zurück zur Biografien-Übersicht

Magdalena Kožená, Mezzosopran
Die tschechische Mezzosopranistin Magdalena Kožená wurde 1973 in Brno (Brünn) / Tschechoslowakei geboren. Sie studierte von 1987 bis 1991 zunächst am Konservatorium ihrer Heimatstadt bei Neva Megová und Jirí Pesa und setzte ihre Ausbildung daraufhin bis 1995 in Pressburg bei Eva Blahova fort. Sie gewann verschiedene Preise in der Tschechischen Republik und Österreich wie dem 6. Internationaler Mozartwettbewerb in Salzburg 1995. Im selben Jahr wurde sie bereits zu einer ersten Tournee durch Japan und die USA eingeladen. Es folgten Engagements am Brünner Operhaus (Dorabella, “Cosi fan tutte”, Mozart; Isabella, “L’Italiana In Algeri”, Rossini) und beim Festival Prager Frühling. In der Saison 1996/97 gehörte Kožená zum Ensemble der Wiener Volksoper und sang dort unter anderem den Annius (”La Clemenza di Tito”, Mozart).
Ihre CD-Veröffentlichung mit Bach-Arien bekam 1997 den tschechischen Harmonie Award als “CD des Jahres” verliehen.
In 1998 begann sich Koženás internationale Karriere zu entwickeln. Sie sang zunächst die Hermia (”A Midsummer Night’s Dream”, Britten) an der Wiener Volksoper, dann den Paris (”Paride ed Elena”, Gluck) beim Drottningholm Festival und die Idamante (”Idomeneo”, Mozart) an der Flanders Opera unter der Leitung von Marc Minkowski.
Die Saison 1999/2000 war sehr arbeitsintensiv. Zu den herausragenden Produktionen, an denen Kožená teilhatte, zählten beispielsweise Glucks “Orphée et Eurydice”, das am Théâtre du Châtelet in Paris von Robert Wilson inszeniert wurde. Die musikalische Leitung hatte John Eliot Gardiner. Kožená sang hier die Titelrolle des Orphée. Dazu gesellten sich der Nero in “L’incoronazione di Poppea” von Monteverdi, eine Aufführung, die sowohl in Wien als auch in Aix-en-Provence Festivals unter der Leitung von Marc Minkowski zu sehen war. Außerdem war Kožená zunehmend auch im Studio und vor Live-Mikrofonen aktiv.
Beim Edinburgh Festival sang Kožená den Sesto (”La clemenza di Tito”, Mozart), an der Leipziger Oper die Mélisande aus Debussys “Pelléas et Mélisande”, außerdem den Cherubino aus Mozarts “Le nozze di Figaro” Mozart) in Aix-en-Provence und beim Baden-Baden Festivals unter der Leitung von Marc Minkowski. Außerdem wurde ihr ihm Jahr 2000 ein Klassik Echo überreicht als “Best New Artist” auf dem internationalen Konzert- und Opernparkett.
Kožená sang in einer Reihe von Aufführungen von Bach-Kantaten während der Bach Cantata Pilgrimage mit den English Baroque Soloists unter Sir John Eliot Gardiners Leitung und von “Italian Cantatas” von Händel, diesmal wieder im bewährten Team mit Les Musiciens du Louvre und Marc Minkowski. Im Folgejahr war sie mit dem Sesto (”Giulio Cesare”, Händel) an der Netherlands Opera zu Gast, trat als Solistin in Bachs “Matthäuspassion” von Paul McCreesh und den Gabrieli Players in London, Lissabon, München und Aldeburgh in Erscheinung. Das Salzburg Festival erlebte Koženás Debüt als Zerlina (”Don Giovanni”, Mozart), von Nikolaus Harnoncourt dirigiert. Außerdem führte sie eine ausgedehnte Europa-Tournee an der Seite des Pianisten Malcolm Martineau unter anderem nach London, Paris, Antwerpen, Prag, und zur Schubertiade Schwarzenberg.
Kožená war Stargast beim Les Musiciens du Louvre 20th Anniversary Concert in Châtelet in Paris. Sie sang Liederabende mit Malcolm Martineau in der Wigmore Hall und in Japan, trat als Idamante in Peter Sellars’ Produktion des “Idomeneo” in Glyndebourne auf und war außerdem bei vielen Sommerfestivals wie etwa “Mostly Mozart” in London oder auch in Verbier, Utrecht und bei der Schubertiade Schwarzenberg zu erleben.
Von 2003 an gehörte sie außerdem zu den gern gesehenen Gästen an der Met und sang beim Salzburger Osterfestival, in Berlin in der Philharmonie und in der Carnegie Hall. Mit dem Recital-Abum “Songs” (2004) stellte sie gemeinsam mit Malcolm Martineau einen Liederzyklus in fünf Sprachen mit Werken von Britten, Ravel, Respighi, Schulhoff und Shostakovich zusammen, der einmal mehr ihre Vielseitigkeit und stimmlichen Brillanz dokumentierte.
http://www.bach-cantatas.com/Bio/Kozena-Magdalena.htm
zurück zur Biografien-Übersicht
.
Pressestimmen:
.
[…] Magdalena Kozená bringt ihre unerhörte Musikalität auch in diesem Bereich vokalen Musizierens zur Geltung: Sie fokussiert den Klang angemessen, kontrolliert ihre stimmlichen Möglichkeiten dynamisch genau, durchaus mit einigem – mit Blick auf das im Frühbarock Übliche zweifellos allzu ausdauerndem – Vibrato versehen. Vielen Puristen Alter Musik wird die Stimme zu füllig scheinen – in der Tat ist es ja stilistisch und ästhetisch ein weiter Weg von Caccini zu Richard Strauss und zurück. Doch liegt hierin noch gar kein substanzielles Problem: Kozená zeigt sich mit der notwendigen technischen Souveränität ausgestattet, singt erstaunlich beweglich, die vermeintliche Mezzo-Schwere hat nichts Lastendes. […]
Klassik.com, Januar 2011
[…] Die Kozena ist da am überzeugendsten, wo sie schlicht sein darf, wo sie Nuancen ausgestaltet, da wo sie Zeit hat, mit Farbgebung und Phrasierungen gestalten zu können. Dies sind die Momente, wo der Klang ihres Mezzosoprans zu strömen beginnt. […]
Klassik.com, April 2008
[…] Die Kozena findet hier mit ihrem dunkelleuchtenden Mezzosopran zu einer ausdrucksstarken Klangschönheit von großer Ausstrahlung. Und spätestens wenn man sie ‚Le belle immagini’ oder ‚O del mio dolce ardor’ singen hört, muss man sich wundern, warum dieses Werk nicht populärer geblieben ist; das sind meisterliche Arien, die zu den ganz großen der Musikgeschichte zählen. […]
Klassik,com, März 2006
zurück zur Biografien-Übersicht
…