J. S. Bach Passions-Oratorien – Kantaten im Kirchenjahr mit Radio-Sendungen – Videos und Kantaten-Beschreibung für den Feiertag „Karfreitag“
Als „Isenheimer Altar“ wird der heute im „Musée d’Unterlinden in Colmar“ (Elsass) in drei Teilen getrennt ausgestellte Wandelaltar aus dem Antoniterkloster in Isenheim bezeichnet.
Liebe Bach-Freunde/innen !
Eine Übersicht der Bach-Kantaten zum aktuellen Sonntag im Kirchenjahr steht zum Download bereit:
Weiterhin stelle ich für jeden Sonntag / Feiertag im Kirchenjahr für die Besucher von
„Volkers Klassikseiten J.S. Bach“
eine Hör- oder Sehprobe, Radio-Programme mit Bach-Kantaten und eine „Bach-Kantaten-Beschreibung“ für den entsprechenden Sonntag-Feiertag im Kirchenjahr zur Verfügung.
Am 30.03.2018 begehen wir den Feiertag “Karfreitag“
Der Karfreitag (früher Parasceve genannt) wurde vermutlich schon von den ersten Christen begangen als ein Tag des Fastens und der Trauer. Er behielt diesen Charakter über die Jahrhunderte bei. Schon Tertullian (Ende des 2. Jahrhunderts) bezeugte die Einhaltung dieses Tages als großen Fastentag.
Die protestantische Kirchen aber haben zunächst nur teilweise den Karfreitag als Feiertag übernommen. Im 17. Jahrhundert erlebte er als Bußtag eine Renaissance, wobei er freilich seinen ursprünglichen Character verlor. Entgegen der früheren Praxis, an diesem Tag (als dem einzigen des Jahres) kein Abendmahl zu feiern, stand nun das Abendmahl im Vordergrund. Heute entwickelt sich die Feier des Tages wieder zu einer dem ursprünglichen Sinn angemessenen Praxis.
Am Karfreitag hören wir, wie der Sohn Gottes gekreuzigt und zu Tode gebracht wurde. Die christliche Gemeinde verstummt, läßt nur noch das Wort Gottes reden. Dies findet seinen Ausdruck darin, dass die Vesper nach der Todesstunde Jesu einzig aus der Lesung besteht, zu der das Psalmgebet tritt.
Am Karfreitag verlöschen die Kerzen, die bis dahin Zeichen für das lebendige Licht, das Jesus Christus selbst ist, gewesen sind, um erst in der Osternacht wieder am Osterlicht entzündet zu werden. Die liturgische Farbe des Karfreitags und Karsamstags ist schwarz, wobei aber vollkommene Schmucklosigkeit des Altars ausreichend ist. Schwarz ist die “Farbe” des Todes, der Finsternis, der Verneinung allen Lebens.
Am Karfreitag verstummt das Lob der Gemeinde – das Geschehen am Kreuz macht sie still, vielleicht sogar beschämt, angesichts des Leides und Sterbens unseres Herrn Jesus Christus um unseretwillen.
Am Karfreitag verstummen wir angesichts des Leidens unseres Herrn, das er auf sich nahm, damit wir Frieden hätten mit Gott. Wir denken auch an die Menschen, die in unserer Zeit gefoltert und getötet werden, weil sie den Namen Jesu furchtlos bekennen, und wir müssen erkennen, dass die Ungerechtigkeit unter uns kein Ende genommen hat. Durch das Kreuz Jesu werden wir ermutigt, in dieser unserer Welt für Gerechtigkeit und Versöhnung einzutreten.
Der Wochenspruch:
Also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. (Joh 3, 16)
Neue Sendezeit und Titel: Sonntag um 20:00 Uhr bis 22:00 Uhr
Konzertmitschnitt zum Karfreitag ab 19 Uhr
Da pacem, Domine
Ergreifende Musik des 20. und 21. Jahrhundert stand beim Konzert des Aschermittwochs der Künstler in diesem Jahr im Zentrum. In „Musica“ erklingt zum Karfreitag der Mitschnitt aus St. Maria im Kapitol in Köln.Bei dem Konzert erklangen Werke von H. M. Gorecki, Arvo Pärt und Rihards Dubra – überwiegend für Orchester.
Das Besondere bei dem Konzert: das Oberthema war das Gedenken an das Ende des 1. Weltkrieges vor 100 Jahren.
Außerdem stammen alle drei Komponisten, von denen Werke aufgeführt wurden, aus Osteuropa und sind oder waren religiöse Menschen, die von der geistlichen Musik quer durch die Jahrhunderte beeinflusst wurden. Sie weisen außerdem mehrere gemeinsame Stilmerkmale auf: Ihre Musik ist zugänglich, nicht atonal, sondern durchaus stark am Dur-Moll-Schema orientiert, allerdings mit vielen Freiheiten und dem Rückgriff auf die alten Kirchentonarten des Mittelalters.
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ERF – Plus (Evang. – Rundfunksender)
Sendung: Sonntag Bach-Kantate
Die Sonntagskantaten des Thomaskantors gespielt und erklärt.
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Am 18.02.2018 begehen wir den Sonntag Invokavit
Der Name des Sonntags Invokavit leitet sich vom Beginn der lateinischen Antiphon ab: „Invocavit me, et ergo exaudiam eum“ (Ps 91, 15;).
Der Sonntag Invokavit hat die Geschichte der Versuchung Jesu zum Thema. Versuchung ist inzwischen zu einem altertümlichen Begriff geworden, vor allem deshalb, weil die Frage nach dem Versuchenden immer deutlicher gestellt wurde und wird. Gibt es ihn überhaupt? Entspringt die Versuchung nicht ausschließlich in einem selbst? Diese Entwicklung muss auf jeden Fall berücksichtigt werden, wenn wir von Versuchung sprechen. Die Vorstellung eines leibhaftigen Versuchers als des Teufels ruft höchstens noch ein müdes Lächeln hervor; das Arbeiten mit solchen Bildern in der Predigt ist heutzutage ausgesprochen schwierig, wenn nicht gar unmöglich. Die Frage nach dem Versuchenden bleibt, sei es nun die Person selbst oder eine von außen wirkende Kraft. Und immerhin finden wir den Begriff noch in der deutschen Sprache, wenn z.B. gesagt wird: „Ich bin versucht, das und das zu kaufen.“ Aber hier hat es gewiss nicht mehr den Sinn, den es in der Bibel hat.
Am Sonntag Invokavit hören wir die Erzählung von der Versuchung Jesu und danken Gott, dass wir in ihm einen Hohenpriester haben, der – ohne Sünde – durch sein Opfer für uns die Erlösung gewirkt hat. Nur im Blick auf diesen Hohenpriester können wir, die wir immer die Macht der Versuchung erfahren und ihr unterliegen, getrost leben.
