Meine WUT über die fast verlorene Hochschule für Kirchenmusik Herford!

Meine WUT über die fast verlorene Hochschule für Kirchenmusik Herford!

Doch zum Ärger:

Wieder einmal soll HERFORD abgehängt werden. Zum Bericht in der Herforder Zeitung Westfalen-Blatt vom 1.2.2021 (zur geplanten Verlegung der Hochschule für Kirchenmusik Herford nach Bochum.)

Hochschule für Kirchenmusik Herford

Da schrecken Misstöne und voreilige Paukenschläge nicht nur mich auf!

Als Mitglied des Freundeskreises der Hochschule für Kirchenmusik Herford bin ich seit meinem Umzug 2008 nach Herford der Hochschule sehr verbunden. Gerüchte über die Benachteiligung und Umstrukturierung der Hochschule im Gesamtkonzept der Kirche Westfalen gab es schon länger. Jetzt scheint es ernst zu werden.

Natürlich gibt es auch in der Kirche von Westfalen berechtigte Einsparkonzepte. Dazu noch scheint es im politischen Raum von NRW Bestrebungen zu geben, die Region OWL/Lippe gegenüber dem Ruhrgebiet und dem Rheinland regelrecht abzuhängen, sprich zu benachteiligen.

Vergessen wird dabei, daß gerade in OWL/Lippe der Stiftungsgedanke viel auf die Beine gestellt hat (von Oetker bis Stranghöner, Wellteam, Weinrich usw.) Immer haben sich engagierte Freundeskreise gerade um kulturelle Institutionen gebildet.

Leider setzt auch die Kirche, um dem Mitgliederschwund und zukünftigen finanziellen Engpässen zu begegnen, auf’s falsche Pferd. Passender: spielt die falsche Melodie auf! Klassische Musik und eingängige Lieder sind ein zentraler Bestandteil in der Kirche und ihren Kreisen. Und dass sich das Verständnis und eine Leidenschaft für Musik nun mal seit altersher von der klassischen Musik ableitet, kann doch wohl niemand bestreiten.

Daher ist es eine musikhistorisch, sozial und auch finanziell falsche Entscheidung, eine klassische Musikausbildung mit einer zeitgemäßen Musikströmung zu fusionieren. Umgekehrt sollte es sein. Neues muß auf klassisch Bewährtem aufbauen. Und auch finanziell wird die Kirche von einem hoffentlich demnächst einsetzenden wirtschaftlichen Aufschwung partizipieren !

Es gibt in Herford eine bereits langlebige kulturell-soziale Tradition. Einige Beispiele will ich aufzeigen:

Da gibt es seit Jahrzehnten einen Freundeskreis der Hochschule für Kirchenmusik Herford. Mit Mitgliedsbeiträgen und Stipendien unterstützt und motiviert er musikalische Arbeit der Hochschule.

Die Herforder lieben ihre schneeweiße Villa am Fuße des Stiftsberg, aus der oft Orgel-und Posaunentöne schallen.

Mit ihren Dozenten und Studierenden ist die Musik der Hochschule oft im Stadtleben vertreten.

Im Zusammenspiel mit der großartigen Marienkirche Stift Berg ist für Examens-und Festkonzerte ein bedeutender, mit zwei Orgeln und Konzertflügeln bestehender Raum verfügbar,

Die Aula-Konzerte (monatlich montags) sind immer gut besucht. Ihre Konzerte waren sowas wie ein Geheimtipp für unmittelbares und nahes Musizieren und Hören.

Die Kirchengemeinden in OWL-Ostwestfalen-Lippe, in Herford und Umgebung finden hier Unterstützung in musikalischen Angelegenheiten. Viele Studierende sind Chorleiter/Innen und Organist/Innen.

Immer noch gibt es hier eine starke Posaunenchor Beteiligung. Wer liebt es nicht, wenn zum Gottesdienst, Marktgeschehen, einer der vielen Posaunenchöre vom Rathausturm aufspielt.

