Auferstehung Christi – 1499 von Perugino. Zu diesem Bildtypus gehört die Fahne als Symbol des Sieges über den Tod.
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. S. Bach-Kantaten im Kirchenjahr mit Videos und Kantaten-Beschreibungen für den 1. bis 3. Ostertag!
Liebe Bach-Freunde/innen !
Eine Übersicht der Bach-Kantaten zum aktuellen Sonntag im Kirchenjahr steht zum Download bereit:
Link: Bach-Kantaten im Kirchenjahr – als PDF-Download
Weiterhin stelle ich für jeden Sonntag / Feiertag im Kirchenjahr für die Besucher von
„Volkers Klassikseiten J.S. Bach“
eine Hör- oder Sehprobe, mit Bach-Kantaten und eine „Bach-Kantaten-Beschreibung“ für den entsprechenden Sonntag-Feiertag im Kirchenjahr zur Verfügung.
Am 17.04.2022 begehen wir Ostersonntag
Die Osterzeit beginnt mit dem Ostermorgen und endet 50 Tage später mit Pfingsten. Diese Zeitspanne wurde schon von den Juden beobachtet, das Fest Pentekost (griechisch = der „Fünfzigste“) wird auch vom Volk Israel gefeiert. Die Christen übernahmen diese Zeitspanne als besondere Festzeit bereits im 2. Jahrhundert, vielleicht sogar früher (dass das Osterfest selbst schon in der frühesten Christenheit gefeiert wurde, belegt 1. Kor 5, 7-8). In dieser Zeit der 50 Tage wurde zunächst besonders die Überwindung des Todes, den Christus am Kreuz erlitt, zum Gegenstand der Betrachtung gemacht. Später verlor die Betrachtung des Todes immer mehr an Bedeutung, und die Zeit wurde mehr und mehr zum Fest der Erhöhung Christi, also eigentlich seiner Himmelfahrt, umgewandelt.
Am Ostersonntag freuen wir uns über die Auferstehung Jesu von den Toten. Er ist der Erstling der Auferstehung, dem wir nachfolgen werden, wenn er kommen wird. Aber die Auferweckung gibt uns nicht nur Hoffnung für die Zukunft – auch heute, in unserer Welt, können wir nicht schweigen von unserer Freude und beten, dass das Evangelium unter uns wirksam werde und diese Welt verändere.

Am 18.04.2022 begehen wir Ostermontag
Der Ostermontag nimmt Bezug auf die Ereignisse unmittelbar nach der Auferstehung. Die Reaktion der Jünger und die ersten Erscheinungen Jesu stehen nun im Mittellpunkt, wobei auch die Konsequenzen der Auferstehung schon deutlich werden.
Am Ostermontag hören wir die Geschichte von den Emmausjüngern und erfahren, dass Jesus auch unerkannt unter uns ist und wirkt. So können wir getrost alle Zweifel in Gottes Hand legen, brauchen sie aber auch nicht zu verschweigen, weil wir wissen, dass Gott uns zur rechten Zeit das Verstehen schenkt.
*) Historische Anmerkungen zum 3. Oster-Feiertag
Im Mittelalter entwickelte sich aus dem ursprünglichen Triduum ein separates Ostertriduum, das die ersten drei Tage der Osteroktav von der restlichen Feierwoche abhob. Später wurde dieser arbeitsfreie Zeitraum verkürzt, bis nur noch der Ostermontag als gesetzlicher Feiertag erhalten blieb.
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Videos mit Bach-Kantaten zum Osterfest
Bach-Kantaten: Ostersonntag – (1. Osterfeiertag)
BWV 4 – „Christ lag in Todesbanden“
BWV 31 – „Der Himmel lacht! die Erde jubilieret“
BWV 249 – „Kommt, eilet und laufet“ (Oster-Oratorium)
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/ YouTube: BWV 4 – “Christ lag in Todesbanden” – (Interpret: Laurent Gendre)
/ YouTube: BWV 31 “Der Himmel lacht! die Erde jubilieret“ ( Interpret: Raphaël Pichon )
/ YouTube: BWV 249 – “Kommt, eilet und laufet“ (Oster-Oratorium) – ( Interpret: Hans Christoph Rademann )
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Videos mit Bach-Kantaten: Oster-Montag – (2. Osterfeiertag)
BWV 6 – „Bleib bei uns, denn es will Abend werden“
BWV 66 – „Erfreut euch, ihr Herzen“
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/ YouTube: BWV 6 – “Bleib bei uns, denn es will Abend werden“ – ( Interpret: ALL OF BACH )
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/ YouTube: BWV 66 – “Erfreut euch, ihr Herzen“ Gesamt – ( Interpret: J.S. Bach-Stiftung St.Gallen)
Das Video bitte auf YouTube ansehen..!!