Wochenspruch:
Dazu ist erschienen der Sohn Gottes, dass er die Werke des Teufels zerstöre. (1. Joh 3, 8b)
Neue Sendezeit und Titel: Sonntag um 20:00 Uhr bis 22:00 Uhr
Musik zur Fastenzeit
„Buße und Reue“
Am Aschermittwoch hat die Vorbereitungszeit auf Ostern begonnen. In Musica erklingen Werke zur Fastenzeit von Orlando di Lasso, Jan Sweelinck und Johann Sebastian Bach.
Außerdem:
Die Sinfonie Nr. 2 von Jean Sibelius (1865-1957) erklingt im weiteren Verlauf der Sendung.
Interessant an dem finnischen Komponisten aus deutscher Sicht ist, dass er bis vor etwa 50 Jahren in Deutschland kaum ein Begriff war. Er wirkte an der Grenze der Spätromantik zur Modernen. Stilistisch schwankt die Musik von Sibelius zwischen nüchternem Klassizismus und fast schon rhapsodischer Spätromantik.
Da im deutschsprachigem Raum zu dieser Zeit Komponisten wie Gustav Mahler, Arnold Schönberg, Max Reger und Richard Strauß dominant waren und etwas früher Werke vor allem von Johannes Brahms, Anton Bruckner, Richard Wagner oder Franz Liszt aufgeführt wurden, erfuhr Sibelius nicht die Aufmerksamkeit, die er heute im Konzertleben auch hierzulande erhält….
J. S. Bach-Passions-Oratorien / Kantaten im Kirchenjahr mit Radio-Sendungen – Videos und Oratorien – Kantaten-Beschreibungen für den Feiertag „Karfreitag“
Weiterhin stelle ich für jeden Sonntag / Feiertag im Kirchenjahr für die Besucher von
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eine Hör- oder Sehprobe, Radio-Programme mit Bach-Kantaten und eine „Bach-Kantaten-Beschreibung“ für den entsprechenden Sonntag-Feiertag im Kirchenjahr zur Verfügung.
Am 14.04.2017 begehen wir den Feiertag “Karfreitag“
Der Karfreitag (früher Parasceve genannt) wurde vermutlich schon von den ersten Christen begangen als ein Tag des Fastens und der Trauer. Er behielt diesen Charakter über die Jahrhunderte bei. Schon Tertullian (Ende des 2. Jahrhunderts) bezeugte die Einhaltung dieses Tages als großen Fastentag.
Die protestantische Kirchen aber haben zunächst nur teilweise den Karfreitag als Feiertag übernommen. Im 17. Jahrhundert erlebte er als Bußtag eine Renaissance, wobei er freilich seinen ursprünglichen Character verlor. Entgegen der früheren Praxis, an diesem Tag (als dem einzigen des Jahres) kein Abendmahl zu feiern, stand nun das Abendmahl im Vordergrund. Heute entwickelt sich die Feier des Tages wieder zu einer dem ursprünglichen Sinn angemessenen Praxis.
Am Karfreitag hören wir, wie der Sohn Gottes gekreuzigt und zu Tode gebracht wurde. Die christliche Gemeinde verstummt, läßt nur noch das Wort Gottes reden. Dies findet seinen Ausdruck darin, dass die Vesper nach der Todesstunde Jesu einzig aus der Lesung besteht, zu der das Psalmgebet tritt.
Am Karfreitag verlöschen die Kerzen, die bis dahin Zeichen für das lebendige Licht, das Jesus Christus selbst ist, gewesen sind, um erst in der Osternacht wieder am Osterlicht entzündet zu werden. Die liturgische Farbe des Karfreitags und Karsamstags ist schwarz, wobei aber vollkommene Schmucklosigkeit des Altars ausreichend ist. Schwarz ist die “Farbe” des Todes, der Finsternis, der Verneinung allen Lebens.
Am Karfreitag verstummt das Lob der Gemeinde – das Geschehen am Kreuz macht sie still, vielleicht sogar beschämt, angesichts des Leides und Sterbens unseres Herrn Jesus Christus um unseretwillen.
Am Karfreitag verstummen wir angesichts des Leidens unseres Herrn, das er auf sich nahm, damit wir Frieden hätten mit Gott. Wir denken auch an die Menschen, die in unserer Zeit gefoltert und getötet werden, weil sie den Namen Jesu furchtlos bekennen, und wir müssen erkennen, dass die Ungerechtigkeit unter uns kein Ende genommen hat. Durch das Kreuz Jesu werden wir ermutigt, in dieser unserer Welt für Gerechtigkeit und Versöhnung einzutreten.
Der Wochenspruch:
Also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. (Joh 3, 16)
Sendung: „Cantica“ am Sonntag 06:30 Uhr bis 07:00 Uhr
Wiederholung: um 23:00 – 23:30 Uhr
Einführung in die Johannespassion von J. S. Bach
„O hilf, Christe, Gottes Sohn“
Passend zum Karfreitag geht es in Cantica um die Johannes-Passion von Johann Sebastian Bach. Sie behandelt Verhaftung, Verhör, Kreuzigung und Grablegung von Jesus Christus.
Mit diesem Werk führte sich der neu gewählte Thomaskantor 1724 im Rahmen des Karfreitagsgottesdienstes in Leipzig ein, allerdings nicht in der Thomaskirche, sondern in der Nikolai-Kirche. Bach schuf mit dieser Passionsvertonung einen ersten Höhepunkt der sogenannten oratorischen Passion. Das Werk bringt den unveränderten Bibeltext, barocke Dichtung und Choralstrophen in einen inneren Zusammenhang. Musikalisch ist Bachs Tonsprache von der italienischen Oper der damaligen Zeit inspiriert. Dies erklärt die Leidenschaftlichkeit und Dramatik der Johannes-Passion….
• Johann Sebastian Bach: Matthäus-Passion, BWV 244 – Part I
• Jacobus Gallus (1550-1591) „Ecce quomodo moritur justus“
• Johann Sebastian Bach: Matthäus-Passion, BWV 244 – Part II
Gedenktafel Jan Dismas Zelenka – am Wohnhaus in Dresden
Jan Dismas Zelenka (1679-1745)
Jan Dismas Zelenka (* getauft 16. Oktober 1679 in Launiowitz, heute Louňovice pod Blaníkem, in Böhmen; † 23. Dezember 1745 in Dresden; eigentlich Jan Lukáš Zelenka) war ein Barockkomponist böhmischer Herkunft.
Jan Dismas Zelenka war Sohn eines tschechischen Dorflehrers und Organisten und wurde am Prager Jesuitenkolleg ausgebildet. Im Jahr 1710 trat er eine Stelle als Violonist bzw. Kontrabassist am sächsischen Hof in Dresden an. Zwischen 1716 und 1719 reiste er nach Wien, wo er bei Johann Joseph Fux studierte. Ein vielfach vermuteter Aufenthalt in Italien, wo er Antonio Lotti und Alessandro Scarlatti getroffen haben soll, ist nicht belegt.
