Ein Werk – zahlreiche ältere und neuere Einspielungen von großen Interpreten nebeneinander gestellt – einmal im Monat, dienstags ab 20.05 Uhr.
Dieh-Moll-Messe – BWV 232von Johann Sebastian Bachist das Spitzenwerk der westlichen geistlichen Musik. Keine andere Messvertonung hat diesen Umfang. In keiner anderen Messvertonung werden die einzelnen Teile der katholischen Messe derart differenziert betrachtet und in Musik der verschiedensten Art gesetzt. 18 Chorsätze und neun Arien bilden zusammen das Werk, das Bach am Ende seines Lebens aus dem besten zusammenstellte, das er in seiner langen Laufbahn als einer der größten und kreativsten Musiker aller Zeiten komponiert hatte.
Die h-Moll-Messe ist daher nicht nur ein geistliches Werk. Sie ist eine Gesamtschau von allem, was auf dem Gebiet der Komposition zu Bachs Zeit möglich war; vom strengen Chorsatz im Stil der Vokalpolyphonie der Renaissance bis zur Opernarie nach dem aktuellsten Stand der Dresdner Hofoper. Bis zum heutigen Tag zieht die h-Moll-Messe Interpreten wie Zuhörer mit ihrem technischen Anspruch und ihrer vollendeten Schönheit in ihren Bann und wird weltweit als eine der größten und tiefgründigsten Schöpfungen der Musikgeschichte der westlichen Welt gewürdigt.
Der Interpretationsvergleich von Laszlo Molnar zeigt die verschiedenen Ansätze, mit denen sich Interpreten seit Beginn der 1960er Jahre der h-Moll-Messe genähert und mit welchen Mitteln sie den musikalischen Gehalt umgesetzt haben. Der Vergleich legt dar, wie sich dank der intensiven Bach-Forschung und des Aufkommens der historischen Aufführungspraxis das Verständnis von und für Bachs letzte(r) Komposition dramatisch gewandelt hat – von einem Chorwerk im Geiste der Oratorien Bachs, Händels und Mendelssohns über ein Virtuosenstück für professionelle Barock-Ensembles hin zum radikalen, kompromisslosen Stimm-Kunst-Werk, in dem auch die Chorsätze von hochqualifizierten Solisten aufgeführt werden.
Accentus Music veröffentlicht mit Herbert Blomstedt von J. S. Bach – BWV 232 „Messe in h-moll“ – DVD & Blu-ray!
Programmvorschau auf YouTube:
„Nichts anderes, was er schrieb, ist so umfassend wie die h-Moll-Messe, nicht einmal die großen Passionen“, sagt Herbert Blomstedt über Johann Sebastian Bach`s „Opus summum“. Der Dresdner Kammerchor und das Gewandhausorchester Leipzig unter der musikalischen Leitung von Herbert Blomstedt haben sich im Juni 2017 mit diesem unvergleichlichen Werk zu einem gelungenen Abschluss des Bachfestes Leipzigzusammengeschlossen – ein Werk, das sowohl für Dresden als auch für Leipzig als Chor und Orchester enge Verbindungen unterhält wie auch Herbert Blomstedt selbst.
„Ich würde alles geben, um Bach zu treffen. Vielleicht wird das irgendwann möglich sein; wir beide glauben an die Auferstehung, aber bis dahin dürfte es eine Weile dauern „, erklärt Herbert Blomstedt seine besondere Beziehung zum großen Thomaskantor. Für Blomstedt ist Bachs letzte vollständige Vokalarbeit und Höhepunkt seiner Kreativität eines der zentralen Werke in seinem Leben: „Es ist wie eine Widerspiegelung des Zweifels. Es ist enorm kraftvolle Musik, genauso wie ein Keil enorm mächtig ist. “
Herbert Blomstedt gibt eine großartige, meditative Gesamtdarstellung von Bachs h-Moll-Messe mit viel Sanftheit, Gelassenheit und hingebungsvoller Qualität. Pizzicato
Accentusmusic published with Herbert Blomstedt by J. S. Bach – BWV 232 „Mass in b minor“ – DVD & Blu-ray!
„Nothing else that he wrote is as all-encompassing as the Mass in B minor, not even the great Passions,” says Herbert Blomstedt about Johann Sebastian Bach’s “Opus summum”. In June 2017, the Dresdner Kammerchor and the Gewandhausorchester Leipzig under the musical direction of Herbert Blomstedt have merged ingeniously to conclude the Bachfest Leipzig with this unrivaled work – a work that, written for both Dresden and Leipzig, bears close connections to choir and orchestra as well as to Herbert Blomstedt himself.
“I would give everything to meet Bach. Maybe that will be possible someday; we both believe on the resurrection but it might be a while until then,” Herbert Blomstedt explains regarding his special relationship to the great Thomaskantor. For Blomstedt, Bach’s last complete vocal work and climax of his creativity is one of the central works in his life: “It is like a reflection of doubt. It is enormously powerful music in the same way that a wedge is enormously powerful.”
Herbert Blomstedt gives a magnificent, overall meditative account of Bach’s B minor Mass, with a lot of smoothness, serenity and devotional quality. Pizzicato
Eines der herausragenden Ereignisse im vergangenen Jahr war wohl das Konzert und im Zusammenhang damit die CD-Aufnahme von Bachs Johannespassion im April 2017. Wir freuen uns sehr, dass diese Aufnahme als Beginn einer Vierer-Serie mit großen Vokalwerken Bachs nun auf CD bei der Firma Naxos erscheint. Am 9. Februar 2018 ist die Aufnahme verfügbar und im Handel.
Bitte lesen Sie weiter unten Einzelheiten über kommende Aufnahmen.
Auch die letzten beiden Konzerte im Dezember, die sechs Kantaten des Weihnachtsoratoriums, waren die Grundlage für eine CD-Aufnahme, die im Herbst 2018 erscheinen wird. Die Perspektiven des Bachchores Mainz, des Bachorchesters Mainz und nicht zuletzt ihres künstlerischen Leiters Ralf Otto für die kommenden Jahre erfahren so eine erhebliche Verbreitung und mögen viel Freude bereiten.
Folgende Themen stellen wir Ihrer Aufmerksamkeit anheim:
Wir freuen uns auf ihren Besuch bei der Aufführung der Matthäuspassion am 29. März 2018 in der Frankfurter Heilig-Geist-Kirche oder am 30. März in der Mainzer Christuskirche.
Georg Poplutz, Evangelist/Tenor I Yorck Felix Speer, Jesus/Bass Julia Kleiter, Sopran I Gerhild Romberger, Alt Daniel Sans, Tenor I Matthias Winckhler, Bass
Dass Ralf Otto und seinen Ensembles eine hochemotionale, ebenso tief empfundene wie hinreißende Darstellung der Johannes-Passion gelungen ist, das wird jeder Besucher der Aufführungen im April 2017 bestätigen können.
Die Neuveröffentlichung als CD vom Weihnachtsoratorium, BWV 248 dessen gesamte Aufführung in zwei Konzerten an einem Tag vielleicht herausfordernd, in jedem Fall aber lohnenswert waren, erfolgt im Herbst 2018.
Es erfüllt uns mit Stolz und Dankbarkeit, dass der Bachchor Mainz seit vielen Jahren die Möglichkeit hat, zusammen mit Bachorchester Mainz monatlich eine Bach-Kantate im Gottesdienst der Christuskirche aufzuführen.
Die entsprechenden Sonntage für die kommenden drei Monate sind:
28.01.2018 Ich bin vergnügt mit meinem Glücke (Schlußchoral)
25.02.2018 Jesus nahm zu sich die Zwölfe
25.03.2018 Himmelskönig, sei willkommen
Johann Ludwig Bach (1677-1731)Kantate „Mache dich auf, werde Licht“
Für das Fest Mariä Reinigung!
Johann Ludwig Bach (* 4. Februar jul./ 14. Februar 1677 greg. in Thal bei Eisenach; beerdigt 1. Mai 1731 in Meiningen)genannt der „Meininger Bach“, war ein deutscher Komponist aus der Familie Bach.
Die Kantate: „Mache dich auf, werde licht, denn dein Licht kömmt“ . Sie stammt nicht von Johann Sebastian Bach, sondern von seinem entfernten Vetter Johann Ludwig Bach (1677-1731),der von 1711 an Hofkompositeur in Meiningen war.
Die Kantate „Mache dich auf, werde Licht“ von Johann Ludwig Bach wurde ursprünglich für das nachweihnachtliche Fest Mariä Reinigung am 2. Februar geschrieben. Sie passt aber auch hervorragend in die Adventszeit.
Zur besseren Unterscheidung von seinem berühmten Vetter Johann Sebastian Bach (1685-1750) wird Johann Ludwig Bach häufig auch der „Meininger Bach“ genannt wird, weil er den größten Teil seines Lebens am Meininger Hof verbracht hat. Im Alter von 22 Jahren kam er zunächst als Chorsänger dorthin. Vier Jahre später, 1703 wurde er, der für die Kirchenmusik zuständige, Hofkantor. 1711 erfolgte schließlich die Ernennung zum Hofkapellmeister, der er bis zu seinem Tod zwanzig Jahre später auch blieb.
Von Johann Ludwig Bachs Vokalwerken haben sich nur wenige erhalten, eine Messe und eine Trauermusik, elf Motetten und 22 Kantaten. Die meisten übrigens nur dank Abschriften von Johann Sebastian, der sie gerne in Leipzig aufführte. Dazu zählt auch die Kantate „Mache dich auf, werde Licht“, die eigentlich für das Fest Mariä Reinigung am 2. Februar geschrieben wurde, das heute Darstellung des Herrn heißt.
Sie passt aber auch hervorragend in die Adventszeit. Schon im ersten Satz zitiert Bach den Propheten Jesaja. Der wiederum weist mit seinen Worten nach christlicher Überzeugung auf Jesus als den Messias hin. Die Arie zitiert die ersten beiden Verse des 60. Kapitels aus Jesaja. In der Einheitsübersetzung heißt es: „Auf, werde licht, denn es kommt dein Licht und die Herrlichkeit des Herrn geht leuchtend auf über dir. Denn siehe, Finsternis bedeckt die Erde und Dunkel die Völker, doch über dir geht leuchtend der Herr auf, seine Herrlichkeit erscheint über dir.“
Damit ist das Thema der Kantate klar, die Verheißung des kommenden Messias. Spannend ist diese Eröffnungsarie aber auch durch eng am Text sich orientierende musikalische Gestaltung. Ganz dem Text entsprechend ist sie dreiteilig angelegt. Zu Beginn und am Ende eher festlich steht in der Mitte ein eher dunkler etwas langsamerer Teil, der die das Erdreich bedeckende Finsternis ausmalt. Nach einem Duett wird der Text und das Thema Licht und Finsternis weiter meditiert und ein Bezug zum individuellen Menschen hergestellt. Zunächst geschieht das in einem Alt-Rezitativ und dann schließlich in einer Sopran-Arie. Beinahe fröhlich auffordernd singt der Sopran: „Weicht, ihr Schatten, weil der Herr mein Licht will sein.“
In einem zweiten Teil steht nun ein neutestamentliches Zitat im Mittelpunkt. Der Lobgesang des Simeon aus dem zweiten Kapitel des Lukas-Evangeliums. Den Text, der auch zum Fest Darstellung des Herrn gehört. „Nun lässt Du Herr deinen Knecht in Frieden scheiden, denn meine Augen haben das Heil gesehen.“ Die Kantate nimmt also die Hoffnung auf die Erlösung vorweg. Sie bringt dem Hörer schon nahe, was geschieht, wenn der Messias geboren ist. Und so gipfelt die Kantate „Mache dich auf, werde Licht“ von Johann Ludwig Bach schließlich auch in einem vom ganzen Orchester begleiteten Schlusschoral. Dort bittet der Chor darum einst zur Himmelstür geführt zu werden. Und zwar durch Christus, der wie es wörtlich heißt „Weg, Licht, Pfort, Wahrheit und Leben“ ist.
Johann Ludwig Bach (1677-1731) Cantata „Mache dich auf, werde Licht“ („Get up, become light“) – For the Feast of the Purification of the Virgin Mary
The cantata: „Mache dich auf, werde Licht“ („Open yourself, become light,) for your light is coming“. It does not come from Johann Sebastian Bach, but from his distant cousin Johann Ludwig Bach (1677-1731), who was from 1711 court composer in Meiningen.
The cantata „Get Up, Become Light“ by Johann Ludwig Bach was originally written for the post-Christmas feast of the Purification of the Virgin Mary on 2 February. But it also fits perfectly into the Advent season.
To better distinguish him from his famous cousin Johann Sebastian Johann Ludwig Bach is often called the „Meininger Bach“, because he spent most of his life at Meininger farm. At the age of 22, he first came there as a chorister. Four years later, in 1703, he became court cantor in charge of church music. Finally, in 1711, he was appointed Court Kapellmeister, to whom he remained until his death twenty years later.
Only a few have survived Johann Ludwig Bach’s vocal works, a mass and funeral music, eleven motets and twenty-two cantatas. Most of them only thanks to copies of Johann Sebastian, who performed them in Leipzig. This also includes the cantata „Get up, become light“, which was actually written for the Feast of the Purification of the Virgin Mary on 2 February, which today is called Representation of the Lord.
But it also fits perfectly into the Advent season. Already in the first sentence Bach cites the prophet Isaiah. In his turn, according to Christian conviction, he points to Jesus as the Messiah. The aria cites the first two verses of the 60th chapter of Isaiah. The unitary translation states, „Open up, become light, for your light is coming, and the glory of the Lord is shining bright upon you, for behold, the earth and darkness cover the nations, but the Lord above you shines bright, his Glory appears above you. “
Thus, the theme of the cantata is clear, the promise of the coming Messiah. But this opening aria is also exciting because of the musical design, which closely follows the text. In keeping with the text, it is in three parts. At the beginning and at the end rather festive stands in the middle of a rather darker, somewhat slower part, which paints the darkness covering the ground. After a duet, the text and the subject of light and darkness are meditated further and a relationship to the individual man is established. At first this happens in an alto recitative and then finally in a soprano aria. Almost cheerfully, the soprano sings: „Forsake, you shadows, because the Lord wants my light.“
In a second part is now a New Testament quote in the center. The praise of Simeon from the second chapter of the Gospel of Luke. The text that also belongs to the Feast of the Lord. „Now Lord lets you divorce your servant in peace, for my eyes have seen salvation.“ The cantata thus anticipates the hope of salvation. It already teaches the listener what happens when the Messiah is born. And so the cantata „Get Up, Become Light“ by Johann Ludwig Bach culminates in a final chorale accompanied by the whole orchestra. There, the choir asks to be led once to heaven’s door. And through Christ, who literally means „way, light, comfort, truth, and life.“
Performed by:
Jugenkantorei Dormagen / The Little Concert
Barbara Schlick (soprano), Mary Nichols (alto), Wilfried Jochens (tenor), Stephen Varcoe (bass)
Head: Hermann Max
Recording of the WDR from 1991
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Aufschlussreiche Publikationen in der Reihe „Geschichte der Alten Musik in Deutschland“ im 17. Jahrhundert!
