Weiterhin stelle ich für jeden Sonntag / Feiertag im Kirchenjahr für die Besucher von
„Volkers Klassikseiten J.S. Bach“
eine Hör- oder Sehprobe und eine „Bach-Kantaten-Beschreibung“ für den entsprechenden Sonntag-Feiertag im Kirchenjahr steht zur Verfügung.
Am 06.12.2020 begehen wir den 2. Advent
„Seht auf und erhebt eure Häupter!“ Adventlich leben heißt, in Erwartung leben. Der zweite Advent schließt auch die Hoffnung auf die Wiederkunft Christi ein.
Predigttext: Lukas 21,25–33
Hoffnung auf Befreiung Kopf einziehen und durch oder „Kopf hoch, wird schon wieder“ sagen wir – ein schwacher Trost. Wir sind meist sprachlos, wenn andere beschwert sind.
Gerade den Gebeugten und Niedergedrückten, den Zurückgewiesenen und Benachteiligten gilt die Frohe Botschaft: Haltet durch! Richtet euch auf, denn Gott sieht die Bedrängnis und hört das Klagen. Auch wenn es nicht so scheint: Wer auf Erlösung wartet, hofft nicht vergeblich. Wie der Frühling auf den harten Winter folgt und die Ernte auf die Saat, so wird der Sehnsucht nach Gott sein Kommen folgen. Darum: Kopf hoch, damit ihr ihn kommen seht. Der Zweite Advent spricht von einem kosmischen, umwälzenden Befreiungsgeschehen. Die Wiederkunft Jesu wird nicht unbemerkt bleiben. Sie wird uns erschrecken, aber nicht zum Fürchten sein. Wer beharrlich mit seiner kleinen Kraft nach Gott Ausschau hält, den wird er nicht enttäuschen.
Advent heißt Ankunft – Kommen dessen, der helfen und retten kann: Jesus Christus. Das Motiv seines Kommens in die Welt hat der Liederdichter Paul Gerhardt in einem Adventslied so ausgedrückt: Nichts, nichts hat dich getrieben / zu mir vom Himmelszelt / als das geliebte Lieben / damit du alle Welt in ihren Tausend Plagen und großen Jammerlast / die kein Mund kann aussagen / so fest umfangen hast. (Paul Gerhardt, EG 11). Ich frage mich: Worauf warte ich? Ich lese den Liedvers Zeile für Zeile und beziehe ihn auf mich. Ich bringe meine „Plagen“ vor den, der kommen will: Jesus Christus.
Ab Sonntag, 19. April 2020, um 10 Uhr (britischer Zeit) wird an jedem Sonntag eine neue Kantate aufgeführt, die von J.S. Bach und speziell von John Eliot Gardiner ausgewählt wird.
Am 06.12.2020 ab 10 Uhr hören Sie,
MonteverdiChoir & Orch @mco_london
🎶 Kantaten der Woche 🎶
Wir streamen jetzt Bachs Kantaten BWV 70
Monteverdi England mit der Kantate zu dieser Woche des 2. Advent. J.S. Bach Kantate BWV 70 „Wachet betet, betet wachet“ Kantate für den 2. Advent. Dirigent J.E. Gardiner, Monteverdi Choir English Baroque Soloists.
Weiterhin stelle ich für jeden Sonntag / Feiertag im Kirchenjahr für die Besucher von
„Volkers Klassikseiten J.S. Bach“
eine Hör- oder Sehprobe, Radio-Programme mit Bach-Kantaten und eine „Bach-Kantaten-Beschreibung“ für den entsprechenden Sonntag-Feiertag im Kirchenjahr zur Verfügung.
Der Buß- und Bettag ist ein Tag der Umkehr, der heilsamen Neuausrichtung. „Herr, lass ihn noch dies Jahr, bis ich um ihn herum grabe und ihn dünge; vielleicht bringt er doch noch Frucht …“: das Evangelium vom Feigenbaum macht Hoffnung und stellt den Bußtag in den Horizont der Verheißung Gottes.
Predigttext: Römer 2,1–11
Den Kurs überprüfen
Ich ahne, dass ich meine rastlose Lebensweise ändern müsste und ignoriere es. Ich tue anderen Unrecht, aber ich gestehe es mir nicht ein. Zur Ehrlichkeit mit mir selbst, zu einem wahrhaftigen Blick auf meine Schwächen ruft der Buß- und Bettag auf.
Kein Mensch ist vollkommen, jeder macht Fehler. Und so sprechen die Texte an diesem Tag von Gottes Zorn und Gottes Enttäuschung über die Menschen, die nicht auf ihn hören. Aber sie erzählen auch von Gottes Geduld, mit der er auf unsere Einsicht wartet und auf unsere Rückkehr zum Weg der Gerechtigkeit, der Liebe und Achtsamkeit hofft. Doch Umkehr kommt nicht von allein. Der Buß- und Bettag erinnert daran, dass ich an jedem Tag umkehren kann und muss. Buße betrifft nicht nur den Einzelnen: Auch der Gemeinschaft tut Besinnung gut. Als evangelischer Feiertag bietet der Buß- und Bettag der Gesellschaft die Gelegenheit, innezuhalten, den eingeschlagenen Kurs zu überprüfen und, wenn nötig, zu korrigieren.
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Als Feiertag wird Buß- und Bettag nur im Bundesland Sachsen begangen!
ARD-Fernsehen 1. Programm am 18.11.2020 um 10:00 Uhr bis 11 Uhr; Länge: 60 Min.
Evangelischer Gottesdienst zum Buß- und Bettag aus der „Blankeneser Kirche am Markt„
Blankeneser Kirche am Markt von innen – Bild: NDR/Kirche im NDR
Corona: Schule fand zu Hause statt, der Computerbildschirm wurde zum virtuellen Klassenzimmer. Und jetzt, nach der Rückkehr in die Schulen, gibt es weiter fast täglich neue Schlagzeilen. Im Gottesdienst zum diesjährigen Buß- und Bettag kommen Schülerinnen und Schüler der Bugenhagenschule in Hamburg-Blankenese einmal selbst zu Wort und erzählen von ihren Erfahrungen.
Und sie wagen den Blick nach vorne. Der Buß- und Bettag lädt ein, inne zu halten und zu fragen, was sich nun in Schule und Gesellschaft ändern soll. Christen orientieren sich dabei an Jesus, der die Männer und Frauen in seiner Nachfolge ermutigt, zu vertrauen und sich neue Wege zuzutrauen.
In diesem Gottesdienst hält Pastor Thomas Warnke die Predigt. Die musikalische Gestaltung hat Eberhard Hasenfratz mit Chor sowie Musikerinnen und Musikern der Bugenhagenschule. (Text: ARD)
Videos:
mit Bach-Kantaten für den“ Feiertag Buß- und Bettag“ entfallen..!!
Liturgische Bach-Kantaten für den Buß- und Bettag sind von J.S. Bach nicht komponiert worden!
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Als Alternative bietet sich zum Buß- und Bettag die folgende Bach-Kantate an:
In dieser Bach-Kantate geht es um den Menschen, der in seiner Existenz bedroht, von Feinden umgeben ist. Diese 1724 für den Sonntag nach Neujahr komponierte Kantate ist, ein Meisterwerk. Die drei Choräle des Werks, am Anfang, in der Mitte und am Schluss zeigen die Situation des damaligen Menschen, der durch kriegerische Auseinandersetzung, Hunger, Armut, Katastrophen, von grosser Kindersterblichkeit bedroht war. Auch in dieser Kantate ist Gott der Retter, der Mensch soll ihm treu bleiben, auch wenn Leiden sein Geschick bestimmen.
Rogate – Betet! Laut oder leise, gemeinsam oder mit anderen, frei oder mit geprägten Worten: Betet! Im Mittelpunkt des Sonntags steht die Ermutigung zu Gebet und Fürbitte. Das Gebet steht unter der Verheißung des Wochenspruchs: „Gelobt sei Gott, der mein Gebet nicht verwirft!“
Predigttext: Johannes 16,23b–28(29–32)33
Ermutigung zum Gebet Wie komme ich in Kontakt mit Gott? Bleibt nicht ungehört, was ich zu ihm spreche? Vielen Erwachsenen fällt das Beten schwer. Andere erleben es als befreiend, ihr Herz auszuschütten oder in der Stille Gott zu suchen. Der Sonntag Rogate ermutigt zum Gebet.
Auch Jesus hat immer wieder dazu aufgerufen. Vielfältige Formen des Betens finden sich schon in der Bibel: das stürmische und unnachgiebige Gebet, das Gott drängt wie einen Freund, die Bitte um Vergebung, das stellvertretende Einstehen für andere und der Dank. Wer in seinem Namen bittet, so verspricht Jesus, der stößt bei Gott nicht auf taube Ohren. Und er lehrt seine Jünger das Gebet, das alle anderen Gebete umfasst: das Vaterunser. Es müssen nicht viele Worte sein. Dieses ist genug. Es führt zum Hören auf Gott. Nicht unser, sondern Gottes Wille soll geschehen.
GLAUBE IM ALLTAG · ROGATE · 26.05.2019 Beten Wie ein Tag begonnen hat, so kann er auch zu Ende gebracht werden: Mit einem kurzen Innehalten, einem Tagesrückblick, einem Dank. „Diesen Tag, Herr, leg ich zurück in deine Hände, denn du gabst ihn mir“, beginnt ein Kirchenlied. Sich das bewusst zu machen, im Kommen und Gehen der Tage den einzelnen Tag zu würdigen, dazu kann ein kurzer Tagesrückblick dienen.
Dabei können folgende Fragen helfen: Was hat mich froh gemacht? Wofür kann ich danken? Was ist offen geblieben? Was nehme ich mit? Und welche Menschen sind mir wichtig gewesen? Für wen möchte ich beten? Nach einer solchen stillen Zeit vielleicht noch ein Vaterunser sprechen und dann aufgeräumt und in Ruhe schlafen.
ist eine Kirchen-Kantate von Johann Sebastian Bach. Er komponierte sie für den 1. Pfingsttag in Leipzig und führte sie wahrscheinlich am 28. Mai 1724 erstmals auf, doch ist auch eine erste Aufführung bereits am 16. Mai 1723 in der Paulinerkirche möglich.
Ab Sonntag, 19. April 2020, um 10 Uhr (britischer Zeit) wird an jedem Sonntag eine neue Kantate aufgeführt, die von J.S. Bach und speziell von John Eliot Gardiner ausgewählt –
für die kommende Woche vollständig zum Streamen verfügbar gemacht. Begleitet von einigen Worten eines Musikers, der vor 20 Jahren an diesem wegweisenden Projekt (Bach-Cantata Pilgrimage 2000) teilgenommen hat.
J.S. Bach BWV 86
‘Wahrlich, wahrlich, ich sage euch’
– Voller Kantatestream, Weltweit
Hier kann am Sonntag, 19. Mai, auf YouTube das Video angesehen werden!
DIE Komplette Bach-Kantaten-Serie können Sie nachstehend kaufen!
„Ich bin der gute Hirte“, sagt Jesus: der zweite Sonntag nach Ostern ist der Hirtensonntag. Die Schafe kennen die Stimme des Hirten – und er sorgt für sie und lässt, wenn es nötig ist, sein Leben für die Schafe.
Der gute Hirte
Manchmal wünsche ich mir das: einen, der für mich sorgt, der mir den rechten Weg zeigt und mich unbeschadet durch Gefahren führt, einen, der meinen Durst nach Leben stillt und nach mir sucht, wenn ich verloren gehe.
Jesus, der „gute Hirte“ steht im Zentrum des zweiten Sonntags nach Ostern. Das Urbild des Schäfers spricht Kinder wie Erwachsene an. Das Neue Testament bekennt Christus als den guten Hirten, der das Verlorene nicht aufgibt und der sein Leben für das ihm Anvertraute lässt. Jeder einzelne zählt. Die biblischen Texte warnen aber auch vor schlechten Hirten, die nur an ihr eigenes Wohl denken, bei Gefahr davonlaufen und das Schwache nicht stärken. Da gilt es, sich an den guten Hirten zu halten und nach seinem Beispiel selbst auf andere zu achten.
Ab Sonntag, 19. April,2020, ab 10 Uhr (britischer Zeit) wird an jedem Sonntag eine neue Kantate aufgeführt, die von J.S. Bach und speziell von John Eliot Gardiner ausgewählt –
für die kommende Woche vollständig zum Streamen verfügbar gemacht, begleitet von einigen Worten eines Musikers, der vor 20 Jahren an diesem wegweisenden Projekt (Bach-Cantata Pilgrimage 2000) teilgenommen hat.
Sonntag, 26 April 2020, Kantate BWV 85 „Ich bin ein guter Hirt“
Bei der Bachkantaten-Pilgerfahrt im Jahr 2000 führten der Monteverdi-Chor und die englischen Barock-Solisten an den festgelegten Festtagen innerhalb eines Jahres alle überlebenden Kirchenkantaten von Bach auf. 20 Jahre später feiern wir nun das Jubiläum eines Projekts, das das Gramophone Magazine als „eines der ehrgeizigsten und erhebendsten musikalischen Unternehmen aller Zeiten“ bezeichnet hat.