Die Studierenden selbst können sich durch musikalische Aushilfe im Stadtgeschehen was dazu verdienen (Hochzeiten, Beerdigung).

Auch mit Privat-Konzerten sind Studierende mit ihrem Musik-Können direkt in Familien und geben Hauskonzerte.

Viele Studierende haben Mietverhältnisse Mieter bei Herforder Hausbesitzern.

Dem einen oder anderem werden bestimmt noch viele Argumente einfallen, die für einen Verbleib der Kirchenmusik-Hochschule sprechen. Nicht zu vergessen, dass sich Herford zur Zeit mit dem Ausbau des Bildungs Campus auf dem Stiftsberg zum Unistandort entwickelt. Da gibt es wohl auch genug Effekte der Synergie

Bereits seit 1948 ist die Hochschule für Kirchenmusik in Her­ford fester Bestandteil des kulturellen Lebens und dabei nicht nur Stätte fundierter musikalischer Ausbildung, son­dern zusammen mit der Westfälischen Kantorei Herford auch eine will­kom­mene Bereicherung des Konzertlebens in Herford und Umgebung.

WARUM, und nochmal WARUM sollte dann eine alt-ehrwürdige Musik-Universität ihren in so vielen Verankerungen angestammten Platz aufgeben?

Wer Musik liebt protestiert mit mir gegen diese Misstöne und voreilige Paukenschläge! Auch Auswärtige können in den Herforder Zeitungen Kritik äussern.

Angaben der Publikationen über das Thema in Ostwestfalen-Lippe mit Kommentar-Funktion:

Neue Westfälische Zeitung Herford

Link: Wie geht es mit der Hochschule für Kirchenmusik in Herford weiter? – nw.de


Herforder Zeitung Westfalen Blatt Herford

Link: westfalen-blatt.de/OWL/Kreis-Herford/Buende/4356340-Landeskirche-will-Einrichtung-nach-Bochum-verlegen-Herford-droht-Verlust-der-Musikhochschule(öffnet in neuem Tab)

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Verfasser: Wolfgang Adam, HERFORD

8 Gedanken zu „Meine WUT über die fast verlorene Hochschule für Kirchenmusik Herford!

  1. sommerk

    Hallo Wolfgang,

    ein aufwühlender Artikel von Dir, wo ich Dir nur zustimmen kann. Warum muss man Bewährtes zerstören, was immer erfolgreich gewesen ist. Diese Entscheidungen versteht kein Mensch, dass so prächtige Institutionen von Ostwestfalen ins Ruhrgebiet transferiert werden sollen. Die kulturelle Vielfalt in Ostwestfalen ist großartig und besitzt riesige Weltfirmen wie Oetker, Miele, Bertelsmann die Textilindustrie und den breit gefächerten Mittelstand, der diese Region mit Geldmittel als Sponsor diese Hochschule für Kirchenmusik Herford am Leben erhalten lassen kann.

    Ich finde es großartig, dass Du jetzt eine Protestbewegung ins Leben rufst und dieses Kleinod in deiner neuen Heimatstadt Herford erhalten möchtest.

    Herzliche Grüße
    Karin

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  2. Volker

    Ich danke Dir Karin,

    für deinen Kommentar, der sehr wichtig ist für die von Wolfgang ausgelöste Protestbewegung gegen eine Schließung der Hochschule für Kirchenmusik Herford.

    Es gibt von dem Herforder Bürgermeister eine Eingabe gegen die Schließung der Hochschule für Kirchenmusik Herford in einem Artikel in der NW-Zeitung Herford verfasst, wie folgt:

    Link:
    https://www.nw.de/lokal/kreis_herford/herford/22948165_Wie-geht-es-mit-der-Hochschule-fuer-Kirchenmusik-in-Herford-weiter.html

    Bürgermeister Kähler zeigt Möglichkeiten und Grenzen auf

    Bürgermeister Tim Kähler hat inzwischen Kontakt zum Landeskirchenamt aufgenommen. Während eines Telefonats sei ihm versichert worden, dass noch keine Entscheidung gefällt worden sei, so Kähler. Die Stadt Herford sei bereit, weitere Gespräche zu führen. Eine Umsetzung des Projekts auf dem Bildungscampus bezeichnet er weiterhin als möglich.