Nachdem Jérôme Lejeune die Entwicklung der italienischen und französischen Musik des 17. Jahrhunderts erforscht hat, widmet er sich in seiner neuen Ausgabe der Reihe ‚History of Early Music‘ dem Schauplatz Deutschland.
Im 17. Jahrhundert, in dem sich die lutherische Musiktradition immer weiterentwickelte, befand sich Deutschland in einer besonders spannenden Phase. Während einerseits die deutsche Musik in die Welt hinausgetragen wurde, fand gleichzeitig eine Assimilation von italienischen und französischen Stilen voller neuer Ideen statt. Diese Umstände waren Voraussetzung für die Entwicklung, die schließlich zu Johann Sebastian Bach führte.
KOMPONIST: Schütz, Bruhns, Walther, Schein, Scheidt, Bach u. a.
LABEL: RICERCAR (B)TONTRÄGER: 8 CDs+ Buch
PREISCODE: Z359
BESTELLNUMMER: RIC109
EAN 5400439001091
Mit seinen aufschlussreichen Publikationen in der Reihe ‚Geschichte der Alten Musik‘ hat der Musikwissenschaftler und Labelgründer von RICERCAR, Jérôme Lejeune, in der breitenwirksamen Vermittlung musikwissenschaftlicher Themen neue Maßstäbe gesetzt.
In Verbindung mit fundierter Textinformation werden dem interessierten Musikliebhaber umfangreiche Hörbeispiele herausragender Einspielungen bekannter Interpreten und Ensembles aus den Katalogen verschiedener Speziallabels geboten. In der vorliegenden Edition beschäftigt sich Lejeune mit der Musik in Deutschland aus dem 17. Jahrhundert.
Eine Epoche, die zwar durch den Dreißigjährigen Krieg überschattet wurde, aber dennoch mit Schütz einen der bedeutendsten Komponisten der Musikgeschichte hervorbrachte. Die zweite Jahrhunderthälfte ist geprägt von einer neuen kulturellen Renaissance, die durch die einzigartige Assimilierung italienischer und französischer Einflüsse einen eigenen musikalischen Stil kreiert.
Diese Zeit bildet den Hintergrund für das Schaffen Buxtehudes und seiner Zeitgenossen, die wiederum das Fundament für das Wirken von Johann Sebastian Bach legen.
Lejeune zeichnet das musikalische Panorama der spannenden und bewegten Epoche von Schütz bis Bach allgemeinverständlich nach. Da er dabei auch weniger bekannte Zeitgenossen berücksichtigt, bietet er dem interessierten Leser und Hörer eine Horizonterweiterung bzw. Wissensvertiefung, die mit viel hörenswerter Musik bekannt macht.
ALL OF BACH veröffentlicht das BWV 1114 – Orgelchoral: „Herr Jesu Christus, du höchstes Gut“
Der große Markt in Harleem (1698) im Hintergrund die St.-Bavo-Kirche
„Von Schmerzen, Pfeilen und Barmherzigkeit!“
Hilflose Melancholie verwandelt sich kaum in Hoffnung.
Der Sünder taumelt langsam in Richtung Jesu, der „Brunnquell aller Gnaden“, mit Schmerzen in seinem Kopf und „ziellosen Pfeilen“ in seiner Seele. Für diesen Flehen wählte Bach den Schlüssel von f-moll – melancholisch, deprimierend und schwarz. Der letzte Akkord klingt fast so, als ob sein Schöpfer kaum Hoffnung auf Erlösung gibt. Es ist ein Chorale Arrangement für die dunkleren Tage.
Die Neumeister-Sammlung, in der diese Arbeit eingeschlossen ist, zeigt Bach in seinen jugendlichen Jahren, experimentiert mit Formen und Techniken, von denen er sich entwickelt hat und andere, die er allein gelassen hat. „Herr Jesu Christus, du höchstes Gut“, zum Beispiel, hat zwei Stimmungen, die eine Seltenheit für den meist konsequenten Komponisten ist. Die dur Melodie geht mit Mühe, schwebt wie eine Arie auf ihrer eigenen Tastatur über den unteren Teilen. Tenor und Bass geben eine Begleitung von „Vorimitation“: eine alte Technik, bei der das Choral-Material ein eigenes Leben einnimmt. Nach vier Zeilen verbindet die Melodie die Tutti, jetzt ohne Verzierung, und Läufe von sechzehnteln übernehmen die Bewegung. Die Spannung steigt also in die letzte Linie des Chorals, noch einmal in der dissonanten Stimmung der Eröffnung und zum überraschenden Ende.
Es ist genau diese Spannung, die dieses von Bart Jacobs Lieblingsstücken in der Neumeister-Sammlung macht. Obwohl es experimentell ist, zeigt es immer noch mehr von dem ernsten Komponisten als der junge, wilde Bach.
Neumeister Sammlung, BWV 1090-1120
Ende 1984 wurde die Bach-Welt auf den Kopf gestellt. In diesem Jahr erschienen in der Bibliothek der Yale University nicht weniger als 31 unentdeckte Orgelwerke von Bach. Sie sind in einem Manuskript des Organisten Johann Gottfried Neumeister (1756-1840) enthalten, der in den Vereinigten Staaten über Christian Heinrich Rinck und Lowell Mason landete. Daher werden diese Kompositonen als „Neumeister-Sammlung“ bezeichnet.
Neumeister kopierte den größeren Teil seiner Sammlung im Jahre 1790 von einem viel älteren Manuskript, das verloren gegangen war. Ich habe eine Vielzahl von populären Orgelchoräen ausgewählt, die er für gewöhnliche Gottesdienste spielen könnte. Die Mehrheit sind Werke von zwei Bachs Cousinen, Johann Michael Bach (1648-1694) und Johann Christoph Bach (1645-1693), sowie von J.S. Bach selbst. Es gibt auch Arrangements von Friedrich Wilhelm Zachow (1663-1712) und Johann Pachelbell (1653-1706) u.a. So in seiner Sammlung gibt Neumeister eine Vorstellung von dem Repertoire, das Bach in seinen jüngeren Jahren vertraut gemacht hätte. J.S. Bachs eigene Kompositionen in der Neumeister-Sammlung sind sehr alt, meist vor 1708 und vermutlich sogar ab 1700, als Bach etwa fünfzehn Jahre alt war. Später fügte Neumeister weitere fünf Choräle hinzu, die neuer waren, geschrieben von seinem eigenen Lehrer Georg Andreas Sorge (1703-1778).
Fast 30 Jahre nach seiner ersten Aufnahme der Matthäus-Passion legt der britische Dirigent und Musikforscher John Eliot Gardiner beim eigenen Label Soli Deo Gloria eine zweite Aufnahme von Bachs gewaltigem Chorwerk vor. Die Einspielung entstand am Ende einer Konzerttournee, die den legendären Monteverdi Choir und die English Baroque Soloists auf insgesamt 16 Stationen durch ganz Europa führte. Das Album dokumentiert den Schluss- und Höhepunkt dieser Bachreise, ein Konzert, das am 22. September 2016 im Dom zu Pisa aufgezeichnet wurde.
Während Gardiner in seiner früheren Aufnahme noch auf eine Riege namhafter Vokalsolisten setzte, lässt er nun die Ariensänger und Soliloquenten aus den Reihen des Chores hervortreten. Er bewegt sich damit nicht nur näher an den historischen Aufführungsbedingungen, er bewirkt dadurch auch eine größere Geschlossenheit des Gesamtklangs.
Rezensionen:
»[Gardiner] ist immer Herr des Geschehens … Mit dem ganzen Körper wiegt er sich auf und ab, zeichnet mit den Händen sorgsam-geschmeidig die Linie einer jeden Stimme nach. Mal bündelt er den Klang zu größter Dichte, dann fächert er ihn wieder sanft auf … Dass im Übrigen sowohl der Monteverdi Choir als auch alle Solisten komplett auswendig singen, ist keine Selbstverständlichkeit, für Sir John Eliot jedoch Voraussetzung, um die Dramatik, die sich in der Musik Bachs konzentriert, möglichst wirkungsvoll zur Geltung zu bringen. Es ist ihm gelungen.« (Leipziger Volkszeitung)
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»Gardiner gestaltet die Musik mit beeindruckender Souveränität. Den Chorälen wird jede ›Viereckigkeit‹ genommen durch eine textgebundene, im Sinne eines Enjambements über viele der Fermaten hinwegziehende Phrasierung. Es wird in Chor und Orchester aus der Sprache heraus musiziert, sodass Bachs meisterhafter Gebrauch der musikalischen Rhetorik zu voller Geltung kommt. In dieser Aufnahme ist die Erfahrung nicht nur der vorangegangenen Tournee, sondern eines ganzen künstlerischen Lebens enthalten.« (Fono Forum, April 2017)
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Um mit dem Positiven anzufangen: diese Aufnahme ist nach einer längeren Tournee durch Europa entstanden. Am Ende stand eine Live – Aufführung in Pisa. Der Monteverdi-choir ist seit Jahrzehnten eine der Spitzenchöre in dieser Welt und die Leistung, die dieser Chor, inspiriert durch Herrn Gardiner, hier erbringt, ist einfach großartig. So differenziert (virtuos und gewaltig der „Blitze“-Chor, ganz zart und leise „wenn ich einmal soll scheiden“). Das wird Chores sonst nirgend so erreicht. Wäre die Matthäuspassion ein reines Chorstück, hätte Gardiner wieder einmal eine Referenz Aufnahme vorgelegt.
Aber leider (oder Gott sei Dank) finden sich natürlich in diesem Werk zahlreiche solistische Partien. Natürlich kann man loben, welche Stimmen Gardiner in seinem Chor hat (denn er besetzt die solistische Partien, außer Evangelist und Jesus, mit Mitgliedern seines Chores). Aber die Qualität dieser Stimmen erreicht nicht das Niveau des Chores. Soweit Gar einen Altus einsetzt, gefällt mir dies auch nicht (gar nicht zu vergleichen mit den herrlichen Aldis denen, die dieses Werk gesungen haben).
Nach wie vor nimmt Gardiner oftmals sehr zügig. Das hatte vor 30 Jahren schon bei seiner ersten Aufnahme wenig gefallen, wobei ich feststelle, dass er nunmehr (2016) nicht mehr dogmatisch schnell ist, sondern mit seinen Tempi sehr viel mehr differenziert.
Fazit: Chorisch ganz hervorragend, als Gesamteindruck allerdings nicht so überzeugend.
Weiterhin stelle ich für jeden Sonntag / Feiertag im Kirchenjahr für die Besucher von
„Volkers Klassikseiten J.S. Bach“
eine Hör- oder Sehprobe, Radio-Programme mit Bach-Kantaten und eine „Bach-Kantaten-Beschreibung“ für den entsprechenden Sonntag-Feiertag im Kirchenjahr zur Verfügung.
Am 19.02.2017 begehen wir den Sonntag “Oculi”
Der Name des Sonntags Okuli leitet sich vom Beginn der lateinischen Antiphon ab: “Okuli mei semper ad Dominum, quoniam ipse evellet de laqueo pedes meos” (Ps 25, 15;) Der Sonntag Okuli hat das Thema “Konsequente Nachfolge”. In diesem Thema klingt alles mit, was zum Thema Nachfolge von Bedeutung ist. Nicht unbedeutend ist in manchen Perikopen auch die Bereitschaft zum Verzicht auf weltliche Güter.
Der Sonntag Okuli steht im Mittelpunkt der Fastenzeit (die Heilige Woche ist hier ausgenommen), und als solcher sollte er auch begangen werden: es sollte eine Bekräftigung der Entscheidung zur Nachfolge stattfinden, und im Rahmen der Fastenzeit kann man vielleicht auch generell noch einmal auf verschiedene Möglichkeiten des Verzichtes eingehen. Die Stellung des Sonntags als Mittelpunkt der Fastenzeit vor der Heiligen Woche lädt auch dazu ein, das Leiden und Sterben Jesu, wodurch wir gerecht werden, vorweg zu erahnen. Denn dadurch ist ja auch unser Versuch, an diesem Leiden durch Verzicht auf etwas liebgewonnenes teilzuhaben, ohne Verpflichtung möglich. Der von uns geleistete Verzicht erfolgt aus freien Stücken und bringt uns keinen Gewinn bei Gott, aber für uns selbst.
Am Sonntag Okuli hören wir, dass die Nachfolge Jesu auch Verzicht auf die Reichtümer bedeutet, deren Gebrauch uns so selbstverständlich ist. Nachfolge bedeutet auch Einsamkeit, wenn das Wort, das wir befolgen, uns zwingt, gegen den Strom zu schwimmen. Das Blut Jesu Christi aber macht es uns leicht, auch diese Bürden der Nachfolge zu tragen.
Wochenspruch:
Wer seine Hand an den Pflug legt und sieht zurück, der ist nicht geschickt für das Reich Gottes. (Lk 9, 62)
Nikolaus Bruhns gehört zu einer Komponistengeneration in Deutschland, die zeitlich zwischen der Renaissance und dem Frühbarock im 17. Jahrhundert wirkte.
In diesem Spannungsfeld entstand eine Musik, die alt und neu sehr reizvoll zu verschmelzen wusste.
Die Kantate entstand als Trauermusik, wobei der genaue Anlass und die Entstehungszeit unklar sind. Textliche Basis sind die alttestamentlichen Psalmen 4 und 9. Besetzt ist die Kantate für Chor, Orchester und vier Solisten. Immer wieder taucht das musikalische Thema des ersten Satzes im Verlauf der gesamten Kantate auf.
Im ersten Satz wird zunächst der Tod als Schlaf dargestellt, doch die Todesruhe wird hoffnungsvoll aufgebrochen durch den Satz „Denn du allein, Herr, hilfest mir“ – der Chorpart ist an dieser Stelle viel lebendiger gestaltet. Der zentrale Gedanke der Kantate ist die Erlösung des Menschen….
Aufführungsort: Walpole St. Peter, Norfolkam 05.03.2000
BWV 54 – “Widerstehe doch der Sünde”
Kantaten für den Sonntag Oculi
Als nächstes folgte BWV 54“Widerstehe doch der Sünde”, eine Solokantate mit zwei Arien für tiefe Altstimme (der wunderbaren Nathalie Stutzmann geradezu auf den Leib geschrieben), vermutlich wie Himmelskönig im selben Jahr – oder ein Jahr später – für den Dritten Fastensonntag (Oculi) komponiert. Das Werk sieht ein fünfstimmiges Streicherensemble mit geteilten Bratschen vor und legt einen Text von Georg Christian Lehms zugrunde, der auf dem Brief an Jakobus basiert: ‚So seid nun Gott untertänig, widerstehet dem Teufel, so fliehet er vor euch’.
