Archiv der Kategorie: J.S. Bach in Weimar

Mein Abend-Tagebuch der ‘Bach by bike’ Reise vom 03.07.-12.7.2021 – der achte und letzte Tag in Weimar am 11.07.2021


Mein Abend-Tagebuch der ‘Bach by bike’ Reise vom 03.07.-12.7.2021 – der achte und letzte Tag in Weimar am 11.07.2021

Letzter Tag 11.7.21, Sonntag.

Mein ABENDTAGEBUCH-Buch der Radreise mit ‚Bach by bike‘. Der 8.Tag (11.7.21)

Noch einmal, nüchtern und diesmal ohne Überschwang ein paar abendlichen Gedanken.
——————————————

Fotos: Kirche Oberweimar

Belvedere und die Frühform der Brandenburgischen Konzerte.
Ich bin wieder im Ilm-Park bis Ober-Weimar geradelt. Plötzlich stand da eine wahre Kirchenburg. Gern bin ich reingegangen und habe den Gottesdienst noch mitgefeiert.

Nachmittags flanierten wir dann zur Weimarer Belvedere einem Lustschloss, aufgeteilt in Nebenschlösser und einer ausladenden Orangerie.
Und das Abschluss-Konzert war dann mit einem ,Wunsch‘ verbunden: die 6 Konzerte, mit dem Titel ‚six concerts avec plusieurs Instruments’ 1621 veröffentlicht, sind nicht in Köthen, sondern Jahre früher, also in Bachs Weimarer Zeit entstanden?
Wie dem auch sei?

Fotos: Römisches Haus im ILM-Park; – Brandenburgische Konzerte

Jedenfalls kamen die zwei Brandenburgischen Konzerte Nr.2 und Nr.4 in der holzverschalten Akustik des Musik-Gymnasium hervorragend zu Gehör. Auch das Telemann-Konzert für 2 Streicher und B.C. hatte mir sehr gefallen.

Wir Radfahrer saßen dann noch zu einem Abschluss-Essen zusammen und freuten uns über unsere Urkunden. Auch hatten Helene, Mareike, Anna und Christine uns mit viel Vorbereitung sicher und mit Musik in den Spuren des jungen Bach geführt.

Letzte Nacht, wieder eine gute Nacht

Adamo

Werbung

Mein Abend-Tagebuch der ‘Bach by bike’ Reise vom 03.07.-12.7.2021 – der siebte Tag in Weimar am 10.07.2021


Mein Abend-Tagebuch der ‘Bach by bike’ Reise vom 03.07.-12.7.2021 – der siebte Tag in Weimar am 10.07.2021

Mein ABENDTAGEBUCH-Buch der Radreise mit ‚Bach by bike‘. Der 7.Tag (10.7.21)

Nach dem frühen Frühstück nehme ich mein Fahrrad, radle entspannt an der Ilm durch den Goethe-Park. Jogger, Yoga-Gruppen, Spaziergänger sind längst im Park zugange. Wahrscheinlich suchen sie in diesem wunderbaren Grün Entspannung und Heilung. 

Anschließend führte Frau Prof. Myriam Eichberger (Flöte) uns zu den Bach-Stätten in Weimar.

Die Intendantin der Biennale Prof.Myriam Eichberger leitet die Flötenklasse der Musikhochschule Franz Liszt und führte eins persönlich über die Bachstätten, Initiatorin der Weimarer Initiativen für Bach.


In Weimar, Am Markt 16 waren die fürstlichen Dienst-Wohnungen. Hier wohnte die Bach-Familie. Das Haus wurde im Krieg zerstört. 

Frau Prof.Eichberger stellte zwei Weimarer Kantaten in die Mitte ihrer Führung.
Zunächst die Advents-Kantate ‚Himmelskönig sei willkommen (BWV 182), die in der Schlosskirche, der sog.Himmelsburg uraufgeführt wurde. In ihrer reichen Musikalität und Thematik kann die Kantate als ‚pars pro toto‘ (Teil für das ganze Werk Bach‘s) gelten.

Ganz musik-wissenschaftlich ging es später beim Vortrag von Prof. Gerhart Darmstadt zu. Er stellte sich die Frage: ‚Was wusste Bach vom Himmel? War Bach naturwissenschaftlich interessiert? Ein Bach, der so tiefgründig über den ‚Himmel‘ komponierte. Zusammen mit einer Astronomin entfalteten die Wissenschaftler das ‚Oben und Unten‘ in Bach‘s Weltbild. Ausgehend vom Kirchengebäude ‚Himmelsburg‘ des Weimarer Stadtschlosses ging es zu wissenschaftlichen Büchern aus dem 16.Jahrhundert ( Athanasius Kircher, Heinrich Müller, Robert Fludd). Werke, die das ‚Himmelsbild der Barockzeit‘ zu ergründen versuchen.


Die Kantate ,Ich hatte viel Bekümmernis (BWV21) war zur Stärkung des kränklichen Erbprinzen bestimmt.

Überall in der Stadt gab es kleine Musikvorführungen. Musikstudierende mit ihren Instrumenten. Auch Hörproben aus dem mit einem Lautsprecher verbundenem iPhone.

Am Abend erreichte ich mit dem Fahrrad am Stadtrand von Weimar das sog. ‚Schießhaus‘.
Hier startete ein Barockfest: Ein lauer Sommerabend entschädigte mich für vergangene und längst ‚vergebene‘ Regenschauer.
Hörgruppen waren aufgeteilt in ,Räume’, die künstlerisch und musikalisch von Musizierenden der Musik-Hochschule Weimar gestaltet wurden. (Corona lässt grüßen !!)

Da war ein ‚Lamento‘ (Klagegesang auf sich selbst!), aber auch ein ‚Liebesgesang‘, ‚Meine Freundin, Du bist schön‘ zu hören. Das erste ein Werk vom Vater Johann Ambrosius, das zweite vom Onkel Johann Christoph.

Jetzt liege ich im Bett und schreibe die vor-letzten Seiten meines digitalen Abend-Tagebuchs voll. Ich bin dankbar, dass ich das Gesehene und Gehörte des Tages noch mal für mich, aber auch für einen ‚unbekannten digitalen Nächsten‘ allein in meinem Hotelzimmer schriftlich bedenken kann. Prof. Darmstadt, der Bach-Wissenschaftler, der ‚Bach‘s Himmel deutete, sprach davon, das ‚allein sein‘ gar nicht alleine sein (z.B. im Zimmer) bedeutet. ‚All-ein-sein‘ heißt im Wortsinn, das ‚eine(r) sich mit dem All, also dem Universum verbindet. 

So fühlte ich mich abends mit dem allumfassenden Genie Bach, der das ‚Oben und Unten der Welt, das damals bekannte All und Universum, gedanklich verbunden. 

Gute Nacht

Euer

Adamo

Mein Abend-Tagebuch der ‘Bach by bike’ Reise vom 03.07.-12.7.2021 – der sechste Tag Ankunft in Weimar am 08.07.2021


Mein Abend-Tagebuch der ‘Bach by bike’ Reise vom 03.07.-12.7.2021 – der sechste Tag Ankunft in Weimar am 08.07.2021

Mein ABENDTAGEBUCH-Buch der Radreise mit ‚Bach by bike‘. Der 6.Tag (8.7.21)

Eine Stadtführung Erfurt war morgens angesagt. Doch ich entschuldigte mich. Erfurt ist ja die Partnerstadt von Mainz, meiner Heimat. So kenne ich Erfurt ganz gut. Die berühmten Treppenstufen vor Dom sind wegen der beginnenden Domfestspiele mit dem Theaterspiel ‚Johanna auf dem Scheiterhaufen‘ abgesperrt. Ich finde gerne andere Wege.

Da sind z.B. die Bach-Häuser in der Nähe der Gera-Brücke. Die ‚Erfurter Bache‘ wohnten hier und in der Kaufmanns-Kirche wurden Die Eltern unseres Basti 1668 getraut. Zu den ‚Erfurter Familientagen‘ reiste der später arrivierte Basti Bach gerne an.

Doch jetzt heißt es wieder: Radfahrklamotten anziehen! Das Ziel unser Reise ist zu erreichen. Doch es fängt an zu regnen, wir warten noch etwas mit der Abfahrt. ‚Egal, da müssen wir durch, wir sind doch keine ………‘ meint der Brückenbauer Matthias. Also los. Es wird ein richtiges ‚Regen/kalter Wind-Inferno‘. Als wir endlich in Weimar einfahren, kommt die Sonne durch. Zum Hotel Amalienhof geht’s durch einige Strassenbaustellen, aber endlich im Hotel empfängt uns ein Rokoko-Ambiente. Nasse Klamotten ab, heiße Dusche und dann auf‘s Chaiselongue Beine ausstrecken. Hier im Haus scheint man gleich in Goethes Welt zu sein. Noch dazu habe ich die Ehre, im Zimmer‚ Herzogin Anna-Amalie zu wohnen. Aber nein! Das wollte ich doch gar nicht !!

J.S. Bach war viel früher als Goethe und die Herzogin hier und sogar zweimal länger am fürstlichen Hof angestellt. 1703 war er in der HOFKAPELLE noch einfacher Kammermusiker. Später stieg er in den Jahren 1708 bis 1717 zum Hoforganist und dann zum KONZERTMEISTER auf.

Dann saßen wir endlich in der Herderkirche und hatten unseren ersten Konzerteindruck von dieser Bach-Biennale. Stephan McLeod (Bariton) und Miriam Feuersinger (Mezzosopran) zauberten ein ‚Potpourri’ aus Bach-Kantaten, herrliche Arien, Duette und Rezitative. Eigentlich kann ich so ein ‚Zerpflücken‘ von Bach-Kantaten nicht leiden. Aber na ja, man muss eigentlich für jedes Bach-Life-Erlebnis dankbar sein.


Erfüllt und dankbar schlafe ich jetzt ein. Die gesamte Route von Mühlhausen bis Weimar habe ich bei schwierigen Wetterbedingungen geschafft. Jetzt höre ich nur noch Konzerte und Events der Bach-Bienale.

