
Aktuell: Monteverdi Choir an der Grabstätte von J. S. Bach in der Thomaskirche Leipzig im Januar 2013 (Fotorechte: I. Gardiner – SDG)
Link zum Bachfest 2013 in Detmold
—————————————————————————————————————————
Liebe Bach-Freunde/innen !
Eine Übersicht der Bach-Kantaten zum aktuellen Sonntag im Kirchenjahr steht zum Download bereit:
Link: Bach-Kantaten im Kirchenjahr – als PDF-Download
Weiterhin stelle ich für jeden Sonntag / Feiertag im Kirchenjahr für die Besucher von
„Volkers Klassikseiten J.S. Bach“
eine Hör- oder Sehprobe, Radio-Programme mit Bach-Kantaten und eine „Bach-Kantaten-Beschreibung“ für den entsprechenden Sonntag-Feiertag im Kirchenjahr zur Verfügung.
Am 03.02.2013 begehen wir den 4. Sonntag nach Epiphanias (Sexagesimae)
Am 4. Sonntag nach Epiphanias (Sexagesimae) steht Gottes Macht über die Naturmächte im Vordergrund. Jesu Sturmstillung, die Sintflut, die Worte Gottes durch den Propheten – alles führt uns vor Augen, dass Gott den Weltenlauf mit Leichtigkeit verändern. Doch während die Sintflut dazu diente, den „Versuch“ mit der Menschheit noch einmal neu anzufangen, zielen die anderen Geschichten schon eher darauf ab, dass der Mensch sich ändern soll, um solche Katastrophen abzuwenden. In der Sturmstillung tadelt Jesus den kleinen Glauben der Jünger. Der Prophet rät dem Volk Israel, Gott zu fürchten und nicht die Menschen, deren Macht ja doch sehr begrenzt ist. Die Epistellesungen gehen in die gleiche Richtung.
Am 4. Sonntag nach Epiphanias werden wir daran erinnert, dass Gott die Macht über alle Naturgewalten hat, und hören die Erzählung von der Sturmstillung. Durch Jesus sollen wir teilhaben an dieser Macht, aber oft reicht unser Vertrauen nicht aus, so dass wir hoffnungslos verzagen wollen. Allein der Glaube an die Kraft dessen, der der Sintflut ein Ende setzte, der das Schilfmeer zerteilte, der Petrus zu sich auf das Wasser rief, gibt uns neue Zuversicht.
Wochenspruch:
Kommt her und sehet an die Werke Gottes, der so wunderbar ist in seinem Tun an den Menschenkindern. (Ps 66, 5)
Wochenlied:
“Such, wer da will, ein ander Ziel“ (EG 346)
YouTube – Musikvideo zum Wochenlied
(Textauszüge: © Martin Senftleben)
—————————————————————————————————————
Bach-Kantaten für den 4. Sonntag nach „Epiphanias“
BWV 14 – „Wär Gott nicht mit uns diese Zeit„
BWV 81 – „Jesus schläft – was soll ich hoffen„
—————————————————————————————————————
R a d i o – Programme mit Bach-Kantaten:
————————————————————————————————————–
WDR3 – Geistliche Musik
Sendung: 09:05 bis 10:00 Uhr.
WDR3 – Livestream-Link:
http://www.wdr.de/wdrlive/wdrplayer/wdr3player.html .
Allgemein-Link:
http://www.wdr.de/radio/wdr3/ .
Programm: Link:
http://www.wdr.de/programmvorschau/programDateDateSender.jsp?programmeId=3;dayOffset=0
———————————————————————————
WDR3 – Auszüge aus dem Programm:.
Geistliche Musik – Sonntag: 09:05 bis 10:00 Uhr
BWV 18 “Gleichwie der Regen und Schnee vom Himmel fällt“
Kantate am Sonntag Sexagesima für Soli, Streicher und Basso continuo;
Katharina Fuge, Sopran; Jan Kobow, Tenor;
Stephan MacLeod, Bass; Ricercar Consort,
Leitung: Philippe Pierlot
—————————————————————————————————————
NDRkultur
Sonntag: 08:03 – 08:40 Uhr
Livestream –Link:
http://www.ndr.de/ndrkultur/programm/livestream243.html
Programm-Link: http://www.ndr.de/ndrkultur/programm/programmuebersichten/index.html
Archiv zum Nachhören:
http://www.ndr.de/ndrkultur/programm/zum_nachhoeren/ndr2234.html
———————————————————-
NDRkultur – Kantate
Sendung Sonntag: 08:03 – 08:40 Uhr
Johann Sebastian Bach:
Kantate BWV 128 „Erhalt uns, Herr, bei deinem Wort“
Franziska Gottwald, Alt / Paul Agnew, Tenor
Klaus Mertens, Bass
Amsterdamer Barockorchester und Chor
Leitung: Ton Koopman
—————————————————————————————————————
SR2-Radio Saarbrücken (Klassik-Radio)
Programm:
http://www.sr-online.de/sronline/sr2/programmvorschau/index.html
Webradio:
http://www.sr-online.de/sr2/351/5305.html
———————————————————————
SR2-Radio Saarbrücken (Klassik-Radio)
Auszüge aus dem Programm:.