Die erste Arie ist überwältigend. Zweimal im Laufe eines Jahres beginnt Bach einen Satz mit einer schroffen Dissonanz, einem Dominantseptakkord über einem Orgelpunkt auf der Tonika (das zweite Mal in der Adventskantate BWV 61 Nun komm, der Heiden Heiland). Es ist ein Schocktaktik, die den Hörer aufhorchen lassen und warnen soll: ‚Widerstehe doch der Sünde, sonst ergreifet dich ihr Gift’. War das auch, so fragt man sich, seine Art, sich zwei Tage nach seiner Ernennung zum Concertmeister am Weimarer Hof einzuführen? Bach schafft eine Atmosphäre dringlichen, unbeirrbaren Widerstands gegen die verführerischen, beharrlichen Mächte des Bösen. Diese beschwört er in lyrischen Violinlinien herauf, die sich drehen und winden und ineinander 12verflechten, dann einen ganzen Takt lang in taumelnder Spannung verharren, bevor sie in eine scheinbare Ruhe taumeln, ein deutliches Symbol für die Gnadenfrist, die jenen gewährt wird, die sich der Sünde standhaft widersetzen.
Ein tödlicher Fluch (dargestellt durch zwei abrupte Neueinsätze der Bratschen auf der gleichen Dominantseptime) erwartet jene, die den Willen zum Widerstand verlieren. Und für den Fall, dass jemand nicht richtig aufgepasst hat, behält Bach das mächtige, hartnäckige Pulsieren des Akkords unverändert bei. Von den zweiunddreißig Achteln der vier Anfangstakte sind nur vier Konsonanzen, alle übrigen sind Dissonanzen, zwölf davon Akkorde aus fünf Noten!Das sich anschließende Rezitativ reißt der Sünde die Maske vom Gesicht, sie erweist sich bei näherem Hinsehen als ‚leerer Schatten’. Sie ist auch ‚als wie ein scharfes Schwert, das uns durch Leib und Seele fährt’.
Die zweite Arie ist als vierstimmige Fuge angelegt, deren einschmeichelndes chromatisches Thema und ein langes, verzerrtes Gegenthema die listigen Fesseln des Bösen beschreiben. War das wirklich der Schluss des Stückes oder haben wir irgendwo unterwegs einen Choral verloren, wenn nicht ganz am Ende, dann vielleicht als Cantus firmus, als musikalische Überschrift der Fuge? Mir fällt auf, dass Bach genau einen solchen Kunstgriff (Strophen von Paul Gerhardts Choral ‚Warum sollt’ ich mich denn grämen’) in seiner doppelchörigen Motette BWV 228 Fürchte dich nicht einsetzt, die offensichtlich auch um diese Zeit entstanden ist. Beide Fugen überraschen mit einer absteigenden chromatischen Figur zu Beginn. Noch erstaunlicher ist die Ähnlichkeit des Gegenthemas mit dem Thema im letzten Satz von BWV 63 Christen, ätzet diesen Tag, das für Weihnachten 1714 in Weimar geschrieben wurde. Nehmen wir einen Augenblick an (und hier will sich selbst der große Alfred Dürr nicht festlegen), Widerstehe sei im folgenden Jahr entstanden; könnte es sein, dass Bach sein weihnachtliches Flehen um Gnade (‚Höchster, schau in Gnaden an diese Glut gebückter Seelen!’ ) in der Kantate der Fastenzeit wiederholt, um die verführerische Schönheit der Sünde (‚von außen wunderschön’), die eine Erfindung des Teufels ist, für null und nichtig zu erklären?
Das Bachfest 2017 steht unter dem Motto ““EIN SCHÖN NEW LIED” – MUSIK UND REFORMATION
Martin Luther sah in „Frau Musica“ eine göttliche Kunst, da sie den Teufeln zuwider sei. Entsprechend stellte er die Musik in eine Reihe mit der Theologie, erhob das deutschsprachige geistliche Lied zu einem festen Bestandteil des reformatorischen Programms und hielt ließ es Eingang in den Gottesdienst finden. Häufig als „schöne newe Lieder“ betitelt, verbreitete sich das neue reformatorische Liedrepertoire rasant….
Der Ticketverkauf für das Bachfest Leipzig 2017 beginnt seit dem 14. Oktober 2016.
J.S. Bach Cantata – BWV 54 “Widerstehe doch der Sünde” zum Sonntag Okuli für Altus, Sreicher und Continuo.
Die DVD enthält die Filmaufnahmen der kompletten Kantate, den Einführungsworkshop sowie die Reflexion des Referenten. Zudem beinhaltet die DVD das Filmportrait der J. S. Bach-Stiftung.
Die Achtzehn Choräle von verschiedener Art, auch Leipziger Choräle stellte Johann Sebastian Bach in seinen letzten Lebensjahren zusammen mit der Absicht, sie zu drucken. Diese Sammlung enthält Choralbearbeitungen für Orgel mit zwei Manualen und Pedal.
Bach wählte Sätze aus ganz verschiedenen Lebensperioden aus – die meisten dürften bereits in Weimar entstanden sein. In vielen Fällen gibt es mehrere ältere Lesarten, beispielsweise sind die beiden letzten Sätze auch im Orgelbüchlein enthalten; nicht immer weichen diese Frühformen so weit von der Endfassung ab, dass sie eigene BWV-Nummern erhielten.
Wie immer schrieb Bach nicht nur ab, sondern nutzte die Gelegenheit zu zahllosen Detailverbesserungen. Das Manuskript beginnt in fester, sicherer Schrift, die aber – wohl wegen Bachs Augenleiden – zunehmend unsicher und zittrig wird. Die letzten drei Sätze wurden von Bachs Schwiegersohn Johann Christoph Altnikolgeschrieben; laut der Vorrede der Kunst der Fuge nach Diktat.
Der letzte Choral, Vor deinen Thron tret’ ich hiermit ist wohl am bekanntesten; er wurde unter dem Namen Wenn wir in höchsten Nöten sein von den Herausgebern in die Kunst der Fuge integriert und wird bis heute manchmal als deren Abschluss gespielt.
J. S. Bach BWV 656 Orgel-Choral „O Lamm Gottes, unschuldig“
Diese Orgelanordnung ist ein Spiel der Wiederholung und Unterbrechung, für die die Struktur des Chorals selbst hervorragend geeignet ist. „O Lamm Gottes, unschuldig“ ist eine deutsche Paraphrase des Agnus Dei, der letzte Abschnitt der lateinischen Messe. In drei Strophen erzählen die Worte, wie Christus am Kreuz für unsere Sünden gestorben ist.
an jährlich vier Bach-Wochenenden (Donnerstag, Freitag & Sonntag) und in ergänzenden Sonderkonzerten das gesamte Vokalwerk von Johann Sebastian Bach auf. Die geistlichen Kantaten erklingen dabei im Zusammenhang mit ihrer ursprünglichen Bestimmung im Kirchenjahr.
Auf der Webseite zum Projekt finden Sie alle Informationen rund um Termine, Karten, Künstler:
Professionelle Qualität in Bild und Ton: Jede Woche kommt ein Chorsatz, eine Arie oder ein Choral hinzu! So können Sie mit Bach:vokal verbunden bleiben, auch wenn gerade kein Konzert ansteht.
Unter dem nachstehenden Link sind veröffentlichte Videos auf YouTube einsehbar..!!
ist eine Kirchenkantate von Johann Sebastian Bach. Er schrieb sie in Leipzig für den zweiten Sonntag nach Trinitatis und führte sie am 18. Juni 1724 zum ersten Mal auf.
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“Ich wünsche allen Besuchern einen schönen Sonntag”
Weiterhin stelle ich für jeden Sonntag / Feiertag im Kirchenjahr für die Besucher von
„Volkers Klassikseiten J.S. Bach“
eine Hör- oder Sehprobe, Radio-Programme mit Bach-Kantaten und eine „Bach-Kantaten-Beschreibung“ für den entsprechenden Sonntag-Feiertag im Kirchenjahr zur Verfügung.
Am 28.02.2016 begehen wir den Sonntag “Oculi”
Der Name des Sonntags Okuli leitet sich vom Beginn der lateinischen Antiphon ab: “Okuli mei semper ad Dominum, quoniam ipse evellet de laqueo pedes meos” (Ps 25, 15;) Der Sonntag Okuli hat das Thema “Konsequente Nachfolge”. In diesem Thema klingt alles mit, was zum Thema Nachfolge von Bedeutung ist. Nicht unbedeutend ist in manchen Perikopen auch die Bereitschaft zum Verzicht auf weltliche Güter.
Der Sonntag Okuli steht im Mittelpunkt der Fastenzeit (die Heilige Woche ist hier ausgenommen), und als solcher sollte er auch begangen werden: es sollte eine Bekräftigung der Entscheidung zur Nachfolge stattfinden, und im Rahmen der Fastenzeit kann man vielleicht auch generell noch einmal auf verschiedene Möglichkeiten des Verzichtes eingehen. Die Stellung des Sonntags als Mittelpunkt der Fastenzeit vor der Heiligen Woche lädt auch dazu ein, das Leiden und Sterben Jesu, wodurch wir gerecht werden, vorweg zu erahnen. Denn dadurch ist ja auch unser Versuch, an diesem Leiden durch Verzicht auf etwas liebgewonnenes teilzuhaben, ohne Verpflichtung möglich. Der von uns geleistete Verzicht erfolgt aus freien Stücken und bringt uns keinen Gewinn bei Gott, aber für uns selbst.
Am Sonntag Okuli hören wir, dass die Nachfolge Jesu auch Verzicht auf die Reichtümer bedeutet, deren Gebrauch uns so selbstverständlich ist. Nachfolge bedeutet auch Einsamkeit, wenn das Wort, das wir befolgen, uns zwingt, gegen den Strom zu schwimmen. Das Blut Jesu Christi aber macht es uns leicht, auch diese Bürden der Nachfolge zu tragen.
Wochenspruch:
Wer seine Hand an den Pflug legt und sieht zurück, der ist nicht geschickt für das Reich Gottes. (Lk 9, 62)
Kantate F 89 – Es ist eine Stimme eines Predigers in der Wüste
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In loser Reihenfolge stelle ich bemerkenswerte Werke
von J. S. Bach sowie aus der Bach-Familie – u.a. Barock-Komponisten vor..!!
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Johann Ludwig Krebs (1713-1780)
Der Bach-Schüler und spätere Schlossorganist in Zeitz und Altenburg, war nicht nur Komponist von Orgelmusik, er schrieb interessante Instrumentalkonzerte und Chor- und Kammermusik.
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Johann Ludwig Krebs wurde vermutlich zwischen dem 10. und dem 12. Oktober 1713 in Buttelstedt bei Weimar geboren. Er war einer der drei Söhne von Johann Tobias Krebs. Ersten Musikunterricht erhielt er vermutlich von seinem Vater, der seit 1710 Kantor und Organist in Weimar war. Nach dem Tod seiner Mutter zog Johann Ludwig zusammen mit seinem Vater nach Buttstädt, wo dieser eine Organistenstelle annahm.
Im Juli 1726 wurde Johann Ludwig Schüler an der Thomasschule in wo er neun Jahre lang Freund, Privatschüler und Notenkopist von Johann Sebastian Bach, dem damaligen Kantor, war.
„Das hervorragendste musikalische Talent aber besaß Johann Ludwig […] Das Verhältnis Bachs zu diesem Lieblingsschüler war ein besonders vertrautes. Er bewunderte seine musikalischen Leistungen und schätzte seine gelehrten Kenntnisse [… Er] ließ sich sogar herbei, seine Kompositionen zu vertreiben […] Unzweifelhaft war er als Orgelkünstler Bachs würdigster Schüler, und einer der größten, welche überhaupt nach Bach gelebt haben.“ (Philipp Spitta, Bachbiograph, 1916)
Verschiedene Quellen belegen sein hervorragendes Orgelspiel. Zusätzlich spielte Krebs auch Laute, Cembalo und Violine. Ab 1730 sang er auch im Chor.
„Er war nicht nur ein sehr guter Orgelspieler, sondern auch ein fruchtbarer Componist für Orgel, Clavier und Kirchenmusik. […] Zur Bezeichnung seiner Vortrefflichkeit sagten zu seiner Zeit die witzigen Kunstliebhaber: es sey in einem Bach nur ein Krebs gefangen worden.“ (Johann Nikolaus Forkel, Bachbiograph, 1802)
Bach erteilte Krebs schließlich am 24. August 1735 ein lobendes Zeugnis. Nach seinem Studium an der Thomasschule studierte Krebs noch zwei Jahre lang Philosophie an der Leipziger Universität.
Am 4. Mai 1737 wurde Krebs, nachdem er sich für diesen Posten erfolgreich beworben hatte, Domorganist an der Zwickauer Marienkirche. Drei Jahre später heiratete er die älteste Tochter Johann Sophie des kurfürstlichen Steuereinnehmers Nacke.
1742 bewarb sich Krebs um die Organistenstelle der Dresdner Frauenkirche mit ihrer prunkvollen Silbermann-Orgel, lehnte die Zusage jedoch – vermutlich aufgrund des unzureichenden Gehaltes – ab. Ein Jahr später bewarb er sich um die Stelle als Schlossorganist in Zeitz, zu der er nach einem Probespiel am 2. Januar 1743 schließlich berufen wurde. Dort stand ihm allerdings nur eine schadhafte Orgel zur Verfügung.
Nach dem Tode Johann Sebastian Bachs im Jahr 1750 bewarb sich Krebs vergeblich um Bach’s Nachfolge als Thomaskantor. Erfolglos blieb auch eine Bewerbung als Organist an der St.-Johannis-Kirche zu Zittau, die ebenfalls eine Silbermann-Orgel beherbergte.
Am 20. Oktober 1756 wurde Krebs Organist am Hofe Friedrichs III. von Altenburg, wo er in den Genuss einer prächtigen, 1739 fertiggestellten Trost-Orgel gelangte. Diese Stelle hatte er bis zu seinem Tod am Neujahrstag 1780 inne.
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Video: Der heutige Altenburger Schlossorganist Felix Friedrich erzählt über seinen bedeutenden Amtsvorgänger aus dem 18. Jahrhundert, den Bachschüler Johann Ludwig Krebs (1713 — 1780). Ein Beitrag zum mitteldeutschen Projekt „Krebs300″ aus Anlass des 300. Geburtstages des Organisten und Komponisten.
Aufführungsort: Walpole St. Peter, Norfolkam 05.03.2000
BWV 54 – “Widerstehe doch der Sünde”
Kantaten für den Sonntag Oculi
Als nächstes folgte BWV 54“Widerstehe doch der Sünde”,
eine Solokantate mit zwei Arien für tiefe Altstimme (der wunderbaren Nathalie Stutzmann geradezu auf den Leib geschrieben), vermutlich wie Himmelskönig im selben Jahr – oder ein Jahr später – für den Dritten Fastensonntag (Oculi) komponiert. Das Werk sieht ein fünfstimmiges Streicherensemble mit geteilten Bratschen vor und legt einen Text von Georg Christian Lehms zugrunde, der auf dem Brief an Jakobus basiert: ‚So seid nun Gott untertänig, widerstehet dem Teufel, so fliehet er vor euch’.