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Videos mit Bach-Kantaten: 3. Osterfeiertag
BWV 134 – „Ein Herz, das seinen Jesum lebend weiß“
BWV 145 – „Ich lebe, mein Herze, zu deinem Ergötzen“
BWV 158 – „Der Friede sei mit dir“
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/ YouTbe: BWV 134 – “Ein Herz, das seinen Jesum lebend weiß“ – ( Interpret: Matthew Dirst )
Link zum Video: https://youtu.be/A8yN23-GGGY
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/ YouTbe: BWV 145 – “Ich lebe, mein Herze, zu deinem Ergötzen“ – ( Bachstiftung St. Gallen)
Bitte das Video auf YouTube ansehen..!!
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/ YouTbe: BWV 158 – “Der Friede sei mit dir“ – ( Interpret: J.S. Bach-Stiftung St.Gallen )
Das Video bitte auf YouTube ansehen..!!
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Sir Gardiner Kantaten-Beschreibungen zu Ostern:
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Video vom Thomanerchor!
J.S. Bach BWV 244 Matthäus Passion
aus der Thomaskirche Leipzig 1998
Solisten:
Monika Frimmer (Sopran) Bogna Bartosz (Alt)
Martin Petzold (Tenor) Andreas Schmidt – Jesus (Bass) Olaf Bär (Bass)
Thomanerchor Leipzig / Gewandhausorchester
Leitung: Thomaskantor Georg Christoph Biller
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Ich wünsche allen Besuchern ein gesegnetes und frohes Osterfest !
Herzliche Grüße
Volker
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Zum Nachhören..!!
MDR-Kultur
Link: https://www.deutschlandfunkkultur.de/johann-sebastian-bach-matthaeuspassion-mit-neuem-thomaskantor-andreas-reize-dlf-kultur-1d1723bd-100.html?fbclid=IwAR1g8anXN3itFd6e0i7V1crPZVoXKkYnsXQIBG0dtUvMMfeUkvFaTgD7Nwg
Johann Sebastian Bach: Matthäuspassion. Mit neuem Thomaskantor Andreas Reize
Aufnahme vom 15.4.2022 aus der Thomaskirche Leipzig
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Danke liebe Karin für deinen großartigen Kommentar zum Nachhören der Matthäus Passion vom 15.4.2022 aus der Thomaskirche Leipzig.
Ich wünsche Dir und allen Bloglesern ein gesegnetes und frohes Osterfest 2022.
Ich möchte einen großartigen Kommentar zu dem Konzert der Thomaner unter der Leitung vom neuen Thomaskantor A. Reize veröffentlichen, den meine sehr geschätzter Freund und Bachfest-Intendant Michael Maul auf Facebook veröffentlicht hat:
Michael Maul ist hier: Thomaskirche Leipzig.
9 Std. · Leipzig ·
Alle Jahre wieder Matthäus-Passion mit dem Thomanerchor Leipzig am Karfreitag in der Thomaskirche – NEIN, nicht alle Jahre wieder!
Was für ein Auftakt nach zweijähriger Zwangspause: mit einem Kantor, der die Passion wie einen dramatischen Zeitzeugenbericht erzählt, der die 78 Nummern zu einem großen Ganzen zusammenfasst (mit packenden Uebergängen zwischen den Einzelsätzen und stets sprechenden Pausen), der in mehrerlei Hinsicht volles Risiko geht – und der mich auf meine alten Tage an liebgewonnenen Vorurteilen in Sachen Bach und Gewandhausorchester komplett zweifeln lässt (die beiden Violinen-Arien und „Aus Liebe will mein Heiland sterben“👌).
