J. S. Bach-Kantaten zum Sonntag im Kirchenjahr mit Videos und Kantaten-Beschreibungen für den „23. Sonntag nach Trinitatis“ – Vorletzter Sonntag des Kirchenjahres“
Liebe Bach-Freunde/innen !
Eine Übersicht der Bach-Kantaten zum aktuellen Sonntag im Kirchenjahr steht zum Download bereit:
Weiterhin stelle ich für jeden Sonntag / Feiertag im Kirchenjahr für die Besucher von
„Volkers Klassikseiten J.S. Bach“
eine Hör- oder Sehprobe mit Bach-Kantaten und eine „Bach-Kantaten-Beschreibung“ für den entsprechenden Sonntag-Feiertag im Kirchenjahr zur Verfügung.
Am 15.11.2020 begehen wir den „23. Sonntag nach Trinitatis“– Vorletzter Sonntag im Kirchenjahr.
Der Vorletzte Sonntag im Kirchenjahr befasst sich mit dem Weltgericht, wie es vielfach im Neuen Testament angekündigt. Viele Menschen unterliegen der Gefahr, das Kommen des Weltgerichtes in den Zeichen dieser Zeit zu sehen: in Verwüstungen, Naturkatastrophen, Kriegen usw. Dabei machen sie sich zu Beobachtern, obgleich sie doch selbst Betroffene sein müssten. Unser Glaube lehrt uns, dass Gott barmherzig und gnädig ist und dem vergibt, der sich ihm in Vertrauen zuwendet. Somit ist es wohl angebracht, das Weltgericht als ein positives Geschehen zu erwarten und nicht als etwas, das Zerstörung und damit Leid bringt.
Am vorletzten Sonntag des Kirchenjahres hören wir die Erzählung vom Weltgericht und werden daran erinnert, dass auch wir nicht dem Gericht ausweichen können. Aber wir wissen, dass wir hindurchkommen durch die Liebe Gottes, die er uns in seinem Sohn Jesus Christus bewiesen hat. Diese Liebe wollen wir auch in unserem Leben weitergeben.
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Videos
Bach-Kantaten für den 23. Sonntag nach ”Trinitatis“
Pfeiffen der Sauer-Orgel in der Thomaskirche Leipzig
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News vom Label SDG – Soli Deo Gloria in England !
Ab Sonntag, 19. April 2020, um 10 Uhr (britischer Zeit) wird an jedem Sonntag eine neue Kantate aufgeführt, die von J.S. Bach und speziell von John Eliot Gardiner ausgewählt wird.
Am 15. November 2020 ab 10 Uhr hören Sie…..!!
MonteverdiChoir & Orch @mco_london Unsere „Kantate der Woche“ für den 23. Sonntag nach der Dreifaltigkeit ist BWV 139 „Wohl dem, der sich auf seinen Gott“, komponiert von Bach im Jahre 1724.
J. S. Bach-Kantaten zum Sonntag im Kirchenjahr mit Videos und Kantaten-Beschreibung für den „23. Sonntag nach Trinitatis“ – Totensonntag – Letzter Sonntag des Kirchenjahres“
Haupteingang der Thomaskirche Leipzig
Liebe Bach-Freunde/innen !
Eine Übersicht der Bach-Kantaten zum aktuellen Sonntag im Kirchenjahr steht zum Download bereit:
Weiterhin stelle ich für jeden Sonntag / Feiertag im Kirchenjahr für die Besucher von
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eine Hör- oder Sehprobe, Radio-Programme mit Bach-Kantaten und eine „Bach-Kantaten-Beschreibung“ für den entsprechenden Sonntag-Feiertag im Kirchenjahr zur Verfügung.
Am 24.11.2019 begehen wir den „23. Sonntag nach Trinitatis“ (Totensonntag)
(Letzter Sonntag im Kirchenjahr)
23. Sonntag nach Trinitatis – Totensonntag
Ende des Kirchenjahres
Kernaussage:
Am Totensonntag oder Gedenktag der Entschlafenen stehen Abschied und Erinnerung an die Verstorbenen im Mittelpunkt. In den Kirchen werden Namen verlesen und Kerzen entzündet. Schmerz und Hoffnung liegen dicht beieinander: Auch die Toten fallen nicht tiefer als in Gottes Hand.
Predigttext: Johannes 5,24–29
Hoffnung über den Tod hinaus
Es gehört zum Leben und tut doch immer wieder weh: Geliebte Menschen werden plötzlich krank und sterben oder ein Unglück reißt sie mir fort. Sie fehlen so. Und es werden immer mehr.
Von einer Hoffnung über den Tod hinaus spricht der Totensonntag. Dabei wird die Flüchtigkeit und Endlichkeit nicht beschönigt. Und doch gibt es Zukunft, denn Tod und Leben sind in Gottes Hand. Wie diese Zukunft aussehen wird, wissen wir nicht. Doch vielfältig und tröstlich sind die Bilder, mit denen die Bibel sie beschreibt: Gott ruft ins Leben zurück, Tote hören Jesu Stimme und dringen zu ihm ins Leben durch. Wie das Samenkorn in der Erde neue Triebe bildet, so soll auch der Mensch mit einem neuen, ewigen Körper erstehen. In der Hoffnung darauf, dass Gott wahr macht, was er verspricht – auch gegen das Leid und den Tod – gedenken viele Gemeinden am Totensonntag der Verstorbenen.
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Videos
Bach-Kantaten für den 23. Sonntag nach ”Trinitatis“
J. S. Bach-Kantaten zum Sonntag im Kirchenjahr mit Videos, Rundfunk-Sendungen und Kantaten-Beschreibung für den „Vorletzter Sonntag des Kirchenjahres“ (Volkstrauertag)
Thomanerchor im Konzert in vollbesetzten Kirchen im November 2017 in Durham: NC – USA
Liebe Bach-Freunde/innen !
Eine Übersicht der Bach-Kantaten zum aktuellen Sonntag im Kirchenjahr steht zum Download bereit:
Weiterhin stelle ich für jeden Sonntag / Feiertag im Kirchenjahr für die Besucher von
„Volkers Klassikseiten J.S. Bach“
eine Hör- oder Sehprobe, Radio-Programme mit Bach-Kantaten und eine „Bach-Kantaten-Beschreibung“ für den entsprechenden Sonntag-Feiertag im Kirchenjahr zur Verfügung.
Am 19.11.2017 begehen wir den „Vorletzter Sonntag des Kirchenjahres“ (Volkstrauertag)
Der Vorletzte Sonntag im Kirchenjahr befasst sich mit dem Weltgericht, wie es vielfach im Neuen Testament angekündigt. Viele Menschen unterliegen der Gefahr, das Kommen des Weltgerichtes in den Zeichen dieser Zeit zu sehen: in Verwüstungen, Naturkatastrophen, Kriegen usw. Dabei machen sie sich zu Beobachtern, obgleich sie doch selbst Betroffene sein müssten. Unser Glaube lehrt uns, dass Gott barmherzig und gnädig ist und dem vergibt, der sich ihm in Vertrauen zuwendet. Somit ist es wohl angebracht, das Weltgericht als ein positives Geschehen zu erwarten und nicht als etwas, das Zerstörung und damit Leid bringt.
Am vorletzten Sonntag des Kirchenjahres hören wir die Erzählung vom Weltgericht und werden daran erinnert, dass auch wir nicht dem Gericht ausweichen können. Aber wir wissen, dass wir hindurchkommen durch die Liebe Gottes, die er uns in seinem Sohn Jesus Christus bewiesen hat. Diese Liebe wollen wir auch in unserem Leben weitergeben.
Wochenspruch:
Wir müssen alle offenbar werden vor dem Richterstuhl Christi. (2. Kor 5, 10a)
Wochenlied: Es ist gewisslich an der Zeit (EG 149 – auch in Rev. 2014)
YouTube – Musikvideo zum Wochenlied
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Bach-Kantaten für den 23. Sonntag nach ”Trinitatis“
Franz Liszt faszinierte das Leben der Hl. Elisabeth von Thüringen so sehr, dass er ihr ein Oratorium schrieb.
Franz Liszt ist vor allem als großartiger Klaviervirtuose bekannt. Viele seiner Kompositionen wurden für dieses Instrument, aber auch für die Orgel geschrieben. Einen besonderen Platz nehmen daher die drei großen Oratorien ein, die Liszt im Laufe seines Lebens schuf. Mit der Komposition des ersten Oratoriums, der „Legende von der heiligen Elisabeth“, begann Liszt in den letzten Jahren seines Weimarer Aufenthaltes, wo er von 1843 bis 1861 als Hofkapellmeister wirkte.
Die Idee dazu gab eine Serie von Fresken, die in der nahe gelegenen Wartburg zu der Zeit fertiggestellt wurden und Szenen aus dem Leben der Thüringischen Landesheiligen zeigen. Die Geschichte Elisabeths, die wie Liszt gebürtig aus Ungarn stammte, ließ das Oratorium zu einem Glaubensbekenntnis des Komponisten zur Lobpreisung des menschlichen Mitgefühls werden…..
Weiterhin stelle ich für jeden Sonntag / Feiertag im Kirchenjahr für die Besucher von
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eine Hör- oder Sehprobe und eine „Bach-Kantaten-Beschreibung“ für den entsprechenden Sonntag-Feiertag im Kirchenjahr zur Verfügung.
Am 30.10.2016begehen wir den 23. Sonntag nach Trinitatis“
Die Frage, ob man dem Staat Steuern zahlen solle oder nicht, steht am 23. Sonntag nach Trinitatis im Vordergrund. Die Kirche weiß, dass sie in dieser Welt nur Gast ist und daher auch Freiheit ihr gegenüber hat. Zugleich aber, da wir in dieser Welt leben, haben wir eine Verantwortung für sie wahrzunehmen, indem wir mit unserem Gebet für sie eintreten. Ein Staat aber, der den Menschen nicht achtet und ihm seine Würde nimmt, handelt entgegen dem Evangelium und wird daher auch von der Gemeinde Jesu zur Änderung seines Tuns aufgerufen werden.
Wochenspruch:
Dem König aller Könige und Herr aller Herren, der allein Unsterblickeit hat, dem sei Ehre und ewige Macht! (1. Tim 6, 15b.16a.c)
Wochenlied:
„In dich hab ich gehoffet, Herr“ (EG 275)
YouTube – Musikvideo zum Wochenlied
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Bach-Kantaten für den 23. Sonntag nach ”Trinitatis“
Ursprünglich für eine konzertante Gedenkfeier geschrieben, wurde Hector Berlioz‘ Requiem op. 5 im Pariser Invalidendom im Rahmen der Messliturgie uraufgeführt.