Die erste Arie ist überwältigend. Zweimal im Laufe eines Jahres beginnt Bach einen Satz mit einer schroffen Dissonanz, einem Dominantseptakkord über einem Orgelpunkt auf der Tonika (das zweite Mal in der Adventskantate BWV 61 Nun komm, der Heiden Heiland). Es ist ein Schocktaktik, die den Hörer aufhorchen lassen und warnen soll: ‚Widerstehe doch der Sünde, sonst ergreifet dich ihr Gift’. War das auch, so fragt man sich, seine Art, sich zwei Tage nach seiner Ernennung zum Concertmeister am Weimarer Hof einzuführen? Bach schafft eine Atmosphäre dringlichen, unbeirrbaren Widerstands gegen die verführerischen, beharrlichen Mächte des Bösen. Diese beschwört er in lyrischen Violinlinien herauf, die sich drehen und winden und ineinander 12verflechten, dann einen ganzen Takt lang in taumelnder Spannung verharren, bevor sie in eine scheinbare Ruhe taumeln, ein deutliches Symbol für die Gnadenfrist, die jenen gewährt wird, die sich der Sünde standhaft widersetzen.
Ein tödlicher Fluch (dargestellt durch zwei abrupte Neueinsätze der Bratschen auf der gleichen Dominantseptime) erwartet jene, die den Willen zum Widerstand verlieren. Und für den Fall, dass jemand nicht richtig aufgepasst hat, behält Bach das mächtige, hartnäckige Pulsieren des Akkords unverändert bei. Von den zweiunddreißig Achteln der vier Anfangstakte sind nur vier Konsonanzen, alle übrigen sind Dissonanzen, zwölf davon Akkorde aus fünf Noten!Das sich anschließende Rezitativ reißt der Sünde die Maske vom Gesicht, sie erweist sich bei näherem Hinsehen als ‚leerer Schatten’. Sie ist auch ‚als wie ein scharfes Schwert, das uns durch Leib und Seele fährt’.
Die zweite Arie ist als vierstimmige Fuge angelegt, deren einschmeichelndes chromatisches Thema und ein langes, verzerrtes Gegenthema die listigen Fesseln des Bösen beschreiben. War das wirklich der Schluss des Stückes oder haben wir irgendwo unterwegs einen Choral verloren, wenn nicht ganz am Ende, dann vielleicht als Cantus firmus, als musikalische Überschrift der Fuge? Mir fällt auf, dass Bach genau einen solchen Kunstgriff (Strophen von Paul Gerhardts Choral ‚Warum sollt’ ich mich denn grämen’) in seiner doppelchörigen Motette BWV 228 Fürchte dich nicht einsetzt, die offensichtlich auch um diese Zeit entstanden ist. Beide Fugen überraschen mit einer absteigenden chromatischen Figur zu Beginn. Noch erstaunlicher ist die Ähnlichkeit des Gegenthemas mit dem Thema im letzten Satz von BWV 63 Christen, ätzet diesen Tag, das für Weihnachten 1714 in Weimar geschrieben wurde. Nehmen wir einen Augenblick an (und hier will sich selbst der große Alfred Dürr nicht festlegen), Widerstehe sei im folgenden Jahr entstanden; könnte es sein, dass Bach sein weihnachtliches Flehen um Gnade (‚Höchster, schau in Gnaden an diese Glut gebückter Seelen!’ ) in der Kantate der Fastenzeit wiederholt, um die verführerische Schönheit der Sünde (‚von außen wunderschön’), die eine Erfindung des Teufels ist, für null und nichtig zu erklären?
Christian Tetzlaff, Martin Stadtfeld und das Klenke-Quartett werden das Programm mit außergewöhnlichen Kammermusikbeiträgen bereichern. Unter dem Motto »nichts als Meisterstücke« erklingen,besonders am »Kantatentag«, zahlreiche Kantaten aus Bachs erstem Leipziger Kantatenjahrgang in chronologischer Abfolge.
Der Ticketverkauf für das Bachfest Leipzig 2016 beginnt am 15. Oktober 2015.
J.S. Bach Cantata – BWV 54 “Widerstehe doch der Sünde” zum Sonntag Okuli für Altus, Sreicher und Continuo.
Die DVD enthält die Filmaufnahmen der kompletten Kantate, den Einführungsworkshop sowie die Reflexion des Referenten. Zudem beinhaltet die DVD das Filmportrait der J. S. Bach-Stiftung.
Die Achtzehn Choräle von verschiedener Art, auch Leipziger Choräle stellte Johann Sebastian Bach in seinen letzten Lebensjahren zusammen mit der Absicht, sie zu drucken. Diese Sammlung enthält Choralbearbeitungen für Orgel mit zwei Manualen und Pedal.
Bach wählte Sätze aus ganz verschiedenen Lebensperioden aus – die meisten dürften bereits in Weimar entstanden sein. In vielen Fällen gibt es mehrere ältere Lesarten, beispielsweise sind die beiden letzten Sätze auch im Orgelbüchlein enthalten; nicht immer weichen diese Frühformen so weit von der Endfassung ab, dass sie eigene BWV-Nummern erhielten.
Wie immer schrieb Bach nicht nur ab, sondern nutzte die Gelegenheit zu zahllosen Detailverbesserungen. Das Manuskript beginnt in fester, sicherer Schrift, die aber – wohl wegen Bachs Augenleiden – zunehmend unsicher und zittrig wird. Die letzten drei Sätze wurden von Bachs Schwiegersohn Johann Christoph Altnikolgeschrieben; laut der Vorrede der Kunst der Fuge nach Diktat.
Erstdruck der Kunst der Fuge 1751: Anfang des Chorals „Wenn wir in hoechsten Noethen“
Der letzte Choral, Vor deinen Thron tret’ ich hiermit ist wohl am bekanntesten; er wurde unter dem Namen Wenn wir in höchsten Nöten sein von den Herausgebern in die Kunst der Fuge integriert und wird bis heute manchmal als deren Abschluss gespielt.
Präludium und Fuge g-Moll, BWV 861, bilden ein Werkpaar im 1. Teil des Wohltemperierten Klaviers, einer Sammlung von Präludien und Fugen für Tasteninstrumente von Johann Sebastian Bach.
Das Präludium ist in dreistimmigem Satz geschrieben, wobei man sich den mit einem langen Triller einsetzenden Sopran als Violinstimme vorstellen kann. Eine rhythmische Verdichtung erfolgt dadurch, dass die 32tel-Figuren im zweiten Teil des Stücks ab Takt 12 zunehmen. Ein ähnlicher Effekt findet sich in der zweistimmigen Invention in B-Dur BWV 785. Zwei neapolitanische Akkorde auf c, in Takt 13 und 17, fügen einen reizvollen harmonischen Farbwert hinzu.
Das Thema umfasst zwei Motive, die durch eine Achtelpause getrennt sind. Der originelle Gedanke besteht darin, dass das zweite Motiv genau den Tonraum ausfüllt, den das erste ausspart. Aus der Umkehrung des zweiten Motivs entsteht ab Takt 3 der Kontrapunkt. Durch das ganze Stück hindurch werden entweder Teile des Themas oder des Kontrapunkts beibehalten. Auch wenn ab der zweiten Hälfte von Takt 24 im Sopran und Alt ein neues Thema in durchgehender 16tel-Bewegung eingeführt wird, erklingt dazu im Bass das ursprüngliche zweite Motiv als Begleitung.
Die Fugenmitte in Takt 17 ist durch die erste Engführung gekennzeichnet. In der zweiten Engführung in Takt 28 erklingt der dritte Themeneinsatz unvollständig. In Takt 33 wird mit unterschiedlichen Mitteln eine abschließende Steigerung erreicht: paralleler Abstieg von Sopran und Bass, Erweiterung der ursprünglichen Vierstimmigkeit zur Fünfstimmigkeit zur harmonischen Verdichtung. Zudem ist dies – abgesehen vom Beginn – der einzige Takt ohne 16tel-Noten, was ein Ritardando in diesem vorletzten Takt überflüssig macht.
an jährlich vier Bach-Wochenenden (Donnerstag, Freitag & Sonntag) und in ergänzenden Sonderkonzerten das gesamte Vokalwerk von Johann Sebastian Bach auf. Die geistlichen Kantaten erklingen dabei im Zusammenhang mit ihrer ursprünglichen Bestimmung im Kirchenjahr.
Auf der Webseite zum Projekt finden Sie alle Informationen rund um Termine, Karten, Künstler:
Professionelle Qualität in Bild und Ton: Jede Woche kommt ein Chorsatz, eine Arie oder ein Choral hinzu! So können Sie mit Bach:vokal verbunden bleiben, auch wenn gerade kein Konzert ansteht.
Unter dem nachstehenden Link sind veröffentlichte Videos auf YouTube einsehbar..!!
Die Trauungskirche von Johann Sebastian Bach – St. Bartholomäi-Kirche in Dornheim. Am 17. Oktober 1707 heiratete Johann Sebastian Bach in der Dornheimer Kirche seine Cousine 2.Grades Maria Barbara Bach.
Liebe Bach-Freunde/innen !
Eine Übersicht der Bach-Kantaten zum aktuellen Sonntag im Kirchenjahr steht zum Download bereit:
Weiterhin stelle ich für jeden Sonntag / Feiertag im Kirchenjahr für die Besucher von
„Volkers Klassikseiten J.S. Bach“
eine Hör- oder Sehprobe, Radio-Programme mit Bach-Kantaten und eine „Bach-Kantaten-Beschreibung“ für den entsprechenden Sonntag-Feiertag im Kirchenjahr zur Verfügung.
Am 08.03.2015 begehen wir den Sonntag “Oculi”
Der Name des Sonntags Okuli leitet sich vom Beginn der lateinischen Antiphon ab: “Okuli mei semper ad Dominum, quoniam ipse evellet de laqueo pedes meos” (Ps 25, 15;) Der Sonntag Okuli hat das Thema “Konsequente Nachfolge”. In diesem Thema klingt alles mit, was zum Thema Nachfolge von Bedeutung ist. Nicht unbedeutend ist in manchen Perikopen auch die Bereitschaft zum Verzicht auf weltliche Güter.
Der Sonntag Okuli steht im Mittelpunkt der Fastenzeit (die Heilige Woche ist hier ausgenommen), und als solcher sollte er auch begangen werden: es sollte eine Bekräftigung der Entscheidung zur Nachfolge stattfinden, und im Rahmen der Fastenzeit kann man vielleicht auch generell noch einmal auf verschiedene Möglichkeiten des Verzichtes eingehen. Die Stellung des Sonntags als Mittelpunkt der Fastenzeit vor der Heiligen Woche lädt auch dazu ein, das Leiden und Sterben Jesu, wodurch wir gerecht werden, vorweg zu erahnen. Denn dadurch ist ja auch unser Versuch, an diesem Leiden durch Verzicht auf etwas liebgewonnenes teilzuhaben, ohne Verpflichtung möglich. Der von uns geleistete Verzicht erfolgt aus freien Stücken und bringt uns keinen Gewinn bei Gott, aber für uns selbst.
Am Sonntag Okuli hören wir, dass die Nachfolge Jesu auch Verzicht auf die Reichtümer bedeutet, deren Gebrauch uns so selbstverständlich ist. Nachfolge bedeutet auch Einsamkeit, wenn das Wort, das wir befolgen, uns zwingt, gegen den Strom zu schwimmen. Das Blut Jesu Christi aber macht es uns leicht, auch diese Bürden der Nachfolge zu tragen.
Wochenspruch:
Wer seine Hand an den Pflug legt und sieht zurück, der ist nicht geschickt für das Reich Gottes. (Lk 9, 62)
Kantate F 89 – Es ist eine Stimme eines Predigers in der Wüste
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In loser Reihenfolge stelle ich bemerkenswerte Werke
von J. S. Bach sowie aus der Bach-Familie – u.a. Barock-Komponisten vor..!!
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Johann Ludwig Krebs (1713-1780)
Der Bach-Schüler und spätere Schlossorganist in Zeitz und Altenburg, war nicht nur Komponist von Orgelmusik, er schrieb interessante Instrumentalkonzerte und Chor- und Kammermusik.
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Johann Ludwig Krebs wurde vermutlich zwischen dem 10. und dem 12. Oktober 1713 in Buttelstedt bei Weimar geboren. Er war einer der drei Söhne von Johann Tobias Krebs. Ersten Musikunterricht erhielt er vermutlich von seinem Vater, der seit 1710 Kantor und Organist in Weimar war. Nach dem Tod seiner Mutter zog Johann Ludwig zusammen mit seinem Vater nach Buttstädt, wo dieser eine Organistenstelle annahm.
Im Juli 1726 wurde Johann Ludwig Schüler an der Thomasschule in wo er neun Jahre lang Freund, Privatschüler und Notenkopist von Johann Sebastian Bach, dem damaligen Kantor, war.
„Das hervorragendste musikalische Talent aber besaß Johann Ludwig […] Das Verhältnis Bachs zu diesem Lieblingsschüler war ein besonders vertrautes. Er bewunderte seine musikalischen Leistungen und schätzte seine gelehrten Kenntnisse [… Er] ließ sich sogar herbei, seine Kompositionen zu vertreiben […] Unzweifelhaft war er als Orgelkünstler Bachs würdigster Schüler, und einer der größten, welche überhaupt nach Bach gelebt haben.“ (Philipp Spitta, Bachbiograph, 1916)
Verschiedene Quellen belegen sein hervorragendes Orgelspiel. Zusätzlich spielte Krebs auch Laute, Cembalo und Violine. Ab 1730 sang er auch im Chor.
„Er war nicht nur ein sehr guter Orgelspieler, sondern auch ein fruchtbarer Componist für Orgel, Clavier und Kirchenmusik. […] Zur Bezeichnung seiner Vortrefflichkeit sagten zu seiner Zeit die witzigen Kunstliebhaber: es sey in einem Bach nur ein Krebs gefangen worden.“ (Johann Nikolaus Forkel, Bachbiograph, 1802)
Bach erteilte Krebs schließlich am 24. August 1735 ein lobendes Zeugnis. Nach seinem Studium an der Thomasschule studierte Krebs noch zwei Jahre lang Philosophie an der Leipziger Universität.
Am 4. Mai 1737 wurde Krebs, nachdem er sich für diesen Posten erfolgreich beworben hatte, Domorganist an der Zwickauer Marienkirche. Drei Jahre später heiratete er die älteste Tochter Johann Sophie des kurfürstlichen Steuereinnehmers Nacke.
1742 bewarb sich Krebs um die Organistenstelle der Dresdner Frauenkirche mit ihrer prunkvollen Silbermann-Orgel, lehnte die Zusage jedoch – vermutlich aufgrund des unzureichenden Gehaltes – ab. Ein Jahr später bewarb er sich um die Stelle als Schlossorganist in Zeitz, zu der er nach einem Probespiel am 2. Januar 1743 schließlich berufen wurde. Dort stand ihm allerdings nur eine schadhafte Orgel zur Verfügung.
