Weiterhin stelle ich für jeden Sonntag / Feiertag im Kirchenjahr für die Besucher von
„Volkers Klassikseiten J.S. Bach“
eine Hör- oder Sehprobe, Radio-Programme mit Bach-Kantaten und eine „Bach-Kantaten-Beschreibung“ für den entsprechenden Sonntag-Feiertag im Kirchenjahr zur Verfügung.
Die Adventszeit als Vorbereitungszeit auf das Christfest ist erst im 4. Jahrhundert entstanden, wobei es zunächst erhebliche Unterschiede in der Dauer (von einer Woche bis zu 40 Tagen) gab. Vier Sonntage im Advent gibt es für die römische Kirche, deren Praxis die Reformation übernommen hat, seit etwa 600, der 1. Sonntag im Advent wird aber erst seit Mitte des 8. Jahrhunderts als Beginn des Kirchenjahres besonders gefeiert. Von Anfang an hatte die Adventszeit den Charakter der Bußzeit als Vorbereitung auf das Christfest, den „Geburtstag“ Jesu Christi.
In den Evangelienlesungen nach Lukas, die am 4. Sonntag im Advent vorgesehen sind, steht Maria im Vordergrund. Das Magnifikat sowie der Besuch des Engels, dessen Verkündigung sie sich unterwirft, werden allerdings von einer weiteren Erzählung über Johannes, den Täufer, aus dem Johannes-Evangelium ergänzt. Alttestamentliche und Epistellesung verkünden von der Freude, die wir schon haben, weil uns das Kommen des Herrn verkündet ist, der Frieden in diese Welt bringt.
Am 4. Advent erfüllt sich unser Herz mit Freude, denn das Fest der Geburt des Herrn ist nahe. Wir hören den Lobgesang Marias, der Mutter Jesu, und preisen mit ihr die Größe des Herrn, denn mit Jesus Christus sind alle Verheißungen, die seinem Volk Israel und uns zugesprochen sind, bestätigt. Durch ihn wissen wir, dass auch die Verheißungen, die noch nicht erfüllt sind, zur Vollendung kommen werden.
Wochenspruch:
Freuet euch in dem Herrn allewege, und abermals sage ich: Freuet euch! Der Herr ist nahe! (Phil 4, 4-5)
♪ Christmas Cantata BWV 110„Unser Mund sei voll Lachens“
(Leipzig, 1725)
i. Chorus: Unser Mund sei voll Lachens
ii. Aria (tenor): Ihr Gedanken und ihr Sinnen
iii. Recitative (bass): Dir, Herr, ist niemand gleich
iv. Aria (alto): Ach Herr! was ist ein Menschenkind
v. Duet (soprano, alto): Ehre sei Gott in der Höhe
vi. Aria (bass): Wacht auf, ihr Adern und ihr Glieder
vii. Chorale: Alleluja! Gelobt sei Gott
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Am 17.12.2017 begehen wir den 3. Advent
Am 3. Adventssonntag denken wir besonders an Johannes den Täufer, dessen Aufruf zur Buße uns auch heute erklingt. Aber er ist es auch, der hingewiesen hat auf das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt trägt. So bekennen wir unsere Schuld in dem Vertrauen, dass wir in Christus die Erlösung haben. oder (nach Verlesung des Wochenspruchs):
Mit diesem Wochenspruch aus dem 40. Kapitel des Buches des Propheten Jesaja werden wir heute am 3. Adventssonntag aufgefordert, Gott den Weg zu bereiten. Das bezieht sich nicht auf das Kommen zum Christfest, und es hat nichts mit dem schmücken der Weihnachtsstube zu tun. Wir sollen vielmehr den Weg bereiten für den Messias, den Erlöser der Welt, der alles neu macht. Er kommt, und zwar gewaltig.
Wochenspruch:
„Bereitet dem Herrn den Weg; denn siehe, der Herr kommt gewaltig!“ (Jes 40, 3.10)
Zwei kurze Kantaten bilden den Schwerpunkt dieser Sendung. Eine stammt von Georg Philipp Telemann und trägt den Titel „Komm, du schöne Freudenkrone“. Hier wird das sehnende Warten auf den Erlöser in der Musik spürbar. Eine Kantate des Bach-Sohns, Johann Christoph Friedrich Bach, die dem bekannten Choral „Wachet auf, ruft uns die Stimme“ gewidmet ist, bildet eine musikalische Brücke zu seinem Vater. Johann Sebastian Bachs Schlusschoral aus dessen gleichnamigen Kantate wird hier musikalisch weiter geführt…..
In Leipzig entfällt das „Gloria in excelsis“ für den 2. bis 4. Advent!
J.S. Bach komponierte die Kantate, BWV 186a, „Ärgre dich, o Seele, nicht“1716 in Weimar, wo es am 13. Dezember 1716 aufgeführt wurde.
Die Kantate BWV 186a „Ärgre dich, o Seele, nicht“ basiert auf einem Kantatentext von Salomon Franck für den dritten Adventssonntag, 1717 veröffentlicht in Evangelische Sonn- und Fest-Tages-Andachten.
J.S. Bach komponierte die Musik, BWV 186a, 1716 in Weimar, wo sie zum ersten Mal am 13. Dezember 1716 aufgeführt wurde.
Die Musik zum Schlusschoral vom BWV 186 a ist verschollen.
Die übrigen Sätze in der Kantate 186 a / Sätze 1 bis 5) entspricht den Sätzen in der Kantate BWV 186 / Satz: 1, 3, 5, 8 und 10.
Rudolf Lutz– Dirigent und musikalischer Leiter der J.S. Bach-Stiftung St. Gallen)
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J.S. Bach Cantata BWV 191„Gloria in excelsis Deo“
Die DVD enthält die Filmaufnahmen der kompletten Kantate, den Einführungsworkshop sowie die Reflexion des Referenten. Zudem beinhaltet die DVD das Filmportrait der J. S. Bach-Stiftung.
Die DVD mit der gesamten Kantate ist erhältlich im Shop der Bachstiftung!
Seit langem erwartet, wird Anfang Dezember die Universitätskirche St. Pauli ihrer Bestimmung übergeben. Hier werden künftig die Universitätsgottesdienste gefeiert und damit wird endlich die Zeit der „Übergangslösung“ beendet. Nach der Sprengung 1968 hatte die benachbarte Nikolaikirche Asyl angeboten.
Der 2. Dezember gilt als Gründungstag der Universität und deshalb wurden die Feierlichkeiten zur Eröffnung rund um diesen Termin geplant: Nach dem Festakt am 1. Dezember und dem Bürgertag am 2. Dezember, wird am Sonntag, der in diesem Jahr zugleich der 1. Advent ist, die Leipziger Universitätskirche St. Pauli in einem Festgottesdienst geweiht. Die ie musikalische Gestaltung haben Universitätsmusikdirektor David Timm und Universitätsorganist Daniel Beilschmidt übernommen.
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Liebe Bach-Freunde/innen ! Eine Übersicht der Bach-Kantaten zum aktuellen Sonntag im Kirchenjahr steht zum Download bereit:
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Am 03.12.2017 begehen wir den „1. Advent“
Die Adventszeit als Vorbereitungszeit auf das Christfest ist erst im 4. Jahrhundert entstanden, wobei es zunächst erhebliche Unterschiede in der Dauer (von einer Woche bis zu 40 Tagen) gab. Vier Sonntage im Advent gibt es für die römische Kirche, deren Praxis die Reformation übernommen hat, seit etwa 600, der 1. Sonntag im Advent wird aber erst seit Mitte des 8. Jahrhunderts als Beginn des Kirchenjahres besonders gefeiert. Von Anfang an hatte die Adventszeit den Charakter der Bußzeit als Vorbereitung auf das Christfest, den „Geburtstag“ Jesu Christi.Im Advent sehen wir nicht nur zurück auf die Ankunft des Herrn, wie sie uns in der Bibel als „Weihnachtsgeschichte“ überliefert ist, sondern auch voraus auf die zukünftige Ankunft des Herrn als Herrscher dieser Welt und Begründer des Neuen Jerusalem. In der Spannung zwischen beiden erfahren wir im Advent den Herrn als den, der auf uns zukommt, sich uns immer wieder neu zuwendet und uns zur Buße zur Umkehr zu ihm hin einlädt.
Der 1. Sonntag im Advent steht unter dem Zeichen des Evangeliums vom Einzug Jesu in Jerusalem. Vordergründig hat diese Erzählung nichts mit Advent und schon gar nicht mit dem Christfest zu tun. Wenn man aber etwas weiter darüber nachdenkt, fällt gerade in unserer Zeit auf, dass wir selbst unseren Herrn ja so begrüßen wie damals die Menschen in Jerusalem – als den Sohn Davids, den Messias – um ihn dann wenig später zu verachten und ans Kreuz zu bringen. Heute ist es wohl unser Konsumverhalten, das unseren Herrn ans Kreuz bringt.Als Anfang des Kirchenjahres wird dem 1. Advent liturgisch eine hervorgehobene Bedeutung gegeben, was sich vor allem in den Gebeten niederschlägt. Mit dem 1. Advent beginnen wir das Kirchenjahr und denken dabei besonders an den Einzug Jesu in Jerusalem. Wir begrüßen ihn als den Herrn und König dieser Welt und freuen uns darüber, dass er gekommen ist und uns befreit hat zur Gemeinschaft mit ihm und untereinander.
Wochenspruch: Siehe dein König kommt zu dir ein Gerechter und ein Helfer. (Sach 9, 9b)
Die Kantate „Mache dich auf, werde Licht“ von Johann Ludwig Bach wurde ursprünglich für das nachweihnachtliche Fest Mariä Reinigung am 2. Februar geschrieben. Sie passt aber auch hervorragend in die Adventszeit.
Zur besseren Unterscheidung von seinem berühmten Vetter Johann Sebastian wird Johann Ludwig Bach häufig auch der „Meininger Bach“ genannt wird, weil er den größten Teil seines Lebens am Meininger Hof verbracht hat. Im Alter von 22 Jahren kam er zunächst als Chorsänger dorthin. Vier Jahre später, 1703 wurde er, der für die Kirchenmusik zuständige, Hofkantor. 1711 erfolgte schließlich die Ernennung zum Hofkapellmeister, der er bis zu seinem Tod zwanzig Jahre später auch blieb….
Part I
i. Chorus: Schwingt freudig euch empor
ii. Choral (soprano, alto): Nun komm, der Heiden Heiland
iii. Aria (tenor): Die Liebe zieht mit sanften Schritten
iv. Chorale: Zwingt die Saiten in Cythara
Part II
v. Aria (bass): Willkommen, werter Schatz!
vi. Chorale (tenor): Der du bist dem Vater gleich
vii. Aria (soprano): Auch mit gedämpften, schwachen Stimmen
viii. Chorale: Lob sei Gott dem Vater ton
Siebter Satz (Sopranarie) aus der Kantate BWV 36
Aus der reformierten Kirche Trogen, Schweiz
Chor und Orchester der J. S. Bachstiftung St. Gallen
Rudolf Lutz – Musikalische Leitung
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eine Hör- oder Sehprobe, Radio-Programme mit Bach-Kantaten und eine „Bach-Kantaten-Beschreibung“ für den entsprechenden Sonntag-Feiertag im Kirchenjahr zur Verfügung.
Am 25.12. und 26.12. begehen wir das Weihnachtsfest
1. Weihnachtstag:
Das Christfest Iist der eigentliche Geburtstag Jesu, ist jedoch völlig hinter dem Heiligen Abend zurückgetreten. Der Gottesdienst ist in der Regel nur schwach besucht. Er greift aber mit seinen Perikopen den Gedanken der liebenden Zuwendung Gottes, die in der Geburt von Jesus Christus handgreiflich geworden ist, am stärksten auf.
Der erste Christtag ist der Festtag der Geburt des Herrn, an dem die Christenheit Gott dafür dankt, dass er durch das Opfer seines geliebten Sohnes, der ganz Mensch wurde, uns als seine Kinder angenommen hat, damit wir durch ihn frei werden und nicht mehr Knechte der Sünde sind. oder Gott kam aus seinem Licht in unser Zwielicht, aus seinem Reichtum kam er in unsere Armut, aus seiner Herrlichkeit in unsere Schwachheit, aus seinem Frieden in unsere von Streit und Gier geschundene Welt. Diese Botschaft, die wir so gerne zum Anlass besinnlicher Feiern nehmen, ist alles andere als besinnlich: sie stellt eigentlich eine Herausforderung dar, die unser ganzes Leben umkrempeln soll. Wo ist das gelungen?
2. Weihnachtstag:
Das Christfest II ist zugleich der Tag des Erzmärtyrers Stephanus. Inhaltlich ist dieser Tag, wenn er als „Tag nach der Geburt des Herrn“ gefeiert wird, nur noch ein Abglanz. Seine Existenz geht auf das Verlangen zurück, die Weihnachtsbotschaft immer und immer wieder zu hören, gewissermaßen das Geschehen der Christnacht zu einem andauernden Erlebnis werden zu lassen. Eine besondere Stellung erhält dieser Tag jedoch durch das Evangelium, das den Prolog des Johannes-Evangeliums enthält und so die Geburt Jesu in den Kontext der Schöpfung stellt. Von daher ist dieser Tag vielleicht gerade heute von besonderer Bedeutung.
Am 2. Christtag denken wir besonders darüber nach, was die Fleischwerdung Gottes bedeutet. Wir spüren, dass das große Geschenk der unmittelbaren Nähe Gottes uns unermesslich reich macht dadurch, dass er selbst arm wurde.
Wochenspruch:
Das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit.(Joh 1, 14a)
Oratorien und Kantaten zum Weihnachtsfest gehören zum Repertoire vieler Komponisten. Das berühmteste hat Johann Sebastian Bach vorgelegt. Bemerkenswert aber auch das Werk seines Vor-Vorgängers als Thomaskantor in Leipzig.
Geboren im Erzgebirge lernte Johann Schelle an der Dresdner Hofkapelle bei Heinrich Schütz und später auch im Leipziger Thomanerchor singen. Von 1677 an war Schelle für 24 Jahre selbst Thomaskantor, bevor es sein Schüler Johann Kuhnau und schließlich Johann Sebastian Bach wurden. In der Zeit Schelles als Thomaskantor, wohl zwischen 1680 und 1690 fällt auch die Entstehung des „Actus-Musicus auf Weynachten“. Ein Oratorium, dass sich eng am Text der Weihnachtsgeschichte nach dem Evangelisten Lukas orientiert….
Aufführungsort: Herderkirche, Weimar am 25.12.1999
Der Gesang der Engel bei Jesu Geburt umfasst im Wesentlichen den Text aus Lukas 2, 14 der lateinischen Weihnachtsmusik, die uns als
BWV 191 „Gloria in excelsis Deo“
überliefert ist. Der wahrscheinlichste Anlass zur Uraufführung dieser Kantate war ein besonderer Dankesgottesdienst, der am Weihnachtstag 1745 in der Leipziger Universitätskirche zur Feier des Dresdener Friedens stattfand. Der Zweite Schlesische Krieg war gerade beendet worden, die einzige Zeit in seinem Leben, dass Bach die Schrecken und Leiden eines Krieges aus erster Hand erlebte, als die preußischen Truppen im Herbst 1745 Leipzig besetzten und die Umgebung verwüsteten; drei Jahre später sprach er von der ‚Zeit […], da wir leider! die Preußische Invasion hatten’.
Dieser Gottesdienst, eingeschoben zwischen der Frühmette in der Thomaskirche und dem Nachmittagsgottesdienst in St. Nikolai, war eine der seltenen Gelegenheiten, bei der Mitglieder der zwei besten Kantoreien Bachs verfügbar waren und gemeinsam auftreten konnten. Es war eine Möglichkeit, sein Leipziger Publikum drei Sätze (Gloria – Domine Deus – Cum Sancto Spiritu) aus der wunderbaren fünfstimmigen, 1733 für den Dresdener Hof komponierten Missa (BWV 232i) hören zu lassen, nun rasch neu zusammengestellt und zu einem neuen Triptychon verdichtet. Während das Gloria praktisch unverändert geblieben ist, wurden die übrigen beiden Sätze adaptiert und mit neuen Texten ausgestattet, nicht ohne eine gewisse Schwerfälligkeit.
Gleichzeitig wurde höchstwahrscheinlich sein Sanctus von Weihnachten 1724 wieder aufgeführt. War diese Gelegenheit also der einzige Auslöser, der Bachs schöpferische Energie entzündete und zu gegebener Zeit zur Vollendung des Werkes führte, das wir als h-moll- Messe kennen? Der abschließende Lobgesang, Sicut erat in principio (ursprünglich Cum sancto), kommt mit einem gewaltigen Ruck in Gang, fast so wie eine Achterbahn, die sich zunächst täuschend langsam ein paar Zentimeter voranbewegt und dann plötzlich losrast. Das ist das Startsignal für eine Feier mit Tanz wie auch Gesang, der hämmernde Puls einer einzigen Note wandert zu den hohen Streichern, zu den Trompeten und schließlich zu den Holzbläsern und erweckt damit immer mehr den Eindruck vorwärts drängenden Überschwangs.
Das Bachfest 2017 steht unter dem Motto ““EIN SCHÖN NEW LIED” – MUSIK UND REFORMATION
Martin Luther sah in „Frau Musica“ eine göttliche Kunst, da sie den Teufeln zuwider sei. Entsprechend stellte er die Musik in eine Reihe mit der Theologie, erhob das deutschsprachige geistliche Lied zu einem festen Bestandteil des reformatorischen Programms und hielt ließ es Eingang in den Gottesdienst finden. Häufig als „schöne newe Lieder“ betitelt, verbreitete sich das neue reformatorische Liedrepertoire rasant….
Der Ticketverkauf für das Bachfest Leipzig 2017 beginnt seit dem 14. Oktober 2016.
J.S. Bach Cantata BWV 191 “Gloria in Excelsis Deo”
Die DVD (in Deutsch, keine Untertitel) eine Filmaufnahme der kompletten Kantate, die Reflexion Vortrag von dem Sprecher und einem Film-Porträt der JS Bach-Stiftung.
„Gloria in Excelsis Deo“ (Ehre sei Gott in der Höhe)
Kantate BWV 191 für den ersten Tag von Weihnachten für Sopran, Tenor, Vokalensemble, Trompeten I-III, Pauken, Flöte I + II, Oboe I + II, Fagott, Streicher und Continuo.
J.S. Bach – Kantate BWV 191 „Gloria in excelsis Deo“, aufgeführt durch die J. S. Bach-Stiftung St. Gallen.
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Die J.S. Bach-Stiftung will ein umfassendes Bacherlebnis und ein besonderes Bachverständnis vermitteln. Vor dem Konzert findet für Interessierte eine 45-minütige musikalisch-theologische Werkeinführung statt. Heute kommen Sie in den Genuss der Werkeinführung zu BWV 110„Unser Mund sei voll Lachens“ in voller Länge. Viel Vergnügen.
Video: BWV 110 «Unser Mund sei voll Lachens»
Workshop:
Info: J. S. Bach – Kantate – BWV 57 „Selig ist der Mann…“
Selig ist der Mann (BWV 57) ist eine Kirchenkantate von Johann Sebastian Bach. Er komponierte sie 1725 in Leipzig für den 2. Weihnachtstag, der auch der Stephanus-Tag ist, und führte sie am 26. Dezember 1725 erstmals auf.
Bach schrieb die Kantate 1725 in seinem dritten Kantatenzyklus für den 2. Weihnachtstag, der in diesem Jahr als Fest des Märtyrers Stephanus begangen wurde. Die vorgeschriebenen Lesungen waren Apg 6,8–7,22 LUT, Apg 7,51–59 LUT, die Steinigung des Stephanus, und Mt 23,34–39 LUT, die Klage über Jerusalem.
Der Kantatendichter Georg Christian Lehms bezog alle Lesungen ein und erweiterte sie durch weitere biblische Bezüge. Der erste Satz beruht auf Jak 1,12 LUT, die darin erwähnte Krone heißt griechisch stephanos. Lehms schrieb den Text als Dialog zwischen „Jesus“ und „Anima“ (Seele). Er sah als Schlusschoral eine Strophe aus Johann Heermanns Gott Lob, die Stund ist kommen vor, doch Bach wählte stattdessen die 6. Strophe von Ahasverus Fritschs Hast du denn, Jesus, dein Angesicht gänzlich verborgen, genannt „Seelengespäch mit Christus“, um so den Dialog fortzusetzen.
Die Kantate ist kammermusikalisch besetzt mit zwei Solisten (Sopran und Bass), zwei Oboen, zwei Violinen, Viola und Basso continuo. Ein vierstimmiger Chor wird nur im Schlusschoral benötigt. Die Oboen spielen in den Rahmensätzen mit den Streichern.