„La Grande messe des morts“ – so lautet der Originaltitel des Requiems des romantischen Komponisten Hector Berlioz – war eine Auftragskomposition für den französischen Innenminister Graf Gasparin. Sie sollte 1837 bei einem Konzert zum Gedenken der in der Julirevolution sieben Jahre zuvor Gefallenen erstmals aufgeführt werden. Berlioz, der den Auftrag dafür erhielt, brauchte nicht mehr als drei Monate, um die gesamte Orchesterpartitur zu Papier zu bringen. Doch wenige Tage vor der Premiere im Juli wurde das Konzert abgesagt. Berlioz hatte zu diesem Zeitpunkt für das Kopieren der Noten und die Proben bereits mehrere tausend Francs vorgestreckt. Nachdem General Damrémont und einige Soldaten im Oktober des Jahres 1837 in Algerien gefallen waren, kam Berlioz‘ Komposition doch noch zum Zuge. Sein Requiem wurde am 5. Dezember des Jahres im Pariser Invalidendom im Rahmen des Trauergottesdienstes für die Gefallenen erstmals aufgeführt und wurde über Nacht zum Erfolg….
Interpreten sind das Bach-Collegium Stuttgart und die Solisten Arleen Auger.
Der Eingangssatz der Kantate ist gleichzeitig der erste Satz des 1. Brandenburgischen Konzertes (BWV 1046) – die restlichen Sätze dieses Konzertes erklingen dann im Anschluss an die Kantate. Ausklang sind drei geistliche Lieder aus dem Bach-Schemelli-Liederbuch.
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Videos mit Bach-Kantatenzum 23. Sonntag nach Trinitatis
Cantata „Ein feste Burg ist unser Gott“ BWV 80a (rev. Wilhelm Friedemann Bach)
1. Coro: „Ein feste Burg ist unser Gott“
2. Aria (basso): „Alles, was von Gott geboren — Mit unsrer Macht ist nichts getan“
3. Recitativo (basso): „Erwäge doch, Kind Gottes“
4. Aria (soprano): „Komm in mein Herzens Haus“
Loredana Bigi, soprano
Anna Schiatti, contralto
Luigi Paglierini, tenore
Matteo Bellotto, basso
Coro di voci bianche dell’Istituto Superiore di Studi Musicali „Achille Peri“ di Reggio Emilia
Coro del Friuli Venezia Giulia
Cristiano Dell’Oste, maestro del coro
Orchestra Regionale dell’Emilia Romagna
Renato Negri, maestro di concerto
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Johann Sebastian Bach.
Ein feste Burg ist unser Gott, BWV 80 – Kantate zum Reformationsfest
Coral: Ein feste Burg ist unser Gott
Aria Bajo + Coral: Alles, was von Gott geboren
Recitativo Bajo: Erwäge doch, Kind Gottes
Aria Soprano: Komm in mein Herzenshaus
Coral: Und wenn die Welt voll Teufel wär
Recitativo Tenor: So stehe dann
Duetto Alto y Tenor: Wie selig sind doch die
Coral: Das Wort sie sollen lassen stahn
Barbara Schlick, soprano
Gérard Lesne, alto (contratenor)
Howard Crook, tenor
Peter Kooy, bajo
La Chapelle Royale
Collegium Vocale
Philippe Herreweghe
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In loser Reihenfolge stelle ich bemerkenswerte Werke
von J.S. Bach sowie aus der Bach-Familie – u.a. Barock-Komponisten vor..!!
Wilhelm Friedemann Bach(* 22. November 1710 in Weimar; † 1. Juli 1784 in Berlin) war ein deutscher Komponist aus der Familie Bach. Wilhelm Friedemann war der älteste Sohn Johann Sebastian Bachs. Aus seinem Geburtsort Weimar kam er 1717 mit seiner Familie nach Köthen, wo er die Lateinschule besuchte. Ab Juni 1723 besuchte er die Leipziger Thomasschule, nahm 1727 Violinunterricht bei Johann Gottlieb Graun, wurde 1729 als Jurastudent an der Universität Leipzig immatrikuliert und studierte außer den Rechten auch Philosophie und Mathematik
Wilhelm Friedemann Bach wechselte 1746-1770 nach Halle a.d. Saale zur Marktkirche Unserer Lieben Frauen. Sein Pflichtenkreis war umfangreicher als in Dresden: zu hohen Festtagen und Sonntagen mußten die drei Hauptkirchen (Liebfrauen-, St. Ulrich-, St. Moritzkirche), an kleineren Festtagen die Liebfrauenkirche mit Kantaten versehen werden. Ihm standen auch Stadtmusiker und ein Collegium Musicum zur Verfügung. Seine Stellung ähnelte derjenigen seines Vaters in Leipzig; auch den Titel „Director Musices“ führte er.
Zu Pfingsten 1746 führte er seine erste Kantata „Wer mich liebet“ auf. Ca. 20 Kantanten sind aus dieser Zeit erhalten. Wilhelm Friedemann Bach hatte dort ausgezeichnete Schüler herangebildet. (Johann Samuel Petri, Friedrich Wilhelm Rust). 1764 gab er sein Amt in Halle auf. Seither lebte er ohne feste Anstellung und versuchte, durch Konzerte, Unterricht und Kompositionen seinen Lebensunterhalt zu verdienen. 1770 zog er nach Braunschweig, im Frühjahr 1774 nach Berlin wo er dort am 1. Juli 1784 verstarb.
Charakterlich ist Wilhelm Friedemann Bach seinem Vater, von dem er sich zeitlebens überschattet gefühlt haben muss, in mancher Hinsicht ähnlich gewesen. Als „unbequemer, widerborstiger Zeitgenosse“ geriet auch er in Konflikt mit seinen Vorgesetzten in einem Amt, das dem des Leipziger Thomaskantors durchaus ähnelte. Grundsätzlich wird über seine Rezeption neu nachzudenken sein, erst recht über seine Kirchenmusik in Halle, die im Vergleich ohne jeden Zweifel zum Innovativsten gehört, was in dieser Zeit geschrieben wurde.
Video Wilhelm Friedemann Bach (1710-1784)
Cantata, O Wunder, wer kann dieses fassen, BR-WFB F 2
Dorothee Mields, soprano
Gerhild Romberger, alto
Georg Poplutz, tenor
Klaus Mertens, bass
Bachchor Mainz
L’arpa festante München
Ralf Otto, conductor
Aufführungsorte:Kantaten für den „22. und 23. Sonntag nach Trinitatis“
Veranstaltungsorte:
CD1 – All Saints, Tooting am 17. November 2000
CD 2 – Winchester Cathedral, am 26. November 2000
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CD – e i n s – Inhalte:Kantaten für den „22. Sonntag nach Trinitatis“
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BWV 55 “Ich armer Mensch, ich Sündenknecht“
Gardiner Pilgrimage CD – SDG 171 – Vol. 12 – CD 1
.
BWV 60 “O Ewigkeit, du Donnerwort II
Gardiner Pilgrimage CD – SDG 171 – Vol. 12 – CD 1
BWV 89 “Was soll ich aus dir machen, Ephraim“
Gardiner Pilgrimage CD – SDG 171 – Vol. 12 – CD 1
BWV 115 “Mache dich, mein Geist, bereit“
Gardiner Pilgrimage CD – SDG 171 – Vol. 12 – CD 1
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CD –z w e i – Inhalte:Kantaten für das „23. Sonntag Nach Trinitatis“
BWV 52 – „Falsche Welt, dir trau ich nicht“
Gardiner Pilgrimage CD – SDG 171 – Vol. 12 – CD 2
BWV 139 – „Wohl dem, der sich auf seinen Gott“
Gardiner Pilgrimage CD – SDG 171 – Vol. 12 – CD 2
BWV 140 – „Wachet auf, ruft uns die Stimme“
Gardiner Pilgrimage CD – SDG 171- Vol. 12 – CD 2
BWV 163 – „Nur jedem das Seine !“
Gardiner Pilgrimage CD – SDG 168 – Vol. 11 – CD 2…
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.Kantaten für den 23. Sonntag nach Trinitatis
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Aufführungsort: Winchester Cathedral, am 26. November 2000
Kantaten-Beschreibung:
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Kantate: BWV 139 „Wohl dem, der sich auf seinen Gott“
Ebenfalls nicht mehr vorhanden ist das Autograph der Partitur zu der Kantate
BWV 139 „Wohl dem, der sich auf seinen Gott“,
mit der wir unser Konzert begannen. Erhalten ist ein unvollständiger Satz von Stimmen, die bei der Uraufführung im November 1724 verwendet wurden. Zum Glück lassen sich diese ergänzen durch den figurierten Continuopart der letzten beiden Sätze, den Bach für eine Wiederaufführung zwischen 1732 und 1735 eigenhändig transponierte, durch den obligaten Violinpart, den sein zukünftiger Schwiegersohn Johann Christoph Altnickol zwischen 1744 und 1747 für die Bass-Arie (Nr. 4) ausschrieb, sowie durch die überzeugende Rekonstruktion, die Robert Levin für den fehlenden zweiten Violinpart der Tenor-Arie (Nr. 2) für uns hergestellt hat. Solche Lücken finden sich im Quellenmaterial dieser vereinzelten, gelegentlich verwendeten Stücke leider allzu oft. Glücklicherweise haben wir alle notwendigen Stimmen für den Eingangschor, eine raffiniert gebaute Choralfantasie in E-dur.
Aufbauend auf den drei gleich langen Segmenten der Choralform (A–A–B) variiert Bach geschickt die Verteilung des melodischen Materials, das den tiefen, mit den Instrumenten in einen heftigen konzertanten Diskurs verstrickten Stimmen (Streichern und zwei Oboen d’amore) gemeinsam ist. Doch überall scheint durch, welcher Einfallsreichtum Bachs Musik auszeichnet. Die pastorale Lyrik, die den ersten Abschnitt prägt, schildert das Vertrauen des wahren Gläubigen, ‚der sich auf seinen Gott / recht kindlich kann verlassen’; ihr folgt im zweiten Teil der trotzige Verweis auf die Widrigkeiten der Welt und ‚alle Teufel [die ihn] hassen’, während im abschließenden Abschnitt (B), wo er ‚dennoch wohlvergnügt’ bleibt, Bach die Proportionen zwischen den vokalen und instrumentalen Episoden angleicht, um zu einer befriedigenden Auflösung zu gelangen.Bach fährt mit einer mächtigen Tenor–Arie mit zwei obligaten Violinen fort, in der die Zuversicht schaffende, beharrlich wiederholte Behauptung ‚Gott ist mein Freund’ durch die ungestüme Musik unterhöhlt wird, die den Feind schildert, der sich mit ‚Neid und Hass’ gegen den Gläubigen erhebt.
Es dürfte eines der wenigen Beispiele in der Barockliteratur sein, wo Scherzhaftigkeit in der Musik beabsichtigt ist: ‚Ja, redet nur die Wahrheit spärlich, / seid immer falsch, was tut mir das? / Ihr Spötter seid mir ungefährlich’. Zu spüren ist, wie Bach seinen ganzen Einfallsreichtum ausschöpft, um den Stil einer italienischen Triosonate den Anforderungen dieses aufsässigen Textes anzupassen, um zu betonen, in welcher Zwickmühle sich der Tenor befindet.
