den unterschiedlichen Gattungen Oratorium-Oper und den geschilderten historischen Themen überhaupt möglich ist, an.

    Während die Oper Händel’s sich in langatmigen Wehmuts-Arien erging, ist doch Bach auf stetigen Fortschritt der Handlung in atemberaubender dramatischen Steigerung bedacht. Händel kann nur mit den farbigen und bewegten Rezitativen punkten.In der Oper hatte Händel natürlich einen großflächigen Handlungsspielraum (richtig 3D!), während Bach den Erzählfaden des Evangelisten aus Lukas- und Matthäus-Evangelium konsequent eindimensional entwickelt, sich konzentriert und am Schluß den für den Christen befreienden Abschluß nicht vergisst:

    ‚Nun seid ihr (Christen) wohl gerochen (heißt gerächt), vor Eurer Feinde Schar … denn Christus … kommt immer wieder neu in die Welt zu uns Menschen.

    So geht man bei Bach mit einer Botschaft aus dem Konzert. Bildlich gesprochen:

    verlässt man nach dem Bach-Konzert ein ‚musikalischen Reich‘, in dem all’die Möglichkeiten aufgeblitzt sind, die unser Leben heilen können.

    Dagegen war die Händel-Oper ‚l’art per l’art‘-, Kunst für die Kunst und hat mir persönlich nicht viel gebracht.

    Ich erinnere nochmal an das mögliche Treffen zwischen Bach und Händel, das auch in seinem Nicht-Zustande-Kommen in diesem blog diskutiert wurde.

    Hätten sich Bach und Händel-, abgesehen von ‚Gerede über ihre Heimat‘ etwas zu sagen gehabt? Hätte der mit Ehren überhäufte Händel nicht vor Bach’s innerer Strahlkraft erblassen müssen.

    So bin ich dankbar, dass ich in jedem Jahr neue Facetten im Weihnachts-Oratorium finden kann.

    Gruß

    @Wolfgang

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  5. muriel

    Hallo,

    danke für die besinnliche Nachlese von Wolfgang, die mich freute. In einem würde ich vorsichtig sein: Händel. Es gibt so einen Händel und so einen Händel. Wenn z. B. Marc Minowski Händel musiziert, ist das etwas total anderes als wenn es Helmut Koch (kennt den noch jemand?) tat. Außerdem zeigt Händel, wenn er einen anständigen Text bekommt – Messias!!! – dass er auch ganz anders kann. Da sitzt doch jedes Rezitativ und eine Arie ist schöner als die andere, und die Chöre gesungen vom Stuttgarter Kammerchor, was für ein Wunder,ich meine, das ist auf händelsche Art bachsche Höhe. Ein Zweites: Ich hörte die Ausschnitte des WO H. Max, soweit man das Dank CPJ kann. Da kann ich die Kritik an den Trompetern/innen(?) nicht nachvollziehen. Der Pferdefuß scheint mir dort der Solobass zusein, aber das kenne ich ja schon lange vom Sir.
    Und drittens: Kennt jemand von euch das komische Buch von Marten T’haard „Bach und ich“? Auf dem Umschlag ist eine Orgel zu sehen. Auf der einen Seite sitzt T’haard und auf der Rückseite Bach, das ist ganz witzig. T’haard ist ein durch und durch Bachbegeisterter, der nur Klavier und Orgel spielen lernte, um eben Bach zu spielen. Das verstehe ich.Eigentlich besteht das ganze Buch in persönlichen Würdigungen der Bachschen Werke, jede Kantate, jedes Präludium usw. Zwischendurch kämpft T’Haard immer wieder mit seiner Existenz als Atheist, die er durch Bach offenbach in Frage gestellt sieht. Es ist ein irgendwie rührendes Buch, das man mit einem tiefen Unglauben dem Verfasser gegenüber lesen darf. Der Sir kommt darin gar nicht vor, wahrscheinlich sind seine Tempi für T’haard viel zu schnell.

    Liebe Grüße
    muriel

    P.S. Ein Jammer, dass die h-moll-Messe ausverkauft ist. Gerade im nächsten Jahr will ich nach Leipsch, schon um Andras Schiff zu hören.

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    Antwort
  6. Volker Autor

    Hallo Muriel,

    nun komme ich endlich dazu, Dir auf deinen letzten Kommentar zu antworten.
    Ich als Trompeten-Fetischist kann mich über die ungleichen Trompeten-Interpretationen von dem Ensemble eines Hermann Max und dem Gewandhaus-Orchester Leipzig nur wundern. Ich füge spontan einmal zwei Hörproben aus dem WO – Kantate 3 mit dem Eingangs-Satz; „Herrscher des Himmels“ bei und bildet euch selber ein Urteil, welches Trompeten-Ensemble eine trefflichere Wiedergabe erreicht.

    Link zum 1. Hörbeispiel mit Hermann Max:

    https://meinhardo.files.wordpress.com/2010/01/1_beispiel_hermann-max-w0-trompeten-herrscher-des-himmels.mov

    Link zum 2. Hörbeispiel mit den Thomanern und dem Gewandhaus-Orchester:

    https://meinhardo.files.wordpress.com/2010/01/2_beispiel_thomaner-wo-trompeten-herrscher-des-himmels.mov

    Sicherheitshalber habe ich die Links im Hauptbeitrag unter P.S. am Ende nochmals hinzugefügt, falls die Links im Kommentar nicht funktionieren sollten.