    Ebenso sei eine Erweiterung an der Parkstraße denkbar, „wenn das auf dem Grundstück zu realisieren wäre“, sagt Kähler. Allerdings nennt der Bürgermeister Grenzen: Die Finanzen von Stadt und Kirche sind zu trennen. Eine finanzielle Beteiligung werde es daher nicht geben. Den Verlust der Hochschule würde er in jedem Fall bedauern: „Bei unserer Historie und für unsere kulturelle Landschaft wäre das schon sehr schade für Herford.“

    Weitere Protest-Kommentare sind herzlich willkommen.

    Herzliche Grüße
    Volker

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  3. herford1.5.50

    Liebe Karin!
    Ich bin ja nur eine KLEINE Stimme i m Chor der bereits vielfach protestierenden. Die in der Landeskirche wollten das ja vielleicht auch! ES tut sich auf mehreren Ebenen was. Mal sehen, was rauskommt.

    Gruß Wolfgang

    Gefällt 3 Personen

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  4. Heinrich Hoffmann

    Guten Abend liebe Freunde in Ostwestfalen,

    da bekommt man Frust, wenn so eine großartige Hochschule für Kirchenmusik in Herford geschlossen werden soll. Sie besitzt einen ausgezeichneten Ruf und hat viel junge Menschen seit über 70 Jahren zum Kirchenmusiker ausgebildet und dann wird brutal diese großartige Institution geschlossen.

    Besitzt die Landeskirche von Westfalen noch normale Entscheidungen? Wir stehen oft vor dem Problem, dass die Kirchen etwas anordnen, was wir normalen Menschen nicht mehr verstehen können und wollen. Ein wunderbares schlagendes Herz der Kirchenmusik in Ostwestfalen-Lippe wird für immer zerstört und lässt eine große Leere zurück, mit seiner enttäuschten Bevölkerung.

    Wunderbar, dass sie Herr Adam zum Protest aufrufen, dem ich mich gerne anschließen möchte, damit so ein Unsinn der Zerstörung zurück genommen wird.

    Herzliche Grüße aus Aachen
    Heinrich Hoffmann

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  5. wschuen

    Hallo nach OWL !

    aus dem hohen Norden von Europa bewegen mich alle Themen der Klassischen Musik aus Deutschland.

    Man kann und wird es nie begreifen können, wenn eine Musikhochschule für Kirchenmusik, die international ein großartiges Resümee besitzt, aus einem nichtigen Grund ihrer Existenzgrundlage entzogen wird an einem Ort, wo sie schon lange ihre Daseinsberechtigung erwirken konnte.

    Nach meinem Kenntnisstand hat diese Musikhochschule in Ostwestfalen-Lippe einen hohen Stellenwert und kann mich daran erinnern, als ich mein Studium an der Nordwestdeutschen Musikakademi in Detmold besaß, wir alle sehr stolz waren, diese Musikhochschulen besitzen und besuchen zu können. Wir habe gemeinsame Unternehmungen besessen und haben uns gegenseitig befruchten können.

    Ich kann nur hoffen, dass ein Umdenken stattfindet und die Musikhochschule für Kirchenmusik in Herford verbleiben kann. Denn dort ist sie 1948 gegründet worden und muss in Herford ihren Sitz für dauerhaft gesichert sein.

    Herzliche Grüße aus Stockholm an alle Protestierenden in OWL und wünsche viel Erfolg.

    Wolfgang Schuenemann

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  6. sommerk

    Hallo Wolfgang,

    ich habe „Volkers Klassikseiten J.S. Bach“ mit dem Artikel über die Schließung der Hochschule für Kirchenmusik Herford auf Facebook in der Gruppe für Kirchenmusik veröffentlicht, wo riesige Kommentare dazu abgegeben wurden.