Noch viel fesselnder ist die Bass-Arie (Nr. 4) für konzertierende Violine, die gegen zwei unisono geführte Oboen d’amore und Continuo gesetzt ist. Hier wechselt Bach bei den Worten ‚Doch plötzliche erscheinet die helfende Hand’ von einem bröseligen Gefüge mit doppelt punktierten Noten zu einer Textur im 6/8-Takt, wie sie unbekümmerter nicht sein kann. Das geschieht nahtlos (dreimal), wie ein Ausblenden oder Überblenden im Film, und lässt an die ausgestreckte Hand Gottes denken, die Michelangelo in der Sixtinischen Kapelle gemalt hat. Doch lange dauert das nicht, es ist nur ein Vorspiel bis zur Rückkehr der bröseligen Rhythmen des ‚Unglücks’ und zwei Abschnitten, wo sich das Tempo verringert, die konzertierenden Instrumente ausscheiden und ein Arioso ‚des Trostes Licht’ schildert, das von weitem scheint.
Das Bachfest 2017 steht unter dem Motto ““EIN SCHÖN NEW LIED” – MUSIK UND REFORMATION
Martin Luther sah in „Frau Musica“ eine göttliche Kunst, da sie den Teufeln zuwider sei. Entsprechend stellte er die Musik in eine Reihe mit der Theologie, erhob das deutschsprachige geistliche Lied zu einem festen Bestandteil des reformatorischen Programms und hielt ließ es Eingang in den Gottesdienst finden. Häufig als „schöne newe Lieder“ betitelt, verbreitete sich das neue reformatorische Liedrepertoire rasant….
Der Ticketverkauf für das Bachfest Leipzig 2017 beginnt 14. Oktober 2016.
Bass; Hans Hamptmann; Günther Ramin, conductor(1940 / 1956)
Günther Ramin is both a musical and historical legend in Germany today. His tenure as Cantor of Bach’s “old church”, St Thomas’ Leipzig, from 1940 to 1956, spanned one of the most difficult periods in Germany’s recent history, to which Ramin responded with musicianship, enthusiasm, conviction, loyalty and persistence. His 100th birthday anniversary on October 15th 1998 was celebrated “officially” by the special issue of a large 3 DM stamp depicting Ramin conducting the Thomanerchor; the occasion also provided an appropriate opportunity for historical, political and musical reminiscences. In mild October sun a gathering of old friends and ex-Thomanerchor singers gathered at Ramin’s Leipzig graveside to hear the Thomanerchor under its new conductor Georg Christoph Biller sing Ramin’s own youthful composition: the motet “Out of Zion breaks the wondrous light of God”.
.Die DVD (in Deutsch, keine Untertitel) eine Filmaufnahme der kompletten Kantate, Einführungs-Workshop, Reflexion Vortrag des Redners und ein filmisches Porträt der JS Bach-Stiftung..
Video: Cantata BWV 139 Arie „Wohl dem, der sich auf seinen Gott“
Einführungsworkshop zur Kantate BWV 139 „Wohl dem, der sich auf seinen Gott“
(J. S. Bach-Stiftung) Der Ausschnitt aus dem Einführungsworkshop zur Arie der J. S. Bach Kantate BWV 139 „Wohl dem, der sich auf seinen Gott“ mit Rudolf Lutz und Karl Graf.
Information: J. S. Bach KantateBWV 144 “Nimm, was dein ist, und gehe hin”
ist eine Kirchen-Kantate von Johann Sebastian Bach. Er komponierte sie in Leipzig für den Sonntag Septuagesimae und führte sie erstmals am 6. Februar 1724 auf.
Bach schrieb die Kantate in seinem ersten Jahr in Leipzig für den Sonntag Septuagesimae, den dritten Sonntag vor Aschermittwoch, und führte sie am 6. Februar 1724 erstmals auf. Die vorgeschriebenen Lesungen waren 1 Kor 9,24 LUT – 1 Kor 10,5 LUT, „Wettlauf um den Sieg“, und Mt 20,1-16 LUT, das Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg. Der unbekannte Textdichter entnimmt dem Evangelium nur einen Gedanken: die Genügsamkeit ist ein Schlüsselwort seines Textes. Der Eingangschor beruht auf Vers 14 des Evangeliums. Satz 3 ist die erste Strophe von Samuel Rodigasts Choral Was Gott tut, das ist wohlgetan. Der Schlusschoral ist die erste Strophe des Liedes von Albrecht von Preußen Was mein Gott will, das g’scheh allzeit (1547).
Die Kantate ist besetzt mit drei Solisten, Sopran, Alt und Tenor, vierstimmigem Chor, zwei Oboen, Oboe d’amore, zwei Violinen, Viola und Basso continuo.
Coro: Nimm, was dein ist, und gehe hin
Aria (Alt): Murre nicht, lieber Christ
Choral: Was Gott tut, das ist wohlgetan
Recitativo (Tenor): Wo die Genügsamkeit regiert
Aria (Sopran, Oboe d’amore): Genügsamkeit ist ein Schatz in diesem Leben
Choral: Was mein Gott will, das g’scheh allzeit
Bach komponiert den extrem kurzen Bibeltext des Eingangschors als eine motettische Fuge, die von den Instrumenten colla parte gespielt wird. So erreicht er gesteigerte Aufmerksamkeit für die Worte. Der Textteil „gehe hin“ wird zuerst im langsamen Thema vorgestellt, doch dann als Kontrasubjekt zweimal in vierfachem Tempo wiederholt. Diese Textbehandlung wurde bereits 1760 von dem Berliner Musiktheoretiker Friedrich Wilhelm Marpurg bewundert: „die vortreffliche Deklamation“, die „der Componist im Hauptsatze und in einem kleinen besonderen Spiele mit dem ‚gehe hin‘ angebracht hatte“.
Bach wiederholt das lebhafte „gehe-hin“-Motiv sechzig Mal in 68 Takten. Die erste Arie hat Menuett-Charakter. In „Murre nicht, lieber Christ“ wird das Murren durch Repetition in der Begleitung hörbar gemacht. Satz 3 ist die erste Strophe eines Chorals, den Bach ein Jahr später vollständig für seine Choralkantate BWV 99 benutzte, und erneut in den 1730er Jahren für BWV 100. Sein Beginn „Was Gott tut, das ist wohlgetan“ wird im folgenden Rezitativ als freies Arioso wieder aufgegriffen. Eine obligate Oboe d’amore begleitet die folgende Sopran-Arie. Statt eines da capo wird der gesamte Text in freier Variation wiederholt. Der Schlusschoral ist schlicht vierstimmig.
Video: J. S. Bach KantateBWV 144 “Nimm, was dein ist, und gehe hin”
an jährlich vier Bach-Wochenenden (Donnerstag, Freitag & Sonntag) und in ergänzenden Sonderkonzerten das gesamte Vokalwerk von Johann Sebastian Bach auf. Die geistlichen Kantaten erklingen dabei im Zusammenhang mit ihrer ursprünglichen Bestimmung im Kirchenjahr.
Auf der Webseite zum Projekt finden Sie alle Informationen rund um Termine, Karten, Künstler:
Professionelle Qualität in Bild und Ton: Jede Woche kommt ein Chorsatz, eine Arie oder ein Choral hinzu! So können Sie mit Bach:vokal verbunden bleiben, auch wenn gerade kein Konzert ansteht.
Unter dem nachstehenden Link sind veröffentlichte Videos auf YouTube einsehbar..!!
„Ich glaube, lieber Herr, hilf meinem Unglauben!“(BWV 109) ist eine Kirchenkantate von Johann Sebastian Bach. Er komponierte sie in Leipzig für den 21. Sonntag nach Trinitatis, den 17. Oktober 1723.
Bach schrieb die Kantate in seinem ersten Jahr in Leipzig für den 21. Sonntag nach Trinitatis.
Die vorgeschriebenen Lesungen waren Eph 6,10-17 LUT und Joh 4,46-54 LUT, die Heilung des Sohnes eines Königlichen. Der unbekannte Textdichter betont den Glauben, der im Evangelium als Voraussetzung der Heilung genannt wird. Der Eingangschor vertont ein Bibelwort aus einem ähnlichen Zusammenhang, Mk 9,26 LUT, Heilung eines besessenen Jungen.
Die folgenden Sätze enthalten einen Dialog zwischen Glaube und Unglaube, Hoffnung und Furcht, wie ihn Bach drei Wochen später in O Ewigkeit, du Donnerwort, BWV 60, komponierte und für Ostern 1724 in Erfreut euch, ihr Herzen. Satz 2 ist ein Dialog, Satz 3 drückt Furcht aus, die Sätze 4 und 5 wenden sich zur Hoffnung. Der Schlusschoral ist die siebte Strophe von Durch Adams Fall ist ganz verderbt von Lazarus Spengler (1524).
Die Kantate ist gesetzt für Alt und Tenor Solisten, vierstimmigen Chor, Cor du Chasse (corno da caccia), zwei Oboen, zwei Violinen, Viola und Basso continuo. Das Cor du Chasse ist möglicherweise das Instrument corno di tirarsi, das eine Woche zuvor bei der Wiederaufführung der Weimarer Kantate Ach! ich sehe, itzt, da ich zur Hochzeit gehe eingesetzt wurde. Die Stimme ist nicht in der Partitur enthalten. Im Eingangschor verstärkt es meist die erste Violine, im Schlusschoral den cantus firmus im Sopran.
1. Coro: Ich glaube, lieber Herr, hilf meinem Unglauben 2. Recitativo (Tenor): Des Herren Hand ist ja noch nicht verkürzt 3. Aria (Tenor, Streicher): Wie zweifelhaftig ist mein Hoffen 4. Recitativo (Alt): O fasse dich, du zweifelhafter Mut 5. Aria (Alt, Oboen): Der Heiland kennet ja die Seinen 6. Choral: Wer hofft in Gott und dem vertraut
Der Eingangschor enthält viele Elemente eines concerto grosso. Im Ritornell bilden Oboe 1 und Violine 1 das concertino. Die Singstimmen treten einzeln, im Duett und vierstimmig auf. Der Glaube wird in einem aufwärts führenden Motiv ausgedrückt, das aus dem Thema des Ritornells abgeleitet ist, der Unglaube durch eine abwärts führende Figur.
Der innere Dialog im Rezitativ ist durch Wechsel zwischen forte und piano einer Stimme angegeben, nicht zwei verschiedenen Stimmen. Die bange letzte Frage Ach Herr, wie lange? wird als Arioso, adagio, intensiviert. Die folgende Arie in zerrissenen Linien und durchgehendem punktierten Rhythmus wurde mit der Arie Ach, mein Sinn aus Bachs Johannes-Passion verglichen.
