Mein Abend-Tagebuch der ‘Bach by bike’ Reise vom 03.07.-12.7.2021 – der sechste Tag Ankunft in Weimar am 08.07.2021
Mein ABENDTAGEBUCH-Buch der Radreise mit ‚Bach by bike‘. Der 6.Tag (8.7.21)
Eine Stadtführung Erfurt war morgens angesagt. Doch ich entschuldigte mich. Erfurt ist ja die Partnerstadt von Mainz, meiner Heimat. So kenne ich Erfurt ganz gut. Die berühmten Treppenstufen vor Dom sind wegen der beginnenden Domfestspiele mit dem Theaterspiel ‚Johanna auf dem Scheiterhaufen‘ abgesperrt. Ich finde gerne andere Wege.
Da sind z.B. die Bach-Häuser in der Nähe der Gera-Brücke. Die ‚Erfurter Bache‘ wohnten hier und in der Kaufmanns-Kirche wurden Die Eltern unseres Basti 1668 getraut. Zu den ‚Erfurter Familientagen‘ reiste der später arrivierte Basti Bach gerne an.
Doch jetzt heißt es wieder: Radfahrklamotten anziehen! Das Ziel unser Reise ist zu erreichen. Doch es fängt an zu regnen, wir warten noch etwas mit der Abfahrt. ‚Egal, da müssen wir durch, wir sind doch keine ………‘ meint der Brückenbauer Matthias. Also los. Es wird ein richtiges ‚Regen/kalter Wind-Inferno‘. Als wir endlich in Weimar einfahren, kommt die Sonne durch. Zum Hotel Amalienhof geht’s durch einige Strassenbaustellen, aber endlich im Hotel empfängt uns ein Rokoko-Ambiente. Nasse Klamotten ab, heiße Dusche und dann auf‘s Chaiselongue Beine ausstrecken. Hier im Haus scheint man gleich in Goethes Welt zu sein. Noch dazu habe ich die Ehre, im Zimmer‚ Herzogin Anna-Amalie‘ zu wohnen. Aber nein! Das wollte ich doch gar nicht !!
J.S. Bach war viel früher als Goethe und die Herzogin hier und sogar zweimal länger am fürstlichen Hof angestellt. 1703 war er in der HOFKAPELLE noch einfacher Kammermusiker. Später stieg er in den Jahren 1708 bis 1717 zum Hoforganist und dann zum KONZERTMEISTER auf.
Dann saßen wir endlich in der Herderkirche und hatten unseren ersten Konzerteindruck von dieser Bach-Biennale. Stephan McLeod (Bariton) und Miriam Feuersinger (Mezzosopran) zauberten ein ‚Potpourri’ aus Bach-Kantaten, herrliche Arien, Duette und Rezitative. Eigentlich kann ich so ein ‚Zerpflücken‘ von Bach-Kantaten nicht leiden. Aber na ja, man muss eigentlich für jedes Bach-Life-Erlebnis dankbar sein.
Erfüllt und dankbar schlafe ich jetzt ein. Die gesamte Route von Mühlhausen bis Weimar habe ich bei schwierigen Wetterbedingungen geschafft. Jetzt höre ich nur noch Konzerte und Events der Bach-Bienale.
Gute Nacht
Euer
Adamo