Ab Sonntag, 19. April,2020, ab 10 Uhr (britischer Zeit) wird an jedem Sonntag eine neue Kantate aufgeführt, die von J.S. Bach und speziell von John Eliot Gardiner ausgewählt – für die kommende Woche vollständig zum Streamen verfügbar gemacht, begleitet von einigen Worten eines Musikers, der vor 20 Jahren an diesem wegweisenden Projekt teilgenommen hat. Dies wird eine Gelegenheit sein, diese außergewöhnlichen Musikstücke zu entdecken oder wieder zu entdecken, die über das Religiöse hinausgehen und Ideen annehmen, die tief in der Menschheit verwurzelt sind – Glaube, Hoffnung und Liebe – Gefühle, die wir jetzt mehr denn je brauchen.
Wir werden jede Woche eine neue Kantate bekannt geben, die Sie anhören können, indem Sie auf den unten stehenden Link klicken. Besuchen Sie uns jeden Sonntag für ein schönes neues Musikstück!
Sonntag, 19. April 2020, Kantate BWV 67: „Halt im Gedächtnis Jesum Christ“
Ich glaube, dass Bachs Musik eine universelle Botschaft der Hoffnung und des Glaubens enthält, die jeden berühren kann, unabhängig von seiner Kultur, Religion oder musikalischen Kenntnis. Zusammengenommen umfassen seine Kantaten einige der beständigsten und schönsten Musikstücke, die jemals komponiert wurden, ein Korpus von Werken, das als einer der großen Erfolge der europäischen Musik gilt. “John Eliot Gardiner
Klicken Sie nachstehend, um mehr über unsere außergewöhnliche einjährige Bach-Kantaten-Pilgerreise zu erfahren.
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Am 15.10.2017 begehen wir den 18. Sonntag nach „Trinitatis“
Der 18. Sonntag nach Trinitatis ist bestimmt vom Evangelium über das „höchste Gebot“, das sowohl von der Gottesliebe als auch der Nächstenliebe redet. Dies gibt uns erneut Gelegenheit, über das Verhältnis der Christen zum jüdischen Volk nachzudenken, denn dieses höchste Gebot stammt in seiner zweifachen Ausrichtung vollständig aus der jüdischen Tradition. Allerdings haben die anderen Texte nicht immer das „höchste Gebot“ im Sinn, sondern reden auch von der Nachfolge im Allgemeinen. Der alttestamentliche Text ist die Perikope mit den „10 Geboten“.
Am 18. Sonntag nach Trinitatis hören wir die Antwort Jesu auf die Frage, was das höchste Gebot sei, als das Gebot, nach dem wir unser Leben ausrichten sollen. Es ist nicht leicht, diesem Gebot in jeder Situation zu folgen, und wir erfahren oft, dass wir an Gott und unserem Nächsten schuldig werden. Um so wichtiger ist für uns, dass einer dieses Gebot vollständig erfüllt hat: Jesus Christus.
Wochenspruch:
Dies Gebot haben wir von ihm, dass, wer Gott liebt, dass der auch seinen Bruder liebe. (1. Joh 4, 21)
„Marienvesper“ in der Vorstellung – Neue Klangwelten
Am Übergang von Renaissance zu Barock schuf der italienische Komponist Claudio Monteverdi mit der Marienvesper ein Werk, das auf geniale Weise die damals ganz neue Art des Komponierens mit der traditionellen Musik des 16. Jahrhunderts verband.
Doch bis heute ist nicht klar, warum die Komposition überhaupt geschrieben wurde.1610 erschien sie als „Vespro della Beata Vergine“ im Druck – doch weder gibt es eine gesicherte Uraufführung, noch ist sicher, wofür Monteverdi das Werk schrieb. Liturgisch passt die Komposition kaum in das Kirchenjahr – wahrscheinlich ist eher, dass die Sammlung, zu der die Marienvesper gehört, eine Art Bewerbungsmappe des Komponisten war.
Der Name „Marienvesper“ hat sich als deutsche Bezeichnung für diese Komposition eingebürgert. Teilweise wurde bestritten, dass das Werk für sich überhaupt einen Gesamtzusammenhang hat und nicht vielmehr eine Art lose Sammlung von Konzerten und Psalmen darstellt. Denn Monteverdi „springt“ sozusagen in den musikalischen Stilen hin- und her, mal gibt es expressive und virtuose Solo-Concerti, dann wieder entstehen wahre Klangkathedralen durch den Einsatz eines Doppelchores, die an frühere Zeiten erinnern….
J. S. Bach Kantate – BWV 74„Wer mich liebet, der wird mein Wort halten“ (Thomanerchor)
„Wer mich liebet“ ist eine Kirchenkantate von Johann Sebastian Bach, er komponierte sie in Leipzig zu Pfingsten und führte die Kantate am 20. Mai 1725 auf.
1. Chorus: Wer mich liebet, der wird mein Wort halten
2. Aria (soprano): Komm, komm, mein Herze steht dir offen
3. Recitative (alto): Die Wohnung ist bereit
4. Aria (bass): Ich gehe hin und komme wieder zu euch
5. Aria (tenor): Kommt, eilet, stimmet Sait und Lieder
6. Recitative (bass): Es ist nichts Verdammliches an denen
Rudolf Lutz– Dirigent und Musikdirektor der JS Bach-Stiftung St. Gallen
J.S. Bach BWV 1042 Violin-Konzert E-Dur
J.S. Bach-Stiftung Konzert am 6.5.2017 auf der Wartburg-Eisenach!
Unter Johann Sebastian Bachs Namen sind zwei Konzerte für Violine, Streicher und Continuo überliefert sowie ein Doppelkonzert für zwei Violinen (ebenfalls mit Streichern und Continuo). Sie tragen die Nummern BWV 1041 bis 1043. Möglicherweise schrieb Bach die Konzerte für Johann Georg Pisendel oder Jean-Baptiste Volumier in Dresden – vielleicht auch für sich selbst, denn sein Sohn Carl Philipp Emanuel bescheinigt ihm im Nekrolog, bis ins hohe Alter die Violine „rein und durchdringend“ gespielt zu haben.
Weiterhin stelle ich für jeden Sonntag / Feiertag im Kirchenjahr für die Besucher von
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eine Hör- oder Sehprobe, Radio-Programme mit Bach-Kantaten und eine „Bach-Kantaten-Beschreibung“ für den entsprechenden Sonntag-Feiertag im Kirchenjahr zur Verfügung.
Am 19.02.2017 begehen wir den Sonntag “Oculi”
Der Name des Sonntags Okuli leitet sich vom Beginn der lateinischen Antiphon ab: “Okuli mei semper ad Dominum, quoniam ipse evellet de laqueo pedes meos” (Ps 25, 15;) Der Sonntag Okuli hat das Thema “Konsequente Nachfolge”. In diesem Thema klingt alles mit, was zum Thema Nachfolge von Bedeutung ist. Nicht unbedeutend ist in manchen Perikopen auch die Bereitschaft zum Verzicht auf weltliche Güter.
Der Sonntag Okuli steht im Mittelpunkt der Fastenzeit (die Heilige Woche ist hier ausgenommen), und als solcher sollte er auch begangen werden: es sollte eine Bekräftigung der Entscheidung zur Nachfolge stattfinden, und im Rahmen der Fastenzeit kann man vielleicht auch generell noch einmal auf verschiedene Möglichkeiten des Verzichtes eingehen. Die Stellung des Sonntags als Mittelpunkt der Fastenzeit vor der Heiligen Woche lädt auch dazu ein, das Leiden und Sterben Jesu, wodurch wir gerecht werden, vorweg zu erahnen. Denn dadurch ist ja auch unser Versuch, an diesem Leiden durch Verzicht auf etwas liebgewonnenes teilzuhaben, ohne Verpflichtung möglich. Der von uns geleistete Verzicht erfolgt aus freien Stücken und bringt uns keinen Gewinn bei Gott, aber für uns selbst.
Am Sonntag Okuli hören wir, dass die Nachfolge Jesu auch Verzicht auf die Reichtümer bedeutet, deren Gebrauch uns so selbstverständlich ist. Nachfolge bedeutet auch Einsamkeit, wenn das Wort, das wir befolgen, uns zwingt, gegen den Strom zu schwimmen. Das Blut Jesu Christi aber macht es uns leicht, auch diese Bürden der Nachfolge zu tragen.
Wochenspruch:
Wer seine Hand an den Pflug legt und sieht zurück, der ist nicht geschickt für das Reich Gottes. (Lk 9, 62)
Nikolaus Bruhns gehört zu einer Komponistengeneration in Deutschland, die zeitlich zwischen der Renaissance und dem Frühbarock im 17. Jahrhundert wirkte.
In diesem Spannungsfeld entstand eine Musik, die alt und neu sehr reizvoll zu verschmelzen wusste.
Die Kantate entstand als Trauermusik, wobei der genaue Anlass und die Entstehungszeit unklar sind. Textliche Basis sind die alttestamentlichen Psalmen 4 und 9. Besetzt ist die Kantate für Chor, Orchester und vier Solisten. Immer wieder taucht das musikalische Thema des ersten Satzes im Verlauf der gesamten Kantate auf.
Im ersten Satz wird zunächst der Tod als Schlaf dargestellt, doch die Todesruhe wird hoffnungsvoll aufgebrochen durch den Satz „Denn du allein, Herr, hilfest mir“ – der Chorpart ist an dieser Stelle viel lebendiger gestaltet. Der zentrale Gedanke der Kantate ist die Erlösung des Menschen….
Aufführungsort: Walpole St. Peter, Norfolkam 05.03.2000
BWV 54 – “Widerstehe doch der Sünde”
Kantaten für den Sonntag Oculi
Als nächstes folgte BWV 54“Widerstehe doch der Sünde”, eine Solokantate mit zwei Arien für tiefe Altstimme (der wunderbaren Nathalie Stutzmann geradezu auf den Leib geschrieben), vermutlich wie Himmelskönig im selben Jahr – oder ein Jahr später – für den Dritten Fastensonntag (Oculi) komponiert. Das Werk sieht ein fünfstimmiges Streicherensemble mit geteilten Bratschen vor und legt einen Text von Georg Christian Lehms zugrunde, der auf dem Brief an Jakobus basiert: ‚So seid nun Gott untertänig, widerstehet dem Teufel, so fliehet er vor euch’.
Die erste Arie ist überwältigend. Zweimal im Laufe eines Jahres beginnt Bach einen Satz mit einer schroffen Dissonanz, einem Dominantseptakkord über einem Orgelpunkt auf der Tonika (das zweite Mal in der Adventskantate BWV 61 Nun komm, der Heiden Heiland). Es ist ein Schocktaktik, die den Hörer aufhorchen lassen und warnen soll: ‚Widerstehe doch der Sünde, sonst ergreifet dich ihr Gift’. War das auch, so fragt man sich, seine Art, sich zwei Tage nach seiner Ernennung zum Concertmeister am Weimarer Hof einzuführen? Bach schafft eine Atmosphäre dringlichen, unbeirrbaren Widerstands gegen die verführerischen, beharrlichen Mächte des Bösen. Diese beschwört er in lyrischen Violinlinien herauf, die sich drehen und winden und ineinander 12verflechten, dann einen ganzen Takt lang in taumelnder Spannung verharren, bevor sie in eine scheinbare Ruhe taumeln, ein deutliches Symbol für die Gnadenfrist, die jenen gewährt wird, die sich der Sünde standhaft widersetzen.
Ein tödlicher Fluch (dargestellt durch zwei abrupte Neueinsätze der Bratschen auf der gleichen Dominantseptime) erwartet jene, die den Willen zum Widerstand verlieren. Und für den Fall, dass jemand nicht richtig aufgepasst hat, behält Bach das mächtige, hartnäckige Pulsieren des Akkords unverändert bei. Von den zweiunddreißig Achteln der vier Anfangstakte sind nur vier Konsonanzen, alle übrigen sind Dissonanzen, zwölf davon Akkorde aus fünf Noten!Das sich anschließende Rezitativ reißt der Sünde die Maske vom Gesicht, sie erweist sich bei näherem Hinsehen als ‚leerer Schatten’. Sie ist auch ‚als wie ein scharfes Schwert, das uns durch Leib und Seele fährt’.
Die zweite Arie ist als vierstimmige Fuge angelegt, deren einschmeichelndes chromatisches Thema und ein langes, verzerrtes Gegenthema die listigen Fesseln des Bösen beschreiben. War das wirklich der Schluss des Stückes oder haben wir irgendwo unterwegs einen Choral verloren, wenn nicht ganz am Ende, dann vielleicht als Cantus firmus, als musikalische Überschrift der Fuge? Mir fällt auf, dass Bach genau einen solchen Kunstgriff (Strophen von Paul Gerhardts Choral ‚Warum sollt’ ich mich denn grämen’) in seiner doppelchörigen Motette BWV 228 Fürchte dich nicht einsetzt, die offensichtlich auch um diese Zeit entstanden ist. Beide Fugen überraschen mit einer absteigenden chromatischen Figur zu Beginn. Noch erstaunlicher ist die Ähnlichkeit des Gegenthemas mit dem Thema im letzten Satz von BWV 63 Christen, ätzet diesen Tag, das für Weihnachten 1714 in Weimar geschrieben wurde. Nehmen wir einen Augenblick an (und hier will sich selbst der große Alfred Dürr nicht festlegen), Widerstehe sei im folgenden Jahr entstanden; könnte es sein, dass Bach sein weihnachtliches Flehen um Gnade (‚Höchster, schau in Gnaden an diese Glut gebückter Seelen!’ ) in der Kantate der Fastenzeit wiederholt, um die verführerische Schönheit der Sünde (‚von außen wunderschön’), die eine Erfindung des Teufels ist, für null und nichtig zu erklären?