    Das Bach-Buch von Maaten ‚t Hart ist es wert, dass es in einem eigenständigen Beitrag einmal vorgestellt wird, das werde ich in den nächsten Tagen mir einmal vornehmen und in den Blog stellen. Danke für den Tipp.

    Lieben Gruß
    Volker

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    Antwort
  7. muriel

    Danke für die Höhrproben. Könnte es sein, dass die Unterschiede eine akustische Ursache haben?
    Meine Meinung zu T’haard, man sollte das Buch nicht unbedingt lesen. Nichts als Schwärmerei und Gefühligkeit.
    Noch einen Nachtrag zu den WO’s. Für 16€ gab es bei uns die Aufnahme mit dem Combattimento Consort Amsterdam. In ihr ist ein ausgesprochen guter Jörg Dürrmüller als Evangelist zu hören. Manchmal sind die Tempi wahnsinnig schnell. Die Sopranistin, Malin Hartelius, ist uns allen von BWV 51 bekannt. Der Sir setzte sie bei „Jauchzet Gott…“ ein, auch damals ein Missgriff. Übrigens hat auch Koopmann mit seiner Solistin bei „Jauchzet Gott…“ keinen guten Griff getan – Marlies Peters. Mich wundert das sehr, weil es so ausgezeichnete Sopranistinnen wie Johanette Zomer oder Deborah York oder Ruth Holton (mit ihr gibt es davon zum Glück die Aufnahme mit Leusing)oder Lisa Larsson… gibt.

    Liebe Grüße an die ganze Musikgemeinde
    muriel

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    Antwort
  8. Wolfgang

    Lieber muriel! Liebe Mit-bloger!

    Maarten ‚t Hart’s Bach-Buch (piper tb 3296 + CD) nimmt in meiner Bach-Bib einen Ehrenplatz ein. Man sollte das Buch schon lesen, da es eine ‚unbedingte Bindung‘ beschreibt, die in der Bach-Literatur (leider) selten ist. Was dieser Jugendliche da empfindet, ist vor allem duch seine musikalische Neugier und Kenntniss gedeckt. Da ist eine ‚Konsequenz‘ zu spüren-, so gehen wirklich ‚getroffene‘ Jugendliche vor. T’Hart ist also ein lebendiges Beispiel dafür, dass musik-freeks sich für Bach begeistern können !!!

    Muriel-, Du hast ja schon die persönliche Beziehung des Klavier- und Orgelspielers t’Hart zu Bach beschrieben-, deshalb wundert mich Dein Verdikt, das Buch nicht zu lesen.

    Ja-, das Buch ist ein Glaubensbekenntnis an Bach’s Genie und so was fehlt.

    Mir gefällt vor allem, dass t’Hart zu fast jeder Kantate was sagt. Öfters ist der Jugendliche t’Hart „bis in’s Innerste aufgewühlt“ und er beschreibt oft, wie ihm an Bach’s Melodik etwas für sein Leben klar wurde. Mich hat fasciniert, wie zielstrebig der junge Mann Maarten Bach sich erobert, immer wieder erkennt er Klangphänomene bei Bach, die er einzigartig findet.

    Z.B. Nach dem Holländer t’Hart ’skizziert Bach mit seiner Chaconne den Lebenslauf eines Menschen: Geburt, Übermut, auch Leiden der Jugend, echtes Glück und schließlich Alter und Tod.‘ vgl. im tb S.203.

    Da sag‘ ich doch:

    EINZIGARTIGE CHARAKTERISIERUNG-, DAS MUSS ICH MIR DOCH NOCHMAL ANHÖREN !!!

    Legt Euch doch alle mal schnell die Chaconne auf oder klickt sie Euch bei google an.

    Gruß

    QWolfgang

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    Antwort
    1. yo

      Hallo Wolfgang!
      Hallo Muriel!
      Über Maarten ‚t Harts Buch „Bach und ich“ habe ich mal eine Rezension geschrieben, die ich gerne in diesem Forum wiederhole, wenn Volker seine angekündigte Seite dazu aufgemacht hat. Vorher nur zwei kleine Anmerkungen: 1. ‚t Hart ist gewiss kein Jugendlicher, sondern 1944 in Maassluis geboren, somit ein 65-jähriger Senior. 2. Er ist auch kein Musikwissenschaftler, der -wie andere studierte Bachexperten – ein wissenschaftlich fundiertes Buch geschrieben hat, sondern ein ausgesprochener Bachfan, wie ich auch. Über sein Hobby – im Hauptberuf ist er Schriftsteller – oder besser gesagt, über seine Leidenschaft hat er ein sehr persönliches Buch – einen Erfahrensbericht – geschrieben. Ich fand es gut: teilt der Mann doch seine Leidenschaft zu Bach mit mir und weiteren Millionen Menschen auf diesem Planeten. Gemessen an den vielen hochwissenschaftlichen Büchern über Bach, die ich auch gelesen bzw. studiert habe, ist sein Buch mitreißend und unterhaltsam.
      Gruß
      yo

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