    Karin Sommer hat einen Link geteilt am 04.02.2021 um 01:55 Uhr

    Meine WUT über die fast verlorene Hochschule für Kirchenmusik Herford! 🙂 🙂
    Eine Protestbewegung gegen das Aus der Hochschule für Kirchenmusik Herford

    Link: https://www.facebook.com/groups/240884292598186

    Nachstehend einige Auszüge:
    Paul F. Knizewski
    Ähm, wenn es explizit um den Standort Herford geht, würde ich das Foto im Artikel mal überprüfen. Aktuell ist der Aritkel leider auch nicht, Thema Aulakozerte monatlich. Die waren zuletzt eben leider nicht immer gut besucht und gab es auch nicht immer monatlich. Soll aber nicht heißen, dass die Hochschule weg soll. Konzepte müssten her, ich fürchte aber, es wird gegenüber der Landeskirche nichts nützen.
    · Antworten · 2 Tage

    Jan Trimpop
    Paul F. Knizewski
    Die Hochschule wird nicht geschlossen, der Standort wird nur verlegt.
    · Antworten · 2 Tage

    Paul F. Knizewski
    Jan Trimpop Ach ne. Schon klar. Aber Herford würde damit geschlossen.
    · Antworten · 2 Tage

    Stephan Reinke
    Die Verlegung eines Standorts ist ja nun nicht das Aus der Institution. Wer sich genau mit dem Umzug befasst, wird erkennen, dass dies sogar eine Stärkung ist und eine Investition ist. In Zeiten von massiven Etatkürzungen in Westfalen hätte es durchaus auch ein wirkliches Aus für die Hochschule geben können. Nun ist sie gesichert. Aus lokalpatriotischer Sicht mag das für Herforder traurig sein. Wem es aber wirklich um die Institution geht, sollte sich freuen.
    · Antworten · 2 Tage

    Christoph Spengler
    Stephan Reinke Das sehe ich auch so, zumal sich durch die Nähe zu den Theologen und Gemeindepädagogen sehr interessante Möglichkeiten der Kooperation ergeben.
    · Antworten · 2 Tage

    Stephan Reinke
    Christoph Spengler außerdem noch ein Neubau, der an Bedürfnisse einer Hochschule angepasst ist. Also besser gehts nun echt kaum.
    · Antworten · 2 Tage

    Danny Neumann
    Stephan Reinke nur werden bei der ganzen Geschichte einige Punkte übersehen, z.B. die Auswirkungen auf die Bläserarbeit und die Kirchen in der Umgebung. Die neuen Möglichkeiten sind zweifelsfrei toll, aber dafür wird umgekehrt ein hoher Preis gezahlt, … Mehr ansehen
    · Antworten · 2 Tage

    Paul F. Knizewski
    Stephan Reinke Ich würde mal die Studierenden fragen, da sehen das einige anders. Vor allem: man schaue mal auf die Entfernung Herford-Bochum und Witten Bochum.
    · Antworten · 2 Tage

    Stephan Reinke
    Paul F. Knizewski die aktuell dort Studierenden betrifft das doch überhaupt nicht mehr. Die sind dann doch eh durch.
    · Antworten · 2 Tage

    Paul F. Knizewski
    Stephan Reinke Es geht mir um den Prozess der Entscheidungsfindung. Ich hab da bis letztes Jahr studiert und man wird allgemein immer vor vollendete Tatsachen gesetzt. Sei es Studienordnung oder eben Standortfrage. Kaum werden die Menschen gefragt, die es betrifft. Sein es Studierende oder auch Dozenten geschweige denn mal Ehemalige.
    · Antworten · 2 Tage