Das Bachfest 2017 steht unter dem Motto ““EIN SCHÖN NEW LIED” – MUSIK UND REFORMATION
Martin Luther sah in „Frau Musica“ eine göttliche Kunst, da sie den Teufeln zuwider sei. Entsprechend stellte er die Musik in eine Reihe mit der Theologie, erhob das deutschsprachige geistliche Lied zu einem festen Bestandteil des reformatorischen Programms und hielt ließ es Eingang in den Gottesdienst finden. Häufig als „schöne newe Lieder“ betitelt, verbreitete sich das neue reformatorische Liedrepertoire rasant….
Der Ticketverkauf für das Bachfest Leipzig 2017 beginnt seit dem 14. Oktober 2016.
J.S. Bach Cantata – BWV 54 “Widerstehe doch der Sünde” zum Sonntag Okuli für Altus, Sreicher und Continuo.
Die DVD enthält die Filmaufnahmen der kompletten Kantate, den Einführungsworkshop sowie die Reflexion des Referenten. Zudem beinhaltet die DVD das Filmportrait der J. S. Bach-Stiftung.
Die Achtzehn Choräle von verschiedener Art, auch Leipziger Choräle stellte Johann Sebastian Bach in seinen letzten Lebensjahren zusammen mit der Absicht, sie zu drucken. Diese Sammlung enthält Choralbearbeitungen für Orgel mit zwei Manualen und Pedal.
Bach wählte Sätze aus ganz verschiedenen Lebensperioden aus – die meisten dürften bereits in Weimar entstanden sein. In vielen Fällen gibt es mehrere ältere Lesarten, beispielsweise sind die beiden letzten Sätze auch im Orgelbüchlein enthalten; nicht immer weichen diese Frühformen so weit von der Endfassung ab, dass sie eigene BWV-Nummern erhielten.
Wie immer schrieb Bach nicht nur ab, sondern nutzte die Gelegenheit zu zahllosen Detailverbesserungen. Das Manuskript beginnt in fester, sicherer Schrift, die aber – wohl wegen Bachs Augenleiden – zunehmend unsicher und zittrig wird. Die letzten drei Sätze wurden von Bachs Schwiegersohn Johann Christoph Altnikolgeschrieben; laut der Vorrede der Kunst der Fuge nach Diktat.
Der letzte Choral, Vor deinen Thron tret’ ich hiermit ist wohl am bekanntesten; er wurde unter dem Namen Wenn wir in höchsten Nöten sein von den Herausgebern in die Kunst der Fuge integriert und wird bis heute manchmal als deren Abschluss gespielt.
J. S. Bach BWV 656 Orgel-Choral „O Lamm Gottes, unschuldig“
Diese Orgelanordnung ist ein Spiel der Wiederholung und Unterbrechung, für die die Struktur des Chorals selbst hervorragend geeignet ist. „O Lamm Gottes, unschuldig“ ist eine deutsche Paraphrase des Agnus Dei, der letzte Abschnitt der lateinischen Messe. In drei Strophen erzählen die Worte, wie Christus am Kreuz für unsere Sünden gestorben ist.
an jährlich vier Bach-Wochenenden (Donnerstag, Freitag & Sonntag) und in ergänzenden Sonderkonzerten das gesamte Vokalwerk von Johann Sebastian Bach auf. Die geistlichen Kantaten erklingen dabei im Zusammenhang mit ihrer ursprünglichen Bestimmung im Kirchenjahr.
Auf der Webseite zum Projekt finden Sie alle Informationen rund um Termine, Karten, Künstler:
Professionelle Qualität in Bild und Ton: Jede Woche kommt ein Chorsatz, eine Arie oder ein Choral hinzu! So können Sie mit Bach:vokal verbunden bleiben, auch wenn gerade kein Konzert ansteht.
Unter dem nachstehenden Link sind veröffentlichte Videos auf YouTube einsehbar..!!
ist eine Kirchenkantate von Johann Sebastian Bach. Er schrieb sie in Leipzig für den zweiten Sonntag nach Trinitatis und führte sie am 18. Juni 1724 zum ersten Mal auf.
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“Ich wünsche allen Besuchern einen schönen Sonntag”
Weiterhin stelle ich für jeden Sonntag / Feiertag im Kirchenjahr für die Besucher von
„Volkers Klassikseiten J.S. Bach“
eine Hör- oder Sehprobe, Radio-Programme mit Bach-Kantaten und eine „Bach-Kantaten-Beschreibung“ für den entsprechenden Sonntag-Feiertag im Kirchenjahr zur Verfügung.
Am 28.02.2016 begehen wir den Sonntag “Oculi”
Der Name des Sonntags Okuli leitet sich vom Beginn der lateinischen Antiphon ab: “Okuli mei semper ad Dominum, quoniam ipse evellet de laqueo pedes meos” (Ps 25, 15;) Der Sonntag Okuli hat das Thema “Konsequente Nachfolge”. In diesem Thema klingt alles mit, was zum Thema Nachfolge von Bedeutung ist. Nicht unbedeutend ist in manchen Perikopen auch die Bereitschaft zum Verzicht auf weltliche Güter.
Der Sonntag Okuli steht im Mittelpunkt der Fastenzeit (die Heilige Woche ist hier ausgenommen), und als solcher sollte er auch begangen werden: es sollte eine Bekräftigung der Entscheidung zur Nachfolge stattfinden, und im Rahmen der Fastenzeit kann man vielleicht auch generell noch einmal auf verschiedene Möglichkeiten des Verzichtes eingehen. Die Stellung des Sonntags als Mittelpunkt der Fastenzeit vor der Heiligen Woche lädt auch dazu ein, das Leiden und Sterben Jesu, wodurch wir gerecht werden, vorweg zu erahnen. Denn dadurch ist ja auch unser Versuch, an diesem Leiden durch Verzicht auf etwas liebgewonnenes teilzuhaben, ohne Verpflichtung möglich. Der von uns geleistete Verzicht erfolgt aus freien Stücken und bringt uns keinen Gewinn bei Gott, aber für uns selbst.
Am Sonntag Okuli hören wir, dass die Nachfolge Jesu auch Verzicht auf die Reichtümer bedeutet, deren Gebrauch uns so selbstverständlich ist. Nachfolge bedeutet auch Einsamkeit, wenn das Wort, das wir befolgen, uns zwingt, gegen den Strom zu schwimmen. Das Blut Jesu Christi aber macht es uns leicht, auch diese Bürden der Nachfolge zu tragen.
Wochenspruch:
Wer seine Hand an den Pflug legt und sieht zurück, der ist nicht geschickt für das Reich Gottes. (Lk 9, 62)
Kantate F 89 – Es ist eine Stimme eines Predigers in der Wüste
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In loser Reihenfolge stelle ich bemerkenswerte Werke
von J. S. Bach sowie aus der Bach-Familie – u.a. Barock-Komponisten vor..!!
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Johann Ludwig Krebs (1713-1780)
Der Bach-Schüler und spätere Schlossorganist in Zeitz und Altenburg, war nicht nur Komponist von Orgelmusik, er schrieb interessante Instrumentalkonzerte und Chor- und Kammermusik.
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Johann Ludwig Krebs wurde vermutlich zwischen dem 10. und dem 12. Oktober 1713 in Buttelstedt bei Weimar geboren. Er war einer der drei Söhne von Johann Tobias Krebs. Ersten Musikunterricht erhielt er vermutlich von seinem Vater, der seit 1710 Kantor und Organist in Weimar war. Nach dem Tod seiner Mutter zog Johann Ludwig zusammen mit seinem Vater nach Buttstädt, wo dieser eine Organistenstelle annahm.
Im Juli 1726 wurde Johann Ludwig Schüler an der Thomasschule in wo er neun Jahre lang Freund, Privatschüler und Notenkopist von Johann Sebastian Bach, dem damaligen Kantor, war.
„Das hervorragendste musikalische Talent aber besaß Johann Ludwig […] Das Verhältnis Bachs zu diesem Lieblingsschüler war ein besonders vertrautes. Er bewunderte seine musikalischen Leistungen und schätzte seine gelehrten Kenntnisse [… Er] ließ sich sogar herbei, seine Kompositionen zu vertreiben […] Unzweifelhaft war er als Orgelkünstler Bachs würdigster Schüler, und einer der größten, welche überhaupt nach Bach gelebt haben.“ (Philipp Spitta, Bachbiograph, 1916)
Verschiedene Quellen belegen sein hervorragendes Orgelspiel. Zusätzlich spielte Krebs auch Laute, Cembalo und Violine. Ab 1730 sang er auch im Chor.
„Er war nicht nur ein sehr guter Orgelspieler, sondern auch ein fruchtbarer Componist für Orgel, Clavier und Kirchenmusik. […] Zur Bezeichnung seiner Vortrefflichkeit sagten zu seiner Zeit die witzigen Kunstliebhaber: es sey in einem Bach nur ein Krebs gefangen worden.“ (Johann Nikolaus Forkel, Bachbiograph, 1802)
Bach erteilte Krebs schließlich am 24. August 1735 ein lobendes Zeugnis. Nach seinem Studium an der Thomasschule studierte Krebs noch zwei Jahre lang Philosophie an der Leipziger Universität.
Am 4. Mai 1737 wurde Krebs, nachdem er sich für diesen Posten erfolgreich beworben hatte, Domorganist an der Zwickauer Marienkirche. Drei Jahre später heiratete er die älteste Tochter Johann Sophie des kurfürstlichen Steuereinnehmers Nacke.
1742 bewarb sich Krebs um die Organistenstelle der Dresdner Frauenkirche mit ihrer prunkvollen Silbermann-Orgel, lehnte die Zusage jedoch – vermutlich aufgrund des unzureichenden Gehaltes – ab. Ein Jahr später bewarb er sich um die Stelle als Schlossorganist in Zeitz, zu der er nach einem Probespiel am 2. Januar 1743 schließlich berufen wurde. Dort stand ihm allerdings nur eine schadhafte Orgel zur Verfügung.
Nach dem Tode Johann Sebastian Bachs im Jahr 1750 bewarb sich Krebs vergeblich um Bach’s Nachfolge als Thomaskantor. Erfolglos blieb auch eine Bewerbung als Organist an der St.-Johannis-Kirche zu Zittau, die ebenfalls eine Silbermann-Orgel beherbergte.
Am 20. Oktober 1756 wurde Krebs Organist am Hofe Friedrichs III. von Altenburg, wo er in den Genuss einer prächtigen, 1739 fertiggestellten Trost-Orgel gelangte. Diese Stelle hatte er bis zu seinem Tod am Neujahrstag 1780 inne.
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Video: Der heutige Altenburger Schlossorganist Felix Friedrich erzählt über seinen bedeutenden Amtsvorgänger aus dem 18. Jahrhundert, den Bachschüler Johann Ludwig Krebs (1713 — 1780). Ein Beitrag zum mitteldeutschen Projekt „Krebs300″ aus Anlass des 300. Geburtstages des Organisten und Komponisten.
Aufführungsort: Walpole St. Peter, Norfolkam 05.03.2000
BWV 54 – “Widerstehe doch der Sünde”
Kantaten für den Sonntag Oculi
Als nächstes folgte BWV 54“Widerstehe doch der Sünde”,
eine Solokantate mit zwei Arien für tiefe Altstimme (der wunderbaren Nathalie Stutzmann geradezu auf den Leib geschrieben), vermutlich wie Himmelskönig im selben Jahr – oder ein Jahr später – für den Dritten Fastensonntag (Oculi) komponiert. Das Werk sieht ein fünfstimmiges Streicherensemble mit geteilten Bratschen vor und legt einen Text von Georg Christian Lehms zugrunde, der auf dem Brief an Jakobus basiert: ‚So seid nun Gott untertänig, widerstehet dem Teufel, so fliehet er vor euch’.
Die erste Arie ist überwältigend. Zweimal im Laufe eines Jahres beginnt Bach einen Satz mit einer schroffen Dissonanz, einem Dominantseptakkord über einem Orgelpunkt auf der Tonika (das zweite Mal in der Adventskantate BWV 61 Nun komm, der Heiden Heiland). Es ist ein Schocktaktik, die den Hörer aufhorchen lassen und warnen soll: ‚Widerstehe doch der Sünde, sonst ergreifet dich ihr Gift’. War das auch, so fragt man sich, seine Art, sich zwei Tage nach seiner Ernennung zum Concertmeister am Weimarer Hof einzuführen? Bach schafft eine Atmosphäre dringlichen, unbeirrbaren Widerstands gegen die verführerischen, beharrlichen Mächte des Bösen. Diese beschwört er in lyrischen Violinlinien herauf, die sich drehen und winden und ineinander 12verflechten, dann einen ganzen Takt lang in taumelnder Spannung verharren, bevor sie in eine scheinbare Ruhe taumeln, ein deutliches Symbol für die Gnadenfrist, die jenen gewährt wird, die sich der Sünde standhaft widersetzen.
