Rezensionen und News nach Beendigung vom Bachfest Leipzig 2022 mit Artikel von Online Merker!
Bachfest Leipzig 2022: „BACH – WE ARE FAMILY“, 09.-19. Juni 2022
Es waren in diesem Jahr mit 64.000 Besucherinnen und Besuchern zwar weniger Gäste beim Bachfest als vor der Corona-Krise, doch dafür kamen sie aus den verschiedensten Weltregionen.
Dieses Motto hat wirklich gepasst und sich in Leipzig erneut bewahrheitet. „Endlich“, sei hinzugefügt, war doch dieses Programm für 2020 geplant worden, musste dann aber wegen des plötzlichen Corona-Lockdowns kurzfristig abgesagt und verschoben werden.
Aber nicht aufs Jahr 2021, da auch dieses schon durchgeplant war. Nun kamen alle Musikfans in diesem Jahr in den ersehnten Genuss. Das gerade beendete Bachfest Leipzig 2022 war also die erste Präsenz -Veranstaltung seit 2019. Sie wurde ein voller Erfolg und übertraf alle Erwartungen.
Der vom Rat der Stadt Leipzig 2020 gewählte neue (katholische) Anmerkung: jetzt Evangelisch) ThomaskantorAndreas Reize, ein Schweizer, brachte hörbar Schwung in den Thomanerchor und profitierte wohl auch von einem altersmäßig passenden Jahrgang. Die Knaben-Soprane gefielen ebenso wie die Stimmen der jungen Tenöre.
Zügig wurde jedes dieser Werke dirigiert, gesungen und gespielt. Überzeugend gelang insbesondere das „Gott hat den Herrn auferwecket“ vonCarl Philipp Emanuel Bach(1714-1788), dem berühmtesten der Bachsöhne, auch der Hamburger Bach genannt, den das damalige Publikum bald mehr schätzte als seinen Vater.
Sehr beeindruckend gelang dennoch Johann Sebastians jugendfrisches Himmelfahrts-Oratorium „Lobet Gott in seinen Reichen, BWV 11. – Insgesamt war es ein Auftakt nach Maß.
Foto: Bachfest Leipzig 2022: Sir John Eliot Gardiner dirigiert Schütz und Bach. Foto: Bach-Archiv Leipzig/Gert Mothes
Die wahren Highlights in (nicht nur) meinen 3 ½ Bachfest-Tagen waren ganz jedoch andere und erhielten Standing Ovations. Das eine war – wen wundert’s – ein Konzert mit dem Monteverdi Choirund den English Baroque Soloists, erdacht und geleitet von Sir John Eliot Gardiner.
Es ging um Bachs Wurzeln, in diesem Fall um „Musicalische Exequien“, eine einst berühmte Begräbnismusik für Singstimmen und Basso continuo von Heinrich Schütz(1585-1672).
Das Bachfest schrieb dazu: Heinrich Schütz galt den hiesigen Musikern des 17. Jahrhunderts als der „Vater unserer modernen deutschen Musik.“ Auch Bach wird mit dessen Werken aufgewachsen sein. Grund genug, um Heinrich Schütz, der vor 350 Jahren starb, ein besonderes Konzert zu widmen.
Weitere Inhaltsreiche Angaben sind über den nachstehenden Link zu bekommen.
Konzerte wurden vom MDR, dem Deutschlandfunk und erstmals auch von der Deutschen Welle gestreamt. Vielleicht veranlasst solches noch mehr Interessierte vom 8. bis 18. Juni zum Bachfest Leipzig 2023 zu reisen, trägt es doch den
Video – Übertragung der Matthäus Passion aus der Thomaskirche Leipzig vom 17.6.2022 auf YouTube – Thomanerchor Leipzig, Leitung: Thomaskantor Andreas Reize.
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Rezension der Matthäus-Passion vom 17.6.2022 – aus der Thomaskirche in Leipzig Aufführung vom Thomanerchor under der Leitung von Thomaskantor Andreas Reize.
Autor: Wolfgang Adam
Freitag 17.6.2022. Großartige Erlebnisse sind auf dem Bach-Fest auf so viele verschiedenen Wegen zu erleben:
So war eben (ab 20 Uhr) das Miterleben der Matthäus-Passion unter dem ThomaskantorAndreas Reize.
Seine Leipziger Premiere mit der MP. Ich sah es in STREAM in meiner ‘Leibziger Eremitage’! Wenn ich sonst in der Thomas-Kirche zuhöre, sind die Gesichter und Gesten der Mitwirkenden meist weit weg, schwierig von unten zu sehen. Jetzt gestreamt und auf meinem Tablet tadellos empfangen, nahm ich ‘hautnah’ Teil an dem konzentrierten, fast ‘ausgeschwitzten’ Geschehen auf dem Podium vor der Sauer-Orgel. Heute waren es in Leipzig 38 Grad !! Und dann das renommierte AKADEMIE FÜR ALTE MUSIK Berlin, Adie ca. 60 Thomaner, die 6 Solisten, der Kantor , die Technikmaschinerie der Life-Wiedergabe u.a auf engsten Raum in dem hölzernen ‘Aufführungsgehäuse Orgelempore’ aus dem 19.Jahrhundert.
Die Gesangs-Solisten , siehe Foto:
Dennoch war dies eine MP aus einem Guss. Der Evangelist nicht ‘eiskalt’, sondern charaktervoll, die Alt-Partie von einer Frau (Elvira Bill) gesungen-, einfühlsam und warmherzig. Das war wirklich die ‘MENSCHLICHE TRAGÖDIE PASSION’, weil die MP zu Themen rührt , die unter Menschen immer wieder geschehen: Schuld und Sühne, Vergebung, die zur Hoffnung führt, Dankbarkeit, auch Freude u.a.
Rührend: die anteilnehmenden Gesichter der Thomaner-Jungs (ich hatte auch 2-3 Mädchen – (siehe Anmerkung: *) – ausgemacht (Gut so !!!), die Mimik und die ausholenden, tief greifenden Bewegungen des Thomaskantor Andreas Reize. Er kam mir vor wie ein ‘ALBATROS’, der alles mitreißt und schwungvoll nach vorne bringt! Das war voller Einsatz !! Spitze !!
*) Anmerkung: Es waren Jungs von den Thomanern mit langen Haaren, keine Mädchen.!!
Eine weitere Rezension zum Bachfest 2022 Leipzig: Autor Wolfgang Adam
Zuvor am Nachmittag besuchte ich den riesigen Hauptbahnhof mit all seinem als ‘Panorama-Bahnhof’ getarntem Kommerz. Doch da waren Bach-Töne in dem Reisetrubel zu hören. In der Osthalle stellte sich ein Jugendorchester vor. Mehrere poppig angestrichen Bach-Figuren betonen, dass Bach auch im Reisetrubel dabei ist und in der Jugendmusik angenommen wird.
Am Beginn des Tages wieder der Morgen-Gottesdienst, diesmal in der Michaeliskirche, mit der tröstlichen Bach-Kantate BWV 6 ‘Bleib’ bei uns, den es will Abend werden. Davor Teile aus dem Messias von Händel. Der Kassler Bach-Chor tat sein Bestes dazu.
Dann In der Mittags-Zeit in der Thomas-Kirche eine musikalische Überraschung. Drei hochkarätige Bach-Kantaten( BWV 124,3,111), aufgeführt von einem machtvollen Chor aus Kanada. Dieser ‘Ottawa-Bach-Chor’ unter Lisette Canton zeigte uns, dass die Chorbässe im polyphonen Geflecht der Stimmen die Dominanz haben können. Nicht der Chor-Sopran, sondern diesmal die Männer boten die stimmgewaltige Grundlage. Im Solistenquartet war auch der Bariton für mich der Star der Darbietung.
Gute Nacht. Morgen wird bei der 14 mein letzter Tag zu genießen sein. Nicht vergessen: noch einmal in den Brunnen vor der Nikolai-Kirche eintauchen. Die 14-, von der man gesagt hat, sie solle ‘Meer’ heißen, kühlt hier Adern und Durchhaltevermögen.
Weiterhin stelle ich für jeden Sonntag / Feiertag im Kirchenjahr für die Besucher von
„Volkers Klassikseiten J.S. Bach“
eine Hör- oder Sehprobe, mit Bach-Kantaten und eine „Bach-Kantaten-Beschreibung“ für den entsprechenden Sonntag-Feiertag im Kirchenjahr zur Verfügung.
Am 10.04.2020 begehen wir den Feiertag “Karfreitag“
Karfreitag – Festzeit – Passionszeit Kernaussage:
Gekreuzigt, gestorben und begraben: am Karfreitag gedenken Christinnen und Christen des Todes Jesu. Sein Ruf „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ greift die mit diesem Tag verbundenen Fragen nach der Gegenwart Gottes im Leiden auf.
Gott leidet mit uns Wer kann ermessen, wie tief menschliches Leid geht? Hilflos und voller Furcht stehen wir davor. „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ Wer so schreit, fühlt sich ganz allein. Doch Gott weicht dem tiefsten menschlichen Leid nicht aus, davon berichtet der Karfreitag.
Er begegnet ihm auf unbegreifliche Art: In Jesus begibt Gott sich selbst kompromisslos in die Nacht hinein. Er wird von Freunden verraten, verspottet, gefoltert und schließlich am Kreuz hingerichtet. Die ersten Christen bekannten: Jesus ist für unsere Sünden gestorben. Nichts, was wir tun, kann so schlimm sein, dass wir verloren gehen. Aber heute haben immer mehr Menschen Schwierigkeiten damit: Braucht Gott ein Opfer zur Sühne? Er braucht es nicht, aber er ist den Menschen im Leiden ganz nah. Keine Schranken soll es geben zwischen ihm und uns. Zeichen dafür ist das Kreuz, das Himmel und Erde verbindet.
Predigttext: Joh 19,16–30
Klang in der Stille Karfreitag ist der Tag der Kreuzigung Jesu. Für evangelische Christen ist der Karfreitag einer der höchsten Feiertage. Kirchengemeinden bieten Gottesdienste, Andachten und musikalische Veranstaltungen zur Todesstunde Jesu an. Für viele gehört ein Passionskonzert zum Karfreitag dazu – zum Beispiel mit der Matthäuspassion oder der Johannespassion von Johann Sebastian Bach.
An diesem Tag steht alles still. Die Geschäfte sind geschlossen. Es gilt Tanzverbot. Für manche steht diese Ruhe im Gegensatz zu der Freiheit des verlängerten Osterwochenendes. Was fange ich an, wenn ich um mich herum alles ruhig ist? Was höre ich besonders deutlich, wenn alles um mich schweigt? Aus dem Psalm zum Karfreitag: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen? Weit entfernt ist meine Rettung. Ungehört verhallt mein Hilfeschrei. ‘Mein Gott’, so rufe ich am Tag, doch du gibst keine Antwort. Und so rufe ich in der Nacht, doch nur Schweigen umgibt mich.“ (Psalm 22,1–3).
Karfreitag, 10. April 2020, 15.00 h – Johannes Passion – Live aus der Thomaskirche zu Leipzig – WWW.FACEBOOK.COM/BACHARCHIV
J. S. Bach: Johannes-Passion Passion trotz(t) Pandemie – Einzigartiges Karfreitagskonzert online zum Mitsingen – Bachfest Leipzig ——————————————– Johann Sebastian Bachs Johannes-Passion, verdichtet zu intensiver und fesselnder Kammermusik, wird am Karfreitag, den 10. April 2020 um 15 Uhr online zu erleben sein. —————————————–
Das Bachfest Leipzig versammelt die gesamte Musikwelt in Bachs Thomaskirche und ermöglicht ihr eine aktive Teilnahme an diesem einzigartigen Konzertprojekt. Zur Aufführung kommt eine Fassung, die bereits bei vergangenen Aufführungen Publikum wie Presse faszinierte und begeisterte. Der Tenor Benedikt Kristjánsson erzählt im intimen Rahmen die komplette Passion und nimmt verschiedene Rollen ein. Die Cembalistin Elina Albach und der Percussionist Philipp Lamprecht zeichnen das Orchester nach.
Die Zuschauer sind herzlich eingeladen, die Choräle – von der originalen Aufführungspraxis inspiriert – zu Hause mitzusingen.Dabei werden – neben Kristjánsson, den Instrumentalisten sowie fünf Sängern in der Thomaskirche um Thomaskantor Gotthold Schwarz – Künstler*innen und Bach-Chöre, die zum Bachfest 2020 eingeladen sind, zugeschaltet.