Sonntag 08:04 – 09:00 Uhr
Bach-Kantate
Kantate BWV 126 „Erhalt uns, Herr, bei deinem Wort“
Kantate am Sonntag Sexagesimae
Franziska Gottwald, Alt / Paul Agnew, Tenor
Klaus Mertens, Bass
Amsterdamer Barockorchester und Chor
Leitung: Ton Koopman
———————————————————————————————————————
SWR2 (Kulturradio)
Sendung: 08:03 bis 08:30 Uhr
Programm:
http://www.swr.de/swr2/programm/-/id=661104/1rcmvqp/index.html .
Webradio:
http://www.swr.de/swr2/-/id=7576/nid=7576/did=1586900/pv=mplayer/10idhq8/index.html..
———————————————————————-
SWR2 – Auszüge aus dem Programm:
Geistliche Musik am Sonntag um 08031 bis 08:30 Uhr
SWR2 – Kantate
Johann Sebastian Bach
BWV 181 „Leichtgesinnte Flattergeister“
Yukari Nonoshita (Sopran)
Robin Blaze (Countertenor)
Gerd Türk (Tenor)
Peter Kooij (Bass)
Chor und Orchester des Bach Collegiums Japan
Leitung: Masaaki Suzuki
Johann Sebastian Bach:
BWV 18 „Gleich wie der Regen und Schnee vom Himmel fällt“
Siri Thornhill (Sopran)
Marcus Ullmann (Tenor)
Jan van der Crabben (Bass)
La Petite Bande
Leitung: Sigiswald Kuijken
…………………………………………………………………………………………………………….
rbb kulturradio
Sendung Sonntag: 09:30 bis 10:00 Uhr
Programm:
http://www.kulturradio.de/programm/index.html .
Livestream
http://www.kulturradio.de/livestream/index.html
———————————————————————
rbb-kulturradio
Auszüge aus dem Programm:
Sendung Sonntag von 09:30 bis 10:00 Uhr
Johann Sebastian Bach
BWV 126 „Ich hab in Gottes Herz und Sinn“
Kantate am Sonntag Sexagesimae
Helen Watts, Alt
Adalbert Kraus, Tenor
Wolfgang Schöne, Bass
Gächinger Kantorei Stuttgart
Bach-Collegium Stuttgart
Leitung: Helmuth Rilling
———————————————————————————————————————-
mdr – figaro
Sendung Sonntag: 06:30 bis 07:00 Uhr Kantate
Programm:
http://www.mdr.de/mdr-figaro/programm/
mdr-figaro Live:
http://www.mdr.de/mdr-figaro/index.html
—————————————————————
mdr – figaro
Auszüge aus dem Programm:
Sendung Sonntag: um 06:30 bis 07:00 Uhr
—————————
Johann Sebastian Bach:
06:25 Uhr – Einführung zur Kantate
—————————
06:30 Uhr Kantate
Johann Sebastian Bach
BWV 126 „Erhalt uns, Herr, bei deinem Wort“
Knabenalt (Thomaner), Martin Petzold, Tenor, Jörg Hempel, Bass
Thomanerchor Leipzig / Gewandhausorchester Leipzig,
Leitung: Georg Christoph Biller
—————————————————————————————————————————-
Bayern-Klassik
Sendung Sonntag: 08:05 bis 08:30 Uhr
Programm:
http://www.br.de/radio/br-klassik/programmkalender/br-klassik120.html
Live-Stream: (Hier ist ein wenig Geduld gefordert bis der Player erscheint..!!)