Der Schlusschoral ist nicht ein schlichter vierstimmiger Satz, sondern eine Choralphantasie, wie sie Bach später häufig an den Beginn der Choralkantaten seines zweiten Kantatenzyklus stellte. Eingebettet in einen Orchestersatz singt der Sopran, verstärkt vom Horn, die Zeilen des Chorals Durch Adams Fall ist ganz verderbt in langen Notenwerten, während die Unterstimmen bewegter geführt sind.
Video: J.S. Bach, Auszüge aus der KantateBWV 109
„Ich glaube, lieber Herr, hilf meinem Unglauben“
Satz 1
J.S. Bach, Kantate BWV 109„Ich glaube, lieber Herr, hilf meinem Unglauben“: Nr. 4 Recitativo „O fasse dich, du zweifelhafter Mut“ & Aria Nr. 5 „Der Heiland kennet ja die Seinen“ | Anne Greiling (Alt), Meike Güldenhaupt und Katharina Andres (Oboe)
Weiterhin stelle ich für jeden Sonntag / Feiertag im Kirchenjahr für die Besucher von
„Volkers Klassikseiten J.S. Bach“
eine Hör- oder Sehprobe und eine „Bach-Kantaten-Beschreibung“ für den entsprechenden Sonntag-Feiertag im Kirchenjahr zur Verfügung.
Am 08.11.2015begehen wir den 23. Sonntag nach Trinitatis“
Die Frage, ob man dem Staat Steuern zahlen solle oder nicht, steht am 23. Sonntag nach Trinitatis im Vordergrund. Die Kirche weiß, dass sie in dieser Welt nur Gast ist und daher auch Freiheit ihr gegenüber hat. Zugleich aber, da wir in dieser Welt leben, haben wir eine Verantwortung für sie wahrzunehmen, indem wir mit unserem Gebet für sie eintreten. Ein Staat aber, der den Menschen nicht achtet und ihm seine Würde nimmt, handelt entgegen dem Evangelium und wird daher auch von der Gemeinde Jesu zur Änderung seines Tuns aufgerufen werden.
Wochenspruch:
Dem König aller Könige und Herr aller Herren, der allein Unsterblickeit hat, dem sei Ehre und ewige Macht! (1. Tim 6, 15b.16a.c)
Wochenlied:
„In dich hab ich gehoffet, Herr“ (EG 275)
YouTube – Musikvideo zum Wochenlied
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Bach-Kantaten für den 23. Sonntag nach ”Trinitatis“
Ein feste Burg ist unser Gott, BWV 80 – Kantate zum Reformationsfest
Coral: Ein feste Burg ist unser Gott
Aria Bajo + Coral: Alles, was von Gott geboren
Recitativo Bajo: Erwäge doch, Kind Gottes
Aria Soprano: Komm in mein Herzenshaus
Coral: Und wenn die Welt voll Teufel wär
Recitativo Tenor: So stehe dann
Duetto Alto y Tenor: Wie selig sind doch die
Coral: Das Wort sie sollen lassen stahn
Barbara Schlick, soprano
Gérard Lesne, alto (contratenor)
Howard Crook, tenor
Peter Kooy, bajo
La Chapelle Royale
Collegium Vocale
Philippe Herreweghe
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In loser Reihenfolge stelle ich bemerkenswerte Werke
von J.S. Bach sowie aus der Bach-Familie – u.a. Barock-Komponisten vor..!!
Wilhelm Friedemann Bach(* 22. November 1710 in Weimar; † 1. Juli 1784 in Berlin) war ein deutscher Komponist aus der Familie Bach. Wilhelm Friedemann war der älteste Sohn Johann Sebastian Bachs. Aus seinem Geburtsort Weimar kam er 1717 mit seiner Familie nach Köthen, wo er die Lateinschule besuchte. Ab Juni 1723 besuchte er die Leipziger Thomasschule, nahm 1727 Violinunterricht bei Johann Gottlieb Graun, wurde 1729 als Jurastudent an der Universität Leipzig immatrikuliert und studierte außer den Rechten auch Philosophie und Mathematik
Wilhelm Friedemann Bach wechselte 1746-1770 nach Halle a.d. Saale zur Marktkirche Unserer Lieben Frauen. Sein Pflichtenkreis war umfangreicher als in Dresden: zu hohen Festtagen und Sonntagen mußten die drei Hauptkirchen (Liebfrauen-, St. Ulrich-, St. Moritzkirche), an kleineren Festtagen die Liebfrauenkirche mit Kantaten versehen werden. Ihm standen auch Stadtmusiker und ein Collegium Musicum zur Verfügung. Seine Stellung ähnelte derjenigen seines Vaters in Leipzig; auch den Titel „Director Musices“ führte er.
Zu Pfingsten 1746 führte er seine erste Kantata „Wer mich liebet“ auf. Ca. 20 Kantanten sind aus dieser Zeit erhalten. Wilhelm Friedemann Bach hatte dort ausgezeichnete Schüler herangebildet. (Johann Samuel Petri, Friedrich Wilhelm Rust). 1764 gab er sein Amt in Halle auf. Seither lebte er ohne feste Anstellung und versuchte, durch Konzerte, Unterricht und Kompositionen seinen Lebensunterhalt zu verdienen. 1770 zog er nach Braunschweig, im Frühjahr 1774 nach Berlin wo er dort am 1. Juli 1784 verstarb.
Charakterlich ist Wilhelm Friedemann Bach seinem Vater, von dem er sich zeitlebens überschattet gefühlt haben muss, in mancher Hinsicht ähnlich gewesen. Als „unbequemer, widerborstiger Zeitgenosse“ geriet auch er in Konflikt mit seinen Vorgesetzten in einem Amt, das dem des Leipziger Thomaskantors durchaus ähnelte. Grundsätzlich wird über seine Rezeption neu nachzudenken sein, erst recht über seine Kirchenmusik in Halle, die im Vergleich ohne jeden Zweifel zum Innovativsten gehört, was in dieser Zeit geschrieben wurde.
Video Wilhelm Friedemann Bach (1710-1784)
Kantate Cantata:
„Dies ist der Tag“ for Soprano, Alto, Tenor, Chorus, 2 Flutes, 2 Oboes, 2 Horns, Bassoon, Strings and Basso continuo, F. 85.
Rheinische Kantorei and Das Kleine Konzert, on period instruments.
I. Recitativo Accompagnato: „Dies ist der Tag“ (Sopran) II. Aria: „Süßer Hauch von Gottes Throne“ (Tenor) III. Recitativo: „Ich folge dir“ (Alt) IV. Aria: „Entzünde mich, du Kraft der größten Liebe!“ (Baß) V. Choral: „Heilger Geist in Himmels Throne“
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Musik und Liturgie:
Peter Wollny, Januar 2011
Als der älteste Sohn Johann Sebastian Bachs am 12. Mai 1764 dem Oberpfarrer die Schlüssel zur Orgelempore der Marktkirche von Halle an der Saale zurückgab und seinen Dienst quittierte, ging in die- ser Stadt eine glanzvolle musikalische Epoche sang- und klanglos zu Ende. Seit Samuel Scheidt war die Organistenstelle stets von herausragenden Virtuosen und Komponisten bekleidet worden. Friedemann Bach hatte über Jahre hinweg mit ansehen müssen, wie die anfangs noch günstigen Bedingungen seiner Anstellung sich zunehmend verschlechterten, sodass ihm für die Verwirklichung seiner künstlerischen Ziele zuletzt offenbar kaum noch Spielraum blieb.
In seinen etwa 20 erhaltenen Kantaten und Messkompositionen gelangte der Bach-Sohn zu musikalischen Lösungen, die immer wieder aufs Neue nach Pathos und Anmut, Brillanz und Originalität, kunstreicher Mannigfaltigkeit und natürlicher Schlichtheit streben. Zwei neue CDs, beide fast ausnahmslos mit Ersteinspielungen angefüllt, dokumentieren die weithin vergessenen musikalischen Perlen und führen zu einem audiophilen Genuss.
Viele seiner Werke galten lange als verschollen. Seit den 1990er-Jahren liegen zunehmend mehr Einspielungen vor. Der Harvard-Professor Christoph Wolff trug 1999 mit seiner Entdeckung umfangreicher bis dahin verschollener Bestände des Archivs der Singakademie Berlin in Kiew zu einer Erweiterung der Anzahl der bekannten Noten Bachs bei. Im Jubiläumsjahr 2010 veröffentlichte das Bach-Archiv Leipzig eine elfbändige Gesamtdokumentation mit Unterstützung des Packard Humanities Institute in Los Altos, Kalifornien. Im selben Jahr begann eine CD-Ausgabe der vollständigen Werke des Komponisten unter Verwendung des wiederentdeckten Materials aus dem Archiv.
Aufführungsorte:Kantaten für den „22. und 23. Sonntag nach Trinitatis“
Veranstaltungsorte:
CD1 – All Saints, Tooting am 17. November 2000
CD 2 – Winchester Cathedral, am 26. November 2000
—————————————————————————-
CD – e i n s – Inhalte:Kantaten für den „22. Sonntag nach Trinitatis“
.
BWV 55 “Ich armer Mensch, ich Sündenknecht“
Gardiner Pilgrimage CD – SDG 171 – Vol. 12 – CD 1
.
BWV 60 “O Ewigkeit, du Donnerwort II
Gardiner Pilgrimage CD – SDG 171 – Vol. 12 – CD 1
BWV 89 “Was soll ich aus dir machen, Ephraim“
Gardiner Pilgrimage CD – SDG 171 – Vol. 12 – CD 1
BWV 115 “Mache dich, mein Geist, bereit“
Gardiner Pilgrimage CD – SDG 171 – Vol. 12 – CD 1
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CD –z w e i – Inhalte:Kantaten für das „23. Sonntag Nach Trinitatis“
BWV 52 – „Falsche Welt, dir trau ich nicht“
Gardiner Pilgrimage CD – SDG 171 – Vol. 12 – CD 2
BWV 139 – „Wohl dem, der sich auf seinen Gott“
Gardiner Pilgrimage CD – SDG 171 – Vol. 12 – CD 2
BWV 140 – „Wachet auf, ruft uns die Stimme“
Gardiner Pilgrimage CD – SDG 171- Vol. 12 – CD 2
BWV 163 – „Nur jedem das Seine !“
Gardiner Pilgrimage CD – SDG 168 – Vol. 11 – CD 2…
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.Kantaten für den 23. Sonntag nach Trinitatis
.
Aufführungsort: Winchester Cathedral, am 26. November 2000
Kantaten-Beschreibung:
.
