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Liebe Bach-Freunde/innen !
Eine Übersicht aller BWV von Bach-Kantaten steht zum Download bereit:
Link: BWV als PDF-Download
Weiterhin stelle ich für jeden Sonntag / Feiertag im Kirchenjahr für die Besucher von
„Volkers Klassikseiten J.S. Bach“
eine Hör- oder Sehprobe und eine „Bach-Kantaten-Beschreibung“ für den entsprechenden Sonntag-Feiertag im Kirchenjahr zur Verfügung.
Am 03.06.2012
begehen wir den
Sonntag ”Trinitatis“
Das Wort Trinitatis ist zusammengesetzt aus den lateinischen Worten „Tri“ und „unitatis“, was so viel bedeutet wie „Drei in Einheit“. Es wird damit das theologische Dogma der Dreieinigkeit (die Personen von Gott Vater, Sohn und Heiligem Geist in einem Wesen) zum Ausdruck gebracht. Im Deutschen spricht man dann von der Trinität, die oftmals in Form eines Dreiecks, in dem ein Auge abgebildet ist, zur Darstellung kommt.
Das Trinitatisfest gibt es erst seit etwa 1000 Jahren, wobei es noch über eine längere Zeit Differenzen darüber gab, ob es überhaupt gefeiert werden solle.
Für die protestantische Kirche jedenfalls hat das Trinitatisfest eine größere Bedeutung gewonnen als für die römische Kirche. Es ist das Fest des Glaubensbekenntnisses, und so wurde an diesem Tag das Bekenntnis besonders geehrt durch Gesang und die Verlesung der zwei anderen Bekenntnisse, die nur noch in wenigen Gemeinden gesprochen werden, aber auch zu den Bekenntnisschriften der Lutherischen Kirche gehören: das sog. Nicänum und das Athanasianum.
Nach dem Trinitatisfest beginnt eine Zeit, die oft als die „festlose Zeit“ bezeichnet wird. Das aber trifft nicht zu, denken wir an die verschiedenen Feste wie Johannis, Michaelis, oder das Reformationsfest, ganz abgesehen von den zahlreichen Apostel- und Evangelistentagen in dieser Zeit.
Mit dem Trinitatisfest erreicht das Kirchenjahr gewissermaßen einen ersten Abschluß. Während in der 1. Hälfte des Kirchenjahres über die bestimmten Offenbarungen Gottes in der Geschichte nachgedacht wurde, ist Trinitatis das Fest, an dem es um das Geheimnis der göttlichen Dreieinigkeit selbst geht. In der dem Fest folgenden Zeit denken wir darüber nach, wie die christliche Gemeinde den Glauben an diesen dreieinigen Gott in ihrem Leben umsetzt.
Wochenspruch:
Heilig, heilig, heilig ist der Herr Zebaoth, alle Lande sind seiner Ehre voll. (Jes 6, 3)
(Textauszüge: © Martin Senftleben)
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Bach-Kantaten für den Sonntag ”Trinitatis“
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BWV 129 – „Gelobet sei der Herr, mein Got“
BWV 165 – „O heilges Geist- und Wasserbad“
BWV 176 – „Es ist ein trotzig und verzagt Ding“
BWV 194 – „Höchsterwünschtes Freudenfest“
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Bach-Kantate
WDR3 – Geistliche Musik–
Sendung: 09:05 Uhr bis 10:00 Uhr.
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WDR3 – Livestream-Link:
http://www.wdr.de/wdrlive/wdrplayer/wdr3player.html
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Allgemein Link:
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Programm: Link:
http://www.wdr.de/programmvorschau/programDateDateSender.jsp?programmeId=3;dayOffset=0.
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WDR3 – Auszüge aus dem Programm:.