Zum Mitsingenstellt der Carus-Verlag Stuttgartonline das Programmheftsamt Choralnoten bereit (Auszüge aus Klavierauszug Carus 31.245/93). (Noten folgt am Donnerstag, 09.04.2020)
Idee & Produktion: Steven Walter / PODIUM Esslingen
Konzept: Benedikt Kristjánsson
Musikalische Bearbeitung: Philipp Lamprecht, Elina Albach, Benedikt Kristjánsson
Realisation Ostern 2020: Bachfest Leipzig
Die Aufführung wird in Zusammenarbeit mit dem Mitteldeutschen Rundfunk realisiert und durch Spenden der Stiftung Chorherren zu St. Thomae und der Neuen Bachgesellschaft e. V. ermöglicht. Unterstützt wird sie durch die Partnerschaft mit den Ludwigsburger Schlossfestspielen und weiteren Festivals, die das Konzert in ihren diesjährigen Programmen aufgrund der Pandemie nicht durchführen konnten.
Kurz-Video zur Veranstaltung in der Thomaskirche am 10.04.2020
Mit der Aufführung soll zugleich ein Beitrag zur Unterstützung der vielen freischaffenden Musiker geleistet werden, die im kulturellen Bereich am stärksten von den Folgen der Pandemie betroffen sind. Sämtliche mitwirkenden Musiker sind Freischaffende. Zudem werden im Rahmen des Streams Spenden gesammelt. Diese werden in den kommenden Wochen und Monaten verwendet, um freischaffenden Musikern die Mitwirkung an unterschiedlichen musikalischen Darbietungen und Streaming-Formaten an Bachs Leipziger Wirkungsstätten zu ermöglichen.
J. S. Bach Passions-Oratorien – Kantaten im Kirchenjahr mit Radio-Sendungen – Videos und Kantaten-Beschreibung für den Feiertag „Karfreitag“
Als „Isenheimer Altar“ wird der heute im „Musée d’Unterlinden in Colmar“ (Elsass) in drei Teilen getrennt ausgestellte Wandelaltar aus dem Antoniterkloster in Isenheim bezeichnet.
Liebe Bach-Freunde/innen !
Eine Übersicht der Bach-Kantaten zum aktuellen Sonntag im Kirchenjahr steht zum Download bereit:
Weiterhin stelle ich für jeden Sonntag / Feiertag im Kirchenjahr für die Besucher von
„Volkers Klassikseiten J.S. Bach“
eine Hör- oder Sehprobe, Radio-Programme mit Bach-Kantaten und eine „Bach-Kantaten-Beschreibung“ für den entsprechenden Sonntag-Feiertag im Kirchenjahr zur Verfügung.
Am 30.03.2018 begehen wir den Feiertag “Karfreitag“
Der Karfreitag (früher Parasceve genannt) wurde vermutlich schon von den ersten Christen begangen als ein Tag des Fastens und der Trauer. Er behielt diesen Charakter über die Jahrhunderte bei. Schon Tertullian (Ende des 2. Jahrhunderts) bezeugte die Einhaltung dieses Tages als großen Fastentag.
Die protestantische Kirchen aber haben zunächst nur teilweise den Karfreitag als Feiertag übernommen. Im 17. Jahrhundert erlebte er als Bußtag eine Renaissance, wobei er freilich seinen ursprünglichen Character verlor. Entgegen der früheren Praxis, an diesem Tag (als dem einzigen des Jahres) kein Abendmahl zu feiern, stand nun das Abendmahl im Vordergrund. Heute entwickelt sich die Feier des Tages wieder zu einer dem ursprünglichen Sinn angemessenen Praxis.
Am Karfreitag hören wir, wie der Sohn Gottes gekreuzigt und zu Tode gebracht wurde. Die christliche Gemeinde verstummt, läßt nur noch das Wort Gottes reden. Dies findet seinen Ausdruck darin, dass die Vesper nach der Todesstunde Jesu einzig aus der Lesung besteht, zu der das Psalmgebet tritt.
Am Karfreitag verlöschen die Kerzen, die bis dahin Zeichen für das lebendige Licht, das Jesus Christus selbst ist, gewesen sind, um erst in der Osternacht wieder am Osterlicht entzündet zu werden. Die liturgische Farbe des Karfreitags und Karsamstags ist schwarz, wobei aber vollkommene Schmucklosigkeit des Altars ausreichend ist. Schwarz ist die “Farbe” des Todes, der Finsternis, der Verneinung allen Lebens.
Am Karfreitag verstummt das Lob der Gemeinde – das Geschehen am Kreuz macht sie still, vielleicht sogar beschämt, angesichts des Leides und Sterbens unseres Herrn Jesus Christus um unseretwillen.
Am Karfreitag verstummen wir angesichts des Leidens unseres Herrn, das er auf sich nahm, damit wir Frieden hätten mit Gott. Wir denken auch an die Menschen, die in unserer Zeit gefoltert und getötet werden, weil sie den Namen Jesu furchtlos bekennen, und wir müssen erkennen, dass die Ungerechtigkeit unter uns kein Ende genommen hat. Durch das Kreuz Jesu werden wir ermutigt, in dieser unserer Welt für Gerechtigkeit und Versöhnung einzutreten.
Der Wochenspruch:
Also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. (Joh 3, 16)
Neue Sendezeit und Titel: Sonntag um 20:00 Uhr bis 22:00 Uhr
Konzertmitschnitt zum Karfreitag ab 19 Uhr
Da pacem, Domine
Ergreifende Musik des 20. und 21. Jahrhundert stand beim Konzert des Aschermittwochs der Künstler in diesem Jahr im Zentrum. In „Musica“ erklingt zum Karfreitag der Mitschnitt aus St. Maria im Kapitol in Köln.Bei dem Konzert erklangen Werke von H. M. Gorecki, Arvo Pärt und Rihards Dubra – überwiegend für Orchester.
Das Besondere bei dem Konzert: das Oberthema war das Gedenken an das Ende des 1. Weltkrieges vor 100 Jahren.
Außerdem stammen alle drei Komponisten, von denen Werke aufgeführt wurden, aus Osteuropa und sind oder waren religiöse Menschen, die von der geistlichen Musik quer durch die Jahrhunderte beeinflusst wurden. Sie weisen außerdem mehrere gemeinsame Stilmerkmale auf: Ihre Musik ist zugänglich, nicht atonal, sondern durchaus stark am Dur-Moll-Schema orientiert, allerdings mit vielen Freiheiten und dem Rückgriff auf die alten Kirchentonarten des Mittelalters.
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ERF – Plus (Evang. – Rundfunksender)
Sendung: Sonntag Bach-Kantate
Die Sonntagskantaten des Thomaskantors gespielt und erklärt.
In der Johannes-Passion – BWV 245 setzt Johann Sebastian Bachdie Passion Christi in Einklang, wie es im Johannesevangelium erzählt wird. Er hat das Stück erstmals am Karfreitag (Freitag vor Ostern) in Leipzig auf der Vesper aufgeführt. Es war die erste Passionsmusik, die er als Kantor in Leipzig geschrieben hatte.
Libretto
Der Faden, der durch die Johannes-Passion verläuft, ist die Bibelstelle, die traditionell am Karfreitag, Johannes 18 und 19, gelesen wurde. Jesus wurde gefangen genommen, vor Kaiphas und Pontius Pilatus geführt, gerichtet, gekreuzigt und getötet. Die Bibelstelle wird vom Solo-Tenor (dem Evangelisten) vorgetragen und die verschiedenen Rollen (Jesus, Pilatus, die Jünger und das Volk) werden von den anderen Sängern übernommen. In wichtigen Momenten fügte Bach bekannte Hymnen hinzu, die vom gesamten Ensemble gesungen und gespielt werden. Für die Solo-Arien verwendete er Gedichte aus populären Passion-Anthologien von Barthold Heinrich Brockes, Christian Weise und Christian Heinrich Postel.
Gesangs-Solisten All of Bach!
weniger menschlich
Die Passionsgeschichte, wie sie im Johannesevangelium erzählt wird, ist anders als die der anderen drei Evangelisten – Matthäus, Lukas und Markus. Johns Version betont den göttlichen Ursprung Christi. Während seines Leidens spielt dieser göttliche Ursprung immer noch eine Rolle und nirgends ist Jesus so menschlich wie in den anderen Evangelien. Er hat keine Angst und weiß alles, was passieren wird – auch, dass die Kreuzigung nicht sein Ende sein wird. Das wird sofort im Eröffnungschor deutlich, wo Christus als „Herrscher dessen Ruhm in allen Ländern herrlich ist“ beschworen wird. Dies steht im Gegensatz zum Anfangschor der Matthäus-Passion, bei dem es darum geht, dass das Lamm zur Schlachtbank geführt wird.
Symbolismus
Bach fügt den Worten durch seine Musik oft eine zusätzliche Dimension hinzu. Ein ziemlich direkter Ausdruck der Worte findet sich in vielen der Rezitative, zum Beispiel wenn der Evangelist erzählt, wie Jesus ausgepeitscht wird. Die Auspeitschung ist deutlich zu hören, sowohl im Gesang als auch im begleitenden Continuo. In der Arie „Ach mein Sinn“ wird Peters Unruhe und Reue durch die Streicher unterstützt. Die Begleitung ist turbulent und unruhig, und die Arie endet abrupt. Die kurzen Chorabschnitte enthalten viel Geschrei, Schreien und Fluchen. Bach unterstreicht das Geschrei und Spott mit seiner Musik. In dem Chor „Bist du nicht“ beispielsweise treten die Stimmen in immer kürzeren Abständen und in kürzeren Abständen ein, so dass es fast so aussieht, als ob sich immer mehr Menschen dem Geschrei anschließen.
Symmetrie
Der Choral „Durch dein Gefängnis Gottes Sohn“ gilt als das Herz der Passion. Viele der schnellen Tutti-Chöre, die vor diesem Choral gesungen wurden, kehren danach zurück, aber dann mit anderen Worten und in umgekehrter Reihenfolge (wie zum Beispiel „Wir haben ein Gesetz“ – „Lässest du dies los“ von „Sei gegrüßet“ – ‚Schreibe nicht ‚). Darüber hinaus fasst der Choral das Wesen der Passion noch einmal zusammen: „Durch dein Gefängnis Gottes Sohn, muss uns sterben Freiheit kommen“.
Versionen
Bach spielte oft die Johannes-Passion. Es wurde 1725, im Jahr nach seiner Uraufführung, wieder aufgeführt. Um zu viele Wiederholungen zu vermeiden, überarbeitete Bach die Partitur radikal. Er ersetzte beispielsweise den Eröffnungschor „Herr unser Herrscher“ durch das Choralarrangement „O Mensch sein dein süde groß“ (später als Ende des ersten Satzes der Matthäuspassion verwendet). Und verschiedene Arien wurden entweder fallen gelassen oder ersetzt. In späteren Aufführungen (1728 ?, 1732? Und 1749) kehrte er für den Hauptteil zu seiner ersten Version zurück. Unsere Leistung basiert auf diesen späteren Leistungen.
über diese Leistung
Für diese Aufführung haben wir eine Besetzung von Sängerinnen und Sängern unter 35 Jahren ausgewählt. Neben den Leitern sind auch alle Orchestermitglieder jünger als 35 Jahre alt. Der Konzertreihe ging eine Reihe von Vorsingen und Meisterkursen voraus.