Gute Nacht

Euer

Adamo

Mein Abend-Tagebuch der ‘Bach by bike’ Reise vom 03.07.-12.7.2021 – der vierte Tag Ankunft in Wechmar und Ohrdruf am 06.07.2021


Mein Abend-Tagebuch der ‘Bach by bike’ Reise vom 03.07.-12.7.2021 – der vierte Tag Ankunft in Wechmar und Ohrdruf am 06.07.2021

Wir, die Bach by bike’–Gruppe!“

Mein Abend-Tagebuch der ‘Bach by bike’ Reise

4.Tag:

Gut aufgewacht im vornehmen Hotel am Schlosspark Gotha, reichlich gefrühstückt und gut gelaunt, flaniere ich schon mal am frühen Morgen die berühmte Gotha’er Wasserkunst entlang. Vieles wird restauriert. Mein Lieblings-Antiquariat ist noch geschlossen. Aber für Bücher habe ich in meinem Fahrrad-Säcken sowieso keinen Platz mehr.

Wir alle trafen uns dann an der Brüstung der riesigen Schlossanlage mit Blick auf die Stadt. Wir schauten über die Wasserkunst hinweg bei herrlichem Sonnenschein in die Stadt. Doch fast mehr bewunderte ich das schicke blaue Kleid von unserer Begleiterin Christine, mit den mir ins Auge springenden, ausdrucksstark sprechenden Fahrrad-Motiven. (Foto, von Christine genehmigt!)

Gleich werden wir die Schloss-Kirche Gotha besichtigen, für die der bereits arrivierte Bach eine bisher verschollene Frühform der Johannes-Passion geschrieben hat (1717 ?). Helene hatte dazu auch die passende Ton-Aufname dieser unbekannten Johannes-Passion. Wir ließen uns dabei akustisch umhüllen vom Eingangschor der Passion. ‚Herr, unser Herrscher, dessen Ruhm in allen Landen herrlich ist’. Wir fühlten uns zurückversetzt in die Zeit der Uraufführung, hier in dieser Kirche.

Darauf gingen wir durch den riesigen Renaissance-Schlosshof in das frühbarocke Eckhof-Theater. Das war eben der Fürsten Lust, eine Theater-Maschinerie mit ‚Blitz und Donner’ bühnengerecht in Gang zu setzen-, darauf dann Liebes-bzw.Verzweiflungsszenen sich vorspielen zu lassen. Einige Kostproben von diesem barocken Theaterdonner gab uns die Schloss-Führerin. Sie drehte dafür eifrig in den Theaterkulissen die barocke Wind-und Donnermaschinerie.

Jetzt ging es aber wieder rein in die echten Radfahrklamotten und damit auf die heutige Strecke von 40 km zum Ursprungsort der Generationen umgreifenden Bach-Familie nach Wechmar und Ohrdruf. Der Waisenknabe und bereits begabte Knabe Basti wurde hier einst von seinem Onkel eifersüchtig umsorgt. Zwar begleiteten uns auf unserer Fahrt öfters deftige Regenschauer. Aber die Bach-Freunde aus Wechmar entschädigten uns mit herzlichem Empfang mit Kaffee und Kuchen in der Bach-Mühle des Stammvaters Veit Bach. Mit dem Ehepaar Elmar von Colson, (Elmar von Kolson ist Nachfahre von Johann Sebastian Bach – in elfter Generation) – das sich ableitend aus der Bückeburger Bach-Linie als heutige Verwalter des Bach-Erbes begreift, sangen wir erfüllt von Dankbarkeit unseren Bach-Kanon.

Zuletzt strampelten und auch schoben wir die letzten 10 km zu unserer Übernachtung nach Ohrdruf. Eine deftig dampfende frisch gekochte Regionalspezialität lies uns alle Regen-Schmerzen des Tages vergessen. Natürlich, denn es gab Thüringer Klöße mit reichlich Rotkraut und Wildgulasch.

Jetzt habe ich den Tag aufgeschrieben, meine Knochen schmerzen etwas, doch heute war alles uns gelungen.

Gute Nacht

Adamo

Die Thüringer Bachwochen im April 2020 finden nicht statt !


Die Thüringer Bachwochen im April 2020 finden nicht statt.

Es ist nahe liegend, dass diese Entscheidung für uns keine leichte ist: Über zwei Jahre haben wir die diesjährige Festival-Ausgabe geplant und vorbereitet, alles organisiert und beworben, bereits einen großen Teil der Tickets verkauft – dies nun absagen zu müssen, ist ein inhaltliches, emotionales und finanzielles Desaster.

Umso mehr hoffen wir, diese schwierige Phase durchzustehen und 2021 wieder ein Festival präsentieren zu können, gemeinsam mit Ihnen und Euch!

Bereits erworbene Tickets können ab 1. April 2020 an der jeweiligen Vorverkaufsstelle bzw. über den entsprechenden Vertriebsweg zurückgegeben werden. Mehr hierzu in Kürze auf unserer Website.

https://www.thueringer-bachwochen.de/


Die Absage der Thüringer Bachwochen hat ebenso Auswirkungen auf den geplanten Start der „Himmelsburg“, die im Rahmen des Festivals am 5. April in Weimar in der Hülle eines Überseecontainers eröffnet werden sollte.

Als gemeinsames Projekt der Thüringer Bachwochen und der Thüringer Tourismus GmbH war die virtuelle Rekonstruktion der Weimarer Schlosskapelle als Höhepunkt im Themenjahr „Musikland Thüringen 2020“ angekündigt und sollte nicht nur bei den Thüringer Bachwochen, sondern auch auf Festivals deutschland- und europaweit Station machen. „Eine öffentlichkeitswirksame Aktion wie diese lebt nicht nur vom regionalen und überregionalen Publikum der Bachwochen, sondern auch von der Aura dieses erstklassigen Festivals“, sagt Bärbel Grönegres, Geschäftsführerin der Thüringer Tourismus GmbH.

„Können die Bachwochen nicht stattfinden, ist auch eine Absage der Himmelsburg-Präsentation in Weimar leider unumgänglich.“ Ob und wo zukünftig eine Präsentation des Virtual-Reality-Projektes stattfinden kann, hänge vor allem von der Durchführung der weiteren anvisierten Festivals ab. Es sei aber geplant, damit verbundene Kampagnen und Aktionen spätestens im nächsten Jahr fortzusetzen, so Grönegres.

——————————————–

The Thuringia Bach Festival 2020 will be cancelled.

It is obvious that this was a tough decision for us: We’ve planned and organise this season for almost 2 years, have already sold many tickets – cancelling all this means a lot for us, emotionally and financially.

However, we will hopefully survive this challenge and be back next year with a new, healthy festival season 2021.

Tickets can be returned from April 1. Please check our website, where we’ll provide further details within the next few days.

https://www.thueringer-bachwochen.de/

———————————-

MDR-Musiksommer 2019 folgt mit acht Konzerten J.S.Bach`s Lebensstationen!


MDR-Musiksommer 2019 folgt mit acht Konzerten J.S.Bach`s Lebensstationen!

In der Reihe „Bachorte“ reist der MDR-Musiksommer vom 19. bis 28. Juli 2019 entlang  J.S.  Bachs Leben und Wirkungsstätten durch Mitteldeutschland.

                                                         MDR-Musiksommer 2019 Bachorte !

Nach dem Auftakt in seiner Geburtsstadt Eisenach geht es über Arnstadt, Mühlhausen, Dornheim, Erfurt, Weimar und Köthen bis an sein Grab in der Leipziger Thomaskirche, wo die Reihe an Bachs Todestag endet. Bei den Konzerten mit Spezialensembles für Alte Musik und internationalen Künstlerinnen und Künstlern stehen Werke von Bach und seinen Familienmitgliedern im Mittelpunkt.

Neben Ragna Schirmer und Martin Stadtfeld sind in den Konzerten u. a. Dorothee Mields, die Academy of St Martin in the Fields, Simone Rubino und Thomaskantor Gotthold Schwarz zu erleben.

Tickets sind erhältlich unter (0341) 94 67 66 99 und unter mdr‑tickets.de sowie bei ausgewählten Vorverkaufsstellen vor Ort.

Weitere Informationen:  mdr-musiksommer.de

Die Konzerte in der MDR-Musiksommer-Reihe „Bachorte“:

Kaum ein anderer Komponist hat in Mitteldeutschland so deutliche Spuren hinterlassen wie Johann Sebastian Bach. Die Konzertreihe folgt dieser Fährte mit acht Konzerten in zehn Tagen und sucht ein weiteres Mal Bachs zentrale Wirkungsstätten auf. In seinem Geburtsort Eisenach nimmt die Spurensuche ihren Ausgang und endet am 269. Todestag in der Leipziger Thomaskirche. Bachs Werke werden dabei zu Dreh- und Angelpunkten der jeweiligen Programme, die Sichtweisen auf seine künstlerische Herkunft, seine Einflüsse auf spätere Komponisten und die Rezeptionsgeschichte bieten.

Einige Konzerte dieser Reihe können Sie auch im Rahmen einer geführten Fahrradtour mit „Bach by Bike“ erleben. Informationen erhalten Sie unter bachbybike.com.

Freitag, 19. Juli, 19.30 Uhr, Eisenach: Georgenkirche – Programm
Best Of Bach

Zum Auftakt der Konzertreihe „Bachorte“ holt der MDR-Musiksommer Michi Gaigg und ihre Originalklangspezialisten vom L’Orfeo Barockorchester nach Eisenach in Bachs Taufkirche. Gemeinsam mit Sopranistin Dorothee Mields widmen sie sich dort ganz dem musikalischen Schaffen Johann Sebastian Bachs. Auf dem Programm steht u. a. das Konzert für Oboe d’amore BWV 1055, die Orchestersuite Nr. 2 h-Moll BWV 1067 und die Kantate „Mein Herze schwimmt im Blut“ BWV 199.
Eintritt: 37/29/19 Euro

Samstag, 20. Juli, 18 Uhr, Arnstadt: Bachkirche – Programm
Clara 200

Schon seit über 30 Jahren beschäftigt sich die Pianistin Ragna Schirmer intensiv mit der in Leipzig geborenen Komponistin und Pianistin Clara Schumann. In Arnstadt, wo Bach einst als Organist tätig war, lässt sie deren Bach-Begeisterung freien Lauf: Clara Schumann setzte sich unter anderem kompositorisch mit ihm auseinander, was heute ebenso wenig bekannt ist wie ihr hochromantisches Klavierkonzert, komponiert im Alter von nur 16 Jahren. Dieses steht anlässlich Claras 200. Geburtstags beim Konzert mit dem Neuen Mendelssohn Kammerorchester neben drei Präludien und Fugen genauso auf dem Programm wie Bachs Konzert für Klavier und Orchester f-Moll BWV 1056.
Eintritt: 37/29 Euro, Führung zubuchbar

Sonntag, 21. Juli, 17 Uhr, Mühlhausen: Divi Blasii – Programm
Musik für die Ewigkeit