Geistliche Musik – Sonntag: 09:05 bis 10:00 Uhr
Johann Sebastian Bach
BWV 129 „Gelobet sei der Herr, mein Gott“
Kantate zum Sonntag Trinitatis
für Soli, Chor, Bläser, Pauken, Streicher und Basso continuo
Yukari Nonoshita, Sopran
Robin Blaze, Countertenor
Peter Kooij, Bass
Bach Collegium Japan
Leitung: Masaaki Suzuki
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NDRkultur – (Kantate)
Sendung: 08:03 Uhr bis 08:40 Uhr
Livestream – Link:
http://www.ndr.de/ndrkultur/programm/livestream243.html
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Programm – Link:
http://www.ndr.de/ndrkultur/programm/programmuebersichten/index.html
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Archiv zum Nachhören:
http://www.ndr.de/ndrkultur/programm/zum_nachhoeren/ndr2234.html
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.NDRKultur – Auszüge aus dem Programm:
.Geistliche Musik am Sonntag um 08:03 bis 08:40 Uhr
Johann Sebastian Bach:
BWV 176 „Es ist ein trotzig und verzagt Ding“
Yukari Nonoshita, Sopran / Robin Blaze, Altus
Peter Kooy, Bass / Bach Collegium Japan
Leitung: Masaaki Suzuki
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SWR2
Sendung: 08:03 Uhr bis 08:30 Uhr
Programm:
http://www.swr.de/swr2/programm/-/id=661104/1rcmvqp/index.html
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Webradio:
http://www.swr.de/swr2/-/id=7576/nid=7576/did=1586900/pv=mplayer/10idhq8/index.html
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SWR2 – Auszüge aus dem Programm:
Geistliche Musik am Sonntag um 08:03 bis 08:30 Uhr
Johann Sebastian Bach:
BWV 129 – „Gelobet sei der Herr, mein Gott“
Ulrike Hofbauer (Sopran)
Claude Eichenberger (Alt)
Klaus Häger (Bass)
Chor und Orchester der J. S. Bach-Stiftung St. Gallen
Leitung: Rudolf Lutz
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rbb kulturradio
Sendung: 09:30 Uhr bis 10:00 Uhr
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Programm: http://www.kulturradio.de/programm/index.html
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Livestream http://www.kulturradio.de/livestream/index.html
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rbb-kulturradio – Auszüge aus dem Programm:
Sonntag von 09:30 Uhr bis 10:00 Uhr
Johann Sebastian Bach
BWV 129 „Gelobet dei der Herr, mein Gott“
Kantate am Trinitatisfest
Yukari Nonoshita, Sopran
Robin Blaze, Countertenor
Peter Kooij, Bass
Bach Collegium Japan
Leitung: Masaaki Suzuki
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mdr-figaro
Sendung: 06:30 Uhr bis 07:00 Uhr
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Kantate
Programm: http://www.mdr.de/mdr-figaro/programm/.
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mdr-figaro Live: http://www.mdr.de/mdr-figaro/index.html .
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mdr-figaro – Auszüge aus dem Programm:
Sendung: Sonntag: um 06:30 Uhr bis 07:00 Uhr
Johann Sebastian Bach:
6:25 Uhr – Einführung zur Kantate
800 Jahre Thomana
06:30 Uhr Kantate
BWV 129 „Gelobet sei der Herr, mein Gott“
Paul Bernewitz, Sopran (Thomaner) und Stefan Kahle, Alt (Thomaner),
Gotthold Schwarz, Bass
Leitung: Georg Christoph Biller
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BWV 129 „Gelobet sei der Herr, mein Gott“
Kantate zum Trinitatisfest
Edith Mathis, Sopran; Anna Reynold, Alt;
Dietrich Fischer-Dieskau, Bassbariton;
Münchener Bach-Chor und – Orchester:
Leitung: Karl Richter
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BWV 165 – O heilges Geist- und Wasserbad
BWV 176 – Es ist ein trotzig und verzagt Ding
BWV 194 – Höchsterwünschtes Freudenfest
/ YouTube: BWV 129 – “Gelobet sei der Herr, mein Gott” – (Interpret: Leonhardt)
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CDs – Bach-Kantaten: für den 3. „Pfingsttag und Trinitatis“
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Cover: SDG 138 Vol. 27
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CD-Bestellung zum Link: CD Bach-Kantaten – SDG 138, Vol. 27
Aufführungsorte:
Kantaten für den 3. Pfingsttag
Holy Trinity, Blythburh, am 13. Juni 2000
Kantaten für Trinitatis
St. Magnus Cathedral, Kirkwall am 18. Juni 2000
CD- eins – Inhalte:
BWV 175 – Er rufet seinen Schafen mit Namen / für den 3. Pfingsttag
Gardiner Pilgrimage CD 138 Vol. 27
BWV 184 – Erwünschtes Freudenlicht / für den 3. Pfingsttag
Gardiner Pilgrimage CD 138 Vol. 27
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CD- zwei – Inhalte:
BWV 194 – Höchsterwünschtes Freudenfest / für Trinitatis
Gardiner Pilgrimage CD 138 Vol. 27
BWV 176 – Es ist ein trotzig und verzagt Ding / für Trinitatis
Gardiner Pilgrimage CD 138 Vol. 27
BWV 165 – O heil’ges Geist- und Wasserbad / für Trinitatis
Gardiner Pilgrimage CD 138 Vol. 27
BWV 129 – Gelobet sei der Herr, mein Gott / für Trinitatis
Gardiner Pilgrimage CD 138 Vol. 27
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Kantaten für den Sonntag Trinitatis
St Magnus Cathedral, Kirkwall , am 18. Juni 2000
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Kantaten-Beschreibung: BWV 176 „Es ist ein trotzig und verzagt Ding“
Bachs zweiter Leipziger Kantatenjahrgang erreicht seinen Höhepunkt mit der letzten Kantate des aus insgesamt neun Werken bestehenden Miniaturzyklus auf Texte von Christiane Mariane von Ziegler: BWV 176 „Es ist ein trotzig und verzagt Ding.“ Und das gilt nicht nur für ‚aller Menschen Herze’, sondern auch für diese Vertonung. Ziegler interpretierte den Besuch, den Nikodemus Jesus heimlich nur bei Nacht abzustatten wagte, als eine typisch menschliche Neigung (daher auch das Zitat aus Jeremia) und gab somit Bach Gelegenheit, zwischen störrischer Aggression und feiger Schwäche einen dramatische Gegensatz zu schaffen. Bach eröffnet das Werk mit einer aufsässigen, entrüsteten Darbietung dieses Spruchs, einer kernigen vierstimmigen Choralfuge, die gegen eine, an das fünfte Brandenburgische Konzert erinnernde Streicherfanfare gesetzt ist. Das gilt allerdings nur für die erste Hälfte, wo die Verzierung der Melodie bis zu der verminderten None auf ‚trotzig’ emporeilt, wo dann, auf der Höhe, eine schmelzende und seufzende Figur über einem beharrlichen Streicherfundament die ‚trotzige’ Seite der Dinge betont.