Aufführung: BWV 245 Johannes-Passion von All of Bach in der Grote Kerk in Naarden
In the St John Passion, BWV 245 –Johann Sebastian Bach sets the Passion of Christ to music as the story is told in the Gospel of John. He first performed the piece at Vespers on Good Friday (the Friday before Easter), in Leipzig. It was the first Passion music he had written as cantor in Leipzig.
libretto
The thread running through the St John Passion is the biblical passage traditionally read on Good Friday, John 18 and 19. Jesus was captured, led before Kaiphas and Pontius Pilate, judged, crucified and put to death. The biblical passage is presented by the solo tenor (the Evangelist), and the various roles (Jesus, Pilate, the disciples and the people) are taken by the other singers. At key moments, Bach added well-known hymns, which are sung and played by the whole ensemble. For the solo arias, he used poetry from popular Passion anthologies by Barthold Heinrich Brockes, Christian Weise and Christian Heinrich Postel.
less human
The Passion story as told in the Gospel of John is different from that told by the other three evangelists – Matthew, Luke and Mark. John’s version places the emphasis on Christ’s divine origin. Throughout his suffering, this divine origin still plays a role and nowhere is Jesus as human as in the other gospels. He is not afraid and knows everything that will happen – so also that the crucifixion will not be the end of him. This is immediately apparent in the opening chorus, where Christ is invoked as ‘Herrscher dessen Ruhm in allen Landen herrlich ist’. This contrasts with the opening chorus in the St Matthew Passion, which is about the lamb being led to the slaughter.
symbolism
Bach often adds an extra dimension to the words through his music. A fairly direct expression of the words is to be found in many of the recitatives, for instance when the Evangelist tells how Jesus is flogged. The flogging is clearly heard, both in the singing and in the accompanying continuo. In the aria ‘Ach mein Sinn’, Peter’s disquiet and remorse is supported by the strings. The accompaniment is turbulent and restless, and the aria ends abruptly. The short choir sections contain a lot of shouting, screaming and cursing. Bach underlines the shouting and jeering with his music. In the chorus ‘Bist du nicht’, for example, the voices enter in increasingly rapid succession and at shorter intervals, so that it seems almost as if more and more people join in the shouting.
symmetry
The chorale ‘Durch dein Gefängnis Gottes Sohn’ is seen as the heart of the Passion. Many of the fast tutti choruses sung before this chorale return after it, but then with different words and in reverse order (like, for example, ‘Wir haben ein Gesetz’ – ‘Lässest du diesen los’ of ‘Sei gegrüßet’ – ‘Schreibe nicht’). Furthermore, the chorale summarises the essence of the Passion once again: ‘Durch dein Gefängnis Gottes Sohn, muss uns die Freiheit kommen’.
THEORBE: Mike Fentross
versions
Bach performed the St John Passion often. It was performed again straight away, the year after its premiere, in 1725. In order to avoid too much repetition, Bach radically revised the score. For instance, he replaced the opening chorus ‘Herr unser Herrscher’ by the chorale arrangement ‘O Mensch bewein dein Sünde groß’ (later used as the ending of the first movement of the St Matthew Passion). And various arias were either dropped or replaced. In later performances (1728?, 1732? and 1749), he reverted for the main part to his first version. Our performance is based on these later performances.
about this performance
For this performance, we selected a cast of singers under the age of 35. Apart from the leaders, all the orchestra members are also younger than 35. The concert series was preceded by a course of auditions and masterclasses.
Aufführung: BWV 245 Johannes-Passion von All of Bach in der Grote Kerk in Naarden
Durchquerte der junge Heißsporn-, J.S. Bach mit 18 Jahren 1703 in Arnstadt angestellt, eigentlich mal auf dem Fahrrad mit seiner Liebsten Maria Barbara durch die Stadt? Wäre ein schönes Bild gewesen-, die zwei! Gab es um 1700 schon Fahrräder? Ich fürchte, eher nein.
Mein neues klappbares Fahrrad
Ich probiere bei diesem kleineren Bach-Festival mal mein neues Faltrad aus. Heute fuhr es noch im sonnigen Winter mit mir durch Braunschweig, jetzt steht es‚ zusammen gefaltet‘ im DB-IC. Arnstadt empfängt uns im Schneegestöber. War wohl nichts mit Pedalo-Erkundungen.
Mich hatte am abend weniger die Eröffnung des Bach-Festival in der Bach-Kirche interessiert. Eher fing mich der GENIUS LOCI ein und ich besuchte die drei Kirchen von Arnstadt und die Stadt-Bibliothek im Prinzenhaus.
Mir kommt gerade das Bach‘sche. ‚Backtrog, – Stockfisch – Spinnrad‘-Lied ‚Quodlibet‘ in den Sinn. Dieses etwas ‚schlüpfrige Lied‘ sang die Großfamilie im Arnstädter Wirtshaus, jeder der ‚Bache‘ erweiterte in volkstümlicher Manier die Strophen. ‚…..was sein das für große Schlösser‘ (BWV 524) in ein: ‚Wie es beliebt‘.
II. Samstag abend (17.3)
Fotos vom Bachfest Arnstadt 2018 der Friedhof mit Mitgliedern der Bache, das Bachdenkmal und Flöten-Konzert mit Cembalo und Viola da Gamba im feinen Rathaus-Saal! Am 17.3.2018. ZurVergrößerung der Ansicht in das Foto klicken..!!
Fotos vom Bachfest Arnstadt 2018 Friedhof mit Mitgliedern der Bache und Bachdenkmal mit Konzert-Impression! am 17.3.2018
Mein Weg führt mich am Alten Friedhof vorbei. In Arnstadt kamen allein 17 Bachezur Welt. Viele sind hier auf dem Alten Friedhof begraben. Mittags zuerst ein kleines, intimes Flöten-Konzert mit Cembalo und Viola da Gamba im feinen Rathaus-Saal. Dann um die Ecke Orgelkonzert in der Bachkirche mit Buxtehude Orgelstücken.
Der Arnstädter ‚Wilde Bach‘, im Denkmal vor dem Rathaus als der heute, weltberühmte Lümmel Basti‘ (so der als Kutscher kostümierte Stadtführer) dargestellt, wanderte 1705 zu Dietrich Buxtehude nach Lübeck. Er lernte dort 4 Monate lang rasante Orgel-Passacaglien. Hatte aber nur 4 Wochen vom Stadt-Regiment Arnstadt Urlaub bekommen. Unerhört !!
Szenenwechsel: Eine kleine schön verschneite Waldwanderung (ca 3 km) führte mich nachmittags durch das Ried-Stadttor
Ried-Stadttor Arnstadt (Thüringen)
zum Walpurgis Kloster. Grundriss-Mauern bezeugen hier einen ganz frühen mittelalterlichen Konvent. Wer Walpurgis hört, denkt natürlich gleich an die ‚Walpurgisnacht’ (1.Mai). Dann wird hier heute burschikos gefeiert.
Dann abends für mich der Höhepunkt des Festivals: Die Johannes-Passion BWV 245
Bach-Kirche Arnstadt
Die Aufführung hat mir insgesamt gefallen. Die Deklamation des (zu großen) Chores war beachtenswert. Nur ein Beispiel: Chor ‚Wir haben ein Gesetz … konsequente Betonung auf Gesetz-, also etwas Festes, stupid nicht zu Hinterfragendes und beim chorischen ‚Bist du nicht seiner Jünger einer …‘ hörte man wirklich die Zahl 12 des ‚Bist du’.
Impressionen aus der Bach-Kirche in Arnstadt Johannes – Passion BWV 245
Zum Solistenquintett habe ich viel zu sagen. Evangelist deutlich, überlegt im Text und klar, Sopran freudig und hell, Alt souverän, markant und konzentriert. Die junge Altistin (Anna-Luise Oppelt von ‚Bach by bike‘) hat mit ihrer reifen, das Tonspektrum einer Altistin treffend und vollständig abdeckenden Qualität gewiss eine große Gesangskarriere vor sich.
Und dann der Christus (Bass). Hoheitsvoll und über den Dingen stehend sollte (!!!) er sich in der Johannes-Passion darstellen. Einige Beispiele in den Christus-Worten: ‚Mein Reich ist nicht von dieser Welt …‘, oder ‚meine Diener würden darob kämpfen‘, oder ,Du sagst, ich bin ein König’, oder ‚ meine Macht ist von oben‘.
Bach-Kirche Arnstadt Johannes Passion
Dieser Christus sang aber zu ‚zerbrechlich’, zu aspiriert, zu schwach. Gerade im Gegenüber zu dem machtbewussten volltönenden Pilatus (auch Bass), zeigte sich dies Missverhältnis. Pilatus singt: …‘ das ich Macht habe, dich zu kreuzigen und Macht habe, dich loszugeben. Doch Christus zeigt eine Macht ohne Konturen. Sorry! Aber, das muss zur Ehrenrettung betont werden. Seine Arien und Arioso waren in Ordnung.
Die Passion schloss mit dem ergreifenden Choral: ‚Ach Herr, lass dein lieb Engelein. ….‘ Wunderbar, wie der Chor das Crescendo wachsen lies: ….alsdann vom Tod errette mich …. das war ‚Hoffnung pur‘.
Eines der herausragenden Ereignisse im vergangenen Jahr war wohl das Konzert und im Zusammenhang damit die CD-Aufnahme von Bachs Johannespassion im April 2017. Wir freuen uns sehr, dass diese Aufnahme als Beginn einer Vierer-Serie mit großen Vokalwerken Bachs nun auf CD bei der Firma Naxos erscheint. Am 9. Februar 2018 ist die Aufnahme verfügbar und im Handel.
Bitte lesen Sie weiter unten Einzelheiten über kommende Aufnahmen.
Auch die letzten beiden Konzerte im Dezember, die sechs Kantaten des Weihnachtsoratoriums, waren die Grundlage für eine CD-Aufnahme, die im Herbst 2018 erscheinen wird. Die Perspektiven des Bachchores Mainz, des Bachorchesters Mainz und nicht zuletzt ihres künstlerischen Leiters Ralf Otto für die kommenden Jahre erfahren so eine erhebliche Verbreitung und mögen viel Freude bereiten.
Folgende Themen stellen wir Ihrer Aufmerksamkeit anheim:
Wir freuen uns auf ihren Besuch bei der Aufführung der Matthäuspassion am 29. März 2018 in der Frankfurter Heilig-Geist-Kirche oder am 30. März in der Mainzer Christuskirche.
Georg Poplutz, Evangelist/Tenor I Yorck Felix Speer, Jesus/Bass Julia Kleiter, Sopran I Gerhild Romberger, Alt Daniel Sans, Tenor I Matthias Winckhler, Bass
Dass Ralf Otto und seinen Ensembles eine hochemotionale, ebenso tief empfundene wie hinreißende Darstellung der Johannes-Passion gelungen ist, das wird jeder Besucher der Aufführungen im April 2017 bestätigen können.
Die Neuveröffentlichung als CD vom Weihnachtsoratorium, BWV 248 dessen gesamte Aufführung in zwei Konzerten an einem Tag vielleicht herausfordernd, in jedem Fall aber lohnenswert waren, erfolgt im Herbst 2018.
Es erfüllt uns mit Stolz und Dankbarkeit, dass der Bachchor Mainz seit vielen Jahren die Möglichkeit hat, zusammen mit Bachorchester Mainz monatlich eine Bach-Kantate im Gottesdienst der Christuskirche aufzuführen.
Die entsprechenden Sonntage für die kommenden drei Monate sind:
28.01.2018 Ich bin vergnügt mit meinem Glücke (Schlußchoral)
25.02.2018 Jesus nahm zu sich die Zwölfe
25.03.2018 Himmelskönig, sei willkommen
Konzert-Termine für die Passionszeit 2017 – Oratorien von Johann Sebastian Bach!
Liebe Bachfreunde(innen)
Wer in Deutschland einen Termin in 2017 für ein Oratorium in der Passionszeit von J. S. Bach sucht, kann unter dem nachstehenden Link exzellente Angaben mit Eintrittskarten bekommen.
J.S.Bach – Matthäus- Johannes Passion TICKETS, KONZERTKARTEN & EINTRITTSKARTEN J.S.Bach – Johannes- Matthäus Passion – Tickets jetzt im Vorverkauf sichern.
Eine sofortige Gesamt-Darstellung der Termine ist für Deutschland vorhanden.
Mit diesem Link von reservix ist eine spezielle Suche nach der „Johannes Passion“ für Deutschland möglich.
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Erstaunlich ist bereits die Aufführungsgeschichte dieser oratorischen Passion. 1727 in der Thomaskirche zu Leipzig uraufgeführt, geriet die Matthäuspassion nach Bachs Tod in nahezu hundertjährige Vergessenheit und wurde erst mit der durch Felix Mendelssohn-Bartholdy aufkommenden Bach-Renaissance 1829 – in gekürzter Version – wieder aufgeführt. Mit mehr als drei Stunden Aufführungsdauer und einer Besetzung von Solisten, zwei Chören und zwei Orchestern ist die Matthäus-Passion Bachs umfangreichstes und am stärksten besetztes Werk und stellt einen Höhepunkt protestantischer Kirchenmusik dar.