Kurzum: Einstand auf der Passionsbühne mit Paukenschlag. Wärmste Gratulation, lieber Andreas! Oder im Bach-Sprech: „Ist sehr zu gebrauchen, hat eine gute, starcke Stimme und ziemlich feine profectus“. Oder im Forkel-Sprech: Leipzig, sei stolz auf ihn – aber sei auch seiner werth!
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Hier fuer Blogmitglieder die ueberwältigende Rezension der LVZ vom 16.4.2022
Matthäus Passion der Thomaner mit Thomaskantor A. Reize aus der Thomaskirche Leipzig vom 15.04.2022
Thomaskirche
Neue Bach-Welten: Die erste Matthäus-Passion des Thomaskantors Andreas Reize in der Thomaskirche
Aufbruch in eine neue Bach-Welt: Die erste Matthäus-Passion des neuen Thomaskantors Andreas Reize mit dem Thomanerchor und dem Gewandhausorchester in der Thomaskirche.
Der zweigeteilte Thomanerchor, dazwischen die Kinderchor-Schola der Thomaneranwärter und das Gewandhausorchester unter Thomaskantor Andreas Reize im Eingangschor der Matthäus-Passion in der Thomaskirche.
Leipzig
Zwei Chöre stehen sich gegenüber, zwischen ihnen ein Weg. Links weiß man bescheid: Sehet!, rufen sie den anderen zu. Die verstehen nicht: Wen? – Wie? – Was?, fragen sie nach. Und als er kommt, begreifen sie noch immer nicht. Ein gewaltiges Tableau, dieser Eingangschor, in dem Bach zu Beginn seiner Matthäus-Passion Christus in Gestalt des von der Kinderchor-Schola vorgetragenen Chorals „O Lamm Gottes unschuldig“ zwischen beiden Chören mit ihren jeweiligen Orchestern hindurch in Jerusalem einziehen lässt.
Früher ging man diesen Satz meditativ an, ließ den Erlöser sich in die Stadt hineinschleppen, in der ihm der Tod am Kreuz bevorstand – und die Auferstehung. Diese Sicht trug wesentlich dazu bei, dass sich das Klischee in den Köpfen festsetzte, die Matthäus-Passion sei kontemplativ, während die nach Johannes, sie beginnt mit tumultuarischen Rufen nach dem Herrn, unserem Herrscher, die dramatische sei. Man kann das so sehen. Aber nur, bis man die Matthäus-Passion der Thomaner des Jahrgangs 2022 in der Thomaskirche gehört hat.
Reize verschiebt die Maßstäbe
Es ist die erste Passion des Thomaskantors Andreas Reize. Und der bekräftigt mit ihr seinen Anspruch, in der Bach-Pflege an Bachs Kirche keinen Stein auf dem anderen zu lassen.
Thomaskantor Andreas reize dirigiert die Matthäus-Passion.
Thomaskantor Andreas reize dirigiert die Matthäus-Passion. Quelle: Christian Modla
Er verschiebt mit diesem Debüt tatsächlich die Maßstäbe. Er verschiebt sie bereits im Eingangschor, den er beinahe szenisch anlegt. Der erste Chor lässt die Erregung spüren im Angesicht der Ankunft des Messias, der zweite versteht zwar nicht, worum es geht, lässt sich aber anstecken. Und Jesus darf entschlossen zwischendurch schreiten, weil die Noten des Chorals den Puls vorgeben – und nicht Folge sind des kontrapunktischen Geschehens.
Natürliches Fließen
Es ist ein Puls von ziemlich genau 60 Schlägen pro Minuten – und dieser Herzschlag wird weite Teile der folgenden Stunden bestimmen. Viele, das ist die Konsequenz, sind es nicht. Reize ist nach nicht einmal zweieinhalb Nettostunden durch mit der Passion, die gleichwohl, sieht man vom Schlusschor ab, der doch ein wenig mehr Zeit vertragen könnte, nie gehetzt wirkt, sondern konsequent, dicht, lebendig, mitreißend und: dramatisch.
Der Chor folgt seinem neuen Kantor souverän in diese neue Welt, die in den turbae, den Einlassungen der Menge, ihren Flüchen, ihrem Hass, in sehr kräftigen Farben leuchtet. In den Chorälen fordert er vom zärtlichen Säuseln bis zum gellenden Schrei ebenfalls alles – und lässt sie dennoch ganz natürlich fließen. Weil auch sie diesem Puls folgen, der sich mal beschleunigt, mal bremst, aber organisch diese Passion trägt, deren beide Teile Reize jeweils auf einen gewaltigen Bogen nimmt.