Nach dem Tode Johann Sebastian Bachs im Jahr 1750 bewarb sich Krebs vergeblich um Bach’s Nachfolge als Thomaskantor. Erfolglos blieb auch eine Bewerbung als Organist an der St.-Johannis-Kirche zu Zittau, die ebenfalls eine Silbermann-Orgel beherbergte.
Am 20. Oktober 1756 wurde Krebs Organist am Hofe Friedrichs III. von Altenburg, wo er in den Genuss einer prächtigen, 1739 fertiggestellten Trost-Orgel gelangte. Diese Stelle hatte er bis zu seinem Tod am Neujahrstag 1780 inne.
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Video: Der heutige Altenburger Schlossorganist Felix Friedrich erzählt über seinen bedeutenden Amtsvorgänger aus dem 18. Jahrhundert, den Bachschüler Johann Ludwig Krebs (1713 — 1780). Ein Beitrag zum mitteldeutschen Projekt „Krebs300″ aus Anlass des 300. Geburtstages des Organisten und Komponisten.
Aufführungsort: Walpole St. Peter, Norfolkam 05.03.2000
BWV 54 – “Widerstehe doch der Sünde”
Kantaten für den Sonntag Oculi
Als nächstes folgte BWV 54“Widerstehe doch der Sünde”,
eine Solokantate mit zwei Arien für tiefe Altstimme (der wunderbaren Nathalie Stutzmann geradezu auf den Leib geschrieben), vermutlich wie Himmelskönig im selben Jahr – oder ein Jahr später – für den Dritten Fastensonntag (Oculi) komponiert. Das Werk sieht ein fünfstimmiges Streicherensemble mit geteilten Bratschen vor und legt einen Text von Georg Christian Lehms zugrunde, der auf dem Brief an Jakobus basiert: ‚So seid nun Gott untertänig, widerstehet dem Teufel, so fliehet er vor euch’.
Die erste Arie ist überwältigend. Zweimal im Laufe eines Jahres beginnt Bach einen Satz mit einer schroffen Dissonanz, einem Dominantseptakkord über einem Orgelpunkt auf der Tonika (das zweite Mal in der Adventskantate BWV 61 Nun komm, der Heiden Heiland). Es ist ein Schocktaktik, die den Hörer aufhorchen lassen und warnen soll: ‚Widerstehe doch der Sünde, sonst ergreifet dich ihr Gift’. War das auch, so fragt man sich, seine Art, sich zwei Tage nach seiner Ernennung zum Concertmeister am Weimarer Hof einzuführen? Bach schafft eine Atmosphäre dringlichen, unbeirrbaren Widerstands gegen die verführerischen, beharrlichen Mächte des Bösen. Diese beschwört er in lyrischen Violinlinien herauf, die sich drehen und winden und ineinander 12verflechten, dann einen ganzen Takt lang in taumelnder Spannung verharren, bevor sie in eine scheinbare Ruhe taumeln, ein deutliches Symbol für die Gnadenfrist, die jenen gewährt wird, die sich der Sünde standhaft widersetzen.
Ein tödlicher Fluch (dargestellt durch zwei abrupte Neueinsätze der Bratschen auf der gleichen Dominantseptime) erwartet jene, die den Willen zum Widerstand verlieren. Und für den Fall, dass jemand nicht richtig aufgepasst hat, behält Bach das mächtige, hartnäckige Pulsieren des Akkords unverändert bei. Von den zweiunddreißig Achteln der vier Anfangstakte sind nur vier Konsonanzen, alle übrigen sind Dissonanzen, zwölf davon Akkorde aus fünf Noten!Das sich anschließende Rezitativ reißt der Sünde die Maske vom Gesicht, sie erweist sich bei näherem Hinsehen als ‚leerer Schatten’. Sie ist auch ‚als wie ein scharfes Schwert, das uns durch Leib und Seele fährt’.
Die zweite Arie ist als vierstimmige Fuge angelegt, deren einschmeichelndes chromatisches Thema und ein langes, verzerrtes Gegenthema die listigen Fesseln des Bösen beschreiben. War das wirklich der Schluss des Stückes oder haben wir irgendwo unterwegs einen Choral verloren, wenn nicht ganz am Ende, dann vielleicht als Cantus firmus, als musikalische Überschrift der Fuge? Mir fällt auf, dass Bach genau einen solchen Kunstgriff (Strophen von Paul Gerhardts Choral ‚Warum sollt’ ich mich denn grämen’) in seiner doppelchörigen Motette BWV 228 Fürchte dich nicht einsetzt, die offensichtlich auch um diese Zeit entstanden ist. Beide Fugen überraschen mit einer absteigenden chromatischen Figur zu Beginn. Noch erstaunlicher ist die Ähnlichkeit des Gegenthemas mit dem Thema im letzten Satz von BWV 63 Christen, ätzet diesen Tag, das für Weihnachten 1714 in Weimar geschrieben wurde. Nehmen wir einen Augenblick an (und hier will sich selbst der große Alfred Dürr nicht festlegen), Widerstehe sei im folgenden Jahr entstanden; könnte es sein, dass Bach sein weihnachtliches Flehen um Gnade (‚Höchster, schau in Gnaden an diese Glut gebückter Seelen!’ ) in der Kantate der Fastenzeit wiederholt, um die verführerische Schönheit der Sünde (‚von außen wunderschön’), die eine Erfindung des Teufels ist, für null und nichtig zu erklären?
”Das Bachfest 2015 steht unter dem Motto “So herrlich stehst Du, liebe Stadt!”. Zum Jubiläum der Ersterwähnung Leipzigs vor 1.000 Jahren werden musikalische Werke aufgeführt, die in der sächsischen Metropole entstanden oder mit ihrem Musikleben unmittelbar verbunden sind.
Vom 12. bis 21. Juni 2015 sind namhafte Künstler und Ensembles eingeladen, darunter Sir J. E. Gardiner, Philippe Herreweghe und das Collegium Vocale Gent, Masaaki Suzuki und als “Ensemble in residence” das Ensemble 1704 unter Leitung von Vaclav Luks.
Der Ticketverkauf für das Bachfest Leipzig 2015 beginnt am 15. Oktober 2014.
Die Leipziger Thomaskirche ist voll, wenn der Thomanerchor gemeinsam mit Musikern des Gewandhausorchesters Werke Johann Sebastian Bachs aufführen. Der Klang und die Atmosphäre an historischer Stätte bieten der Phantasie breiten Raum, und viele Zuhörer wähnen sich um gut 300 Jahre zurückversetzt. Aber klang Bach 1730 auch schon so wie heute? Wurde das Konzert auch damals so aufgeführt? Den Fragen geht im Bach-Archiv Dr. Andreas Glöckner, Dramaturg des alljährlichen Bach-Fests, nach. Wie? Mit Klangexperimenten.
Video von Sir J. E Gardiner im Rahmen der Gerda Henkel-Stiftung
EPISODE 11 | Sir John Eliot Gardiner über Johann Sebastian Bach
Bach schützte seine Privatsphäre und achtete sehr darauf, was an die Öffentlichkeit gelangen durfte. Das macht bis heute eine Rekonstruktion seines Lebens und seiner Persönlichkeit äußerst schwierig. Der Präsident des Bach-Archivs, Sir John Eliot Gardiner, vergleicht die mühsame Forschungsarbeit mit der Rekonstruktion einer Statue aus vielen kleinen Einzelteilen. Ziel ist es, das verzerrte Bild des perfekten Komponisten, das frühere Biographien hervorgerufen haben, zu korrigieren. Denn Bach war alles andere als perfekt.
Zum Video über den nachstehenden Link oder in das Bild klicken..!!
J.S. Bach Cantata – BWV 54 “Widerstehe doch der Sünde” zum Sonntag Okuli für Altus, Sreicher und Continuo.
Die DVD enthält die Filmaufnahmen der kompletten Kantate, den Einführungsworkshop sowie die Reflexion des Referenten. Zudem beinhaltet die DVD das Filmportrait der J. S. Bach-Stiftung.
an jährlich vier Bach-Wochenenden (Donnerstag, Freitag & Sonntag) und in ergänzenden Sonderkonzerten das gesamte Vokalwerk von Johann Sebastian Bach auf. Die geistlichen Kantaten erklingen dabei im Zusammenhang mit ihrer ursprünglichen Bestimmung im Kirchenjahr.
Auf der Webseite zum Projekt finden Sie alle Informationen rund um Termine, Karten, Künstler:
Professionelle Qualität in Bild und Ton: Jede Woche kommt ein Chorsatz, eine Arie oder ein Choral hinzu! So können Sie mit Bach:vokal verbunden bleiben, auch wenn gerade kein Konzert ansteht.
Unter dem nachstehenden Link sind veröffentlichte Videos auf YouTube einsehbar..!!
J.S. Bach, Kantate BWV 38 „Aus tiefer Not schrei ich zu dir“: Nr. 1 Coro „Aus tiefer Not schrei ich zu dir“ | solistenensemble stimmkunst | Stiftsbarock Stuttgart (Konzertmeisterin: Christine Busch) | Leitung: Kay Johannsen
J.S. Bach, Kantate BWV 38 „Aus tiefer Not schrei ich zu dir“: Nr. 5 Aria(Terzetto) „Wenn meine Trübsal als mit Ketten“ | Fanie Antonelou (Sopran), Lidia Vinyes Curtis (Alt), Thomas Scharr (Bass)
J.S. Bach, Kantate BWV 38 „Aus tiefer Not schrei ich zu dir“: Nr. 6 Choral „Ob bei uns ist der Sünden viel“ | solistenensemble stimmkunst | Stiftsbarock Stuttgart (Konzertmeisterin: Christine Busch) | Leitung: Kay Johannsen
Es ist zwar kurzfristig vor der Sendung möchte es aber für Interessierte weitergeben.
Ein interessanter Artikel der NW erschien gestern in Ostwestfalen-Lippe (OWL) über die Violonistin „Uta Pape“ aus Werther.
Ich zitiere aus der NW Bielefeld vom 26.2.2013:
Bachs Wegbereiter
Uta Pape stellt auf ihrer Debüt-CD zwei deutsche Geigen-Pioniere des 17. Jahrhunderts ins Rampenlicht
VON THOMAS KLINGEBIEL
Bielefeld. Wer nicht gerade Barockmusik-Spezialist ist, wird Johann Sebastian Bach’s berühmte Violin-Solowerke für einen sensationellen musikhistorischen Anfang halten. Bachs Solo-Sonaten und -Partiten sind aber eher der geniale Höhepunkt einer Entwicklung. Die erfahrene Barockgeigerin Uta Pape aus Werther macht diese Perspektive auf ihrem CD-Debüt „Johann Jacob Walther, Johann Paul von Westhoff, J.S. Bach“ auf fesselnde Weise hörbar.
Uta Pape Violine
Die Violinistin, seit 2001 bei den Bielefelder Philharmonikern, stammt aus einer Mainzer Musikerfamilie und kam schon früh mit Alter Musik in Berührung. Das geweckte Interesse wuchs zu einer Leidenschaft für historische Instrumente und historische Aufführungspraxis, die Uta Pape bis heute neben dem Spiel der modernen Geige bei dem städtischen Orchester in Bielefeld pflegt. Ihre Diplomarbeit an der Düsseldorfer Musikhochschule schrieb sie über den Komponisten und Violinvirtuosen Johann Jacob Walther.
Auf ihrer Debüt-CD, aufgenommen in der Wuppertaler Immanuelskirche mit ausgewiesenen Alte-Musik-Spezialisten wie Klaus Mader (Theorbe), Olaf Reimers (Violoncello) und Wolf-Eckart Dietrich (Cembalo), wirft Uta Pape ihre langjährige Barockmusik-Erfahrung eindrucksvoll in die Waagschale. Mit ihrem klaren, warmen Ton und dem vibratolosen Ausdrucksreichtum, den sie ihrem mit Darmsaiten bespannten historischen Instrument des Mainzer Violinbauers Pancratius Reber entlockt, wirbt sie nachdrücklich für zwei heute außerhalb von Spezialistenkreisen kaum bekannte deutsche Geigenvirtuosen des 17. Jahrhunderts. Die Geigerin macht deutlich, wie viel Bach’s angeblich aus dem Nichts entstandenes Werk für Violine solo diesen Barockvirtuosen verdankt.
Zur Sendung WDR3 TonArt am 27.02.2013 um 15:05 Uhr
Komponisten: „Walther, Westhoff, J.S. Bach“, Uta Pape (Violine), CD, Ars Production. Im Gespräch mit der Geigerin wird die CD am Mittwoch, 27. Februar, ab 15:05 Uhr in der Hörfunksendung „Tonart“ auf WDR3 vorgestellt.
Es ist soweit, der großartige Kinoerfolg von März 2012
„DIE THOMANER“
Herz und Mund und Tat und Leben –
ist bereits als DVD im Handel erhältlich. Kurz nach Bekanntgabe der DVD gehen spontane Bestellungen ein und beweist, dass dieser Film die Bach-Familie und Thomaner-Enthusiasten erreicht hat.
Wir konnten uns den Film in Bielefeld mit einigen Blog-Mitgliedern im März 2012 ansehen und waren von dem Inhalt und der Musik begeistert. Die Zeit verging viel zu schnell und hätten gerne weiter zugesehen und zugehört. Die Kritik fiel sehr positiv aus und können das nur vollauf bestätigen und freuen uns nun über die Veröffentlichung als DVD.
Im Kalenderjahr 2012 feiert der berühmte Thomanerchor Leipzig sein 800-jähriges Bestehen. In altbewährter Tradition haben auch heute noch Jahr und Tag der Internatsschüler strikte Abläufe.
Der Film profitiert von der Erfahrung der beiden Regisseure Günter Atteln und Paul Smaczny mit Musik-Dokus. Sie zeichnen ein umfassendes, einfühlsames Bild des Lebens der begabten Jungen, in dessen Mittelpunkt ganz klar die Musik steht.
Film „DIE THOMANER“
Neben dem Gymnasium stehen für die neun bis 19 Jahre alten Knaben Chorproben, Klavierunterricht, Stimmbildung und vieles mehr auf dem Stundenplan. Von den Aufnahmeprüfungen der neuen Sänger bis hin zur Verabschiedung der Abiturienten zeigt diese Dokumentation ein ganzes Jahr im Leben der Thomaner. Beeindruckend verdeutlichen die Livemitschnitte der Konzerte das hohe musikalische Niveau des Leipziger Traditionschores. Meist begleitet vom Gewandhausorchester Leipzig brillieren die Sänger nicht nur auf ihrer Südamerika-Tournee, die das Filmteam begleitete.
„Ein Film, der durch erstklassige Musik und stimmliche Erlebnisse beeindruckt und die wunderbare Möglichkeit bietet den weltweit erfolgreichen Chor ganz aus der Nähe zu erleben und hinter die Kulissen zu blicken.
Im Rahmen des Bachfestes Leipzig wird der Film am 17. Juni 2012, um 11.30 Uhr in den Passage Kinos Leipzig gezeigt.