S.Nicolai Kirche Leipzig
Das prächtige episch-dramatische Werk entfaltet seine Breitenwirkung durch die doppelte Anlage von Chor und Orchester, bei der die Chöre vielfach miteinander einen Dialog führen. Eingerahmt werden die Teile des Werkes jeweils durch groß angelegte Eingangs- und Schlusschöre, von denen der überwältigende Eingangschor herausragt und ohne Parallele geblieben ist. Ein weiteres Element sind die vielfach kontemplativen Arien von überschaubarer Länge, die den Leidensweg Jesu veranschaulichen. Zwischen Rezitativen, Chören und Arien sind die Choräle eingebettet, die auf die dramatischen Höhepunkte der Handlung Bezug nehmen.
Am Samstag, 01. April 2017 wird um 18:00 Uhr in der Kirche St. Marien zu Lemgo die MatthäuspassionBWV 244 von Johann Sebastian Bach (1685 – 1750) erklingen.
Solisten, die Chöre der MarienKantorei Lemgo (mit den Kindern und Jugendlichen der großen Singschule), der Herforder Münsterchor (mit Kinder- und Jugendchor am Herforder Münster) und das Orchester „arcipelago“ auf historischen Instrumenten bringen diese mit Solisten, zwei Chören und zwei Orchestern am stärksten besetzte und mit über 150 Minuten Aufführungsdauer längste Passion von Johann Sebastian Bach unter der künstlerischen Leitung von Kantor Volker Jänig zur Aufführung.
Dirigent Volker Jaenig
Konzertkarten für die Matthäuspassion sind ab sofort unter
im Büro der MarienKantorei Lemgo, im Gemeindebüro St. Nicolai, in allen Geschäftsstellen der Lippischen Landeszeitung und bei Lemgo-Marketing erhältlich.
1. Aufführung unter der Leitung von Volker Jäning am 01.04.2017 um 18 Uhr in der Marienkirche Lemgo
Kategorie A (nur an der Abendkasse !):
Euro 12,–, Schüler, Studenten, Schwerbehinderte Euro 6,–
Rentner Euro 10,–
Kategorie B (auch im Vorverkauf, Restkarten an der Abendkasse):
Euro 13,– 20,– 25,– (Ermäßigung für
Schüler/Studenten/Schwerbehinderte um 5 €, Rentner um 3 €)
Eintrittskarten gibt es in vier verschiedenen Kategorien für 10, 18, 23 und 26 Euro (ermäßigt jeweils 3 Euro günstiger). Ermäßigungsberechtigt sind Schüler, Studenten und Erwerbslose (mit Nachweis, z.B. dem Bielefeld-Pass). Rollstuhlfahrer, die keinen Sitzplatz benötigen, sowie Menschen mit Behinderung (mit B im Ausweis) erhalten freien Eintritt. Die Begleitperson zahlt den vollen Preis.
Vorverkaufsstellen
Karten für unsere Konzerte gibt es auch an folgenden Vorverkaufsstellen
Tourist-Information im Neuen Rathaus
Niederwall 23, Telefon (0521) 51 69 99
Neue Westfälische
Niedernstraße 21-27, Telefon (0521) 555 444
Westfalenblatt
Oberntorwall 24, Telefon (0521) 529 9641
konTicket
Bahnhofstraße 15 (bei Karstadt im Erdgeschoss), Telefon (0521) 66100
sowie bei den Chormitgliedern.
Abendkasse
Restkarten können Sie ab 1 Stunde vor Konzertbeginn an der Abendkasse erwerben. Karten an der Abendkasse kosten jeweils 1 Euro mehr als im Vorverkauf.
Gerade komme ich aus der beeindruckenden Aufführung der Johannes-Passion. Auch da wurde für mich eine-, sagen wir mal MORALISCHE BRÜCKE gebaut: Eine Brücke aus meinem/unseren KNECHTISCHEM VERHALTEN zur FREIHEIT. Denn in der Johannes Passion geht es nur um ein Ziel. Das meiner/ unsrer FREIHEIT. Wie der Choral es singt:
„Durch dein Gefängnis Gottes Sohn ist UNS DIE FREIHEIT KOMMEN …“
Dieser Choral gilt als Mitte der Johannes-Passion. Er wird symmetrisch eingerahmt von den Turba-Chören, Arien und Ariosi. Chor, Solisten und Dirigent versuchten zu uns, den Hörern diese BRÜCKE zu schlagen. Die handelnden Solisten traten aus dem Raum auf, sie deuteten auf UNS, UNSERE KNECHTSCHAFT und UNSERE Freiheit. Da braucht man sich nur mal die Texte der Choräle anzusehen: Individuum und Gemeinschaft werden angemahnt: ‚ICH, ICH und MEINE Sünden, Christus der UNS selig macht, In MEINES Herzens Grunde, als dann vom Tod errette MICH u.a..
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Video BWV 245 Johannes Passion
Johann Sebastian Bach
St John Passion, BWV 245
James Gilchrist, tenor (Evangelist)
Neal Davies, bass-baritone (Christus)
Lucy Crowe, soprano
Clint van der Linde, counter-tenor
Joshua Ellicott, tenor
Hanno Müller-Brachmann, bass-baritone
Zürcher Sing-Akademie
Zurich Chamber Orchestra
Sir Roger Norrington, conductor
London, Proms 2014
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Szenenwechsel:
Da gab es noch-, eine sagen wir mal, LUFTIGE BRÜCKE. Ganz oben, zwischen den Turmspitzen der Jakobskirche. Windig, doch sie spannt sich stabil vom einen zum anderen Turm. Von den Wasserspielen des Marktes schaute ich nach oben zu den gotischen spitzen Türmen. Ich dachte: ‚Ich muss mich schwindelfrei fühlen. Dann kann ich auch da hoch! Von einem Turm zum andern und mich dabei frei fühlen‘.
Szenenwechsel
Viele Köthener Straßen und Gässchen führten mich zu den authentischen Bachstädten. Aber das BUCKLIGE KOPFSTEINPFLASTER -, das Gerumpel hält auch der stärkste Gaul oder Fahrrad nicht aus. So war vieles an meinem Fahrrad locker geworden und ich musste zu einer Fahrrad-Werkstadt. Fachkundig waren nach 10 Minuten Schrauben und Muttern nachgezogen. Dann wollte ich bezahlen. ‚Nöö-, Sie sind doch unser Gast zu den Bachfesttagen. Ich verstand und dachte: Mit Bach im Rücken fährt man meistens GRATIS.
‚Danke-, lieber Fahrradhändler!‘. Eine-, sagen wir mal, MENSCHLICHE BRÜCKE zu den KÖTHENERN findet man hier schnell.
Morgen geht es neben den Konzerten zum großes Schlossfest.
Alle Konzerte der Bachfesttage zeichnen sich durch eine eigens für Köthen entwickelte Dramaturgie, das Spiel mit Räumen, Kontexten und/oder Lichtdesign aus. Neben den „großen“ Konzerten von 60 bis 120 Minuten Dauer sind am Schlossfest-Wochenende eine Vielzahl von „Viertel-“ und „Halbkonzerten“ zu erleben, die rund 20 bzw. 40 Minuten dauern und an vielen verschiedenen kleinen Orten im Schloss und der Altstadt stattfinden.
Eigens für die Köthener Bachfesttage wurde dasBachCollektiv gegründet, für das 18 Musikerinnen und Musiker aus 11 Nationen und drei Generationen für eine gute Woche nach Sachsen-Anhalt kommen, um gemeinsam auf Bachs Spuren zu wandeln und mit dem Publikum zu feiern.
Lange ist es her, dass wir uns zum BachFest 2013 in Leipzig eingefunden hatten. Ich möchte nach dem Artikel von @Wolfgang, meine persönlichen Empfindungen zu den Konzerten von Sir John Eliot Gardiner wiedergeben.
I. J.E. Gardiner – Konzert vom Donnerstag, 20.6.2013, BWV 245 „Johannes Passion“ in der Thomaskirche Leipzig.
BachFest 2013 Leipzig Thomaskirche BWV 245 Johannes Passion Foto: Gert Mothes
Vor der Aufführung der Johannes Passion gab es ein großes Unwetter in Leipzig. Blitze und Donner und ein schwerer Regen erschwerten den Zugang in die Thomaskirche. Plötzlich stand Sir Gardiner im Eingang hinter mir und wir lächelten uns zu. Gerne überlies ich ihm den Vortritt, damit er schnell zur Konzert-Empore gehen konnte. Das war ein gutes Zeichen Sir Gardiner in der Nähe gesehen zu haben.
Viele Besucher kamen zu spät zum Konzert. Öffentliche Verkehrsmittel konnten wegen Wasserüberflutungen und Stromstörungen nicht fahren. Nach über dreißig Minuten Verspätung kamen noch zahlreiche Besucher in die Thomaskirche. Ein Blog-Mitglied von WordPress „Volkers Klassikseiten“ konnte aufgrund der Wetterkapriolen, die Johannes Passion nicht hören. Sämtliche verfügbaren Taxen waren im Dauereinsatz.
Das Gewitter mit Blitze und Donner war in den zwei Stunden immer Gegenwärtig. Das gab dem Konzert eine überirdische Würze. Der Himmel gab zu der Johannes Passion sein Statement ab. Dramaturgischer konnte das Konzert nicht untermauert werden.
Gardiners Johannes Passion BWV 245 in der Thomaskirche war eine Aufführung in einer sehr hohen Qualität. Meine Fassung habe ich in dem Konzert kaum halten können.Sir J.E. Gardiner konzertierte so wunderschön, dass meine Seelenverfassung auf das äusserste angespannt war. Der Monteverdi Choirund English Baroque Soloists sangen und spielten überirdisch schön.
BachFest 2013 Leipzig Thomaskirche BWV 245 Johannes Passion Foto: Gert Mothes
Es ist eine Seelenverwandtschaft zwischen Gardiner, Chor und Orchester zu erkennen. Sie reagieren auf Gardiners Handzeichen mit einer Bravour der Einmaligkeit. Hier stimmt das Timing und die Übereinstimmung. Große Feinheiten in der Nuancierung und Wiedergabe der Johannes Passion BWV 245 – gelangen überwältigend. Die Begeisterung des Musizierens von Gesangs-Solisten, Chor und Orchester waren immer gegenwärtig. Alle stellen sie sich in den Dienst der Sache, der auch Sir John Eliot Gardiner dient: „Bachs Musik zum Lobe Gottes.“
Sir J. E. Gardiner mit der Johannes Passion am 20.06.2013 in der Thomaskirche Leipzig Foto: Gert Mothes
Die zwei Stunden gingen viel zu schnell zu Ende. Gerne hätte ich diesen Protagonisten weiter zugehört. Es war eine Aufführung von absoluter Spitze und getragen von der Überzeugung aller Beteiligten, Bach’s großes Passions-Oratorium in den Herzen der Besucher zu manifestieren. Sehr bemerkenswert, dass Gardiner beim Schlussakkord die Hände lange oben hielt. Nach einer stillen Minute durfte dann erst der wohlverdiente und stürmische Applaus in der vollbesetzten Thomaskirche vorgenommen werden. Das hat mir sehr gut gefallen nach diesem wunderbaren Osteroratorium. Die persönlichen Gedanken und Eindrücke des Gehörten konnten so zur Besinnung und Verinnerlichung kommen.
Ein Oratorienabend in der ehrwürdigen Thomaskirche gelang vortrefflich und schwingt in mir heute noch so fantastisch nach.
II. Meine Eindrücke vom Gardiner-Kantaten-Konzert, Samstag, 22.6.2013, in der Nikolaikirche Leipzig.
Eine restlos ausverkaufte Nikolaikirche erwartete großartige und festliche Kantaten. Das Oster-Oratorium, BWV 249 und das Himmelfahrts-Oratorium, BWV 11 wurden zu einem Highlight des BachFestes Leipzig 2013.
BachFest 2013 Leipzig Nikolaikirche Auferstehung und Himmelfahrt mit Hannah Morrison Sopran Meg Bragle Mezzosopran Nicholas Mulroy Tenor Peter Harvey Bass Foto: Gert Mothes
Sir Gardiner machte einen frischen und gut gelaunten Eindruck. Die Temperaturen waren erträglicher als im Konzert am 20.6. mit der Johannes Passion. Meine drei beliebten Star-Trompeter von Gardiner standen direkt vor unserer Kirchenbank. Meine Trompeten-Favoriten sind: Neil Brough, Robert Vanryneund Michael Harrison. Sie spielten überwältigend auf Natur-Trompeten und waren ein besonderes Herzstück des Konzertes.