    Stephan Reinke
    Wir waren durchaus als Dozierende in diesen Prozess eingebunden. Und ansonsten ist es halt so, dass in komplizierten Prozessen irgendwann einmal Das Leitungsgremium entscheidet. Wieso man Ehemalige befragen sollte, Erschließt sich mir allerdings tatsächlich überhaupt nicht. Und klar, einige sehen es immer anders. In Großbritannien wollten auch nur 50,1 % den Brexit. Man sollte sich stattdessen vielleicht wirklich einmal freuen, dass in diesem Sparzeiten eine Hochschule gestärkt weiterbetrieben wird. Für mich persönlich wäre aus fahrlogistischen Gründen Herford auch günstiger. Aber es geht eben auch nicht immer nur um einen selbst.
    · Antworten · 2 Tage · Bearbeitet

    Stephan Reinke
    Wenn ich das so lese, frage ich mich ja, wie man an den unzähligen anderen Orten in Deutschland überhaupt ein klassisches Kirchenmusikstudium hinbekommen kann. Ich verstehe die ganze Nostalgie, die an an dem Ort hängt. Aber es erinnert doch sehr an andere Strukturdebatten in der Kirche, wo sich auch niemand von seinem Kirchturm trennen mag.
    · Antworten · 2 Tage · Bearbeitet

    Christoph Spengler
    Leonie Deutschmann Das ist ein katastrophales Statement, das mich erschreckt und ich selbstverständlich ablehne! Und ich erlebe ein solches vollkommen falsches Denken weder bei den Kolleginnen und Kollegen in der Dozentenschaft in Witten noch bei „meinen“ Studierenden. Ich finde es auch deswegen so schlimm, weil es völlig unnötigerweise Gräben aufreißt, die wir weder wollen noch brauchen.
    Und seitens der Landeskirche ist das aus meiner Sicht ganz sicher keine Option.
    · Antworten · 2 Tage

    Leonie Deutschmann
    Christoph Spengler Ich stimme dir vollkommen zu! Und ich hoffe sehr darauf, dass es natürlich nicht so eintreten wird. :’-( Ich muss auch zugeben, dass ich auch dieses historische Gebäude wunderbar finde. So viel Geschichte und so viele Studenten sind hier schon durchgegangen. Das hat auch etwas sehr ehrwürdiges.
    · Antworten · 2 Tage

    Leonie Deutschmann
    Stephan Reinke Wenn man so denkt, dann scheint man ziemlich egozentrisch zu sein. “Nach mir die Sinnflut” 🙂
    · Antworten · 2 Tage

    Stephan Reinke
    Komisch, ich finde es eher egozentrisch, wenn man aus persönlicher Nostalgie an einem Standort festhält ohne auf dessen Wettbewerbsfähigkeit zu schauen. Aber so unterschiedlich kann man es sehen 🙂
    · Antworten · 2 Tage

    Stephan Reinke
    Ich glaube nicht, dass das irgendjemand will. Und wenn es dieses Statement gibt, dann vermutlich nicht von einem der „entscheidenden Player“. Ich verstehe die Sorge bei der Stärke der Lobby der klassischen Kirchenmusik auch nicht. Es entspricht doch an… Mehr ansehen
    · Antworten · 2 Tage

    Christoph Spengler
    Leonie Deutschmann Ich sollte klarstellen, dass ich absolut für einen Wechsel nach Bochum bin. Ich fand nur das Statement unmöglich. Wenn man das mal entromantisiert betrachtet, bietet ein Wechsel zum einen in die vermutlich bevölkerungsreichste Region… Mehr ansehen
    · Antworten · 2 Tage

    Oli Pl
    Christoph Spengler 1.) Die Nähe zu den Theologen hat man in Herford auch – Stichwort: Bethel.
    2.) Wie ist das mit Studentenbuden? In und rund um HF war und ist immer was zu finden. Doch wie ist der Wohnungsmarkt in Bochum? Also kostenmäßig?
    · Antworten · 2 Tage

    Leonie Deutschmann
    Christoph Spengler Kurze Info, es soll sich wohl um ein internes Missverständnis gehandelt haben. Wir waren im direkten Dialog und es soll alles jetzt in Richtung gegenseitiger Kommunikation und Austausch gehen.
    · Antworten · 2 Tage