Nach dem Tod des Dresdner Kapellmeisters Johann David Heinichen, den er während dessen Krankheit bereits vertreten hatte, bewarb er sich bei Kurfürst Friedrich August II. als dessen Nachfolger, unterlag jedoch Johann Adolf Hasse. 1733 wurde er lediglich zum Hofkomponisten und 1735 zum „Kirchen-Compositeur“ ernannt und er blieb, mit Ausnahme gelegentlicher Reisen nach Prag bis zu seinem Tod im Jahr 1745 in Dresden. Sein Grab auf dem Alten Katholischen Friedhof in Dresden ist nicht erhalten. Seit 1996 erinnert auf dem Friedhof eine Gedenkstelle an ihn.
Ob sich J.S. Bach und Jan Dismas Zelenka in Dresden jemals begegnet sind ist unbekannt schätzten sich gegenseitig aber sehr………
Aufführungsort: Walpole St. Peter, Norfolkam 05.03.2000
BWV 182“Himmelskönig sei willkommen”
Kantate für den Sonntag “Palmarum”
Wir trafen uns am Sonnabendnachmittag, um die drei Kantaten (BWV 182, 54 und 1) in dieser bildschönen, aber eiskalten Kirche zu proben, während der Regen auf das Dach trommelte und auf das öde Acker- und Weideland, das diese Ecke Ostenglands prägt. Am Sonntag ließ sich die Sonne blicken und lieferte das ‚zauberhaft Spiel des Lichtes auf Stein und Holz’, das der Kirche fünf Sterne in Simon Jenkins’ Buch über England’s Thousand Best Churches eingebracht hatte. Der Princestellte sich pünktlich ein, und wir begrüßten ihn mit Thomas Arnes Arrangement für das Drury Lane Theatre von God Save the King (1745), das nicht in der üblichen schwerfälligen, trübsinnigen Manier gespielt wurde, sondern als luftiger, leichtfüßiger Passepied. Das Stück war ein passendes Präludium zu der eleganten Sonate, mit der Bach BWV 182 “Himmelskönig, sei willkommen” eröffnet, das 1714 komponiert wurde, als Palmsonntag und Mariä Verkündigung zusammenfielen.
Die Sonate wirkt wie die Miniaturausgabe einer französischen Ouvertüre, Solovioline und Blockflöte dialogisieren mit einer Pizzicato-Begleitung, die ein wenig an Jesu Eselritt nach Jerusalem erinnert. In dem magischen Augenblick, wenn die Streicher zum ersten Mal wieder coll’arco spielen und der Tonaufschwillt, spürt man noch einmal, was für eine Offenbarung die Begegnung mit der Musik seiner Zeitgenossen – Corelli, Vivaldi u.a. – für Bach gewesen sein muss. Ein madrigalähnliches Willkommenslied für Chor (Nr. 2) – und, wie ich finde, eine idiomatische Verwendung von concertisten und ripienisten, wenn die Streicher und die Blockflöte einsetzen – deutet auf eine wachsende Menge hin, die sich einstellt, um Christus als Gottes Vertreter 10 auf Erden willkommen zu heißen. Selten ist Bach auf eine so frische Weise unbeschwert. Die kammermusikähnlichen Proportionen des Werkes, seine Fröhlichkeit und Unbekümmertheit schienen für das Gebäude wie geschaffen.
Nur ein Rezitativ ist vorhanden (Nr. 3), und es ähnelt eher einem Arioso, dafür gibt es drei aufeinander folgende und im Charaktergegensätzliche Arien, in der die Leidenszeit, die Christus bevorsteht, als Quelle geistlicher Inspiration behandelt wird, vom Bass (Nr. 4) und Tenor (Nr. 6), die Christus direkt ansprechen, vom Alt (Nr. 5), der alle Christen aufruft, den Heiland in der Weise zu begrüßen, wie es im Evangelium berichtet wird: ‚Aber viel Volks breitete die Kleider auf den Weg. Die anderen hieben Zweige von den Bäumen und streuten sie auf den Weg’. Bach setzt in dieser langsamen und ausgedehnten Dacapo-Arie (mit geringfügig schnellerem B-Teil), deren sich windende, absteigende Phrasen andeuten, wie sich die Zweige neigen und die Menschen vor dem Heiland niederknien, eine einzelne Blockflöte gegen das Alt-Solo. Auf mich wirkte das wie eine musikalische Pietà, die Alt-Marienfigur, die den Heiland in ihren Armen wiegt – und wir fanden in der Nordwestecke der Kirche tatsächlich eine Pietà der englischen Bildhauerkunst.
Die Tenor-Arie, von einer regen, zuweilen gequälten Continuolinie unterlegt (cis-moll in dieser transponierten Leipziger Fassung!) verweist auf eine Stimmung zu einem späteren Zeitpunkt während der Passion. Immer wieder abrupter Stillstand und Neubeginn – diese Abfolge deutet an, wie Jesus unter der Last des Kreuzes stolpert, während ihm seine Jünger auf dem langen Weg ‚durch Wohl und Weh’ nicht folgen können.
Die Kantate endet mit zwei Chören, der erste eine motettenähnliche Choralfantasie, die um Vulpius’ schöne Melodie (1609) des für Palmsonntag bestimmten Liedes gebaut ist, der zweite ein munterer Chortanz, der auf direktem Wege einer heiteren Oper dieser Zeit hätte entnommen sein können (und auch im Ersten Akt von Tschaikowskys Eugen Onegin nicht völlig fehl am Platze gewesen wäre). Dieser Tanz verlangt die Ausgeglichenheit eines Trapezkünstlers im Verbund mit der Agilität eines Madrigalgymnasten – und ist einfach faszinierend. In einerKirche, die bis auf den letzten Platz mit einem so bunt gemischten Publikum besetzt war – der Prince of Wales, seine Stallmeister, sein Leibwächter, die Mimen seiner House-Party, Bach-‚Pilger’ aus London und Oxford, sogar jemand aus Japan –, spürte man noch mehr als sonst das Geheimnis einer Live-Aufführung von Bachs Musik, die offensichtlich Interpret wie Hörer gleichermaßen Nahrung gibt. Die erhebende Stimmung war zu fühlen.
Martin Luther sah in „Frau Musica“ eine göttliche Kunst, da sie den Teufeln zuwider sei. Entsprechend stellte er die Musik in eine Reihe mit der Theologie, erhob das deutschsprachige geistliche Lied zu einem festen Bestandteil des reformatorischen Programms und hielt ließ es Eingang in den Gottesdienst finden. Häufig als „schöne newe Lieder“ betitelt, verbreitete sich das neue reformatorische Liedrepertoire rasant….
