Biografie Gotthold Schwarz – Bass

 

Gotthold Schwarz wurde im sächsischen Zwickau geboren und hatte schon frühzeitig intensiven Kontakt zur Musik durch seinen Vater, der Kantor an der dortigen Pauluskirche war. 1964 wurde er Mitglied des Leipziger Thomanerchores, dem er seitdem auf das engste verbunden ist: zunächst als Stimmbildner des Chores, berufen 1979 vom damaligen Thomaskantor Hans-Joachim Rotzsch; später dann als ständiger Solist bei den Kantaten- und Oratorienaufführungen des Chores; und schließlich 1992 und 1999 sowie abermals 2002/2003 als interimistischer Thomaskantor bzw. dessen Stellvertreter, als er sämtliche gottesdienstlichen und konzertanten Aufführungen des Chores übernahm und die Thomaner ebenso auf ihren Konzertreisen leitete wie auch bei den Konzerten im Gewandhaus, in der Thomaskirche oder bei den Leipziger Bachfesten.

Nach Abschluss seines kirchenmusikalischen Studiums in Dresden, studierte Gotthold Schwarz Kirchenmusik und Gesang an der Leipziger Hochschule für Musik. Dabei zählten zu seinen wichtigsten Lehrern Hans-Joachim Rotzsch, Max Pommer, Gerda Schriever und Hermann-Christian Polster. Daneben konnte er seine Studien bei Peter Schreier, Helmuth Rilling und Phillippe Huttenlocher weiter vervollständigen. Zu jener Zeit schon begann er mit seiner regen Konzerttätigkeit als Solist, die ihn zu einem der am meisten gefragten Oratoriensänger machte. Dabei ist er mit den namhaftesten Ensembles und Dirigenten aufgetreten, so dem Monteverdi Choir, den English Baroque Soloists und John Eliot Gardiner, dem Collegium Vocale Gent und Phillippe Herreweghe, mit Il Giardino Armonico und Gustav Leonhard, dem Kammerchor Stuttgart und Frieder Bernius, dem Kölner Kammerchor und Peter Neumann, der Rheinischen Kantorei und Hermann Max, dem RIAS Kammerchor und Marcus Creed, dem Nederlands Kammerkoor oder der Nederlands Bachverniging, dem Leipziger Gewandhausorchester sowie der Dresdner Staatskapelle.

Als Oratoriensänger hat sich Gotthold Schwarz jedoch stets verpflichtet gefühlt, sich mit dem jeweiligen Werk nicht allein unter sängerischen, sondern auch unter dirigentischen und chorleiterischen Aspekten auseinanderzusetzen. Diese Einstellung hat ihn ebenso zu einem überaus geschätzten Sängerkollegen gemacht, wie sie von Bedeutung wurde für seine zahlreichen eigenen Dirigierverpflichtungen – ob bei den Thomanern, oder den eigenen Ensembles. Gotthold Schwarz, der aus dieser Einstellung heraus schon zu Beginn der 80er Jahre das Concerto Vokale und 1989 dann das Sächsische Barockorchester gegründet hatte, vereinigt auf diese Weise in einer für die Chormusik geradezu idealen Weise den Sänger und den Dirigenten in einer Person. Dabei gilt sein besonderes Interesse den Vokalwerken der Bach-Familie sowie insgesamt der Musik des deutschen Barock. Zahlreiche CDs und Rundfunkproduktionen belegen seine umfassende künstlerische Tätigkeit.

Neben Konzert und Oper widmet sich Gotthold Schwarz in den letzten Jahren verstärkt dem Liedgesang, wobei ihn ein weit reichendes Repertoire vom Barock bis zur Moderne auszeichnet. Mit den aktuellen Programmen “Bach und Norddeutschland“ und Schuberts “Winterreise“ sowie als Solist bei verschiedenen Oratorienaufführungen wird er in dieser Saison bundesweit sowie u. a. in der Schweiz, Russland und Argentinien zu hören sein. Am 10. Juni 2016 wurde Gotthold Schwarz vom Stadtrat Leipzig zum offiziellen 17. Thomaskantor gewählt. Am 4. Oktober 2017 zeichnete der Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier im Schloss Bellevue den Leipziger Sänger, Chorleiter und Dirigenten Gotthold Schwarz mit dem Verdienstkreuz 1. Klasse der Bundesrepublik Deutschland aus. Der Leiter des Thomanerchores und Kantor der Thomaskirche habe sich um die Förderung Alter Musik verdient gemacht. Außerdem habe er in den vergangenen Jahrzehnten wesentlich dazu beigetragen, dass der Thomanerchor ein kulturelle Aushängeschild der Bundesrepublik sei.

http://www.barocktrio-gotthold-schwarz.de/index.php

http://www.bach-cantatas.com/Bio/Schwarz-Gotthold.htm