    Benjamin Frensel
    Symbol für Abzeichen
    Oli Pl, in Bethel findet schon lange keine Ausbildung von Theolog*innen mehr statt, sondern nur noch diakoniewissenschaftliche Fortbildung. Das ist also kein Argument.
    · Antworten · 1 Tage

    Benjamin Frensel
    Symbol für Abzeichen
    Aber, das sollte ich hier vielleicht auch noch sagen: Aus meiner Erfahrung ist dieses Argument ohnehin nicht sehr tragfähig. Die meisten meiner Kommiliton*innen haben mit dem eigenen Studium genug zu tun und haben ihre musikalische Prägung eher aus den… Mehr ansehen
    · Antworten · 1 Tage

    Oli Pl
    Benjamin Frensel Viele, sehr viele Studenten/innen finanzieren sich mit den Orgel- uns Chorstellen rund um HF ihr Studium – und sie gewinnen Praxis und haben da meist auch ihre eigenen Übeorgeln. Das sollte man nicht unterschätzen. Das macht viel aus…. Mehr ansehen
    · Antworten · 1 Tage

    Oli Pl
    Benjamin Frensel Gerade dieses kleinstädtische Flair, diese Stadt der kurzen Wege, das viele Grün rund um den Stiftberg, all das zeichnet Herford doch aus. Hier wird auch ganz viel Tradition kaputtgemacht. Und Geschichte…..

    Das sind kurze Auszüge mit interessanten Aussagen und Sichtweisen, die nicht jedem gefallen werden.
    Herzliche Grüße Karin

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  7. Volker

    Es erreicht mich ein Gast-Kommentar von
    KMD Christiane Brasse-Nothdurft
    und veröffentliche ihn für die Allgemeinheit wie folgt:

    Leserbrief zum Artikel „Herford kämpft um die Hochschule“

    Erst seit Sonntag, dem 31. Januar, weiß ich durch die Mail eines Kollegen, dass die Hochschule für Kirchenmusik in Herford akut bedroht ist. Dabei soll der Umzug nach Bochum bereits im März durch den westfälischen Landeskirchenrat beschlossen werden! „Der sehr fortgeschrittene Prozess kommt sehr überraschend“, wie eine Teilnehmerin der Synode des Kirchenkreises HF am vergangenen Wochenende sehr treffend bemerkte.

    Was treibt mich um, wenn ich das hier in Mannheim lese? Ich habe an der Herforder Hochschule für Kirchenmusik studiert und bleibende Eindrücke und Qualifikationen für mein Berufsleben als Kantorin mitgenommen (39 Jahre hauptberufliche Stelle in der badischen Landeskirche). Mit knapp 50 Jahren habe ich an der Bundesakademie in Trossingen ein berufsbegleitendes Studium Popularmusik mit Examen absolviert, einen Fachbereich, den es zu meiner Studienzeit noch nicht gab.

    Ich kann bezeugen, dass Popularmusik den Fokus ungemein erweitert, die kirchenmusikalische Arbeit insgesamt bereichert und die daraus entstehende Vielfalt die Gemeinde begeistert. Für mich ist also klar: klassische und populare Kirchenmusik gehören zusammen und sollten tatsächlich auch an einem Ort unterrichtet werden. Insofern kann ich die Zusammenlegung der beiden Standorte von Herford (klassisch) und Witten (Pop) nur begrüßen.

    Aber an welchem Standort? Wenn ich meinen Blick von Nordbaden nach Ostwestfalen schweifen lasse, steht mir die denkmalgeschützte Villa vor Augen. Genau das ist es doch: hier wird in einem exklusiven Rahmen hohe Qualität vermittelt. Was würde im Vergleich dazu Bochum bedeuten?