Der Ticketverkauf für das Bachfest Leipzig 2017 beginnt seit dem 14. Oktober 2016.
Die DVD enthält die Filmaufnahmen der kompletten Kantate, den Einführungsworkshop sowie die Reflexion des Referenten. Zudem beinhaltet die DVD das Filmportrait der J. S. Bach-Stiftung.
Die DVD mit der gesamten Kantate ist erhältlich im Shop der Bachstiftung:
Weiterhin stelle ich für jeden Sonntag / Feiertag im Kirchenjahr für die Besucher von
„Volkers Klassikseiten J.S. Bach“
eine Hör- oder Sehprobe, Radio-Programme mit Bach-Kantaten und eine „Bach-Kantaten-Beschreibung“ für den entsprechenden Sonntag-Feiertag im Kirchenjahr zur Verfügung.
Am 12.03.2017 begehen wir den Sonntag Reminiszere
Der Name des Sonntags Reminiszere leitet sich vom Beginn der lateinischen Antiphon ab: „Reminiscere miserationum tuarum, Domine, et misericordiarum tuarum quae e saeculo sunt.“ (Ps 25, 6;)
Der Sonntag Reminiszere hat das Gleichnis von den bösen Weingärtnern zum Thema. Es geht dabei um das Verhältnis zwischen Gott und Mensch. Wohl wissend, was sie tun, bringen die Weingärtner den Sohn des Besitzers um, hoffend, dass sie dann den ganzen Besitz für sich einstreichen können. Ganz offensichtlich soll das Gleichnis darauf hindeuten, dass die Menschen, die eine Verantwortung von Gott übertragen bekommen haben (jeder), das ihnen Anvertraute lieber als ihr Eigentum ansehen wollen und dabei die Rechte Gottes zu mißachten (und damit auch seine Macht).
Die Frage dieses Sonntags und dieser Woche ist daher die nach unserem Verhältnis zu Gott. Sie wird allerdings schwierig zu beantworten sein, denn wie mißt man ein solches Verhältnis? Sobald man zu messen beginnt, ist man ja nicht mehr Betroffener, sondern „Richter“, und stellt sich damit jenseits dessen, was einen zutiefst persönlich angeht. Und das kann nicht gut gehen. Soll man andere den Maßstab anlegen lassen? Auch das ist nicht im Sinne des Evangeliums. Bleibt nur das „Innewerden“, das „Auf-Sich-Besinnen“, als Möglichkeit, über das eigene Verhältnis zu Gott nachzudenken und, falls nötig, Konsequenzen zu ziehen.
Wochenspruch:
Gott erweist seine Liebe zu uns darin, dass Christus für uns gestorben ist, als wir noch Sünder waren. (Röm 5, 8)
In Cantica erklingt als Beispiel von Michel Richard Delalande seine Vertonung von Psalm 137. Der ist einer der bekanntesten Psalmen des Alten Testamentes überhaupt; seine Eröffnungszeilen („An den Strömen Babylons“) waren mehrfach Teil erfolgreicher Musikstücke im 20. Jahrhunderts. Der Beter reflektiert in den Psalm die schwierige Lage der Israeliten. Sie befinden sich im Exil in Babylon. Jerusalem, die Heilige Stadt der Juden, war im 6. Jahrhundert vor Christus von den Babyloniern zerstört worden. Melancholisch erinnern sich im Psalm die Überlebenden an Jerusalem vor der Zerstörung der Stadt. Im weiteren Verlauf des Psalms hoffen die Israeliten auf eine Verbesserung ihrer Lage und vor allem auf einen Rückkehr nach Jerusalem.
Delalande teilt den Text in mehrere Abschnitte ein und besetzt diese unterschiedlich. Basis sind insgesamt vier Sätze für Chor, dazwischen interpretieren Gesangsolisten den Psalm. Zu seinen Lebzeiten war Delalande sehr erfolgreich mit diesen Vertonungen. Er starb mit knapp 70 Jahren hochgeachtet am Hof von Versailles im Jahr 1726…..
Johann Michael Bach * 9. November 1745 in Struth bei Schmalkalden; † 13. Juni 1820 in Wuppertal-Elberfeld), auch Tanner Bach, seltener Elberfelder Bach oder Schmalkaldener Bach genannt, war ein deutscher Komponist aus der Familie Bach. Sein Verwandtschaftsverhältnis zur Wechmarer Linie, welcher Johann Sebastian Bach entstammt, ist nicht völlig geklärt.
Er ging früh auf Reisen nach Holland und (angeblich) England, war in Tann als Kantor tätig, studierte in Göttingen und Leipzig, ließ sich einige Jahre in Güstrow als Advokat nieder. 1785 kehrte er wieder nach Tann zurück, wo er erneut als Kantor wirkte. 1795 ging er nach Basel und verbrachte seinen Lebensabend in Elberfeld, einem Stadtteil des heutigen Wuppertal.
V i d e o :
Cantata: – „Das Volk, so im Finstern wandelt“
1.Chorus: Das Volk, so im Finstern wandelt
2.Recitative: Ehre sei Gott in der Höhe
3.Aria: Heil der Armen, Trost der Seelen
Die dritte der von Bach für diesen Sonntag erhaltenen Kantaten ist
BWV 92 „Ich hab in Gottes Herz und Sinn“ von 1725,
eine neunsätzige Choralkantate, die auf ein Lied von Paul Gerhardt zurückgeht. Im Gegensatz zu den beiden Vorgängerwerken bezieht sich der aus dem Jahr 1647 stammende Text nicht ausdrücklich auf eine der festgesetzten Bibellesungen, sondern ermahnt die Gemeinde, sich Gott mit Herz und Sinn zu ergeben und ihm im Guten und im Bösen zu vertrauen. Das mag die Erklärung sein, warum das einleitende Oboenthemas in Melodieführung und Stimmung der zärtlichen Sopranarie ‚Komm in mein Herzenshaus’ aus BWV 80 ähnlich ist. Die einleitende Choralfantasie ist sorgfältig ausgearbeitet und weist in den drei einander imitierenden tiefen Stimmen heftige Spannungen auf. Spuren der Choralmelodie sucht man in ihr vergeblich, bis man gewahr wird, dass ihr Material aus den Instrumentalritornellen gewonnen ist, die zwischen die Zeilen des Chorals eingefügt sind.