BachFest 2013 Leipzig Nikolaikirche Auferstehung und Himmelfahrt mit Naturtrompeten links: Robert Vanryne und Michael Harrison Foto: Gert Mothes
Die unnachahmliche Art des Dirigierens von Gardiner war überwältigend. Kurze Handzeichen, Zeigefinger hoch, der ganze Körper Gardiners zeigte den Aufführenden den Weg, den sie zu beschreiten haben. Gardiners Seelenverwandschaft zu J.S. Bach ist für jederman zu erkennen. Seine überschäumende Freude zu den aufzuführenden Pracht-Kantaten ist sofort zu bemerken. Harmonisch und nahtlos reagieren alle Protagonisten seinen vorgezeichneten Weg.
Es ist immer bewundernswert, was für hervorragende junge Gesangs-Solisten Gardiner eine Chance gibt, sich in seinen Konzerten qualifizieren zu können. Sie haben erstaunlich viel Qualität und Potenzial des Singens und werden eine großartige Zukunft besitzen. Hannah Morrison; Sopran und Meg Bragle, Mezzosopran, waren ein Genuss, sie in den Rezitaitven und Arien hören zu können. Über Peter Harvey, Bass-Bariton, braucht nicht mehr gesprochen zu werden. Ein großartiger Sänger mit einer überragenden Wortverständlichkeit und einem herrlichen Timbre in seiner Stimme.
BachFest 2013 Leipzig Nikolaikirche Auferstehung und Himmelfahrt J.E. Gardiner Monteverdi Choir EBS Foto: Gert Mothes
Etwas abfallend der Tenor, Nicholas Mulroy. Seine Stimme gefällt mir nur bedingt und klingt ein wenig gequält. Hier hätte ich gerne meinen Favoriten James Gilchrist gehört. Das war der einzige Abstrich an den Protagonisten. Die Aufführenden waren eine Einheit der Superlative und glänzten mit einer überragenden Wiedergabe.
Genial sind Gardiners Einfälle in den Bachwerken etwas Besonderes zu interpretieren. Ich greife einmal den Choral Nr, 6 aus dem BWV 11 Himmelfahrts Oratoium, heraus:
Nun lieget alles unter dir, dich selbst nur ausgenommen; die Engel müssen für und für dir auf zuwarten kommen.
In einer absoluten pianomissimo Stimme des Monteverid Choirs lässt er nur ganz leise vernehmbar diesen wunderschönen Choral erklingen. Mir viel ein Schauer nach dem anderern über den Rücken. Das war himmlische Musik die alle Hörer in ihren Bann zog.
BachFest 2013 Leipzig Nikolaikirche Auferstehung und Himmelfahrt – Sir Gardiner im Einsatz Foto: Gert Mothes
Mit einem schwungvollen Drive des Orchsesters und prächtig tönenden Trompeten ging es viel zu schnell dem Ende entgegen. Die Besucher in der Kirche standen Kopf. Standing ovations, nicht endend wollender Applaus veranlassten Gardiner zu zwei Zugaben. Darunter wieder der Choral aus dem BWV 11 Nr. 6 in ganz leiser Stimmenwiedergabe.
Danach gab es kein Halten mehr. Die Kirche bebte in ihren Grundfesten. Die Besucher wichen nicht von Gardiners Seite. Nach über 20 Minuten Applaus waren die Besucher erst zu bewegen, diese historische Konzert-Stätte von Gardiner zu verlassen. Ich habe schon großartige Wiedergaben von Gardiner erlebt. Diese zwei Bach-Oratorienen waren etwas Einmaliges.
Die Emotionen gingen mit mir durch und war der Meinung, die Engel des Himmels mit ihrem Himmel-Orchester sind auf die Erde gekommen um uns diese Bach-Musik überirdisch zu zelebrieren. Es war ein Traum, das miterlebt haben zu können.
Diese Aufführung wird in meinen Gardiner-Analen einen gesonderten Platz einnehmen und für immer im Herzen gegenwärtig bleiben. Danke an den großartigen Sir Gardiner, der uns diese Sternstunde bereitet hat. Ein großartiger Abschluss für unser BachFest 2013 in Leipzig. Mit dieser Wunderstimmung traten wir unsere lange Heimreise an….
Für all diejenigen, die in diesem Jahr keine Möglichkeit haben, das Bachfest vor Ort mitzuerleben, gibt es weiterhin für dasEröffnungs-Konzert vom 14.6.2013 einen besonderen Service. Sie können das Konzert des Thomanerchors und des Gewandhaus-Orchester unter der Leitung von Thomaskantor Georg Christoph Biller unter:
Ebenso können Sie dasAbschluss-Konzert vom 23. Juni 2013weiterhin für 80 Tage auf ARTE-Onlie-Webansehen. Mit der traditionellen Aufführung von J. S. Bachs Messe in h-Moll, BWV 232 das Bachfest endet.
Video – Link: Abschluss-Konzert BachFest 2013 Leipzig – Thomaner
Bach im Bahnhof Leipzig: BachSpiele 2013 Foto: Gert Mothes
I. Da suchte ich nun am Freitag abend (14.6.2013) rechtzeitig zum Eröffnungskonzert vor dem Hauptportal der THOMASKIRCHE noch eine Eintrittskarte zu ergattern. War mir ganz sicher: ‚Du bekommst noch eine Karte. Jemand bietet Dir sie bestimmt an!‘ So geschah es und ich saß plötzlich im Mittelschiff!!
Das Leitmotiv des Bach-Festes sollte ja die VITA CHRISTI sein. Viele waren wohl gespannt, mit welchen Bach-Tönen jetzt gleich der Anfangspunkt zum Leben des Jesus/Christus gesetzt wird. Wo fängt die ‚vita Christi‘ an? In der Süßlichkeit von Weihnachten oder so, daß ICH SELBST zum Wach-Sein und Bereit-Sein gerufen werde. Was sangen dann die Thomaner im Eingangschor von BWV 140: ‚Macht EUCH bereit -WIR SELBST müssen ihm entgegegen gehen‘.
Wollte mir eine so treffend ausgesuchte Eröffnungs-Kantate zu solcher Bereitschaft einen SCHUB VERSETZEN? Da hatten doch die Jungfrauen/-männer ihr Lampenöl/ihre Wachsamkeit vorschnell durch die Fixierung auf einen anvisierten Tag/Dirigenten verschleudert? Für mich umgedichtet hieß dies: ‚Verschleudere Dein Lampenöl/Deine brennende Aufmerksamkeit nicht beim x-beliebigen Konzert/Dirigenten. BLEIBE wachsam, höre NEUE TÖNE. Und ich fand es gut, daß so die Veranstalter mit dieser Kantate tief ansetzten und nicht nur (mir) überdrüssige HIGHLIGHTS anboten.
Eröffnungskonzert traditionell in der Thomaskirche Foto Gert Mothes
II. Jeden Morgen gab es in verschiedenen Kirchen eine Mette mit Bach-Kantate, dazu garniert mit geistlichen Konzerten älterer Thomaskantoren wie Schelle oder Kuhnau. Meistens fand ich Platz in der ersten Reihe, konnte hautnah das Entstehen der Töne erleben. So hörte ich im Lauf meiner Leipziger Zeit über 10 verschiedene Kantaten und 5 der Bach-Motetten, dargeboten von ausgezeichneten Chören und für mein Nachfragen mir zugänglichen Solisten. Zugänglich in der Weise, daß ich mir besonders eindrückliche Arien und Rezitative nochmal erklären lassen konnte. Das zweigestrichene b im Chor-Sopran-Schluß der Motette ‚Singet dem Herrn‘ (BWV 225) hatte mich schon immer fasziniert. Sodann das Pizzicato und Arpaggio (gezwickte Spielweise) in BWV86 Alt-Arie, wo ‚Dornen-stechen‘ nachgeahmt wird. Der Stimmungsumschlag von den Fischern zu den Jägern in BWV 88 Eingangsarie Bass u.a.. Schade, dss einige Kantaten zeitgleich angeboten waren. Es hätte mir Spaß und Freude gemacht, der Reihe nach und lückenlos die VITA CHRISTI in Bach’s Kantaten-Welt zu erleben. Bach als Marathon.
III. Der Montag (17.6.) war dann als Forum-Thomanum-Tag gestaltet. Er begann mit der Mette und Kantate in der HAUSKIRCHE der Thomaner-, Lutherkirche nebenan. Den halben Tag hatte ich dann im renovierten ‚Kasten‘ verbracht, wo Führungen, kleine Konzerte im neun Probensaal und Gespräche natürlich mit Kaffee und Leipziger Schnecken verwöhnten. Plötzlich stand (- o Schreck-!)der LEBENDE Thomaskantor vor mir und auch andere Bedienstete wir Krankenschwester für die Thomaner und Hausmeister waren gesprächsbereit.
Alumnat Thomaner Hillerstr. und Sebastian-Bach-Str. in Leipzig Foto: W. Adam
IV. Ja-, und dann kam der Donnerstagabend (20.6.). Sir Gardiner’s Interpretation der Johannes-Passion sollte für mich eigentlich der Höhepunkt werden. Doch wegen des fast lebensgefährlichen Unwetters mit umgestürzten Bäumen und Wasserstraßen blieb ich in der Tram Nr.3 stecken und erlebte hautnah und tropfnass einen ANDEREN CHORUS, diesmal aus der Matthäus-Passsion: ‚Sind BLITZE und DONNER in WOLKEN versunken!‘
Ich war heilfroh, dass ich im Unwetter über Leipzig nicht in den ‚Blitz-feurigen Abgrund‘ reingerutscht war und genehmigte mir stattdessen im schützenden Hauptbahnhof 2 Gläser französischen Rotweins. Meine Eintrittskarte musste so verfallen.
BachFest 2013 Leipzig J.E. Gardiner – Thomaskirche BWV 245 Johannes Passion Foto: Gert Mothes
V. Zum Abschluss des Bach-Festes hatte ich mir bewußt die Kantate zum Erntedankfest ‚Es wartet alles auf Dich‘ (BWV 187) genehmigt. Meine Bach-Ernte war nämlich trotz Verkehr und Unwetter reichlich in meinen Scheunen eingefahren und ich konnte nur noch dankbar sein. Dankbar meiner ‚Hausmutter‘ Simone, dass sie mich 10 Tage ertragen hatte, dankbar den Musikern und auch den Leipziger Garten-Parks, die mich immer mit Frische gekühlt hatten. So erlebte ich nochmals die Thomas-Kirche in ihrer eigensten Funktion als Gottesdienstraum und konnte mich von vielen Bekanntschaften verabschieden. So war vom Werkstattwochenende in Höxter ein immer gutmütiger Bass da, meine kanadischen Bekanntschaften wollten auch Abschied nehmen.
Bachfest 2013 Fahrräder mit Bachfest-Logo Foto: W. Adam
Mein Fahrrad musste zwar einmal in eine Fahrradwerkstatt und erfüllte aber ansonsten treu seinen Dienst, mich immer rechtzeitig zu den verschiedenen Leipziger Kirchen zu bringen.
Leih-Fahrräder mit dem Logo BachFest 2013 Foto: Gert Mothes
I. VI. Als ich dann am Sonntagabend wieder zuhause war, hörte ich per livestream im Internet die H-Moll-Messe aus der Thomaskirche. Das Abschlußkonzert war also wieder WEIT WEG von mir, da-, wo ich DOCH SO NAHE dran war.
VII. Leider muß ich sagen, daß mir die Thomaner der H-Moll-Messe trotz ganz guter digitaler Tonqualität nicht zugesagt haben. Warum? Da war keine Spannung und Dynamik in diesen herrlichen Stimmen (GOLDKEHLCHEN nennen die Leipziger ihre Thomaner. Und hier muß ich dann doch noch ein Kompliment an Sir Gardiner’s Interpretation der beiden anderen Bach-Oratorien (Ostern+Pfingsten) vom 22.6. loswerden. Diese Dynamik und das Aufrechthalten des Spannungsbogens innerhalb der Werke war schon unübertroffen. Diese Trompeten. Auch die Solisten, wie sie aus dem Chorraum der Nikolaikirche zu ihrem Vortrag gerafft und konzentriert neben den Dirigenten traten, ließen unerhörten Ernst spüren. Im Chor selbst fand ich, wie schon öfters festgestellt, eine unmögliche Dominanz OPERNHAFTER und dazu noch ‚knödelnder‘ Männerstimmen (so auch Rezenzion in der LVZ), die mich daran denken ließ, daß Bach doch keine Opern aufführen wollte. Meiner Meinung sollten auch heute sich Interpreten an diese Sicht halten.