Kantate: BWV 139 „Wohl dem, der sich auf seinen Gott“
Ebenfalls nicht mehr vorhanden ist das Autograph der Partitur zu der Kantate
BWV 139 „Wohl dem, der sich auf seinen Gott“,
mit der wir unser Konzert begannen. Erhalten ist ein unvollständiger Satz von Stimmen, die bei der Uraufführung im November 1724 verwendet wurden. Zum Glück lassen sich diese ergänzen durch den figurierten Continuopart der letzten beiden Sätze, den Bach für eine Wiederaufführung zwischen 1732 und 1735 eigenhändig transponierte, durch den obligaten Violinpart, den sein zukünftiger Schwiegersohn Johann Christoph Altnickol zwischen 1744 und 1747 für die Bass-Arie (Nr. 4) ausschrieb, sowie durch die überzeugende Rekonstruktion, die Robert Levin für den fehlenden zweiten Violinpart der Tenor-Arie (Nr. 2) für uns hergestellt hat. Solche Lücken finden sich im Quellenmaterial dieser vereinzelten, gelegentlich verwendeten Stücke leider allzu oft. Glücklicherweise haben wir alle notwendigen Stimmen für den Eingangschor, eine raffiniert gebaute Choralfantasie in E-dur.
Aufbauend auf den drei gleich langen Segmenten der Choralform (A–A–B) variiert Bach geschickt die Verteilung des melodischen Materials, das den tiefen, mit den Instrumenten in einen heftigen konzertanten Diskurs verstrickten Stimmen (Streichern und zwei Oboen d’amore) gemeinsam ist. Doch überall scheint durch, welcher Einfallsreichtum Bachs Musik auszeichnet. Die pastorale Lyrik, die den ersten Abschnitt prägt, schildert das Vertrauen des wahren Gläubigen, ‚der sich auf seinen Gott / recht kindlich kann verlassen’; ihr folgt im zweiten Teil der trotzige Verweis auf die Widrigkeiten der Welt und ‚alle Teufel [die ihn] hassen’, während im abschließenden Abschnitt (B), wo er ‚dennoch wohlvergnügt’ bleibt, Bach die Proportionen zwischen den vokalen und instrumentalen Episoden angleicht, um zu einer befriedigenden Auflösung zu gelangen.Bach fährt mit einer mächtigen Tenor–Arie mit zwei obligaten Violinen fort, in der die Zuversicht schaffende, beharrlich wiederholte Behauptung ‚Gott ist mein Freund’ durch die ungestüme Musik unterhöhlt wird, die den Feind schildert, der sich mit ‚Neid und Hass’ gegen den Gläubigen erhebt.
Es dürfte eines der wenigen Beispiele in der Barockliteratur sein, wo Scherzhaftigkeit in der Musik beabsichtigt ist: ‚Ja, redet nur die Wahrheit spärlich, / seid immer falsch, was tut mir das? / Ihr Spötter seid mir ungefährlich’. Zu spüren ist, wie Bach seinen ganzen Einfallsreichtum ausschöpft, um den Stil einer italienischen Triosonate den Anforderungen dieses aufsässigen Textes anzupassen, um zu betonen, in welcher Zwickmühle sich der Tenor befindet.
Noch viel fesselnder ist die Bass-Arie (Nr. 4) für konzertierende Violine, die gegen zwei unisono geführte Oboen d’amore und Continuo gesetzt ist. Hier wechselt Bach bei den Worten ‚Doch plötzliche erscheinet die helfende Hand’ von einem bröseligen Gefüge mit doppelt punktierten Noten zu einer Textur im 6/8-Takt, wie sie unbekümmerter nicht sein kann. Das geschieht nahtlos (dreimal), wie ein Ausblenden oder Überblenden im Film, und lässt an die ausgestreckte Hand Gottes denken, die Michelangelo in der Sixtinischen Kapelle gemalt hat. Doch lange dauert das nicht, es ist nur ein Vorspiel bis zur Rückkehr der bröseligen Rhythmen des ‚Unglücks’ und zwei Abschnitten, wo sich das Tempo verringert, die konzertierenden Instrumente ausscheiden und ein Arioso ‚des Trostes Licht’ schildert, das von weitem scheint.
Christian Tetzlaff, Martin Stadtfeld und das Klenke-Quartettwerden das Programm mitaußergewöhnlichen Kammermusikbeiträgen bereichern. Unter dem Motto »nichts als Meisterstücke« erklingen,besonders am »Kantatentag«, zahlreiche Kantaten aus Bachs erstem Leipziger Kantatenjahrgang in chronologischer Abfolge.
Der Ticketverkauf für das Bachfest Leipzig 2016 beginnt am 15. Oktober 2015.
Bass; Hans Hamptmann; Günther Ramin, conductor(1940 / 1956)
Günther Ramin is both a musical and historical legend in Germany today. His tenure as Cantor of Bach’s “old church”, St Thomas’ Leipzig, from 1940 to 1956, spanned one of the most difficult periods in Germany’s recent history, to which Ramin responded with musicianship, enthusiasm, conviction, loyalty and persistence. His 100th birthday anniversary on October 15th 1998 was celebrated “officially” by the special issue of a large 3 DM stamp depicting Ramin conducting the Thomanerchor; the occasion also provided an appropriate opportunity for historical, political and musical reminiscences. In mild October sun a gathering of old friends and ex-Thomanerchor singers gathered at Ramin’s Leipzig graveside to hear the Thomanerchor under its new conductor Georg Christoph Biller sing Ramin’s own youthful composition: the motet “Out of Zion breaks the wondrous light of God”.
.Die DVD (in Deutsch, keine Untertitel) eine Filmaufnahme der kompletten Kantate, Einführungs-Workshop, Reflexion Vortrag des Redners und ein filmisches Porträt der JS Bach-Stiftung..
Video: Cantata BWV 139 Arie „Wohl dem, der sich auf seinen Gott“
Einführungsworkshop zur Kantate BWV 139 „Wohl dem, der sich auf seinen Gott“ (J. S. Bach-Stiftung) Der Ausschnitt aus dem Einführungsworkshop zur Arie der J. S. Bach Kantate BWV 139 „Wohl dem, der sich auf seinen Gott“ mit Rudolf Lutz und Karl Graf.
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CD’s & DVD’sder Johann Sebastian Bach-Stiftung St. Gallen
J. S. Bach KantateBWV 144 “Nimm, was dein ist, und gehe hin”
ist eine Kirchen-Kantate von Johann Sebastian Bach. Er komponierte sie in Leipzig für den Sonntag Septuagesimae und führte sie erstmals am 6. Februar 1724 auf.
an jährlich vier Bach-Wochenenden (Donnerstag, Freitag & Sonntag) und in ergänzenden Sonderkonzerten das gesamte Vokalwerk von Johann Sebastian Bach auf. Die geistlichen Kantaten erklingen dabei im Zusammenhang mit ihrer ursprünglichen Bestimmung im Kirchenjahr.
Auf der Webseite zum Projekt finden Sie alle Informationen rund um Termine, Karten, Künstler:
Professionelle Qualität in Bild und Ton: Jede Woche kommt ein Chorsatz, eine Arie oder ein Choral hinzu! So können Sie mit Bach:vokal verbunden bleiben, auch wenn gerade kein Konzert ansteht.
Unter dem nachstehenden Link sind veröffentlichte Videos auf YouTube einsehbar..!!
J.S. Bach, Kantate BWV 109„Ich glaube, lieber Herr, hilf meinem Unglauben“: Nr. 4 Recitativo „O fasse dich, du zweifelhafter Mut“ & Aria Nr. 5 „Der Heiland kennet ja die Seinen“ | Anne Greiling (Alt), Meike Güldenhaupt und Katharina Andres (Oboe)
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Ich wünsche allen Besuchern einen schönen Sonntag!
Weiterhin stelle ich für jeden Sonntag / Feiertag im Kirchenjahr für die Besucher von
„Volkers Klassikseiten J.S. Bach“
eine Hör- oder Sehprobe und eine „Bach-Kantaten-Beschreibung“ für den entsprechenden Sonntag-Feiertag im Kirchenjahr zur Verfügung.
Am 23.11.2014 begehen wir den 23. Sonntag nach Trinitatis“
Die Frage, ob man dem Staat Steuern zahlen solle oder nicht, steht am 23. Sonntag nach Trinitatis im Vordergrund. Die Kirche weiß, dass sie in dieser Welt nur Gast ist und daher auch Freiheit ihr gegenüber hat. Zugleich aber, da wir in dieser Welt leben, haben wir eine Verantwortung für sie wahrzunehmen, indem wir mit unserem Gebet für sie eintreten. Ein Staat aber, der den Menschen nicht achtet und ihm seine Würde nimmt, handelt entgegen dem Evangelium und wird daher auch von der Gemeinde Jesu zur Änderung seines Tuns aufgerufen werden.
Wochenspruch:
Dem König aller Könige und Herr aller Herren, der allein Unsterblickeit hat, dem sei Ehre und ewige Macht! (1. Tim 6, 15b.16a.c)
Wochenlied:
„In dich hab ich gehoffet, Herr“ (EG 275)
YouTube – Musikvideo zum Wochenlied
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Bach-Kantaten für den 23. Sonntag nach ”Trinitatis“
Wilhelm Friedemann Bach (* 22. November 1710 in Weimar; † 1. Juli 1784 in Berlin) war ein deutscher Komponist aus der Familie Bach. Wilhelm Friedemann war der älteste Sohn Johann Sebastian Bachs. Aus seinem Geburtsort Weimar kam er 1717 mit seiner Familie nach Köthen, wo er die Lateinschule besuchte. Ab Juni 1723 besuchte er die Leipziger Thomasschule, nahm 1727 Violinunterricht bei Johann Gottlieb Graun, wurde 1729 als Jurastudent an der Universität Leipzig immatrikuliert und studierte außer den Rechten auch Philosophie und Mathematik
Wilhelm Friedemann Bach wechselte 1746-1770 nach Halle a.d. Saale zur Marktkirche Unserer Lieben Frauen. Sein Pflichtenkreis war umfangreicher als in Dresden: zu hohen Festtagen und Sonntagen mußten die drei Hauptkirchen (Liebfrauen-, St. Ulrich-, St. Moritzkirche), an kleineren Festtagen die Liebfrauenkirche mit Kantaten versehen werden. Ihm standen auch Stadtmusiker und ein Collegium Musicum zur Verfügung. Seine Stellung ähnelte derjenigen seines Vaters in Leipzig; auch den Titel „Director Musices“ führte er.
Zu Pfingsten 1746 führte er seine erste Kantata „Wer mich liebet“ auf. Ca. 20 Kantanten sind aus dieser Zeit erhalten. Wilhelm Friedemann Bach hatte dort ausgezeichnete Schüler herangebildet. (Johann Samuel Petri, Friedrich Wilhelm Rust). 1764 gab er sein Amt in Halle auf. Seither lebte er ohne feste Anstellung und versuchte, durch Konzerte, Unterricht und Kompositionen seinen Lebensunterhalt zu verdienen. 1770 zog er nach Braunschweig, im Frühjahr 1774 nach Berlin wo er dort am 1. Juli 1784 verstarb.