Der zweite Satz ist ein kühnes Experiment, mit dem Bach den Bass seinen eigenen gemessenen Gesang der zweiten Choralstrophe nicht weniger als neunmal durch seine eigenen Anmerkungen in freier rezitativischer Form unterbrechen lässt, während der Continuo den Sinn der Worte tonmalerisch ausdeutet. Das alles hört sich ein bisschen an wie eine Lehrstunde zur Auslegung der Heiligen Schrift: Der Lehrer der Sonntagsschule erklärt geduldig, dass Gott ‚mich nur üben’ will, wenn das Leben mühselig wird, daher auch die beiläufigen Anspielungen auf Jonas und den Walfisch, den uns das unterirdische Grummeln im Continuo identifizieren hilft, und auf Petrus, der ‚stark im Glauben’ ist, was durch das kantige, mit Hilfe von Steigeisen bewerkstelligte Klettern hinauf zum Gipfel (hohes E) zum Ausdruck kommt. Unterdessen teilt Bach seinen Hörern mit, dass die Hauptstrophe des Chorals gleich wieder einsetzen wird, indem er sie jedes Mal kurz vor ihrem Erscheinen in diminuierter Form im Continuo ankündigt (oder gleichzeitig präsentiert). Es besteht die Gefahr, dass der Hörer durch das Übermaß an Informationen erdrückt wird, so wie angesichts jener verwirrenden Verkehrsschilder an Straßenkreuzungen, die Autofahrer blitzschnell entschlüsseln sollen, und die ganze Fülle lässt sich schwer bewältigen.
Dergleichen Probleme sind in der sich anschließenden Tenor-Arie ‚Seht! wie reißt, wie bricht, wie fällt’ nicht vorhanden. Sie findet Bach in apokalyptischer Stimmung vor. Hier verlagert sich die Tonmalerei auf eine sehr viel größere Leinwand: Die in Rubensmanier kühn dahinfegenden Pinselstriche, die Tiraden in den ersten Violinen (mit weiten Sprüngen und schroffen Rhythmen) im Wechsel mit viernotigen Motiven der beiden mittleren Stimmen und das sich in Gegenrichtung bewegende Continuo setzen eine riesige Energie frei. All das trägt dazu bei, einen Eindruck davon zu vermitteln, ‚wie reißt, wie bricht, wie fällt, was Gottes starker Arm nicht hält’. Das Stück verlangt vom Sänger eine äußerst virtuose Leistung; es ist eindrucksvoll, aber absichtlich unerquicklich.
Die Choralmelodie kehrt, spärlich verziert, im vierten Satz wieder, der Gottes ‚Weisheit und Verstand’ als obersten Hüter der Zeit rühmt (‚Zeit, Ort und Stund ist ihm bekannt, zu tun und auch zu lassen’). Sie wird hier sachlicher vorgetragen als in ähnlichen Modellen, und das legte mir nahe, die hinter dem Instrumentalensemble postierten Altstimmen unisono statt solistisch zu führen. Folglich wird nun der Hintergrund – zwei Oboen d’amore, die in fugiertem Austausch miteinander verkettet sind (ohne dass in fünfundfünfzig Takten eine Stelle vorgesehen wäre, wo sie Atem schöpfen könnten) und zusammen mit dem Continuo eine Art dreistimmige Invention schaffen –zum Vordergrund.
‚Das Brausen von den rauen Winden’ kehrt im sechsten Satz wieder, heraufbeschworen durch den lebhaften Austausch zwischen Cello und Bassist. Bach verwertet hier einen Gedanken aus seiner allerersten Kantate (BWV 150, Nr. 5), in der das gleiche Motiv dazu verwendet wurde, Zedern zu beschreiben, die ‚von den Winden oft viel Ungemach empfinden’. Hier dient der Vergleich dazu, die Botschaft des B-Teils hervorzuheben – wie ‚des Kreuzes Ungestüm schafft bei den Christen Frucht’. (Die in der Bedeutung des Wortes ‚Ungestüm’angelegte ‚Heftigkeit’ bezieht sich, wie ich meine, auch auf die Brutalität eines Todes durch Kreuzigung.) Für mich ist das Bild ‚brausender rauer Winde’, die ‚volle Ähren’ bringen, irritierend. Wind hat für Bauern gewöhnlich die umgekehrte Wirkung: Eines der Dinge, die wir zur Zeit der Ernte fürchten müssen, ist ein unberechenbarer Sturm, der das Getreide flach legt und den möglichen Ertrag vernichtet.
Ein zweites Mal unterbricht nun Bach die Choralstrophe (Nr. 7) mit Kommentaren in rezitativischer Form, die sich von der tiefsten zur höchsten Stimme bewegen. Genau an der Stelle, wo der Choraltext ausgesprochen persönlich wird (‚Ei nun, mein Gott, so fall ich dir getrost in deine Hände‘) und den Hörer eigentlich einen solistischen Vortrag erwarten ließe (wie in Nr. 2), vertont ihn Bach als vierstimmigen Choral über einer teilweise unabhängigen Continuolinie. Linde Düfte bringt die von Oboe und Streicherpizzicati begleitete pastorale Sopranarie ‚Meinem Hirten bleib ich treu’ (Nr. 8). Wunderbar ist die Doppeldeutigkeit des rhythmischen Akzents: Bach lässt den Hörer eine Folge zweitaktiger Einheiten erwarten, um dann plötzlich vier Takte zu verklammern. Bei ihrem bezaubernden Schluss – ‚Amen: Vater, nimm mich an!’ – sind Unschuld, Vertrauen und Fragilität zur Einheit verschmolzen.
BWV 84 – „Ich bin vergnügt mit meinem Glücke“ BWV 92 – „Ich hab in Gottes Herz und Sinn“ BWV 144 – „Nimm, was dein ist, und gehe hin“
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Bachfest Leipzig 2017 vom 09.06 – 18.06.2017
“EIN SCHÖN NEW LIED” – MUSIK UND REFORMATION
Das Bachfest 2017 steht unter dem Motto ““EIN SCHÖN NEW LIED” – MUSIK UND REFORMATION
Martin Luther sah in „Frau Musica“ eine göttliche Kunst, da sie den Teufeln zuwider sei. Entsprechend stellte er die Musik in eine Reihe mit der Theologie, erhob das deutschsprachige geistliche Lied zu einem festen Bestandteil des reformatorischen Programms und hielt ließ es Eingang in den Gottesdienst finden. Häufig als „schöne newe Lieder“ betitelt, verbreitete sich das neue reformatorische Liedrepertoire rasant….
Der Ticketverkauf für das Bachfest Leipzig 2017 beginnt seit dem 14. Oktober 2016.
Johann Rosenmüller begann 1640 sein Studium an der theologischen Fakultät der Universität Leipzig, nahm Musikunterricht beim damaligen Thomaskantor Tobias Michael, wirkte als Lehrer an der Thomasschule und als Organist an der Nikolaikirche. Sein Weg führte ihn nach Venedig, wo er 24 Jahre seines Lebens verbrachte, als Posaunist am Markusdom, Komponist und Kapellmeister. Deutsche Musiker, die sich auf ihren Reisen auch nach Italien begaben, wie zum Beispiel J. P. Krieger, wurden von ihm unterrichtet, seine Kontakte nach Deutschland rissen niemals ab.