Abschlusskonzert mit dem Thomanerchor Foto: Gert Mothes
Einige Blog-Mitglieder konnten sich vor und nach der Nikolaikirche noch mitreinander austauschen. Allen EUCH einen HERZLICHEN Gruß. Jetzt schauen wir uns leider nur noch ‚digital‘ an. Aber vielleicht kommen wir mal wieder zusammen.
P.S. Wie alle bestimmt wissen, traten 2 Thomaner nach den Begrüßungsreden der Eröffnung vor den Leipziger OB und hielten eine wohlgesetzte Dankesrede, die aber dann in PROTEST umschlug: ‚Wir haben gelernt, daß Politiker ihr Wort nicht zu halten brauchen‘. Als der OB zum ‚Schulstreit‘ nochmal Stellung nahm, gab es Buhrufe und Pfiffe in der Thomaskirche. Ich hielt den Atem an!
Ich kann nur hoffen, dass alle Beteiligten (Stadtrat, OB, Schulträger, Pfarrer, Schüler) zusammen einen für die Thomas-Grundschule guten Weg finden.
Hier stelle ich eine Übersicht von Konzertveranstaltungen für die Passionszeit 2013 zur Verfügung. Es handelt sich überwiegend um Passionsmusik und Oratorien von J.S. Bach.
Eine Einführung in die Johannes-Passion von Sir Gardiner steht als PDF zum Download bereit:
Ostermontag 2013 bringt Sir John Eliot Gardiner ein ehrgeiziges Bach Projekt – Bach Marathon mit back-to-back Musik – feiert die Größe des J.S. Bach.
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Join the Monteverdi Choir, den English Baroque Soloists und eine Reihe von Ehrengästen auch Geigerin Viktoria Mullova und dem Cellisten Alban Gerhardt – und das Royal Albert Hall Publikum sind eingeladen, an der Osterkantate „Christ lag in Todesbanden “ teilzunehmen.
Bach, Johann Sebastian (1685-1750)
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Singet dem Herrn Ein neues Lied – Motette, BWV225
Bach, Johann Sebastian (1685-1750) , Cello-Suite Nr. 6 in D-Dur, BWV1012
Bach, Johann Sebastian (1685-1750) , Goldberg Variations, BWV988
Bach, Johann Sebastian (1685-1750) , Christ lag in Todesbanden – Cantata, BWV4
Bach, Johann Sebastian (1685-1750) , Violin-Partita Nr. 2 in D minor, BWV1004
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andere Werke von Bach, Johann Sebastian (1685-1750)
eine große szenische Aufführung mit Sängern, Tänzern, Chor und Orchester!
In seiner Johannes Passion BWV 245 von 1724 schildert Johann Sebastian Bach die Dramatik der letzten Tage im Leben Christi undreflektiert in eindringlichen Arien und Chören über die Bedeutung dieser Ereignisse für den einzelnen Menschen und die Christenheit.
Bachs berühmte musikalische Vision wird in der Fastenzeit und Karwoche 2013 im Berliner Dom auf die Bühne gebracht. Ein großes Tanzensemble visualisiert den aufwühlenden Kampf um das Leben Christi, zeitgenössische Tanzsoli und Projektionen spiegeln die hohe Emotionalität der handelnden Personen. Die Aufführung mit Tänzern, Sängern, Chor, Orchester und filmischen Elementen übersetzt die Passionsgeschichte in die Moderne und zeigt, dass ihre Botschaft auch heute Bestand hat: Mitgefühl mit der leidenden Kreatur.
Die jungen Gesangssolisten (Jesus, Maria Magdalena, Pilatus, Petrus, Judas) kommen wie die Tänzer des Tanzensembles aus ganz Europa. Schüler der staatlichen Ballettschule übernehmen die Kinderrollen. Die Choreografien entwickelt Christoph Hagel mit Martin Buczko, der bis vor kurzem Solotänzer am Staatsballett Berlin war und eigene Arbeiten im Berghain und der Komischen Oper vorgestellt hat. Der Berliner Dom wird in seiner gesamten Raumwirkung eingesetzt und bespielt. Die Berliner Symphoniker und der Berliner Symphoniechor erarbeiten für die Produktion eine historisch informierte Aufführung.
PG 1: normal z. Zt. nicht verfügbar
PG 2: normal z. Zt. nicht verfügbar
PG 3: normal z. Zt. nicht verfügbar
PG 4: normal 28,64 € / ermäßigt 23,14 € / ermäßigt Schüler/Kind bis 14 Jahre 14,64 €
wird in einer rekonstruierten englischen Fassung erstmals zur Sterbestunde Jesu in Deutschland zu hören sein. Die Bach’sche Passion, die das Leiden und Sterben Jesu Christi nach dem Markus-Evangelium zum Thema hat, wurde am Karfreitag 1731 in Leipzig uraufgeführt.
Im Zentrum des Konzerts steht der von Heinz Hennig gegründete und von Jörg Breiding erfolgreich fortgeführte Knabenchor Hannover und die Hannoversche Hofkapelle.
Eintrittskarten gibt es im Gemeindebüro St. Nicolai, in allen Geschäftsstellen der Lippischen Landeszeitung, von zu Hause aus (gewünschte Plätze aussuchen, bezahlen und zu Hause ausdrucken) sowie deutschlandweit in allen Vorverkaufsstellen, die mit Reservix zusammenarbeiten.
Aktualisierte Angaben für Konzertbesucher von Passionsmusik, wie bereits in den vergangenen Jahren – möchte ich auf Konzert-Termine aufmerksam machen, die Passions-Musik – Oratorien und die Matthäus- und Johannes-Passion von J.S. Bach im März bis April 2012 – enthalten.
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Eine Einführung in die Johannes-Passion von Sir Gardiner steht als PDF zum Download bereit:
Die nachstehenden Konzert-Termine mit Passionsmusik für Deutschland können auf folgender Webseite von Ticket-Online entnommen werden eine Online-Kartenbestellung ist dort ebenfalls möglich.
Für Zeche Zollverein: Abonnement-Büro. II. Hagen 2,
Tel. 0201-81 222 00
Die Eintrittspreise liegen zwischen 10,- und 30,- €;
Ermäßigungen für Schüler, Studenten und
Arbeitslose bis zu 5,- € je Karte gibt es
an der Abendkasse.
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Philharmonie Essen
Philharmonie Essen
Sonntag 25. März 2012 | 17:00 Uhr Alfried Krupp Saal
Johann Sebastian Bach “Johannespassion”, BWV 245 (2. Fassung von 1725)
„Weniger ist mehr. Selten hat sich dieses Sprichwort mehr bewahrheitet“ – so das Fazit eines Klassikmagazins nach der Aufführung des Bachschen „Weihnachtsoratoriums“ in der Philharmonie im Dezember 2010. „Weniger“, das waren neben einer in kleinerer Besetzung agierenden Cappella Coloniensis die Himlische Cantorey als Chor mit nur acht Sängerinnen und Sängern, die zugleich auch noch alle Arien und Rezitative übernahmen. Zurück geht diese Besetzungsidee übrigens auf Bach selbst, der im „Entwurff einer wohlbestallten Kirchen Music“ von 1730 mindestens zwei Sänger pro Stimme fordert. „Mehr“, das waren die unzweifelhaften Vorteile dieser Aufführung, die Publikum und Kritik gleichermaßen überzeugten: Transparenz und Textverständlichkeit kamen zu ganz neuen Qualitäten. Spannende Neuentdeckungen, die die gleiche Besetzung nun auf die berühmte „Johannespassion“ übertragen wird.
Sopran Antonia Bourvé Alt Anna Haase Tenor Tobias Hunger Bass Andreas Scheibner Vox Christi Matthias Weichert Kammerchor der Frauenkirche
ensemble frauenkirche, LeitungFrauenkirchenkantor Matthias Grünert
Karin Gyllenhammar · Stefan Görgner
Hugo Oliveira · Georg Gädker
Kantorei St. Michael · Bach-Orchester Hannover mit historischen Instrumenten ,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,Leitung: Hans-Joachim Rolf
Eintrittspreise: 25, 20, 15 EUR (20, 15, 10 EUR)
Vorverkauf: AB – Andreasbuchhandlung, Schuhstr. 24, 31134 Hildesheim
(* 2. Februar 1714 in Rosenthal; † 2. Juni 1785in Dresden) war ein deutscher Komponist,Kantor und Organist.
Homilius hat überwiegend Kirchenmusik komponiert: mehr als 10 Passionen (eine 1775 bei Breitkopf & Härtel in Leipzig gedruckt mit dem Titel „Ein Lämlein geht und trägt die Schuld“), je ein Oratorium zu Weihnachten (1777) und zu Ostern, über 60 Motetten, 180 Kantaten, 4 Magnifikat, Choräle, Präludien und Choralvorspiele.[2] Außerdem sind von ihm etliche „Gesänge für Maurer“ und eine Generalbass-Schule überliefert. Im Jahr 1776 wurde Homilius als der „wohl jetzt ausgemacht beste Kirchenkomponist“ bezeichnet. Nach seinem Tod kam Ernst Ludwig Gerber sogar zu der Ansicht, dass Homilius „ohne Widerrede unser größter Kirchencomponist“ sei.
Die Vokal-Kompositionen von Homilius erfreuten sich bis in das 19. Jahrhundert hinein größter Beliebtheit. Eine große Zahl bis heute erhaltener Abschriften zeugt von der Verbreitung seiner Werke. Im Zuge der Homilius-Renaissance der letzten Jahre wurden viele der wiederentdeckten Werke des vermutlichen Bach-Schülers und Kreuzkantors in Ersteinspielungen auf CD veröffentlicht.
Kartenhotline der Herrenhäuser Kirche Tel.: 0171 – 19 89 829
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Christuskirche Mainz
Mainz,Christuskirche
.Freitag, 06. April 2011 um 19:30 Uhr
.Bachchor – Mainz
Johann Sebastian Bach
Johannespassion
in der Bearbeitung von Robert Schumann
Susanne Bernhard, Sopran Susanne Schaeffer, Alt Julian Prégardien, Tenor (Evangelist) Konrad Jarnot, Bass Felix Rathgeber, Bass
Bachchor Mainz Bachorchester Mainz
Leitung: Ralf Otto
Kostenfreier Einführungsvortrag
18.30 Uhr im Chorsaal der Christuskirche
1829 hatte Felix Mendelssohn Bartholdy die „Matthäuspassion“ von Johann Sebastian Bach in Berlin erstmals im 19. Jahrhundert zur Aufführung gebracht, um ihren Schöpfer der Öffentlichkeit wieder ins Gedächtnis zu rufen. Hierfür musste er freilich selbst Hand an diese für damalige Verhältnisse zu sperrige barocke Musik anlegen. Ihm tat es Robert Schumann gleich und nahm sich der „Johannespassion“ Bachs an, war der Leipziger Thomaskantor doch Zeit seines Lebens für Schumann Vorbild und musikalisches Zentrum, um das sich das eigene Schaffen drehte.
1850 als Musikdirektor nach Düsseldorf gekommen, führte er ein Jahr später ebendiese Passion auf – 1851 als lokale Erstaufführung. Schumann zog dieses Werk der „Matthäuspassion“ vor, erschien ihm letztere doch „nicht frei von Breiten und über das Maß lang – die andere dagegen wie gedrängt, wie durchaus genial – und von welcher Kunst!“ Wie sein Kollege Mendelssohn musste auch Schumann auf die stilistischen Vorlieben seiner Zeitgenossen Rücksicht nehmen und bearbeitete das Werk mit partiell geänderter Orchestrierung und Besetzung. Dennoch gelang es dem Romantiker, den Charakter dieser Passion zu wahren, so dass man hier einen weiteren spannenden Blick auf Bachs OEuvre im Wandel der Zeit werfen kann.