http://streams.br-online.de/br-klassik_2.m3u
oder
http://www.br.de/radio/br-klassik/index.html
———————————————————-
Bayern-Klassik
Auszüge aus dem Programm:
Sendung: Sonntag um 08:05 Uhr bis 08:30 Uhr
Johann Sebastian Bach:
BWV 18 „Gleichwie der Regen und Schnee vom Himmel fällt“
Kantate zum Sonntag Sexagesimae
Siri Thornhill (Sopran)
Marcus Ullmann (Tenor)
Jan van der Crabben (Bass)
La Petite Bande
Leitung: Sigiswald Kuijken
—————————————————————————————————————————-
Videos mit Bach-Kantaten
für den 4. Sonntag nach „Epiphanias“
BWV 14 – „Wär Gott nicht mit uns diese Zeit„
BWV 81 – „Jesus schläft – was soll ich hoffen„
—————————————————————————————————————————–
/ YouTube: BWV 14 –
„Wär Gott nicht mit uns diese Zeit“ (Interpret: Gustav Leonhardt )
—————————————————————————————————————————
/ YouTube: BWV 81 –
„Jesus schläft – was soll ich hoffen„ – (Interpret: Helmuth Rilling)
—————————————————————————————————————————
In loser Reihenfolge stelle ich bemerkenswerte Werke
von J.S. Bach sowie aus der Bach-Familie – u.a. Barock-Komponisten vor..!!
—————————————————————————-
Johann Philipp Krieger – (1649 bis 1725)

Johann Philipp Krieger 1649 – 1725
Johann Philipp Krieger (* 26. Februar 1649 in Nürnberg; † 6. Februar 1725 in Weißenfels) war ein deutscher Komponist, Organist und Kapellmeister.
Krieger wuchs als Sohn eines Teppichmachers und Garnfärbers auf und erhielt bereits in frühen Jahren eine musikalische Unterrichtung an Tasteninstrumenten. Ab dem achten Lebensjahr erhielt er Unterricht bei dem Nürnberger Musiker und Froberger Schüler Johann Drechsel. Weiteren Unterricht erhielt er auf Blas- und Streichinstrumenten von dem Gambisten Gabriel Schütz (1633-1710). Vorrangig beeinflusst wurde er während seiner Ausbildung jedoch von dem Organisten Paul Hainlein, vor allem hinsichtlich seiner späteren Zuwendung zum Orgelspiel.
Später ging Krieger nach Dänemark, wo er Schüler des Königlich Dänischen Organisten Johannes Schröder in Kopenhagen wurde. Gleichzeitig vertrat er diesen als Organisten an der Peterskirche. Parallel dazu erhielt er bei Kaspar Förster jun., seines Zeichens Königlich Dänischer Kapellmeister, Unterricht im Fach Tonsatz. Kurze Zeit nach Aufnahme seines Studiums wurde Krieger an der Orgel der Hauptkirche in Kopenhagen eingesetzt. Gegen 1667 erhielt er eine Berufung nach Christiania in Norwegen als Organist, die er auf Wunsch seiner Eltern jedoch nicht wahrnahm…
——————————————————————————————-
Video auf YouTube:
Johann Philipp Krieger
Geistliches-Konzert: „Ich will in Friede fahren“
—————————————————–
Johann Philipp Krieger (1649-1725)
Auch wenn seine Musik heutzutage eher Spezialisten ein Begriff sein dürfte, war Johann Philipp Krieger (1649- 1725) doch einer der führenden Komponisten Deutschlands unmittelbar vor Bach. Sein Verdienst liegt besonders in der Einführung italienischer und französischer Form- und Satztechniken. Die insgesamt zwanzig Geistlichen Konzerte aus der Sammlung ‚Musicalischer Seelen-Frieden‘, dem einzigen Druck geistlicher Musik Kriegers, sind in den Jahren 1690 bis 1696 entstanden. Neben ungefähr 2500 Kantaten gehört auch seine Instrumentalmusik zu den bedeutendsten Gattungsbeiträgen vor Bach. Um auf die bislang wenig beachteten Qualitäten Kriegers als Vokal- und Instrumentalkomponist aufmerksam zu machen, kann man sich wohl keine besseren Interpreten vorstellen als Dorothee Mields sowie die Hamburger Ratsmusik unter Simone Eckert.