Charakterlich ist Wilhelm Friedemann Bach seinem Vater, von dem er sich zeitlebens überschattet gefühlt haben muss, in mancher Hinsicht ähnlich gewesen. Als „unbequemer, widerborstiger Zeitgenosse“ geriet auch er in Konflikt mit seinen Vorgesetzten in einem Amt, das dem des Leipziger Thomaskantors durchaus ähnelte. Grundsätzlich wird über seine Rezeption neu nachzudenken sein, erst recht über seine Kirchenmusik in Halle, die im Vergleich ohne jeden Zweifel zum Innovativsten gehört, was in dieser Zeit geschrieben wurde.
Video Wilhelm Friedemann Bach (1710-1784)
Kantate Cantata:
„Dies ist der Tag“ for Soprano, Alto, Tenor, Chorus, 2 Flutes, 2 Oboes, 2 Horns, Bassoon, Strings and Basso continuo, F. 85.
Rheinische Kantorei and Das Kleine Konzert, on period instruments.
I. Recitativo Accompagnato: „Dies ist der Tag“ (Sopran)
II. Aria: „Süßer Hauch von Gottes Throne“ (Tenor)
III. Recitativo: „Ich folge dir“ (Alt)
IV. Aria: „Entzünde mich, du Kraft der größten Liebe!“ (Baß)
V. Choral: „Heilger Geist in Himmels Throne“
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Musik und Liturgie:
Peter Wollny, Januar 2011
Als der älteste Sohn Johann Sebastian Bachs am 12. Mai 1764 dem Oberpfarrer die Schlüssel zur Orgelempore der Marktkirche von Halle an der Saale zurückgab und seinen Dienst quittierte, ging in die- ser Stadt eine glanzvolle musikalische Epoche sang- und klanglos zu Ende. Seit Samuel Scheidt war die Organistenstelle stets von herausragenden Virtuosen und Komponisten bekleidet worden. Friedemann Bach hatte über Jahre hinweg mit ansehen müssen, wie die anfangs noch günstigen Bedingungen seiner Anstellung sich zunehmend verschlechterten, sodass ihm für die Verwirklichung seiner künstlerischen Ziele zuletzt offenbar kaum noch Spielraum blieb.
In seinen etwa 20 erhaltenen Kantaten und Messkompositionen gelangte der Bach-Sohn zu musikalischen Lösungen, die immer wieder aufs Neue nach Pathos und Anmut, Brillanz und Originalität, kunstreicher Mannigfaltigkeit und natürlicher Schlichtheit streben. Zwei neue CDs, beide fast ausnahmslos mit Ersteinspielungen angefüllt, dokumentieren die weithin vergessenen musikalischen Perlen und führen zu einem audiophilen Genuss.
Viele seiner Werke galten lange als verschollen. Seit den 1990er-Jahren liegen zunehmend mehr Einspielungen vor. Der Harvard-Professor Christoph Wolff trug 1999 mit seiner Entdeckung umfangreicher bis dahin verschollener Bestände des Archivs der Singakademie Berlin in Kiew zu einer Erweiterung der Anzahl der bekannten Noten Bachs bei. Im Jubiläumsjahr 2010 veröffentlichte das Bach-Archiv Leipzig eine elfbändige Gesamtdokumentation mit Unterstützung des Packard Humanities Institute in Los Altos, Kalifornien. Im selben Jahr begann eine CD-Ausgabe der vollständigen Werke des Komponisten unter Verwendung des wiederentdeckten Materials aus dem Archiv.
Aufführungsorte:Kantaten für den „22. und 23. Sonntag nach Trinitatis“
Veranstaltungsorte:
CD1 – All Saints, Tooting am 17. November 2000
CD 2 – Winchester Cathedral, am 26. November 2000
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CD – e i n s – Inhalte:Kantaten für den „22. Sonntag nach Trinitatis“
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BWV 55 “Ich armer Mensch, ich Sündenknecht“
Gardiner Pilgrimage CD – SDG 171 – Vol. 12 – CD 1
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BWV 60 “O Ewigkeit, du Donnerwort II
Gardiner Pilgrimage CD – SDG 171 – Vol. 12 – CD 1
BWV 89 “Was soll ich aus dir machen, Ephraim“
Gardiner Pilgrimage CD – SDG 171 – Vol. 12 – CD 1
BWV 115 “Mache dich, mein Geist, bereit“
Gardiner Pilgrimage CD – SDG 171 – Vol. 12 – CD 1
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CD –z w e i – Inhalte:Kantaten für das „23. Sonntag Nach Trinitatis“
BWV 52 – „Falsche Welt, dir trau ich nicht“
Gardiner Pilgrimage CD – SDG 171 – Vol. 12 – CD 2
BWV 139 – „Wohl dem, der sich auf seinen Gott“
Gardiner Pilgrimage CD – SDG 171 – Vol. 12 – CD 2
BWV 140 – „Wachet auf, ruft uns die Stimme“
Gardiner Pilgrimage CD – SDG 171- Vol. 12 – CD 2
BWV 163 – „Nur jedem das Seine !“
Gardiner Pilgrimage CD – SDG 168 – Vol. 11 – CD 2…
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.Kantaten für den 23. Sonntag nach Trinitatis
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Aufführungsort: Winchester Cathedral, am 26. November 2000
Kantaten-Beschreibung:
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Kantate: BWV 139 „Wohl dem, der sich auf seinen Gott“
Ebenfalls nicht mehr vorhanden ist das Autograph der Partitur zu der Kantate
BWV 139 „Wohl dem, der sich auf seinen Gott“,
mit der wir unser Konzert begannen. Erhalten ist ein unvollständiger Satz von Stimmen, die bei der Uraufführung im November 1724 verwendet wurden. Zum Glück lassen sich diese ergänzen durch den figurierten Continuopart der letzten beiden Sätze, den Bach für eine Wiederaufführung zwischen 1732 und 1735 eigenhändig transponierte, durch den obligaten Violinpart, den sein zukünftiger Schwiegersohn Johann Christoph Altnickol zwischen 1744 und 1747 für die Bass-Arie (Nr. 4) ausschrieb, sowie durch die überzeugende Rekonstruktion, die Robert Levin für den fehlenden zweiten Violinpart der Tenor-Arie (Nr. 2) für uns hergestellt hat. Solche Lücken finden sich im Quellenmaterial dieser vereinzelten, gelegentlich verwendeten Stücke leider allzu oft. Glücklicherweise haben wir alle notwendigen Stimmen für den Eingangschor, eine raffiniert gebaute Choralfantasie in E-dur.
Aufbauend auf den drei gleich langen Segmenten der Choralform (A–A–B) variiert Bach geschickt die Verteilung des melodischen Materials, das den tiefen, mit den Instrumenten in einen heftigen konzertanten Diskurs verstrickten Stimmen (Streichern und zwei Oboen d’amore) gemeinsam ist. Doch überall scheint durch, welcher Einfallsreichtum Bachs Musik auszeichnet. Die pastorale Lyrik, die den ersten Abschnitt prägt, schildert das Vertrauen des wahren Gläubigen, ‚der sich auf seinen Gott / recht kindlich kann verlassen’; ihr folgt im zweiten Teil der trotzige Verweis auf die Widrigkeiten der Welt und ‚alle Teufel [die ihn] hassen’, während im abschließenden Abschnitt (B), wo er ‚dennoch wohlvergnügt’ bleibt, Bach die Proportionen zwischen den vokalen und instrumentalen Episoden angleicht, um zu einer befriedigenden Auflösung zu gelangen.Bach fährt mit einer mächtigen Tenor–Arie mit zwei obligaten Violinen fort, in der die Zuversicht schaffende, beharrlich wiederholte Behauptung ‚Gott ist mein Freund’ durch die ungestüme Musik unterhöhlt wird, die den Feind schildert, der sich mit ‚Neid und Hass’ gegen den Gläubigen erhebt.
Es dürfte eines der wenigen Beispiele in der Barockliteratur sein, wo Scherzhaftigkeit in der Musik beabsichtigt ist: ‚Ja, redet nur die Wahrheit spärlich, / seid immer falsch, was tut mir das? / Ihr Spötter seid mir ungefährlich’. Zu spüren ist, wie Bach seinen ganzen Einfallsreichtum ausschöpft, um den Stil einer italienischen Triosonate den Anforderungen dieses aufsässigen Textes anzupassen, um zu betonen, in welcher Zwickmühle sich der Tenor befindet.
Noch viel fesselnder ist die Bass-Arie (Nr. 4) für konzertierende Violine, die gegen zwei unisono geführte Oboen d’amore und Continuo gesetzt ist. Hier wechselt Bach bei den Worten ‚Doch plötzliche erscheinet die helfende Hand’ von einem bröseligen Gefüge mit doppelt punktierten Noten zu einer Textur im 6/8-Takt, wie sie unbekümmerter nicht sein kann. Das geschieht nahtlos (dreimal), wie ein Ausblenden oder Überblenden im Film, und lässt an die ausgestreckte Hand Gottes denken, die Michelangelo in der Sixtinischen Kapelle gemalt hat. Doch lange dauert das nicht, es ist nur ein Vorspiel bis zur Rückkehr der bröseligen Rhythmen des ‚Unglücks’ und zwei Abschnitten, wo sich das Tempo verringert, die konzertierenden Instrumente ausscheiden und ein Arioso ‚des Trostes Licht’ schildert, das von weitem scheint.
”Das Bachfest 2015 steht unter dem Motto “So herrlich stehst Du, liebe Stadt!”. Zum Jubiläum der Ersterwähnung Leipzigs vor 1.000 Jahren werden musikalische Werke aufgeführt, die in der sächsischen Metropole entstanden oder mit ihrem Musikleben unmittelbar verbunden sind.
Vom 12. bis 21. Juni 2015 sind namhafte Künstler und Ensembles eingeladen, darunter Philippe Herreweghe und das Collegium Vocale Gent, Masaaki Suzuki und als “Ensemble in residence” das Ensemble 1704 unter Leitung von Vaclav Luks.
Der Ticketverkauf für das Bachfest Leipzig 2015 beginnt am 15. Oktober 2014.
Bass; Hans Hamptmann; Günther Ramin, conductor(1940 / 1956)
Günther Ramin is both a musical and historical legend in Germany today. His tenure as Cantor of Bach’s “old church”, St Thomas’ Leipzig, from 1940 to 1956, spanned one of the most difficult periods in Germany’s recent history, to which Ramin responded with musicianship, enthusiasm, conviction, loyalty and persistence. His 100th birthday anniversary on October 15th 1998 was celebrated “officially” by the special issue of a large 3 DM stamp depicting Ramin conducting the Thomanerchor; the occasion also provided an appropriate opportunity for historical, political and musical reminiscences.