Vorbildliche Artikulation
Bach bemüht in seiner Matthäus-Passion zwei Chöre. Das führt dazu, dass die Männerstimmen rechts und links, gehen sie getrennte Wege, manchmal eine Spur schütter scheinen. Aber ihre Beweglichkeit, der Glanz der hohen Stimmen, die exzellente Soli beisteuern, entschädigt dafür allemal. Die Intensität dieses Gesangs ohnehin. Die Pracht und Präzision der Koloraturen erst recht. Zumal dies alles mit vorbildlicher Artikulation einhergeht.
Die bringen auch die Solisten, die Reize indes zum Teil an einer etwas kürzeren Leine führen müsste. Ausgerechnet der (kurz vor der Aufführung für den erkrankten Patrick Grahl eingesprungene) David Fischer als Evangelist und der Jesus Michael Nagys übertreiben es hier und da mit der Dynamik und schaukeln sich gegenseitig hoch. Die Frauenstimmen sind vom Feinsten: Regula Mühlemanns Sopran und Anna Lucia Richters Alt tönen so ausdrucksstark wie präzise. Beide rühren ans Herz mit Arien, in denen der Puls zur Ruhe kommt: „Erbarme dich“ singt Richter zur wunderbar filigran und sinnlich sie umrankenden Solovioline Andreas Buschatz’, „Aus Liebe will mein Heiland sterben“ Mühlemann ohne Bass frei in anderen Welten schwebend zur Flöte Sébastian Jacots. Momente für die Ewigkeit. Für die ist auch der farbsatte kraftvolle Arien-Tenor Wolfram Lattkes gut, trotz einiger Bläschen in den Regionen, die dem lieben Gott am nächsten sind. Der Arien-Bass Krešimir Stražanac singt zum Ende hin immer kultivierter.
Neuer Gewandhaus-Klang
Vom ersten Ton an grandios ist das Gewandhausorchester, dessen Spiel eine Zeitenwende markiert: Zum ersten Mal seit vielen Jahren hat ein Thomaskantor dem Orchester einen neuen, einen eigenen, einen individuellen Ton abverlangt. Anders als Blomstedt und Chailly, die den Klang des Gewandhausorchesters mit beglückenden Ergebnissen tauglich machten für Bach, anders auch als die Thomaskantoren Biller und Schwarz, die, ebenfalls mit bisweilen berückendem Erfolg, das Beste machten aus dem, was das Orchester ihnen anbot, modelliert Reize seinen eigenen Klang. Der respektiert die Stärken des Gewandhausorchesters und seiner durch die Bank so virtuosen wie beseelten Solisten. Aber er erschafft daraus über dem vielfarbig abgestimmten Continuo-Fundament einen unerhörten Orchesterklang, der das Wort „Klangrede“ sinnlich und spirituell erlebbar macht. Musikerinnen und Musiker folgen ihm bereitwillig in diese neue Welt. Dabei markiert diese atemberaubende Passion des Thomaskantors Andreas Reize erst den Eingang zu ihr.
Info: Deutschlandfunk Kultur sendet die Matthäus-Passion aus der Thomaskirche am Karfreitag ab 20.03 Uhr.
Von Peter Korfmacher
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So nebenbei bemerkt!
Andreas Reize hat als Mitglied die Katholische Kirche verlassen und ist der Evangelischen Kirche beigetreten. Diese Aussage erfolgte von Ihm in einem Interview in der Zeitung:
DIE ZEIT:
C&W: Es gab ein großes öffentliches Interesse daran, dass Sie als erster Katholik diesen protestantischen Klangkörper leiten. Spielt Ihre Konfession eine Rolle?
Reize: Ich bin mittlerweile Mitglied der evangelischen Kirche.
C&W: Sie sind konvertiert?
Reize: Ja. Das war mir wichtig, weil ich hier vieles vorfinde, was mir im Innersten entspricht. Die Gleichberechtigung von Frau und Mann und die Wichtigkeit des Worts innerhalb der Liturgie. Für mich war das nicht neu, ich habe ja evangelische Kirchenmusik in der Schweiz studiert. Ich bin von Kind an zwischen den Konfessionen aufgewachsen.
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