    Dort stünde eine neu zu bauende Hochschule für Kirchenmusik neben Deutschlands größter, bereits etablierter kirchlichen Hochschule für soziale und diakonische Berufe. Die beiden Standorte Herford und Witten zusammen (!) haben aktuell 60 StudentInnen, die bestehende Hochschule für soziale Berufe in Bochum fast 2.500. Hier wäre die KiMu-Hochschule eine wirklich kleine Institution auf dem riesigen Campus, quasi ein Appendix. Ein Nebeneinander höchst ungleicher Partner wäre die Folge, bei dem im Vergleich die Kirchenmusik nur an Bedeutung verlieren kann.

    Die neue Kirchenmusikhochschule würde in der Großstadt Bochum mit vielen renommierten Kultureinrichtungen angesiedelt werden. Im Konzert dieser Giganten (Ruhr-Universität, Schauspielhaus, Symphoniker, Starlight Express, Triennale) hätte es die neue KiMu-Hochschule sehr schwer, sich Gehör zu verschaffen: 44.000 StudentInnen sind schon da. 
    Und das alles mitten im Ruhrgebiet, Deutschlands größtem Ballungsraum.  Wie will unsre kleine exquisite KiMu-Hochschule dort wahrgenommen werden? Zumal nicht weit entfernt zwei bedeutende Musikhochschulen mit Kirchenmusikabteilungen existieren: Düsseldorf und Köln (letztere laut homepage „eine der größten Musikhochschulen Europas). 
       
    „Da gehen wir unter“, sagte neulich ein Kollege zu mir. Die Wittener haben nicht viel zu befürchten, ist doch ihre Stadt nur 19 Autominuten über die A44 von Bochum entfernt. Sie haben im Ruhrgebiet quasi schon einen Fuß in der Tür. Aber für Herford geht es um die Existenz seiner Einrichtung. Ich mache mir wirklich Sorgen um die klassische Kirchenmusikausbildung in Westfalen, wie Pfr. Bodo Ries dies auf der Synode eindrucksvoll ausgeführt hat.
       
    Könnte man nicht prüfen, ob ein Neubau für die Popausbildung im Park der bisherigen Herforder Hochschule möglich wäre – in unmittelbarer Nähe der Villa? In Herford könnte ein architektonisch attraktives Ensemble entstehen mit gebündelter Kompetenz im Bereich Klassik-Pop, ein Ensemble mit exklusivem Charakter, wie es nicht überall zu finden sein wird.

    Ein Ensemble mit hoher Ausstrahlung und Attraktivität für das große Einzugsgebiet Norddeutschland und darüber hinaus. Nachdem bereits der Standort der theologischen Hochschule Bethel aufgegeben wurde, ist der Verbleib der Herforder Institution eine wichtige Option für den kirchlichen und kulturellen Standort Ostwestfalen!  
      
    KMD Christiane Brasse-Nothdurft
    Mannheim 4.2.2021

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  8. Volker

    Es liegt ein weiterer Gästebeitrag vor, der an Wolfgang Adam gesendet wurde und veröffentliche ihn wie folgt:

    Sehr geehrter Herr Adam,

    Ihre Nachricht ist von der landeskirchlichen Stabsstelle Kommunikation an mich weitergeleitet worden.

    Sie haben mit viel Engagement und Verve für den Erhalt des Standorts Herford der Hochschule für Kirchenmusik der Evangelischen Kirche von Westfalen plädiert. Und tatsächlich gibt es hier eine gute Tradition kirchenmusikalischer Ausbildung. Und es gibt viele gute Argumente für die Weiterführung des Standorts, wenn die von der Hochschule selbst gewünschte Zusammenlegung der beiden bisherigen Standorte Herford und Witten angestrebt wird.

    Das wird auch nicht entwertet dadurch, dass derzeit – wie Sie schreiben – Überlegungen zu einer Neupositionierung der Hochschule für Kirchenmusik am Standort Bochum geprüft werden.

    Gerne skizziere ich, welche Überlegungen uns dazu leiten.