Psalm 134: Ecce nunc benedicite Domino (Geistliches Konzert für Sopran, zwei Violinen und B.c.) – Sonata Quinta G-Dur Op.II (für Violine, Viola da gamba und B.c.) – Psalm 68: Es stehe Gott auf (Geistliches Konzert für Sopran, zwei Violinen und B.c.) – Sonata Sesta à doi a-Moll Op.II (für Violine, Viola da gamba und B.c.) – Psalm 65: Gott, man lobet dich in der Stille (Geistliches Konzert für Sopran, zwei Violinen und B.c.) – Sonata Quarta à doi F-Dur Op.II (für Violine, Viola da gamba und B.c.) – Psalm 31: Herr, auf dich trau ich (Geistliches Konzert für Sopran, zwei Violinen und B.c.)
CD-Bestellung: >> h i e r <<
—————————————————————————————————————————–
Sir John Eliot Gardiner – Kantaten-Beschreibung
Aufführungsort: Romsey Abbey, Hampshire am 30.01.2000
BWV 81 „Jesus schläft, was soll ich hoffen?“
Kantaten für den 4. Sonntag nach Epiphanias.
Wenn man mich fragte, welche Art Opern Bach komponiert hätte, würde ich sofort
BWV 81 „Jesus schläft, was soll ich hoffen?“
nennen. Denn mir scheint, nichts in seinen weltlichen Kantaten, trotz ihrer Bezeichnungen als dramma per musica, ist annähernd so lebendiges Theater oder tatsächlich Oper wie dieses erstaunliche Werk, das am 30. Januar 1724 in Leipzig uraufgeführt wurde. Es gehört zu jener Handvoll Kantaten, in denen Bach ein dramatisches Ereignis aus dem Tagesevangelium aufgreift – hier Matthäus’ Bericht, wie Jesus den Sturm beruhigt, der auf dem See Genezareth tobt, und das Boot, in dem er sich mit seinen Jüngern befindet, zu kentern droht – und als Basis für eine Metapher nimmt, die den Christen seiner Zeit gegenwärtig war: das Leben als Seereise.
Jesu Schlaf auf dem Schiff gibt den Einstieg in eine gespenstische Meditation über die Schrecknisse des Verlassenseins in einer gottlosen Welt – Stichwort für ein Paar altmodischer Blockflöten, die in Bachs Musik häufig mit Tod und Schlaf assoziiert werden und sich zu den Streichern zu gesellen. Es ist auch keine Überraschung, dass Bach diese einleitende Arie einem Alt gibt, der Stimme, der er das Spektrum von Reue, Furcht und Klagen anzuvertrauen pflegte. Hier unterwirft er den Sänger dem strengen technischen (und symbolischen) Ausdauertest, ein tiefes B über zehn langsame Taktschläge zu halten (zweimal!), ohne dass die Stimme zittert, und dann den klaffenden Abgrund des nahenden Todes heraufzubeschwören.
Es gibt auch ein Problem der Klangbalance zu lösen: bei der Einbindung der beiden, inihrer Lautstärke unflexiblen Blockflöten, die eine Oktave über den dynamisch flexiblen Streichern spielen, eine möglichst große Expressivität beizubehalten. Das Leben ohne Jesus (sein schläfriges Schweigen dauert die ersten drei Nummern hindurch an) verursacht seinen Jüngern und späteren Generationen schlimme Qualen und gibt ihnen ein Gefühl der Verlassenheit, das im Tenorrezitativ (Nr. 2) mit verlagerten, dissonanten Harmonien an die Oberfläche kommt. Wir denken an Psalm 13: ‚Wie lange, Herr, willst du mich so ganz vergessen? Wie lange noch verbirgst du dein Antlitz vor mir?’, und an den Leitstern, der von allen Seeleuten und den Weisen aus dem Morgenland so geschätzt wurde.
Plötzlich bricht der Sturm los. Es ist erstaunlich, welch eine lebendige scena Bach aus einem schlichten 3/8-Allegro nur für Streicher in G-dur zu gestalten vermag. Eine heftig aufschäumende Gischt aus Zweiunddreißigstelnoten in den ersten Violinen, gegen ein dumpfes Pulsieren in den übrigen Instrumenten gesetzt, schwillt zu einem ohrenbetäubenden Lärmen auf den 7/6/4/2-Mollakkorden an, um ‚Belials Bäche’ zu schildern, die gegen das winzige Boot schlagen. In ihrem Gesamteindruck ähnelt diese Arie, die von Tenor und Violinen ein gleichermaßen virtuoses Passagenwerk verlangt, das jedoch von einer sehr viel größeren harmonischen Spannung durchdrungen ist, einer der mächtigeren ‚Zornesarien’ aus Händels Opern. Dreimal gebietet Bach unvermittelt dem Unwetter Einhalt, als wolle er von dem sturmgepeitschten Seemann, über zwei Takte hin, ‚Nahaufnahmen’machen.