J.S. Bach Cantata – BWV 125„Mit Fried und Freud ich fahr dahin“
Die DVD enthält die Filmaufnahmen der kompletten Kantate, den Einführungsworkshop sowie die Reflexion des Referenten. Zudem beinhaltet die DVD das Filmportrait der J. S. Bach-Stiftung.
Kantate BWV 125 zum Fest Mariae Reinigung für Altus, Tenor und Bass, Vokalensemble, Corno, Flauto traverso, Oboe d’amore, Streicher und Continuo Solisten.
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Die DVD mit der gesamten Kantate ist erhältlich im Shop
J.S. Bach – BWV 538 „Toccata und Fuge in d -Moll (‚Dorian)
Die Toccata und Fuge in d-Moll, BWV 538 ist ein Orgelstück von Johann Sebastian Bach. BWV 538 trägt den gleichen Titel wie die bekanntere Toccata und Fuge d-Moll BWV 565, wird jedoch oft mit dem Beinamen dorische versehen – Grund dafür ist die für d-Moll heute unübliche Schreibweise ohne Generalvorzeichen, die auf den ersten Blick den dorischen Modus vermuten lässt.
an jährlich vier Bach-Wochenenden (Donnerstag, Freitag & Sonntag) und in ergänzenden Sonderkonzerten das gesamte Vokalwerk von Johann Sebastian Bach auf. Die geistlichen Kantaten erklingen dabei im Zusammenhang mit ihrer ursprünglichen Bestimmung im Kirchenjahr.
Auf der Webseite zum Projekt finden Sie alle Informationen rund um Termine, Karten, Künstler:
„Halt im Gedächtnis Jesum Christ“ (BWV 67) ist eine Kirchenkantate von Johann Sebastian Bach. Er schrieb sie in Leipzig für Quasimodogeniti, den 1. Sonntag nach Ostern, und führte sie am 16. April 1724 zum ersten Mal auf.
Ausführende:
Christian Villiger, Bass | solistenensemble stimmkunst | Stiftsbarock Stuttgart (Konzertmeisterin: Lisa Immer) | Leitung: Kay Johannsen.
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“Ich wünsche allen Besuchern einen schönen Sonntag”
Weiterhin stelle ich für jeden Sonntag / Feiertag im Kirchenjahr für die Besucher von
„Volkers Klassikseiten J.S. Bach“
eine Hör- oder Sehprobe, Radio-Programme mit Bach-Kantaten und eine „Bach-Kantaten-Beschreibung“ für den entsprechenden Sonntag-Feiertag im Kirchenjahr zur Verfügung.
Am 21.02.2016 begehen wir den Sonntag Reminiszere
Der Name des Sonntags Reminiszere leitet sich vom Beginn der lateinischen Antiphon ab: „Reminiscere miserationum tuarum, Domine, et misericordiarum tuarum quae e saeculo sunt.“ (Ps 25, 6;)
Der Sonntag Reminiszere hat das Gleichnis von den bösen Weingärtnern zum Thema. Es geht dabei um das Verhältnis zwischen Gott und Mensch. Wohl wissend, was sie tun, bringen die Weingärtner den Sohn des Besitzers um, hoffend, dass sie dann den ganzen Besitz für sich einstreichen können. Ganz offensichtlich soll das Gleichnis darauf hindeuten, dass die Menschen, die eine Verantwortung von Gott übertragen bekommen haben (jeder), das ihnen Anvertraute lieber als ihr Eigentum ansehen wollen und dabei die Rechte Gottes zu mißachten (und damit auch seine Macht).
Die Frage dieses Sonntags und dieser Woche ist daher die nach unserem Verhältnis zu Gott. Sie wird allerdings schwierig zu beantworten sein, denn wie mißt man ein solches Verhältnis? Sobald man zu messen beginnt, ist man ja nicht mehr Betroffener, sondern „Richter“, und stellt sich damit jenseits dessen, was einen zutiefst persönlich angeht. Und das kann nicht gut gehen. Soll man andere den Maßstab anlegen lassen? Auch das ist nicht im Sinne des Evangeliums. Bleibt nur das „Innewerden“, das „Auf-Sich-Besinnen“, als Möglichkeit, über das eigene Verhältnis zu Gott nachzudenken und, falls nötig, Konsequenzen zu ziehen.
Wochenspruch:
Gott erweist seine Liebe zu uns darin, dass Christus für uns gestorben ist, als wir noch Sünder waren. (Röm 5, 8)
Johann Philipp Krieger (* 26. Februar 1649 in Nürnberg; † 6. Februar 1725 in Weißenfels) war ein deutscher Komponist, Organist und Kapellmeister.
Krieger wuchs als Sohn eines Teppichmachers und Garnfärbers auf und erhielt bereits in frühen Jahren eine musikalische Unterrichtung an Tasteninstrumenten. Ab dem achten Lebensjahr erhielt er Unterricht bei dem Nürnberger Musiker und Froberger Schüler Johann Drechsel. Weiteren Unterricht erhielt er auf Blas- und Streichinstrumenten von dem Gambisten Gabriel Schütz (1633-1710). Vorrangig beeinflusst wurde er während seiner Ausbildung jedoch von dem Organisten Paul Hainlein, vor allem hinsichtlich seiner späteren Zuwendung zum Orgelspiel.
Später ging Krieger nach Dänemark, wo er Schüler des Königlich Dänischen Organisten Johannes Schröder in Kopenhagen wurde. Gleichzeitig vertrat er diesen als Organisten an der Peterskirche. Parallel dazu erhielt er bei Kaspar Förster jun., seines Zeichens Königlich Dänischer Kapellmeister, Unterricht im Fach Tonsatz. Kurze Zeit nach Aufnahme seines Studiums wurde Krieger an der Orgel der Hauptkirche in Kopenhagen eingesetzt. Gegen 1667 erhielt er eine Berufung nach Christiania in Norwegen als Organist, die er auf Wunsch seiner Eltern jedoch nicht wahrnahm…
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Johann Philipp Krieger (1649-1725)
Ob Klavier, Orgel oder Blas- und Streichinstrumente – Johann Philipp Krieger war ein vielseitig talentierter Musiker.
Der am 26. Februar 1649 in Nürnberg geborene Johann Philipp Krieger war das Kind recht wohlhabender Eltern. Sein Vater Hans Krieger, ein Teppichmacher und Garnfärber, und seine Mutter Rosina konnten ihren beiden Söhnen bereits in früher Kindheit musikalischen Unterrichten bieten. Der kleine Johann Philipp muss dabei durch besondere Begabung aufgefallen sein, wenn der zeitgenössische Biograph Doppelmayr ausdrücklich berichtet, dass er das Klavier „schon in dem neundten Jahr seines Alters solches zu vieler Anhörenden Bewunderung gar nett spielen, nächst deme gleich alle Melodien, die man ihm vorsunge, nachzuschlagen, auch sonsten wohlgesetzte Arien von seiner Composition darzustellen, im Stand war“.