In mild October sun a gathering of old friends and ex-Thomanerchor singers gathered at Ramin’s Leipzig graveside to hear the Thomanerchor under its new conductor Georg Christoph Biller sing Ramin’s own youthful composition: the motet “Out of Zion breaks the wondrous light of God”.
.Die DVD (in Deutsch, keine Untertitel) eine Filmaufnahme der kompletten Kantate, Einführungs-Workshop, Reflexion Vortrag des Redners und ein filmisches Porträt der JS Bach-Stiftung..
Video: Cantata BWV 139 Arie „Wohl dem, der sich auf seinen Gott“
Einführungsworkshop zur Kantate BWV 139 „Wohl dem, der sich auf seinen Gott“ (J. S. Bach-Stiftung) Der Ausschnitt aus dem Einführungsworkshop zur Arie der J. S. Bach Kantate BWV 139 „Wohl dem, der sich auf seinen Gott“ mit Rudolf Lutz und Karl Graf.
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CD’s & DVD’sder Johann Sebastian Bach-Stiftung St. Gallen
Sicher kennst du die Kaffeekantate – BWV 211 von Johann Sebastian Bach. Aber hast du auch schon einmal von einer Weinkantate gehört? – Nein? – Gemeinsam schaffen wir ein neues Kapitel Musik! Mehr Infos unter dem nachstehenden Link:
Weiterhin stelle ich für jeden Sonntag / Feiertag im Kirchenjahr für die Besucher von
„Volkers Klassikseiten J.S. Bach“
eine Hör- oder Sehprobe und eine „Bach-Kantaten-Beschreibung“ für den entsprechenden Sonntag-Feiertag im Kirchenjahr zur Verfügung.
Am 11.11.2012 begehen wir den 23. Sonntag nach Trinitatis“
Die Frage, ob man dem Staat Steuern zahlen solle oder nicht, steht am 23. Sonntag nach Trinitatis im Vordergrund. Die Kirche weiß, dass sie in dieser Welt nur Gast ist und daher auch Freiheit ihr gegenüber hat. Zugleich aber, da wir in dieser Welt leben, haben wir eine Verantwortung für sie wahrzunehmen, indem wir mit unserem Gebet für sie eintreten. Ein Staat aber, der den Menschen nicht achtet und ihm seine Würde nimmt, handelt entgegen dem Evangelium und wird daher auch von der Gemeinde Jesu zur Änderung seines Tuns aufgerufen werden.
Wochenspruch:
Dem König aller Könige und Herr aller Herren, der allein Unsterblickeit hat, dem sei Ehre und ewige Macht! (1. Tim 6, 15b.16a.c)
Wochenlied:
„In dich hab ich gehoffet, Herr“ (EG 275)
YouTube – Musikvideo zum Wochenlied
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Bach-Kantaten für den 23. Sonntag nach ”Trinitatis“
Wilhelm Friedemann Bach (* 22. November 1710 in Weimar; † 1. Juli 1784 in Berlin) war ein deutscher Komponist aus der Familie Bach. Wilhelm Friedemann war der älteste Sohn Johann Sebastian Bachs. Aus seinem Geburtsort Weimar kam er 1717 mit seiner Familie nach Köthen, wo er die Lateinschule besuchte. Ab Juni 1723 besuchte er die Leipziger Thomasschule, nahm 1727 Violinunterricht bei Johann Gottlieb Graun, wurde 1729 als Jurastudent an der Universität Leipzig immatrikuliert und studierte außer den Rechten auch Philosophie und Mathematik
Wilhelm Friedemann Bach wechselte 1746-1770 nach Halle a.d. Saale zur Marktkirche Unserer Lieben Frauen. Sein Pflichtenkreis war umfangreicher als in Dresden: zu hohen Festtagen und Sonntagen mußten die drei Hauptkirchen (Liebfrauen-, St. Ulrich-, St. Moritzkirche), an kleineren Festtagen die Liebfrauenkirche mit Kantaten versehen werden. Ihm standen auch Stadtmusiker und ein Collegium Musicum zur Verfügung. Seine Stellung ähnelte derjenigen seines Vaters in Leipzig; auch den Titel „Director Musices“ führte er.
Zu Pfingsten 1746 führte er seine erste Kantata „Wer mich liebet“ auf. Ca. 20 Kantanten sind aus dieser Zeit erhalten. Wilhelm Friedemann Bach hatte dort ausgezeichnete Schüler herangebildet. (Johann Samuel Petri, Friedrich Wilhelm Rust). 1764 gab er sein Amt in Halle auf. Seither lebte er ohne feste Anstellung und versuchte, durch Konzerte, Unterricht und Kompositionen seinen Lebensunterhalt zu verdienen. 1770 zog er nach Braunschweig, im Frühjahr 1774 nach Berlin wo er dort am 1. Juli 1784 verstarb.
Charakterlich ist Wilhelm Friedemann Bach seinem Vater, von dem er sich zeitlebens überschattet gefühlt haben muss, in mancher Hinsicht ähnlich gewesen. Als „unbequemer, widerborstiger Zeitgenosse“ geriet auch er in Konflikt mit seinen Vorgesetzten in einem Amt, das dem des Leipziger Thomaskantors durchaus ähnelte. Grundsätzlich wird über seine Rezeption neu nachzudenken sein, erst recht über seine Kirchenmusik in Halle, die im Vergleich ohne jeden Zweifel zum Innovativsten gehört, was in dieser Zeit geschrieben wurde.
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Video Wilhelm Friedemann Bach (1710-1784)
Kantate „Dies ist der Tag ‚, da Jesu Leidenskraft“
Als der älteste Sohn Johann Sebastian Bachs am 12. Mai 1764 dem Oberpfarrer die Schlüssel zur Orgelempore der Marktkirche von Halle an der Saale zurückgab und seinen Dienst quittierte, ging in die- ser Stadt eine glanzvolle musikalische Epoche sang- und klanglos zu Ende. Seit Samuel Scheidt war die Organistenstelle stets von herausragenden Virtuosen und Komponisten bekleidet worden. Friedemann Bach hatte über Jahre hinweg mit ansehen müssen, wie die anfangs noch günstigen Bedingungen seiner Anstellung sich zunehmend verschlechterten, sodass ihm für die Verwirklichung seiner künstlerischen Ziele zuletzt offenbar kaum noch Spielraum blieb.
In seinen etwa 20 erhaltenen Kantaten und Messkompositionen gelangte der Bach-Sohn zu musikalischen Lösungen, die immer wieder aufs Neue nach Pathos und Anmut, Brillanz und Originalität, kunstreicher Mannigfaltigkeit und natürlicher Schlichtheit streben. Zwei neue CDs, beide fast ausnahmslos mit Ersteinspielungen angefüllt, dokumentieren die weithin vergessenen musikalischen Perlen und führen zu einem audiophilen Genuss.
Viele seiner Werke galten lange als verschollen. Seit den 1990er-Jahren liegen zunehmend mehr Einspielungen vor. Der Harvard-Professor Christoph Wolff trug 1999 mit seiner Entdeckung umfangreicher bis dahin verschollener Bestände des Archivs der Singakademie Berlin in Kiew zu einer Erweiterung der Anzahl der bekannten Noten Bachs bei. Im Jubiläumsjahr 2010 veröffentlichte das Bach-Archiv Leipzig eine elfbändige Gesamtdokumentation mit Unterstützung des Packard Humanities Institute in Los Altos, Kalifornien. Im selben Jahr begann eine CD-Ausgabe der vollständigen Werke des Komponisten unter Verwendung des wiederentdeckten Materials aus dem Archiv.
Aufführungsorte:Kantaten für den „22. und 23. Sonntag nach Trinitatis“
Veranstaltungsorte:
CD1 – All Saints, Tooting am 17. November 2000
CD 2 – Winchester Cathedral, am 26. November 2000
————————————————————————————————
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CD – e i n s – Inhalte:Kantaten für den „22. Sonntag nach Trinitatis“
.
BWV 55 “Ich armer Mensch, ich Sündenknecht“
Gardiner Pilgrimage CD – SDG 171 – Vol. 12 – CD 1
.
BWV 60 “O Ewigkeit, du Donnerwort II
Gardiner Pilgrimage CD – SDG 171 – Vol. 12 – CD 1
BWV 89 “Was soll ich aus dir machen, Ephraim“
Gardiner Pilgrimage CD – SDG 171 – Vol. 12 – CD 1
BWV 115 “Mache dich, mein Geist, bereit“
Gardiner Pilgrimage CD – SDG 171 – Vol. 12 – CD 1
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CD –z w e i – Inhalte:Kantaten für das „23. Sonntag Nach Trinitatis“
BWV 52 – „Falsche Welt, dir trau ich nicht“
Gardiner Pilgrimage CD – SDG 171 – Vol. 12 – CD 2
BWV 139 – „Wohl dem, der sich auf seinen Gott“
Gardiner Pilgrimage CD – SDG 171 – Vol. 12 – CD 2
BWV 140 – „Wachet auf, ruft uns die Stimme“
Gardiner Pilgrimage CD – SDG 171- Vol. 12 – CD 2
BWV 163 – „Nur jedem das Seine !“
Gardiner Pilgrimage CD – SDG 168 – Vol. 11 – CD 2…
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.Kantaten für den 23. Sonntag nach Trinitatis
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Aufführungsort: Winchester Cathedral, am 26. November 2000
Kantaten-Beschreibung:
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Kantate: BWV 139 „Wohl dem, der sich auf seinen Gott“
Ebenfalls nicht mehr vorhanden ist das Autograph der Partitur zu der Kantate
BWV 139 „Wohl dem, der sich auf seinen Gott“,
mit der wir unser Konzert begannen. Erhalten ist ein unvollständiger Satz von Stimmen, die bei der Uraufführung im November 1724 verwendet wurden. Zum Glück lassen sich diese ergänzen durch den figurierten Continuopart der letzten beiden Sätze, den Bach für eine Wiederaufführung zwischen 1732 und 1735 eigenhändig transponierte, durch den obligaten Violinpart, den sein zukünftiger Schwiegersohn Johann Christoph Altnickol zwischen 1744 und 1747 für die Bass-Arie (Nr. 4) ausschrieb, sowie durch die überzeugende Rekonstruktion, die Robert Levin für den fehlenden zweiten Violinpart der Tenor-Arie (Nr. 2) für uns hergestellt hat. Solche Lücken finden sich im Quellenmaterial dieser vereinzelten, gelegentlich verwendeten Stücke leider allzu oft. Glücklicherweise haben wir alle notwendigen Stimmen für den Eingangschor, eine raffiniert gebaute Choralfantasie in E-dur.