Diese auf- und absteigende Silhouette bleibt während der ganzen Fuge, zweieinhalb Expositionen ohne Ritornelle lang bestehen, wobei die Stimmen von den drei Oboen verdoppelt werden, während die Streicher zwischendem kraftvollen Motiv aus dem fünften Brandenburgischen Konzert und einem klagenden Kontrapunkt pendeln. Ich frage mich, ob dieser faszinierende Kommentar zur Situation des Menschen nicht Bachs eigene Meinung widerspiegelt, vor allem im Hinblick auf die widerborstige Haltung des Konsistoriums in Leipzig? Wie auch während seiner übrigen Zusammenarbeit mit Frau von Ziegler (die leider oft nicht verfügbar war, wenn er einen bestimmten Text vertonte) muss der Dialog zwischen Bach und seiner Textdichterin recht produktiv gewesen sein. Die Fassungen, die sie später veröffentlichte, weichen in einigen Details, manchmal beträchtlich von den Texten ab, die Bach vertont hatte.
Diese doppelte Facette im Verhalten des Menschen wird auch im weiteren Verlauf der Kantate erkundet: Die im Alt-Rezitativ (Nr. 2) geschilderte Begegnung zwischen Nikodemus (Nacht) und Jesus (Tag) ist auch in der als Gavotte gearbeiteten Sopran-Arie in B (Nr. 3) gegenwärtig, wo der befangene, unschlüssige und doch glückliche Gläubige dem rebellischen Geist gegenübergestellt wird, den der Anfangschor schildert. Nikodemus nimmt im Bass-Rezitativ (Nr. 4) Gestalt an, und Bach kommentiert Zieglers Text mit den Worten ‚weil alle, die nur an dich glauben, nicht verloren werden’ in einem ausgedehnten Arioso, das ihre Bedeutung unterstreicht. Eine Dreiheit von Oboen begleitet in symbolischem Unisono die Altstimme in der abschließenden Arie ‚Ermuntert euch, furchtsam und schüchterne Sinne’.
Die auf- und absteigende Bewegung bleibt sogar im Schlusschoral erhalten, wo sich ein melodischer Bogen über die ersten vier von insgesamt fünf Phrasen erstreckt. Wenn der unachtsame Zuhörer zu dem Schluss gelangt sein sollte, die Kantate werde genau hier auf der Subdominante enden, zerstört Bach die Symmetrie und fügt zwei weitere Takte hinzu. Mit dieser Auflösung in sehr viel höherer Lage demonstriert er, wie sehr Gott ‚hoch über alle Götter’ erhaben ist und in seiner Dreieinigkeit – ‚ein Wesen, drei Personen’ – die Frommenbeschützt und errettet. Zum Widerspruch herausfordernde Gedanken die Fülle und ihre musikalische Exegese beschließen somit diesen zweiten Leipziger Kantatenjahrgang.
Bachs © John Eliot Gardiner 2008
Aus einem während der Bach Cantata Pilgrimage geschriebenen Tagebuch
Übersetzung: Gudrun Meier
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Kantaten-Beschreibungen zu den BWV von „Sir John Eliot Gardiner“
ist als PDF-Download nachstehend hinterlegt !
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Sir Gardiners Kantaten-Beschreibungen zu Pfingsten:
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Gardiner Reisetagebuch SDG 138 zum Download als PDF
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Künstler-Beitrag: Paul Agnew – Tenor zum Download als PDF
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