Gregor Meyer und sein Alte-Musik-Ensemble 1684 holt der MDR-Musiksommer an Bachs ehemalige Wirkungsstätte in Mühlhausen. Die Sänger und Instrumentalisten zeigen in den Werken Johann Rosenmüllers eine erstaunlich lebendige Choralkunst, der selbst Johann Sebastian Bach Tribut zollte. Auch Musik vom großen Thomaskantor selbst sowie von seinen Amtsvorgängern wie etwa Johann Kuhnau stellt das Ensemble vor.
Eintritt: 29/21 Euro

Mittwoch, 24. Juli, 19.30 Uhr, Dornheim: Bartholomäuskirche – Programm
Hommage an Bach

Mit dem 1. Preis beim Internationalen Bach-Wettbewerb Leipzig startete Pianist Martin Stadtfeld 2002 in seine steile Karriere. Musik seines Lieblingskomponisten Bach bringt er auch mit nach Dornheim: die Englische Suite Nr. 3 in g-Moll BWV 808 sowie die Partita Nr. 1 B-Dur BWV 825. Eine Entdeckungsreise sind Martin Stadtfelds Improvisationen über Bach-Themen und seine Auseinandersetzung mit dem Spätwerk Bachs, woraus die „Hommage an Bach“ entstand – ein 12-teiliges Klavierwerk, das beim Solorezital ebenfalls auf dem Programm steht.
Eintritt: 35/27 Euro

Donnerstag, 25. Juli, 19.30 Uhr, Erfurt: Predigerkirche – Programm
Czech Bach

Mit einem ausdrucksstarken Kantatenprogramm gibt das Prager Collegium Marianum sein MDR-Musiksommer-Debüt. Mit dabei: die tschechische Sopranistin Hana Blažíková, die mit ihrer Natürlichkeit und Vielseitigkeit zu den Stars der Alte-Musik-Szene zählt. Traversflötistin Jana Semerádová leitet das Ensemble in den Werken von Bach, Telemann und Johann-Ernst von Sachsen-Weimar.
Eintritt: 37/29 Euro

Freitag, 26. Juli, 19.30 Uhr, Weimar: Herderkirche – Programm
English Sound

Eines der renommiertesten Kammerorchester, die Londoner Academy of St Martin in the Fields, holt der MDR-Musiksommer nach Thüringen. Auf modernen Instrumenten interpretieren die Musiker Werke vom Barock über die Wiener Klassik bis zum 20. Jahrhundert. Nicht nur Mozart steht dabei auf dem Programm, sondern auch Bach und seine beiden Söhne Carl Philipp Emanuel und Wilhelm Friedemann, die am Konzertort – der Weimarer Herderkirche – getauft wurden.
Eintritt: 39/29 Euro

Samstag, 27. Juli, 17 Uhr, Köthen: Bachsaal – Programm
Immortal Bach

Seit einiger Zeit mischt der ARD-Preisträger Simone Rubino die Schlagzeugszene mit seinen musikalischen Grenzgängen auf. Beim Solorezital in Köthen taucht der Italiener Bachs dritte Suite für Violoncello in eine ganz neue Farbigkeit, indem er zwischen die barocken Tanzsätze zeitgenössische Schlagzeugkompositionen von Cage, Nystedt u. a. setzt. So zaubert er an Marimba, Trommeln und verschiedene Percussioninstrumenten mal aufregende Klanginseln, mal zeitentrückte Ruhepunkte.
Eintritt: 29/21 Euro

                                                            Thomaskantor Gotthold Schwarz

Sonntag, 28. Juli, 20 Uhr, Leipzig: Thomaskirche – Programm
In Memoriam

Das traditionelle Konzert zu Bachs Todestag führt jedes Jahr an die bedeutendste Wirkungsstätte des großen Thomaskantors, die Leipziger Thomaskirche. Bachs Amtsnachfolger Gotthold Schwarz dirigiert dort eine Rarität des Barockmeisters: die Kyrie-Gloria-Messe BWV 236 sowie die musikalisch verwandte Kantate BWV 79. Anlässlich des inzwischen 269. Todestages Bachs unterstützen ihn dabei die Leipziger Cantorey und das Sächsische Barockorchester.
Eintritt: 35/25/14 Euro

Konzert zum 269. Todestag von Johann Sebastian Bach in Kooperation mit dem Bach-Archiv und der Thomaskirche

Das Konzert wird mitgeschnitten und zu einem späteren Zeitpunkt von MDR KULTUR und MDR KLASSIK gesendet.

———————————–

 

 

ALL OF BACH veröffentlicht das Orgelwerk BWV 912 „Toccata in D-Dur“


ALL OF BACH veröffentlicht das Orgelwerk BWV 912 „Toccata in D-Dur“

Video:   Zum Start in das Foto oder diesen Text anklicken !

Video: To start in the photo or click this text!

———————————–—–

„J. S. Bach experimentiert mit der italienischen Tastaturtradition“

Diese Toccata in D-dur ist die beliebteste von Bachs sieben Toccaten. Auch Bertrand Cuiller hat es in der Vergangenheit sehr oft gespielt. „Das Stück ist sehr theatralisch“, sagt er. „Es ist extrem ‚elektrisch'“. Der kraftvollen Eröffnung, die sich sehr improvisiert anfühlt, folgt ein durchdachterer Abschnitt, in dem verschiedene Themen in Dialog treten. Ein expressives Rezitativ bildet den Übergang zu einem Adagio in der ungewöhnlichen Tonart fis-Moll. Das Adagio ist als eine Fuge konzipiert, aber laut Cuiller ist es auch ein bisschen wie ein Lamento.

J. S. Bach baut die dramatische Spannung in einem zweiten Rezitativ wieder auf und lässt sich schließlich mit „Feuerwerk“ zerreißen. Die Toccata schließt mit einem wilden Tanz, der stark an eine Gigue erinnert. Basierend auf einer ziemlich einfachen Idee verwendet Bach jede mögliche Taste im schnellen Tempo. Diese Art von Stück zeigt wirklich die stürmische Seite von Bach, denkt Cuiller. „Es war nicht nur in seinem Kopf“.

In solchen Werken aus seiner Jugend überschreitet Bach jede erdenkliche Obergrenze. Da es kein überliefertes Manuskript von Bach gibt, müssen die Ausgaben auf späteren Quellen basieren, und wir wissen, dass Bachs Musik von einigen Verlegern „gesäubert“ wurde. Partwriting und Chromatik, die nicht den „Regeln“ entsprachen (denen Bach selbst nicht folgte), wurden regelmäßig korrigiert – auch bei Versionen dieser Toccata. Wer weiß, welche Perlen des Erfindungsreichtums irgendwo in einem weit entfernten Archiv liegen?

Toccaten, BWV 910-916

Die sieben Toccaten von Bach können als Abschluss seiner frühen Periode als Keyboardkomponist angesehen werden. Er hat sie nicht selbst als Sammlung begriffen; das geschah erst nach seinem Tod. Dennoch zeigen sie eine klare Beziehung, sowohl in Bezug auf Form als auch auf Stil. Sie sind umfangreiche Arbeiten mit mehreren Abschnitten. Im Gegensatz zu den späteren Suiten und Partiten fließen die Abschnitte mehr oder weniger nahtlos ineinander. Hier hat Bach im 17. Jahrhundert noch einen festen Fuß.

BWV 912

Titel
Toccata in D-Dur

Genre
Tastaturarbeit

Serie
Zeven Toccata

Jahr
1705-1708

Stadt
Weimar?

Instrument
Cembalo

Besondere Hinweise
BWV 912a ist eine frühe Version, wahrscheinlich für Orgel gedacht

Veröffentlichungsdatum
13. April 2018

Aufnahmedatum
27. Mai 2017

Ort
 Bartolotti Haus Amsterdam

Cembalo
Bruce Kennedy nach Michael Mietke, 1989

Cembalist
Bertrand Cuiller


Language English

ALL OF BACH releases the organ work BWV 912 „Toccata in D Major“

„J.S. Bach experiments with the Italian keyboard tradition“

This Toccata in D major is the most popular of Bach’s seven toccatas. Bertrand Cuiller, too, has played it very often in the past. “The piece is very theatrical”, he says. “It is extremely ‘electric’”. The powerful opening, which feels very improvised, is followed by a more well-thought-out section, in which various themes enter into dialogue. An expressive recitative forms the transition to an adagio in the unusual key of F-sharp minor. The adagio is conceived as a fugue, but according to Cuiller it is also a bit like a lamento.

                                                                        Cembalist: Bertrand Cuiller

J.S. Bach builds the dramatic tension up again in a second recitative and eventually lets rip with ‘fireworks’. The toccata closes with a wild dance that is strongly reminiscent of a gigue. Based on a fairly simple idea, Bach uses every possible key in rapid tempo. This sort of piece really shows the tempestuous side of Bach, thinks Cuiller. “It was not only in his mind”.

In such works from his youth, Bach transgresses every harmonic limit imaginable. As there is no surviving manuscript by Bach, editions must be based on later sources, and we know that Bach’s music was ‘cleaned up’ by some publishers. Partwriting and chromaticism that did not comply with the ‘rules’ (which Bach himself did not follow) were regularly corrected – also among versions of this Toccata. Who knows what gems of inventiveness lie in wait somewhere in a faraway archive?

Toccatas, BWV 910-916

The seven toccatas by Bach can be regarded as a conclusion to his early period as a keyboard composer. He did not conceive of them as a collection himself; that only happened after his death. Yet they do show a clear relationship, with regard to both form and style. They are extensive works with multiple sections. But unlike the later suites and partitas, the sections flow more or less seamlessly into one another. Here, Bach still has one foot firmly in the seventeenth century.

BWV 912

Title
Toccata in D major

Genre
keyboard work

Serie
Zeven toccata’s

Year
1705-1708

City
Weimar?

Instrument
harpsichord

Special notes
BWV 912a is an early version, probably intended for organ

Release date
13 April 2018

Recording date
27 May 2017

Location
Bartolotti Haus

Harpsichord
Bruce Kennedy nach Michael Mietke, 1989

Harpsichordist
Bertrand Cuiller

Video: To start in the photo or click this text!


Ich wünsche allen viel Freude mit dem BWV 912 /

I wish you a lot of fun with the BWV 912

Herzliche Grüße / Best regards

Karin

————————–

 

ALL OF BACH veröffentlicht aus dem 1. Teil Wohltemperierten Klavier – BWV 853 „Präludium in es-Moll und die Fuge in dis-Moll“


ALL OF BACH veröffentlicht aus dem 1. Teil Wohltemperierten Klavier BWV 853 „Präludium in es-Moll und die Fuge in dis-Moll“

Video: Zum Start in das Foto oder diesen Text anklicken !