In Venedig studierte er bei Johann Rosenmüller Komposition und bei Rovettini Klavier. In Rom nahm Krieger Unterricht bei Abbatini und bei dem bekannten Organisten und Komponisten Bernardo Pasquini in Komposition und Klavier. Besonders der letztgenannte hat ihn stark beeinflusst. Daneben wurde er mit zahlreichen anderen Musikern wie Cavalli, Legrenzi, Ziani, Carissimi und Kirchner bekannt.
Nach kurzen Aufenthalten in Frankfurt und Kassel kam er im November 1677 als Kammermusiker und Kammerorganist an den Hof Herzog Augusts von Sachsen-Weißenfels nach Halle. Da der Herzog Krieger unbedingt an seinem Hof halten wollte, beförderte er ihn bereits nach einem halben Jahr zum Vizekapellmeister. Der Tod des Herzogs veränderte die Anstellung Kriegers erneut. Herzog Johann Adolph I., seit 1680 Nachfolger seines Vaters August, verlegte den Hof nach Weißenfels und ernannte Krieger zum Kapellmeister. In dieser Anstellung konnte er endlich seine künstlerischen Fähigkeiten voll entfalten.
Kurz vor seinem 76. Geburtstag starb Johann Philipp Krieger am 6. Februar 1725 in Weißenfels. Obwohl er als einer der wenigen vor Bach in unermüdlicher Arbeit zur deutschen Musik zurückfand, sie prägte und der Bachschen Kantate unmittelbar den Boden bereitete, ist er heute fast vergessen.
Video auf YouTube:
Johann Philipp Krieger –
Geistliches Werk: „Ich will in Friede fahren“
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CD-Vorstellung:
Johann Philipp Krieger (1649-1725)
Auch wenn seine Musik heutzutage eher Spezialisten ein Begriff sein dürfte, war Johann Philipp Krieger (1649- 1725) doch einer der führenden Komponisten Deutschlands unmittelbar vor Bach. Sein Verdienst liegt besonders in der Einführung italienischer und französischer Form- und Satztechniken. Die insgesamt zwanzig Geistlichen Konzerte aus der Sammlung ‚Musicalischer Seelen-Frieden‘, dem einzigen Druck geistlicher Musik Kriegers, sind in den Jahren 1690 bis 1696 entstanden. Neben ungefähr 2500 Kantaten gehört auch seine Instrumentalmusik zu den bedeutendsten Gattungsbeiträgen vor Bach. Um auf die bislang wenig beachteten Qualitäten Kriegers als Vokal- und Instrumentalkomponist aufmerksam zu machen, kann man sich wohl keine besseren Interpreten vorstellen als Dorothee Mields sowie die Hamburger Ratsmusik unter Simone Eckert.
Psalm 134: Ecce nunc benedicite Domino (Geistliches Konzert für Sopran, zwei Violinen und B.c.) – Sonata Quinta G-Dur Op.II (für Violine, Viola da gamba und B.c.) – Psalm 68: Es stehe Gott auf (Geistliches Konzert für Sopran, zwei Violinen und B.c.) – Sonata Sesta à doi a-Moll Op.II (für Violine, Viola da gamba und B.c.) – Psalm 65: Gott, man lobet dich in der Stille (Geistliches Konzert für Sopran, zwei Violinen und B.c.) – Sonata Quarta à doi F-Dur Op.II (für Violine, Viola da gamba und B.c.) – Psalm 31: Herr, auf dich trau ich (Geistliches Konzert für Sopran, zwei Violinen und B.c.)
Die dritte der von Bach für diesen Sonntag erhaltenen Kantaten ist
BWV 92 „Ich hab in Gottes Herz und Sinn“ von 1725,
eine neunsätzige Choralkantate, die auf ein Lied von Paul Gerhardt zurückgeht. Im Gegensatz zu den beiden Vorgängerwerken bezieht sich der aus dem Jahr 1647 stammende Text nicht ausdrücklich auf eine der festgesetzten Bibellesungen, sondern ermahnt die Gemeinde, sich Gott mit Herz und Sinn zu ergeben und ihm im Guten und im Bösen zu vertrauen. Das mag die Erklärung sein, warum das einleitende Oboenthemas in Melodieführung und Stimmung der zärtlichen Sopranarie ‚Komm in mein Herzenshaus’ aus BWV 80 ähnlich ist. Die einleitende Choralfantasie ist sorgfältig ausgearbeitet und weist in den drei einander imitierenden tiefen Stimmen heftige Spannungen auf. Spuren der Choralmelodie sucht man in ihr vergeblich, bis man gewahr wird, dass ihr Material aus den Instrumentalritornellen gewonnen ist, die zwischen die Zeilen des Chorals eingefügt sind.
Der zweite Satz ist ein kühnes Experiment, mit dem Bach den Bass seinen eigenen gemessenen Gesang der zweiten Choralstrophe nicht weniger als neunmal durch seine eigenen Anmerkungen in freier rezitativischer Form unterbrechen lässt, während der Continuo den Sinn der Worte tonmalerisch ausdeutet. Das alles hört sich ein bisschen an wie eine Lehrstunde zur Auslegung der Heiligen Schrift: Der Lehrer der Sonntagsschule erklärt geduldig, dass Gott ‚mich nur üben’ will, wenn das Leben mühselig wird, daher auch die beiläufigen Anspielungen auf Jonas und den Walfisch, den uns das unterirdische Grummeln im Continuo identifizieren hilft, und auf Petrus, der ‚stark im Glauben’ ist, was durch das kantige, mit Hilfe von Steigeisen bewerkstelligte Klettern hinauf zum Gipfel (hohes E) zum Ausdruck kommt. Unterdessen teilt Bach seinen Hörern mit, dass die Hauptstrophe des Chorals gleich wieder einsetzen wird, indem er sie jedes Mal kurz vor ihrem Erscheinen in diminuierter Form im Continuo ankündigt (oder gleichzeitig präsentiert). Es besteht die Gefahr, dass der Hörer durch das Übermaß an Informationen erdrückt wird, so wie angesichts jener verwirrenden Verkehrsschilder an Straßenkreuzungen, die Autofahrer blitzschnell entschlüsseln sollen, und die ganze Fülle lässt sich schwer bewältigen.