Die Kantate ist kammermusikalisch besetzt mit zwei Solisten (Sopran und Bass), zwei Oboen, zwei Violinen, Viola und Basso continuo. Ein vierstimmiger Chor wird nur im Schlusschoral benötigt. Die Oboen spielen in den Rahmensätzen mit den Streichern.
Aria (Bass): Selig ist der Mann
Recitativo (Sopran): Ach! dieser süße Trost
Aria (Sopran): Ich wünschte mir den Tod, den Tod
Recitativo (Sopran, Bass): Ich reiche dir die Hand
Aria (Bass): Ja, ja, ich kann die Feinde schlagen
Recitativo (Sopran, Bass): In meinem Schoß liegt Ruh und Leben
Aria (Sopran): Ich ende behende mein irdisches Leben
Choral: Richte dich, Liebste, nach meinem Gefallen und gläube
Die Musik des Dialogs ist dramatischer als in den meisten Kirchenkantaten Bachs. Die meisten Rezitative sind secco und treiben die Handlung voran. In der ersten Arie dominieren über mehrere Takte ausgehaltene Töne zu den Worten selig und bewähret, die ewige Dauer veranschaulichen. Die zweite Arie gestaltet musikalisch eine als irreal verneinte Empfindung: die verzweifelte Sehnsucht der Seele nach dem Tod (nicht als Vollendung, sondern als Vernichtung), die ihr allein übrig bliebe ohne die (tatsächlich geschenkte) Liebe Jesu. Die gegensätzlichen Affekte zeichnet Bach durch eine aufwärts führende Linie, die in einem jähen Sprung um eine None abwärts endet, sowie durch eine Wendung in lichtes Dur bei der Zeile „wenn du, mein Jesu, mich nicht liebtest“.
Die dritte Arie zeigt Jesus als Sieger, durch Fanfaren in gebrochenen Dreiklängen. Die Figur der Solo-Violine in der letzten Arie kann gedeutet werden als das „stürmische Sichfallenlassen in die Arme Jesu“ (Alfred Dürr). Nachdem im zweiten Teil dieser Arie eine mystische Verbindung erreicht ist, „Mein Heiland, ich sterbe mit höchster Begier“, ist kein da capo möglich; die Aria endet mit der Frage „was schenkest du mir?“, die durch den Choral beantwortet wird.
Ensemble: ALL OF BACH
CONDUCTOR AND ORGAN Fabio Bonizzoni
BASS Matthias Winckhler (Jesus)
SOPRANO Maria Keohane (Soul)
ALTO Barnabás Hegyi
TENOR Robert Buckland
VIOLIN 1 Shunske Sato, Pieter Affourtit, Anneke van Haaften
VIOLIN 2 Sayuri Yamagata, Paulien Kostense, Annelies van der Vegt
VIOLA Staas Swierstra, Jan Willem Vis
CELLO Lucia Swarts, Richte van der Meer
DOUBLE BASS Robert Franenberg
OBOE Martin Stadler, Peter Frankenberg, Yongcheon Shin
BASSOON Benny Aghassi
CHURCH ORGAN Leo van Doeselaar
an jährlich vier Bach-Wochenenden (Donnerstag, Freitag & Sonntag) und in ergänzenden Sonderkonzerten das gesamte Vokalwerk von Johann Sebastian Bach auf. Die geistlichen Kantaten erklingen dabei im Zusammenhang mit ihrer ursprünglichen Bestimmung im Kirchenjahr.
Auf der Webseite zum Projekt finden Sie alle Informationen rund um Termine, Karten, Künstler:
Professionelle Qualität in Bild und Ton: Jede Woche kommt ein Chorsatz, eine Arie oder ein Choral hinzu! So können Sie mit Bach:vokal verbunden bleiben, auch wenn gerade kein Konzert ansteht.
Unter dem nachstehenden Link sind veröffentlichte Videos auf YouTube einsehbar..!!
Info: J.S. Bach – Kantate BWV 14 „Wär Gott nicht mit uns diese Zeit (BWV 14)“
Wär Gott nicht mit uns diese Zeit (BWV 14) ist eine Kirchenkantate von Johann Sebastian Bach. Er komponierte die Choralkantate in Leipzig für den 4. Sonntag nach Epiphanias auf das Kirchenlied von Martin Luther und führte sie am 30. Januar 1735 erstmals auf.
Bach schrieb die Choralkantate in Leipzig für den 4. Sonntag nach Epiphanias (Erscheinung des Herrn). In seinem ersten Jahr in Leipzig hatte er zu diesem Anlass Jesus schläft, was soll ich hoffen? komponiert. Im Jahr 1725, als er einen Jahreszyklus von Choralkantaten komponierte, gab es den Sonntag nicht, weil Ostern früh lag. 1735, kurz nach der ersten Aufführung seines Weihnachtsoratorium, füllte er diese Lücke. Für Christoph Wolff ist es offensichtlich, dass Bach seinen Zyklus von Choralkantaten 1735 wieder aufführte und zwischen Was mein Gott will, das g’scheh allzeit, BWV 111 für den dritten Sonntag nach Epiphanias und Ich hab in Gottes Herz und Sinn for Septuagesima eine neue Kantate benötigte.
Die vorgeschriebenen Lesungen für den Sonntag waren Röm 13,8–10 LUT, „So ist nun die Liebe des Gesetzes Erfüllung“, und Mt 8,23–27 LUT, die Sturmstillung. Der Kantatentext beruht auf dem gleichnamigen Kirchenlied in drei Strophen von Martin Luther, einer Umdichtung von Psalm 124, veröffentlicht 1524 in Johann Walters Eyn geystlich Gesangk Buchleyn.
Laut John Eliot Gardiner wurde das Lied in Leipzig regelmäßig an diesem Sonntag gesungen. Der Text der ersten und der letzten Strophe wurde für die Kantate im Wortlaut beibehalten, ein unbekannter Librettist dichtete die mittlere Strophe zu einer Folge von Arie, Rezitativ und Arie um, Wolff benennt Andreas Stübel als möglichen Dichter.
Das Thema des Liedes bezieht sich allgemein auf das Evangelium: Unser Leben ist auf Gottes Hilfe angewiesen und ohne ihn verloren. Eine weitere Verbindung ist durch die Bilder von überflutendem Wasser im Psalm gegeben, den Luther umgedichtet hat. Der Kantatendichter entwickelte daraus „Es hätt uns ihre Wut wie eine wilde Flut und als beschäumte Wasser überschwemmet“.
Bach führte die Kantate am 30. Januar 1735 erstmals auf. Sie ist eine seiner spätesten erhaltenen Kirchenkantaten.
Die Kantate ist besetzt mit drei Solisten, Sopran, Tenor und Bass, vierstimmigem Chor, Corno da caccia, zwei Oboen, zwei Violinen, Viola und Basso continuo.
1. Coro: Wär Gott nicht mit uns diese Zeit
2. Aria (Sopran): Unsre Stärke heißt zu schwach
3. Recitativo (Tenor): Ja, hätt es Gott nur zugegeben
4. Aria (Bass): Gott, bei deinem starken Schützen
5. Choral: Gott Lob und Dank, der nicht zugab
Der Choral wird auf die Melodie von „Wo Gott der Herr nicht bei uns hält“ gesungen. Diesem Lied hatte Bach ebenfalls eine Choralkantate gewidmet, „Wo Gott der Herr nicht bei uns hält“, BWV 178. Der Eingangschor ist eine ungewöhnliche Komposition, die nicht den Schema von Ritornellen folgt, in die der Sopran den cantus firmus in langen Noten singt. In einer Satzweise, die an Motetten erinnert, spielen die Streicher colla parte mit den Stimmen, jede Zeile des Chorals wird durch eine vierstimmige Gegenfuge vorbereitet. Die Choralmelodie wird nicht gesungen, sondern von den Bläsern in langen Noten vorgetragen. Dadurch entsteht ein fünfstimmiger Satz, der in Bachs Kantatenschaffen einzigartig ist. Das einzige andere Stück von ähnlicher Komplexität, ebenfalls mit instrumentalem cantus firmus, ist der Eingangschor von „Ein feste Burg ist unser Gott“ BWV 80, der jedoch keine Gegenfuge enthält.
In der ersten Arie wird der Sopran begleitet von den Streichern und dem Horn, das den Textkontrast „stark“ und „schwach“ zusammen mit der Singstimme unterstreicht. Gardiner bemerkt, dass das Horn in seinem höchsten Register spielt, im Autograph als „Corne. par force and tromba“ bezeichnet. Im zentralen Rezitativ werden die flutenden Wasser durch schnelle Passagen im continuo auf Worte wie „Wut“, „Flut“ und „überschwemmet“ illustriert. Ähnliche Wortmalerei malt im Mittelteil der Bass-Arie die Wellen in Oktavsprüngen und „abwärtsschießenden Läufen“, wie Alfred Dürr es beschreibt. Der Schlusschoral ist ein vierstimmiger Satz mit belebten Unterstimmen, der Ähnlichkeit mit den Chorälen des kurz zuvor aufgeführten Weihnachts-Oratoriums hat. Wolff betont die reife Kompositionstechnik in Bachs späten Kirchenkantaten, in die seine Erfahrungen der Jahre 1723 bis 1729 eingegangen ist.
Weiterhin stelle ich für jeden Sonntag / Feiertag im Kirchenjahr für die Besucher von
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Die Adventszeit als Vorbereitungszeit auf das Christfest ist erst im 4. Jahrhundert entstanden, wobei es zunächst erhebliche Unterschiede in der Dauer (von einer Woche bis zu 40 Tagen) gab. Vier Sonntage im Advent gibt es für die römische Kirche, deren Praxis die Reformation übernommen hat, seit etwa 600, der 1. Sonntag im Advent wird aber erst seit Mitte des 8. Jahrhunderts als Beginn des Kirchenjahres besonders gefeiert. Von Anfang an hatte die Adventszeit den Charakter der Bußzeit als Vorbereitung auf das Christfest, den „Geburtstag“ Jesu Christi.
In den Evangelienlesungen nach Lukas, die am 4. Sonntag im Advent vorgesehen sind, steht Maria im Vordergrund. Das Magnifikat sowie der Besuch des Engels, dessen Verkündigung sie sich unterwirft, werden allerdings von einer weiteren Erzählung über Johannes, den Täufer, aus dem Johannes-Evangelium ergänzt. Alttestamentliche und Epistellesung verkünden von der Freude, die wir schon haben, weil uns das Kommen des Herrn verkündet ist, der Frieden in diese Welt bringt.
Am 4. Advent erfüllt sich unser Herz mit Freude, denn das Fest der Geburt des Herrn ist nahe. Wir hören den Lobgesang Marias, der Mutter Jesu, und preisen mit ihr die Größe des Herrn, denn mit Jesus Christus sind alle Verheißungen, die seinem Volk Israel und uns zugesprochen sind, bestätigt. Durch ihn wissen wir, dass auch die Verheißungen, die noch nicht erfüllt sind, zur Vollendung kommen werden.
In Leipzig entfällt das „Gloria in excelsis“.
Wochenspruch:
Freuet euch in dem Herrn allewege, und abermals sage ich: Freuet euch! Der Herr ist nahe! (Phil 4, 4-5)
Der alttestamentliche Psalm 95 fordert den Menschen auf, niederzuknieen und Gott anzubeten. Damit nimmt der Text das Bild von das Jesuskind anbetenden Hirten an der Krippe von Bethlehem vorweg.
Felix Mendelssohn Bartholdy vertonte Psalm 95 im Jahr 1838. Im christlichen Verständnis kündigen die Texte des Alten Testaments das Kommen von Jesus Christus als Messias und Sohn Gottes an – daher passt der Text von Psalm 95 auch gut in die Weihnachtszeit. Die Bibel erzählt im Lukasevangelium, wie die Hirten auf dem Feld von einem Engel die Nachricht erhalten, dass im Stall von Bethlehem der Messias geboren worden ist. Sie kommen zur Krippe und loben Gott, dass alles so eingetroffen ist, wie es der Engel ihnen gesagt hat. Psalm 95 thematisiert das segensreiche Handeln Gottes an den Menschen. Deswegen fordert der Text alle auf, dem Herrn zu frohlocken, wie es heißt.
Wie kaum ein zweiter Komponist im 19. Jahrhundert vertonte Felix Mendelssohn Bartholdy farbenfroh, klangreich und originell die alttestamentlichen Psalmen. Mal eher schlicht für Chor ohne Begleitung, dann wieder groß angelegt für Gesangssolisten, Chor und Sinfonieorchester. 5 dieser großen Psalmenvertonungen komponierte Mendelssohn Bartholdy in der Zeit von 1830 bis 1843…….
war ein deutscher Komponist von französischer Herkunft – (Hugenotte), der in Elbing und Danzig arbeitete.
Es war wahrscheinlich ein Nachkomme von Französischen Hugenotten . Seine Arbeit stellt den Stil des späten Barock . Musik studierte er in Hamburg bei Georg Philipp Telemann. Nach Abschluss des Musikstudiums war er in Elblag tätig , wo in 1731 er mit einer Bürgerin von Danzig in eine Ehe eingegangen ist. 1737 hatte er die Gelegenheit , persönlich Georg Friedrich Händel zu treffen, der eine Kantate für den 500. Jahrestag der Stadt schrieb. Du Grain fertigte vom Meister die Kantate und sie blieb unvollendet. In 1739 ging er nach Danzig, wo er keine feste Anstellung finden konnte, entschied er sich, öffentliche Konzerte mit der Band Instrumentalisten, Chor und Solisten zu führen, die das Musikleben der Stadt bereicherte. Einer der ersten solchen Konzert wurde am 23. Februar 1740 an der ul. Dike III – gegeben, du Grain erschien hier als Komponist und präsentierte seine Kantate „Der Winter“. Diese Arbeit ist verschollen.
Concerts du Korn in Danzig waren sehr populär. Er hat als Komponist, Cembalist ausgeführt und Kapellmeister (durchgeführt, nicht nur ihre eigenen Werke, sondern auch Werke von Händel und Telemann). Im Februar 1747 wurde du Grain Organist an der calvinistischen St. Elisabeth Kirche in Danzig.
Er starb als Musiker in Anwesenheit des Publikums während eines Konzertes, das am 14. Januar 1756 im Hotel Dom Englisch in Danzig gegeben wurde.
Johann Jeremias du Grain war in Hamburg Schüler von Georg Ph. Telemann und wird im Juni 1730 dort bei den großen Kantatenaufführungen Telemanns anläßlich der 200-Jahrfeier der Augsburger Konfession als Gesangsolist genannt. Seit 1732 ist er in Elbing tätig. 1737-39 steht er dem Kantor der Marienkirche in Elbing zur Seite und ist als Komponist dort hochgeschätzt. Er führt Kirchenkantaten von Telemann und Werke von Händel auf.
1739 wird er Organist an der Sankt Elisabeth-Kirche in Danzig. Seit 1740 begründet er dort durch eine Reihe von Aufführungen nach Telemanns Vorbild „mit einem ganz vollständigen collegio musico“ das öffentliche Musikleben in Ost- und Westpreußen und ist dort selbst durch sein „großes Spiel“ bekannt. Seine letzte Lebenszeit ist in Dunkel gehüllt. Er ist es wohl, den der junge Johann Friedrich Reichardt in Königsberg als genial „phantasierenden und fugierenden“ Musiker und selbstbewußten Sonderling erlebt. Als Komponist von innerer Größe und schlichter|Einfalt auf dem Gebiet der neuen Kirchenkantate bahnt er den Übergang der Oratorien und Passionen aus der Kirche in den Konzertsaal an und pflegt die Form des „Dramma per musica“ als einer Art opernhafter dialogischer weltlicher Kantate.
Werke
(hs.) Matthäuspassion, 1737, Trauermusik, 1738, zahlr. große Kirchen- u. Festkantaten (Verz.b. O. Günther, s.L), u. a. „Herzlich lieb hab ich dich, o Herr“, „Cantata am 1. Weihnachtsfeiertage: Willkommen Erlöser“; weltliche Kantaten: Dramma per musica „Hermann v. Balcke“ (e. Eintragung im gedr. Textbuch [Stadtbibl. Elbing] zufolge komponierte D. d. Rezitative u. einige Arien, weitere Arien wurden aus Händel-Opern übernommen; Nachrr.üb. Aufführung u. Partitur fehlen); Dramma per musica „Der Winter“ (1740, Text nach H. Brockes‘ „Irdischem Vergnügen in Gott“); Concerto f. Cembalo mit Orchester.
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Video: Johann Jeremias du Grain (ca.1700 – 14 January 1754)
Work: Christmas Cantata – „Willkommen, Erlöser der Erden“
Chor Vivace
Recitative
Aria Allegro
Recitative
Chor da capo
Ausführende:
Soprano: Ingrida Gapova
Alto: Jan Medrala
Tenor: Krzysztof Kozarek
Basso: Szymon Kobylinski
Orchestra: Goldberg Baroque Ensemble
Conductor: Andrzej Mikolaj Szadejko
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Sir John Eliot Gardiner – Kantaten-Beschreibung
zum BWV 147 „Herz und Mund und Tat und Leben“
Kantaten für den2. – 4. Advent
Aufführungsort: Michaeliskirche, Lüneburg am 10.12.2000
Die bekannteste Kantate Bachs, die auf eine frühere, in Weimar entstandene Version zurückgeht, ist
BWV 147 „Herz und Mund und Tat und Leben.“
Salomo Francks Lyrik, sein Vermögen, ein Thema theologisch auf den Punkt zu bringen, und seine Neigung, einzelne Wörter herauszuarbeiten (vier allein im Eingangschor), kommen hier besonders schön zur Geltung. Der Erweiterung eines sechssätzigen Originals für den Vierten Adventssonntag (BWV 147a) zu einem zehnsätzigen Werk für das Fest Mariä Heimsuchung (2. Juli 1723) fällt in erster Linie Francks knappe, durch die strenge Abfolge ihrer vier Arien erreichte Darlegung der Adventsbotschaft zum Opfer: Reue, Glauben, Vorbereitung und Umkehr. In der neuen Version sind die Arien zwar noch vorhanden, aber in eine neue Reihenfolge gestellt, und die Bass-Arie (Nr. 9) hat einen völlig neuen Text (nicht von Franck). Andererseits gewinnt die Leipziger Fassung an Fülle und Vielfalt durch den Zusatz dreier verbindender Rezitative, das eine von Streichern begleitet (Nr. 2), das andere secco, das jedoch unvermittelt in ein dramatisches Arioso übergeht (Nr. 4) und in Stimmung und Technik an die erste Kantate, BWV 70, erinnert, und das dritte schließlich mit doppelten Oboen da caccia (Nr. 8), das bereits auf die beiden großen Passionsvertonungen verweist. Am reizvollsten jedoch sind die beiden hinzugefügten, musikalisch identischen und im Charakter pastoralen Choräle, die beide Teile der Kantate beschließen (Nr. 6 & 10). Bei einer Musik von so einschmeichelnder Schönheit und offenkundiger Natürlichkeit lässt sich leicht übersehen, dass das Melos des gefeierten achttaktigen Ritornells – genau das Flechtwerk, mit dem Bach die schlichte Choralmelodie (‚Werde munter, mein Gemüte’ von Johann Schop) umgibt – direkt aus dem Wurzelstock wächst, den es schmückt.
Durch die Aufforderung an die Christen, ‚von Christo Zeugnis [zu] geben’, wie es Johannes der Täufer zur Vorbereitung der Ankunft Jesu getan hatte, erwies Franck Bach mit dem Text zu seinem Eingangschoral keinen Gefallen – und doch, was hat Bach aus ihm gemacht! Mehr noch als im Anfangschoral von BWV 70, das ursprünglich zwei Wochen früher aufgeführt worden war (BWV 70a), findet er Mittel und Wege, das Alte mit dem Neuen zur Einheit zu verbinden: ein Mosaik zu schaffen aus (a) rein instrumentalen Ritornellen, die wiederum das Material hervorbringen für (b) höchst aktuelle Fugenexpositionen (Stimmen mit verdoppelnden Instrumenten), (c) wunderbar geschmeidige Vokalepisoden (voller Gegenrhythmen, die sich über die Taktstriche spreizen), nur mit dem Continuo zur Unterstützung des Chors im älteren Motettenstil (teils homophon, teils responsorisch), den er sich seit seinen ersten Kantatenkompositionen erschlossen hatte, und (d) weitere Ritornelle, jetzt um Stimmen erweitert, die paarweise auftreten. Letzteres Merkmal ist nur eines in einer Reihe kleiner duettierender Austausche, die im ersten Takt beginnen (zwischen Trompete und Fagott) und sich hin und her durch das ganze Farbspektrum seines Vokal- und Instrumentalensembles bewegen. Er hat sogar Zeit, in dieses straffe Gefüge ein Doppelecho (f– p–pp) einzubauen.