Florina Feth (Tenor-Arien), Gottfried Meyer (Christusworte), Fabian Hemmelmann (Bass-Arien),
Martin-Luther-Kantorei und Projekt-Chor, Orchester La Rejouissance mit alten Instrumenten, Konzertmeister: Grogor van den Boom, Leitung: Christoph Kuppler.
Diesmal mit richtiger Kalenderwoche – letzte Woche hatte ich wohl die falsche Brille auf.
11.5.
Kulturradio rbb
20-21 Klangwelt der Renaissance (27)
„Vokalpolyphonie – made in Germany“ – Jahrzehnte lang war die geistliche Musik des 15. und 16. Jahrhunderts fest „in den Händen“ der Engländer und Flamen. Jetzt liefern viele deutsche Ensembles ebenso überzeugende Interpretationen.
HR2
20-21:30 Notenschlüssel
Telemann: Donner-Ode
Aufgeschlüsselt von Paul Bartholomäi
Am Morgen des Allerheiligentages 1755 – die Kirchen waren voll – zerstörte ein Erdbeben der Stärke 8,5 bis 9 und die darauffolgende Flutwelle die portugiesische Hauptstadt Lissabon. Mit fast 100.000 Todesopfern gehörte es zu den verheerendsten Naturkatastrophen in Europa. Diese Katastrophe löste nicht nur eine heftige Glaubensdiskussion aus, sondern wurde auch von vielen zeitgenössischen Künstlern in ihren Werken verarbeitet. So auch von Georg Philipp Telemann. Er komponierte auf Texte, die dem 8. und dem 29. Psalm entnommen waren, ein zweiteiliges Oratorium, das den Namen „Donner-Ode“ erhielt. Uraufgeführt wurde es am 11. März 1756 in der Kirche St. Jakobi in Hamburg. Namensgebend mag das eindrucksvolle Bass-Duett „Er donnert, dass er verherrlichet werde“ sein. Näheres über Telemanns „Donner-Ode“ erzählt Paul Bartholomäi in seinem „Notenschlüssel“.
12.5.
SWR2
20-22:30 Schwetzinger SWR Festspiele 2011 – SWR2 Abendkonzert – LIVE Meilensteine der Sakralmusik
Johann Sebastian Bach:
„Johannes-Passion“ für Soli, Chor und Orchester BWV 245
Gabrieli Consort & Players
Leitung: Paul Mc Creesh
(Direktübertragung aus dem Speyrer Dom)
Es gibt keine anderen Angaben zur Besetzung. Hier diejenige des Soli Gloria DeiFestivals mit einer Aufführung einige Tage eher:
Mhairi Lawson, Sopran
Barbara Kozelj, Alt
Nicholas Mulroy, Tenor
Marcus Farnsworth, Bass
13.5.
kulturradio rbb
18-18:50 Wie be- oder ersetzt man heute die Kastratenpartien des Barock?
Kantaten und Arien für und von Carlo Broschi Farinelli, gesungen von Nella Anfuso, Vivica Genaux, Derek Lee Ragin u. a.
14.5.
BBC 13-14 (14-15 MESZ)
The Early Music Show Catherine Bott talks to conductor Sir John Eliot Gardiner about his illustrious career in the music industry, and includes recordings by his own Monteverdi Choir, English Baroque Soloists and Orchestra Revolutionnaire et Romantique, as well as performances from the Göttingen Handelfest and Opera de Lyon – both of which he has been an integral part of. Sir John Eliot also reflects on his achievements with the Bach Cantata pilgrimage from the year 2000 and the Monteverdi Choir’s amazing musical journey along the Camino de Santiago de Compostela. http://www.bbc.co.uk/programmes/b0112crp
Philharmonia Chor Stuttgart und Orchester SINFONIA 02 – musikalische Leitung Johannes Knecht
So isch´s Lähbe, Karfreitag bin ich diesmal in Stuttgart zur Johannes-Passion, die in der Liederhalle im Zentrum stattfindet. Die Johannes-Passion wurde am 07. April 1724 in der Nicolaikirche unter Leitung des Komponisten uraufgeführt und Bach hat sich mit ihr Zeit seines Lebens immer wieder musikalisch auseinander gesetzt, so hat er für jede der 4 Aufführungen während seines Thomaskantorats eine neue Fassung bereitgestellt. Ob dies aus einem äußeren Zwang oder aus eigenem Anliegen geschah, kann sicher nicht mit Gewissheit geklärt werden. Das Libretto stammte bei dieser Passion aus verschiedenen Quellen, so auch aus dem Passionsoratorium „Der für die Sünde der Welt Gemarterte und Sterbende Jesus“ von Barthold Hinrich Brockes, die sich auch in einer Händel´schen und Telemann´schen Vertonung finden.
Schade, dass auch die heutige Passions-Aufführung recht schlecht besucht ist, einziger Pluspunkt daran, ich schleiche mit meinen Freunden von Reihe 18 in die zweite Reihe.
Liederhalle Stuttgart / Perspektive vom Berliner Platz
Man ist ja verwöhnt, die historische Aufführungspraxis würde ich heute schon als Standard bezeichnen. Als der Chor mit ca. 60 Ausführenden und ein „normales“ Orchester das Podest betritt, habe ich doch einige Vorbehalte. Zu intensiv sind die Erinnerungen an „um-die Wette-brüll-Aufführungen“ und solche, wo das filigrane Tongepflecht von Orchester und Chor im Brei versinkt. Alles ist völlig unbegründet.
Beim ersten Chor „Herr, unser Herrscher“ tritt der Chor souverän und diszipliniert auf, trotz der großen Menge der Sänger bleibt alles transparent und bremst nicht. Mit diesem Chor assoziiere ich immer ein planetarisches oder kosmisches Chaos das mit den „Herr, Herr“ Einwürfen ein neues Gravitationsfeld bekommt und dadurch seine Melodik zurück erlangt, somit sieht er das österliche Wunder schon voraus.
Auch der Evangelist Daniel Johannsen ist ein solches Wunder, nicht nur, dass er den Evangelisten aus seiner piefigen Erzählerrolle befreit, man wird Zeuge dieser Verhandlung in tiefer Anteilnahme. Er holt aus dem Text alles raus, selbst Stellen, die mich sonst kalt gelassen haben, lassen mich erschaudern. Die tiefgründigste Stelle, Petrus´Verrat gestaltet er so nuancenreich und in so wechselnden Farben, dass ich jedem Einsatz des Evangelisten entgegenfiebere.
Inneres des Beethovensaals
Die Johannespassion ist ein kühnes, energiegeladenes, vielleicht auch wütendes Werk, das sich von der Matthäus-Passion unterscheidet. Die Turbaechöre peitschen immer wieder, besonders im zweiten Teil, die Handlung voran und lassen deutlich, die Aggressionen einer aufgebrachten Menge spüren, die damals wie heute vieles zur Eskalation bringen (aktuell: S21). Sie ist extrovertierter und frecher. Jesus wird hier nicht als leidendes, geopfertes Lämmchen dargestellt, sondern tritt mit großem Selbstbewußtsein, ja schon fast Arroganz, vor die Opportunisten, Denunzianten, Verräter und Gegner („Du hättest keine Macht über mich, wenn sie dir nicht wäre von oben herab gegeben“). Niemals stirbt er erhabener in Schönheit als in der Johannespassion.
Solisten, Orchester und Chor
Etwas enttäuscht bin ich von den Chorälen, die teilweise etwas ungestaltet und undifferenziert abgesungen werden. Gerade in der Johannes-Passion sind ja solche Perlen dabei, die (für meine Begriffe) ruhig ein wenig schmelzig herübergebracht werden dürfen (Ach, großer König), bilden sie doch im Zusammenhang mit Rezitativ und Arie eine stabile Dreierfigur für eine bestimmte Szene, die auch der Choral mitgestaltet.
Die Solisten beneide ich nicht, die Arien in der J-Passion sind teilweise nicht sehr eingängig und in der Manier des großen Meisters stets mit Schwierigkeiten gespickt. Ditte Andersen (Sopran) weiss durch eine solide Gesangstechnik und brilliante, glockenreine Töne zu überzeugen, Annelie-Sophie Müller (Alt) bringt durch ihre warme Stimme das nötige Ruhepotenzial als Kontrapunkt zu Tenor und Baß, wenngleich ich das Gefühl nicht loswerde, dass sie sich in diesem Genre nicht so ganz zuhause fühlt.
Solisten, Orchester und Chor II
Angekommen im letzten Chor „Ruhet wohl“ nehmen wir Abschied. Alles liegt nah beieinander, der Tod, das Leben, Liebe und Hass, Winter und Frühling, der Karfreitag und die Auferstehung. Es geht weiter, wir müssen nur in eine andere Richtung schauen.
Wirkungsstätte von J.S. Bach "Thomaskirche in Leipzig"
Liebe Bach-Freunde !
Nach den Veröffentlichungen der BWV als PDF-Download im Blogstelle ich für jeden Sonntag im Kirchenjahr den Besuchern von
„Volkers Klassikseiten J.S. Bach“
eine Hör- oder Sehprobe für den entsprechenden Sonntag im Kirchenjahr zur Verfügung. Die Quellenangaben mit Musikbeispielen auf “YouTube“ sind sehr ergiebig.
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Am 22.4.2011 Karfreitag am 24. und 25. April 2011 begehen wir das „Osterfest“
Der Karfreitag (früher Parasceve genannt) wurde vermutlich schon von den ersten Christen begangen als ein Tag des Fastens und der Trauer. Er behielt diesen Charakter über die Jahrhunderte bei. Schon Tertullian (Ende des 2. Jahrhunderts) bezeugte die Einhaltung dieses Tages als großen Fastentag.
Die protestantische Kirchen aber haben zunächst nur teilweise den Karfreitag als Feiertag übernommen. Im 17. Jahrhundert erlebte er als Bußtag eine Renaissance, wobei er freilich seinen ursprünglichen Character verlor. Entgegen der früheren Praxis, an diesem Tag (als dem einzigen des Jahres) keinAbendmahl zu feiern, stand nun das Abendmahl im Vordergrund. Heute entwickelt sich die Feier des Tages wieder zu einer dem ursprünglichen Sinn angemessenen Praxis.
Am Karfreitag hören wir, wie der Sohn Gottes gekreuzigt und zu Tode gebracht wurde. Die christliche Gemeinde verstummt, läßt nur noch das Wort Gottes reden. Dies findet seinen Ausdruck darin, dass die Vesper nach der Todesstunde Jesu einzig aus der Lesung besteht, zu der das Psalmgebet tritt.
Am Karfreitag verlöschen die Kerzen, die bis dahin Zeichen für das lebendige Licht, das Jesus Christus selbst ist, gewesen sind, um erst in der Osternacht wieder am Osterlicht entzündet zu werden. Der Karfreitagsgottesdienst wird in der Regel um die Sterbestunde Jesu gefeiert.
Also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. (Joh 3, 16)
Bach-Kantaten entfallen für den Karfreitag. Musik zum Anhören: BWV 244 Matthäus Passion / BWV 245 Johannes Passion.
Fernsehsendung am Karfreitag:
WDR3.Fernsehen:
07:15 – 10:00 Uhr Johann Sebastian Bach: Matthäus-Passion BWV 244
Aufzeichnung aus der Philharmonie Köln vom 28.03.2010
Am Ostersonntag freuen wir uns über die Auferstehung Jesu von den Toten. Er ist der Erstling der Auferstehung, dem wir nachfolgen werden, wenn er kommen wird. Aber die Auferweckung gibt uns nicht nur Hoffnung für die Zukunft – auch heute, in unserer Welt, können wir nicht schweigen von unserer Freude und beten, dass das Evangelium unter uns wirksam werde und diese Welt verändere.
Predigttext steht in Johannes 20, Verse 19-23: Am Abend aber dieses Tages der Woche, als die Jünger versammelt und die Türen verschlossen waren aus Furcht vor den Juden, kam Jesus und trat mitten unter sie und spricht zu ihnen: Friede sei mit euch! Und als er das gesagt hatte, zeigte er ihnen die Hände und seine Seite. Da wurden die Jünger froh, dass sie den HERRN sahen. Da sprach Jesus abermals zu ihnen: Friede sei mit euch! Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch. Und als er das gesagt hatte, blies er sie an und spricht zu ihnen: Nehmt hin den heiligen Geist! Welchen ihr die Sünden erlasst, denen sind sie erlassen; und welchen ihr sie behaltet, denen sind sie behalten.
