.

Auferstehungskirche Arnsberg
Ein Bericht vom Meisterkonzert in der Auferstehungskirche Arnsberg.
Wir hatten am Sonntag, 20-01-2012 ein sagenhaftes Konzert in Arnsberg in der Auferstehungskirche. Valery Oistrach – ein Enkel von David Oistrach – war an einer sagenhaften Guarneri Violine von 1751 und hat u.a. die Chaconne (BWV 1004) so sagenhaft, berückend schön, so ausdrucksvoll, so genial gespielt, dass ich das Luftholen vergessen habe.
Am Cembalo (histroische Kopie nach Grimaldi 1721) saß Prof. Grosser. Er ist gebürtiger Arnsberger und ist heute als Dirigent, Organist, Pianist und Cembalist weltweit anerkannt. Ein sehr virtuoses Spiel voller Einfälle, voller Freude und Enthusiasmus brachte er uns – aber auch große Zurückhaltung wenn er V. Oistrach begleitete. Seine Frau war der gute Geist der Beiden. Sie blätterte die Noten um, nahm ihm beim Spielen die Brille ab, wenn er`s vergessen hatte und kümmerte sich um sein künstliches Herz. Er trägt es in einem kleinen schwarzen Beutel über der Schulter. Sein eigenes Herz ist zu schwach. Jedes mal, wenn er sich ans Cembalo setzte, nahm sie sein „Herz in die Hand“, wenn er anschließend aufstand, um sich beim Publikum für den Applaus zu bedanken, hängte sie es ihm wieder um. Nicht nur die Musik war ergreifend, sondern auch seine völlig selbstverständliche Art mit zwei Herzen zu leben.
————————————————————-
Programm:
Händel, Sonate D-Dur, op. 1 Nr. 13
Händel, Suite Nr. XIV, G-Dur
Bach, Chaconne (BWV 1004)
Bach, Sonate h-moll (BWV 1014)
Bach, Sonate G-Dur (BWV 1021)
———————————————————————–
Als das Programm vorüber war konnten wir uns nicht trennen. Keiner stand auf – ich glaube, uns war der Himmel ein Stückchen näher gekommen – alle blieben und warteten. Zwei Zugaben bekamen wir noch, dann mussten wir irgendwann schweren/leichten Herzens die Kirche verlassen.
Ich bin immer noch nicht ganz auf der Erde angekommen.
Grüsse
Iris