Die erste Arie, in ihrer Wirkung ein Trio für Alt, Oboe d’amore und Continuo (Nr. 3), ist ein Appell an den Gläubigen, sich nicht zu schämen, seinen ‚Heiland zu bekennen’. Es entspräche durchaus ihrem Charakter wie auch ihrem Ausdruck, wenn Bach die Idee zu ihrem unregelmäßigen Rhythmus durch die kühnen hemiolischen Verweise auf ‚Furcht und Heuchelei’ gekommen wäre, die er in seinen Eingangschor gesetzt hat. Ein weiteres Trio, diesmal für Sopran, Violine und Continuo (Nr. 5), fordert wieder auf, den Weg zu bereiten, doch nicht mit solch markerschütternder Kraft wie in der Anfangsarie von BWV 132, die er für den gleichen Sonntag im Jahr zuvor komponiert hatte. Die Arabesken der Violine entwickeln sich hier als Reaktion auf das Kopfmotiv, genauso wie es in der Alt-Arie dieser Kantate (BWV 132, Nr. 5) geschehen war, von der Freude der Sopranstimme angesteckt, die Jesus auffordert, der ‚Bahn’ zu folgen und ‚die gläubende Seele zu erwählen’. Mit einem weiteren der für Franck charakteristischen Mottos, ‚Hilf, Jesu, hilf’, eröffnet die Tenor-Arie (Nr. 7) nun den zweiten Teil der Kantate, mit Continuo-Begleitung aus Cello und Violone und auf ungewöhnliche Weise durch Trillerketten der Orgel verziert. Doch die eindrucksvollste der vier Arien ist die letzte (Nr. 9), für Bass und mit dem gleichen, von der Trompete dominierten großen Orchester, das bereits im Kopfsatz verwendet wurde. Es wäre ein Leichtes, den feurigen concertante-Satz als Bachs Reaktion auf Jesu Fähigkeit zu bewerten, ‚den ird’schen Mund durch heil’ges Feuer kräftig [zu] bezwingen’, bis uns einfällt, dass die Arie ursprünglich einen völlig anderen Text (von Franck) verwendet hatte, der auf die Stimme Johannes’ des Täufers verweist, die dabei helfen soll, ‚von Finsternis und Dunkelheit zum wahren Lichte mich [zu] bekehren’.
Wir gaben unsere beiden Konzerte in der stimmungsvollen, bis auf den letzten Platz besetzten Michaeliskirche, wo Bach, mit fünfzehn Jahren, als Mitglied des kleinen Mettenchors sang. Wir benutzten den alten Chorraum als Garderobe, betraten dieselben Bretter, die Bach betreten hatte, als er seine Chorproben hatte. Die Kirche, deren Grundstein 1376 gelegt wurde, steht an der Abbruchkante eines Salzstocks auf unsicherem Gelände, wo sich immer noch die Erde senkt; die mächtigen Rundpfeiler sind bereits erheblich aus dem Lot geraten. Lübeck hatte im Mittelalter das Monopol als Salzlieferant im norddeutschen Raum und wurde früh Mitglied der Hanse. Mit dem Niedergang der Hanse entwickelte sich die Stadt kaum weiter, so dass sich das historische Stadtbild, mit dem alten Rathaus, bis heute erhalten hat. Seit 1990 führt Lüneburg den Beinamen Hansestadt wieder offiziell zum Stadtnamen.
Das Bachfest 2017 steht unter dem Motto ““EIN SCHÖN NEW LIED” – MUSIK UND REFORMATION
Martin Luther sah in „Frau Musica“ eine göttliche Kunst, da sie den Teufeln zuwider sei. Entsprechend stellte er die Musik in eine Reihe mit der Theologie, erhob das deutschsprachige geistliche Lied zu einem festen Bestandteil des reformatorischen Programms und hielt ließ es Eingang in den Gottesdienst finden. Häufig als „schöne newe Lieder“ betitelt, verbreitete sich das neue reformatorische Liedrepertoire rasant….
Der Ticketverkauf für das Bachfest Leipzig 2017 beginnt seit dem 14. Oktober 2016.
♪ Christmas CantataBWV 110, „Unser Mund sei voll Lachens“
(Leipzig, 1725)
i. Chorus: Unser Mund sei voll Lachens
ii. Aria (tenor): Ihr Gedanken und ihr Sinnen
iii. Recitative (bass): Dir, Herr, ist niemand gleich
iv. Aria (alto): Ach Herr! was ist ein Menschenkind
v. Duet (soprano, alto): Ehre sei Gott in der Höhe
vi. Aria (bass): Wacht auf, ihr Adern und ihr Glieder
vii. Chorale: Alleluja! Gelobt sei Gott
Thomanerchor Leipzig
Gewandhausorchester
Georg Christoph Biller
J.S. Bach BWV 132„Bereitet die Wege, bereitet die Bahn!“
Dritter Satz (aria, basso) aus der Kantate BWV 132 „Bereitet die Wege, bereitet die Bahn!“), aufgeführt durch die J. S. Bach-Stiftung St. Gallen. Als Solist wirkt Wolf Matthias Friedrich (Bass)
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J.S. Bach Cantata BWV 191
Die DVD enthält die Filmaufnahmen der kompletten Kantate, den Einführungsworkshop sowie die Reflexion des Referenten. Zudem beinhaltet die DVD das Filmportrait der J. S. Bach-Stiftung.
“Gloria in excelsis Deo“
Kantate BWV 191 zum 1. Weihnachtstag für Sopran und Tenor, Vokalensemble, Trompeten I–III, Pauken, Flauto traverso I+II, Oboe I+II, Fagott, Streicher und Continuo
Info: J. S. Bach – Orgelwerk – BWV 572„Fantadie in G-Dur“ Piece d`Orgue
J.S. Bachs in Weimar wirkender, entfernter Vetter Johann Gottfried Walther (1648-1748), der die Piece d’Orgue in G-Dur in einer um 1712 entstandenen Abschrift im Frühstadium überliefert hat, definiert in seinem bekannten Musiklexikon von 1732 den in der deutschen Barockmusik selten verwendeten Formbegriff “Pièce” so: “Pièce…wird hauptsächlich von Instrumentalsachen gebraucht, deren etliche als Teile ein ganzes Stück zusammen konstituieren”. Das Werk ist – ähnlich wie das darum unter gleichem Titel “Pièce d’Orgue” überlieferte Präludium in D-Dur (BWV 532) – aus drei stark kontrastierenden, aber eng aufeinander bezogenen Teilen geformt. Aus den späten 1720er Jahren (Leipzig) stammt die früheste Abschrift der endgültigen Fassung, in der vor allem Teil 1 weiterentwickelt worden ist. Erst längere Zeit nach Bachs Tod entstandene Quellen bieten den Titel “Fantasie”, teilweise auch “Präludium”. Der geläufigere Titel für das Werk ist durch entsprechend betitelte Veröffentlichungen dennoch jener der “G-Dur-Fantasie” geworden.
Das Stück zählt zu den allerbekanntesten und meistgespielten Orgelwerken Bachs. Dadurch gerät manchmal das Bewußtsein dafür in Gefahr, daß wir es mit einer der schönsten, originellsten und wirkungsvollsten Schöpfungen des Meisters für die Orgel zu tun haben, die ebenso mit gedanklicher Frische und Könnerschaft im Detail wie durch große innere Sicherheit und Zielstrebigkeit im Duktus, vor allem aber durch eine großartige Gesamtdisposition besticht
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Video: J. S. Bach – Orgelwerk – BWV 572„Fantadie in G-Dur“ Piece d`Orgue
Info: J. S. Bach – BWV 61 “Nun komm der Heiden Heiland”
J.S. Bach schrieb die Kantate im Jahr seiner Ernennung zum Konzertmeister am Hof von Johann Ernst von Sachsen-Weimar für den 1. Advent und führte sie am 2. Dezember 1714 in der Schlosskirche erstmals auf. Die vorgeschriebenen Lesungen waren Röm 13,11–14 und 21,1–9 , der Einzug Jesu in Jerusalem. Der Textdichter Erdmann Neumeister übernimmt die erste Strophe von Martin Luthers Nun komm, der Heiden Heiland, dem Hauptlied des 1. Advent, für den Eingangschor und benutzt als Schlusschoral den Abgesang der letzten Strophe von Philipp Nicolais Wie schön leuchtet der Morgenstern. Der dritte Satz enthält die Bitte um ein „selig neues Jahr“, da mit dem ersten Adventssonntag das neue Kirchenjahr beginnt. In Satz 4 zitiert Neumeister aus Offb3,20 „Siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an. So jemand meine Stimme hören wird und die Tür auftun, zu dem werde ich eingehen und das Abendmahl mit ihm halten und er mit mir“. Der Dichter verbindet die Motive vom Einzug Jesu in Jerusalem und seiner Wiederkunft (aus der Offenbarung) mit der persönlichen Bitte um den Einzug in das Herz des Glaubenden. J.S. Bach führte die Kantate in seinem ersten Jahr in Leipzig am 28. November 1723 erneut auf.
Video: J. S. Bach – BWV 61 “Nun komm der Heiden Heiland”
an jährlich vier Bach-Wochenenden (Donnerstag, Freitag & Sonntag) und in ergänzenden Sonderkonzerten das gesamte Vokalwerk von Johann Sebastian Bach auf. Die geistlichen Kantaten erklingen dabei im Zusammenhang mit ihrer ursprünglichen Bestimmung im Kirchenjahr.
Auf der Webseite zum Projekt finden Sie alle Informationen rund um Termine, Karten, Künstler:
Professionelle Qualität in Bild und Ton: Jede Woche kommt ein Chorsatz, eine Arie oder ein Choral hinzu! So können Sie mit Bach:vokal verbunden bleiben, auch wenn gerade kein Konzert ansteht.
Unter dem nachstehenden Link sind veröffentlichte Videos auf YouTube einsehbar..!!
Info: J.S. Bach – Kantate BWV 14„Wär Gott nicht mit uns diese Zeit“
Wär Gott nicht mit uns diese Zeit (BWV 14) ist eine Kirchenkantate von Johann Sebastian Bach. Er komponierte die Choralkantate in Leipzig für den 4. Sonntag nach Epiphanias auf das Kirchenlied von Martin Luther und führte sie am 30. Januar 1735 erstmals auf.
Bach schrieb die Choralkantate in Leipzig für den 4. Sonntag nach Epiphanias (Erscheinung des Herrn). In seinem ersten Jahr in Leipzig hatte er zu diesem Anlass Jesus schläft, was soll ich hoffen? komponiert. Im Jahr 1725, als er einen Jahreszyklus von Choralkantaten komponierte, gab es den Sonntag nicht, weil Ostern früh lag. 1735, kurz nach der ersten Aufführung seines Weihnachtsoratorium, füllte er diese Lücke. Für Christoph Wolff ist es offensichtlich, dass Bach seinen Zyklus von Choralkantaten 1735 wieder aufführte und zwischen Was mein Gott will, das g’scheh allzeit, BWV 111 für den dritten Sonntag nach Epiphanias und Ich hab in Gottes Herz und Sinn for Septuagesima eine neue Kantate benötigte.
Die vorgeschriebenen Lesungen für den Sonntag waren Röm 13,8–10 LUT, „So ist nun die Liebe des Gesetzes Erfüllung“, und Mt 8,23–27 LUT, die Sturmstillung. Der Kantatentext beruht auf dem gleichnamigen Kirchenlied in drei Strophen von Martin Luther, einer Umdichtung von Psalm 124, veröffentlicht 1524 in Johann Walters Eyn geystlich Gesangk Buchleyn.
Laut John Eliot Gardiner wurde das Lied in Leipzig regelmäßig an diesem Sonntag gesungen. Der Text der ersten und der letzten Strophe wurde für die Kantate im Wortlaut beibehalten, ein unbekannter Librettist dichtete die mittlere Strophe zu einer Folge von Arie, Rezitativ und Arie um, Wolff benennt Andreas Stübel als möglichen Dichter.
Das Thema des Liedes bezieht sich allgemein auf das Evangelium: Unser Leben ist auf Gottes Hilfe angewiesen und ohne ihn verloren. Eine weitere Verbindung ist durch die Bilder von überflutendem Wasser im Psalm gegeben, den Luther umgedichtet hat. Der Kantatendichter entwickelte daraus „Es hätt uns ihre Wut wie eine wilde Flut und als beschäumte Wasser überschwemmet“. Bach führte die Kantate am 30. Januar 1735 erstmals auf. Sie ist eine seiner spätesten erhaltenen Kirchenkantaten.
Die Kantate ist besetzt mit drei Solisten, Sopran, Tenor und Bass, vierstimmigem Chor, Corno da caccia, zwei Oboen, zwei Violinen, Viola und Basso continuo.
1. Coro: Wär Gott nicht mit uns diese Zeit 2. Aria (Sopran): Unsre Stärke heißt zu schwach 3. Recitativo (Tenor): Ja, hätt es Gott nur zugegeben 4. Aria (Bass): Gott, bei deinem starken Schützen 5. Choral: Gott Lob und Dank, der nicht zugab
Der Choral wird auf die Melodie von „Wo Gott der Herr nicht bei uns hält“ gesungen. Diesem Lied hatte Bach ebenfalls eine Choralkantate gewidmet, „Wo Gott der Herr nicht bei uns hält“, BWV 178. Der Eingangschor ist eine ungewöhnliche Komposition, die nicht den Schema von Ritornellen folgt, in die der Sopran den cantus firmus in langen Noten singt. In einer Satzweise, die an Motetten erinnert, spielen die Streicher colla parte mit den Stimmen, jede Zeile des Chorals wird durch eine vierstimmige Gegenfuge vorbereitet. Die Choralmelodie wird nicht gesungen, sondern von den Bläsern in langen Noten vorgetragen. Dadurch entsteht ein fünfstimmiger Satz, der in Bachs Kantatenschaffen einzigartig ist. Das einzige andere Stück von ähnlicher Komplexität, ebenfalls mit instrumentalem cantus firmus, ist der Eingangschor von „Ein feste Burg ist unser Gott“ BWV 80, der jedoch keine Gegenfuge enthält.
In der ersten Arie wird der Sopran begleitet von den Streichern und dem Horn, das den Textkontrast „stark“ und „schwach“ zusammen mit der Singstimme unterstreicht. Gardiner bemerkt, dass das Horn in seinem höchsten Register spielt, im Autograph als „Corne. par force and tromba“ bezeichnet. Im zentralen Rezitativ werden die flutenden Wasser durch schnelle Passagen im continuo auf Worte wie „Wut“, „Flut“ und „überschwemmet“ illustriert. Ähnliche Wortmalerei malt im Mittelteil der Bass-Arie die Wellen in Oktavsprüngen und „abwärtsschießenden Läufen“, wie Alfred Dürr es beschreibt. Der Schlusschoral ist ein vierstimmiger Satz mit belebten Unterstimmen, der Ähnlichkeit mit den Chorälen des kurz zuvor aufgeführten Weihnachts-Oratoriums hat. Wolff betont die reife Kompositionstechnik in Bachs späten Kirchenkantaten, in die seine Erfahrungen der Jahre 1723 bis 1729 eingegangen ist.
Weiterhin stelle ich für jeden Sonntag / Feiertag im Kirchenjahr für die Besucher von
„Volkers Klassikseiten J.S. Bach“
eine Hör- oder Sehprobe, Radio-Programme mit Bach-Kantaten und eine „Bach-Kantaten-Beschreibung“ für den entsprechenden Sonntag-Feiertag im Kirchenjahr zur Verfügung.
Am 11.12.2016 begehen wir den 3. Advent
Die Adventszeit als Vorbereitungszeit auf das Christfest ist erst im 4. Jahrhundert entstanden, wobei es zunächst erhebliche Unterschiede in der Dauer (von einer Woche bis zu 40 Tagen) gab. Vier Sonntage im Advent gibt es für die römische Kirche, deren Praxis die Reformation übernommen hat, seit etwa 600, der 1. Sonntag im Advent wird aber erst seit Mitte des 8. Jahrhunderts als Beginn des Kirchenjahres besonders gefeiert. Von Anfang an hatte die Adventszeit den Charakter der Bußzeit als Vorbereitung auf das Christfest, den „Geburtstag“ Jesu Christi.
Am 3. Sonntag im Advent steht der „Vorläufer des Herrn“, Johannes der Täufer, im Vordergrund. Während die Evangelienlesungen und die alttestamentliche Lesung dieses Thema aufgreifen, betrachten die Epistellesungen unseren Umgang mit der Botschaft, die wir empfangen haben, als Haushalter über die Geheimnisse Gottes (1. Kor 4, 1-5), als Hoffende (Röm 15, 4-13) und als die, die schlafen und das Kommen des Herrn verpassen, wenn sie nicht aufwachen (Offb 3, 1-6). Diese drei Aspekte sind schwer dem Thema unterzuordnen, es sei denn, man sieht darin die Reaktion auf die Botschaft des Propheten, denn alle drei sind geschrieben in der Erwartung, dass der Herr kommt, aber noch nicht endgültig da ist.
Am 3. Adventssonntag denken wir besonders an Johannes den Täufer, dessen Aufruf zur Buße uns auch heute erklingt. Aber er ist es auch, der hingewiesen hat auf das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt trägt. So bekennen wir unsere Schuld in dem Vertrauen, dass wir in Christus die Erlösung haben. oder (nach Verlesung des Wochenspruchs): Mit diesem Wochenspruch aus dem 40. Kapitel des Buches des Propheten Jesaja werden wir heute am 3. Adventssonntag aufgefordert, Gott den Weg zu bereiten. Das bezieht sich nicht auf das Kommen zum Christfest, und es hat nichts mit dem schmücken der Weihnachtsstube zu tun. Wir sollen vielmehr den Weg bereiten für den Messias, den Erlöser der Welt, der alles neu macht. Er kommt, und zwar gewaltig.
In Leipzig entfällt das „Gloria in excelsis“.
Wochenspruch:
Bereitet dem Herrn den Weg; denn siehe, der Herr kommt gewaltig! (Jes 40, 3.10)
Die Kantate BWV 186a „Ärgre dich, o Seele, nicht“ basiert auf einem Kantatentext von Salomon Franck für den dritten Adventssonntag, 1717 veröffentlicht in Evangelische Sonn- und Fest-Tages-Andachten. Die Dichtung enthielt die Sätze 1, 3, 5, 8 und 10 des späteren Werkes und einen anderen Schlusschoral von Ludwig Helmbold. J.S.Bach komponierte das Werk, BWV 186a, 1716 in Weimar, wo es am 13. Dezember 1716 aufgeführt wurde.
Ärgre dich, o Seele, nicht,
Dass das allerhöchste Licht,
Gottes Glanz und Ebenbild,
Sich in Knechtsgestalt verhüllt.
Ärgre dich, o Seele, nicht!
2. Aria B Continuo
Bist du, der da kommen soll,
Seelenfreund im Kirchengarten?
Mein Gemüt ist zweifelsvoll,
Soll ich eines andern warten?
Doch, o Seele, zweifle nicht.
Lass Vernunft dich nicht verstricken,
Deinen Schild, o Jakobs Licht,
Kannst du in der Schrift erblicken!
3. Aria T Viola, Continuo
Messias lässt sich merken
Aus seinen Gnadenwerken,
Unreine werden rein.
Die geistlich Lahme gehen,
Die geistlich Blinde sehen
Den hellen Gnadenschein.
4. Aria S Violino I/II, Continuo
Die Armen will der Herr umarmen
Mit Gnaden hier und dort!
Er schenket ihnen aus Erbarmen
Den höchsten Schatz, des Lebens Wort!
5. Aria S A Oboe I/II, Violino I/II, Viola, Continuo
Lass, Seele, kein Leiden
Von Jesu dich scheiden,
Sei, Seele, getreu!
Dir bleibet die Krone
Aus Gnaden zu Lohne,
Wenn du von Banden des Leibes nun frei.
Darum, ob ich schon dulde
Hie Widerwärtigkeit,
Wie ich auch wohl verschulde,
Kommt doch die Ewigkeit,
Ist aller Freuden voll,
Dieselb ohn einigs Ende,
Dieweil ich Christum kennt,
Mir widerfahren soll.
Besetzung
Soli: S A T B, Coro: S A T B, Oboe I/II, Taille, Fagotto, Violino I/II, Viola, Continuo
Entstehungszeit
1716
Text
Salomo Franck 1717
Bemerkungen
Musik verschollen aber in wesentlichen Teilen in BWV 186 erhalten
Anlass
3. Adventssonntag
Eine Rekonstruktion der Kantate wurde 1963 von Diethard Hellmann veröffentlicht
Elementarer Bestandteil der „Kleinen Adventsmusik“ von Hugo Distler ist das von einem Sprecher rezitierte Evangelium, dass im Mittelpunkt der Kantate steht. Im Wechsel mit dem Text erklingen Strophen aus „Nun komm der Heiden Heiland“.
Geboren 1908 in Nürnberg gilt Hugo Distler als der bedeutendste Vertreter der Erneuerungsbewegung der evangelischen Kirchenmusik nach 1920. Schon im Jahr 1942 setzte er selbst seinem Leben ein Ende.