Video: To start in the photo or click this text!

———————————

PRAGMATISCH

„Technische Meisterschaft und unglaubliche Ausdruckskraft gehen hier Hand in Hand.“

Der Organist und Cembalist Bart Jacobs lebt in der idyllischen Landschaft südlich von Antwerpen. Aus den übrigen Teilen des ersten Buches vonDas Wohltemperirte Clavier“ wählte er das Präludium und die Fugea in der ungewöhnlichen Es-Moll-Tonart. Dieser Schlüssel ist selten im Barock zu hören, aber angesichts der Struktur von Bachs Projekt musste er natürlich mit einbezogen werden. Es hat übrigens eine der umfangreichsten und ambitioniertesten Ergänzungen der Sammlung hervorgebracht.

Das Prelude ist ein sehr stattliches Stück mit einigen schönen Verzierungen. Bart Jacobs nennt es einen „tombeauartigen Trauermarsch“. Der Puls der Drei-Vier-Zeit ist allgegenwärtig und die Atmosphäre ist in der Tat düster. Das Vorspiel existierte bereits in einer früheren Version, in dem pädagogischen Keyboard, das Bach für seinen ältesten Sohn Wilhelm Friedemann Bach komponierte.

Die Beziehung zur Fuge ist nicht sehr klar. Es wird von einigen vermutet – einschließlich Bart Jacobs -, dass Bach einfach eine existierende Fuge in D für die Fuge in Es-Moll genommen und die notwendigen Sharps hinzugefügt hat (6 von ihnen), wodurch das Stück in Des-Moll gesetzt wurde, das klingt wie Es-Moll. Bach könnte manchmal sehr pragmatisch sein.

Die dreiteilige Fuge ist ansonsten eine der am besten gearbeiteten und streng konstruierten Wolftemperirte Claviers. Bach unterzieht das sehr klassische, fast archaische Thema einer ganzen Reihe kontrapunktischer Techniken. Wir sehen also wieder einmal die Leichtigkeit, mit der technische Meisterschaft und unglaubliche Ausdruckskraft in Bachs Musik Hand in Hand gehen.

Das Wohltemperirte Clavier, BWV 846-893

Das Komponieren von 48 Keyboard-Stücken in allen 24 Tasten war eine Art Herausforderung, die Bach genoss. In jedem der beiden Teile des Wohltemperierten Claviers brachte er das musikalische Paar Präludium und Fuge 24 Mal zusammen; zwölf in Moll und zwölf in Dur. In den Präludien ließ er seiner Phantasie freien Lauf und demonstrierte in den Fugen mathematische Kraftentfaltungen. Im Gegensatz zu der eisernen Disziplin, die Bach auf seine kirchlichen Kompositionen anzuwenden hatte, konnte er sich hier ohne Rücksicht auf Deadlines der intellektuellen Spielerei überlassen.

Der erste Teil von The Well-Tempered Clavier stammt aus dem Jahr 1722, obwohl es einige Musik enthält, die in den vorangegangenen fünf Jahren geschrieben wurde. Es gibt weniger Klarheit über die Geschichte des zweiten Teils. Johann Sebastian Bach hat dieses zweite Manuskript erst um 1740 zusammengestellt, obwohl einige der darin enthaltenen Präludien und Fugen noch viel älter sind. Bach beschrieb die Zielgruppe für diese Sammlung von Stücken wie folgt: (Sowohl für die Erziehung des fleißigen Musical-Jünglings als auch für den Genuss der Musik von denen, die in diesem Material versiert sind „).

BWV 853

TITEL
Präludium in Es-Moll und Fuge in d-Moll

BEINAME
Das Wohltemperirte Clavier

GENRE
Tastaturarbeit

SERIE
Das Wohltemperirte Clavier I

JAHR
1722 von früher

STADT
Cöthen (oder Weimar)

VERÖFFENTLICHUNGSDATUM
9. Februar 2018

AUFNAHMEDATUM
23. März 2017

LAGE
Eikevliet, Belgien

Harpsichordist
Bart Jacobs

CEMBALO
Andreas Kilström (2009) nach I. Couchet, Antwerpen (um 1650)


PRAGMATIC

„Technical mastery and incredible expressiveness go hand in hand here.“

Organist and harpsichordist Bart Jacobs lives in the idyllic countryside to the south of Antwerp. From the remaining parts of the first book of „Das Wohltemperirte Clavier“, he chose to play the Prelude and fugea in the unusual key of E-flat minor. This key is rarely heard in the Baroque, but in view of the structure of Bach’s project, it had to be included, of course. Incidentally, it produced one of the more extensive and ambitious additions to the collection.

The Prelude is a very stately piece with some beautiful ornamentation. Bart Jacobs calls it a “tombeau-like funeral march”. The pulse of the three-four time is ever present and the atmosphere is indeed sombre. The Prelude already existed in an earlier version, in the pedagogical keyboard book that Bach compiled for his eldest son Wilhelm Friedemann Bach.

The relationship to the Fugue is not very clear. It is suspected by some – including Bart Jacobs – that Bach simply took an existing fugue in D for the Fugue in E-flat minor and added the necessary sharps to it (6 of them), thus putting the piece into D-flat minor, which sounds the same as E-flat minor. Bach could be very pragmatic at times.

The three-part Fugue is otherwise one of the most well-wrought and strictly constructed of the whole Wolhtemperirte Clavier. Bach subjects the very classical, almost archaic theme to a whole range of contrapuntal techniques. So once again, we clearly see the ease with which technical mastery and incredible expressiveness go hand in hand in Bach’s music.

Das Wohltemperirte Clavier, BWV 846-893

Composing 48 keyboard pieces in all 24 keys was the sort of challenge Bach enjoyed. In each of the two parts of Das Wohltemperierte Clavier, he brought together the musical couple prelude and fugue 24 times; twelve in minor keys and twelve in major. In the preludes, he gave free rein to his imagination, and demonstrated mathematical tours de force in the fugues. In contrast to the iron discipline Bach had to apply to his church compositions, here he could abandon himself to intellectual Spielerei without worrying about deadlines.

The first part of The Well-Tempered Clavier dates from 1722, although it contains some music that was written in the preceding five years. There is less clarity about the history of part two. Bach compiled this second manuscript only around 1740, although once again some of the preludes and fugues it contains date from a much earlier period. Bach described the target group for this collection of pieces as follows: ‘Zum Nutzen und Gebrauch der Lehr-begierigen Musicalischen Jugend, als auch dere in diesem studio schon habil seyenden besonderem ZeitVertreib’ (For both the education of the industrious musical youngster and the enjoyment of those well-versed in this material’).

BWV
853

TITLE
Prelude in E-flat minor and fugue in d-sharp minor

EPITHET
no. 8 from Das Wohltemperirte Clavier

GENRE
keyboard work

SERIES
Das Wohltemperirte Clavier I

YEAR
1722 of earlier

CITY
Cöthen (or Weimar)

RELEASE DATE
9 February 2018

RECORDING DATE
23 March 2017

LOCATION
Eikevliet, Belgium

HARPSICHORDIST
Bart Jacobs

HARPSICHORD
Andreas Kilström (2009) after I. Couchet, Antwerp (about 1650)


Ich wünsche allen ein wunderbares Erlebnis mit dem BWV 853

Herzliche Grüße

Karin

———————

ALL OF BACH veröffentlicht das BWV 614 – Orgelchoral: „Das alte Jahr vergangen ist“


„Beschütze uns!“

„Wie die Neujahrshymne einen langwierigen Konflikt provozierte.“

                                    All of Bach BWV 614 – Videooben klicken in das Foto!

Video:   Zum Start oben in das Foto oder diesen Text anklicken !

Ein Neujahrslied ist relativ harmlos und fröhlich, würde man meinen. Doch hier hat Bach eine ziemlich chromatische und melancholische Anordnung von „Das alte Jahr vergangen ist“ komponiert. Er war sich zweifellos der Tatsache bewusst, dass dieser Hymnus nicht harmlos war.

J.S. Bach schrieb dieses Werk BWV 614 während seiner Weimarer Jahre zwischen 1708 und 1717. Nicht weit von Weimar entfernt liegt Erfurt, das damals dem katholischen Mainzer Kurfürsten gehörte. Obwohl die Lutheraner Religionsfreiheit hatten, zeichneten sich immer wieder Konflikte ab. Und 1712 flammte ein Konflikt um diese Hymne: „Das alte Jahr vergangen ist“ -auf. Eine Gruppe von Schuljungen sang in den Straßen diese Hymne. Gerade als sie das Haus eines katholischen Geistlichen passierten, sangen sie die dritte Strophe, mit den Worten: .. ‚schütze uns, Herr, vor der päpstlichen Lehre und Abgötterei‘ (Vor der Papsts Lehr ‚und Abgötterei bewahr diejenigen, Herr). War es Zufall oder schelmische Absicht? Wie dem auch sei, es ging schlecht aus und führte zu einem langen Konflikt um die Religionsfreiheit, Beleidigungen und dieses Lied.

                                                  Müller-Orgel in St-Bavokerk, Haarlem

In Haarlem wurde die Situation im achtzehnten Jahrhundert umgekehrt, wo die Protestanten verantwortlich waren und die Katholiken toleriert wurden, vorausgesetzt, sie hielten sich zurück. Die imposante Orgel in der evangelischen St-Bavokerk, Haarlem  war ein deutliches Symbol für die akustische Dominanz, besonders wenn alle Register gezogen wurden. Zum Glück hat sich Bart Jacobs für eine versöhnlichere Registrierung und Klang-Sound entschieden.

Orgelbüchlein, BWV 599-644

Das Orgelbüchlein von Johann Sebastian Bach ist eine Sammlung choralgebundener Orgelstücke (Choralvorspiele), die er vor allem während seiner Amtszeit in den Jahren 1712 bis 1717 in Weimar komponierte (BWV 599–644).