Der Ostermontag nimmt Bezug auf die Ereignisse unmittelbar nach der Auferstehung. Die Reaktion der Jünger und die ersten Erscheinungen Jesu stehen nun im Mittellpunkt, wobei auch die Konsequenzen der Auferstehung schon deutlich werden.
BWV 4 – Christ lag in Todesbanden / Gardiner Pilgrimage CD 128 Vol. 22 – CD 1
BWV 6 – Bleib bei uns, denn es will Abend werden / Gardiner Pilgrimage CD 128 Vol. 22 – CD 2
BWV 31 – Der Himmel lacht! die Erde jubilieret / Gardiner Pilgrimage CD 128 Vol. 22 – CD 1
BWV 66 – Erfreut euch, ihr Herzen / Gardiner Pilgrimage CD 128 Vol. 22 – CD 2
BWV 134 – Ein Herz, das seinen Jesum lebend weiß / Gardiner Pilgrimage CD 128 Vol. 22 – CD 2
BWV 145 – Ich lebe, mein Herze, zu deinem Ergötzen / Gardiner Pilgrimage CD 128 Vol. 22 – CD 2
Wer diese – „Gardiner SDG-CDs Vol. 22“ – besitzt sollte sie sich unbedingt anhören, diese Bachwerke an historischer Stätte in Eisenach in der Georgenkirche Ostern 2000 aufgenommen, besitzen ein überragendes und emotionales Format.
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Kantaten-Beschreibungen zu den BWV von „Sir John Eliot Gardiner“ ist als PDF-Download nachstehend hinterlegt!
Johann Sebastian Bach
„Der Himmel lacht, die Erde jubilieret“, Kantate für Soli, Chor und Orchester, BWV 31
(Kantate am ersten Osterfesttage, BWV 31)
Paul Esswood, Countertenor
Kurt Equiluz, Tenor
Max van Egmond, Bass
Wiener Sängerknaben
Chorus Viennensis
Concentus musicus Wien
Leitung: Nikolaus Harnoncourt
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WDR3 um 09:05-10:00 Uhr
Johann Sebastian Bach
Der Himmel lacht, die Erde jubilieret, BWV 31
Kantate zum ersten Osterfesttag
für Soli, Chor, Bläser, Streicher und Basso continuo
Monika Frimmer, Sopran
Gerd Türk, Tenor
Peter Kooij, Bass
Bach Collegium Japan
Leitung: Masaaki Suzuki
Herforder Münster leeres Podest der Münster-Chor im Anmarsch!!
Jetzt kommt kein ausführlicher Bericht von der Johannes Passion aus dem Herforder Münster vom 10.4.2011 sondern ich schildere genau meine Empfindungen als Aktiver im Tenor zum sechs-monatigen Bach-Projekt der Münster-Kantorei Herford.
Herforder Münster der Münster-Chor nimmt die Plätze auf dem Podest zur Probe ein
Meinen letzten Auftritt als Aktiver in einem Chor hatte ich vor 45 Jahren, was eine unendlich lange Zeit für mich bedeutete und leichte Zweifel aufkamen, bewältige ich diese immense Herausforderung. Den Stein des Anstoßes erfuhr ich durch @Wolfgang, der mich dazu animierte, doch das 1/2 jährige Bach-Projekt in der Herforder Münster-Kantorei mitzumachen, es wäre einmal wieder eine Erfahrung als Bach-Freund – „Bach von Innen erleben zu können!“ Dieses Zitat war der eigentliche Auslöser, mich der Herausforderung zu stellen und mich wieder einer Chorgemeinschaft als Aktiver anzuschließen.
Bach-Projekt für die Mitwirkenden: Wolfgang und Volker
Habe ich nun Bach wirklich von Innen erleben können, dazu werde ich noch in meinem weiteren Bericht darauf eingehen. Mit der Johannes Passion endete nun unsere sechs-monatige Bach-Tour mit zwei vorangegangenen wunderbaren Kantaten-Aufführungen im Herforder Münster – (BWV 80 „Ein feste Burg“ – zum Reformations-Sonntag und dem BWV 147 „Herz und Mund und Tat und Leben“– zum 1. Advent). Der Abschied fällt mir sehr schwer, nach diesen Konzerten den wunderbaren Münster-Chor und mit den persönlich geknüpften Kontakten sie so schnell nicht mehr erleben zu können. Tröstlich, der Abschied wird nicht von langer Dauer sein es ist eine neue Herausforderung in Sicht, der Münster-Chor wird im Herbst wieder eine Bach-Kantate aufführen und da werden wir wieder dabei sein wollen und die herzliche Chorgemeinschaft genießen dürfen. Und es gibt noch das Mitsing-Projekt von Bach-Kantaten in Höxter mit unseren Blog-Freunden – (Claudia, Werner, Wolfgang und ich) im Januar 2012, das wird dann wieder ein persönliches Bach-Highlight werden worauf ich mich schon riesig freue. Wann erlebt man so etwas, mit Bach-Freunden von Ausserhalb so etwas gemeinsam mitgestalten zu dürfen.
Jetzt bin ich vom eigentlichen Thema ein wenig abgedriftet, aber ich mache aus meinem Herzen keine Mördergrube und musste das einmal los werden, weil mich das alles um den Namen von „J.S. Bach“ so unendlich berührt und ich an meinen persönlichen Empfindungen sonst zu knacken habe. Wem Bach’s Musik nahe geht, kann das nachempfinden und meine gegebenen Äußerungen und Empfindungen sicherlich nachvollziehen. Diese für mich so gewaltigen Emotionen mit Bach seiner Musik erlebte ich in den Chorälen der Johannes Passion. Dieses Passions-Oratorium ist für einen Sänger-inn neben der h-Moll Messe und den Motetten eines der größten Herausforderungen mit J.S. Bach’s Werken. Sobald die Choräle angestimmt wurden hatte ich schwer mit meiner Stimme zu kämpfen, einen klaren Ton herauszubringen, was liegt hier vor, dass ich von dem Choral, den ich mitzusingen habe so urplötzlich fast versage und mich gewaltig am Riemen reissen muss, um es gesanglich doch noch erträglich über die Runden bringen zu können.
Als der vorletzte Choral mit dem „Ruhet wohl“ und dem Schluss-Choral „Ach Herr, lass dein lieb Engelein“ erklang war es fast mit meiner Gemütsfassung vorbei und konnte nur mit Mühe ein gesangliches Stehvermögen anbieten..!!
Die Erklärung hierzu fällt mir nicht allzu schwer, wenn das Wort und die Musik mich derart aufwühlen und ich mich fast in einem Trancezustand befinde dann bin ich ganz nahe an der Aussage von J.S. Bach:
„Bey einer andächtig Musiq ist allezeit Gott mit seiner Gnaden Gegenwart.“
Genau genommen hat diese beseelende Musik etwas Überirdisches und ich war in diesen Momenten von der wirklichen Welt weit entrückt und geriet in einen beglückenden Schwebezustand der Einmaligkeit. Diese meine persönlichen Aussagen und meine ausgesprochene Liebe zu J.S. Bach und seiner genialen Musik spiegeln sich eindeutig wieder in der Gründung einer Blog-Gemeinschaft mit dem Zusatz: Klassikseiten J.S. Bach.
Was haben wir für einen zeitlichen Aufwand getrieben, um die zwei Kantaten und die großartige Johannes Passion musikalisch in den Griff zu bekommen und wurden dafür nur teilweise belohnt, Der Besucherzuspruch im Herforder Münster mit der Johannes Passion war bedauernswerter Weise nicht so, wie wir uns das vorgestellt hatten. Das Mittelschiff im Münster war gut belegt aber die Seitenränder und Emporen blieben leer. Unglücklicher Weise wurde in 16 km Entfernung in Bielefeld zum gleichen Zeitpunkt die Johannes Passion in der Oetkerhalle mit der Hannoverschen Hofkapelle auf „Historischen Instrumenten“ und mit überragenden Gesangs-Solisten der Weltklasse aufgeführt. (Bogna Bartosz, Alt;
Markus Brutscher, Tenor; Tobias Berndt, Bass)..!! Tobias Berndt – sollte man im Auge behalten, ein wunderbares Talent).
Unser rühriger Münster-Kantor „Stefan Kagl“, hat die Chor-Interpretation der Johannes Passion im Sinne der Aufführungsform von Sir Gardiner in der Aufzeichnung des NDR von 2003 im Kaiserdom von Königslutter versucht mit einzubeziehen. Die Einstudierungs-Phrasierungen an den Übungsabenden kamen mir deshalb ein wenig bekannt vor. Die Bestätigung erhielt ich am Ende des Konzertes. Das Orchester, bestehend aus freien Musikern aus Ostwestfalen, gaben ihr Bestes und wussten mir zu gefallen. Die Gesangs-Solisten waren annehmbar und rundeten die Aufführung zu einem befriedigen Gesamt-Ergebnis ab.
Und der Chor?
Foto: NW - BWV 245 Johannes Passion im Herforder Münster (Münster-Chor) - Zur Vergrößerung in das Bild klicken..!!
Meine Frau ist der Meinung, wir hätten die Choräle wirklich gut gesungen und der Nachhall im Schlussakkord wäre dass i-Tüpfelchen gewesen. Unser Münster-Kantor war mit uns ebenfalls zufrieden und drückte es zum Abschluss entsprechend aus. Als Aktiver merkt man sofort, ob alles Rund läuft und kann über uns ebenfalls nur Gutes berichten.
Im Vorfeld hatten wir uns gemeinsam dafür ausgesprochen, dass kein Schluss-Applaus gegeben wird. Berührt war ich dann nach dem Schluss-Akkord über die Stille, die im Münster minutenlang herrschte das war beeindruckend schön und sollte Nachahmer finden. Es sollte zwar zu diesem Zeitpunkt die Totenglocke läuten, aber es kam nichts, der Küster muss wohl eingeschlafen sein..??
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Rezension der NW Herford zur größeren Ansicht in das Foto klicken:
Rezension der NW - NR. 86 von DIENSTAG 12. APRIL 2011 JohPassion Herforder Münsterkirche - Zur Vergrößerung in das Bild klicken..!!
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Die Johannes Passion in der Szenischen Fassung von 1991. In Memory of Karl Richter’s Aufnahme von 1964.
Ich möchte heute über eine Neueinspielung der Kunst der Fuge berichten. Seit gestern bin ich im Besitz der Aufnahme mit der Akademie für alte Musik Berlin. Die Aufnahme wurde schon in verschiedenen Klassikforen der Radiostionen besprochen. Da ich aber beinahe nur nach den Niederländern höre, kannte ich diese nicht. Also wenn man die Fuge kennt vom Cembalo, ist dies eine ganz neue Art um nach der Aufnahme zu hören. Mir hat Sie jedenfalls sehr gut gefallen. Auch die dabei liegende Erklärung. In dem CD-Buch steht sehr viel informatieves. Auch die Aufmachung, Malevich lässt grüssen.
Ich kann die CD nur anraten. (Harmonia Mundi 79488198282)
Ton Koopman
Noch eine kl. Randbemerkung. Sollten liebe Menschen vor haben Ostern in Amsterdam zu verbringen, am 22. u. 23 April 2011 wird Ton Koopman und die Seinen in der Stadsschouburg die Johannes Passion aufführen. Eben zur Webside von Ton, da steht denke ich mir, alles Wissenswertes drin.
Richard Campbell war Professor für Viola da Gamba an der Royal Academy of Music London.
Neben diesem Engagement war er eines der Gründungsmitglieder des Gambenensembles „Fretwork“ und in den mehr als 30 Jahren seines musikalischen Schaffens war er als Cello- und Gambenspieler in so gut wie allen wichtigen Gruppierungen und Orchestern der Alten Musik Szene aktiv, darunter auch bei den English Baroque Soloists. In der neu erschienen Aufnahme der Bachschen Johannespassion unter John Eliot Gardiner spielt er die Viola da Gamba in „Es ist vollbracht“. Weiterhin arbeitete er auch in modernen Projekten z.B. mit I Fagiolini, sowie er auch für Kate Bush und Robbie Williams spielte.
Ich habe ihn noch vor einigen Wochen in Lancaster während der Probe und dem Konzert mit Fretwork und Clare Wilkinson erlebt und bin von seiner ruhigen, aber absolut fokussierten Art beeindruckt gewesen.
Die Alte Musik – Szene ist um eine bedeutende Persönlichkeit ärmer.