Ein tödlicher Fluch (dargestellt durch zwei abrupte Neueinsätze der Bratschen auf der gleichen Dominantseptime) erwartet jene, die den Willen zum Widerstand verlieren. Und für den Fall, dass jemand nicht richtig aufgepasst hat, behält Bach das mächtige, hartnäckige Pulsieren des Akkords unverändert bei. Von den zweiunddreißig Achteln der vier Anfangstakte sind nur vier Konsonanzen, alle übrigen sind Dissonanzen, zwölf davon Akkorde aus fünf Noten!Das sich anschließende Rezitativ reißt der Sünde die Maske vom Gesicht, sie erweist sich bei näherem Hinsehen als ‚leerer Schatten’. Sie ist auch ‚als wie ein scharfes Schwert, das uns durch Leib und Seele fährt’.
Die zweite Arie ist als vierstimmige Fuge angelegt, deren einschmeichelndes chromatisches Thema und ein langes, verzerrtes Gegenthema die listigen Fesseln des Bösen beschreiben. War das wirklich der Schluss des Stückes oder haben wir irgendwo unterwegs einen Choral verloren, wenn nicht ganz am Ende, dann vielleicht als Cantus firmus, als musikalische Überschrift der Fuge? Mir fällt auf, dass Bach genau einen solchen Kunstgriff (Strophen von Paul Gerhardts Choral ‚Warum sollt’ ich mich denn grämen’) in seiner doppelchörigen Motette BWV 228 Fürchte dich nicht einsetzt, die offensichtlich auch um diese Zeit entstanden ist. Beide Fugen überraschen mit einer absteigenden chromatischen Figur zu Beginn. Noch erstaunlicher ist die Ähnlichkeit des Gegenthemas mit dem Thema im letzten Satz von BWV 63 Christen, ätzet diesen Tag, das für Weihnachten 1714 in Weimar geschrieben wurde. Nehmen wir einen Augenblick an (und hier will sich selbst der große Alfred Dürr nicht festlegen), Widerstehe sei im folgenden Jahr entstanden; könnte es sein, dass Bach sein weihnachtliches Flehen um Gnade (‚Höchster, schau in Gnaden an diese Glut gebückter Seelen!’ ) in der Kantate der Fastenzeit wiederholt, um die verführerische Schönheit der Sünde (‚von außen wunderschön’), die eine Erfindung des Teufels ist, für null und nichtig zu erklären?
Christian Tetzlaff, Martin Stadtfeld und das Klenke-Quartett werden das Programm mit außergewöhnlichen Kammermusikbeiträgen bereichern. Unter dem Motto »nichts als Meisterstücke« erklingen,besonders am »Kantatentag«, zahlreiche Kantaten aus Bachs erstem Leipziger Kantatenjahrgang in chronologischer Abfolge.
Der Ticketverkauf für das Bachfest Leipzig 2016 beginnt am 15. Oktober 2015.
J.S. Bach Cantata – BWV 54 “Widerstehe doch der Sünde” zum Sonntag Okuli für Altus, Sreicher und Continuo.
Die DVD enthält die Filmaufnahmen der kompletten Kantate, den Einführungsworkshop sowie die Reflexion des Referenten. Zudem beinhaltet die DVD das Filmportrait der J. S. Bach-Stiftung.
Die Achtzehn Choräle von verschiedener Art, auch Leipziger Choräle stellte Johann Sebastian Bach in seinen letzten Lebensjahren zusammen mit der Absicht, sie zu drucken. Diese Sammlung enthält Choralbearbeitungen für Orgel mit zwei Manualen und Pedal.
Bach wählte Sätze aus ganz verschiedenen Lebensperioden aus – die meisten dürften bereits in Weimar entstanden sein. In vielen Fällen gibt es mehrere ältere Lesarten, beispielsweise sind die beiden letzten Sätze auch im Orgelbüchlein enthalten; nicht immer weichen diese Frühformen so weit von der Endfassung ab, dass sie eigene BWV-Nummern erhielten.
Wie immer schrieb Bach nicht nur ab, sondern nutzte die Gelegenheit zu zahllosen Detailverbesserungen. Das Manuskript beginnt in fester, sicherer Schrift, die aber – wohl wegen Bachs Augenleiden – zunehmend unsicher und zittrig wird. Die letzten drei Sätze wurden von Bachs Schwiegersohn Johann Christoph Altnikolgeschrieben; laut der Vorrede der Kunst der Fuge nach Diktat.
Erstdruck der Kunst der Fuge 1751: Anfang des Chorals „Wenn wir in hoechsten Noethen“
Der letzte Choral, Vor deinen Thron tret’ ich hiermit ist wohl am bekanntesten; er wurde unter dem Namen Wenn wir in höchsten Nöten sein von den Herausgebern in die Kunst der Fuge integriert und wird bis heute manchmal als deren Abschluss gespielt.
Präludium und Fuge g-Moll, BWV 861, bilden ein Werkpaar im 1. Teil des Wohltemperierten Klaviers, einer Sammlung von Präludien und Fugen für Tasteninstrumente von Johann Sebastian Bach.
Das Präludium ist in dreistimmigem Satz geschrieben, wobei man sich den mit einem langen Triller einsetzenden Sopran als Violinstimme vorstellen kann. Eine rhythmische Verdichtung erfolgt dadurch, dass die 32tel-Figuren im zweiten Teil des Stücks ab Takt 12 zunehmen. Ein ähnlicher Effekt findet sich in der zweistimmigen Invention in B-Dur BWV 785. Zwei neapolitanische Akkorde auf c, in Takt 13 und 17, fügen einen reizvollen harmonischen Farbwert hinzu.
Das Thema umfasst zwei Motive, die durch eine Achtelpause getrennt sind. Der originelle Gedanke besteht darin, dass das zweite Motiv genau den Tonraum ausfüllt, den das erste ausspart. Aus der Umkehrung des zweiten Motivs entsteht ab Takt 3 der Kontrapunkt. Durch das ganze Stück hindurch werden entweder Teile des Themas oder des Kontrapunkts beibehalten. Auch wenn ab der zweiten Hälfte von Takt 24 im Sopran und Alt ein neues Thema in durchgehender 16tel-Bewegung eingeführt wird, erklingt dazu im Bass das ursprüngliche zweite Motiv als Begleitung.
Die Fugenmitte in Takt 17 ist durch die erste Engführung gekennzeichnet. In der zweiten Engführung in Takt 28 erklingt der dritte Themeneinsatz unvollständig. In Takt 33 wird mit unterschiedlichen Mitteln eine abschließende Steigerung erreicht: paralleler Abstieg von Sopran und Bass, Erweiterung der ursprünglichen Vierstimmigkeit zur Fünfstimmigkeit zur harmonischen Verdichtung. Zudem ist dies – abgesehen vom Beginn – der einzige Takt ohne 16tel-Noten, was ein Ritardando in diesem vorletzten Takt überflüssig macht.
an jährlich vier Bach-Wochenenden (Donnerstag, Freitag & Sonntag) und in ergänzenden Sonderkonzerten das gesamte Vokalwerk von Johann Sebastian Bach auf. Die geistlichen Kantaten erklingen dabei im Zusammenhang mit ihrer ursprünglichen Bestimmung im Kirchenjahr.
Auf der Webseite zum Projekt finden Sie alle Informationen rund um Termine, Karten, Künstler:
Professionelle Qualität in Bild und Ton: Jede Woche kommt ein Chorsatz, eine Arie oder ein Choral hinzu! So können Sie mit Bach:vokal verbunden bleiben, auch wenn gerade kein Konzert ansteht.
Unter dem nachstehenden Link sind veröffentlichte Videos auf YouTube einsehbar..!!
Während ihrer Tour nach München, Frankfurt, Luzern, Aix-en-Provence und Paris Anfang 2015 gab es eine Massenpanik – sie wurde durchgeführt, in vollen Häusern, um das Publikum zu verzaubern.
Dieses Album ist der Höhepunkt der Tour. Es wurde in einer offenen Sitzung in London aufgenommen und erfasst die besondere Atmosphäre der Konzerte.
In einem 2-CD Fallsammlung vorgestellt, es enthält 2 CDs und einer Broschüre mit Originalnoten von John Eliot Gardiner in Englisch, in Deutsch und Französisch übersetzt.
Die Trauungskirche von Johann Sebastian Bach – St. Bartholomäi-Kirche in Dornheim. Am 17. Oktober 1707 heiratete Johann Sebastian Bach in der Dornheimer Kirche seine Cousine 2.Grades Maria Barbara Bach.
Liebe Bach-Freunde/innen !
Eine Übersicht der Bach-Kantaten zum aktuellen Sonntag im Kirchenjahr steht zum Download bereit:
Weiterhin stelle ich für jeden Sonntag / Feiertag im Kirchenjahr für die Besucher von
„Volkers Klassikseiten J.S. Bach“
eine Hör- oder Sehprobe, Radio-Programme mit Bach-Kantaten und eine „Bach-Kantaten-Beschreibung“ für den entsprechenden Sonntag-Feiertag im Kirchenjahr zur Verfügung.
Am 08.03.2015 begehen wir den Sonntag “Oculi”
Der Name des Sonntags Okuli leitet sich vom Beginn der lateinischen Antiphon ab: “Okuli mei semper ad Dominum, quoniam ipse evellet de laqueo pedes meos” (Ps 25, 15;) Der Sonntag Okuli hat das Thema “Konsequente Nachfolge”. In diesem Thema klingt alles mit, was zum Thema Nachfolge von Bedeutung ist. Nicht unbedeutend ist in manchen Perikopen auch die Bereitschaft zum Verzicht auf weltliche Güter.
Der Sonntag Okuli steht im Mittelpunkt der Fastenzeit (die Heilige Woche ist hier ausgenommen), und als solcher sollte er auch begangen werden: es sollte eine Bekräftigung der Entscheidung zur Nachfolge stattfinden, und im Rahmen der Fastenzeit kann man vielleicht auch generell noch einmal auf verschiedene Möglichkeiten des Verzichtes eingehen. Die Stellung des Sonntags als Mittelpunkt der Fastenzeit vor der Heiligen Woche lädt auch dazu ein, das Leiden und Sterben Jesu, wodurch wir gerecht werden, vorweg zu erahnen. Denn dadurch ist ja auch unser Versuch, an diesem Leiden durch Verzicht auf etwas liebgewonnenes teilzuhaben, ohne Verpflichtung möglich. Der von uns geleistete Verzicht erfolgt aus freien Stücken und bringt uns keinen Gewinn bei Gott, aber für uns selbst.
Am Sonntag Okuli hören wir, dass die Nachfolge Jesu auch Verzicht auf die Reichtümer bedeutet, deren Gebrauch uns so selbstverständlich ist. Nachfolge bedeutet auch Einsamkeit, wenn das Wort, das wir befolgen, uns zwingt, gegen den Strom zu schwimmen. Das Blut Jesu Christi aber macht es uns leicht, auch diese Bürden der Nachfolge zu tragen.
Wochenspruch:
Wer seine Hand an den Pflug legt und sieht zurück, der ist nicht geschickt für das Reich Gottes. (Lk 9, 62)
Kantate F 89 – Es ist eine Stimme eines Predigers in der Wüste
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In loser Reihenfolge stelle ich bemerkenswerte Werke
von J. S. Bach sowie aus der Bach-Familie – u.a. Barock-Komponisten vor..!!
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Johann Ludwig Krebs (1713-1780)
Der Bach-Schüler und spätere Schlossorganist in Zeitz und Altenburg, war nicht nur Komponist von Orgelmusik, er schrieb interessante Instrumentalkonzerte und Chor- und Kammermusik.
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Johann Ludwig Krebs wurde vermutlich zwischen dem 10. und dem 12. Oktober 1713 in Buttelstedt bei Weimar geboren. Er war einer der drei Söhne von Johann Tobias Krebs. Ersten Musikunterricht erhielt er vermutlich von seinem Vater, der seit 1710 Kantor und Organist in Weimar war. Nach dem Tod seiner Mutter zog Johann Ludwig zusammen mit seinem Vater nach Buttstädt, wo dieser eine Organistenstelle annahm.
Im Juli 1726 wurde Johann Ludwig Schüler an der Thomasschule in wo er neun Jahre lang Freund, Privatschüler und Notenkopist von Johann Sebastian Bach, dem damaligen Kantor, war.
„Das hervorragendste musikalische Talent aber besaß Johann Ludwig […] Das Verhältnis Bachs zu diesem Lieblingsschüler war ein besonders vertrautes. Er bewunderte seine musikalischen Leistungen und schätzte seine gelehrten Kenntnisse [… Er] ließ sich sogar herbei, seine Kompositionen zu vertreiben […] Unzweifelhaft war er als Orgelkünstler Bachs würdigster Schüler, und einer der größten, welche überhaupt nach Bach gelebt haben.“ (Philipp Spitta, Bachbiograph, 1916)
Verschiedene Quellen belegen sein hervorragendes Orgelspiel. Zusätzlich spielte Krebs auch Laute, Cembalo und Violine. Ab 1730 sang er auch im Chor.