Die Einzelsätze der Sammlung verbindet ein hoher künstlerischer Anspruch und der Gedanke der Verwendbarkeit sowohl im Gottesdienst als auch im Instrumental- und Kompositionsunterricht. Kennzeichnend für Bachs Choralsätze im Orgelbüchlein sind laut Christoph Wolff: „Dichte motivische Struktur und kontrapunktisches Raffinement (bis hin zum strengen Kanon) in Verbindung mit einer kühnen und ausdrucksstarken musikalischen Sprache sowie subtiler musikalisch-theologischer Textausdeutung. Jeder Satz erzielt proportionales Gleichgewicht, indem sich Manual- und Pedalstimmen elegant zu einer mustergültigen Orgelpartitur verbinden.“

Während seiner Zeit als Hoforganist in Weimar (1708-1714) begann Bach bereits mit der Zusammenstellung seiner ersten Sammlung von Chorarrangements lutherischer Hymnen. Nach der Liste der Inhalte, sollte es eine Sammlung von 164 Kompositionen gewesen sein, aber am Ende existieren nur 46 Werke davon. Die Reihenfolge, mit der begrenzten Länge der Stücke kombiniert, zeigt Bach, dass sie vollständig kompiliert wurden als eine Planung für ein Zyklus der Choralvorspiele für die Kirche.

                                                                              Organist Bart Jacobs

Später in seiner Zeit in Köthen gab er seiner Sammlung als Titelseite, in dem es heißt: „Orgel-Büchlein.“ Es ist eine für erfahrene Organisten eine Anleitung auff allerhand Arth EINES Chor durchzuführen … (Kleines Orgelbuch, bei dem der Organist unterrichtet die Anfänger – einen Choral auf verschiedene Arten zu arrangieren …). Die Schüler mussten es schwer gehabt haben, denn die Preludes enthalten die gesamte Palette der barocken Orgeltechniken.

BWV 614

Titel
„Das alte Jahr vergangen ist“

Genre
Orgelarbeit

Jahr
ca. 1708-1717

Stadt
Weimar

Anlass
Neujahrslied

Veröffentlichungsdatum
29. Dezember 2017

Aufnahmedatum
22. September 2016

Ort
St-Bavokerk, Haarlem


Organist
Bart Jacobs


Organ
Müllerorgel


Ich wünsche allen viel Freude mit dem BWV 614 sowie ein glückliches und frohes „Neues Jahr“

Grüße Karin

——————–

Wilhelm Friedemann Bach (1710-1784) Kantate zu Weihnachten – „Ach, dass du den Himmel zerrissest!“ – für Soli, Chor und Orchester


Wilhelm Friedemann Bach (1710-1784) Kantate zu Weihnachten – „Ach, dass du den Himmel zerrissest!“ – für Soli, Chor und Orchester“

 

Wilhelm Friedemann Bach (* 22. November 1710 in Weimar; † 1. Juli 1784 in Berlin) war ein deutscher Komponist aus der Familie Bach, der zuweilen auch als Hallescher Bach bezeichnet wird.

Wilhelm Friedemann war der älteste Sohn von Johann Sebastian Bach. Aus seinem Geburtsort Weimar kam er 1717 mit seiner Familie nach Köthen, wo er die Lateinschule besuchte. Ab Juni 1723 besuchte er die Leipziger Thomasschule, nahm 1727 in Merseburg Violinunterricht bei Johann Gottlieb Graun, wurde 1729 als Jurastudent an der Universität Leipzig immatrikuliert und studierte außer den Rechten auch Philosophie und Mathematik.

1733 wurde er Organist an der Sophienkirche in Dresden. Hier gehörte Johann Gottlieb Goldberg zu seinen Schülern, und er pflegte die Bekanntschaft mit Dresdner Hofmusikern wie Johann Adolph Hasse, Johann Georg Pisendel und Silvius Leopold Weiss. Im April 1746 wurde er Musikdirektor und Organist an der Marienkirche in Halle (Saale).

1764 gab er sein Amt in Halle auf. Seither lebte er ohne feste Anstellung und versuchte, durch Konzerte, Unterricht und Kompositionen seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Wilhelm Friedemann Bach starb 1784 in ärmlichen Verhältnissen in Berlin, scheint aber zum Zeitpunkt seines Todes noch weithin bekannt gewesen zu sein, wie der Nachruf in Carl Friedrich Cramers Magazin der Musik zeigt:

Deutschland hat an ihm seinen ersten Orgelspieler und die musikalische Welt überhaupt einen Mann verloren, dessen Verlust unersetzlich ist.

Er wurde auf dem Luisenstädtischen Kirchhof in Berlin neben der Luisenstädtischen Kirche beigesetzt. Der Kirchhof wurde nach dem Zweiten Weltkrieg eingeebnet. Heute erinnert eine Stele im Luisenstädtischen Kirchpark mit einem Porträt von Bach an den Künstler und das verlorene Grabmal.

Ausführende:

Dorothee Mields, Sopran
Gerhild Romberger, Alt
Georg Poplutz, Tenor
Klaus Mertens, Bass
Bachchor Mainz
L’arpa festante
Leitung: Ralf Otto

Aufnahme von 2010 Augustinerkirche in Mainz


 

Wilhelm Friedemann Bach (1710-1784) Cantata for Christmas – „Ach, dass du den Himmel zerrissest!“ („Oh, that you are tearing the sky!“) – for soli, choir and orchestra

Wilhelm Friedemann Bach (born November 22, 1710 in Weimar, † July 1, 1784 in Berlin) was a German composer from the Bach family, which is sometimes referred to as Hallescher Bach.

Wilhelm Friedemann was the eldest son of Johann Sebastian Bach. From his birthplace Weimar he came 1717 with his family to Köthen, where he attended the Latin School. From June 1723 he attended the Leipzig Thomas School, took violin lessons in 1727 in Merseburg Johann Gottlieb Graun, was enrolled in 1729 as a law student at the University of Leipzig and studied in addition to the right also philosophy and mathematics.

In 1733 he became organist at the Sophienkirche in Dresden. Here Johann Gottlieb Goldberg belonged to his pupils, and he cultivated the acquaintance of Dresden court musicians such as Johann Adolph Hasse, Johann Georg Pisendel and Silvius Leopold Weiss. In April 1746 he became music director and organist at the Marienkirche in Halle (Saale).

In 1764 he gave up his office in Halle. Since then he lived without a permanent position and tried to earn a living through concerts, lessons and compositions. Wilhelm Friedemann Bach died in 1784 in poor conditions in Berlin, but at the time of his death he seems to have been widely known, as the obituary in Carl Friedrich Cramer’s Magazin der Musik shows:

Germany has lost to him his first organist and the musical world a man whose loss is irreplaceable.

He was buried in the Luisenstädtische Kirchhof next to the Luisenstädtischen church. The churchyard was leveled after the Second World War. Today a stele in the Luisenstädtische Kirchpark with a portrait of Bach reminds of the artist and the lost tomb.

Performed by:

Dorothee Mields, soprano
Gerhild Romberger, alt
Georg Poplutz, tenor
Klaus Mertens, bass
Bach Choir Mainz
L’arpa festante
Head: Ralf Otto

Recording of the 2010 Augustinerkirche in Mainz

J.S. Bach BWV 248 „Weihnachtsfest-Oratorium“ Kantaten 1-3 vom 23. Dez.1999 Herderkirche Weimar (Germany)


J.S. Bach BWV 248 „Weihnachtsfest-Oratorium“ Kantaten 1-3 vom 23. Dez.1999 Herderkirche in Weimar (Germany)

Sir John Eliot Gardiner – J.S. Bach BWV 248 „Weihnachts-Oratorium“ Kantaten 1 bis 3

Das Weihnachtsoratorium BWV 248 ist ein sechsteiliges Oratorium für Soli (SATB), gemischten Chor und Orchester von Johann Sebastian Bach. Die einzelnen Teile wurden erstmals vom Thomanerchor in Leipzig in den sechs Gottesdiensten zwischen dem ersten Weihnachtsfeiertag 1734 und dem Epiphaniasfest 1735 in der Nikolaikirche und der Thomaskirche aufgeführt.

Feierliche Eröffnungs- und Schlusschöre, die Vertonung der neutestamentlichen Weihnachtsgeschichte in den Rezitativen, eingestreute Weihnachtschoräle und Arien der Gesangssolisten prägen das Oratorium. Die sechs Teile werden durch die Freude über die Geburt Christi verbunden. Von der musikalischen Gattung steht das Weihnachts-Oratorium Bachs oratorischen Passionen nahe. Es ist das populärste aller geistlichen Vokalwerke Bachs und zählt zu seinen berühmtesten geistlichen Kompositionen. Das Oratorium wird heute häufig in der Advents- und Weihnachtszeit ganz oder in Teilen aufgeführt.

Die Entstehungszeit von Bachs Werk liegt am Ende einiger glücklicher Jahre unter Rektor Johann Matthias Gesner (September 1730 bis Oktober 1734), der Bach wohlgesinnt war und auch den längst überfälligen Umbau der Thomasschule veranlasst hatte. Die Uraufführung fand an den sechs Gottesdiensten zwischen dem ersten Weihnachtstag (25. Dezember 1734) und Epiphanias (6. Januar 1735) statt. Die Teile I, II, IV und VI wurden zweimal an einem Tag aufgeführt, abwechselnd morgens und nachmittags in den Hauptkirchen St. Thomas und St. Nikolai, die Teile III und V nur in St. Nikolai. Spätere Aufführungen zu Bachs Lebzeiten sind nicht dokumentiert, jedoch nicht unwahrscheinlich.

Kein anderes Weihnachtsoratorium erlangte eine derartige Popularität wie das Werk von J.S. Bach.


Aufführung des BWV 248 „Weihnachts-Oratorium“ vom 23. Dez.1999 aus der Herderkirche in Weimar (Germany).
Start der Bach-Cantata-Pilgrimage 2000 von Sir John Eliot Gardiner.

Ausführende:

English Baroque Soloists
Monteverdi Choir
Claron McFadden – Sopran
Christoph Genz – Tenor
Barnarda Fink – Alt
Dietrich Henschel – Bass

Leitung: Sir John Eliot Gardiner


Sir J.E. Gardiner – J.S. Bach BWV 248 „Christmas Oratorio“ Cantatas 1 to 3

vom 23. Dez.1999 Herderkirche in Weimar (Germany)

The Christmas Oratorio BWV 248 is a six-part oratorio for soloists (SATB), mixed choir and orchestra by Johann Sebastian Bach. The individual parts were first performed by the Thomanerchor in Leipzig in the six church services between the first Christmas holiday in 1734 and the Epiphany festival in 1735 in the St. Nicholas Church and the St. Thomas Church.

Solemn opening and closing choirs, the setting of the New Testament Christmas story in the recitatives, interspersed Christmas choirs and arias of the vocal soloists characterize the oratorio. The six parts are joined by the joy of the birth of Christ. Of the musical genre, the Christmas Oratorio is close to Bach’s oratorio passions. It is the most popular of Bach’s sacred vocal works and is one of his most famous sacred compositions. Today, the oratory is often performed in whole or in part during Advent and Christmas.