Zu seinen geistlichen Werken gehört auch die Kleine Adventsmusik, op. 4. Sie ist anders als viele andere bekannte adventliche Werke. Das Werk ist geschrieben für Flöte, Oboe, Violine, Violoncello, Orgel, Kammerchor und Sprecher. Das liegt daran, dass verschiedene Strophen des Liedes „Nun komm der Heiden Heiland“ immer in Verbindung mit einem biblischen, vom Sprecher vorgetragenen Text stehen. Selten gehört die Rezitation von Texten zu einer Komposition so elementar dazu wie hier in Distlers „Kleiner Adventsmusik“. Entstanden ist das Werk im Jahr 1932, dem zweiten Jahr Distlers als Organist an der Jacobi-Kirche in Lübeck……
Luther-Choräle in Bach-Bearbeitungen. Marie-Claire Alain spielt „einige canonische Veränderungen über das Weihnachtslied Vom HImmel hoch“ (BWV 769a).
Beiträge zum Thema Magnificat liefert einmal der Bach-Schüler Johann Ludwig Krebs mit seinem Magnificat in F-Dur; zu hören in einer Aufnahme mit dem Kammerchor Michaelsteinunter Sebastian Göring, begleitet an der Orgel von Felix Friedrich.
Georg Gebel der Jüngere (* 25. Oktober 1709 in Brieg, Schlesien; † 24. September 1753 in Rudolstadt) war ein deutscher Komponist.
Er war der erste Sohn des Organisten Georg Gebel d. Ä. (1685–1750). Die musikalische Begabung des jungen Gebel zeigte sich sehr früh. Schon im Alter von 6 Jahren soll er sich vor den „vornehmsten Standespersonen“ Breslaus mit viel Bewunderung haben hören lassen. Schulwissen bekam er zunächst zu Hause vermittelt. Anschließend sorgte der Vater dafür, dass er eine umfassende Ausbildung auf dem Maria-Magdalena-Gymnasium erhielt.
Prägend war für Gebel die Begegnung mit der Italienischen Oper, deren Aufführungen er in Breslau besuchte. Im Alter von 20 Jahren war er als Organist an der städtischen Pfarrkirche St. Maria Magdalena tätig, und er leitete als regelmäßiger Gast die Kapelle des Herzogs Karl Friedrich von Württemberg-Oels. Im Rahmen dieser Tätigkeiten dürften auch die ersten größeren eigenen Kompositionen entstanden sein.
Im 26. Lebensjahr wurde Gebel in die Dresdner Privatkapelle des Grafen Heinrich von Brühl aufgenommen, die von dem späteren Thomaskantor Johann Gottlob Harrer geleitet wurde. Gebel war dort Cembalist und im Wechsel mit Harrer auch für die Erstellung der Fest- und Hausmusiken zuständig. Als Mitglied der Brühlschen Privatkapelle führte der Weg Gebels unter anderem 1739 nach Warschau, wo Musiker des Dresdner Hofes wiederholt gastierten.
Das Gebel-Wohnhaus in Rudolstadt
Nach insgesamt zwölfjährigem Aufenthalt in Dresden ging Gebel zusammen mit seiner Frau Maria Susanna, der Tochter des Berliner Malers Gebel, nach Rudolstadt, wo er neue Aufgaben erhielt und insbesondere als Komponist gefordert wurde und wo er hochgeachtet wurde. Grund für den Wechsel nach Rudolstadt war zudem die geplante Auflösung der Brühlschen Kapelle. Am 29. August 1746 wurde Gebel in der Residenz Rudolstadt zum „Concert-Meister“ ernannt, ab 20. März 1750 durfte er den Titel „Capell-Meister“ führen. Die Produktivität, die er am Rudolstädter Hof entfachte, war immens, und solcher Art, dass sie, wie Peter Gülke es formulierte, zugleich „ohne die Gewähr von Gediegenheit“ nicht denkbar wäre. Neben den nahezu komplett erhaltenen Kirchenkantaten-Jahrgängen von 1748 und 1751 sowie zwei Passionsmusiken sollen nicht weniger als zwölf Opern, mehr als 100 Sinfonien und Partiten sowie weitere Cembalokonzerte komponiert worden sein.
Seine Werke, von denen nahezu ausschließlich die Kantaten und Oratorien erhalten geblieben sind, werden heute im Thüringischen Staatsarchiv Rudolstadt (Schloss Heidecksburg) aufbewahrt (Musikalienbestand Hofkapelle Rudolstadt, HKR).
Video: Georg Gebel, d. J. (1709-1753)
Christmas Cantatas Vol. 1
„Verfolge mich, o Welt!“ „Gott Lob! mein Jesus macht mich rein“
Christmas Cantatas Vol. 2
„Mein Jesu A und O, der Anfang und das Ende“ „Begebet eure Leiber zum Opfer“
Performers in Vol. 1
Veronika Winter, Sopran
Britta Schwarz, Alt
Andreas Post, Tenor
Mattihas Vieweg, Bass
Anne Schumann, Sabine Kuhlmann, Cornelia Fiedler – Violine I
Klaus Bona, Renate Gentz, Ruth Ellner – Violine II
Thordes Hohbach, Klaus Dieter Voigt, Eva Salonen – Viola
Gregor Anthony – Violoncello
Dirk Lüking (?) – Kontrabass
Elisabeth Mergner – Fagott
Eine frühere Vertonung Bachs zum Advent, bei der er ebenfalls einen Text von Franck verwendet hatte, diesmal aus dessen Evangelischem Andachts-Opffer von 1715, war
BWV 132 „Bereitet die Wege, bereitet die Bahn!“,
ein intimes Werk für vier Stimmen, Oboe, Fagott, Streicher und Continuo, das zwei Rezitative, drei Arien und einen abschließenden Choral enthält. Wer mit einem anderen Werk vertraut ist, das auf direktere Weise Jesaja 40, 3 zugrunde legt, wird Mühe haben, nicht an das einleitende Accompagnato aus Händels Messiah denken zu müssen. Doch um dem Herrn die Wege zu bereiten, muss Bachs Sopranistin in ihrer Eingangsarie eine sehr viel schwierigere Aufgabe auf sich nehmen als Händels Tenor, denn von ihr wird erwartet, dass sie Melismen bewältigt, die aus zunächst sechzig, dann vierundachtzig fortlaufenden Sechzehnteln bestehen und zu weiteren fünf ausgehaltenen Taktteilen führen, alle mit der unbekümmerten Grazie und dem leichtfüßigen Schwung vorzutragen, wie es sich für eine verhaltene gigue oder eine französische loure geziemt.
Die interpretatorische Herausforderung erstreckt sich auch auf den Duettpartner des Soprans, die Oboe. Wie erwähnt, war die Orgel in der Herzoglichen Kapelle in Weimar im hohen Chorton gestimmt – vermutlich einen ganzen Ton über der regulären Stimmung –, und das bedeutete, dass Bach auf seine Streicher zählen konnte, aber nicht auf seine Bläser, die dem Chorton der Orgel folgten. Im Autograph ist die Oboenlinie mit einem Doppelschlüssel notiert, einem Sopranschlüssel (C1) in der Tonart A, auf den ein Violinschlüssel (G2) ohne Tonartangabe folgt, woraus wir folgern können, dass die Oboe im tiefen Kammerton gestimmt war und neben den Streichern und der im hohen Chorton gestimmten und in A-dur spielenden Orgel in A-dur spielte.
Um diese Komplikationen und den lästigen Wechsel der Stimmung innerhalb ein und desselben Programms zu vermeiden, setzten wir das als gegeben voraus, was Bach wahrscheinlich getan hätte, wäre das Stück noch einmal in Leipzig aufgeführt worden: Wir behielten die Tonart A-dur bei und gaben den Oboenpart der unlängst erfundenen Oboe d’amore, die eine kleine Terz tiefer als die normale Oboe gestimmt ist. Denn warum sollte er ein so schönes Werk eigentlich nicht in Leipzig aufgeführt haben? Offenbar wurde es 1725 in Zerbst aufgeführt, und somit wäre es vielleicht zu jenen verlorenen Kantaten zu zählen, die er für einen anderen Sonntag wieder hervorgeholt und bearbeitet hatte.
Bei der Vertonung von Francks Dichtung scheint Bach die Momente genau abzuwägen, wenn er aus einem Secco-Rezitativ in ein Arioso und wieder zurück gleitet – um die Ausdruckskraft ‚der Christen Kron und Ehre’ und der Verszeile ‚Wälz ab die schweren Sündensteine’ zu erhöhen, wo Tenor und Continuo symbolisch in einen imitatorischen Austausch eingebunden werden, dann sich für einen Augenblick, stellvertretend für den Heiland und den Sünder, ‚im Glauben vereinen’. Franck legt die Frage des Pfarrers aus der Lesung des Evangeliums an Johannes den Täufer – ‚Wer bist du?’ – Christus in den Mund, der das Gewissen der Christen auslotet, und das erklärt, warum Bach die zweite Arie (Nr. 3) seinem Bass-Solisten zuweist und seine Linien mit denen der Bassinstrumente – Cello, Fagott, Violine und Orgel – verkreuzt.
Kein besonderer Wohlklang zeichnet diese tiefgestimmten Toncluster aus, doch die Aufmerksamkeit des Hörers richtet sich auf Bachs Entschlossenheit, all das auszudrücken, was im Text angelegt ist: die mit Nachdruck deklamierte Anprangerung von Sünde und Heuchelei und die betonte Verwendung einer fragenden, aus vier Noten bestehenden figura corta (ein Stilmittel, das seine frühe Orgel- und Klaviermusik durchzieht), aus der auszubrechen nur der Cellofiguration gelingt. Bach fordert dann sein Streicherensemble auf, die reumütigen, bußfertigen Gesten seiner Altstimme mit einem ausgedehnten Accompagnato zu stützen, danach eine obligate Violine (die er vielleicht selbst gespielt hat), die in einer meditativen Arie, ebenfalls für Alt, die reinigende Wirkung des Taufwassers verdeutlichen soll. Das Autograph der Partitur schließt hier und enthält keine Musik für den abschließenden Choral. Francks Libretto übernimmt den Text der fünften Strophe von Elisabeth Creutzigers Choral ‚Herr Christ, der einig Gotts Sohn’ (1524), für die Bach in BWV 164 eine passende Harmonisierung geliefert hatte.
Das Bachfest 2017 steht unter dem Motto ““EIN SCHÖN NEW LIED” – MUSIK UND REFORMATION
Martin Luther sah in „Frau Musica“ eine göttliche Kunst, da sie den Teufeln zuwider sei. Entsprechend stellte er die Musik in eine Reihe mit der Theologie, erhob das deutschsprachige geistliche Lied zu einem festen Bestandteil des reformatorischen Programms und hielt ließ es Eingang in den Gottesdienst finden. Häufig als „schöne newe Lieder“ betitelt, verbreitete sich das neue reformatorische Liedrepertoire rasant….
Der Ticketverkauf für das Bachfest Leipzig 2017 beginnt seit dem 14. Oktober 2016.
Part I i. Chorus: Schwingt freudig euch empor ii. Choral (soprano, alto): Nun komm, der Heiden Heiland iii. Aria (tenor): Die Liebe zieht mit sanften Schritten iv. Chorale: Zwingt die Saiten in Cythara
Part II v. Aria (bass): Willkommen, werter Schatz! vi. Chorale (tenor): Der du bist dem Vater gleich vii. Aria (soprano): Auch mit gedämpften, schwachen Stimmen viii. Chorale: Lob sei Gott dem Vater ton
Thomaner Paul Bernewitz, soprano Thomaner Stefan Kahler, alto Christoph Genz, tenor Daniel Ochoa, bass
Thomanerchor Leipzig Gewandhausorchester Georg Christoph Biller
Die DVD enthält die Filmaufnahmen der kompletten Kantate, den Einführungsworkshop sowie die Reflexion des Referenten. Zudem beinhaltet die DVD das Filmportrait der J. S. Bach-Stiftung.
„Gloria in excelsis Deo“
Kantate BWV 191 zum 1. Weihnachtstag für Sopran und Tenor, Vokalensemble, Trompeten I–III, Pauken, Flauto traverso I+II, Oboe I+II, Fagott, Streicher und Continuo
J. S. Bach – Kantate – BWV 191 “Der Herr denket an uns”
Der Text stammt von Psalm 115. Ein Großteil der späteren Kantate Ausgangs Bachs wurde für die Anforderungen des liturgischen Kalender geschrieben, aber dieser Kantate scheint für einen besonderen Anlass geschrieben worden sein. Der Psalm schließt die Zeile “Der HERR wird euch je mehr und mehr, Sie und Ihre Kinder”. Viele Kommentatoren, von Philipp Spitta ab, zu dem Schluss gekommen, dass die Kantate wurde für eine Hochzeit geschrieben und bisher für tatsächliche Hochzeiten, wo es könnte durchgeführt worden sein, darunter Bachs im Jahre 1707 eigene vorschlagen gegangen. Doch die Hochzeit Hypothese ist bei weitem nicht nachgewiesen, und der Text kann zu anderen Gelegenheiten passen.
Video: J. S. Bach – Kantate – BWV 191 “Der Herr denket an uns”
J.S. Bach schrieb die Kantate im Jahr seiner Ernennung zum Konzertmeister am Hof von Johann Ernst von Sachsen-Weimar für den 1. Advent und führte sie am 2. Dezember 1714 in der Schlosskirche erstmals auf. Die vorgeschriebenen Lesungen waren Röm 13,11–14 und 21,1–9 , der Einzug Jesu in Jerusalem. Der Textdichter Erdmann Neumeister übernimmt die erste Strophe von Martin Luthers Nun komm, der Heiden Heiland, dem Hauptlied des 1. Advent, für den Eingangschor und benutzt als Schlusschoral den Abgesang der letzten Strophe von Philipp Nicolais Wie schön leuchtet der Morgenstern.
Der dritte Satz enthält die Bitte um ein „selig neues Jahr“, da mit dem ersten Adventssonntag das neue Kirchenjahr beginnt. In Satz 4 zitiert Neumeister aus Offb3,20 „Siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an. So jemand meine Stimme hören wird und die Tür auftun, zu dem werde ich eingehen und das Abendmahl mit ihm halten und er mit mir“. Der Dichter verbindet die Motive vom Einzug Jesu in Jerusalem und seiner Wiederkunft (aus der Offenbarung) mit der persönlichen Bitte um den Einzug in das Herz des Glaubenden. J.S. Bach führte die Kantate in seinem ersten Jahr in Leipzig am 28. November 1723 erneut auf.
an jährlich vier Bach-Wochenenden (Donnerstag, Freitag & Sonntag) und in ergänzenden Sonderkonzerten das gesamte Vokalwerk von Johann Sebastian Bach auf. Die geistlichen Kantaten erklingen dabei im Zusammenhang mit ihrer ursprünglichen Bestimmung im Kirchenjahr.
Auf der Webseite zum Projekt finden Sie alle Informationen rund um Termine, Karten, Künstler:
Professionelle Qualität in Bild und Ton: Jede Woche kommt ein Chorsatz, eine Arie oder ein Choral hinzu! So können Sie mit Bach:vokal verbunden bleiben, auch wenn gerade kein Konzert ansteht.
Unter dem nachstehenden Link sind veröffentlichte Videos auf YouTube einsehbar..!!
„Schau, lieber Gott, wie meine Feind“(BWV 153) ist eine Kirchenkantate von Johann Sebastian Bach. Er komponierte sie in Leipzig für den Sonntag nach Neujahr 1724, den 2. Januar 1724.
Bach schrieb die Kantate in seinem ersten Jahr in Leipzig für den Sonntag nach Neujahr 1724. Die vorgeschriebenen Lesungen waren 1 Petr 4,12-19 LUT und Mt 2,13-23 LUT, die Flucht nach Ägypten. Der unbekannte Textdichter nahm den Kindermord in Betlehem zum Anlass, allgemein die Situation des Christen zu beleuchten, der von Feinden bedrängt wird. Der Dichter ist möglicherweise derselbe, der auch unmittelbar zuvor die Weihnachts-Kantaten „Darzu ist erschienen der Sohn Gottes und Sehet, welch eine Liebe hat uns der Vater erzeiget“ verfasste, denn in allen diesen Werken kommen drei Choralstrophen vor.
Die Kantate beginnt mit einem Choral, der ersten Strophe von David Denickes „Schau, lieber Gott, wie meine Feind“ (1646). Satz 5 ist die fünfte Strophe von Paul Gerhardts „Befiehl du deine Wege“ (1656), bekannt als Satz 44 der Matthäus-Passion. Die Worte erwähnen die äußersten Feinde: „Und ob gleich alle Teufel“. Die Kantate endet mit den Strophen 16 bis 18 des Chorals „Ach Gott, wie manches Herzeleid“ (1587), der Martin Moller zugeschrieben wurde. Bach benutzte diesen Choral später als Grundlage für seine Choralkantate „Ach Gott, wie manches Herzeleid“, BWV 3, sowie die erste Strophe 1727 für „Ach Gott, wie manches Herzeleid“, BWV 58.
Die Kantate ist kammermusikalisch besetzt mit drei Solisten, Alt, Tenor und Bass, vierstimmigem Chor in den Chorälen, zwei Violinen, Viola und Basso continuo.
Choral: Schau, lieber Gott, wie meine Feind Recitativo (Alt): Mein liebster Gott, ach laß dichs doch erbarmen Arioso (Bass): Fürchte dich nicht Recitativo (Tenor): Du sprichst zwar, lieber Gott Choral: Und ob gleich alle Teufel Aria (Tenor): Stürmt nur, stürmt, ihr Trübsalswetter Recitativo (Bass): Getrost! Mein Herz Aria (Alt): Soll ich meinen Lebenslauf Choral: Drum will ich, weil ich lebe noch
Die Kantate beginnt mit einem vierstimmigen Choral, was für Bachs Kantaten ungewöhnlich ist, doch verständlich, wenn man bedenkt, dass dies nach BWV 40, BWV 64 und BWV 190 die vierte neue Kantate der Weihnachtszeit 1723 war und BWV 65 für Epiphanias noch folgte. Bach wollte vielleicht seinen Chor entlasten.
Alle Rezitative sind secco, nur vom continuo begleitet, doch enden als Arioso. Bach bezeichnete Satz 3 als Arioso, doch ist er fast eine Arie. Das Bibel-Wort aus Jes 4,10 LUT, „Fürchte dich nicht, ich bin mit dir“, ist dem Bass als der Vox Christi anvertraut, als ob Jesus es selbst spricht. Das Ritornell von acht Takte ist fast den ganzen Satz über in verschiedenen Tonarten gegenwärtig.
Nur zwei der neun Sätze sind Arien. Die erste, Satz 6, beschreibt die Feinde in schnellen Violinpassagen, scharfen punktierten Rhythmen und kühner Harmonik. John Eliot Gardiner vergleicht ihre Intensität mit der Arie des Petrus „Ach, mein Sinn“ aus der Johannes-Passion. Die zweite Arie, Satz 8, ist ein Menuett, das Bach wahrscheinlich aus seiner weltlichen Musik entwickelt hat, um ewige Freude zu beschreiben. Zweimal spielen die Instrumente einen Abschnitt und wiederholen ihn, während die Singstimme hineingewoben wird. Im zweiten vokalen Abschnitt werden die Worte „Daselbsten verwechselt mein Jesus das Leiden mit seliger Wonne, mit ewigen Freuden“ durch ein neues Thema dargestellt, das Allegro bezeichnet ist. Danach wiederholen die Instrumente ihren zweiten Abschnitt als Nachspiel.
Weiterhin stelle ich für jeden Sonntag / Feiertag im Kirchenjahr für die Besucher von
„Volkers Klassikseiten J.S. Bach“
eine Hör- oder Sehprobe, Radio-Programme mit Bach-Kantaten und eine „Bach-Kantaten-Beschreibung“ für den entsprechenden Sonntag-Feiertag im Kirchenjahr zur Verfügung.
Am 04.12.2016 begehen wir den 2. Advent
Die Adventszeit als Vorbereitungszeit auf das Christfest ist erst im 4. Jahrhundert entstanden, wobei es zunächst erhebliche Unterschiede in der Dauer (von einer Woche bis zu 40 Tagen) gab. Vier Sonntage im Advent gibt es für die römische Kirche, deren Praxis die Reformation übernommen hat, seit etwa 600, der 1. Sonntag im Advent wird aber erst seit Mitte des 8. Jahrhunderts als Beginn des Kirchenjahres besonders gefeiert. Von Anfang an hatte die Adventszeit den Charakter der Bußzeit als Vorbereitung auf das Christfest, den „Geburtstag“ Jesu Christi.