„Er war nicht nur ein sehr guter Orgelspieler, sondern auch ein fruchtbarer Componist für Orgel, Clavier und Kirchenmusik. […] Zur Bezeichnung seiner Vortrefflichkeit sagten zu seiner Zeit die witzigen Kunstliebhaber: es sey in einem Bach nur ein Krebs gefangen worden.“ (Johann Nikolaus Forkel, Bachbiograph, 1802)
Bach erteilte Krebs schließlich am 24. August 1735 ein lobendes Zeugnis. Nach seinem Studium an der Thomasschule studierte Krebs noch zwei Jahre lang Philosophie an der Leipziger Universität.
Am 4. Mai 1737 wurde Krebs, nachdem er sich für diesen Posten erfolgreich beworben hatte, Domorganist an der Zwickauer Marienkirche. Drei Jahre später heiratete er die älteste Tochter Johann Sophie des kurfürstlichen Steuereinnehmers Nacke.
1742 bewarb sich Krebs um die Organistenstelle der Dresdner Frauenkirche mit ihrer prunkvollen Silbermann-Orgel, lehnte die Zusage jedoch – vermutlich aufgrund des unzureichenden Gehaltes – ab. Ein Jahr später bewarb er sich um die Stelle als Schlossorganist in Zeitz, zu der er nach einem Probespiel am 2. Januar 1743 schließlich berufen wurde. Dort stand ihm allerdings nur eine schadhafte Orgel zur Verfügung.
Nach dem Tode Johann Sebastian Bachs im Jahr 1750 bewarb sich Krebs vergeblich um Bach’s Nachfolge als Thomaskantor. Erfolglos blieb auch eine Bewerbung als Organist an der St.-Johannis-Kirche zu Zittau, die ebenfalls eine Silbermann-Orgel beherbergte.
Am 20. Oktober 1756 wurde Krebs Organist am Hofe Friedrichs III. von Altenburg, wo er in den Genuss einer prächtigen, 1739 fertiggestellten Trost-Orgel gelangte. Diese Stelle hatte er bis zu seinem Tod am Neujahrstag 1780 inne.
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Video: Der heutige Altenburger Schlossorganist Felix Friedrich erzählt über seinen bedeutenden Amtsvorgänger aus dem 18. Jahrhundert, den Bachschüler Johann Ludwig Krebs (1713 — 1780). Ein Beitrag zum mitteldeutschen Projekt „Krebs300″ aus Anlass des 300. Geburtstages des Organisten und Komponisten.
Aufführungsort: Walpole St. Peter, Norfolkam 05.03.2000
BWV 54 – “Widerstehe doch der Sünde”
Kantaten für den Sonntag Oculi
Als nächstes folgte BWV 54“Widerstehe doch der Sünde”,
eine Solokantate mit zwei Arien für tiefe Altstimme (der wunderbaren Nathalie Stutzmann geradezu auf den Leib geschrieben), vermutlich wie Himmelskönig im selben Jahr – oder ein Jahr später – für den Dritten Fastensonntag (Oculi) komponiert. Das Werk sieht ein fünfstimmiges Streicherensemble mit geteilten Bratschen vor und legt einen Text von Georg Christian Lehms zugrunde, der auf dem Brief an Jakobus basiert: ‚So seid nun Gott untertänig, widerstehet dem Teufel, so fliehet er vor euch’.
Die erste Arie ist überwältigend. Zweimal im Laufe eines Jahres beginnt Bach einen Satz mit einer schroffen Dissonanz, einem Dominantseptakkord über einem Orgelpunkt auf der Tonika (das zweite Mal in der Adventskantate BWV 61 Nun komm, der Heiden Heiland). Es ist ein Schocktaktik, die den Hörer aufhorchen lassen und warnen soll: ‚Widerstehe doch der Sünde, sonst ergreifet dich ihr Gift’. War das auch, so fragt man sich, seine Art, sich zwei Tage nach seiner Ernennung zum Concertmeister am Weimarer Hof einzuführen? Bach schafft eine Atmosphäre dringlichen, unbeirrbaren Widerstands gegen die verführerischen, beharrlichen Mächte des Bösen. Diese beschwört er in lyrischen Violinlinien herauf, die sich drehen und winden und ineinander 12verflechten, dann einen ganzen Takt lang in taumelnder Spannung verharren, bevor sie in eine scheinbare Ruhe taumeln, ein deutliches Symbol für die Gnadenfrist, die jenen gewährt wird, die sich der Sünde standhaft widersetzen.
Ein tödlicher Fluch (dargestellt durch zwei abrupte Neueinsätze der Bratschen auf der gleichen Dominantseptime) erwartet jene, die den Willen zum Widerstand verlieren. Und für den Fall, dass jemand nicht richtig aufgepasst hat, behält Bach das mächtige, hartnäckige Pulsieren des Akkords unverändert bei. Von den zweiunddreißig Achteln der vier Anfangstakte sind nur vier Konsonanzen, alle übrigen sind Dissonanzen, zwölf davon Akkorde aus fünf Noten!Das sich anschließende Rezitativ reißt der Sünde die Maske vom Gesicht, sie erweist sich bei näherem Hinsehen als ‚leerer Schatten’. Sie ist auch ‚als wie ein scharfes Schwert, das uns durch Leib und Seele fährt’.
Die zweite Arie ist als vierstimmige Fuge angelegt, deren einschmeichelndes chromatisches Thema und ein langes, verzerrtes Gegenthema die listigen Fesseln des Bösen beschreiben. War das wirklich der Schluss des Stückes oder haben wir irgendwo unterwegs einen Choral verloren, wenn nicht ganz am Ende, dann vielleicht als Cantus firmus, als musikalische Überschrift der Fuge? Mir fällt auf, dass Bach genau einen solchen Kunstgriff (Strophen von Paul Gerhardts Choral ‚Warum sollt’ ich mich denn grämen’) in seiner doppelchörigen Motette BWV 228 Fürchte dich nicht einsetzt, die offensichtlich auch um diese Zeit entstanden ist. Beide Fugen überraschen mit einer absteigenden chromatischen Figur zu Beginn. Noch erstaunlicher ist die Ähnlichkeit des Gegenthemas mit dem Thema im letzten Satz von BWV 63 Christen, ätzet diesen Tag, das für Weihnachten 1714 in Weimar geschrieben wurde. Nehmen wir einen Augenblick an (und hier will sich selbst der große Alfred Dürr nicht festlegen), Widerstehe sei im folgenden Jahr entstanden; könnte es sein, dass Bach sein weihnachtliches Flehen um Gnade (‚Höchster, schau in Gnaden an diese Glut gebückter Seelen!’ ) in der Kantate der Fastenzeit wiederholt, um die verführerische Schönheit der Sünde (‚von außen wunderschön’), die eine Erfindung des Teufels ist, für null und nichtig zu erklären?
”Das Bachfest 2015 steht unter dem Motto “So herrlich stehst Du, liebe Stadt!”. Zum Jubiläum der Ersterwähnung Leipzigs vor 1.000 Jahren werden musikalische Werke aufgeführt, die in der sächsischen Metropole entstanden oder mit ihrem Musikleben unmittelbar verbunden sind.
Vom 12. bis 21. Juni 2015 sind namhafte Künstler und Ensembles eingeladen, darunter Sir J. E. Gardiner, Philippe Herreweghe und das Collegium Vocale Gent, Masaaki Suzuki und als “Ensemble in residence” das Ensemble 1704 unter Leitung von Vaclav Luks.
Der Ticketverkauf für das Bachfest Leipzig 2015 beginnt am 15. Oktober 2014.
Die Leipziger Thomaskirche ist voll, wenn der Thomanerchor gemeinsam mit Musikern des Gewandhausorchesters Werke Johann Sebastian Bachs aufführen. Der Klang und die Atmosphäre an historischer Stätte bieten der Phantasie breiten Raum, und viele Zuhörer wähnen sich um gut 300 Jahre zurückversetzt. Aber klang Bach 1730 auch schon so wie heute? Wurde das Konzert auch damals so aufgeführt? Den Fragen geht im Bach-Archiv Dr. Andreas Glöckner, Dramaturg des alljährlichen Bach-Fests, nach. Wie? Mit Klangexperimenten.
Video von Sir J. E Gardiner im Rahmen der Gerda Henkel-Stiftung
EPISODE 11 | Sir John Eliot Gardiner über Johann Sebastian Bach
Bach schützte seine Privatsphäre und achtete sehr darauf, was an die Öffentlichkeit gelangen durfte. Das macht bis heute eine Rekonstruktion seines Lebens und seiner Persönlichkeit äußerst schwierig. Der Präsident des Bach-Archivs, Sir John Eliot Gardiner, vergleicht die mühsame Forschungsarbeit mit der Rekonstruktion einer Statue aus vielen kleinen Einzelteilen. Ziel ist es, das verzerrte Bild des perfekten Komponisten, das frühere Biographien hervorgerufen haben, zu korrigieren. Denn Bach war alles andere als perfekt.
Zum Video über den nachstehenden Link oder in das Bild klicken..!!
J.S. Bach Cantata – BWV 54 “Widerstehe doch der Sünde” zum Sonntag Okuli für Altus, Sreicher und Continuo.
Die DVD enthält die Filmaufnahmen der kompletten Kantate, den Einführungsworkshop sowie die Reflexion des Referenten. Zudem beinhaltet die DVD das Filmportrait der J. S. Bach-Stiftung.
an jährlich vier Bach-Wochenenden (Donnerstag, Freitag & Sonntag) und in ergänzenden Sonderkonzerten das gesamte Vokalwerk von Johann Sebastian Bach auf. Die geistlichen Kantaten erklingen dabei im Zusammenhang mit ihrer ursprünglichen Bestimmung im Kirchenjahr.
Auf der Webseite zum Projekt finden Sie alle Informationen rund um Termine, Karten, Künstler:
Professionelle Qualität in Bild und Ton: Jede Woche kommt ein Chorsatz, eine Arie oder ein Choral hinzu! So können Sie mit Bach:vokal verbunden bleiben, auch wenn gerade kein Konzert ansteht.
Unter dem nachstehenden Link sind veröffentlichte Videos auf YouTube einsehbar..!!
J.S. Bach, Kantate BWV 38 „Aus tiefer Not schrei ich zu dir“: Nr. 1 Coro „Aus tiefer Not schrei ich zu dir“ | solistenensemble stimmkunst | Stiftsbarock Stuttgart (Konzertmeisterin: Christine Busch) | Leitung: Kay Johannsen
J.S. Bach, Kantate BWV 38 „Aus tiefer Not schrei ich zu dir“: Nr. 5 Aria(Terzetto) „Wenn meine Trübsal als mit Ketten“ | Fanie Antonelou (Sopran), Lidia Vinyes Curtis (Alt), Thomas Scharr (Bass)
J.S. Bach, Kantate BWV 38 „Aus tiefer Not schrei ich zu dir“: Nr. 6 Choral „Ob bei uns ist der Sünden viel“ | solistenensemble stimmkunst | Stiftsbarock Stuttgart (Konzertmeisterin: Christine Busch) | Leitung: Kay Johannsen
„Es war und ist nach wie vor, ein enormes kollektives Abenteuer“
Ich finde es unmöglich, objektiv über den Monteverdi Choir zu schreiben. Es war Teil meines Lebens so lange: ein Labor zu arbeiten, ein Testgelände für die Erprobung neuer Klangfülle und die Erkundung der äußeren ausdrucks begrenzt ein dichtes Ensemble virtuoser Sänger erreichen kann. Vor allem der Chor (zusammen mit seiner jüngeren Schwester Orchestern – die English Baroque Soloists und dem Orchestre Révolutionnaire et Romantique) hat in den letzten fünfzig Jahren mein erweiterten musikalischen Familie….
vorab gewürdigt. Radio-Sendungen und Video-Clips zeugen davon.
Am 20. April 2013 begeht er seinen 70. Geburtstag.
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Presseartikel aus Deutschland
Die WAZ schreibt:
Es war typisch für John Eliot Gardiner, seinen 70. Geburtstag offiziell mit einem „Bach-Marathon“ zu feiern. Das Publikum konnte während des neunstündigen Konzerts in der Royal Albert Hall in London die Osterkantate „Christ lag in Todesbanden“ mitsingen. „Bach war immer Teil meines Lebens“, sagte Gardiner bei der Vorstellung am Ostermontag. Seinen Geburtstag am 20. April feiert er privat mit einem großen Fest. „Ich freue mich riesig auf diese Party, sie fällt auf einen freien Tag, ich habe in den letzten Wochen, Monaten, Jahren pausenlos gearbeitet“, sagte der Dirigent…..