„DIE THOMANER“ ist ein unterhaltsamer Film, der durch erstklassige Musik und uns durch die stimmliche Präsenz beeindruckt hat. Wunderbar gelungen, den Chor in seiner täglich Arbeit im Alumnat und Konzerten erleben zu können. Günter Atteln und Paul Smaczny ist ein überwältigend schöner Film gelungen der Klassikfreunde und Nichtkenner der Klassik als ein Familienfilm sehr zu empfehlen ist.
Dieser Artikel wird am 13. September 2012 erscheinen.
Preis:
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Ein freudiges Wiedersehen mit Sir Gardiner wird es im Juni 2013 geben, ich danke @Barbara, für diesen Hinweis. Der Artikel enthält folgende Passage:
…..Lang Lang war eine große Show. Und wir hoffen mit diesem Zugpferd nun auch für das Kernfestival weitere Zuschauer gewonnen zu haben. Aber so einen Star bekommen Sie nur zu Terminen, die er vorschlägt, da muss man dann zugreifen.
Das ist übrigens auch bei John Eliot Gardiner so, der uns ja ständig verbunden ist. Im Juni 2013 wird er wieder bei uns dirigieren, natürlich Bach: Oster-Oratorium und Pfingstkantaten….
Wünsche allen ein sonniges und schönes Pfingstfest.
Liebe Grüße
Volker
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Bariton -„Dietrich Fischer-Dieskau“ (1925-2012)
„Jahrhundertsänger“ Dietrich Fischer-Dieskau gestorben
Der als „Jahrhundertsänger“ bezeichnete Bariton Dietrich Fischer-Dieskau ist tot. Fischer-Dieskau starb kurz vor seinem 87. Geburtstag in Berg am Starnberger See. Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) würdigte Fischer-Dieskau als „Jahrhunderterscheinung“, die Bayerische Staatsoper bezeichnete ihn als prägend für die heutige Kunst des Singens.
Fischer-Dieskau kam am 28. Mai 1925 in Berlin zur Welt. Nachdem seine früh entdeckte musikalische Begabung durch den Zweiten Weltkrieg zunächst an ihrer Entfaltung gehindert wurde, begann er 1947 dann umso rasanter seine Sängerkarriere. Diese sollte insgesamt 45 Jahre andauern und ihn nach Einschätzung des Dirigenten Leonard Bernstein zum bedeutendsten Sänger des 20. Jahrhunderts machen. Besonders seine Schubert-Interpretationen gelten bis heute als Maßstab.
Nach ersten Auftritten in Leipzig und Berlin erhielt Fischer-Dieskau bereits 1948 an der Städtischen Oper Berlin, der heutigen Deutschen Oper, ein Engagement als erster lyrischer Bariton. Die Deutsche Oper würdigte in einer Erklärung zum Tod ihres Ehrenmitglieds dessen „unvergleichliche Stimme, seine Präsenz und Ausstrahlung auf der Bühne und auf dem Konzertpodium“. Diese seien „bis heute unerreicht geblieben und eingebrannt im Gedächtnis der Musikfreunde in aller Welt“. Mit seiner Kunst hat Fischer-Dieskau „hohe Maßstäbe gesetzt für die kommende Sänger-Generation.“
Der am 28. Mai 1925 in Berlin geborene Künstler hatte am 31. Dezember 1992 seine Gesangskarriere beendet. Er verabschiedete sich damals mit einer Gala an der Bayerischen Staatsoper.
Unter Karl Richter sang Dietrich Fischer-Dieskau in einigen Bach-Kantaten-Oratorien und erinnert sich an diese Zeit:
Dietrich Fischer-Dieskau über seine Zusammenarbeit mit Karl Richter
(aus der Buch-Dokumentation „Karl Richter in München – Zeitzeugen erinnern sich“) …Unglaublich aber immer wieder die Gedächtnisleistung: Ihm war das gesamte Tastenwerk wie alles, was Bach der menschlichen Stimme anvertraut hat, im Kopf und sofort verfügbar. Oft war er bis zum Konzertbeginn nicht völlig sicher, was auf dem Programmzettel stand. Und im Grunde konnte erst auf dem Weg über seine Interpretationen auf der Orgel oder dem Cembalo wirklich ermessen werden, wie seine Bach-Auffassung sich von Jahr zu Jahr rundete: von äußerster Strenge und Sachlichkeit ausgehend, wuchs er zum Ausdruck jener glutvollen Frömmigkeit, die ihn beseelte….
Karl Richter Performers: Münchener Bach-Chor, Münchener Chorknaben, and the Münchener Bach-Orchester.
Soloists: Ernst Haefliger, Keith Engen, Irmgard Seefried, Antonia Fahberg, Hertha Töpper, Dietrich Fischer-Dieskau, and Max Proebstl
Johann Sebastian Bach, Cantata „Ich hab in Gottes Herz und Sinn“, BWV 92
6. Aria (bass): „Das Brausen von den rauhen Winden“
Bass: Dietrich Fischer-Dieskau Münchener Bach-Orchester: Karl Richter
Recorded in Munich, Herkulessaal, May/June/October 1973, January 1974
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Karl Richter
Performers: Münchener Bach-Chor, Münchener Chorknaben, and the Münchener Bach-Orchester.
Christ Lag in Todesbanden (BWV 4) – 6 Versus V
Performer: Dietrich Fischer-Dieskau, Theo Adam, Fritz Kiskalt, Andreas Schwinn, Edgar Shann
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Faksimile – „Lobe den Herrn, meine Seele“ – BWV 143
Leipzig – Die Kantate “Lobe den Herrn, meine Seele” von Johann Sebastian Bach wird zum diesjährigen Bachfest in ihrer mutmaßlichen Originalfassung in Leipzig aufgeführt. Jüngere Forschungen hätten ergeben, dass die Kantate in C-Dur und nicht, wie bisher angenommen, in B-Dur notiert war, wie das Bach Archive Leipzig am Montag mitteilte. In seiner mutmaßlichen Originalfassung ist das Werk mit drei Trompeten und Pauken besetzt.
Rätsel um Bach-Kantate BWV 143 gelöst? −Aufführung der neu edierten Fassung beim Bachfest Leipzig
Die Kantate »Lobe den Herrn, meine Seele« BWV 143 stellte die Bach-Forschung bislang vor Rätsel. Angesichts fehlender Originalhandschriften wurden auch Echtheitszweifel an dem Werk geäußert, das 1964 im Rahmen der Neuen Bach-Ausgabe einzig nach Quellen des 19. Jahrhunderts ediert werden konnte.
Seither hat sich die Quellenlage der Kantate insoweit verbessert, als nun eine Partiturabschrift des 18. Jahrhunderts mit einem verlässlicheren Notentext verfügbar ist, der zugleich die Zweifel an der Authentizität zerstreuen hilft. Der Musikwissenschaftler Dr. Andreas Glöckner erläutert: »Es sind von einigen bachschen Werken neue Editionsquellen aufgetaucht, die einen verlässlicheren Quellentext gegenüber den bislang erreichbaren bieten.«
Bei der Edition des Werkes im Rahmen der vom Bach-Archiv Leipzig besorgten und vom Bärenreiter-Verlag Kassel publizierten revidierten Neuen Bach-Ausgabe konnte herausgefunden werden, dass das Werk ursprünglich nicht nur in einer anderen Tonart notiert war, sondern auch eine andere Instrumentalbesetzung hatte. In seiner mutmaßlichen Originalgestalt ist das wohl zwischen 1709 und 1711 entstandene Werk mit drei Trompeten und Pauken besetzt und steht in der Tonart C-Dur – nicht in B-Dur, wie bisher angenommen.
In dieser Fassung erklingt die Festkantate erstmalig am Sonntag, dem 17. Juni 2012 in einem Gottesdienst anlässlich des Bachfestes Leipzig in der Thomaskirche. Der Thomanerchor und das Gewandhausorchester musizieren unter der Leitung von Thomaskantor Georg Christoph Biller. Der Bärenreiter-Verlag Kassel publiziert neben der Partitur auch das vollständige Aufführungsmaterial und den Klavierauszug (Editionsnummer: BA 10143). Der Notenband wird im Juni erscheinen. Er enthält neben der Festmusik BWV 143 auch die Weimarer Kantaten »Der Himmel lacht! Die Erde jubiliert« BWV 31 und »Bereitet die Wege, bereitet die Bahn«BWV 132.
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Johann Sebastian Bach’s Bibeln
Wiedervereint: Bachs Bibeln kehren für eine Ausstellung im Bach-Museum Leipzig an den Thomaskirchhof zurück – Eine erst kürzlich gefundene Merian-Bibel aus Bachs Besitz wird erstmals ausgestellt.
Eine kostbare von Abraham Calov kommentierte Luther-Bibel aus dem Besitz des Komponisten Johann Sebastian Bach kehrt als Leihgabe des
Concordia Seminary (St. Louis, Missouri) nach über 250 Jahren an den Leipziger Thomaskirchhof zurück.
Ab dem 10. Mai 2012 wird diese Bibel in der Kabinettausstellung »Bach · Bibel · Gesangbuch« erstmals seit 1969 in Deutschland gezeigt. Gemeinsam mit einer im Merian-Verlag erschienenen Luther-Bibel, die erst kürzlich als Bachs Exemplar identifiziert wurde, bildet die Calov-Bibel mir ihren zahlreichen Randnotizen Bachs den Kern der
neuen Ausstellung in der Schatzkammer des Bach-Museums Leipzig.
Die Ausstellung »Bach · Bibel · Gesangbuch« widmet sich der theologischen Bibliothek des Thomaskantors. Johann Sebastian Bach war bibliophil interessiert.
Den Schwerpunkt der Bachschen Bibliothek bildeten lutherische Klassiker, darunter zwei Gesamtausgaben der Werke Martin Luthers sowie verschiedene
Einzelausgaben, etwa die Tischreden.
Bachs Nachlassverzeichnis nennt 52 theologische Werke, die in mindestens 81 Bänden erschienen sind, und führt damit nur einen kleinen Teil des Buchbestandes auf, den Bach tatsächlich besessen hat. Vieles war offenbar bereits vorher unter den Erben verteilt worden, darunter musiktheoretische Werke, Bücher zum Thema Orgelbau oder Werke zeitgenössischer Theologen – sämtlich Bereiche, die in der Auflistung fehlen.
Der Dirigent Philippe Herreweghe ist ein Meister der historischen Aufführungspraxis. Erneut hat er Bachs „h-Moll-Messe“ eingespielt, nun in wirkungsvoller Schlichtheit.
Ihre unerbittlichsten Kritiker sind die Künstler selbst. Kaum haben sie ihre neuen Platten aus der Folie gerissen und erstmals als Normalhörer aufgelegt, stellen sie missglückte Übergänge, mangelnde Inspiration, verwackelte Töne fest. Bei den Aufnahmesitzungen hatte niemand gemeckert. Nun aber keimt der Gedanke: So darf das nicht stehen bleiben. Und er denkt schon an die nächste Einspielung. Natürlich handelt es sich bei den angeblichen Fehlern um Petitessen, doch unter der Lupe vergrößern sie sich zu Monstern.
Niemand kann dem Dirigenten Philippe Herreweghe nachsagen, dass er sein Juwel, Bachs h-Moll-Messe, bislang mit schmutzigen Pfoten aus der Vitrine geholt hat. Herreweghe hat sich ihr stets auf Zehenspitzen und mit Handschuhen genähert, andächtig und umsichtig, er hat die besten Kräfte zusammengezogen. Stets wähnte man sich bei den Aufnahmen von 1988 und 1998 im Bereich der Spitzenklasse, die erste war bei Virgin, die zweite bei Harmonia Mundi erschienen. Jetzt hat Herreweghe sein eigenes Label Phi gegründet und Bachs Opus summum abermals aufgenommen. Nun muss der Künstler gegen sich selbst konkurrieren….
The album is packaged in a hard back book similar to our other releases. It contains 44 pages booklet with original notes by John Eliot Gardiner and texts in German, English and French. Dreißig Jahre nach der großartigen ERATO-Einspielung handelt es sich hier um eine Neuaufnahme der Bach-Motetten aus 2011.
CD-Inhalt:
„Singet dem Herrn Ein Neues Lied“ BWV 225 – „Der Geist hilft Unser Schwachheit auf“ BWV 226 – „Jesu, meine Freude“ BWV 227 – „Fürchte dich nicht, ich bin bei dir“ BWV 228 – „Komm, Jesu, komm“ BWV 229 – „Lobet den Herrn, Alle Heiden“ BWV 230 – „Ich lasse dich nicht, du segnest mich denn!“ BWV 159 Anh.III.
Am kommenden Sonntag, 22.04.2012, findet um 18:00 Uhr im Konzerthaus Detmold das Antrittskonzert von Prof. Dr. Martin Sander statt. Sander tritt an der Hochschule für Musik Detmold die Nachfolge von Prof. Gerhard Weinberger an, der in den Ruhestand gegangen ist.
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Martin Sander wird auf der imposanten Klais-Orgel ein Konzert mit barocken und romantischen Werken geben. Auf dem Programm stehen Johann Sebastian Bachs Präludium und Fuge Es-Dur BWV 552 sowie die Choralbearbeitung „Schmücke dich, o liebe Seele“ aus den „Leipziger Chorälen“ BWV 654, dann die Orgelsonate Nr. 1 b-Moll op. 1 von Philipp Wolfrum (1854-1919) sowie die dritte aus Robert Schumanns „Sechs Fugen über den Namen BACH“ und die berühmte Phantasie und Fuge über B-A-C-H op. 46 von Max Reger.
Der Eintritt zu dem Konzert ist frei.
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Musiker: Masaaki Suzuki Foto: Marco Borggreve
Leipzig, 16.04.12
Die Bach-Medaille der Stadt Leipzig wird am 8. Juni 2012 im Rahmen des Bachfestes Leipzig an Masaaki Suzukiverliehen. Der Spezialist für historisch informierte Aufführungspraxis hat sich laut Juryentscheidung in seiner Heimat Japan als Organist, Cembalist und Dirigent insbesondere um die Verbreitung des Werkes von Johann Sebastian Bach verdient gemacht, wie das Bach-Archiv Leipzig mitteilt.
Die Bach-Medaille wird seit 2003 jährlich an Musiker verliehen, deren künstlerischer Fokus maßgeblich auf die Bachrezeption zielt. Die aus Meißner Porzellan gefertigte Bach-Medaille wurde bisher an Herbert Blomstedt (2011), Philippe Herreweghe (2010), Frieder Bernius (2009), Hermann Max (2008), Nikolaus Harnoncourt (2007), Ton Koopman (2006), Sir John Eliot Gardiner (2005), Helmuth Rilling (2004) und Gustav Leonhardt (2003) verliehen.
Die Bach-Medaille wird im Rahmen eines öffentlichen Festaktes am Freitag, dem 8. Juni 2012, um 15 Uhr im Alten Rathaus in Leipzig verliehen. Im Anschluss ist der Künstler ab 20 Uhr in der Leipziger Thomaskirche gemeinsam mit dem Bach Collegium Japan zu erleben. Es erklingt unter seiner Leitung die »Matthäus-Passion« BWV 244b in der Fassung von 1729.