Im Advent sehen wir nicht nur zurück auf die Ankunft des Herrn, wie sie uns in der Bibel als „Weihnachtsgeschichte“ überliefert ist, sondern auch voraus auf die zukünftige Ankunft des Herrn als Herrscher dieser Welt und Begründer des Neuen Jerusalem. In der Spannung zwischen beiden erfahren wir im Advent den Herrn als den, der auf uns zukommt, sich uns immer wieder neu zuwendet und uns zur Buße zur Umkehr zu ihm hin einlädt.
Das Thema des 2. Sonntags im Advent wendet sich jetzt dem erlösenden Aspekt Gottes zu, nachdem am 1. Sonntag im Advent die Macht des Herrschers im Vordergrund stand. Der Erlöser wirkt auf vielerlei Weise – wiederum durch Macht, oder durch den Opfertod am Kreuz. Das Kommen wird aber auch als Erlösung von den Leiden dieser Welt angesehen, d.h. der Herr, wenn er kommt, wird endlich ein Ende machen mit der hiesigen Trübsal (Epistel).
Ab diesem Sonntag entfällt das „Gloria in excelsis“.
Am 2. Advent denken wir besonders an den Tag, an dem Gott diese Welt erlösen wird. Noch stehen wir in dieser Welt der Not und der Schuld, noch warten wir auf den Erlöser, der schon naht. In aller Trübsal unseres Lebens hören wir die Verheißungen, die uns mit Hoffnung erfüllen und deren Einlösung wir geduldig erwarten.
Wochenspruch:
Seht auf und erhebt eure Häupter, weil sich eure Erlösung naht. (Lk 21, 28b)
ZDF in Kooperation mit der Stiftung Frauenkirche Dresden
Das traditionelle Adventskonzert des ZDF in
Zusammenarbeit mit der Stiftung Frauenkirche Dresden
Programm:
Felix Mendelssohn Bartholdy
Lobgesang: »Alles, was Odem hat, lobe den Herrn«
»Lobe den Herrn, meine Seele«
»Ich harrete des Herrn«
Reformations-Sinfonie
»Ein feste Burg ist unser Gott«
Georg Philipp Telemanns Kantate „Machet die Tore weit“Wertschätzung vom Thomaskantor!
Kaum ein biblischer Spruch ist so eng mit der Adventszeit verbunden wie „Machet die Tore weit“ aus Psalm 24. Georg Philipp Telemann hat dazu eine Kantate komponiert.
Das traditionelle Adventslied „Macht hoch die Tür“ gehört zu den Klassikern in den Kirchen. Die wohl berühmteste Vertonung für Chor hat Andreas Hammerschmidt vorgelegt. Seine sechsstimmige Motette gehört zum Repertoire vieler Chöre. Georg Philipp Telemann hat diesem Thema eine ganze Kantate gewidmet. Entstanden ist sie zum 1. Advent des Jahres 1719 und war als Eröffnungsstück eines für den Eisenacher Hof gedachten Kirchenkantaten-Jahrgangs gedacht nach Texten des Eisenacher Regierungssekretärs Johann Friedrich Helbig.
Bis heute ist sie eines der am meisten aufgeführten kirchenmusikalischen Werke Telemanns. Die Wertschätzung für das Stück schlug dem Komponisten schon zu Lebzeiten entgegen. Der berühmte Leipziger Thomaskantor Johann Sebastian Bach machte seine Vorliebe für das Stück damit deutlich, dass er die Partitur abschrieb und 1734 selbst in Leipzig aufführte. Für Solisten, Chor und Kammerorchester ist diese Kantate geschrieben, die aus insgesamt fünf Sätzen besteht. Der Eingangschor kommt klang- wie schwungvoll daher:
Dieser Eingangschoral nimmt fast ein Drittel der Gesamtlänge der Kantate ein. Direkt danach folgt eine sehr ruhige, nahezu innige Sopran-Arie. Hier wird die Aufforderung die Tore zu öffnen aus dem Eingangssatz ins persönliche Leben übertragen. Fast schon betend und flehend heißt es: „Jesu, komm in meine Seele“. In das geöffnete Herz des Beters soll der Messias, dessen Ankunft an Weihnachten erwartet wird kommen. Die zweite Arie der Kantate, diesmal gesungen vom Bass mutet etwas fröhlicher und forscher an. Thema der Arie ist der Einsatz den der Beter für die Erfüllung seines Wunsches zu leisten bereit ist. Er wolle beten und singen, dass der Herr in das geöffnete Herz einziehen kann. Abgeschlossen wird die Telemannsche Kantate von einem schlichten Schlusschoral, der einen Text von Paul Gerhardt aufnimmt. „Warum willst Du?“ beginnt er. Spätestens hier werden klangliche Ähnlichkeiten zu Johann Sebastian Bach deutlich und erklären dessen Wertschätzung für die Kantate.
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ERF – Plus (Evang. – Rundfunksender)
Sendung: Sonntag Bach-Kantate
Die Sonntagskantaten des Thomaskantors gespielt und erklärt.
Zwei Luther-Choräle in Orgelbearbeitungen von Johann Sebastian Bach, nämlich „Nun komm, der Heiden Heiland“ und „Gelobet seist du, Jesu Christ“.
Außerdem kommt der Lobgesang der Maria, das Magnificat das Thema. Einmal kommt es in Form der Bachkantate BWV 10 zum Klingen: „Meine Seel erhebt den Herren“ –
Ausführende: Gächinger Kantorei und dem Bach-Collegium Stuttgart unter Helmuth Rilling ! Solisten: Arleen Auger, Margit Neubauer, Aldo Baldin und Wolfgang Schöne.
Gottfried Heinrich Stölzel (* 13. Januar 1690 in Grünstädtel; † 27. November 1749 in Gotha) war ein deutscher Kapellmeister, Komponist und Musiktheoretiker.
Stölzel wurde als zweites von neun Kindern im erzgebirgischen Grünstädtel geboren. Sein Vater Heinrich hatte 1687 das Amt des Schulmeisters und Organisten von dessen Vater übernommen und im selben Jahr die Richterstochter Katharina Lange geheiratet. Gemeinsam lebte die Familie im Schulhaus des Dorfes.
Von seinem Vater lernte Gottfried Heinrich das Klavierspielen und sang im Kinderchor der Gemeinde. Im Alter von 13 Jahren lernte er am Lyzeum in Schneeberg, wo er von Christian Umblaufft, einem Schüler des ThomaskantorsJohann Schelle, Musikunterricht erhielt. 1705 wechselte er auf das Gymnasium in Gera, wo er vom gräflichen Kapelldirektor Emanuel Kegel Musikunterricht erhielt. Anschließend nahm er 1707 in Leipzig ein Studium der Theologie auf. Einer seiner Lehrer dort war Melchior Hoffmann, der durch kompositorische Anleitung und Aufführung seiner Werke förderte. In dieser Zeit entstanden persönliche Bekanntschaften mit Johann Friedrich Fasch und Johann Georg Pisendel. Nach einem kurzen Studienaufenthalt in Italien hielt er sich in Pragauf. 1710 gab er in Breslauer Adelsfamilien Musikunterricht und begann die Arbeit an mehreren Kompositionen. In der Breslauer Zeit entstand seine erste Oper Narcissus. 1713 begab er sich erneut nach Italien, wo er mit Francesco Gasparini,Antonio Vivaldi und Giovanni Bononcini Kontakte pflegte und dadurch den Einstieg in die internationale Musikwelt fand.
1717 folgte er zur Zweihundertjahrfeier der Reformation einem Ruf nach Bayreuth zur Verfertigung von Kirchenmusik. Vom 1. Januar 1718 bis zum 30. September 1719 übernahm er die Position des Kapellmeisters am Hof in Gera, mit der umfangreiche Verpflichtungen verbunden waren. Dazu gehörte die Tätigkeit als Musiklehrer am Gymnasium. 1719 nahm er Christiane Dorothea (1694–1750), die Tochter des Hofdiakonus Magister Johann Knauer, zur Frau. Aus der Ehe gingen zehn Kinder hervor. Noch 1719 zog das Paar nach Gotha, wo Gottfried Heinrich von Herzog Friedrich II. zum Hofkapellmeister ernannt worden war. Er war außerdem als Musiklehrer tätig, verfasste mehrere musiktheoretische Schriften und betätigte sich außerdem als Schriftsteller. Stölzel pflegte alle musikalischen Gattungen seiner Zeit und führte die Hofkapelle zu einer neuen Blüte. Er schuf Werke für die Höfe in Gera, Sondershausen und Zerbst. 1739 wurde er Mitglied der Correspondierenden Societät der musicalischen Wissenschaften.
Stölzel war ein außerordentlich produktiver Komponist. Sein herausragender Ruf übertraf zeitweise seinen Zeitgenossen Johann Sebastian Bach. Sein kompositorisches Schaffen umfasst neben zahlreichen Orchesterwerken, Kammermusikwerken, Oratorien und Messen, Motetten und Passionen auch weltliche Kantaten. Ein großer Teil seiner Werke ist allerdings verschollen.
1725 schuf er eine Fassung des Passionsoratoriums Der für die Sünde der Welt gemarterte und sterbende JESUS von Barthold Heinrich Brockes (Brockes-Passion), die am Karfreitag in der Schlosskirche von Schloss Friedenstein aufgeführt wurde. Um 1735 schickte Stölzel eine Abschrift der Passion nach Sondershausen, wo sie mehrfach aufgeführt wurde, durch Zufall erhalten blieb und 1997 erstmals wieder erklang. Er schrieb eine Deutsche Messe, eine Lutherische Messe (Kyrie und Gloria) in deutscher Sprache, für vierstimmigen Chor, Streicher und basso continuo. Als Stölzels bedeutendstes Werk gilt das Weihnachtsoratorium. Hierbei handelt es sich um einen zehnteiligen Kantatenzyklus, der erstmals zwischen Weihnachten 1736 und Epiphanias 1737 aufgeführt wurde.
Aufführungsort: Michaeliskirche, Lüneburg am 10.12.2000
Auf der letzten Etappe unserer einjährigen Pilgerreise durch Europa sahen wir uns mit der Herausforderung konfrontiert, drei der faszinierendsten Kirchenkantaten Bachs aufzuführen, die einander am Anfang und Ende des Kirchenjahres begegnen. Alle drei gehen auf Adventskantaten zurück, die Bach nach seiner Beförderung zum Konzertmeister 1715 in Weimar komponierte, und alle drei haben Libretti des Hofpoeten, Bibliothekars und Numismatikers Salomo Franck. Die Zeit zwischen dem ersten Advent und Weihnachten war dort nicht, wie in Leipzig, ein tempus clausum, eine ‚geschlossene Zeit’, in der keine Figuralmusik aufgeführt werden durfte. Im Gegenteil, die Vorfreude auf Weihnachten kommt in allen drei Kantaten deutlich zum Ausdruck, nicht nur in BWV 132 und 147, die ursprünglich in Weimar in zwei Jahren nacheinander (1715 und 1716) am Vierten Advent zu hören waren, sondern auch in BWV 70, das anfangs für den Zweiten Advent 1716 bestimmt war und, in der Vorweihnachtszeit nicht weiter überraschend, Jesu Wiederkehr als Richter der Welt zum Thema hat.
Alle drei Werke lassen erkennen, welch eine erstaunlich schöpferische und entwicklungsträchtige Zeit es für Bach war, der jetzt, was seine Kantatenkompositionen betraf, dreißig geworden war, ein reiches Reservoir stilistischer – italienischer, französischer und heimisch- deutscher – Einflüsse bewältigte, diese seinen Zwecken anpasste und, aus Ehrfurcht vor seinen Wurzeln und seiner musikalischen Vergangenheit, sich weigerte, sich auf den neuen ‚Neumeister-Typ’ der Kantate mit ihrer charakteristischen Abfolge von Rezitativ und Arie zu beschränken. Die Musik ist in der musikalischen Auslegung der Franck’schen Texte voller blitzender Gedanken, Überschwang und Dramatik und, im Gegensatz zu dem, was einige Gelehrte behaupten mögen, unverkennbar original und von den Kantaten aller seiner Zeitgenossen deutlich unterschieden. Man möchte vor Bedauern laut aufschreien, wenn man bedenkt, dass viele (keiner weiß genau, wie viele) der übrigen Kantaten Bachs aus diesen Jahren (1713–17) verloren sind, vielleicht verbrannt oder von seinem Dienstherrn Herzog Wilhelm Ernst beschlagnahmt, dessen Unmut er sich zugezogen hatte, so dass wir zum einen nun nicht mehr die Möglichkeit haben, sein vokales Schaffen im Vergleich zu den zahlreichen einzigartigen Meisterwerken für Klavierinstrumente (darunter das Orgelbüchlein) zu würdigen, und uns zum anderen ein entsprechend gewichtiges und umfangreiches Korpus an Kantaten fehlt, das mit den großen, Mitte der 1720er Jahre in Leipzig entstandenen Zyklen zu vergleichen wäre.
Unser Programm in Lüneburg begann mit
BWV 70Wachet! betet! betet! wachet!
in der musikalischen Form, in der diese Kantate erhalten ist – der Erweiterung, die Bach auf der Basis der kürzeren, sieben Jahre vorher in Weimar komponierten sechssätzigen Adventskantate (BWV 70a), von der nur noch drei hohe Streicherstimmen vorhanden sind, für die Aufführung am 21. November 1723 in Leipzig vornahm. Francks Libretto wurde von dieser Bearbeitung nicht beeinträchtigt, da das an beiden Sonntagen behandelte Thema (Christi Kommen und das Jüngste Gericht) an diesem zentralen Punkt des Jahres, wo sich das ‚alte’ Jahr auf die Zeit Israels und das ‚neue’ Jahr auf die Zeit des Lebens Christi auf Erden bezieht, gewissermaßen identisch ist.
Franck fordert dazu auf, aus der Zeit ‚Ägyptens’ (der Gefangenschaft des Volkes Israel) in ein ‚himmlisch Eden’ zu ziehen – aus der ‚Not und Qual’ des irdischen Jammertals in himmlische ‚Freud und Herrlichkeit’, ein Weg, den Bach in einer aufwärts gerichteten Modulation in Terzschritten (a – C – e – G) widerspiegelt. Darüber hinaus betonten Franck und Bach das Nebeneinander von menschlicher, nicht rückgängig zu machender Zeit und Gottes ewiger, unveränderlicher Zeit. Durch den hinzugefügten zweiten Choral und die zusätzlichen vier Rezitative (zwei secco, zwei accompagnato), die das Evangelium paraphrasieren (Matthäus 25, 31– 46), wird aus der ursprünglichen Kantate nun ein zweiteiliges Werk, das sich mit dem Gegensatz zwischen Zerstörung und Wiederherstellung befasst. Bach versucht das Unmögliche: die Linearität zu überwinden, in der sich die musikalische (und damit menschliche) Zeit entfaltet, indem er Möglichkeiten vorschlägt, durch die sie Gottes ewiger Zeit untergeordnet und demnach in sie einbezogen wird. Hier und da lässt er durchblicken, genau wie in seinem Actus tragicus und in der Matthäuspassion, dass er letztere bevorzuge, nicht nur indem er in der Sopran-Arie (Nr. 5) auf holzschnittartig-bildhafte Weise Schlüsselwörtern wie ‚bestehen’ (im wörtlichen wie metaphorischen Sinn) besonderen Nachdruck verleiht, sondern indem er die grenzenlosen – in der Tat zeitlosen – Möglichkeiten ausschöpft, die in einer Folge musikalischer Gedanken enthalten sind.
Das Ergebnis ist eine einzigartige Fusion wunderbarer Musik aus zwei seiner fruchtbarsten Perioden der Kantatenkomposition, jener grundlegenden Durchbrüche, zu denen er in den Jahren 1716 und 1723 gelangte. Man könnte vorgeben, man bemerke die stilistischen Nahtstellen zwischen den beiden Versionen und Stilen, doch das wäre unredlich. Was in Wahrheit hier so beeindruckt, das ist, auf welch überzeugende und dramatische Weise das erste Accompagnato (Nr. 2, Leipzig) aus dem Eingangschor (Weimar) hervorbricht und wie nahtlos die gleichermaßen dramatische Ankündigung des Jüngsten Gerichts (Nr. 9, Leipzig) mit der beschwichtigenden Arie (Nr. 10, Weimar) verknüpft wird. Joshua Rifkin meint, der Trompetenpart sei dem ersten Chor und der letzten Arie erst für die Wiederaufführung in Leipzig hinzugefügt worden und die Oboe bringe dem musikalischen Gefüge des ersten Aktes nichts wesentlich Neues, und er kommt gar zu dem Schluss, es klinge besser nur mit Streichern und der Dialog zwischen Trompete und Singstimme im zehnten Satz (Takte 36–37) sei lediglich ein glücklicher Zufall gewesen.
Nun ja… Selbst angesichts der Schwierigkeiten, mit denen die Bläser (deren Instrumente vermutlich auf den französischen Kammerton A = 392 Hz gestimmt waren) zu kämpfen haben mochten, um sich dem Weimarer Chorton anzupassen, spielen sowohl Trompete als auch Oboe im Anfangssatz und in Bachs experimentellem Wechsel zwischen nur dem Orchester, dann dem Chor mit begleitendem Orchester und schließlich mit den Stimmen, die nur in die Wiederholung der orchestralen Sinfonia einbezogen werden, eine entscheidende Rolle, in der sie wie Turnierkämpfer agieren. Dank dieser Technik (Choreinbau) gelingt es Bach, vor unseren Augen den furchterregenden Augenblick (aus der Petrus-Epistel für den Tag) erstehen zu lassen, ‚an welchem die Himmel zergehen werden mit großem Krachen; die Elemente aber werden vor Hitze schmelzen’. Das geschieht, bevor jene, die numerologischen Kriterien einen hohen Wert beimessen, die Wiederkehr der auf- und absteigenden Arpeggio-Figur in der Trompetenlinie – eine Art reveille, der die Rufe ‚Wachet!’ vorantreibt – abzählen und auf vierzehn kommen, die symbolische Zahl, die für Alpha und Omega steht, eine Metapher (aus dem Buch der Offenbarung) für Jesus als Anfang und Ende des Lebens.
An dem folgenden Accompagnato (Nr. 2) für Bass, Streicher, Oboe und Trompete und seinem Zwilling (Nr. 9) beeindruckt mich am meisten, dass sie so opernhaft wirken. Beginnend mit wiederholten Sechzehnteln, die sie in Monteverdis stilo concitato (wörtlich ‚erregter’ Stil) heraushämmern, nehmen sie um viele Jahre die wunderbar opernhaften Ausbrüche zweier der vorzüglichsten Heroinen Händels vorweg: Dejanira, die in Raserei geratende Ehefrau in Hercules (1745) (‚Where shall I fly?’), und Storge, die entrüstete Mutter in Jephtha (1752) (‚First perish thou!’). Aber es sind nicht nur die vollmundigen Anfänge, die diese wunderbaren scene mit Bachs Kantate verbinden – Bach kann sich hier in seiner mächtigen vokalen Deklamation, in den feinen Abstufungen der Stimmung und der nachdrücklich stützenden Orchesterbegleitung, die er erfindet, um die verheerende Zerstörung der Welt und schließlich den engelhaften Übergang (vom Rezitativ zur Bass-Arie, Nr. 10) zu schildern, wenn Jesus den Gläubigen ‚zur Stille, an den Ort, das Lust die Fülle’ führt, mit Händel durchaus messen. Selbst jene Leipziger Gemeindemitglieder, die sich gegen Opernmusik in der Kirche am meisten wehrten, müssen bewegt gewesen sein, wenn die Melodie des Adventschorals – ‚Es ist gewisslich an der Zeit’, eine Weise, die während des Dreißigjährigen Krieges ein Talisman, eine Art Dies irae wurde – von der einsamen Trompete über dem Chaos des Jüngsten Gerichts angestimmt wird.
Das Bachfest 2017 steht unter dem Motto ““EIN SCHÖN NEW LIED” – MUSIK UND REFORMATION
Martin Luther sah in „Frau Musica“ eine göttliche Kunst, da sie den Teufeln zuwider sei. Entsprechend stellte er die Musik in eine Reihe mit der Theologie, erhob das deutschsprachige geistliche Lied zu einem festen Bestandteil des reformatorischen Programms und hielt ließ es Eingang in den Gottesdienst finden. Häufig als „schöne newe Lieder“ betitelt, verbreitete sich das neue reformatorische Liedrepertoire rasant….
Der Ticketverkauf für das Bachfest Leipzig 2017 beginnt seit dem 14. Oktober 2016.
i. Overture (chorale fantasia): Nun komm, der Heiden Heiland
ii. Recitative (tenor): Der Heiland ist gekommen
iii. Aria (tenor): Komm, Jesu, komm zu deiner Kirche
iv. Recitative (bass): Siehe, ich stehe vor der Tür
v. Aria (soprano): Öffne dich, mein ganzes Herze
vi. Chorale: Amen, Amen, komm du schöne Freudenkrone
Thomaner Friedrich Praetorius, soprano
Christoph Genz, tenor
Gotthold Schwarz, bass
Thomanerchor Leipzig
Gewandhausorchester Leitung: Georg Christoph Biller
J.S. Bach Cantata BWV 132“Bereitet die Wege, bereitet die Bahn”
Die DVD enthält die Filmaufnahmen der kompletten Kantate, den Einführungsworkshop sowie die Reflexion des Referenten. Zudem beinhaltet die DVD das Filmportrait der J. S. Bach-Stiftung.