Sir John, einer der Dombauherren der historischen Aufführungspraxis, ist jetzt 69 Jahre alt und hat als Dirigent fast alles erreicht. Aufhören will das Brennen trotzdem nicht. Das Jahr 2012 zum Beispiel wird als sein Beethoven-Jahr in Erinnerung bleiben. Während die besagte CD aus New York erschien, startete der Musiker zu einer Tournee mit der Missa solemnis durch Europa und die USA. Zu ihr hat er seit je eine fast innige Beziehung. Während der Sitzungen zu seiner Aufnahme von 1989, die bis heute als Hochfest moderner Beethoven-Exegese mit historischen Instrumenten gilt, hatte sich die Welt über Nacht verändert. Als damals, am 9. November 1989, die Musiker im Londoner Aufnahmesaal erschöpft zu ihrem allerletzten Durchgang schlichen, fiel im fernen Berlin die Mauer.
Als Kind sah John Eliot Gardiner Johann Sebastian Bach jeden Tag. Er würde ihn auf seinem Weg passieren in den Speisesaal, wo er Bach Motetten sang mit seinen Eltern und Geschwistern nach den Mahlzeiten. Er würde aufblicken bei Bach, der Rückkehr von seiner Mutter begleitet in einer Arie aus einer Kantate, in der er die obligate Violine spielte. Das Porträt des rötlichen Gesicht und Bach im Jahre 1748 gemalt von Elias Gottlob Haussmann hing über der Treppe des Hauses der Familie in Dorset, England, ausgeliehen von seinem Besitzer, ein deutscher Musiker, der mit Gardiners Vater befreundet war und in der Zwischenkriegszeit hatte er sich dann in einem nahe gelegenen Dorf niedergelassen.
John Eliot Gardiner’s devotion to the music of Johann Sebastian Bach has been extraordinary; Easter Monday’s lengthy Bach Marathon was partly devised to mark the conductor’s 70th birthday later this month. The whole event lasted close to nine hours, with three concerts, live discussions, appearances by leading instrumentalists in major solo works, and a couple of half-hour breaks.
If there is a single composer who, by consensus among musicians, sits above all the others, it is Johann Sebastian Bach. The German Baroque master whose life spanned the second half of that era (1685-1750) had a brilliant musical min. Working quietly and underappreciated in his role as Kapellmeister (church choirmaster) in Leipzig, he produced over a thousand works in almost every genre except opera – music that is exquisite and profound in its simplicity, complexity and clarity of import.
In his 70th birthday year, John Eliot Gardiner shows absolutely no signs of slowing down his activity. Classic FM’s David Mellor manages to contain his boundless enthusiasm for the recordings of the great conductor for long enough to enjoy a fantastic interview with him. The two discuss the various exciting projects Gardiner has in store for his 70th year, as well as what the future may hold.
Sir John Eliot Gardiner blows Paris audience away at Salle Pleyel
Writing a positive review is not an easy task. When confronted with something lacking error, a review can go one of two ways: a brief and simple praise of all involved and a summary of the evening, or an over-the-top full-blown confession of awe and admiration. Spoiler alert: this review is the latter. To be lost for words is traditionally taken as a positive sign; yet when one’s duty is to summarise the event that knocked you for six, this lack of words proves rather problematic. Nonetheless, here goes…
John Eliot Gardiner goes in search of Bach the man and the musician.
The famous portrait of Bach portrays a grumpy 62-year-old man in a wig and formal coat, yet his greatest works were composed 20 years earlier in an almost unrivalled blaze of creativity.
We reveal a complex and passionate artist; a warm and convivial family man at the same time a rebellious spirit struggling with the hierarchies of state and church who wrote timeless music that is today known world-wide. Gardiner undertakes a ‚Bach Tour‘ of Germany, and sifts the relatively few clues we have – some newly-found.
Most of all, he uses the music to reveal the real Bach.
First broadcast: 30 Mar 2013.
Weiterhin werden für Weihnachten CD’s mit Bach-Kantaten zum Weihnachtsfest und Neujahr veröffentlicht.
Cover CDs SDG 178
Diese CD-Box ( 6 CDs) ist eine Sammlung von Bach-Kantaten für den gesamten Weihnachtszeitraum aus der preisgekrönten Serie von Aufnahmen aus dem Jahr 2000 „Bach Cantata Pilgrimage.“
Ein Interview mit Sir John Eliot Gardiner erschien in der BZ Berner Zeitung mit der Überschrift:
„Manche Orchester sind wie Wurstmaschinen“
Sir John Eliot Gardiner, Dirigent und Biobauer, gilt als kaltschnäuziger Revolutionär des Musikbetriebs. Bei einer Privataudienz in London ging er in die Knie vor Beethovens bestem Werk, das er nun in Bern aufführt……
Zum gesamten Interview über den nachstehenden Link:
Das ZDF überträgt die Gala am selben Abend ab 22:00 Uhr.
CD – SDG 715 Johann Christoph Bach „Welt, gute Nacht“
Die Preisträger-CD SDG 715 ist >> h i e r << zu beziehen..!!
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Nachstehend ein Auszug von einer Kunden-Rezension:
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Mal vorweggeschickt um keine Missverstaendnisee aufkommen zu lassen – Gardiner ist immer eine Klasse fuer sich. Diese neueste Aufnahme des vielseitigen Briten, „Welt gute Nacht“, dessen Bach Kantaten Pilgrimage wohl zu den Meilensteinen der Bach Interpretation zu zaehlen ist, hat sich nun – als Live-Konzertmitschnitt veroeffentlicht – mit dem Onkel des grossen Thomaskantoren Johannn Christoph Bach beschaeftigt.
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Diese Musik ist stilistisch im Fruehbarock angesiedelt und wesentlich karger als die Werke seines Neffen. Dennoch sind die Motetten des Onkels musikalische Juwelen….
Amerikanischer Organist Cameron Carpenter (Bild:BR)
Ritt auf dem Instrument (Orgel)
Cameron Carpenter ist der exzentrischste Organist der Welt – mühelos füllt er alle Säle und Kirchen.
Was diesem Mann an unschuldiger Musik unter die Hände und Füße kommt, verwandelt sich nicht immer zum Guten. Die Kompositionen werden gestylt und lackiert, bekommen Rouge ins Gesicht und High Heels an die Füße, und manchmal klingen sie nach Revue, nach Mummenschanz, zuweilen auch nach Bordstein. Cameron Carpenter ist eines der grellsten Phänomene der internationalen Musikszene: Er ist Organist und unfassbar virtuos. Kathedralen und Konzertsäle füllt er ohne Mühe.
Mit seinen Glitzerklamotten und den femininen Organistenschühchen gebärdet er sich so exzentrisch, wie er gar nicht sein will. Als Künstler ist er bestrebt, seriös bis in die Spitzen seines gegelten Haars zu sein. Nur will das niemand glauben, denn so einer – der muss ein bad boy sein. Ist er das, oder hat er bloß eine radikal eigene Sicht auf Performance und auf Werktreue?
Der Contratenor Benno Schachtner, der lange Zeit in Detmold studiert hat, wurde beim Leipziger Bach-Wettbewerb mit dem 2. Preis ausgezeichnet. Darüber hinaus erhielt er den „Preis des Leipziger Barockorchesters“. Der Bach-Wettbewerb Leipzig zählt zu den weltweit bedeutenden Wettbewerben für junge Interpreten.
Schachtner ist dem Detmolder Konzertpublikum nicht nur als Sänger in der Klasse von Prof. Heiner Eckels in Erinnerung, sondern auch als Chorleiter – über lange Zeit hinweg war der Kirchenmusiker rechte Hand von Prof. Gerhard Weinberger.
Schachtner wurde 1984 in Illertissen (Bayern) geboren. Als Knabensopran und Solist bei den „Ulmer Spatzen“ unternahm er zahlreiche Reisen ins In- und Ausland (u.a. Luxemburg, Holland, Japan). Er war mehrmaliger Preisträger im Fach Klavier, Duo- und Sologesang bei „Jugend musiziert“ auf Landes- und Bundesebene (Landessieger in Baden-Württemberg). Parallel dazu erhielt er Orgelunterricht bei Christian Weiherer in Memmingen.
Beethoven schrieb Tausende Briefe, Mozart Hunderte. Von Johann Sebastian Bach ist ein einziger privater Brief bekannt. Forscher glauben: Da muss mehr sein.
Leipzig im Jahr 1730. Johann Sebastian Bach ist gereizt. Das Gehalt als Thomaskantor zu niedrig. Das Leben in der Messestadt kostspielig. Acht Kinder sind zu versorgen. Die Arbeitsbedingungen schlecht. Immer nur Ärger mit dem Stadtrat, alles Kunstbanausen. Eine »wunderliche un der Music wenig ergebene Obrigkeit«. Unerträglich. Nichts wie weg!
Ein einziges Lamento ist dieser Brief an Georg Erdmann, seinerzeit kaiserlich-russischer Gesandter in Danzig. Bach hatte sich vier Jahre lang nicht bei seinem einstigen Mitschüler und lebenslangen Freund gemeldet, er bedauert das in dem Schreiben. Erdmann aber durfte sich glücklich schätzen, überhaupt eine Botschaft von ihm in Händen zu halten. Der Kantor in Leipzig nämlich scherte sich nicht groß um private Korrespondenzen….
Ein freudiges Wiedersehen mit Sir Gardiner wird es im Juni 2013 geben, ich danke @Barbara, für diesen Hinweis. Der Artikel enthält folgende Passage:
…..Lang Lang war eine große Show. Und wir hoffen mit diesem Zugpferd nun auch für das Kernfestival weitere Zuschauer gewonnen zu haben. Aber so einen Star bekommen Sie nur zu Terminen, die er vorschlägt, da muss man dann zugreifen.
Das ist übrigens auch bei John Eliot Gardiner so, der uns ja ständig verbunden ist. Im Juni 2013 wird er wieder bei uns dirigieren, natürlich Bach: Oster-Oratorium und Pfingstkantaten….
Wünsche allen ein sonniges und schönes Pfingstfest.
Liebe Grüße
Volker
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Bariton -„Dietrich Fischer-Dieskau“ (1925-2012)
„Jahrhundertsänger“ Dietrich Fischer-Dieskau gestorben
Der als „Jahrhundertsänger“ bezeichnete Bariton Dietrich Fischer-Dieskau ist tot. Fischer-Dieskau starb kurz vor seinem 87. Geburtstag in Berg am Starnberger See. Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) würdigte Fischer-Dieskau als „Jahrhunderterscheinung“, die Bayerische Staatsoper bezeichnete ihn als prägend für die heutige Kunst des Singens.
Fischer-Dieskau kam am 28. Mai 1925 in Berlin zur Welt. Nachdem seine früh entdeckte musikalische Begabung durch den Zweiten Weltkrieg zunächst an ihrer Entfaltung gehindert wurde, begann er 1947 dann umso rasanter seine Sängerkarriere. Diese sollte insgesamt 45 Jahre andauern und ihn nach Einschätzung des Dirigenten Leonard Bernstein zum bedeutendsten Sänger des 20. Jahrhunderts machen. Besonders seine Schubert-Interpretationen gelten bis heute als Maßstab.
Nach ersten Auftritten in Leipzig und Berlin erhielt Fischer-Dieskau bereits 1948 an der Städtischen Oper Berlin, der heutigen Deutschen Oper, ein Engagement als erster lyrischer Bariton. Die Deutsche Oper würdigte in einer Erklärung zum Tod ihres Ehrenmitglieds dessen „unvergleichliche Stimme, seine Präsenz und Ausstrahlung auf der Bühne und auf dem Konzertpodium“. Diese seien „bis heute unerreicht geblieben und eingebrannt im Gedächtnis der Musikfreunde in aller Welt“. Mit seiner Kunst hat Fischer-Dieskau „hohe Maßstäbe gesetzt für die kommende Sänger-Generation.“
Der am 28. Mai 1925 in Berlin geborene Künstler hatte am 31. Dezember 1992 seine Gesangskarriere beendet. Er verabschiedete sich damals mit einer Gala an der Bayerischen Staatsoper.
Unter Karl Richter sang Dietrich Fischer-Dieskau in einigen Bach-Kantaten-Oratorien und erinnert sich an diese Zeit:
Dietrich Fischer-Dieskau über seine Zusammenarbeit mit Karl Richter
(aus der Buch-Dokumentation „Karl Richter in München – Zeitzeugen erinnern sich“) …Unglaublich aber immer wieder die Gedächtnisleistung: Ihm war das gesamte Tastenwerk wie alles, was Bach der menschlichen Stimme anvertraut hat, im Kopf und sofort verfügbar. Oft war er bis zum Konzertbeginn nicht völlig sicher, was auf dem Programmzettel stand. Und im Grunde konnte erst auf dem Weg über seine Interpretationen auf der Orgel oder dem Cembalo wirklich ermessen werden, wie seine Bach-Auffassung sich von Jahr zu Jahr rundete: von äußerster Strenge und Sachlichkeit ausgehend, wuchs er zum Ausdruck jener glutvollen Frömmigkeit, die ihn beseelte….
Karl Richter Performers: Münchener Bach-Chor, Münchener Chorknaben, and the Münchener Bach-Orchester.
