
Der Neubau mit der Sonderausstellung im Weitmarer Park
Spontan gings gestern in die „Aussenstelle“ der Kunstsammlung der Ruhr-Uni Bochum, mit dem etwas seltsamen Namen „Situation Kunst (für Max Imdahl)“ im Park Weitmar in Bochum. Beheimatet in einem modernen Gebäudekomplex mit verschiedenen Pavillions, die alle frei zugänglich und kostenlos sind, bietet es Platz für verschieden Installationen europäischer Gegenwartskunst von Künstlern wie G. Graubner, N. Kricke, A. Rainer und Jan J. Schoonhoven. Amerikanische Künstler sind mit Richard Serra und David Rabinowitsch vertreten.

Sonderausstellung Landschaftsmalerei vom 17. Jahrhundert bis heute
Die Gebäude dieses Dauerausstellungskomplexes stammen von 1990 und 2006, hier sind ebenfalls alte Kunstobjekte afrikanischer und asiatischer Kunst zu sehen, die zum Teil auf ein Alter von über 2000 Jahren datiert sind.

Die Kunstparkanlage mit der Dauerausstellung
Seit neuestem steht dem Kunstinteressiertem ein spektakulärer Neubau unweit der Dauerausstellung zur Verfügung. Der Glaspalast (ähnlich dem Folkwang) wurde in die denkmalgeschützte Ruine eines ehemaligen Renaissanceschloßes integriert, eine wie ich finde sehr gelungene Synthese von vergangenem und neuem. In diesem Komplex befinden sich die Sonderausstellungen, z. Zt. Landschaftsmalerei vom 17.-21. Jahrhundert, die nicht nur die visuellen Realitäten zeigen, sondern auch gesellschaftliche Umbrüche und die Reflektion des eigenen Lebensstandpunktes.

Richard Serra / Circuit 1979 /98
Mit dem Wissen verändert sich auch der Blick auf die Landschaften, Krieg, Zerstörung und Naturkatastrophen fungieren als Spiegel der erlebten Realität. Gerade das Ruhrgebiet mit seiner hohen Bevölkerungsdichte, vielen Umbrüchen, Ziel von Kriegsstrategie, scheint optimal. Ebenso spürt man trotz der Naturrückgewinnung in vielen Bereichen natürlich auch die Entfremdung von der Natur.

Lee Ufan, Relatum, 2000 (mein Mann gehört nicht zur Installation)
Öffnungszeiten: Mi-Fr. 14.-18.00 Uhr, Sa-So / an Feiertagen: 12.-18.00 Uhr
Eintritt im Kubus: 5,-Euro, die Dauerausstellung ist kostenlos, einfach unorthodox klingeln, dann wird man eingelassen. Führungen finden am 1. und 3. Sonntag des Monats um 16.00 Uhr gegen einen Obulus von 3,-Euro statt.
Link: www.situation-kunst.de

RUHR2010? Find ich spitze! (Daumen hoch!)
Klar, mit dieser Installationskunst kann nicht jeder was anfangen, trotzdem glaube ich, dass eine gewisse Offenheit für die Dinge manchmal zu spannenden Erkenntnissen führen kann. Bewußt haben einige Werke keine Titel, um dem Betrachter von vornherein keine gedanklich kanalisierte Assoziation zu geben. In Rücksprache mit der Kunsthistorikerin lagen wir, die Intention betreffend, gar nicht so schlecht, aber dass das mein Leben verändern würde, kann ich nicht sagen.
Schöne Grüße, Claudia
Liebe Claudia,
Vielen Dank für deine Berichte über Ruhr 2010. Nächsten Freitag werde Ich das Ruhrgebiet besuchen, habe die Absicht nach Oberhausen abzureisen für den Gasometer und das LVR-Industriemuseum mit der Ausstellung „Feuerländer“, wenn Ich noch Zeit habe, reise Ich weiter nach Essen und/oder Bochum.
Eine kleines Bericht (+ Foto) über meinen Besuch versuche Ich in diesem Blog zu schreiben.
Herzliche Grüße,
Leen, Rotterdam
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Hallo Claudia,
nach der Klassik nun die „Alte“ und „Gegenwartskunst“ es ist immer wieder erfreulich anzumerken, mit was für ein umfangreiches Programm „Ruhr2010“ aufwartet. Bin deinem Link gefolgt und habe mir zusätzliche Informationen angelesen. Von den Gegenwarts-Künstlern ist mir Serra ein absoluter Begriff, besitzen wir von ihm in Bielefeld eine „Serra-Plastic“ aus Stahl vor der Kunsthalle.
Foto-Link: http://picasaweb.google.com/lh/photo/xoVNoTvuydr9ZdwyOa7CLQ?feat=directlink
Dieses Foto entstammt aus meinem Picasa-Web-Album „Bielefeld“ und habe sämtliche Fotos meiner Heimatstadt persönlich fotografiert.
Diese Serra-Plastic könnte auch bei euch im Ruhrgebiet ein Zuhause haben, ich meine, diese Serra-Stahlplatte wäre sogar aus Thyssen-Stahl..!!
Mit der ganz modernen Gegenwarts-Kunst habe ich gewisse Probleme, wenn ich das Werk nicht persönlich definieren kann, fehlt mir einfach der persönliche Bezug zu dem Kunstwerk.
Schöne Woche für alle und dem Mit-Kommentator @Leen, dem ich einen erfolgreichen Besuch im Ruhrgebiet wünsche.
Grüße
Volker
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Leen, finde ich ja stark, dass Du in den Pott fährst. Nicht versäumen, mit dem Aufzug auf den Gasometer zu fahren, viel Spass und gutes Gelingen, dass Du Dein gewünschtes Programm abarbeiten kannst. Ich freue mich auf den Bericht!
Volker, bevor ich hierhin gezogen bin, war Richard Serra für mich kein Begriff. Aber der hat sich hier wirklich in vielen Städten mit seinen Brammen verewigt. Wäre zu wünschen, dass er Lokalmaterialismus betreibt und seinen Stahl von Thyssen Krupp in DU bezogen hat.
Schöne Bilder übrigens von BI.
Hier nochmal was für den Veranstaltungsdschungel der Ruhr2010:
http://www.essen-fuer-das-ruhrgebiet.ruhr2010.de/veranstaltungssuche/tagestipps.html#c41439
Ist vielleicht etwas übersichtlicher als das Mammutprogramm…
Gruß, Claudia
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