    Ich bin zutiefst davon überzeugt, dass wir in unserer Kirche Kirchenmusik brauchen als Medium der Verkündigung und als kulturellen Beitrag. Für diese Kirchenmusik brauchen wir Kirchenmusikerinnen und Kirchenmusiker, die dazu müssen ausgebildet werden,

    Anders als die meisten der anderen EKD-Kirchen leisten wir uns in Westfalen deshalb eine Hochschule für Kirchenmusik für die Ausbildung von A- und B-Kirchenmusikern. Das ist nicht selbstverständlich. Und es ist nicht selbstverständlich, dass das so bleibt – auf EKD-Ebene wird schon diskutiert, wie viele der insgesamt sechs kirchlichen Musikhochschulen die nächsten 10 Jahre überleben werden. Das ist ein Kontext, den wir nicht vernachlässigen dürfen.

    Noch etwas ist mir wichtig: anders als alle anderen Landeskirchen bilden wir an unserer Hochschule in zwei Bereichen aus – in den vielfältigen Stilrichtungen unter dem Oberbegriff Klassik und dem unter Oberbegriff Pop. Beide sind wichtig, beide sind unverzichtbar – nicht nur für mich, sondern auch für einen breiten Konsens in unserer Landeskirche. Das heißt einerseits: Ich stehe dafür, dass es kirchenmusikalische Ausbildung in Rock Pop Jazz und Gospel gibt. Aber mindestens genauso: Dass es Ausbildung in Klassik und Romantik, in Gregorianik und Moderne gibt. Beides brauchen wir – für unseren Gemeindeaufbau und als unseren Beitrag zur Kultur der Gesellschaft.

    Nun ist die Frage: Wo besteht die größte Chance, diese wunderbare Vielfalt am besten zu sichern? Und da bietet Bochum durchaus einige Argumente:

    Die Vereinigung der beiden bisherige Fachbereiche an einem Standort kann auf Augenhöhe geschehen. Ein Neubau kann bedarfsgerecht geplant und realisiert werden.
    Bochum ist eine attraktive Stadt für Studierende. Der Campus der Evangelischen Hochschule wird mit Wohnheim, mit Mensa, mit einer gut organisierten Infrastruktur Menschen anziehen.
    Es gibt in Bochum und in der Ruhrgebietsnachbarschaft viele Kooperationspartner für die klassische wie für die populare Musik.

    In Bochum kann das unmittelbare Miteinander der größten evangelischen Hochschule und der größten Kirchenmusikhochschule von Kirchenmusikerinnen und Gemeindepädagogen in unmittelbarer Nähe durch die Theologische Fakultät der Ruhr-Universität ergänzt werden. Wenn wir in Zukunft in unseren Gemeinden verstärkt interprofessionelle Teams dieser Berufe haben werden, dann ist es doch mehr als sinnvoll, diese Teambildung bereits während der Ausbildung anzusetzen.

    Völlig klar ist: Es gibt gute Argumente für beide Standorte: Herford wie Bochum. Bei jedem Umzug wird es besonders darauf ankommen, dass die Übergänge gut gestaltet werden, so dass die Reibungsverluste möglichst gering bleiben. Ich bin überzeugt, dass es möglich ist, damit konstruktiv umzugehen. Und ich freue mich über alle, die hier mitwirken wollen. Ich bin froh, dass der Freundeskreis der Hochschule für Kirchenmusik sich an diesem Punkt bereit erklärt hat, die Prozesse konstruktiv zu begleiten. Darüber ist die westfälische Kirchenleitung auch informiert, wenn sie die Entscheidung für die Zukunft der Hochschule für Kirchenmusik treffen wird.

    Mit freundlichen Grüßen,
    Ihr Vicco von Bülow

    Landeskirchenrat Dr. Vicco von Bülow
    Evangelische Kirche von Westfalen

    Das Landeskirchenamt unmittelbare Miteinander der größten evangelischen Hochschule und der größten Kirchenmusikhochschule

    Altstädter Kirchplatz 5
    33602 Bielefeld

    Tel. 0521-594-141

    Mail: Vicco.vonBuelow@ekvw.de

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