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Thomaskantor Gerog Christoph Biller
Thomaskantor Georg Christoph Biller komponiert seine „St.-Thomas-Ostermusik:
„Christus, das Licht“
Möchte man sich die Auferstehung Jesu tatsächlich von drei Blockflöten verkünden lassen? Daran lässt sich zweifeln. Doch der Komponist, Thomaskantor Georg Christoph Biller, geht hier keinem geschmacklosen Klischee auf den Leim, sondern verleiht der naiven Stimme dieses verschrienen Instruments die Kraft des Staunens und führt damit das Wunder vor Augen. Keine reine Orgie der Freude soll sie sein, seine „St.-Thomas-Ostermusik“, sondern soll den Schritt aus der Finsternis ins Licht nachvollziehbar machen.
Möchte man sich die Auferstehung Jesu tatsächlich von drei Blockflöten verkünden lassen? Daran lässt sich zweifeln. Doch der Komponist, Thomaskantor Georg Christoph Biller, geht hier keinem geschmacklosen Klischee auf den Leim, sondern verleiht der naiven Stimme dieses verschrienen Instruments die Kraft des Staunens und führt damit das Wunder vor Augen. Keine reine Orgie der Freude soll sie sein, seine „St.-Thomas-Ostermusik“, sondern soll den Schritt aus der Finsternis ins Licht nachvollziehbar machen.
Biller wünscht sich für die Uraufführung: „Dass es gut geht. Für das Stück wünsche ich mir, dass es wieder aufgeführt wird.“ Eine zweite Aufführung erfährt seine Festmusik im Rahmen der traditionellen Motette am 21. April um 15.00 Uhr in der Thomaskirche Leipzig. Im Bachfest Leipzig 2012 wird die Ostermusik am 14. Juni ebenfalls erklingen. Dann werden nach den Aufführungen erneut Podiumsdiskussionen mit dem Thomaskantor erfolgen, um das Verstehen des Werkes und den Diskurs darüber zu ermöglichen. Natürlich wieder im Altarraum der Thomaskirche, „zu Füßen Bachs“, wie es Pfarrer Christian Wolff formulierte.
Hamburg – Der Sänger Thomas Quasthoff lehnt einen Umbau der öffentlichen Kulturförderung ab. “Das finde ich falsch. Man muss auch die Möglichkeit haben, in Diepholz ins Theater zu gehen”, sagte der 52-jährige Bassbariton dem Magazin “Der Spiegel”. Die kleinen Theater hätten eine Bildungsauftrag. Er widersprach damit der These des umstrittenen Buches „Der Kulturinfarkt“, wonach die Hälfte der deutschen Theater und Museen entbehrlich sei.
Dem öffentlich-rechtlichen Fernsehen warf Quasthoff vor, diese Aufgabe zu vernachlässigen:„Was machen die denn? Wo sind denn die ganzen Klassiksendungen geblieben? Da gibt es das grauenhaft moderierte Klassik-Echo-Preisträgerkonzert mit Herrn Gottschalk. Der hat dasselbe Interesse an klassischer Musik wie ich am Häkeln…“
Das Sonderkonzert findet im Rahmen des Internationalen Bachfests in Schaffhausen in der Kirche St. Johann, Schaffhausen, statt. Aufgeführt wird die Matthäus-Passion. Konzertbeginn ist um 17.00 Uhr.
The album is packaged in a hard back book similar to our other releases. It contains 44 pages booklet with original notes by John Eliot Gardiner and texts in German, English and French. Dreißig Jahre nach der großartigen ERATO-Einspielung handelt es sich hier um eine Neuaufnahme der Bach-Motetten aus 2011.
CD-Inhalt:
„Singet dem Herrn Ein Neues Lied“ BWV 225 – „Der Geist hilft Unser Schwachheit auf“ BWV 226 – „Jesu, meine Freude“ BWV 227 – „Fürchte dich nicht, ich bin bei dir“ BWV 228 – „Komm, Jesu, komm“ BWV 229 – „Lobet den Herrn, Alle Heiden“ BWV 230 – „Ich lasse dich nicht, du segnest mich denn!“ BWV 159 Anh.III.
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Gardiner-CDs der DGG
Ein ganz interessanter Hinweis, den mir Werner einmal zugesandt hatte und von mir in Vergessenheit geraten war..!!
Wem noch Bach-Kantaten der DGG mit Gardiner fehlen, dem sei der beigefügte Newletter zur Lektüre empfohlen. Dort gibt es die CDs für EUR 5,99. Allerdings sind darunter auch einige, die bereits vor dem Pilgrimage-Jahr 2000 aufgenommen und veröffentlicht wurden.
Hier geht alles den Bach runter. Vor allem die Preise! Johann Sebastian Bachs Kantaten. Wir haben elf prallgefüllte CDs mit Einspielungen Bachscher Kantaten, die aus einem ganz besonderen Projekt des britischen Dirigenten Sir John Eliot Gardiner hervorgegangen sind, „das er ‚Bach Cantata Pilgrimage‘ überschrieb. In unterschiedlichen europäischen Gotteshäusern sollten Bachs Kantaten aufgeführt werden. Sonntag für Sonntag, Feiertag für Feiertag. Jeweils jene Kantaten, die Johann Sebastian Bach für diese Tage geschrieben hatte.198 Kantaten Bachs sind überliefert. Die Konzerte der Gardinerschen Pilgerschaft fanden in zwölf Ländern und 50 Städten statt, 282 Musiker wurden beschäftigt&ld quo; (welt.online).Diese entstammen dem bestechenden Orchester der English Baroque Soloists und dem von Gardiner gegründeten und vom Gramophone Magazin als bestes Vokalensemble der Welt ausgezeichneten Monteverdi Choir. Ohrenschmaus voraus!
Werk aus eigenem Hause: Thomaskantor schreibt Ostermusik selbst
„Sankt Thomas“ – so heißt die Komposition aus der Feder des amtierenden Thomaskantors Georg Christoph Biller. Am Ostersonntag wird sie in der Leipziger Thomaskirche uraufgeführt.
Biller gestaltet den Einstieg in seine Festmusik aus dem Schlussakkord der Bachschen Matthäuspassion. So thematisiert er vor allem die Art und Weise, wie sich die Dunkelheit der ausklingenden Passionszeit zum Licht des Osterfestes wendet.
Zudem stellt die Sankt Thomas Ostermusik einen inhaltlich aktuellen Bezug zum Unglauben des Jüngers Thomas her.
Mit der Uraufführung der Ostermusik beginnt ein Reigen von fünf Festmusiken zum Jubiläum 800 Jahre Thomana. Zu den Kirchenfesten bis Epiphanias 2013 erklingen Werke von Hans Werner Henze, Heinz Holliger, Brett Dean und Krzysztof Penderecki.
Im Kalenderjahr 2012 begeht die Evangelische Kirche in Deutschland die “ Lutherdekade „ unter dem Motto:
„Reformation und Musik“
„Die Musik ist eine Gabe und ein Geschenk Gottes; sie vertreibt den Teufel und macht die Menschen fröhlich.“ So beschreibt Martin Luther die Bedeutung der Musik für Glaube und Gemüt. Der Gemeindegesang wurde von der „Wittenberger Nachtigall“, wie Luther ob seiner vielen Lieddichtungen genannt wurde, als „singende Verkündigung“ des Evangeliums und der neuen Lehre hoch geachtet.
Grundstein für europäische Musikkultur.
Doch soll das Themenjahr „Reformation und Musik“ eine klingende Hommage nicht nur an den wortgewaltigen Dichter und Reformator Luther selber sein, sondern zugleich auch an den großen Reichtum protestantischer Kirchenmusik erinnern.
So gilt es, die weltberühmte Tradition eines Paul Gerhardt, Johann Sebastian Bach, aber auch von Walter, Schütz und Telemann, Fasch und Mendelssohn Bartholdy – um nur einige zu nennen – zu pflegen und in Erinnerung zu rufen.
Zudem feiert der Leipziger Thomanerchor 2012 sein 800-jähriges Bestehen. Nicht zu überhören: Die Reformation legte einen Grundstein für die europäische Musikkultur.
Ein Themenjahr „Reformation und Musik“ auf dem Weg zum Reformationsjubiläum 2017 hätte Luther also gewiss gefallen. Er selbst war ein geübter Sänger und Lautenspieler. In seinem Werk als Komponist und Lieddichter hat er die reformatorischen Glaubenssätze zu Musik verdichtet. Seine Lieder sowie die seiner Anhänger entfalteten große Wirkung bei der Ausbreitung der Reformation.
Ausschnitt aus dem Nürnberger "Achtliederbuch“, der ersten reformatorischen Liedsammlung (1523).Die "Vorrede auf alle gute Gesangbücher" unter dem Titel "Frau Musika" verfasste Martin Luther für Johann Walthers Büchlein "Lob und Preis der löblichen Kunst Musica", das 1538 in Wittenberg erschienen ist. Das Gedicht zeugt von Luthers Leidenschaft und Hochachtung für die Musik.
Am Reformationstag in 2011 beginnt das Luther-Gedenkjahr „Reformation und Musik“. Mit einer Reihe von Konzerten will die evangelische Kirche 2012 sinnliche Erfahrungen bieten. Dies könnte ein kultureller „Kraftimpuls“ werden, meint der Organisator.
Durch alle 366 Tage des Schaltjahres 2012 zieht sich im Themenjahr „Reformation und Musik“ im Domino-Prinzip ein Band von Konzerten, Gottesdiensten und Soireen in offenen Kirchen durch ganz Deutschland.
Das klingende Band zieht sich von der Ostsee bis zum Bodensee durch das Land.Kirche und Gesellschaft bringen im Miteinander der Musizierenden gemeinsam das kulturhistorische Gut der Reformation, ihre einzigartige Lied- und Motettensammlung zum Klingen. So zieht sich das klingende Band Tag für Tag von Ort zu Ort durch die Bundesrepublik – im Frühjahr durch die südlichen Gefilde, im Sommer entlang der Nord- und Ostseeküste, um den Reformationstag in Mitteldeutschland, zur Weihnacht im Erzgebirge und in Sachsen. Dass an 366 Tagen 367 Konzerte geplant sind, ist das Geheimnis Osterns: In der Osternacht erklingt das besondere Konzert +1, das die Osterbotschaft in die Welt trägt.Dabei werden alle Musikstile und Richtungen berücksichtigt: Neben professionellen Ensembles finden sich Bläserchöre kleiner Dorfkirchen, neben dem Jugendchor einer Großstadt spielt der Organist einer Landgemeinde. Qualität und Authentizität bilden den Schmelzpunkt einer musizierenden Gemeinschaft. Sie bringen die Gesellschaft bundesweit zum Klingen.
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Mit der Reformationsmotette desThomanerchores am Reformationstag, dem 31. Oktober 2011, hat die Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsens gemeinsam mit der Stadt Leipzig und der Thomana (Thomaskirche, Thomanerchor, Thomasschule) das Themenjahr „Reformation und Musik“ im Rahmen der Lutherdekade eröffnet. In diesem Themenjahr soll die Bedeutung der Musik für die Ausbreitung der Reformation im Mittelpunkt stehen.
Höhepunkt des Themenjahres „Reformation und Musik“ 2012 wird das 800jährige Jubiläum der Thomaskirche, des Thomanerchores und der Thomasschule sein. Darüber hinaus werden eine Fülle von Musik-Festivals, Konzerten und Ausstellungen dem Themenjahr Rechnung tragen.
Es gibt gute Gründe, den Auftakt des Festjahres in Leipzig bereits am Reformationstag 2011 – und nicht erst am 1. Januar 2012 – zu vollziehen: „Wir fangen eher an und hören später auf – wie sich das für große Feste gehört“, sagte Thomaskantor Prof. Georg Christoph Biller. Christian Wolff, Pfarrer der Thomaskirche, erläutert den frühen Startschuss: „Bei der Reformation gehen genau die drei Dinge zusammen, die auch unsere Säulen sind – glauben, singen, lernen. Der Reformationstag ist also der richtige Auftakt.“
Oberbürgermeister Burkhard Jung hat als einen Höhepunkt „alle Leipziger“ zu einem großen „Bürgerfest“ im Neuen Rathaus am 21. März 2012 eingeladen. Im Rahmen der Thomana 2012 sind zudem drei Festwochen von Chor, Schule und Kirche geplant. Der Thomanerchor organisiert Festtage vom 19. bis 25. März 2012, die Thomasschule vom 17. bis 23. September 2012 und die Thomaskirche vom 31. Oktober bis 4. November 2012.
Im gesamten Jubiläumsjahr gehen rund 250 Veranstaltungen über die Bühne. 6 Ausstellungen werden gezeigt.
Den Auftakt zum Jubiläum macht am 6. Januar 2012 die «Erste Festmusik», die Uraufführung einer Komposition von Thomaskantor Biller. Im März 2012 findet die Festwoche des Thomanerchors statt, außerdem sind zu einem internationalen Knabenchortreffen unter anderem der Dresdner Kreuzchor, die Regensburger Domspatzen sowie der Kings College Choir aus der britischen Universitätsstadt Cambridge eingeladen.
Die am Reformationstag 2012 beginnende Festwoche der Thomaskirche ist nach Wolffs Worten einer der Höhepunkte der Lutherdekade, die im Jahr 2012 den Schwerpunkt «Reformation und Musik» hat. Die Predigt zum Reformationsfest in der Thomaskirche soll nach derzeitiger Planung der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, halten.
Leipzigs Kulturbürgermeister Michael Faber sagte, die Stadt werde rund 500 000 Euro für das Dreierjubiläum zur Verfügung stellen, die unter anderem in die Finanzierung einer Festschrift sowie die Gestaltung von Festmotetten einfließen sollen. Das Gesamtbudget wird bei etwa 1,7 Millionen Euro liegen.
Ein großes Vorhaben des Thomanerchors zum 800. Geburtstag ist die Edition einer 12-CD-Box mit Aufnahmen des Chores. Während der Großteil der Silberscheiben Kantaten des früheren Thomaskantors Johann Sebastian Bach vorbehalten sein wird, soll eine CD mit historischen Aufnahmen einen Überblick über das musikalische Schaffen des Chores in den vergangenen Jahrzehnten geben.
mit Blick hinter die Kulissen des Chores ist fertig gedreht und fünf Kompositionsaufträge an international bedeutende Künstler wurden vergeben. Zum großen Festakt am 20. März 2012 in der Thomaskirche sind zahlreiche Vertreter aus Politik, Kultur und Kirche eingeladen.
Trailer „Die Thomaner“
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Eintrittskarten-Tickets:
Im Kalenderjahr 2012 sind alle Motetten (23. März / 24. März / 21. April / 26. Mai / 21. September / 22. September / 2. November / 3. November / 22. Dezember), in denen eine der eigens für 2012 komponierten Festmusiken aufgeführt wird und alle Motetten, die im Rahmen der drei Festwochen stattfinden, ticketpflichtig.
