Gestern wurde bekannt gegeben, dass Hille Perl, Dorothee Mields und Lee Santana für ihre CD „Loves Alchymie“ mit dem Echo Klassik 2011 für die Kammermusik-Einspielung des Jahres (17./18. Jahrhundert) ausgezeichnet wurden.
Passend dazu kurzfristig noch ein Fernsehtipp für Sonntag, 24.7.2011:
Hille Perl und die Königin der Streichinstrumente
Sonntag, 24. Juli 2011 um 19.15 Uhr
Wiederholungen:
05.08.2011 um 06:00
11.08.2011 um 06:00
Hille Perl und die Königin der Streichinstrumente
(Deutschland, 2011, 43mn)
ZDF
Regie: Christian Kurt Weisz
Darsteller: Han Tol (Blockflötist), Hille Perl (Gambistin), Lee Santana (Lautenist), Petra Müllejans (Geigerin)
Orchester: Freiburger Barockorchester
- Hille Perl beim Bachfest Leipzig 2008, © V. Hege
Hille Perl spielt seit ihrem fünften Lebensjahr Gambe. Die Solistin, eine der führenden weltweit, liebt den satten, bodenständigen und doch silbrig-feinen Klang des Streichinstruments. Die Gambe ist, wie sie sagt, kein „Machoinstrument“, sondern ein individualistisches und scheues Instrument. Und sie ist ganz und gar kein Modeinstrument. Lange Zeit war sie in Vergessenheit geraten und nur noch in Liebhaberkreisen der Alten Musik zu hören. Doch Hille Perl, die rund 180 Tage im Jahr mit ihrem Instrument unterwegs ist, holt den Vorläufer des Cellos aus dem Schatten der anderen Streichinstrumente ins Licht.
Im Jahr 1740 verfasste der französische Musiker und Gelehrte Hubert Le Blanc ein Traktat, in dem er die Gambe als die „Königin der Streichinstrumente“ gegen die gerade in Mode gekommene Violine, die Le Blanc als „quietschenden Pygmäen“ beschreibt, und gegen das „entsetzlich prätentiöse“ Violoncello verteidigt.
Die Viola da Gamba verschwand trotzdem mit dem Ende der Barockzeit für Jahrhunderte aus dem täglichen Musikleben und fristete ein Nischendasein unter Liebhabern der Alten Musik. Aus diesem Dornröschenschlaf haben das Instrument erst wieder heutige Virtuosen erweckt – allen voran der katalanische Altmeister Jordi Savall und die deutsche Gambistin Hille Perl.
Die gebürtige Bremerin Hille Perl spielt seit ihrem fünften Lebensjahr Gambe. Seitdem ist sie dem Instrument, wie sie sagt, verfallen wie in einer Liebesbeziehung. Sie schwärmt vom erdigen und doch durchsichtigen Klang, der ebenso zart wie voll sein kann, vom eigenen und so ganz unterschiedlichen Charakter jedes ihrer oft prächtig verzierten Instrumente.
Hille Perl ist mit unterschiedlichsten Ensembles und Orchestern weltweit auf Tour: als Duo mit ihrem Mann, dem Lautenisten Lee Santana, mit der improvisationsfreudigen Truppe Los Otros, mit dem Freiburger Barockorchester oder ihrem Gambenconsort The Sirius Viols. In Salzburg wirkt sie bei Sir Simon Rattles Matthäuspassion mit, in Bologna spielt sie Bach mit Claudio Abbado. Für ihre CD-Einspielungen wurde Hille Perl mehrfach mit dem ECHO ausgezeichnet.
Die Dokumentation zeigt die ganze musikalische Bandbreite des Instruments und der Virtuosin Hille Perl. Zum einen bietet bei Plattenaufnahmen mit dem Freiburger Barockorchester und dem Blockflötensolisten Han Tol das Doppelkonzert von Georg Philipp Telemann barocke Virtuosenkunst. Zum anderen entführt Hille Perl mit ihrem Ensemble Los Otros bei einem Konzert auf Schloss Maretsch in Bozen in die faszinierend frische Klangwelt der Renaissance: rhythmisch, mitreißend, improvisationsfreudig und hochvirtuos.
Danke dir liebe Barbara für diesen wunderbaren Tipp für Sonntag auf ARTE mit Hille Perl eine Ausnahme-Künstlerin mit der Gambe. Sie haben wir beim Bachfest 2008 in Leipzig in der Nikolaikirche erleben dürfen es war ein Traum-Konzert dazu das Freiburger Ensemble das war ein Hochgenuss..!!
Sonntag, 24.7.2011 Fernsehen – ARTE um 19:15 Uhr
Hille Perl und die Königin der Streichinstrumente
Mein Video-Recorder ist bereits programmiert, das Schmankerl lasse ich mir nicht entgehen, kann es Allen nur wärmstens empfehlen sich die Sendung auf ARTE anzusehen..!!
Grüße
Volker
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Lieber Volker, liebe Barbara,
nun will ich mich einmal wieder melden, damit ihr wißt, daß ich nach wie vor alles lese, was von „Volkers Klassikseiten“ bei mir ankommt. Ich fühle euere Begeisterung für die Musik, deren geistigen Inhalt und hervorragende Interpreten mit, fühle mich bestätigt und vielfach angeregt.
So danke ich auch für die Radio und Fernsehtipps besonders. Das ist ein toller Service für mich. Zum Beispiel die Sendung gestern über Hille Perl war ein Geschenk, hätte ich ohne euch sicherlich verpaßt.
Liebe Grüße an die ganze Fangemeinde von
Luise
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Liebe Luise,
vielen Dank, es freut mich, dass Dir die Tipps schöne Stunden bescheren.
Es gibt so viele Perlen in den Programmen der verschiedenen Sender, die auch leicht übersehen werden, dass ich mir diesen Luxus gönne, diese systematisch zu durchforsten, dabei viel zu entdecken, eine riesenlange Liste zu haben, aus der ich dann nur einiges auswähle, um es selbst zu hören oder dieses oder einen anderen Teil als Tipp weiterzugeben. So kann natürlich immer nur ein paar Highlights geben.
Hier für den Blog sehe ich den Schwerpunkt in Interpretationen von John Eliot Gardiner und den Sängern und Musikern, mit denen er zusammenarbeitet(e) sowie in der Musik Johann Sebastian Bachs. Oder auch mal die eine oder andere spannende Sendung, die uns über den Tellerrand blicken lässt. Das ist natürlich eine sehr subjektive Auswahl sein ohne den Anspruch auf Vollständigkeit. Ich verweise noch einmal auf die Zusammenstellung mit regelmäßigen Sendungen geistlicher Musik:
https://meinhardo.wordpress.com/2009/11/01/radiosendungen-mit-geistlicher-musik-und-bachkantaten-an-den-wochenenden/
Hier sind immer wieder Schätze zu finden, die ich i.d.R. nicht explizit aufführe.
viele Grüße
Barbara
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