Obwohl der Sturm außerordentlich real geschildert wird, steht er auch als Symbol für die gottlosen Kräfte, die den einsamen Christen zu verschlingen drohen, wenn er sich gegen seine Spötter erhebt.Jesus, nun wach (wie hat er überhaupt schlafen können bei all dem Lärm?), rügt seine Jünger wegen ihres mangelnden Glaubens. In einem Arioso mit geradliniger Continuobegleitung (es ist fast eine zweistimmige Invention) übernimmt der Bass-Solist die Rolle der vox Christi. Nach dem farbenreichen Drama der vorangegangenen scena verwundert die Dürre und Eintönigkeit der Musik. Man fragt sich, ob das hier dramatischer Realismus ist – die Störung aus dem Schlaf und die Zurechtweisung (das vielfach wiederholte ‚warum’) – oder gar eine sanfte Satire? Es ist vielleicht eine jener Gelegenheiten für Bach, auf Kosten seiner Leipziger Zuchtmeister ein bisschen Spaß zu haben?
Dann folgt ein zweites Seestück, ebenso ungewöhnlich wie der vorangegangene Sturm, in Form einer Arie für Bass, zwei Oboen d’amore und Streicher. Die im Oktavabstand geführten Streicher lassen an den Sog der Gezeiten und das Auftürmen der Wellen denken, denen Jesus Einhalt gebietet, bevor sie auslenken: ‚Schweig! Schweig!’ und ‚Verstumme!’. Weder Bachs autographe Partitur noch die originalen Parts enthalten in irgendeiner Art hilfreiche Angaben zur Artikulation (was natürlich ihre Aufnahme in seine Aufführungen nicht notwendigerweise ausschließt). Wir haben mit verschiedenen Variantenvon Verschleifungen und örtlich begrenzten Crescendi experimentiert, die einen Schlag früher als ihr natürlicher Wellenkamm beendet werden.
Dies schien idiomatisch und auf das Bild bezogen zu funktionieren, ebenso das abschließende Ritornell, das geschmeidig und weich gespielt wurde, als gehorche es nun Christi Befehlen. Dass der Sturm gestillt ist, kommt in dem Rezitativ des Alt-Solisten (Nr. 6) zum Ausdruck, ebenso in dem abschließenden Choral, der siebten Strophe von Johann Francks Lied ‚Jesu, meine Freude’ – ein hervorragender Abschluss für dieses ungewöhnliche und echte dramma per musica. Als Binnenländer mag Bach nie einen richtigen Sturm auf dem Meer erlebt haben, bei einem seiner Lieblingsautoren, Heinrich Müller, einem Theologe aus dem 17. Jahrhundert, ist es eher wahrscheinlich: Müller lebte an der Ostsee, in Rostock, und kommentierte wortgewandt den Vorfall aus dem Matthäus-Evangelium.
Für einen wirklich gläubigen Menschen bedeutet die Reise in ‚Christi Schifflein’, dass er die Unbilden des Lebens und Wetters erfährt, jedoch unversehrt aus ihnen hervorgeht: ‚ein paradoxum mitten in der Unruhe voller Ruhe’. Eine tropologische Interpretation, möchte man hoffen, war für Bach Rechtfertigung genug, die biblische Geschichte so wunderbar originell und, ja, dramatisch auszugestalten, ein Vorgeschmack auf seine Johannis-Passion, deren Uraufführung gerade einmal gut zwei Monate fern lag. Doch wir können ziemlich sicher sein, dass Leipziger Ratsherren wie Dr. Steger, der neun Monate zuvor unter dem Vorbehalt ‚und hätte der solche Compositiones zu machen, die nicht theatralisch wären’ für Bach als Kantor gestimmt hatte, die Haare zu Berge gestanden haben.