Aufbauend auf den drei gleich langen Segmenten der Choralform (A–A–B) variiert Bach geschickt die Verteilung des melodischen Materials, das den tiefen, mit den Instrumenten in einen heftigen konzertanten Diskurs verstrickten Stimmen (Streichern und zwei Oboen d’amore) gemeinsam ist. Doch überall scheint durch, welcher Einfallsreichtum Bachs Musik auszeichnet. Die pastorale Lyrik, die den ersten Abschnitt prägt, schildert das Vertrauen des wahren Gläubigen, ‚der sich auf seinen Gott / recht kindlich kann verlassen’; ihr folgt im zweiten Teil der trotzige Verweis auf die Widrigkeiten der Welt und ‚alle Teufel [die ihn] hassen’, während im abschließenden Abschnitt (B), wo er ‚dennoch wohlvergnügt’ bleibt, Bach die Proportionen zwischen den vokalen und instrumentalen Episoden angleicht, um zu einer befriedigenden Auflösung zu gelangen.Bach fährt mit einer mächtigen Tenor–Arie mit zwei obligaten Violinen fort, in der die Zuversicht schaffende, beharrlich wiederholte Behauptung ‚Gott ist mein Freund’ durch die ungestüme Musik unterhöhlt wird, die den Feind schildert, der sich mit ‚Neid und Hass’ gegen den Gläubigen erhebt.
Es dürfte eines der wenigen Beispiele in der Barockliteratur sein, wo Scherzhaftigkeit in der Musik beabsichtigt ist: ‚Ja, redet nur die Wahrheit spärlich, / seid immer falsch, was tut mir das? / Ihr Spötter seid mir ungefährlich’. Zu spüren ist, wie Bach seinen ganzen Einfallsreichtum ausschöpft, um den Stil einer italienischen Triosonate den Anforderungen dieses aufsässigen Textes anzupassen, um zu betonen, in welcher Zwickmühle sich der Tenor befindet.
Noch viel fesselnder ist die Bass-Arie (Nr. 4) für konzertierende Violine, die gegen zwei unisono geführte Oboen d’amore und Continuo gesetzt ist. Hier wechselt Bach bei den Worten ‚Doch plötzliche erscheinet die helfende Hand’ von einem bröseligen Gefüge mit doppelt punktierten Noten zu einer Textur im 6/8-Takt, wie sie unbekümmerter nicht sein kann. Das geschieht nahtlos (dreimal), wie ein Ausblenden oder Überblenden im Film, und lässt an die ausgestreckte Hand Gottes denken, die Michelangelo in der Sixtinischen Kapelle gemalt hat. Doch lange dauert das nicht, es ist nur ein Vorspiel bis zur Rückkehr der bröseligen Rhythmen des ‚Unglücks’ und zwei Abschnitten, wo sich das Tempo verringert, die konzertierenden Instrumente ausscheiden und ein Arioso ‚des Trostes Licht’ schildert, das von weitem scheint.
Erstmals wagt sich ein Veranstalter daran, die theologischen, dramaturgischen und kompositionstechnischen Verbindungslinien der großen oratorischen Kompositionen Bachs in eine unmittelbare Beziehung zu setzen: Weihnachts-Oratorium, Johannespassion, Oster- und Himmelfahrts-Oratorium fügen sich zu einem inhaltlich wie musikalisch bestimmten Großprojekt zusammen.
.Die DVD (in Deutsch, keine Untertitel) eine Filmaufnahme der kompletten Kantate, Einführungs-Workshop, Reflexion Vortrag des Redners und ein filmisches Porträt der JS Bach-Stiftung..
1.) SDG 171 Vol. 12 – BACH Kantaten für den XXII. & XXIII. SONNTAG nach Trinitatis
2.) SDG 174 – Vol. 18 – Bach-Kantaten zum Weihnachtsfest, dem Fest der Epiphanie & den ersten Sonntag nach Erscheinung.
3.) Gesamt-Aufnahmen der SDG-Reihe – 27 CD’s für £ 405.00 im SDG-Shop
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Cover: SDG 174 Vol. 18 zwei CDs
Frühere Versionen in beiden Serien haben ein phänomenales Medienecho hervorgerufen und erhielten positive Bewertungen für die künstlerische Leistung, Klangqualität und Verpackung.
Hörprobe: „Klicken Sie auf ein Cover zum abspielen der Soundbites.“
SDG 171 Volumen 12 (2 CDs) enthält:
CD eins:
Kantaten für den zweiundzwanzigsten Sonntag nach Trinitatis
BWV 55 – Ich armer Mensch, ich Sündenknecht
BWV 89 – Was soll ich aus dir machen, Ephraim
BWV 115 – Mache dich, mein Geist, bereit
BWV 60 – O Ewigkeit, du Donnerwort II
(Aufgezeichnet: All Saints, Tooting, London)
Solisten: Joanne Lunn | Robin Tyson
James Gilchrist | Peter Harvey
CD zwei:
Kantaten für den dreiundzwanzigsten Sonntag nach Trinitatis
BWV 139 – Wohl dem, der sich auf seinen Gott
BWV 163 – Nur jedem das Seine
BWV 52 – Falsche Welt, dir trau ich nicht
BWV 140 – Wachet auf, ruft uns die Stimme
(Aufgezeichnet: Winchester Cathedral)
Solisten: Gillian Keith | Susan Hamilton
Hilary Summers | William Kendall | Peter Harvey
Der Monteverdi Choir | The English Baroque Soloists | John Eliot Gardiner
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Click herefor a German Übersetzung von „Sir Gardiner’s Reisetagebuch.“
Reisetagebuch-Meinungen-Notizen der Künstler im Cantatafinder:
Kantaten für den zweiundzwanzigsten und dreiundzwanzigsten Sonntag nach Trinitatis.
John Eliot Gardiner, The Monteverdi Choir und The English Baroque Soloists haben beide Programme in England aufgenommen: „At All Saints Church“ in Tooting und „Winchester Cathedral“, im November 2000.
Die Solisten sind James Gilchrist, Peter Harvey und Joanne Lunn.
Das Highlight dieses Albums ist „Wachet auf, ruft uns die Stimme“ – einer der bekanntesten Kantaten Bachs, und eines, das lange Teil des Monteverdi Choir Repertoire wurde. Es ist, „eine Kantate ohne Schwächen, emotional und spirituell von höchster Ordnung“.
„Ich armer Mensch, ich Sündenknecht“ – ist Bachs einzige Kantate für Solo-Tenor die noch vorhanden ist. Es ist bewegend von James Gilchrist gesungen worden.
Von drei Kantaten auf das Gleichnis vom ungerechten Haushälter (BWV 55, 89, 115), „Mache dich, mein Geist, bereit“ zeichnen sich durch ihre subtile instrumentale, textliche und fesselnde Arien aus, die erinnern an die Sehnsucht der Seele und für die göttliche Barmherzigkeit.
Die Aufnahme in Tooting (CD1) ist die einzige in der ganzen Reihe, die nicht live aufgenommen wurde: das ursprüngliche Konzert fand in der „Eton Kapelle“, direkt unter dem Flughafen Heathrow statt, also mussten wir versuchen, die Aufnahmen neu und zu den gleichen Bedingungen an einem ruhigeren Ort aufzunehmen.
Dieses Album enthält ein separates Index Blatt von der Kantaten Serie!
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Cover SDG 174 Vol. 18 zwei CDs
SDG 174 Volumen 18 (2 CDs) enthält:
Kantaten für Weihnachten:
BWV 63 – Christen, ätzet diesen Tag
BWV 191 – Gloria in excelsis Deo
(Aufgezeichnet: Herderkirche, Weimar)
Solisten: Claron McFadden | Bernarda Fink
Christopher Genz | Dietrich Henschel
Hörprobe: „Klicken Sie auf ein Cover oben zum abspielen der Soundbites.“
Kantaten für den Dreikönigstag:
BWV 65 – Sie werden aus Saba alle kommen
BWV 123 – Liebster Immanuel, Herzog der Frommen
(Aufgezeichnet: Nikolaikirche, Leipzig)
Solisten: Magdalena Kožená | Sally Bruce-Payne
James Gilchrist | Peter Harvey
Kantaten für den ersten Sonntag nach Epiphanias
BWV 154 – Mein liebster Jesus ist verloren
BWV 124 – Meinen Jesum lass ich nicht
BWV 32 – Liebster Jesu, mein Verlangen
(Aufgezeichnet: Hauptikirche St Jakobi, Hamburg)
Solisten: Claron McFadden | Michael Chance
James Gilchrist | Peter Harvey
Der Monteverdi Choir | The English Baroque Soloists | John Eliot Gardiner
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Click herefor a German Übersetzung von „Sir Gardiner’s Reisetagebuch.“
Reisetagebuch-Meinungen-Notizen der Künstler im Cantatafinder:
SDG 174 Vol. 18 – ist die lang erwartete letzte CD der Bach-Kantaten Pilgerfahrt, über das musikalische Ereignisse des letzten Jahrzehnts wurde viel gesprochen.
Dies ist eine Anthologie der Weihnachtszeit, kombiniert Kantaten für Weihnachten und Epiphanie.Es verfügt über anerkannte Solisten, darunter Magdalena Kožená, Bernarda Fink, Michael Chance, James Gilchrist und Christopher Genz.
Das Album eröffnet die Aufnahmen mit „Christen, ätzet diesen Tag“, die zu Weihnachten 1999 – zu Beginn der einjährigen Bach Cantata Pilgrimage – durchgeführt wurde, Dies ist einer der bekanntesten Kantaten Bachs. Das Accompagnato recit wurde von Bernarda Fink mit großem Erfolg gesungen.
„Gloria in excelsis Deo“, das Lied der Engel bei der Geburt des Jesuskindes, ist, wie das Gloria in der B-Moll-Messe bekannt.
„Sie werden aus Saba alle kommen“ beschreibt die Prozession der Heiligen Drei Könige. Bach vermittelt die Majestät der Szene mit hohen Hörnern, Blockflöten und Oboen da caccia, um ein Ost-ähnliche Atmosphäre zu schaffen.
Die Kantaten auf diesem Album zeigt eine große Vielfalt des dramatischen Ausdrucks. „Mein liebster Jesus ist verloren“ und „Liebster Jesu, mein Verlangen“ erzählen die gleiche Geschichte, aber in einem anderen Stil, im Ausdruck verschiedener Emotionen.
Dieses Album wurde in der Weimarer Herderkirche, der Leipziger Nikolaikirche und der Hamburger Hauptkirche St. Jakobi – aufgezeichnet.
SDG 174 ist mit einem separaten Index Blatt der Kantate Serie beigefügt worden.
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Prächtige Kantaten-Einspielungen von SDG sind zu erwarten und als ein Weihnachtsgeschenk vortrefflich geeignet. Leider ist mit diesen 2 Veröffentlichungen die SDG-Serie von der „Bach-Cantata-Pilgrimage 2000“ beendet worden, ich bin gespannt, was in Zukunft an Neueinspielungen von Sir J.E. Gardiner und seinem Label: SDG zu erwarten haben.
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Label-Shop: SDG-Gesamt-Aufnahmen..!!
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