Tickets kosten 3,-€ (2,-€ zzgl. Gebühr) und sind im Thomasshop, im Bach-Archiv, in der Musikalienhandlung Oelsner und in der Ticket-Galerie erhältlich oder können online für 4,-€ direkt über den Veranstaltungskalender bestellt werden. Wer Tickets für die Motette am 24. März 2012 (Fest der Knabenchöre) haben möchte, sollte sich beeilen, da die Nachfrage dafür besonders groß ist.
Auch Tickets für die Thomaskonzerte 2012, wie das BachOrgelFestival, das Konzert mit amarcord am 31. Oktober oder die Jazzmesse am 1. November, können direkt über den Veranstaltungskalender bestellt oder im Thomasshop gekauft werden.
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Weihnachtsgeschenke aus dem Thomasshop
Im Thomasshop sind seit ein paar Tagen die neuen CDs des Thomanerchores erhältlich. Mit den „Kantaten zur Reformation“ und den „Kantaten zu Weihnachten“ sind die ersten beiden CDs aus der Reihe „Das Kirchenjahr mit Johann Sebastian Bach“ erschienen. Thomanerchor und Gewandhausorchester bringen unter Leitung von Thomaskantor Georg Christoph Biller die Kantaten BWV 19, 50, 79 und 80 (Reformation) sowie die Kantaten BWV 63, 110 und 190 (Weihnachten) zu Gehör. Aufgenommen wurden die Kantaten in der Thomaskirche Leipzig. Bestellen können die CDs online oder Sie kaufen sie direkt im Thomasshop neben der Thomaskirche.
Wie der Jünger Thomas in die Handelsstadt kam, warum die Schola Thomana immer unterwegs ist und wo auf einen Minnesänger die Thomasser folgten: Davon erzählt die Publikation „800 Jahre Thomana – Kirche, Schule, Chor“. Drei unterhaltsame Kapitel werfen Schlaglichter auf die wechselvolle Geschichte von Thomaskirche, Thomasschule und Thomanerchor. Und auf die Menschen, die sie prägten und bis heute prägen. Die 52-seitige Broschüre zum großen Jubiläum der Thomana-Trias im Jahr 2012 ist zweisprachig (deutsch/ englisch) und enthält ein Grußwort von Leipzigs Ehrenbürger Prof. Dr. h. c. Kurt Masur. Die Publikation kann für 9,95 Euro – bestellt – werden.
Aller guten Dinge sind drei: nach Die schöne MüllerinundSchwanengesangist jetzt mit der Winterreise die Aufnahme des dritten großen Liederzyklus von Franz Schubert mit James Gilchrist und Anna Tilbrook bei ORCHID Classics veröffentlicht worden. Und – um es vorweg zu nehmen – diese Aufnahme bietet noch einmal eine Steigerung, und ich möchte meinen Eindruck ganz profan zusammenfassen: Das Beste kommt zum Schluss!
In Winterreise vertonte Franz Schubert, wiederum wie bei Die schöne Müllerin, Gedichte von Wilhelm Müller. Auch hier gibt es ein den ganzen Zyklus durchziehendes Grundgerüst. Ein junger Mann verlässt seine Freundin/Geliebte und die Stadt, in der sie lebt. Im Laufe der folgenden 23 Lieder durchlebt er alles, was ein an der Liebe verzweifelter Mensch aushalten zu müssen glaubt. Die erste Hälfte des Zyklus ist eher von der Flucht aus der Stadt und von dem Blick auf sein Inneres bestimmt, während sich in der zweiten Hälfte, die Schubert ein halbes Jahr später vertonte, der Blick des jungen Mannes eher nach außen richtet und die Todessehnsucht immer mehr wächst. Zum Schluss hat er als Begleitung nur einen alten Leiermann, der an seiner Leier drehend im Nichts entschwindet. Als Schubert seinen Freunden die erste Hälfte des Zyklus vorführte, waren diese über das düstere Wesen der Lieder bestürzt. Schubert jedoch hielt sie für seine besten Werke. Mittlerweile gehört die Winterreise zu den wichtigsten Werken im Bereich des Kunstliedes.
Nach mehreren fehlgeschlagenen Versuchen, mich diesem Werk zu nähern, wartete ich gespannt auf diese CD, nachdem ich durch die beiden zuvor erschienen vom Saulus zum Paulus im Bereich Lied bekehrt wurde. Und James Gilchrist ist gemeinsam mit Anna Tilbrook wieder der Sänger, der sich NICHT auf das Podium stellt und den Zuhörer ob seiner großen Kunst in Ehrfurcht erstarren lässt. Nein, er klettert herunter auf Augenhöhe und ist der Erzähler, der mitleidet, der auf alle Distanz verzichtet, der den Zuhörer an die Hand nimmt und ihm dank seiner Eindringlichkeit keine Chance gibt, sich den geballten Emotionen zu entziehen. Da höre ich, wie getrieben sich der junge Mann fühlt, wie hilflos, wie die Zeit stehen bleibt, er wie gelähmt ist oder wie plötzlich das Grauen und der Schmerz mit großer Kraft hervorbricht. Ich höre große Spannungsbögen, ganz fahle, aber auch sehr innige, zarte Töne, sowie Töne, die einfach verschwinden und andere, die wehtun. Ich höre und fühle die Erschöpfung und die Verzweiflung darüber, die ganze Seelenqual und die Aggressivität, die emotionale Berg- und Talfahrt, die Eiseskälte in der Winterlandschaft und im Herzen und das Fragezeichen ganz am Ende. Gilchrist scheut sich nicht, bis an die Grenzen des Singbaren und auch darüber hinaus zu gehen. Dadurch wird es eine ganz besonders berührende Reise, mit einer Spannung, die sich von Lied zu Lied steigert. Ich brauchte eine lange, sehr lange Zeit der Stille, bis ich wieder bei mir selbst war – in der Gewissheit, dass nach jedem Winter ein Frühling kommt, dass es nach jeder Dunkelheit wieder hell wird. Denn auch dies steckt in der Musik. Nicht im Text, aber in der Musik. So habe ich es jedenfalls bei dieser Aufnahme empfunden. Ich lasse es jetzt bei diesem Gesamteindruck und gehe nicht auf einzelne Lieder ein. Denn als ich den Versuch machte, die Lieder mit Text vor den Augen und Stift in der Hand zu hören, packte mich sehr schnell dieser Sog, den beide Künstler entfachen, nämlich sich einfach der Musik zu überlassen und mit auf die Reise zu gehen.
Hilfreich ist dabei natürlich auch die exzellente Aussprache von James Gilchrist, die in kaum einem Punkt den nicht muttersprachlichen Sänger erkennen lässt. Jedenfalls hat mich nichts aus meiner Versenkung während des Hörens herausgeholt. Ganz im Gegenteil – dieser Sänger weiß ganz genau, was er singt und er bezieht das Element Sprache und den Sprachfluss sehr bewusst in seine Interpretation mit ein. Da gibt es z.B. zart hingetupfte, an anderen Stellen explodierende Konsonanten, wie es in dem jeweiligen Kontext einfach nicht anders sein kann. Das ist selbst bei deutschen Sängern, auch bei durchaus sehr bekannten, nicht selbstverständlich. Ganz besonders fiel mir der natürliche Sprachfluss auf. Vielleicht ist es ja auch für einen ausländischen Sänger von Vorteil, unbelastet mit den Unterrichtseinheiten zu Sturm und Drang während der Schulzeit und der in jedem Wunschkonzert anzutreffenden Silcherschen Männerchorversion von Am Brunnen vor dem Tore dieses Werk zu entdecken und somit vielleicht nicht als „Lyrisches Ich“ Distanz halten zu müssen.
Man hört, dass James Gilchrist und Anna Tilbrook dieses Werk schon sehr oft gemeinsam aufgeführt haben, wie James Gilchrist in seinem umfangreichen Beitrag zur Winterreise im Allgemeinen und im Besonderen im Booklet (auch wieder in deutscher Übersetzung) ausführt und dass sie sehr, sehr vertraut damit sind. Meiner Meinung nach ist dies die ausgereifteste und am meisten berührende Interpretation, die ich von beiden zusammen bzw. von James Gilchrist im Bereich Lied gehört habe. Fast bedauere ich es etwas, dass Franz Schubert nicht 4 große Liedzyklen vertont hat und diese kleine Reihe hiermit beendet ist.
Dies sind meine ganz persönlichen Eindrücke, die ganz bestimmt nicht jeder teilen wird. Aber hört selbst und bildet Euch Euer eigenes Urteil.
Diese Aufnahme ist vor der renommierten britischen Musikzeitschrift „BBC Music Magazine“ in seiner Weihnachtsausgabe als „Einspielung des Monats“ ausgezeichnet worden. Unter der Überschrift „Eine abschreckende Winterreise“ zeigt sich Michal Tanner beeindruckt von James Gilchrists „verheerender Winterreise“. Ein paar kurze, übersetzte Auszüge zeigen dies deutlich:
[…]Dies ist eine eindrucksvolle, tief beunruhigende Einspielung dieses bedeutendsten Liederzyklus. […]
[…]Gilchrist ist stetig frisch und erfrischend in seinem Annäherungsversuch, ohne jemals gekünstelt zu wirken. Das Gleiche gilt, eigentlich noch mehr, für seine Pianistin Anna Tilbrook. Sie setzt in nahezu jedem Lied neue Glanzlichter […]
[…]Gilchrist und Tilbrook brechen zu der langen Reise mit viel Hoffnung und Erwartung auf, als ob sie eine Chance spüren, dass die Dinge nicht so schlimm sind wie sie scheinen. Dies verstärkt nur das unerträgliche Leiden, das später kommt, wenn dem Wanderer die Hoffnung verloren geht[…]
[…]Natürlich ist die Winterreise so metaphysisch großartig, dass mehr als eine Einspielung einschließlich der verschiedenen „Wilden“ unbedingt erforderlich ist. Ich werde die CD jedoch als eine der unbedingt erforderlichen Interpretationen ebenso wie eine der am besten ausgewogenen zwischen zwei Partnern schätzen. […]
Derzeit ist die CD in Deutschland bei Amazon und JPC zu erhalten. Wer über ein PayPal-Konto verfügt, kann auch direkt beim Label Orchid Classics bestellen. Dank günstigem Kurs und Verzicht auf Versandkosten auch nach Deutschland ist das eine günstige Alternative.
Auf ein bemerkenswertes Angebot von hänssler CLASSIC möchte ich hinweisen. Per EMail bekam ich die Tage folgende Mitteilung von dort übermittelt:
Geschenktipp Empfehlung!
1. Nach dem unglaublichen Erfolg der Neuausgabe der kompletten Bachedition und der Bachedition auf einem iPod für unterwegs, erhalten Sie diesen Monat die Möglichkeit, die kompletten Bachkantaten aus der weltweit renommierten Bachedition unter dem Dirigenten Helmuth Rilling in einer wunderbaren Sammlerausgabe zu erhalten. Auch heute gelten diese Einspielungen noch als Referenz an dem sich alle anderen, nachfolgenden Interpretationen messen müssen. Holen Sie sich diese 71 CDs mit dem gesamten Kantatenwerk Bachs in diesem Monat für nur – 79,95 Euro statt später 99,95 Euro!
Cover: Box von ARCHIV - Gardiner sieben Mozart-Operas
Liebe Gardiner und Opern-Freunde/innen!
Am 22.7.2011 wurde eine Box mit den sieben bekanntesten Opern von Wolfgang Amadeus Mozart veröffentlicht. Klassik Akzente schreibt dazu:
John Eliot Gardiners herausragende Aufnahmen der sieben späteren Opern von Mozart eroberten in den 1990er Jahren die musikalische Welt im Sturm. Sie setzen neue Maßstäbe des Gesangs und der Orchesterleistung und brachten den Werken neue Vitalität und Klarheit.
Nun vereint eine 18-CD Edition die legendären Aufnahmen von „Idomeneo“, „Die Entführung aus dem Serail“, „Le nozze di Figaro“, „Don Giovanni“, „Cosí fan tutte“, „La clemenza di Tito“ und die „Zauberflöte“.
Gardiners Genie – Wegweisende Aufnahmen von Mozarts späten Opern Wer historisch sicher gehen will, für den gehört Sir John Eliot Gardiner zur ersten Wahl. Nun sind seine Interpretationen der sieben wichtigsten Opern von Wolfgang Amadeus Mozart in einer Box erhältlich.
Zu den besonderen Pretiosen gehören dabei die Einspielungen der Opern von Wolfgang Amadeus Mozart, die der Maestro in den neunziger Jahren in Deutschland, England und Italien verwirklichte. Sie entstanden mit The English Baroque Solists und dem Monteverdi Choir als Basis, zu denen sich jeweils wechselnde Solisten gesellten. Das Spektrum reicht vom 1991 in London aufgenommenen „Idomeneo“ über „La clemenza di Tito“, „Die Entführung aus dem Serail“, „Le nozze di Figaro“ und „Cosí fan tutte“ bis hin zum „Don Giovanni“ und der „Zauberflöte“, die 1995 in Ludwigsburg aufgezeichnet wurde…….
Zu den Solisten der Aufnahmen gehören unter anderem Anne Sofie von Otter, Hans-Peter Minetti, Bryn Terfel und Ildebrando D’Arcangelo, die während der Aufnahmen teils noch zu den „rising Stars“ der Opernwelt gehörten, inzwischen aber längst die Spitze der internationalen Wertschätzung erreicht haben. Die umfangreich kommentierte, mit dreisprachigem Booklet einschließlich ausführlicher Werkbeschreibungen ausgestattete Box „Mozart Operas“ schafft es daher einerseits, die grundlegenden Werke des Salzburger Komponisten in historisch gültiger Interpretation zu vereinen, bietet aber darüber hinaus auch einen Einblick in die besonders präzise und einfühlsame Teamarbeit eines der bedeutendsten Dirigenten unserer Zeit.
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Liebe @Iris, danke für deine Information über die Wiederveröffentlichung der sieben Mozart-Opern von ARCHIV als Box die bestimmt regen Zuspruch finden werden.
die J.S. Bach-Stiftung St. Gallen veröffentlicht auf YouTube ein weiteres Video vierter Satz (aria, duetto soprano e alto) aus der Kantate BWV 93 „Wer nur den lieben Gott lässt walten“, aufgeführt durch die J. S. Bach-Stiftung St. Gallen. Solisten: Miriam Feuersinger (Sopran) und Jan Börner (Altus). Musikalischer Leiter: Rudolf Lutz.
Die J. S. Bach-Stiftung führt innerhalb von rund 25 Jahren das gesamte Vokalwerk von Johann Sebastian Bach auf. Jeden Monat wird im appenzellischen St. Gallen-Trogen (Schweiz) eine der über 200 Kantaten von Bach gespielt. Sämtliche Konzerte, Workshops und Reflexionen erscheinen auf DVD, die Texte auch in Buchform.
Nächste Aufführungen in St. Gallen-Trogen:.
12.08.2011
19:00 Uhr in St. Gallen-Trogen .BWV 136 „Erforsche mich, Gott, und erfahre mein Herz“