Soloists: Ernst Haefliger, Keith Engen, Irmgard Seefried, Antonia Fahberg, Hertha Töpper, Dietrich Fischer-Dieskau, and Max Proebstl
Johann Sebastian Bach, Cantata „Ich hab in Gottes Herz und Sinn“, BWV 92
6. Aria (bass): „Das Brausen von den rauhen Winden“
Bass: Dietrich Fischer-Dieskau Münchener Bach-Orchester: Karl Richter
Recorded in Munich, Herkulessaal, May/June/October 1973, January 1974
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Karl Richter
Performers: Münchener Bach-Chor, Münchener Chorknaben, and the Münchener Bach-Orchester.
Christ Lag in Todesbanden (BWV 4) – 6 Versus V
Performer: Dietrich Fischer-Dieskau, Theo Adam, Fritz Kiskalt, Andreas Schwinn, Edgar Shann
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Faksimile – „Lobe den Herrn, meine Seele“ – BWV 143
Leipzig – Die Kantate “Lobe den Herrn, meine Seele” von Johann Sebastian Bach wird zum diesjährigen Bachfest in ihrer mutmaßlichen Originalfassung in Leipzig aufgeführt. Jüngere Forschungen hätten ergeben, dass die Kantate in C-Dur und nicht, wie bisher angenommen, in B-Dur notiert war, wie das Bach Archive Leipzig am Montag mitteilte. In seiner mutmaßlichen Originalfassung ist das Werk mit drei Trompeten und Pauken besetzt.
Rätsel um Bach-Kantate BWV 143 gelöst? −Aufführung der neu edierten Fassung beim Bachfest Leipzig
Die Kantate »Lobe den Herrn, meine Seele« BWV 143 stellte die Bach-Forschung bislang vor Rätsel. Angesichts fehlender Originalhandschriften wurden auch Echtheitszweifel an dem Werk geäußert, das 1964 im Rahmen der Neuen Bach-Ausgabe einzig nach Quellen des 19. Jahrhunderts ediert werden konnte.
Seither hat sich die Quellenlage der Kantate insoweit verbessert, als nun eine Partiturabschrift des 18. Jahrhunderts mit einem verlässlicheren Notentext verfügbar ist, der zugleich die Zweifel an der Authentizität zerstreuen hilft. Der Musikwissenschaftler Dr. Andreas Glöckner erläutert: »Es sind von einigen bachschen Werken neue Editionsquellen aufgetaucht, die einen verlässlicheren Quellentext gegenüber den bislang erreichbaren bieten.«
Bei der Edition des Werkes im Rahmen der vom Bach-Archiv Leipzig besorgten und vom Bärenreiter-Verlag Kassel publizierten revidierten Neuen Bach-Ausgabe konnte herausgefunden werden, dass das Werk ursprünglich nicht nur in einer anderen Tonart notiert war, sondern auch eine andere Instrumentalbesetzung hatte. In seiner mutmaßlichen Originalgestalt ist das wohl zwischen 1709 und 1711 entstandene Werk mit drei Trompeten und Pauken besetzt und steht in der Tonart C-Dur – nicht in B-Dur, wie bisher angenommen.
In dieser Fassung erklingt die Festkantate erstmalig am Sonntag, dem 17. Juni 2012 in einem Gottesdienst anlässlich des Bachfestes Leipzig in der Thomaskirche. Der Thomanerchor und das Gewandhausorchester musizieren unter der Leitung von Thomaskantor Georg Christoph Biller. Der Bärenreiter-Verlag Kassel publiziert neben der Partitur auch das vollständige Aufführungsmaterial und den Klavierauszug (Editionsnummer: BA 10143). Der Notenband wird im Juni erscheinen. Er enthält neben der Festmusik BWV 143 auch die Weimarer Kantaten »Der Himmel lacht! Die Erde jubiliert« BWV 31 und »Bereitet die Wege, bereitet die Bahn«BWV 132.
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Johann Sebastian Bach’s Bibeln
Wiedervereint: Bachs Bibeln kehren für eine Ausstellung im Bach-Museum Leipzig an den Thomaskirchhof zurück – Eine erst kürzlich gefundene Merian-Bibel aus Bachs Besitz wird erstmals ausgestellt.
Eine kostbare von Abraham Calov kommentierte Luther-Bibel aus dem Besitz des Komponisten Johann Sebastian Bach kehrt als Leihgabe des
Concordia Seminary (St. Louis, Missouri) nach über 250 Jahren an den Leipziger Thomaskirchhof zurück.
Ab dem 10. Mai 2012 wird diese Bibel in der Kabinettausstellung »Bach · Bibel · Gesangbuch« erstmals seit 1969 in Deutschland gezeigt. Gemeinsam mit einer im Merian-Verlag erschienenen Luther-Bibel, die erst kürzlich als Bachs Exemplar identifiziert wurde, bildet die Calov-Bibel mir ihren zahlreichen Randnotizen Bachs den Kern der
neuen Ausstellung in der Schatzkammer des Bach-Museums Leipzig.
Die Ausstellung »Bach · Bibel · Gesangbuch« widmet sich der theologischen Bibliothek des Thomaskantors. Johann Sebastian Bach war bibliophil interessiert.
Den Schwerpunkt der Bachschen Bibliothek bildeten lutherische Klassiker, darunter zwei Gesamtausgaben der Werke Martin Luthers sowie verschiedene
Einzelausgaben, etwa die Tischreden.
Bachs Nachlassverzeichnis nennt 52 theologische Werke, die in mindestens 81 Bänden erschienen sind, und führt damit nur einen kleinen Teil des Buchbestandes auf, den Bach tatsächlich besessen hat. Vieles war offenbar bereits vorher unter den Erben verteilt worden, darunter musiktheoretische Werke, Bücher zum Thema Orgelbau oder Werke zeitgenössischer Theologen – sämtlich Bereiche, die in der Auflistung fehlen.
Der Dirigent Philippe Herreweghe ist ein Meister der historischen Aufführungspraxis. Erneut hat er Bachs „h-Moll-Messe“ eingespielt, nun in wirkungsvoller Schlichtheit.
Ihre unerbittlichsten Kritiker sind die Künstler selbst. Kaum haben sie ihre neuen Platten aus der Folie gerissen und erstmals als Normalhörer aufgelegt, stellen sie missglückte Übergänge, mangelnde Inspiration, verwackelte Töne fest. Bei den Aufnahmesitzungen hatte niemand gemeckert. Nun aber keimt der Gedanke: So darf das nicht stehen bleiben. Und er denkt schon an die nächste Einspielung. Natürlich handelt es sich bei den angeblichen Fehlern um Petitessen, doch unter der Lupe vergrößern sie sich zu Monstern.
Niemand kann dem Dirigenten Philippe Herreweghe nachsagen, dass er sein Juwel, Bachs h-Moll-Messe, bislang mit schmutzigen Pfoten aus der Vitrine geholt hat. Herreweghe hat sich ihr stets auf Zehenspitzen und mit Handschuhen genähert, andächtig und umsichtig, er hat die besten Kräfte zusammengezogen. Stets wähnte man sich bei den Aufnahmen von 1988 und 1998 im Bereich der Spitzenklasse, die erste war bei Virgin, die zweite bei Harmonia Mundi erschienen. Jetzt hat Herreweghe sein eigenes Label Phi gegründet und Bachs Opus summum abermals aufgenommen. Nun muss der Künstler gegen sich selbst konkurrieren….
The album is packaged in a hard back book similar to our other releases. It contains 44 pages booklet with original notes by John Eliot Gardiner and texts in German, English and French. Dreißig Jahre nach der großartigen ERATO-Einspielung handelt es sich hier um eine Neuaufnahme der Bach-Motetten aus 2011.
CD-Inhalt:
„Singet dem Herrn Ein Neues Lied“ BWV 225 – „Der Geist hilft Unser Schwachheit auf“ BWV 226 – „Jesu, meine Freude“ BWV 227 – „Fürchte dich nicht, ich bin bei dir“ BWV 228 – „Komm, Jesu, komm“ BWV 229 – „Lobet den Herrn, Alle Heiden“ BWV 230 – „Ich lasse dich nicht, du segnest mich denn!“ BWV 159 Anh.III.
Am kommenden Sonntag, 22.04.2012, findet um 18:00 Uhr im Konzerthaus Detmold das Antrittskonzert von Prof. Dr. Martin Sander statt. Sander tritt an der Hochschule für Musik Detmold die Nachfolge von Prof. Gerhard Weinberger an, der in den Ruhestand gegangen ist.
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Martin Sander wird auf der imposanten Klais-Orgel ein Konzert mit barocken und romantischen Werken geben. Auf dem Programm stehen Johann Sebastian Bachs Präludium und Fuge Es-Dur BWV 552 sowie die Choralbearbeitung „Schmücke dich, o liebe Seele“ aus den „Leipziger Chorälen“ BWV 654, dann die Orgelsonate Nr. 1 b-Moll op. 1 von Philipp Wolfrum (1854-1919) sowie die dritte aus Robert Schumanns „Sechs Fugen über den Namen BACH“ und die berühmte Phantasie und Fuge über B-A-C-H op. 46 von Max Reger.
Der Eintritt zu dem Konzert ist frei.
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Musiker: Masaaki Suzuki Foto: Marco Borggreve
Leipzig, 16.04.12
Die Bach-Medaille der Stadt Leipzig wird am 8. Juni 2012 im Rahmen des Bachfestes Leipzig an Masaaki Suzukiverliehen. Der Spezialist für historisch informierte Aufführungspraxis hat sich laut Juryentscheidung in seiner Heimat Japan als Organist, Cembalist und Dirigent insbesondere um die Verbreitung des Werkes von Johann Sebastian Bach verdient gemacht, wie das Bach-Archiv Leipzig mitteilt.
Die Bach-Medaille wird seit 2003 jährlich an Musiker verliehen, deren künstlerischer Fokus maßgeblich auf die Bachrezeption zielt. Die aus Meißner Porzellan gefertigte Bach-Medaille wurde bisher an Herbert Blomstedt (2011), Philippe Herreweghe (2010), Frieder Bernius (2009), Hermann Max (2008), Nikolaus Harnoncourt (2007), Ton Koopman (2006), Sir John Eliot Gardiner (2005), Helmuth Rilling (2004) und Gustav Leonhardt (2003) verliehen.
Die Bach-Medaille wird im Rahmen eines öffentlichen Festaktes am Freitag, dem 8. Juni 2012, um 15 Uhr im Alten Rathaus in Leipzig verliehen. Im Anschluss ist der Künstler ab 20 Uhr in der Leipziger Thomaskirche gemeinsam mit dem Bach Collegium Japan zu erleben. Es erklingt unter seiner Leitung die »Matthäus-Passion« BWV 244b in der Fassung von 1729.
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Thomaskantor Gerog Christoph Biller
Thomaskantor Georg Christoph Biller komponiert seine „St.-Thomas-Ostermusik:
„Christus, das Licht“
Möchte man sich die Auferstehung Jesu tatsächlich von drei Blockflöten verkünden lassen? Daran lässt sich zweifeln. Doch der Komponist, Thomaskantor Georg Christoph Biller, geht hier keinem geschmacklosen Klischee auf den Leim, sondern verleiht der naiven Stimme dieses verschrienen Instruments die Kraft des Staunens und führt damit das Wunder vor Augen. Keine reine Orgie der Freude soll sie sein, seine „St.-Thomas-Ostermusik“, sondern soll den Schritt aus der Finsternis ins Licht nachvollziehbar machen.
Möchte man sich die Auferstehung Jesu tatsächlich von drei Blockflöten verkünden lassen? Daran lässt sich zweifeln. Doch der Komponist, Thomaskantor Georg Christoph Biller, geht hier keinem geschmacklosen Klischee auf den Leim, sondern verleiht der naiven Stimme dieses verschrienen Instruments die Kraft des Staunens und führt damit das Wunder vor Augen. Keine reine Orgie der Freude soll sie sein, seine „St.-Thomas-Ostermusik“, sondern soll den Schritt aus der Finsternis ins Licht nachvollziehbar machen.
Biller wünscht sich für die Uraufführung: „Dass es gut geht. Für das Stück wünsche ich mir, dass es wieder aufgeführt wird.“ Eine zweite Aufführung erfährt seine Festmusik im Rahmen der traditionellen Motette am 21. April um 15.00 Uhr in der Thomaskirche Leipzig. Im Bachfest Leipzig 2012 wird die Ostermusik am 14. Juni ebenfalls erklingen. Dann werden nach den Aufführungen erneut Podiumsdiskussionen mit dem Thomaskantor erfolgen, um das Verstehen des Werkes und den Diskurs darüber zu ermöglichen. Natürlich wieder im Altarraum der Thomaskirche, „zu Füßen Bachs“, wie es Pfarrer Christian Wolff formulierte.
Hamburg – Der Sänger Thomas Quasthoff lehnt einen Umbau der öffentlichen Kulturförderung ab. “Das finde ich falsch. Man muss auch die Möglichkeit haben, in Diepholz ins Theater zu gehen”, sagte der 52-jährige Bassbariton dem Magazin “Der Spiegel”. Die kleinen Theater hätten eine Bildungsauftrag. Er widersprach damit der These des umstrittenen Buches „Der Kulturinfarkt“, wonach die Hälfte der deutschen Theater und Museen entbehrlich sei.