The period of Bach’s work is at the end of several happy years under Rector Johann Matthias Gesner (September 1730 to October 1734), the Bach was well-disposed and had also arranged the long overdue reconstruction of the Thomas school. The premiere took place at the six services between Christmas Day (December 25, 1734) and Epiphany (January 6, 1735). Parts I, II, IV and VI were performed twice in one day, alternately in the morning and afternoon in the main churches of St. Thomas and St. Nikolai, parts III and V only in St. Nikolai. Later performances during Bach’s lifetime are not documented, but not unlikely.

No other Christmas Oratorio gained such popularity as the work of J.S. Bach.


Performance of the BWV 248 „Christmas Oratorio“ from Dec. 23, 1999 from the Herderkirche in Weimar (Germany).
Start of the Bach Cantata Pilgrimage 2000 by Sir John Eliot Gardiner.

Performed by:
English Baroque Soloists
Monteverdi Choir
Claron McFadden – soprano
Christoph Genz – tenor
Barnarda Finch – Old
Dietrich Henschel – Bass
Conductor: Sir John Eliot Gardiner

————————-

ALL OF BACH veröffentlicht aus der Neumeister-Sammlung das BWV 1092 „Herr Gott, nun schleuss den Himmel auf“


„Schwankend, springend und fröhlich verabschiedet sich Simeon von der Welt.“

                                                                        St. Bavo-Kirche von Haarlem

Die Neumeister-Sammlung ist eine Zusammenstellung von 82 Choralvorspielen, die in einer von Johann Gottfried Neumeister (1757-1840) entstandenen Handschrift gefunden wurden. Als das Manuskript in den 1980er Jahren an der Yale University wiederentdeckt wurde, enthielt es 31 bisher unbekannte frühe Choralvertonungen von Johann Sebastian Bach , die als Nr. 1090-1120 in den BWV – Katalog aufgenommen und 1985 veröffentlicht wurden.

Einige Zeit nach 1807 ging das Manuskript an Christian Heinrich Rinck (1770-1846), dessen Bibliothek von Lowell Mason im Jahr 1852 gekauft wurde. Nach Masons Tod im Jahr 1873 wurde seine Sammlung von der Yale University in New Haven, Connecticut (USA) erworben. Dort lag der Neumeister-Band als Handschrift LM 4708, bis er Anfang 1984 von den Musikwissenschaftlern Christoph Wolff ( Harvard-Universität ) und Hans-Joachim Schulze ( Bach-Archiv Leipzig ) und Bibliothekar Harold E. Samuel (Yale) entdeckt wurden. Nachdem sie sich davon überzeugt hatten, dass das Manuskript echt sei, gaben sie die Entdeckung im Dezember 1984 bekannt.

‚Lass fahren, war auf Erde, wird lieber selig Werden‘ Mit einem langen, absteigenden Kranz von Noten am Ende des Choral, Illustriert Bach den Refrain des Textes: das Motto ‚wenn das Leben hart war, Heil erwartet im Himmel‘ (in Dur!). Der Priester Simeon, der hier spricht, steht für alle treuen Christen, wenn er erkennt, dass das Kommen Jesu einen entscheidenden Kurswechsel bedeutet. Doch bevor er diesen Punkt erreicht, kombiniert Bach alle möglichen Motive, die er als junger Organist von ihm aufgenommen hat – mit faszinierenden Ergebnissen. Es gibt statische Akkorde, die durch Pausen unterbrochen werden, eine einfache Harmonisierung der ersten Choralphrase und dann eine Wiederholung dieser Phrase, die jetzt von gebrochenen Akkorden begleitet wird. Die Läufe wie Intermezzi erzeugen ein verwirrendes Hörerlebnis. Wenn Bach im Orgelbüchlein, BWV 617, Jahre später wieder dieselbe Melodie verwendet, ist der Effekt viel zusammenhängender – aber vielleicht auch weniger abenteuerlich?

Neumeister-Sammlung, BWV 1090-1120

                                                                       Organist: Bart Jacobs

Neumeister kopierte den größeren Teil seiner Sammlung 1790 aus einem viel älteren, verlorenen Manuskript. Ich habe eine Vielzahl von populären Orgelchorälen ausgewählt, die er für gewöhnliche Gottesdienste selbst spielen könnte. Die Mehrzahl sind Werke von zwei von Bachs Cousins ​​Johann Michael Bach (1648-1694) und Johann Christoph Bach (1642-1703) sowie von J.S. Bach selbst.

Unter anderem gibt es Arrangements von Friedrich Wilhelm Zachow (1663-1712) und Johann Pachelbell (1653-1706). So gibt Neumeister in seiner Sammlung eine Vorstellung von dem Repertoire, das J.S. Bach in jungen Jahren kannte. Bachs eigene Kompositionen in der Neumeister-Sammlung sind sehr alt und stammen meist aus der Zeit vor 1708 und wahrscheinlich sogar aus der Zeit um 1700, als Bach etwa fünfzehn Jahre alt war. Später fügte Neumeister weitere fünf Choräle hinzu, die viel jünger waren, geschrieben von seinem eigenen Lehrer Georg Andreas Sorge.

BWV 1092

Titel
„Herr Gott, Nun schleuss den Himmel auf“

Genre Orgelwerk

Jahr um 1700

Stadt Ohrdruf? Arnstadt?

Veröffentlichungsdatum
8. Dezember 2017

Aufnahmedatum
22. September 2016

Ort

St. Bavo-Kirche von Haarlem

Organist

Bart Jacobs

Orgel mit Disposition

Müller Orgel

                                    Video: Orgelchoral: „Herr Gott, nun schleuss den Himmel auf“

Video:   Zum Start in das Foto oder diesen Text anklicken !

———————————–

„Ich wünsche allen viel Freude mit dem BWV 1092″

Grüße Karin

——————————-

ALL OF BACH veröffentlicht das BWV 854 „Präludium und Fuge E-Dur!“


ALL OF BACH veröffentlicht das BWV 854 „Präludium und Fuge E-Dur!“

„Eine lebhafte Sekunde“

Präludium und Fuge E-Dur, BWV 854, bilden ein Werkpaar im 1. Teil des Wohltemperierten Klaviers, einer Sammlung von Präludien und Fugen für Tasteninstrumente von Johann Sebastian Bach.

                                      Cembalo nach Christian Zell – (Hamburg 1728)

Bach fügte dem süßen Vorspiel eine kurze und einfache Fuge hinzu.

Das Präludium in E-Dur ist süß und pastoral – vor allem wegen der langgezogenen, melodischen Melodie, mit der sich die rechte Hand öffnet. Darunter bewegt sich die linke Hand leise vorwärts, bietet harmonische Unterstützung und hier und da einige thematische Kommentare. Am Ende des Vorspiels sucht Bach kurz die Grenzen der Tonart mit ein paar chromatischen Akzenten heraus, aber das stört den süßen Charakter des Stückes nicht. Das Vorspiel endet mit einer fast wörtlichen Wiederholung der Exposition, wird dann aber um eine vierte transponiert.

Eine erste Version dieses Vorspiels erschien bereits in dem von Bach für seinen zehnjährigen Sohn Wilhelm Friedemann zusammengestellten Notenheft. Bach fügte später wahrscheinlich die Fuge hinzu und nahm die Stücke in das Wohltemperirte-Clavier auf.

                                                                Christian Rieger (Cembalist)

Das Thema der dreiteiligen Fuge ist eines der kürzesten und einfachsten der gesamten Sammlung. Es öffnet sich sehr lebendig mit zwei Tönen, oder einem „zweiten“, das durch den folgenden Rest betont wird. Mit diesem kleinen Motiv tritt Bach einen Schritt vom Grundton von E zurück und kehrt nach der angespannten Ruhe mit einer Reihe von Sechzehnteln wieder zur Basis zurück. Dieser Lauf weiß jedoch nicht, wann er aufhören soll und bildet das Grundmaterial für die Fortsetzung der Fuge.

BWV 854

Titel
Vorspiel und Fuge in E-Dur

Beiname
Das Wohltemperirte Clavier I

Genre
Tastaturarbeit

Serie
Das Wohltemperirte Klavier I

Jahr
1722 oder früher

Stadt
Köthen (oder Weimar?)

Veröffentlichungsdatum
10 November 2017

Aufnahmedatum
20 April 2017

Ort
Köln, Deutschland

Cembalist
Christian Rieger

Cembalo
David Sutherland (Michigan 1990) nach Christian Zell (Hamburg 1728)

—————————-

Video:   Zum Start in das Foto oder diesen Text anklicken !

———————————–

„Ich wünsche allen viel Freude mit dem BWV 854“

Grüße Karin

——————————-

Ein kleines Bach-Fest in Eisenach und ein großes Luther-Jubiläum in Wittenberg (26.10. -3.11.17) mein 6. Tag!


Ein kleines Bach-Fest in Eisenach und ein großes Luther-Jubiläum in Wittenberg (26.10. -3.11.17) mein 6. Tag!

Mein ABENDTAGEBUCH zum Tag 6

Hatte ich doch recht! Mit Recht sind wir vor den Feierlichkeiten zum Reformationsfest aus Wittenberg geflüchtet.

Wohin?: na klar-, wieder zu J.S. Bach.

                                                             Diener und Sekretär John und Goethe!

Bereits um 7 Uhr morgens, ohne Frühstück, ca.170 km südwestlich ging’s nach Weimar. Gleich fanden wir wieder eine Bäckerei zum Frühstücken. Dann wollte ich mir nochmal das Bild vom ‘Diener John ansehen: Goethes treuer Sekretär und Diener John, gemalt in schreibender Aktion in Goethes Schreibstube am Frauenplan. Dazu musste ich aber in die Ausstellung Anna-Amalia-Bibliothek, die ja vom ‘Feuersturm auferstanden’ ist.

Später beim nachfolgenden Stadtrundgang hörte ich plötzlich in der Nähe der Herder Kirche einen Chor proben. Diese Melodien kannte ich doch:

‘Ein feste Burg ist unser Gott, ein gute Wehr und Waffen’!

                                                                       Herderkirche Weimar

Ja natürlich: Heute ist ja ein besonderer Tag! Eine überfüllten Kirche, vor dem berühmten Altar-Bild von Lukas Cranach über die ‘Rechtfertigung allein aus Glauben’, fand ich einen Sitzplatz.

         Herderkirche in Weimarmit dem berühmten Altar-Bild von Lukas Cranach

BWV 80 „Ein feste Burg ist unser Gott“ die Reformation-Kantate von Bach konnte ich mir einfach nicht entgehen lassen.