„Bereitet die Wege, bereitet die Bahn!“
Kantate BWV 132 zum 4. Advent für Sopran, Alt, Tenor, Bass, Oboe, Fagott, Streicher und Continuo.
Dritter Satz (aria, basso) aus der Kantate BWV 132 „Bereitet die Wege, bereitet die Bahn!“, aufgeführt durch die J. S. Bach-Stiftung St. Gallen. Als Solist wirkt mit
J. S. Bach – Kantate – BWV 191 „Der Herr denket an uns“
Der Text stammt von Psalm 115. Ein Großteil der späteren Kantate Ausgangs Bachs wurde für die Anforderungen des liturgischen Kalender geschrieben, aber dieser Kantate scheint für einen besonderen Anlass geschrieben worden sein. Der Psalm schließt die Zeile „Der HERR wird euch je mehr und mehr, Sie und Ihre Kinder“. Viele Kommentatoren, von Philipp Spitta ab, zu dem Schluss gekommen, dass die Kantate wurde für eine Hochzeit geschrieben und bisher für tatsächliche Hochzeiten, wo es könnte durchgeführt worden sein, darunter Bachs im Jahre 1707 eigene vorschlagen gegangen. Doch die Hochzeit Hypothese ist bei weitem nicht nachgewiesen, und der Text kann zu anderen Gelegenheiten passen.
J. S. Bach – Kantate – BWV 191 „Der Herr denket an uns“
J.S. Bach schrieb die Kantate im Jahr seiner Ernennung zum Konzertmeister am Hof von Johann Ernst von Sachsen-Weimar für den 1. Advent und führte sie am 2. Dezember 1714 in der Schlosskirche erstmals auf. Die vorgeschriebenen Lesungen waren Röm 13,11–14 und 21,1–9 , der Einzug Jesu in Jerusalem. Der Textdichter Erdmann Neumeister übernimmt die erste Strophe von Martin Luthers Nun komm, der Heiden Heiland, dem Hauptlied des 1. Advent, für den Eingangschor und benutzt als Schlusschoral den Abgesang der letzten Strophe von Philipp Nicolais Wie schön leuchtet der Morgenstern.
Der dritte Satz enthält die Bitte um ein „selig neues Jahr“, da mit dem ersten Adventssonntag das neue Kirchenjahr beginnt. In Satz 4 zitiert Neumeister aus Offb 3,20 „Siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an. So jemand meine Stimme hören wird und die Tür auftun, zu dem werde ich eingehen und das Abendmahl mit ihm halten und er mit mir“. Der Dichter verbindet die Motive vom Einzug Jesu in Jerusalem und seiner Wiederkunft (aus der Offenbarung) mit der persönlichen Bitte um den Einzug in das Herz des Glaubenden. J.S. Bach führte die Kantate in seinem ersten Jahr in Leipzig am 28. November 1723 erneut auf.
an jährlich vier Bach-Wochenenden (Donnerstag, Freitag & Sonntag) und in ergänzenden Sonderkonzerten das gesamte Vokalwerk von Johann Sebastian Bach auf. Die geistlichen Kantaten erklingen dabei im Zusammenhang mit ihrer ursprünglichen Bestimmung im Kirchenjahr.
Auf der Webseite zum Projekt finden Sie alle Informationen rund um Termine, Karten, Künstler:
Professionelle Qualität in Bild und Ton: Jede Woche kommt ein Chorsatz, eine Arie oder ein Choral hinzu! So können Sie mit Bach:vokal verbunden bleiben, auch wenn gerade kein Konzert ansteht.
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Info: „Sehet, wir gehn hinauf gen Jerusalem“ (BWV 159)
„Sehet, wir gehn hinauf gen Jerusalem“ (BWV 159) ist eine Kirchen-Kantate von Johann Sebastian Bach. Er komponierte sie in Leipzig für den Sonntag Estomihi und führte sie wahrscheinlich erstmals am 27. Februar 1729 auf.
Bach schrieb die Kantate in Leipzig für den Sonntag Estomihi, den Sonntag vor Aschermittwoch. Es war damit in Leipzig der letzte Sonntag vor Karfreitag, an dem eine Kantate aufgeführt wurde, da in Leipzig während der Passionszeit tempus clausum eingehalten wurde. Das Datum der ersten Aufführung ist nicht belegt, doch der Textdichter Christian Friedrich Henrici (genannt Picander), der auch die Matthäus-Passion verfasst hatte, veröffentlichte diese Kantate in seinem Jahrgang 1728. Daher ist anzunehmen, dass sie am 27. Februar 1729 erstmals aufgeführt wurde. Bach hatte zwei Kantaten für den Sonntag Estomihi des Jahres 1723 komponiert, als Probestücke für seine Bewerbung um das Amt des Thomaskantors: „Du wahrer Gott und Davids Sohn“ (BWV 23) und „Jesus nahm zu sich die Zwölfe“ (BWV 22).
Die vorgeschriebenen Lesungen für den Sonntag waren 1 Kor 13,1-13 LUT und Lk 18,31-43 LUT, die Heilung eines Blinden und damit verbunden die Ankündigung des Leidens in Jerusalem. Während Bach in den früheren Kantaten auch auf die Heilung eingeht, konzentriert sich dieses Werk auf den Weg zur Passion. Der Dichter hebt in Satz 1 deren Ungeheuerlichkeit hervor, betrachtet sie in Satz 2 als vorbildlich, in Satz 3 als Grund zum Abschied von weltlicher Freude, schließlich als Grund zum Dank. In Satz 2 ergänzen sich Rezitativ und die 6. Strophe von Paul Gerhardts Choral „O Haupt voll Blut und Wunden“, von dem in der Matthäus-Passion diese und vier weitere Strophen erscheinen. Satz 4 beginnt mit den Worten Es ist vollbracht (Joh. 19,30 LUT), einem der Sieben Letzten Worte. Es deutet sich bereits an in der Ankündigung des Sonntagsevangeliums: „und es wird alles vollendet werden, was geschrieben wurde“ Lk 18,31 LUT. Bachs Johannes-Passion enthält eine Alt-Arie auf diese Worte, eine Zusammenfassung der Passion unmittelbar nach dem Tod Jesu. Der Schlusschoral ist die 33. und letzte Strophe von Paul Stockmanns „Jesu Leiden, Pein und Tod“ (1633).
Die Kantate ist besetzt mit drei Solisten, Alt, Tenor und Bass, vierstimmigem Chor nur im Choral, Oboe, zwei Violinen, Viola und Basso continuo mit Fagott. Der Sopran-Choral in Satz 2 kann solistisch oder im Chor gesungen werden.
1. Arioso e recitativo (Bass, Alt): Sehet, wir gehn hinauf gen Jerusalem – Komm, schaue doch, mein Sinn 2. Aria e chorale (Alt, Sopran): Ich folge dir nach – Ich will hier bei dir stehen 3. Recitativo (Tenor): Nun will ich mich, mein Jesu 4. Aria (Bass, oboe): Es ist vollbracht 5. Chorale: Jesu, deine Passion ist mir lauter Freude
Satz 1 ist ein Dialog zwischen Jesus und der Seele. Die Seele wird vom Alt gesungen, nicht vom Sopran wie in vielen anderen solchen Dialogen, Jesus vom Bass als der Vox Christi (Stimme Christi). Bach erzielt dramatische Kontrastwirkung, indem er die Jesus-Worte als Arioso setzt, das nur vom continuo, die erregten Antworten der Seele hingegen von Streichern als recitativo accompagnato begleiten lässt.
Diese Behandlung ist umgekehrt zur Matthäus-Passion, wo die Jesus-Worte von einem Streichquartett intensiviert werden. In Satz 2 wird die ausdrucksvolle Linie der Altstimme ergänzt durch die Choralstrophe „Ich will hier bei dir stehen“ im Sopran. Den Höhepunkt der Kantate bildet Satz 4, in dem die Vox Christi die Vollendung der Passion bedenkt. Die Anfangsworte Es ist vollbracht werden gesungen auf ein Motiv, das die Oboe vorstellte, gestützt von einem „harmoniefüllenden Streichersatz“ (Alfred Dürr). Im Mittelteil wird der Abschnitt „Nun will ich eilen“ durch Läufe in der Stimme, Oboe und Violine veranschaulicht. Ein quasi da capo nimmt das Anfangsmotiv wieder auf, diesmal auf die Worte „Welt, gute Nacht“. Der Schlusschoral ist schlicht vierstimmig gesetzt.
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Video:J.S. Bach, Kantate BWV 159„Sehet! Wir gehn hinauf gen Jerusalem“
J.S. Bach, Kantate BWV 159„Sehet! Wir gehn hinauf gen Jerusalem“: Nr. 3 Recitativo „Nun will ich mich“ & Nr. 4 Aria „Es ist vollbracht“ | Nils Giebelhausen (Tenor), Jens Hamann (Bass) | Stiftsbarock Stuttgart (Konzertmeisterin: Christine Busch) | Leitung: Kay Johannsen
J.S. Bach, Kantate BWV 159 „Sehet! Wir gehn hinauf gen Jerusalem“: Nr. 5 Choral„Jesu, deine Passion“ | solistenensemble stimmkunst | Stiftsbarock Stuttgart (Konzertmeisterin: Christine Busch) | Leitung: Kay Johannsen
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Ich wünsche allen Besuchern einen schönen 2. Advents-Sonntag!
Weiterhin stelle ich für jeden Sonntag / Feiertag im Kirchenjahr für die Besucher von
„Volkers Klassikseiten J.S. Bach“
eine Hör- oder Sehprobe und eine „Bach-Kantaten-Beschreibung“ für den entsprechenden Sonntag-Feiertag im Kirchenjahr zur Verfügung.
Am 27.11.2016 begehen wir den „1. Advent“
Die Adventszeit als Vorbereitungszeit auf das Christfest ist erst im 4. Jahrhundert entstanden, wobei es zunächst erhebliche Unterschiede in der Dauer (von einer Woche bis zu 40 Tagen) gab. Vier Sonntage im Advent gibt es für die römische Kirche, deren Praxis die Reformation übernommen hat, seit etwa 600, der 1. Sonntag im Advent wird aber erst seit Mitte des 8. Jahrhunderts als Beginn des Kirchenjahres besonders gefeiert. Von Anfang an hatte die Adventszeit den Charakter der Bußzeit als Vorbereitung auf das Christfest, den „Geburtstag“ Jesu Christi.Im Advent sehen wir nicht nur zurück auf die Ankunft des Herrn, wie sie uns in der Bibel als „Weihnachtsgeschichte“ überliefert ist, sondern auch voraus auf die zukünftige Ankunft des Herrn als Herrscher dieser Welt und Begründer des Neuen Jerusalem. In der Spannung zwischen beiden erfahren wir im Advent den Herrn als den, der auf uns zukommt, sich uns immer wieder neu zuwendet und uns zur Buße zur Umkehr zu ihm hin einlädt.
Der 1. Sonntag im Advent steht unter dem Zeichen des Evangeliums vom Einzug Jesu in Jerusalem. Vordergründig hat diese Erzählung nichts mit Advent und schon gar nicht mit dem Christfest zu tun. Wenn man aber etwas weiter darüber nachdenkt, fällt gerade in unserer Zeit auf, dass wir selbst unseren Herrn ja so begrüßen wie damals die Menschen in Jerusalem – als den Sohn Davids, den Messias – um ihn dann wenig später zu verachten und ans Kreuz zu bringen. Heute ist es wohl unser Konsumverhalten, das unseren Herrn ans Kreuz bringt. Als Anfang des Kirchenjahres wird dem 1. Advent liturgisch eine hervorgehobene Bedeutung gegeben, was sich vor allem in den Gebeten niederschlägt. Mit dem 1. Advent beginnen wir das Kirchenjahr und denken dabei besonders an den Einzug Jesu in Jerusalem. Wir begrüßen ihn als den Herrn und König dieser Welt und freuen uns darüber, dass er gekommen ist und uns befreit hat zur Gemeinschaft mit ihm und untereinander.
Wochenspruch: Siehe dein König kommt zu dir ein Gerechter und ein Helfer. (Sach 9, 9b)
ZDF in Kooperation mit der Stiftung Frauenkirche Dresden
Das traditionelle Adventskonzert des ZDF in
Zusammenarbeit mit der Stiftung Frauenkirche Dresden
Das Konzert ist ausverkauft.
Felix Mendelssohn Bartholdy
Lobgesang: »Alles, was Odem hat, lobe den Herrn«
»Lobe den Herrn, meine Seele«
»Ich harrete des Herrn«
Reformations-Sinfonie
»Ein feste Burg ist unser Gott«
Die Kantate „Mache dich auf, werde Licht“ von Johann Ludwig Bach wurde ursprünglich für das nachweihnachtliche Fest Mariä Reinigung am 2. Februar geschrieben. Sie passt aber auch hervorragend in die Adventszeit.
Zur besseren Unterscheidung von seinem berühmten Vetter Johann Sebastian wird Johann Ludwig Bach häufig auch der „Meininger Bach“ genannt wird, weil er den größten Teil seines Lebens am Meininger Hof verbracht hat. Im Alter von 22 Jahren kam er zunächst als Chorsänger dorthin. Vier Jahre später, 1703 wurde er, der für die Kirchenmusik zuständige, Hofkantor. 1711 erfolgte schließlich die Ernennung zum Hofkapellmeister, der er bis zu seinem Tod zwanzig Jahre später auch blieb.
Von Johann Ludwig Bachs Vokalwerken haben sich nur wenige erhalten, eine Messe und eine Trauermusik, elf Motetten und 22 Kantaten. Die meisten übrigens nur dank Abschriften von Johann Sebastian, der sie gerne in Leipzig aufführte. Dazu zählt auch die Kantate „Mache dich auf, werde Licht“, die eigentlich für das Fest Mariä Reinigung am 2. Februar geschrieben wurde, das heute Darstellung des Herrn heißt.
Sie passt aber auch hervorragend in die Adventszeit. Schon im ersten Satz zitiert Bach den Propheten Jesaja. Der wiederum weist mit seinen Worten nach christlicher Überzeugung auf Jesus als den Messias hin. Die Arie zitiert die ersten beiden Verse des 60. Kapitels aus Jesaja. In der Einheitsübersetzung heißt es: „Auf, werde licht, denn es kommt dein Licht und die Herrlichkeit des Herrn geht leuchtend auf über dir. Denn siehe, Finsternis bedeckt die Erde und Dunkel die Völker, doch über dir geht leuchtend der Herr auf, seine Herrlichkeit erscheint über dir.“…….
Ergänzt wird das Programm mit: ThomasorganistUllrich Böhmedrei Orgelbearbeitungen des Lutherschen Advents-Chorals „Nun komm, der Heiden Heiland“ (BWV 659, BWV 660 und BWV 661).
Johann Christoph Friedrich Bachgeboren am 21. Juni 1732 in Leipzig, gestorben am: 26. Januar 1795 im Fürstentum Schaumburg-Lippe in “Bückeburg” – Niedersachsen. Sein Lebenslauf begann wie der seiner Brüder: Er erhielt eine Ausbildung an der Leipziger Thomasschule sowie musikalischen Unterricht durch seinen Vater.
Wilhelm Friedemann Bach, der älteste Sohn Johann Sebastian Bachs, hielt (nach der Aussage von Nikolaus Forkel) den Halbbruder für den „stärksten Spieler“ unter den vier Brüdern, der „seines Vaters Claviercompositionen am fertigsten vorgetragen“ habe. Mit siebzehn Jahren begann Friedrich ein Jurastudium an der Leipziger Universität, brach dieses aber bald darauf, noch vor dem Tod des Vaters, wieder ab und folgte um die Jahreswende 1749/50 als gerade Achtzehnjähriger dem Ruf, als „Hochgräflich Schaumburg-Lippischer Cammer-Musicus“ am Hof in Bückeburg in Dienste zu treten.
Der aufgrund seines 45-jährigen Wirkens in der Stadt wurde Johann Christoph Friedrich Bach (auch der “Bückeburger Bach”) – genannt. Am Bückeburger Hof waren derzeit die beiden Italiener Angelo Colonna als Konzertmeister und Giovanni Battista Serini als Kapellmeister und Komponist tätig. Bach lernte hier den Stil der italienischen Oper und Kantate kennen, da in den mindestens zweimal wöchentlich stattfindenden Concerten, die in der Regel spätnachmittags gegeben wurden, vor allem Vokalmusik aufgeführt wurde. Dazu unterhielt die Hofkapelle eine Sängerin, Lucia Elisabeth Münchhausen, Tochter des Hofmusikers Ludolf Andreas Münchhausen, die durch den Unterricht des Konzertmeisters Serini in die italienische Gesangskultur eingeführt wurde, Bach wurde 1756 mit der Leitung der Hofkapelle betraut und bekam 1759 offiziell die Stelle des Hofkapellmeisters.
Der einzige Versuch Johann Christoph Friedrichs, diese Anstellung gegen eine andere einzutauschen, war seine Bewerbung als Musikdirektor in Hamburg (1767). Da die Wahl jedoch auf seinen Bruder Carl Philipp Emanuel fiel, blieb er weiterhin in Bückeburg. Unter seiner Leitung wurde die Bückeburger Hofkapelle zu einer der besten an den fürstlichen Höfen Deutschlands. Er betreute die Kapelle bis zu seinem Tod am 26. Januar 1795. Hinsichtlich seines kompositorischen Schaffens steht Johann Christoph Friedrich Bach bis heute im Schatten seiner Brüder. Während seiner 45-jährigen Beschäftigung am Bückeburger Hof schrieb er jedoch eine beachtliche Anzahl von Oratorien, Kantaten und später etliche Sinfonien und Klavierkonzerte.
Motette: “Wachet auf, ruft uns die Stimme!” Eine dreiteilige Motette: “Wachet auf, ruft uns die Stimme” vom Bückeburger Bach ist erhalten geblieben und entstand im Jahr 1780 oder 1781 in Bückeburg. Es ist eine vierstimmige Motette und entwickelt sich aus dem aufsteigenden Dreiklang des “Wachet auf” eine kunstvoll-virtuos gearbeitete Introduktion. Den Hauptteil des Satzes bildet eine Choralbearbeitung nach dem Vorbild der alten thüringischen Cantus-firmus-Motette, mit der Liedmelodie im Sopran, bevor am Ende des Satzes die Introduktion in verkürzter Form noch einmal zurückkehrt. Beinahe unverändert übernimmt Johann Christoph Friedrich nun den Schlusschoral im 3.Satz aus der Kantate BWV 140 seines Vaters und führt die Schlußzeile “des sind wir froh…” in einem eigenen freien Fugato weiter, ohne jedoch die tonale Grundebene noch einmal zu verlassen.
Johann Christoph Bach (getauft 8. Dezember jul./ 18. Dezember 1642 greg. in Arnstadt; † 31. März 1703 in Eisenach), der älteste Sohn von Heinrich Bach, war ein deutscher Komponist. Er gilt als bedeutendster Komponist seiner Generation innerhalb der Familie Bach.
Bach war seit 1663 Organist der Schlosskapelle Arnstadt und seit 1665 an der Georgenkirche in Eisenach, wo er daneben als Cembalist der Hofkapelle wirkte. 1694 wurde er als „nothdürfftige Person“ zum Almosenvorsteheramt in Eisenach auserkoren, im gleichen Jahr bezog er eine Dienstwohnung in der sogenannten Münze.
Von Johann Christoph Bach sind nur wenige Werke überliefert, die meisten im altbachischen Archiv:
Der Gerechte,
ob er gleich zu zeitlich stirbt,
ist er doch in der Ruhe.
Er gefällt Gott wohl
und ist ihm lieb,
und wird weggenommen
aus dem Leben unter den Sündern
und wird hingerücket,
daß die Bosheit
seinen Verstand nicht verkehre,
noch falsche Lehre
seine Seele betrübe,
ist er bald vollkommen worden,
und hat viel Jahr erfüllet.
Denn seine Seele gefällt Gott wohl.
Darum eilet er mit ihm
aus dem bösen Leben.