Dem öffentlich-rechtlichen Fernsehen warf Quasthoff vor, diese Aufgabe zu vernachlässigen:„Was machen die denn? Wo sind denn die ganzen Klassiksendungen geblieben? Da gibt es das grauenhaft moderierte Klassik-Echo-Preisträgerkonzert mit Herrn Gottschalk. Der hat dasselbe Interesse an klassischer Musik wie ich am Häkeln…“
Das Sonderkonzert findet im Rahmen des Internationalen Bachfests in Schaffhausen in der Kirche St. Johann, Schaffhausen, statt. Aufgeführt wird die Matthäus-Passion. Konzertbeginn ist um 17.00 Uhr.
The album is packaged in a hard back book similar to our other releases. It contains 44 pages booklet with original notes by John Eliot Gardiner and texts in German, English and French. Dreißig Jahre nach der großartigen ERATO-Einspielung handelt es sich hier um eine Neuaufnahme der Bach-Motetten aus 2011.
CD-Inhalt:
„Singet dem Herrn Ein Neues Lied“ BWV 225 – „Der Geist hilft Unser Schwachheit auf“ BWV 226 – „Jesu, meine Freude“ BWV 227 – „Fürchte dich nicht, ich bin bei dir“ BWV 228 – „Komm, Jesu, komm“ BWV 229 – „Lobet den Herrn, Alle Heiden“ BWV 230 – „Ich lasse dich nicht, du segnest mich denn!“ BWV 159 Anh.III.
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Gardiner-CDs der DGG
Ein ganz interessanter Hinweis, den mir Werner einmal zugesandt hatte und von mir in Vergessenheit geraten war..!!
Wem noch Bach-Kantaten der DGG mit Gardiner fehlen, dem sei der beigefügte Newletter zur Lektüre empfohlen. Dort gibt es die CDs für EUR 5,99. Allerdings sind darunter auch einige, die bereits vor dem Pilgrimage-Jahr 2000 aufgenommen und veröffentlicht wurden.
Hier geht alles den Bach runter. Vor allem die Preise! Johann Sebastian Bachs Kantaten. Wir haben elf prallgefüllte CDs mit Einspielungen Bachscher Kantaten, die aus einem ganz besonderen Projekt des britischen Dirigenten Sir John Eliot Gardiner hervorgegangen sind, „das er ‚Bach Cantata Pilgrimage‘ überschrieb. In unterschiedlichen europäischen Gotteshäusern sollten Bachs Kantaten aufgeführt werden. Sonntag für Sonntag, Feiertag für Feiertag. Jeweils jene Kantaten, die Johann Sebastian Bach für diese Tage geschrieben hatte.198 Kantaten Bachs sind überliefert. Die Konzerte der Gardinerschen Pilgerschaft fanden in zwölf Ländern und 50 Städten statt, 282 Musiker wurden beschäftigt&ld quo; (welt.online).Diese entstammen dem bestechenden Orchester der English Baroque Soloists und dem von Gardiner gegründeten und vom Gramophone Magazin als bestes Vokalensemble der Welt ausgezeichneten Monteverdi Choir. Ohrenschmaus voraus!
Werk aus eigenem Hause: Thomaskantor schreibt Ostermusik selbst
„Sankt Thomas“ – so heißt die Komposition aus der Feder des amtierenden Thomaskantors Georg Christoph Biller. Am Ostersonntag wird sie in der Leipziger Thomaskirche uraufgeführt.
Biller gestaltet den Einstieg in seine Festmusik aus dem Schlussakkord der Bachschen Matthäuspassion. So thematisiert er vor allem die Art und Weise, wie sich die Dunkelheit der ausklingenden Passionszeit zum Licht des Osterfestes wendet.
Zudem stellt die Sankt Thomas Ostermusik einen inhaltlich aktuellen Bezug zum Unglauben des Jüngers Thomas her.
Mit der Uraufführung der Ostermusik beginnt ein Reigen von fünf Festmusiken zum Jubiläum 800 Jahre Thomana. Zu den Kirchenfesten bis Epiphanias 2013 erklingen Werke von Hans Werner Henze, Heinz Holliger, Brett Dean und Krzysztof Penderecki.
Bundespräsident Joachim Gauck beim Festakt in Leipzig 800 Jahre Thomaner
Liebe Bachfreune/innen !
Große Ereignisse zur Zeit in Leipzig.
Mit einem Festakt wurde am 20 März 2012 durch den neuen Bundespräsidenten Joachim Gauck das 800jährige Bestehen des Thomanerchores in Leipzig begangen.
Gäste aus Kultur, Politik und Wirtschaft haben heute mit einem Festakt an die Gründung des Thomanerchors vor 800 Jahren erinnert. Der weltweit bekannte Knabenchor wurde 1212 gemeinsam mit Thomaskirche und Thomasschule gegründet. Zum Festakt sang der Thomanerchor vor allem Werke seines bekanntesten Kantors Johann Sebastian Bach.
Der Leipziger Oberbürgermeister Burkhard Jung würdigte in seiner Rede die enge Verbundenheit der Thomaner mit Leipzig: „Wir können alle Stolz sein, dass dieses wunderbare weltweit gefeierte Ensemble hier seine Heimat hat und gleichzeitig Heimat ist. Die Thomaskirche ist eine offene, gelebte Stätte des Glaubens und der weltweit berühmten und geschätzten Musik, die Thomasschule habe als erste öffentliche Schule Deutschlands überhaupt in dieser Vereinigung einen kreativen und befördernden Platz eingenommen.“
Thomaskirchen-Pfarrer Christian Wolff wies auf die heutige Verpflichtung der Thomaner, sich um das moderne Lied zu bemühen und somit Aufmerksamkeit zu erreichen. Es ginge um einen stetigen Erneuerungsprozess, und wer wenn nicht junge Menschen könnten die Musik in die kommenden Jahrhunderte tragen.
Für den frisch gewählten Bundespräsidenten Joachim Gauck war der Festakt „sehr sehr bewegend“ und er sei dankbar, dass das dies sein erster Termin war.
Im Anschluss an den Festakt führte ab 13 Uhr ein Festumzug von der Thomaskirche zum Campus forum thomanum. Teile des Campus wurden an diesem Tag mit einem Festprogramm eingeweiht.
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Am Festumzug und Festprogramm nahmen Oberbürgermeister Burkhard Jung, Thomaskirchen-Pfarrer Christian Wolff und Kinder der Kita forum thomanum, der Grundschule forum thomanum und der Thomasschule teil.
18 Uhr – Thomaskirche: Motette mit dem Choir of King‘s College
24. März
11 Uhr – Tourist-Information, Katharinenstraße 8: Stadtrundfahrt „Überall ist Klang – zu Fuß und mit dem Bus auf der Leipziger Notenspur“ (Voranmeldung unter Tel. 710 42 80, Ticket 19,50 Euro)
15 Uhr – Thomaskirche Motette „Fest der Knabenchöre“ mit Dresdner Kreuzchor, Regensburger Domspatzen, Choir of King‘s College, Thomanerchor (Restkarten)
25. März
9:30 Uhr – Thomaskirche Gottesdienst mit Dresdner Kreuzchor, Regensburger Domspatzen, Choir of King‘s College, Thomanerchor
Im Rahmen der Thomana 2012 wird zu drei Festwochen von Chor, Schule und Kirche eingeladen. Der Thomanerchor organisiert Festtage vom 19. bis 25. März, 2012 die Thomasschule vom 17. bis 23. September 2012 und die Thomaskirche vom 31. Oktober bis 4. November 2012.
Gestern der Festakt mit dem neuen Bundespräsidenten-, heute am 21.3. feiert die Bach-Welt Geburtstag. Gerne denke ich dran und laß mich mitnehmen in ein neues Lebensjahr von Johann Sebastian
Wie jung und anspornend Bach geblieben ist, zeigt ‚humorvoll‘ eine Szene im Kino-Film ‚Die Thomaner‘.
Da spielen die Thomaner (Leipzig) gegen die ‚Crucianer‘ (Dresden) Fußball. Und welche Hintergrundmusik motiviert die Filmbesucher, sich mitten im ‚Gewühl und Siegestaumel‘ zu fühlen?
BWV 78 Duett Alt – Sopran ‚Wir eilen mit schwachen, doch emsigen Schritten ….‘ dem Tor entgegen. Die Sängerknaben und älteren Mitspieler kamen in’s Schwitzen Die Szene war köstlich.
Gruß
Adamo
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Englischer Dirigent J.E. Gardiner
Liebe Bach-Gardiner-Freunde(innen) !
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Nach den großartigen Ereignissen in Leipzig ereilt uns heute ein Hilferuf aus London..!!
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Finanzielle Schwierigkeiten gefährden das Bach-Cantata.Projekt – Himmelfahrts-Kantaten vom Label “Monteverdi-SDG” durchgeführt von John Eliot Gardiner, dem Monteverdi Choir und English Baroque Soloists.
@Iris, hat es seit einigen Tagen bemerkt, dass ein Webaufruf zu Monteverdi in England gestört war. Nach meinen gestrigen Recherchen ist der Internetauftritt vollständig überarbeitet und mit neuen Link versehen worden. Die wichtigsten Link-Angaben habe ich im Blog rechts am Rand unter:
ist eine Angabe zum Cantatafinder – (von @Alex aus Leipzig) – hinterlegt worden. In dem Cantatafinder müssten von @Alex die Link-Angaben zu SDG überarbeitet werden sie stimmen mit den aktuellen Link nicht mehr überein..!!
Die Übersicht ist meiner Meinung nach besser geworden da nun alles unter einem Webauftritt zusammengefasst worden ist. Probiert es selbst einmal aus, um sich mit dem neuen Web-Auftritt vertraut machen zu können.
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Neu: Shop Monteverdi.co.uk
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Sehr gefällig ist die Shop-Seite geworden. Sehr übersichtlich angeordnet sind die CD’s auf der vergrößerten Seite zu erkennen..!!
In ein Album geklickt erscheint die Seite zum Download als mp3. Hörproben sind mit dem Dreieck (siehe roter Pfeil im Bild unten) zu bekommen.
SDG-CDs Hörproben anklicken - siehe roter Pfeil
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Booklet CD SDG 101
Ein Beispiel:
ich möchte die CD im Shop CANTATAS VOL 1 beziehen dann klicke ich in das Booklet der CD und es erscheint danach die obige von mir abgebildete Seite mit dem roten Pfeil. Hier kann dann ein mp3-Download und eine Hörprobe genommen werden.
BACH CANTATAS VOL 1
SDG 101 | 2 CD (56 tracks)
For the Feast of St. John the Baptist
BWV 167 / 7 / 30
For the First Sunday after Trinity
BWV 75 / 39 / 20
Im Februar 2012 erscheint bei dem Label „monteverdi.uk“ von
Johannes Brahms„Ein deutsches Requiem“
unter dem Titel: SDG 706.
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Zwei wichtigen Menschen in Johannes Brahms‘ Leben gilt das „deutsche Requiem“: der Mutter und dem väterlichen Freund Robert Schumann. Brahms hatte mit dem Gedanken gespielt, das Requiem bereits zur Schumann-Gedenkfeier in Bonn aufzuführen. Jedoch bekam er es nicht fertig; außerdem standen dem Unstimmigkeiten mit dem Freund Joseph Joachim im Wege.
Dann starb Brahms’ Mutter, und das führte zu einer Umstellung seiner Kompositionspläne – der nachkomponierte 5. Satz „Ihr habt nun Traurigkeit“ ist das ganz persönliche Totengedenken des liebenden Sohnes. Übrigens fand die Erstaufführung des vollständigen Opus 45 am 18. Februar 1869 in Leipzig statt.
Johannes Brahms (1833-1897)
*) Bis das Requiem zu der Form fand, wie wir sie heute kennen, ging viel Zeit ins Land. Albert Dietrich, mit dem Brahms sein Leben lang befreundet war, verfolgte die Spur des Trauermarschs, der schließlich den Charakter des zweiten Satzes bestimmte, zurück bis zu einem Werk für zwei Klaviere von 1854 (dem Jahr von Schumanns Selbstmordversuch), das zur unvollständigen Skizze einer geplanten Symphonie wurde. Brahms’ Biograph Max Kalbeck behauptete (ohne hinreichende Beweise), ein viersätziges Chorwerk sei bereits 1861 vorhanden gewesen. Die ersten drei Sätze des Werks, das wir kennen, wurden zwar am 1. Dezember 1867 in Wien aufgeführt, hatten jedoch aus verschiedenen Gründen – Unzulänglichkeiten des Vortrags, der lutherische Charakter des Werks – keinen Erfolg. Die eigentliche Premiere war die Aufführung von sechs der später insgesamt sieben Sätze im Bremer Dom am 10. April 1868. Der fehlende fünfte Satz wurde für die vollständige Erstaufführung in Leipzig am 18. Februar 1869 hinzugefügt. Eine zweite Leipziger Aufführung im Jahr 1873 begründete Brahms’ dauerhaftes Ansehen in dieser Stadt, und 1876 war das Requiem an den verschiedensten Orten mindestens neunundsiebzig Mal aufgeführt worden, am 2. April 1873 auch in London. Brahms’ internationaler Ruhm ist in hohem Maße diesem Werk zu verdanken.