Video: BWV 80 „Ein feste Burg ist unser Gott“

Mein Bruder widmete sich in der Zwischen-Zeit Goethe.

Am Abend besuchten wir zusammen eine Vorstellung in einem Weimarer Gewölbe-Theater. Es ging in dem Stück um die ‘klassischen Weimarer Größen’.

Doch mit wieviel Gedankenlosigkeit vernachlässigt Weimar die Ausnahmeerscheinung Johann Sebastian Bach. Bach hat ja zweimal in seinem Leben in Weimar gelebt (1707-1718). Zuerst war er ein kleiner Orchestermusiker in der Hofkapelle des Fürsten. Dann später als Familienvater spielte er in der Hofkapelle eine bedeutende Rolle.

Keine Gedenkstätte und kein Wohnhaus von Bach ist hier erhalten. Doch dank eines rührigen Vereins ‘Bach in Weimar’ wird sich das bald ändern.

                                               Hinweis-Tafel zu J.S. Bach in Weimar!

Abends fielen wir wieder in die Betten. Das war aber ein besonderer Reformationstag.

Gute Nacht

Euer

Adamo

ALL OF BACH veröffentlicht den Orgelchoral: BWV 624 „Hilf Gott, dass mir´s gelinge“


ALL OF BACH veröffentlicht den Orgelchoral: BWV 624 „Hilf Gott, dass mir´s gelinge“

„Gefängnisgesang“

                                          St-Bavokerk, Haarlem – Müller-Orgel (Holland)

Warum Bach wahrscheinlich ein bewusst peinliches Ganzes geschaffen hat.

Die hier von Bach arrangierten Worte der Hymne wurden in einem Gefängnis aus dem 16. Jahrhundert von Heinrich Müller geschrieben, der sonst praktisch unbekannt war. Sein Name erscheint an zwei Stellen im Text. Die ersten Buchstaben der dreizehn Verse bilden seinen Namen („HEINRICH MÜLER“) und die letzte Strophe schließt mit der Ankündigung: „Hat Heinrich Müller gesungen, in dem Gefängnis sein“ (so sang Heinrich Müller während seiner Inhaftierung). Dieser Heinrich aus Nürnberg wurde 1526 wegen seiner lutherischen Sympathien vom Herzog von Sachsen inhaftiert und erst 1539 freigelassen.

Müllers Hymne – vielleicht aufgrund seiner Entstehung – war sehr erfolgreich. Luther selbst hat es 1545 in ein Gesangbuch aufgenommen und nur wenige Jahre später in einer niederländischen Übersetzung veröffentlicht. Zu Bachs Zeiten gehörte es zu den bekannteren Kirchenliedern.

Wie es der Organist Bart Jacobs bemerkt, war Bachs Orgelversion wohl ein bewusst peinliches harmonisches und kanonisches Ganzes, mit einer linken Hand, die kapriziös von oben nach unten sucht. Vielleicht dachte Bach auch, dass es nicht so einfach wäre, konstanten Glauben zu wahren, wenn man seit über zehn Jahren für Ihre religiösen Überzeugungen inhaftiert war.

                        Organist Bart Jacobs an der Müller-Orgel, St-Bavokerk, Haarlem

Orgelbüchlein, BWV 599-644

Während seiner Zeit als Hoforganist in Weimar (1708-1714) begann Bach bereits mit der Zusammenstellung seiner ersten Sammlung von Choral-Arrangements lutherischer Kirchenlieder. Laut Inhaltsverzeichnis sollte es sich um eine Sammlung von 164 Kompositionen handeln, am Ende aber nicht mehr als 46. Die Reihenfolge, in Verbindung mit der begrenzten Länge der Stücke, weist darauf hin, dass Bach die Kompilierung eines kompletten Zyklus der Choralvorspiele für die Kirche. Später, in seiner Zeit in Köthen, gab er der Sammlung eine Titelseite, in der es heißt: Orgel-Büchlein, Worinne einen anfahenden Organisten Anleitung gegeben wird, auff Allerhand Arth einen Choral führen … (Kleines Orgelbuch, in dem ein Anfängerorganist gelehrt wird einen Choral auf alle möglichen Arten zu arrangieren …). Er beabsichtigte damals, die Sammlung nur als Lehrbuch zu behandeln, vielleicht um 1722 seine Bewerbung als Kantor an der Thomasschule in Leipzig vorzustellen, die eine wichtige Lehrposition darstellte. Die Schüler mussten es schwer haben, denn die Präludien enthalten die gesamte Palette der barocken Tastaturtechniken.

BWV 624

Das Orgelbüchlein von Johann Sebastian Bach ist eine Sammlung choralgebundener Orgelstücke (Choralvorspiele), die er vor allem während seiner Amtszeit in den Jahren 1712 bis 1717 in Weimar komponierte (BWV 599–644).

Die Einzelsätze der Sammlung verbindet ein hoher künstlerischer Anspruch und der Gedanke der Verwendbarkeit sowohl im Gottesdienst als auch im Instrumental- und Kompositionsunterricht. Kennzeichnend für Bachs Choralsätze im Orgelbüchlein sind laut Christoph Wolff: „Dichte motivische Struktur und kontrapunktisches Raffinement (bis hin zum strengen Kanon) in Verbindung mit einer kühnen und ausdrucksstarken musikalischen Sprache sowie subtiler musikalisch-theologischer Textausdeutung. Jeder Satz erzielt proportionales Gleichgewicht, indem sich Manual- und Pedalstimmen elegant zu einer mustergültigen Orgelpartitur verbinden.“

Titel
„Hilf Gott, dass mir’s gelinge“

Genre
Orgel (Choral-Arrangement)

Serie
Orgelbüchlein

Jahr
ca. 1708-1717

Stadt
Weimar

Veröffentlichungsdatum
20. Oktober 2017

Aufnahmedatum
22. September 2016

Ort:

St-Bavokerk, Haarlem

Organist
Bart Jacobs

Organ
Müllerorgel

Video:   Zum Start in das Foto oder diesen Text anklicken !

———————————–

„Ich wünsche allen viel Freude mit dem BWV 624“

Grüße Karin

——————————-

ALL OF BACH veröffentlicht das Orgelwerk – BWV 607 „Von Himmel kam der Engel Schar!“


ALL OF BACH veröffentlicht das Orgelwerk – BWV 607 „Von Himmel kam der Engel Schar!“

„Schnelle Engel und langsame Engel“

                                          St-Bavokerk, Haarlem – Müller-Orgel (Holland)

„Eine Weihnachtshymne in Moll verleiht dem Werk einen vorsichtigen Klang.“

„Vom Himmel kam der Engel Schar“ ist ein von Martin Luther im Jahr 1543 veröffentlichtes Weihnachtslied.

Die musikalische Symbolik hier ist unverwechselbar; Schwärme von Engeln fliessen durch die Alt- und Tenorstimmen, während die himmlische Annoucement in der Sopranistin darüber steigt. In einer inspirierten Komposition verfolgt die Bassstimme die Engel in der Augmentation in (Viertelnoten gegen die Engelsexzehnte). Die Stimme hier beinhaltet Streicher und Chor in die Sopranistin, Orgelflöte stoppt in den inneren Stimmen und Orgelpedal mit akustischem Bass, der im Bass spielt.

                        Organist Bart Jacobs an der Müller-Orgel, St-Bavokerk, Haarlem

Bei der Erstellung seines Orgelbüchleins folgte Bach dem Kirchenkalender. Obwohl für den Organisten nützlich, behaftet sie das Risiko der Monotonie – immer fröhlich zu Weihnachten und immer traurig in der Passionswoche zu sein. So hat Bach gelegentlich einen anderen Klang in den „Weihnachtscluster“ komponiert. Diese Anordnung von „Vom Himmel kam der Engel Schaar“ ist wegen seines freudigen Themas nur gering, um den Ernst des Geheimnisses des Glaubens zu betonen.

Die Worte der von Luther geschriebenen Hymne erzählen von den Verkündigungen an die Hirten Jesu in der Krippe. Die Hymne versichert uns, dass jeder, der an den wahren Gott glaubt, vor Sünde und Tod sicher ist. Bach drückt die Engel aus dem Himmel mit schnellen Läufen in den Alt- und Tenor-Parts und langsam im Bass-Part. Übrigens zeigt Bachs Manuskript eine weitere Überraschung: Die ständig wachsenden Koloraturen, die das Werk charakterisieren, scheinen eine spätere Ergänzung zu sein wie man an den Notizen feststellen kann!

BWV
607

Titel
„Von Himmel kam der Engel Schar“

Genre
Orgelarbeit

Serie
Orgelbüchlein

Jahr
ca. 1708-1717

Stadt
Weimar

Veröffentlichungsdatum
29. September 2017

Aufnahmedatum
22. September 2016

St-Bavokerk, Haarlem

Organist
Bart Jacobs

Organ
Müllerorgel


Video:   Zum Start in das Foto oder diesen Text anklicken !

———————————–

„Ich wünsche allen viel Freude mit dem BWV 607“

Grüße Karin

——————————-

Die Thüringer Bachwochen sind das größte Musikfestival in Thüringen!


Die Thüringer Bachwochen sind das größte Musikfestival in Thüringen!

                                                 Aufenthaltsorte von J.S. Bach in Thüringen!

Mit seiner Spezialisierung auf Barockmusik und die Aufführung der Werke Johann Sebastian Bachs an den authentischen Bachstätten verfügt das Festival über künstlerische wie touristische Anziehungskraft zugleich – in Thüringen und darüber hinaus.

Ausgangspunkt des Festivals ist ein einzigartiges historisches Potential im Freistaat Thüringen.

Mit Bachhaus und Taufkirche in Eisenach, der Traukirche in Dornheim, den frühen

Wirkungsstätten in Mühlhausen,  Arnstadt  und  Weimar sowie den Häusern der Vorfahren in

Erfurt und Wechmar verfügt Thüringen über die Mehrzahl authentischer Bachorte.

Diese eindrucksvollen Schauplätze sind Podium und bilden den Rahmen für anspruchsvolle Konzerte mit nationalen wie internationalen Solisten und Ensembles.

Eine Video-Dokumentation von den Thüringer Bachwochen

Mehr zu dem Festival erfahren Sie unter:

http://www.thueringer-bachwochen.de


Wer sich auf den Spuren von Johann Sebastian Bach in Thüringen begeben möchte, empfehle ich folgenden Internet-Link mit Übernachtungsmöglichkeiten:

Link:

https://www.kulturreise-ideen.de/musik/barock-1/Tour-johann-sebastian-bach-in-thueringen.html

————————

Eine großartige Alternative besteht mit dem Fahrrad diese Bach-Stätten in Thüringen zu besuchen.