© John Eliot Gardiner 2006
Aus einem während der Bach Cantata Pilgrimage geschriebenen Tagebuch
Übersetzung: Gudrun Meier
—————————————————————————————————————————–
Sir Gardiners Kantaten-Beschreibungen für die Sonntage nach Epiphanias:
Link: h i e r zum Download als PDF
Künstler-Beitrag –
Link: Künstler-Meinungen: Maya Homburger, Violine
—————————————————————————————————————————–
—————————————————–
Cover: CD – SDG 115 – Vol. 19
CD 2 zum 4. So. nach Epiphanias
Link: CD – Bestellung
CD – Inhalt:
BWV 14 „Wär Gott nicht mit uns diese Zeit“
BWV 81 „Jesus schläft, was soll ich hoffen?“
BWV 26 „Ach wie flüchtig, ach wie nichtig“
BWV 227 „Jesu, meine Freude“ (Motette)
—————————————————————————————————————————-
Bachfest Leipzig 2013 – “Vita Christi”
vom 14.06.2013 – 23.06.2013
Erstmals wagt sich ein Veranstalter daran, die theologischen, dramaturgischen und kompositionstechnischen Verbindungslinien der großen oratorischen Kompositionen Bachs in eine unmittelbare Beziehung zu setzen:
Weihnachts – Oratorium / Johannes – Passion /
Oster- und Himmelfahrts-Oratorium
fügen sich zu einem inhaltlich wie musikalisch bestimmten Großprojekt zusammen.
Unter der Leitung von:
Trevor Pinnock, – Thomas Hengelbrock, – John Eliot Gardiner
und Hermann Max
“Auferstehung und Himmelfahrt”
mit der Rheinischen Kantorei
am 21.6.2013, in der Nikolaikirche, Leipzig um 20 Uhr
werden die entscheidenden Stationen der Vita Christi an diesen Konzertabenden zu einem einzigartigen Musikerlebnis. Umrahmt werden die Aufführungen von den Magnificat -Kompositionen von
Johann Sebastian Bach und Carl Philipp Emanuel Bach
im Eröffnungs- sowie der h-Moll-Messe, BWV 232
mit den Thomaner
und dem Freiburger-Barockorchester
im Abschlusskonzert
am Sonntag, 23.6.2012 um 18 Uhr
in der Thomaskirche Leipzig
——————————————————————————
Weitere Informationen zum Leipziger Bachfest 2013 nachstehend:
Link: http://www.bach-leipzig.de/index.php?id=618
——————————————————————————
Programm zum Download als PDF –
>>> Programm Bachfest Leipzig 2013 <<<
———————————————————————————–
S i t z p l ä n e der Leipziger Kirchen als PDF:
Sitzplan der Thomaskirche Leipzig als PDF zum Download
Sitzplan der Nikolaikirche Leipzig als PDF zum Download
———————————————————————————-
Kartenvorbestellungen:
über Ticket-Online
oder
für die Konzerte innerhalb des Bachfestes über das Bach-Archiv Leipzig:
Bach-Archiv Leipzig
Stiftung bürgerlichen Rechts
Thomaskirchhof 16
04109 Leipzig
Telefon: +49 (0) 341 / 91 37 – 3 33
Fax: +49 (0) 341 / 91 37 – 3 35
Foto: Rudolf Lutz Dirigent
J.S. Bach Cantata BWV 156 „Ich steh mit einem Fuß im Grabe“
Die DVD enthält die Filmaufnahmen der kompletten Kantate, den Einführungsworkshop sowie die Reflexion des Referenten. Zudem beinhaltet die DVD das Filmportrait der J. S. Bach-Stiftung.
BWV 156 „Ich steh mit einem Fuß im Grabe“
Kantate BWV 156 zum 3. Sonntag nach Epiphanias für Sopran, Alt, Tenor und Bass, Oboe, Steicher und Continuo.
Solisten:
Muriel Schwarz, Sopran; Terry Wey, Altus; Bernhard Berchtold, Tenor; Markus Volpert, Bass
Leitung: Rudolf Lutz
Weitere Informationen zur Bachstiftung:
unter www.bachstiftung.ch
Die DVD mit der gesamten Kantate ist erhältlich im Shop
Link: http://www.bachstiftung.ch/de/shop/items/j-s-bach-kantate-bwv-156/
Abendprogramm BWV 156 (511.3 KB)
—————————————————————————————————–
J.S. Bach-Stiftung – bei –
Amazon – mit Hörproben
Link:
—————————————————————————————————
Video – BWV 156 – Vierter-Satz „Ich steh mit einem Fuß im Grabe“
Im Video zu sehen:
Kantate BWV 156 – Vierter Satz – Aria, Altus, Solist: Terry Wey –
———————————————————————————————————————-
Herzliche Sonntagsgrüße
Volker
Es gibt eine neuzeitliche englische Bach-Dokumentation als Video. Am 4. Sonntag nach Epiphanias stehen uns nur 2 Kantaten zur Verfügung da kommt diese Dokumentation zur rechten Zeit..!!
Video:
Schönen Sonntag und Grüße
Volker
LikeLike