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Kantaten-Beschreibung von J.E. Gardiner
BWV 61 – „Nun komm der Heiden Heiland„
Kantaten für den 1. Advent –
Aufführungsort: St. Maria im Kapitol, Köln am 03.12.2000
Die verschiedenen Stadien des Advents und das unterschiedliche Licht, das sie auf Jesu Menschwerdung werfen, kommen wohl am deutlichsten in Bachs früher Version von BWV 61 „Nun komm, der Heiden Heiland“zum Ausdruck. Nach dem Schema langsam–schnell– langsam der typischen französischen Ouvertüre wechselt das eindrucksvolle Bittgebet des Eingangschors zu einer ungebärdigen Stretto-Fuge (mit der Vortragsbezeichnung ‚gai’), bei der man den Eindruck gewinnt, als verwandelten sich die kichernden Höflinge Ludwigs XIV. in ‚jedermanns’ Staunen über die bevorstehende Geburt des Erlösers, bis schließlich in einem langsamen Abschnitt noch einmal bestätigt wird, das Gott dieses Wunder geplant hat.
Der Tenor- Concertist feiert nun den ungeheuren Nutzen, den Jesu Menschwerdung der Menschheit bringt, zuerst im Rezitativ und Arioso in imitierender Verflechtung mit dem Continuo (Nr. 2) und dann in einer lyrischen Arie im 9/8-Takt, in der sich Singstimme, Continuo und hohe Streicher ineinander verweben und Jesus ersuchen, zu seiner Kirche zu kommen und ein ‚selig neues Jahr’ zu geben.Auf halbem Wege wechselt diese Kantate von den äußeren Gegebenheiten des Advents (Christi Ankunft auf Erden) zur inneren Befindlichkeit des Gläubigen (wenn Jesus durch das Sakrament in sein Herz einzieht, um dort ‚seine Wohnung’ zu nehmen). Christus steht vor der Tür und klopft an (Nr. 4). Gemessene Pizzicato-Akkorde schaffen eine geheimnisvolle und sehr anschauliche Kulisse zu Christi Wunsch, in das Haus des Gläubigen eingelassen zu werden, um dort ‚das Abendmahl mit ihm zu halten’. Bachs Schilderung der Szene in Emmaus in BWV 6 und Christi Erscheinen vor seinen Jüngern nach der Auferstehung in BWV 67, sogar das Auftauchen des Komturs in Mozarts Don Giovanni – all das kommt uns plötzlich wieder in den Sinn, doch wann immer Bach instrumentale Motive auf gewinnbringende Weise in seiner späteren Kirchenmusik verwendet hat, sie lassen sich meist auf dieses kleine zehntaktige Accompagnato für Bass als Vox Domini zurückführen.
Die wachsende Vertrautheit mit Gott, die Verinnerlichung des Wortes auf dem Weg über das Sakrament (Kanzel – Altar – Abendmahl) spiegelt Bach in einer sich allmählich verringernden Instrumentierung wider, so dass sich die bewegende Antwort des Soprans auf die Worte Jesu in Nr. 5 jetzt auf den Basso continuo beschränkt. Mit diesen sparsam eingesetzten Mitteln, der Verflechtung des sehr schlichten dreinotigen Aufstiegs des Continuos, dann der Stimme (‚Öffne dich’), die auf der zweiten Zählzeit eines 3/4- Taktes einsetzt und sich bei ‚Jesus kommt und ziehet ein’ dann zu einer 3/2-Hemiole ausdehnt, und nicht zuletzt in der glückseligen Ekstase von ‚O wie selig’ im langsameren B-Teil offenbart Bach seine Verpflichtung gegenüber jenem anderen großen Miniaturisten, seinem Großcousin Johann Christoph, demjenigen Musiker aus seiner Familie, den er als ‚tiefgründigen’ Komponisten schätzte. Die Kantate endet recht abrupt, nicht mit einer vierstimmigen Choralharmonisierung, sondern mit der letzten Strophe von Philipp Nicolais Choral ‚Wie schön leuchtet der Morgenstern’. In diesen vierzehn Takten lässt Bach die Violinen drei Oktaven hinaufklettern, um dem ‚Verlangen’ der Seele nach den Freuden in einem zukünftigen Leben und der Aussicht auf Jesu Wiederkehr am Ende der Zeit Ausdruck zu geben. Der Bezug auf die ‚Freudenkrone’ enthält in Bachs Ikonographie möglicherweise Parallelen zu der Art und Weise, wie in dem berühmten Monogramm auf dem schönen Glaskelch, der ihm Mitte der 1730er Jahre überreicht wurde, unter einer Krone seine eigenen Initialen mit ihrem Spiegelbild verflochten sind.
Das Bachfest 2017 steht unter dem Motto ““EIN SCHÖN NEW LIED” – MUSIK UND REFORMATION
Martin Luther sah in „Frau Musica“ eine göttliche Kunst, da sie den Teufeln zuwider sei. Entsprechend stellte er die Musik in eine Reihe mit der Theologie, erhob das deutschsprachige geistliche Lied zu einem festen Bestandteil des reformatorischen Programms und hielt ließ es Eingang in den Gottesdienst finden. Häufig als „schöne newe Lieder“ betitelt, verbreitete sich das neue reformatorische Liedrepertoire rasant….
Der Ticketverkauf für das Bachfest Leipzig 2017 beginnt 14. Oktober 2016.
Part I
i. Chorus: Schwingt freudig euch empor
ii. Choral (soprano, alto): Nun komm, der Heiden Heiland
iii. Aria (tenor): Die Liebe zieht mit sanften Schritten
iv. Chorale: Zwingt die Saiten in Cythara
Part II
v. Aria (bass): Willkommen, werter Schatz!
vi. Chorale (tenor): Der du bist dem Vater gleich
vii. Aria (soprano): Auch mit gedämpften, schwachen Stimmen
viii. Chorale: Lob sei Gott dem Vater ton
Die DVD enthält die Filmaufnahmen der kompletten Kantate, den Einführungsworkshop sowie die Reflexion des Referenten. Zudem beinhaltet die DVD das Filmportrait der J. S. Bach-Stiftung. „Schwingt freudig euch empor“
Youtube – Video: Siebter Satz (aria, soprano) aus der Kantate BWV 36 („Schwingt freudig euch empor“), aufgeführt durch die J. S. Bach-Stiftung St. Gallen.
Workshop zu Kantate BWV 61„Nun komm der Heiden Heiland“
Um uns in Adventsstimmung zu bringen führen uns in diesem Workshop Rudolf Lutz, künstlerischer Leiter der J.S. Bachstiftung, und Pastor Karl Graf durch den musikalischen und theologischen Inhalt von Bachs Kantate BWV 61 „Nun komm der Heiden Heiland“.
Info: J. S. Bach Kantate BWV 144 “Nimm, was dein ist, und gehe hin”
ist eine Kirchen-Kantate von Johann Sebastian Bach. Er komponierte sie in Leipzig für den Sonntag Septuagesimae und führte sie erstmals am 6. Februar 1724 auf.
Bach schrieb die Kantate in seinem ersten Jahr in Leipzig für den Sonntag Septuagesimae, den dritten Sonntag vor Aschermittwoch, und führte sie am 6. Februar 1724 erstmals auf. Die vorgeschriebenen Lesungen waren 1 Kor 9,24 LUT – 1 Kor 10,5 LUT, „Wettlauf um den Sieg“, und Mt 20,1-16 LUT, das Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg.
Der unbekannte Textdichter entnimmt dem Evangelium nur einen Gedanken: die Genügsamkeit ist ein Schlüsselwort seines Textes. Der Eingangschor beruht auf Vers 14 des Evangeliums. Satz 3 ist die erste Strophe von Samuel Rodigasts Choral Was Gott tut, das ist wohlgetan. Der Schlusschoral ist die erste Strophe des Liedes von Albrecht von Preußen Was mein Gott will, das g’scheh allzeit (1547)
Die Kantate ist besetzt mit drei Solisten, Sopran, Alt und Tenor, vierstimmigem Chor, zwei Oboen, Oboe d’amore, zwei Violinen, Viola und Basso continuo.
1. Coro: Nimm, was dein ist, und gehe hin
2. Aria (Alt): Murre nicht, lieber Christ
3. Choral: Was Gott tut, das ist wohlgetan
4. Recitativo (Tenor): Wo die Genügsamkeit regiert
5. Aria (Sopran, Oboe d’amore): Genügsamkeit ist ein Schatz in diesem Leben
6. Choral: Was mein Gott will, das g’scheh allzeit
Bach komponiert den extrem kurzen Bibeltext des Eingangschors als eine motettische Fuge, die von den Instrumenten colla parte gespielt wird. So erreicht er gesteigerte Aufmerksamkeit für die Worte. Der Textteil „gehe hin“ wird zuerst im langsamen Thema vorgestellt, doch dann als Kontrasubjekt zweimal in vierfachem Tempo wiederholt. Diese Textbehandlung wurde bereits 1760 von dem Berliner Musiktheoretiker Friedrich Wilhelm Marpurg bewundert: „die vortreffliche Deklamation“, die „der Componist im Hauptsatze und in einem kleinen besonderen Spiele mit dem ‚gehe hin‘ angebracht hatte“.
Bach wiederholt das lebhafte „gehe-hin“-Motiv sechzig Mal in 68 Takten. Die erste Arie hat Menuett-Charakter. In „Murre nicht, lieber Christ“ wird das Murren durch Repetition in der Begleitung hörbar gemacht. Satz 3 ist die erste Strophe eines Chorals, den Bach ein Jahr später vollständig für seine Choralkantate BWV 99 benutzte, und erneut in den 1730er Jahren für BWV 100. Sein Beginn „Was Gott tut, das ist wohlgetan“ wird im folgenden Rezitativ als freies Arioso wieder aufgegriffen. Eine obligate Oboe d’amore begleitet die folgende Sopran-Arie. Statt eines da capo wird der gesamte Text in freier Variation wiederholt. Der Schlusschoral ist schlicht vierstimmig.
Video:J. S. Bach Kantate BWV 144 “Nimm, was dein ist, und gehe hin”
an jährlich vier Bach-Wochenenden (Donnerstag, Freitag & Sonntag) und in ergänzenden Sonderkonzerten das gesamte Vokalwerk von Johann Sebastian Bach auf. Die geistlichen Kantaten erklingen dabei im Zusammenhang mit ihrer ursprünglichen Bestimmung im Kirchenjahr.
Auf der Webseite zum Projekt finden Sie alle Informationen rund um Termine, Karten, Künstler:
Professionelle Qualität in Bild und Ton: Jede Woche kommt ein Chorsatz, eine Arie oder ein Choral hinzu! So können Sie mit Bach:vokal verbunden bleiben, auch wenn gerade kein Konzert ansteht.
Unter dem nachstehenden Link sind veröffentlichte Videos auf YouTube einsehbar..!!
Der Geist hilft unser Schwachheit auf(BWV 226) ist eine doppelchörige Motette von Johann Sebastian Bach.
Im Gegensatz zu vielen anderen Bach-Werken kann der Anlass für diese Motette eindeutig angegeben werden, da ihn Bach von eigener Hand auf der Komposition vermerkt hat:
„J. J. Motetta à doi Cori bey Beerdigung des seel. Hrn. Prof. und Rectoris Ernesti di J. S. Bach.“
Johann Heinrich Ernesti (1652–1729) war bis zu seinem Tod Professor Poeseos, Assessorder Philosophischen Fakultät, Senior und Decem-Vir der Universität Leipzig und Rektor der Thomasschule.
Verbreitet wird in der Bachliteratur als Datum der Gedächtnispredigt mit Aufführung der Motette der 24. Oktober 1729 angegeben. Dieses Datum der Beisetzung Ernestis resultiert aus Auseinandersetzungen zwischen städtischen und universitären Behörden. Vom Titel der Leichenpredigt ist jedoch bekannt, dass der Gedächtnisgottesdienst bereits am 20. Oktober 1729 in der Universitätskirche St. Pauli stattfand, nach anderen Angaben am 21. Oktober 1729. Letztere Angabe wird gestützt durch einen Abkündigungszettel, der im Archiv der Nikolaikirche vorhanden war.
Das 1729 komponierte Werk zählt zu den Festmusiken zu Leipziger Universitätsfeiern. Von diesen Kompositionen, die Bach im Auftrag der Universität fertigte, sind heute zwölf Werke vollständig erhalten. „Der Geist hilft unser Schwachheit auf“ ist eine von zwei Bach-Motetten, deren Originalmanuskripte erhalten sind.
Die Motette ist für zwei vierstimmige Chöre (SATB/SATB) angelegt. Diese werden begleitet von zwei Oboen, zwei Englischhörnern, Fagott, zwei Violinen, Viola, Violoncello und Basso continuo.
Die Aufführungsdauer beträgt etwa 9 Minuten.
Der Motettentext kombiniert eine Bibelstelle des Römerbriefs (Röm 8,26–27 LUT) mit der dritten Strophe des Kirchenliedes Komm, heiliger Geist, Herre Gott (EG125), das Martin Luther 1524 geschrieben hat.
Der Geist hilft unser Schwachheit auf, denn wir wissen nicht, was wir beten sollen, wie sichs gebühret;
sondern der Geist selbst vertritt uns aufs beste mit unaussprechlichem Seufzen.
Der aber die Herzen forschet, der weiß, was des Geistes Sinn sei; denn er vertritt die Heiligen nach dem, das Gott gefället.
Du heilige Brunst, süßer Trost,
Nun hilf uns, fröhlich und getrost
In deinem Dienst beständig bleiben,
Die Trübsal uns nicht abtreiben.
O Herr, durch dein Kraft uns bereit
Und stärk des Fleisches Blödigkeit,
Daß wir hie ritterlich ringen,
Durch Tod und Leben zu dir dringen.
Halleluja, halleluja.
Weiterhin stelle ich für jeden Sonntag / Feiertag im Kirchenjahr für die Besucher von
„Volkers Klassikseiten J. S. Bach“
eine Hör- oder Sehprobe und eine „Bach-Kantaten-Beschreibung“ für den entsprechenden Sonntag-Feiertag im Kirchenjahr zur Verfügung.
Am 20.11.2016 begehen wir den letzten Sonntag im Kirchenjahr !
Der Letzte Sonntag im Kirchenjahr kann in zweifacher Weise begangen werden: als Ewigkeitssonntag oder als Gedenktag der Entschlafenen (Totensonntag). Eine Kombination beider ist nicht abwegig. Hier wird noch getrennt, weil dies auch vom neuen Evangelischen Gottesdienstbuch so vorgesehen wird.
Als Ewigkeitssonntag schauen die Perikopen dieses Tages in die Zukunft, die jenseits unserer Vorstellungen liegt. Dabei ist wichtig, diese wunderbare Zukunft nicht als rein geistige Realität zu erfahren und zu vermitteln. Denn durch Jesus Christus ist Ewigkeit in unser Leben hineingedrungen und kann so auch in unserer Realität schon greifbar werden.Am vorletzten Sonntag des Kirchenjahres hören wir die Erzählung vom Weltgericht und werden daran erinnert, dass auch wir nicht dem Gericht ausweichen können. Aber wir wissen, dass wir hindurchkommen durch die Liebe Gottes, die er uns in seinem Sohn Jesus Christus bewiesen hat. Diese Liebe wollen wir auch in unserem Leben weitergeben.
Am letzten Sonntag des Kirchenjahres hören wir vom himmlischen Jerusalem, der ewigen Stadt, die uns als Wohnstatt verheißen ist. Das Warten scheint uns lang zu werden, aber vor Gott sind tausend Jahre wie ein Tag, und um seiner Schöpfung willen schenkt er Raum zur Buße. So freuen wir uns auf die verheißene Stadt und warten geduldig in dem Wissen, dass der Tag des Herrn unvermittelt anbrechen wird.
Wochenspruch:
Lasst eure Lenden umgürtet sein und eure Lichter brennen. (Lk 12, 35)
Nicht weniger als 900 Mitwirkende hatte die Uraufführung des Te Deum op. 22 von Hector Berlioz in der Pariser Kirche St-Eustache am 30. April 1855.
Hector Berlioz gehört zu den wichtigsten Komponisten Frankreichs im 19. Jahrhundert und gilt als Begründer der sinfonischen Programmmusik sowie der modernen Orchesterinstrumentation. Vielfach steht er aber auch in der Kritik, seine Werke seien zu schwerfällig und aufgrund der Vielzahl der Mitwirkenden kaum spielbar. Neben dem Requiem gehört das Te Deum zu seinen großen Kompositionen, die an Bombastik und Monumentalität kaum zu überbieten sind und in ihrer Entstehungszeit die Musik revolutionierten. Berlioz widmete das Werk Napoléon Bonaparte und legte diese Komposition entsprechend groß an: Drei Chöre, davon zwei gemischte und ein Knabenchor, ein Solo-Tenor, Orgel und ein großes Orchester. An der Uraufführung in der Kirche St-Eustache 1855 zur Eröffnung der Pariser Weltausstellung wirkten 900 Personen mit……
Unter der Leitung von Rudolf Lutz musizieren Chor und Orchester der Bachstiftung und als Solisten Gudrun Sidonie Otto (S), Margot Oitzinger (A), Daniel Johannsen (T) und Wolf Matthias Friedrich (B).
Ergänzt wird das Programm mit der Motette „Wachet auf, ruft uns die Stimme“von Johann Christoph Friedrich Bach (1732-1795) (dem Bückeburger Bach) – Interpreten sind die Gächinger Kantorei und das Bach-Collegium Stuttgart, die unter der Leitung von Helmuth Rilling musizieren.
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Videos mit Bach-Kantatenzum 26. Sonntag nach Trinitatis
Jan Dismas Zelenka (Taufname Jan Lukáš Zelenka; * getauft 16. Oktober 1679 in Launiowitz, Böhmen; † 23. Dezember 1745 in Dresden) war ein böhmischer Barockkomponist.
Zelenka war Sohn eines tschechischen Dorflehrers und Organisten und wurde am Prager Jesuitenkolleg, wahrscheinlich am Clementinum, ausgebildet. Aus der Titelseite der Komposition Immisit Dominus pestilentiam geht hervor, dass Zelenka im Jahr 1709 im Haushalt von „Graf Hartig“ lebte. 1712 schrieb Zelenka in einem Bewerbungsschreiben an Kurfürst Friedrich August I. von Sachsen, er habe bei dem berühmten Musiker „Baron von Hartig“ aus Prag musikalische Unterweisung erhalten.
Im Jahr 1710 trat er eine Stelle als Violonist bzw. Kontrabassist am sächsischen Hof in Dresden an. Zwischen 1716 und 1719 reiste er nach Wien, wo er bei Johann Joseph Fux studierte. Ein vielfach vermuteter Aufenthalt in Italien, wo er Antonio Lotti und Alessandro Scarlatti getroffen haben soll, ist nicht belegt. Nach dem Tod des Dresdner Kapellmeisters Johann David Heinichen 1729, den er während dessen Krankheit bereits vertreten hatte, bewarb er sich bei Kurfürst Friedrich August II. um dessen Nachfolge, unterlag jedoch Johann Adolf Hasse. 1733 wurde er lediglich zum Hofkomponisten und 1735 zum „Kirchen-Compositeur“ ernannt und er blieb, mit Ausnahme gelegentlicher Reisen nach Prag, bis zu seinem Tod im Jahr 1745 in Dresden.
Zelenkas Grab auf dem Alten Katholischen Friedhof in Dresden ist nicht erhalten. Seit 1996 erinnert auf dem Friedhof eine Gedenkstele an ihn. Ein authentisches Porträt Zelenkas ist nicht überliefert. Im Internet häufig zu findende angebliche Darstellungen Zelenkas zeigen in Wirklichkeit Johann Joseph Fux.
Jan Dismas Zelenka komponierte höchst originelle und unkonventionelle Orchester- und Vokalwerke. Viele davon erlebten erst im letzten Drittel des 20. Jahrhunderts eine Renaissance. Charakteristisch für seine Kompositionen ist der häufige Einbau tonartfremder Akkorde. In seinen herausragenden geistlichen Werken für den Dresdner Hof (seit der politisch motivierten Konversion Augusts des Starken zum katholischen Glauben) verbindet er teils archaische Satztechniken mit den modernsten Ausdrucksmitteln seiner Zeit zu hochexpressiven Schöpfungen. Die kammermusikalischen Werke Zelenkas sind in der Instrumentierung unspezifisch.
Zelenka konnte auf eine reiche tschechische, wenn auch oft anonyme Tradition zurückgreifen. Als tschechische Komponisten vor Zelenka wären etwa Adam Václav Michna z Otradovic oder Pavel Josef Vejvanovský zu nennen. Wie Zelenka fanden auch weitere böhmische Komponisten außerhalb ihrer Heimat Anstellung und Anerkennung, wie Andreas Hammerschmidt, Heinrich Ignaz Franz Biber, Josef Mysliveček und Jan Křtitel Vaňhal.
Zelenka verdankt seine Wiederentdeckung in Tschechien besonders dem Musikwissenschaftler und Flötisten Milan Munclinger. Im Jahr 1959 spielte er mit seinem Ensemble Ars Rediviva für das Label Supraphon eine der Kammersonaten ein (in dem Ars-rediviva-Konzertzyklus aber schon 1958 aufgeführt). Im Jahr 1964 folgten dann die Schallplattenaufnahmen von weiteren Triosonaten, Orchesterwerken und 1969 die Lamentationes Jeremiae Prophetae (Solisten: Theo Altmeyer, Karel Berman, Nedda Casei; Ars rediviva unter der Leitung von Milan Munclinger), ebenfalls für Supraphon.