Termin für 2018: Tour zur Bachbiennale Weimar (Mühlhausen-Weimar): 7.7.-16.7.2018

Internet-Link: „BACH by BIKE“ http://bachbybike.com/de/willkommen/

 


Herzliche Grüße

Volker

—————————–

ALL OF BACH veröffentlicht das BWV 727 – Orgel-Choral „Herzlich tut mich verlangen“


ALL OF BACH veröffentlicht das BWV 727 – Orgel-Choral „Herzlich tut mich verlangen“

Dieser Orgel-Choral ist sehr bekannt!

„Herzlich tut mich verlangen“ ist ein deutscher christlicher Choral, mit Texten, die 1611 von Christoph Knoll geschrieben wurden , mit einer Melodie, die von einem weltlichen Lied von Hans Leo Hassler angepasst wurde . Es ist ein Gebet für einen gesegneten Tod, beginnend „Herzlich tut mich verlangen nach einem sel’gen Ende.“
Johann Sebastian Bach verwendete die Melodie in seinem Chorvorschlag , BWV 727, und für seine Weimarer Kantate „Komm, du süße Todesstunde“, BWV 161.

Dieses Choral Arrangement ist kompakt und facettenreich, aber auch ausdrucksvoll. Der Titel ist „Herzlich tut mich verlangen“, einer von etwa 24 Choraltexten, die um 1739 zu dieser Melodie gesungen wurden. Bach verstärkt den klagenden Charakter der Hymne mit seufzenden Dissonanten und ausdrucksvollen harmonischen Klangfarben, ohne sich auf einen bestimmten Text zu konzentrieren.

Es mussten viele weitere Beispiele für diese Art von prägnanten Choral-Arrangements gegeben haben, aber das Überleben der Musik, die nicht gedruckt wurde, wurde verhindert in Kriegszeiten und anderen turbulenten Entwicklungen in der europäischen Geschichte. Dieses Stück von Bach hat in zwei Manuskriptsammlungen in Berlin und den Niederlanden überlebt. Der in Berlin wurde leicht im Zweiten Weltkrieg zerstört. Das Manuskript im niederländischen Musikinstitut wurde 1902 von einem holländischen Sammler bei einer Auktion gekauft, die es Forschern zur Verfügung stellte.

                             Organist Matthias Havinga an der Müller-Orgel in der St. Bavos Kirche, Haarlem

Aber dann ging es im Ersten Weltkrieg fast schief, als das Manuskript vom französischen Musikwissenschaftler André Pirro für sein Studium von Bach und anderen deutschen Barockmusik ausgeliehen wurde. Im Jahr 1914 schrieb Pirro eine Karte an den Besitzer und sagte, dass er „das Manuskript“ für die Aufbewahrung für ein paar Tage im September 1914 an einem Posten der Autobahn Patrol in Curel (Haute-Marne) platziert hatte. Dieses kostbare Denkmal der deutschen Kunst entkam der Zerstörung durch die Deutschen, wie es früher ohne militärische Vernunft zu den Familienporträts und Memoiren geschehen war, daß der unterzeichnete Biograph von Bach, Schütz und Buxtehude in seinem Elternhaus in Wustweiler so sorglos zurückgelassen hatte. In der Nähe von Saargemünd, wo er glaubte, dass die deutsche Aufrichtigkeit und Gerechtigkeit seine kostbarsten Besitzungen geschützt hätten.“ Glücklicherweise hatte er aus dieser Lektion gelernt, und die Polizei schaffte es, das kostbare Manuskript zu schützen, so dass es jetzt sicher in Den Haag gehalten wird.

BWV
727

Titel
Herzlich tut mich verlangen

Genre
Orgelarbeit (Chorale Arrangement)

Jahr
Ca. 1708-1714

Stadt
Weimar

Veröffentlichungsdatum
7. April 2017

Aufnahmedatum
21. September 2016

Ort
St. Bavos Kirche, Haarlem

Organist
Matthias Havinga

Organ
Müller-Orgel von 1738


Zum Anhören in das Foto oder in diesen Text klicken !

————————————–

„Ich wünsche viel Freude“ – mit dem Orgelchoral!

Grüße sommerk

—————————-

J.S. Bachs Welt: Die Familiengeschichte eines Genies (Kindle Edition)


J. S. Bachs Welt: Die Familiengeschichte eines Genies (Kindle Edition)

Autor: Volker Hagedorn

Es ist nun mal so: nur wenige biografische Details sind von Bach überliefert. Daher muß man andere historische und musiklogische Fakten heranziehen und als Quellen auswerten, gewürzt mit eigenen Erlebnissen an den Bach-Orten vor Ort-, kenntnisgenau und nachprüfbar (vgl Quellenangaben im Anhang),. Bach in’s Heute geholt !!.

978-3-498-02817-61

Bei Amazon zu erwerben: https://www.amazon.de/dp/3498028170/ref=rdr_ext_sb_ti_hist_1

————————————————-

Witzig und spritzig ist dies dem praktizierenden Musiker Volker Hagedorn gelungen. Pressburg, Wechmar, Ohrdruf, Arnstadt,Dornheim, Mühlhausen, Erfurt , Weimar, Schweinfurt u.a.werden als Bach-Orte lebendig. Und die Entdeckung des Alt-Bachisches Archiv kann keiner besser bewerten, als ein Praktiker. Auch für mich, der alle Bach-Orte ‚abgeradelt‘ hat (Bach by bike) und die Bach Werke gut kennt, war die Lektüre erfrischend. Begleitend kann man über Facebook die passende Musik hören. So wird das Familienbild der ‚Bache‘ abgerundet.

Bild: Adamo vor Schloß Wiederau.vgl.BWV 30a

adamo ruft:

5.0 von 5 Amazon Sternen –Spritzig, witzig, kenntnisgenau-, eben authentisch

———————————————————-

Video BWV 30a Johann Sebastian Bach (1685-1750)

Cantate – Kantate –
BWV 30a – Angenehmes Wiederau, freue dich in deinen Auen!

Dramma per musica
Hommage (Johann Christian von Hennicke)

Première audition – Uraufführung – First perfomance
Wiederau – 28.09.1737

00:00 1. Chœur
Angenehmes Wiederau, freue dich in deinen Auen!
03:30 2. Récitatif (Basse, Soprano, Alto, Ténor)
So ziehen wir in diesem Hause hier
04:25 3. Aria (Basse)
Willkommen im Heil, willkommen in Freuden
09:05 4. Récitatif (Alto)
Da heute dir, gepriesner Hennicke
09:41 5. Aria (Alto)
Was die Seele kann ergötzen
14:10 6. Récitatif (Basse)
Und wie ich jederzeit bedacht
14:45 7. Aria (Basse)
Ich will dich halten und mit dir walten
20:13 8. Récitatif (Soprano)
Und obwohl sonst der Unbestand
21:04 9. Aria (Soprano)
Eilt, ihr Stunden, wie ihr wollt
25:08 10. Récitatif (Ténor)
So recht! ihr seid mir werte Gäste
25:50 11. Aria (Ténor)
So, wie ich die Tropfen zolle
28:18 12. Récitatif (Soprano, Basse, Alto)
Drum, angenehmes Wiederau
29:24 13. Chœur
Angenehmes Wiederau, prange nun in deinen Auen!

Soprano – Sopran – Soprano
Sandrine Piau

Alto – Alt – Alto
Bogna Bartosz

Ténor – Tenor – Tenor
Christoph Prégardien

Basse – Baß – Bass
Klaus Mertens

Amsterdam Baroque Orchestra & Choir – Ton Koopman

——————————————–

Grüße

Adamo

——————————————

Thüringer Bachwochen vom 18.03. bis 10.04.2016


Die Thüringer Bachwochen beginnen am 18. März 2016

Emma Kirby (Sopran )Thüringer Bachwoche 2016.

                            Emma Kirkby (Sopran )Thüringer Bachwoche 2016

 

——————————————————————-
…….
.
Language: DE | EN
—————————————————————————-

DIE THÜRINGER BACHWOCHEN

Die Thüringer Bachwochen sind das größte Musikfestival Thüringens. Mit seiner Spezialisierung auf Barockmusik und die Aufführung der Werke Johann Sebastian Bachs an den authentischen Bachstätten verfügt das Festival über künstlerische wie touristische Anziehungskraft zugleich – in Thüringen und darüber hinaus.

Ausgangspunkt des Festivals ist ein einzigartiges historisches Potential im Freistaat Thüringen. Mit Bachhaus und Taufkirche in Eisenach, der Traukirche in Dornheim, den frühen Wirkungsstätten in Mühlhausen, Arnstadt und Weimar sowie den Häusern der Vorfahren in Erfurt und Wechmar verfügt Thüringen über die Mehrzahl authentischer Bachorte. Diese eindrucksvollen Schauplätze sind Podium und bilden den Rahmen für anspruchsvolle Konzerte.

Die »Thüringer Bachwochen« sind ein Projekt des Vereines »Thüringer Bachwochen e.V.«

————————————————————————

————————————————————————-

KONTAKT UND IMPRESSUM

Veranstalter:

Thüringer Bachwochen e.V.

Krämerbrücke 3
99084 Erfurt

tel. +49 (0) 0361 . 21 69 86 08
fax +49 (0) 3212 . 13 20 160

info |æt| thueringer-bachwochen.de

Vorsitzender des Vorstandes:
Prof. Silvius von Kessel

Geschäftsführung und Festivalleitung:
Christoph Drescher | www.christophdrescher.de

——————————————————————-

In August 2015 the great Bach interpreter and promoter, Helmuth Rilling, invited young musicians from across the world to come to Germany to study and perform Bach’s cantatas in their authentic location in Weimar. 63 musicians from 18 countries were chosen from countless applicants who evolved in the shortest time into an excellent choir and orchestra with immense enthusiasm and great musical talent. This documentation by director Tilo Krause shows impressions of the Academy as well as of concerts in the historic Bach places in Muehlhausen, Arnstadt and Eisenach.

A project of the Thuringia Bach Festival in collaboration with the Liszt University of Music Weimar, made possible by the generous support of the Friends of Helmuth Rilling association.

Copyright: Freundeskreis Helmuth Rilling – Friends of Helmuth Rilling e.V., Tilo Krause, Thueringer Bachwochen e.V.

———————————————————-

Herzliche Sonntagsgrüße

Volker

—————————————————————