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RUHR2010 Teil IX: Kunst auf Halde


Auch wenn jetzt alle mit der Abarbeitung der gigantischen Ostermusik-Highlights beschäftigt sind, störe ich Euch einmal aktuell mit der RUHR2010.

Auf der Drachenbrücke

Trotz der mäßigen Wetteransage fahren wir heute mit unserem Hamburger Freund zu einer „Landmarke“. Landmarken sind im Ruhrgebiet frühere „Bergehalden“, also das taube Gestein, was von der Kohle getrennt wurde. Viele sind begrünt und auf ihrem Gipfel findet sich eine weithin sichtbare Skulptur. Die Bekannteste ist vielleicht der Tetraeder in Bottrop oder die Himmelstreppe in GE-Uecker. Bei der letzten Führung Dienstag auf Zollverein hat der Führer auf der Aussichtsplattform unser Interesse für das neue Horizont-Observatorium „Hoheward“ in Herten geweckt. Wir betreten die Halde über die neue „Drachenbrücke“.

Der Drache der Drachenbrücke

Wir lassen die „Baumgrenze“ hinter uns. Als erstes begegnen wir der Horizontal-Sonnenuhr mit dem neun Meter hohem Obelisken als Zeiger und Schattenwerfer. Das Panorama entlockt uns Frank Goosens Zitate: „Nee, schön iss das nich“ oder „Weisse, woanders ist auch Scheisse“. Im Hintergrund qualmen die Schlote eines großen Kraftwerkes in GE. Wir sind umzingelt von Fabriken, die Schalke Arena sieht wie ein weisser Riesenpilz aus. Das spektakuläre „Horizont-Observatorium“ ist das neue Highlight des Landschaftsparks. Für weitere Informationen und mehr zur prähistorischen Sternenkunde (toller 360° Umblick):

LINK: http://de.wikipedia.org/wiki/Halde_Hoheward

Das moderne Stonehenge

Hier oben ist es wirklich ziemlich windig, schade, dass jetzt gerade so ein Mist-Wetter ist.

Der westliche Teil der Halde ist noch nicht begrünt. Rund um die ehemalige Zeche Ewald ist dort ein neues Gewerbegebiet entstanden. Im Gegensatz zu Zollverein, die ja wirklich top restauriert ist, hat diese Zeche morbiden Charme. Mittlerweile ist wieder strahlender Sonnenschein. Geheimtipp für Café und Kuchen: Das Café auf Ewald, mit moderaten Preisen und XXL-Obstkuchen.

Zeche Ewald

In Herten gibt es auch ein Renaissance-Wasserschloß, das wollen wir auf jeden Fall mitnehmen, es bildet ausserdem einen schönen Kontrast zu dem bisherigen Programm.

Inmitten eines alten englischen Landschaftsparks, direkt am Rande der Hertener Innenstadt, liegt das 1376 erstmals urkundlich erwähnte Wasserschloss Herten. Das Schloss Herten zu den schönsten Baudenkmälern in Nordrhein-Westfalen.

Schloss und Schlosspark dienen seither als Kulisse für verschiedene bedeutende Kulturveranstaltungen der Region, so für das Kulturfestival Ruhr, die Hertener Schlosskonzerte und den Pfingst-Kunstmarkt. Die Hauptburg des Wasserschlosses ist ein rundum von einer Gräfte umgebener Ziegelbau. Sie verrät heute noch ihre Bedeutung als Beispielarchitektur aus der Zeit der Spätgotik.
Noch immer zeugen Relikte eines massiven Bergfrieds im östlichen Teil des Nordflügels in Form einer Säule mit gotischem Kreuzgewölbe von dem Wehrcharakter der ehemals kleinen Burganlage. 1529 kam die Burg durch Heirat in den Besitz des Bertram von Nesselrode, Erbkämmerer des Herzogtums Berg.

Blick in die Gräfte

Um 1650 wurde das Schloss umgebaut. Während dieser Zeit entstand im Ostflügel der große Saal, dessen Decke perspektivisch ausgemalt wurde. Diese bei den Restaurierungsarbeiten wiederentdeckte Malerei ist in Westfalen ohne Beispiel.

Schloss Herten Perspektive vom Schlosspark

Diese Perspektive war einmal auf dem Programm für das Klavierfestival Ruhr vertreten. Am 03. und 04.06.10 finden im Rahmen des Sing!-Projektes hier 2 Kammerkonzerte statt.

LINK: http://www.herten.de/tourismus/sehenswertes/schloss-herten/index.html

Gesegnete Ostern, Claudia