Seit Mitte der 1970er-Jahre werden der Erfindungsreichtum und die Virtuosität von Zelenkas Gesamtwerk, das sich von den verbreiteten Stilen des 18. Jahrhunderts beträchtlich entfernt, mehr und mehr gewürdigt. Einen maßgeblichen Anteil an der Wiederentdeckung der Werke Zelenkas hatte der Oboist Heinz Holliger, der 1972 die Schallplattenaufnahmen der sechs Triosonaten für das Label DGG Archiv Produktion leitete und 1977 an der Einspielung der Orchesterwerke (ebenfalls DGG Archiv Produktion) beteiligt war. Aufgrund der Verwandtschaft zu den Klangvorstellungen Johann Sebastian Bachs wird Zelenka in zunehmendem Maße als dessen Pendant erkannt. J. S. Bach selbst schätzte seinen Kollegen sehr, was auf Wechselseitigkeit beruhte.
Das kirchenmusikalische Werk Zelenkas wird seit seiner Entstehungszeit nahezu ununterbrochen an der Dresdner Hofkirchegepflegt, dem Ort, für den die meisten Werke Zelenkas komponiert wurden. Die Dresdner Kapellknaben führen gemeinsam mit Mitgliedern der Staatskapelle Dresden, der Nachfolgeinstitution der sächsischen Hofkapelle, Mess- und Psalmvertonungen Zelenkas eingebunden in den liturgischen Kontext auf.
Video
Jan Dismas Zelenka
Dixit Dominus for 4 Voices,
Mixed Chorus, 2 Oboes, 2 Violins, 2 Violas and B.C. in A minor ZWV 66
1725
1. Dixit Dominus 0:01
2. Virgam virtutis tuae 1:59
3. Judicabit 8:10
4. De torrente 9:08
5. Sicut erat in principio 11:46
Prague Baroque Solists
Ensemble Inégal
Adam Viktora [director]
Gesprächskonzerte mit Helmuth Rilling (Thüringer Bachwoche)
Weimarer Bachkantaten-Akademie 2016: Gesprächskonzert in der Stadtkirche St. Peter und Paulin Weimar, 18. August 2016
Ausführende:
Julia Sophie Wagner – Sopran, Lidia Vinyes Curtis – Alt, Nicholas Phan – Tenor, Tobias Berndt – Bariton, Ensembles der Weimarer Bachkantaten-Akademie (Kathy Saltzman Romey – Einstudierung Chor),
Kantaten-Beschreibung für den 26. Sonntag nach Trinitatis
Michaeliskirche, Lüneburg am 10.12.2000
Kantaten-Beschreibung:
Kantate: BWV 70“Wachet! betet! betet! wachet!“
Unser Programm in Lüneburg begann mit BWV 70 Wachet!betet! betet! wachet! in der musikalischen Form, in der diese Kantateerhalten ist – der Erweiterung, die Bach auf der Basis der kürzeren, sieben Jahre vorher in Weimar komponierten sechssätzigen Adventskantate (BWV 70a), von der nur noch drei hohe Streicherstimmen vorhanden sind, für die Aufführung am 21. November
1723 in Leipzig vornahm. Francks Libretto wurde von dieser Bearbeitung nicht beeinträchtigt, da das an beiden Sonntagen behandelte Thema (Christi Kommen und das Jüngste Gericht) andiesem zentralen Punkt des Jahres, wo sich das ‚alte’ Jahr auf die Zeit Israels und das ‚neue’ Jahr auf die Zeit des Lebens Christi auf Erdenbezieht, gewissermaßen identisch ist. Franck fordert dazu auf, aus derZeit ‚Ägyptens’ (der Gefangenschaft des Volkes Israel) in ein ‚himmlisch Eden’ zu ziehen – aus der ‚Not und Qual’ des irdischen Jammertals in himmlische ‚Freud und Herrlichkeit’, ein Weg, den Bach in einer aufwärts gerichteten Modulation in Terzschritten (a – C – e – G)widerspiegelt.
Darüber hinaus betonten Franck und Bach das Nebeneinander von menschlicher, nicht rückg.ngig zu machender Zeit und Gottes ewiger, unveränderlicher Zeit. Durch den hinzugefügten zweiten Choral und die zusätzlichen vier Rezitative (zwei secco, zweiaccompagnato), die das Evangelium paraphrasieren (Matthäus 25, 31–46), wird aus der ursprünglichen Kantate nun ein zweiteiliges Werk, das sich mit dem Gegensatz zwischen Zerstörung und Wiederherstellungbefasst. Bach versucht das Unmögliche: die Linearität zu überwinden, in der sich die musikalische (und damit menschliche) Zeit entfaltet, indemer Möglichkeiten vorschlägt, durch die sie Gottes ewiger Zeit untergeordnet und demnach in sie einbezogen wird. Hier und da lässt er durchblicken, genau wie in seinem Actus tragicus und in der Matthäuspassion, dass er letztere bevorzuge, nicht nur indem er in der Sopran-Arie (Nr. 5) auf holzschnittartig-bildhafte Weise Schlüsselw.rtern wie ‚bestehen’ (im wörtlichen wie metaphorischen Sinn) besonderen Nachdruck verleiht, sondern indem er die grenzenlosen – in der Tat zeitlosen – Möglichkeiten ausschöpft, die in einer Folge musikalischer Gedanken enthalten sind.
Das Ergebnis ist eine einzigartige Fusion wunderbarer Musik aus zwei seiner fruchtbarsten Perioden der Kantatenkomposition, jener grundlegenden Durchbrüche, zu denen er in den Jahren 1716 und 1723 gelangte. Man könnte vorgeben, man bemerke die stilistischen Nahtstellen zwischen den beiden Versionen und Stilen, doch das wäre unredlich. Was in Wahrheit hier so beeindruckt, das ist, auf welch überzeugende und dramatische Weise das erste Accompagnato (Nr. 2, Leipzig) aus dem Eingangschor (Weimar) hervorbricht und wie nahtlos die gleichermaßen dramatische Ankündigung des Jüngsten Gerichts (Nr. 9, Leipzig) mit der beschwichtigenden Arie (Nr. 10, Weimar) verknüpft wird. Joshua Rifkin meint, der Trompetenpart sei dem ersten Chor und der letzten Arie erst für die Wiederaufführung in Leipzig hinzugefügt worden und die Oboe bringe dem musikalischen Gefüge des ersten Aktes nichts wesentlich Neues, und er kommt gar zu dem Schluss, es klinge besser nur mit Streichern und der Dialog zwischen Trompete und Singstimme im zehnten Satz (Takte 36–37) sei lediglich ein glücklicher Zufall gewesen.
Nun ja… Selbst angesichts der Schwierigkeiten, mit denen die Bläser (deren Instrumente vermutlich auf den französischen Kammerton A = 392 Hz gestimmt waren) zu kämpfenhaben mochten, um sich dem Weimarer Chorton anzupassen, spielen sowohl Trompete als auch Oboe im Anfangssatz und in Bachs experimentellem Wechsel zwischen nur dem Orchester, dann dem Chor mit begleitendem Orchester und schließlich mit den Stimmen, die nur in die Wiederholung der orchestralen Sinfonia einbezogen werden, eine entscheidende Rolle, in der sie wie Turnierkämpfer agieren. Dank dieser Technik (Choreinbau) gelingt es Bach, vor unseren Augen den furchterregenden Augenblick (aus der Petrus-Epistel für den Tag) erstehen zu lassen, ‚an welchem die Himmel zergehen werden mit großem Krachen; die Elemente aber werden vor Hitze schmelzen’. Das geschieht, bevor jene, die numerologischen Kriterien einen hohen Wert beimessen, die Wiederkehr der auf- und absteigenden Arpeggio-Figur in der Trompetenlinie – eine Art reveille, der die Rufe ‚Wachet!’ vorantreibt – abzählen und auf vierzehn kommen, die symbolische Zahl, die für Alpha und Omega steht, eine Metapher (aus dem Buch der Offenbarung) für Jesus als Anfang und Ende des Lebens.
An dem folgenden Accompagnato (Nr. 2) für Bass, Streicher, Oboe und Trompete und seinem Zwilling (Nr. 9) beeindruckt mich am meisten, dass sie so opernhaft wirken. Beginnend mit wiederholten Sechzehnteln, die sie in Monteverdis stilo concitato (wörtlich ‚erregter’Stil) heraushämmern, nehmen sie um viele Jahre die wunderbar opernhaften Ausbrüche zweier der vorzüglichsten Heroinen Händels vorweg: Dejanira, die in Raserei geratende Ehefrau in Hercules (1745) (‚Where shall I fly?’), und Storge, die entrüstete Mutter in Jephtha (1752) (‚First perish thou!’). Aber es sind nicht nur die vollmundigen Anfänge, die diese wunderbaren scene mit Bachs Kantate verbinden – Bach kann sich hier in seiner mächtigen vokalen Deklamation, in den feinen Abstufungen der Stimmung und der nachdrücklich stützenden Orchesterbegleitung, die er erfindet, um die verheerende Zerstörung der Welt und schließlich den engelhaften Übergang (vom Rezitativ zur Bass-Arie, Nr. 10) zu schildern, wenn Jesus den Gläubigen ‚zur Stille, an den Ort, das Lust die Fülle’ führt, mit Händel durchaus messen.
Selbst jene Leipziger Gemeindemitglieder, die sich gegen Opernmusik in der Kirche am meisten wehrten, müssen bewegt gewesen sein, wenn die Melodie des Adventschorals – ‚Es ist gewisslich an der Zeit’, eine Weise, die während des Dreißigjährigen Krieges ein Talisman, eine Art Dies irae wurde – von der einsamen Trompete über dem Chaos des Jüngsten Gerichts angestimmt wird.
Das Bachfest 2017 steht unter dem Motto ““EIN SCHÖN NEW LIED” – MUSIK UND REFORMATION
Martin Luther sah in „Frau Musica“ eine göttliche Kunst, da sie den Teufeln zuwider sei. Entsprechend stellte er die Musik in eine Reihe mit der Theologie, erhob das deutschsprachige geistliche Lied zu einem festen Bestandteil des reformatorischen Programms und hielt ließ es Eingang in den Gottesdienst finden. Häufig als „schöne newe Lieder“ betitelt, verbreitete sich das neue reformatorische Liedrepertoire rasant….
Der Ticketverkauf für das Bachfest Leipzig 2017 beginnt 14. Oktober 2016.
♪ Cantata BWV 182,„Himmelskönig, sei willkommen“ (Weimar, 1714)
i. Sonata
ii. Chorus: Himmelskönig, sei willkommen
iii. Recitative (bass): Siehe, ich komme, im Buch ist von mir geschrieben
iv. Aria (bass): Starkes Lieben
v. Aria (alto): Leget euch dem Heiland unter
vi. Aria (tenor): Jesu, laß durch Wohl und Weh
vii. Chorale: Jesu, deine Passion ist mir lauter Freude
viii. Chorus: So lasset uns gehen in Salem der Freuden
Thomaner Jakob Wetzig, alto
Patrick Grahl, tenor
Gotthold Schwarz, bass
Thomanerchor Leipzig
Gewandhausorchester
Georg Christoph Biller
Rudolf Lutz– Dirigent und musikalischer Leiter der J.S. Bach-Stiftung St. Gallen)
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Kantate BWV 140 „Wachet auf ruft uns die Stimme“
Kantate BWV 140 für den Siebenundzwanzigster Sonntag nach Trinitatis für Sopran, Tenor und Bass, Vokalensemble, Horn, Oboe I + II, taille, Fagott , strongs und Continuo.
Die DVD enthält die Filmaufnahmen der kompletten Kantate, den Einführungsworkshop sowie die Reflexion des Referenten. Zudem beinhaltet die DVD das Filmportrait der J. S. Bach-Stiftung.
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YouTube – Video
Kantate BWV 140 zum 27. Sonntag nach Trinitatis
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Die DVD mit der gesamten Kantate ist erhältlich im Bach-Shop
Bach bewegt – Tanz mit Royston Maldoom und Jugendlichen der Bildungsinstitution SBW Haus des Lernens.
J. S. Bach hat die Menschen seit jeher bewegt – nicht nur im übertragenen Sinne. Der herausragende Tanzpädagoge Royston Maldoom überträgt Bachs Musik mit Lernenden der SBW Haus des Lernens im wörtlichsten Sinne in Bewegung, nämlich in ein einzigartiges Tanzprojekt. Bewegung ist für Jugendliche der einfachste und natürlichste Weg, in Bachs Musik hineinzuwachsen, gerade auch für solche, die kein Instrument spielen.
Die Musik zu «Bach bewegt» spielt Rudolf Lutz, der musikalische Leiter der J. S. Bach-Stiftung. Auf dem Keyboard grundiert er mit einer Verbindung zwischen ausgewählten Bachwerken und verknüpfenden Improvisationen.
Info: J. S. Bach Kantate BWV 22 „Jesus nahm zu sich die Zwölfe“
„Jesus nahm zu sich die Zwölfe“ (BWV 22)ist eine Kirchenkantate von Johann Sebastian Bach. Er komponierte sie für den Sonntag Estomihi und führte sie erstmals in Leipzig am 7. Februar 1723 auf.
Bach schrieb die Kantate in Leipzig für den Sonntag Estomihi. Es ist der Sonntag vor Aschermittwoch und damit der letzte Sonntag vor Karfreitag, an dem eine Kantate aufgeführt wurde, da in Leipzig während der Passionszeit tempus clausum eingehalten wurde. Die Kantate war 1723 ein Probestück für Bachs Bewerbung um das Amt des Thomaskantors, zusammen mit Du wahrer Gott und Davids Sohn (BWV 23).
Die vorgeschriebenen Lesungen für den Sonntag waren 1 Kor 13,1–13 LUT und Lk 18,31–43 LUT, die Heilung eines Blinden und damit verbunden die Ankündigung des Leidens in Jerusalem. Der unbekannte Textdichter konzentriert sich auf die Ankündigung des Leidens. Der erste Satz benutzt die Verse 31 und 34 des Evangeliums als Text, dementsprechend beginnt der Tenor als Evangelist, während der Bass als Vox Christi die direkte Rede Jesu wiedergibt. Die folgenden Sätze beziehen den gegenwärtigen Christen in die Gruppe der Jünger ein, die das Geschehen nicht begreifen. Der Schlusschoral ist die 5. und letzte Strophe von Elisabeth Crucigers Lied Herr Christ, der einig Gotts Sohn.
Bach führte die Kantate am 20. Februar 1724 erneut auf.
Die Kantate ist besetzt mit drei Solisten (Alt, Tenor und Bass), vierstimmigem Chor, Oboe, zwei Violinen, Viola und Basso continuo.
1. Arioso e Coro (Tenor, Bass): Jesus nahm zu sich die Zwölfe 2. Aria (Alt, Oboe): Mein Jesu, ziehe mich nach dir 3. Recitativo (Bass): Mein Jesu, ziehe mich, so werd ich laufen 4. Aria (Tenor): Mein alles in allem, mein ewiges Gut 5. Choral: Ertöt uns durch dein Güte.
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Video: J. S. Bach Kantate BWV 22 „Jesus nahm zu sich die Zwölfe“
an jährlich vier Bach-Wochenenden (Donnerstag, Freitag & Sonntag) und in ergänzenden Sonderkonzerten das gesamte Vokalwerk von Johann Sebastian Bach auf. Die geistlichen Kantaten erklingen dabei im Zusammenhang mit ihrer ursprünglichen Bestimmung im Kirchenjahr.
Auf der Webseite zum Projekt finden Sie alle Informationen rund um Termine, Karten, Künstler:
Professionelle Qualität in Bild und Ton: Jede Woche kommt ein Chorsatz, eine Arie oder ein Choral hinzu! So können Sie mit Bach:vokal verbunden bleiben, auch wenn gerade kein Konzert ansteht.
Unter dem nachstehenden Link sind veröffentlichte Videos auf YouTube einsehbar..!!
„Der Geist hilft unser Schwachheit auf“ (BWV 226) ist eine doppelchörige Motette von Johann Sebastian Bach.
Im Gegensatz zu vielen anderen Bach-Werken kann der Anlass für diese Motette eindeutig angegeben werden, da ihn Bach von eigener Hand auf der Komposition vermerkt hat: „J. J. Motetta à doi Cori bey Beerdigung des seel. Hrn. Prof. und Rectoris Ernesti di J. S. Bach.“ Johann Heinrich Ernesti (1652–1729) war bis zu seinem Tod Professor Poeseos, Assessor der Philosophischen Fakultät, Senior und Decem-Vir der Universität Leipzig und Rektor der Thomasschule.
Verbreitet wird in der Bachliteratur als Datum der Gedächtnispredigt mit Aufführung der Motette der 24. Oktober 1729 angegeben. Dieses Datum der Beisetzung Ernestis resultiert aus Auseinandersetzungen zwischen städtischen und universitären Behörden. Vom Titel der Leichenpredigt ist jedoch bekannt, dass der Gedächtnisgottesdienst bereits am 20. Oktober 1729 in der Universitätskirche St. Pauli stattfand, nach anderen Angaben am 21. Oktober 1729. Letztere Angabe wird gestützt durch einen Abkündigungszettel, der im Archiv der Nikolaikirche vorhanden war.
Das 1729 komponierte Werk zählt zu den Festmusiken zu Leipziger Universitätsfeiern. Von diesen Kompositionen, die Bach im Auftrag der Universität fertigte, sind heute zwölf Werke vollständig erhalten. Der Geist hilft unser Schwachheit auf ist eine von zwei Bach-Motetten, deren Originalmanuskripte erhalten sind.
Besetzung:
Die Motette ist für zwei vierstimmige Chöre (SATB/SATB) angelegt. Diese werden begleitet von zwei Oboen, zwei Englischhörnern, Fagott, zwei Violinen, Viola, Violoncello und Basso continuo.
Die Aufführungsdauer beträgt etwa 9 Minuten.
Der Motettentext kombiniert eine Bibelstelle des Römerbriefs (Röm 8,26–27 LUT) mit der dritten Strophe des Kirchenliedes Komm, heiliger Geist, Herre Gott (EG 125), das Martin Luther 1524 geschrieben hat.
Der Geist hilft unser Schwachheit auf, denn wir wissen nicht, was wir beten sollen, wie sichs gebühret; sondern der Geist selbst vertritt uns aufs beste mit unaussprechlichem Seufzen. Der aber die Herzen forschet, der weiß, was des Geistes Sinn sei; denn er vertritt die Heiligen nach dem, das Gott gefället.
Du heilige Brunst, süßer Trost, Nun hilf uns, fröhlich und getrost In deinem Dienst beständig bleiben, Die Trübsal uns nicht abtreiben. O Herr, durch dein Kraft uns bereit Und stärk des Fleisches Blödigkeit, Daß wir hie ritterlich ringen, Durch Tod und Leben zu dir dringen. Halleluja, halleluja.
Weiterhin stelle ich für jeden Sonntag / Feiertag im Kirchenjahr für die Besucher von
„Volkers Klassikseiten J.S. Bach“
eine Hör- oder Sehprobe und eine „Bach-Kantaten-Beschreibung“ für den entsprechenden Sonntag-Feiertag im Kirchenjahr zur Verfügung.
Am Sonntag, 13.11.2016begehen wir den 25. Sonntag nach Trinitatis“
Der Vorletzte Sonntag im Kirchenjahr befasst sich mit dem Weltgericht, wie es vielfach im Neuen Testament angekündigt. Viele Menschen unterliegen der Gefahr, das Kommen des Weltgerichtes in den Zeichen dieser Zeit zu sehen: in Verwüstungen, Naturkatastrophen, Kriegen usw. Dabei machen sie sich zu Beobachtern, obgleich sie doch selbst Betroffene sein müssten. Unser Glaube lehrt uns, dass Gott barmherzig und gnädig ist und dem vergibt, der sich ihm in Vertrauen zuwendet. Somit ist es wohl angebracht, das Weltgericht als ein positives Geschehen zu erwarten und nicht als etwas, das Zerstörung und damit Leid bringt.
Am vorletzten Sonntag des Kirchenjahres hören wir die Erzählung vom Weltgericht und werden daran erinnert, dass auch wir nicht dem Gericht ausweichen können. Aber wir wissen, dass wir hindurchkommen durch die Liebe Gottes, die er uns in seinem Sohn Jesus Christus bewiesen hat. Diese Liebe wollen wir auch in unserem Leben weitergeben.
Wochenspruch:
Wir müssen alle offenbar werden vor dem Richterstuhl Christi. (2. Kor 5, 10a)
Wochenlied:
Es ist gewisslich an der Zeit (EG 149 – auch in Rev. 2014)