Dergleichen Probleme sind in der sich anschließenden Tenor-Arie ‚Seht! wie reißt, wie bricht, wie fällt’ nicht vorhanden. Sie findet Bach in apokalyptischer Stimmung vor. Hier verlagert sich die Tonmalerei auf eine sehr viel größere Leinwand: Die in Rubensmanier kühn dahinfegenden Pinselstriche, die Tiraden in den ersten Violinen (mit weiten Sprüngen und schroffen Rhythmen) im Wechsel mit viernotigen Motiven der beiden mittleren Stimmen und das sich in Gegenrichtung bewegende Continuo setzen eine riesige Energie frei. All das trägt dazu bei, einen Eindruck davon zu vermitteln, ‚wie reißt, wie bricht, wie fällt, was Gottes starker Arm nicht hält’. Das Stück verlangt vom Sänger eine äußerst virtuose Leistung; es ist eindrucksvoll, aber absichtlich unerquicklich.
Die Choralmelodie kehrt, spärlich verziert, im vierten Satz wieder, der Gottes ‚Weisheit und Verstand’ als obersten Hüter der Zeit rühmt (‚Zeit, Ort und Stund ist ihm bekannt, zu tun und auch zu lassen’). Sie wird hier sachlicher vorgetragen als in ähnlichen Modellen, und das legte mir nahe, die hinter dem Instrumentalensemble postierten Altstimmen unisono statt solistisch zu führen. Folglich wird nun der Hintergrund – zwei Oboen d’amore, die in fugiertem Austausch miteinander verkettet sind (ohne dass in fünfundfünfzig Takten eine Stelle vorgesehen wäre, wo sie Atem schöpfen könnten) und zusammen mit dem Continuo eine Art dreistimmige Invention schaffen –zum Vordergrund.
‚Das Brausen von den rauen Winden’ kehrt im sechsten Satz wieder, heraufbeschworen durch den lebhaften Austausch zwischen Cello und Bassist. Bach verwertet hier einen Gedanken aus seiner allerersten Kantate (BWV 150, Nr. 5), in der das gleiche Motiv dazu verwendet wurde, Zedern zu beschreiben, die ‚von den Winden oft viel Ungemach empfinden’. Hier dient der Vergleich dazu, die Botschaft des B-Teils hervorzuheben – wie ‚des Kreuzes Ungestüm schafft bei den Christen Frucht’. (Die in der Bedeutung des Wortes ‚Ungestüm’angelegte ‚Heftigkeit’ bezieht sich, wie ich meine, auch auf die Brutalität eines Todes durch Kreuzigung.) Für mich ist das Bild ‚brausender rauer Winde’, die ‚volle Ähren’ bringen, irritierend. Wind hat für Bauern gewöhnlich die umgekehrte Wirkung: Eines der Dinge, die wir zur Zeit der Ernte fürchten müssen, ist ein unberechenbarer Sturm, der das Getreide flach legt und den möglichen Ertrag vernichtet.
Ein zweites Mal unterbricht nun Bach die Choralstrophe (Nr. 7) mit Kommentaren in rezitativischer Form, die sich von der tiefsten zur höchsten Stimme bewegen. Genau an der Stelle, wo der Choraltext ausgesprochen persönlich wird (‚Ei nun, mein Gott, so fall ich dir getrost in deine Hände‘) und den Hörer eigentlich einen solistischen Vortrag erwarten ließe (wie in Nr. 2), vertont ihn Bach als vierstimmigen Choral über einer teilweise unabhängigen Continuolinie. Linde Düfte bringt die von Oboe und Streicherpizzicati begleitete pastorale Sopranarie ‚Meinem Hirten bleib ich treu’ (Nr. 8). Wunderbar ist die Doppeldeutigkeit des rhythmischen Akzents: Bach lässt den Hörer eine Folge zweitaktiger Einheiten erwarten, um dann plötzlich vier Takte zu verklammern. Bei ihrem bezaubernden Schluss – ‚Amen: Vater, nimm mich an!’ – sind Unschuld, Vertrauen und Fragilität zur Einheit verschmolzen.
Christian Tetzlaff, Martin Stadtfeld und das Klenke-Quartett werden das Programm mit außergewöhnlichen Kammermusikbeiträgen bereichern. Unter dem Motto »nichts als Meisterstücke« erklingen,besonders am »Kantatentag«, zahlreiche Kantaten aus Bachs erstem Leipziger Kantatenjahrgang in chronologischer Abfolge.
Der Ticketverkauf für das Bachfest Leipzig 2016 beginnt am 15. Oktober 2015.
J.S. Bach Cantata – BWV 125„Mit Fried und Freud ich fahr dahin“„
Die DVD enthält die Filmaufnahmen der kompletten Kantate, den Einführungsworkshop sowie die Reflexion des Referenten. Zudem beinhaltet die DVD das Filmportrait der J. S. Bach-Stiftung.
Kantate BWV 125 zum Fest Mariae Reinigung für Altus, Tenor und Bass, Vokalensemble, Corno, Flauto traverso, Oboe d’amore, Streicher und Continuo Solisten:
Die Achtzehn Choräle von verschiedener Art, auch Leipziger Choräle stellte Johann Sebastian Bach in seinen letzten Lebensjahren zusammen mit der Absicht, sie zu drucken. Diese Sammlung enthält Choralbearbeitungen für Orgel mit zwei Manualen und Pedal.
Bach wählte Sätze aus ganz verschiedenen Lebensperioden aus – die meisten dürften bereits in Weimar entstanden sein. In vielen Fällen gibt es mehrere ältere Lesarten, beispielsweise sind die beiden letzten Sätze auch im Orgelbüchlein enthalten; nicht immer weichen diese Frühformen so weit von der Endfassung ab, dass sie eigene BWV-Nummern erhielten.
Wie immer schrieb Bach nicht nur ab, sondern nutzte die Gelegenheit zu zahllosen Detailverbesserungen. Das Manuskript beginnt in fester, sicherer Schrift, die aber – wohl wegen Bachs Augenleiden – zunehmend unsicher und zittrig wird. Die letzten drei Sätze wurden von Bachs Schwiegersohn Johann Christoph Altnikolgeschrieben; laut der Vorrede der Kunst der Fuge nach Diktat.
Erstdruck der Kunst der Fuge 1751: Anfang des Chorals „Wenn wir in hoechsten Noethen“
Der letzte Choral, Vor deinen Thron tret‘ ich hiermit ist wohl am bekanntesten; er wurde unter dem Namen Wenn wir in höchsten Nöten sein von den Herausgebern in die Kunst der Fuge integriert und wird bis heute manchmal als deren Abschluss gespielt.
Präludium und Fuge g-Moll, BWV 861, bilden ein Werkpaar im 1. Teil des Wohltemperierten Klaviers, einer Sammlung von Präludien und Fugen für Tasteninstrumente von Johann Sebastian Bach.
Das Präludium ist in dreistimmigem Satz geschrieben, wobei man sich den mit einem langen Triller einsetzenden Sopran als Violinstimme vorstellen kann. Eine rhythmische Verdichtung erfolgt dadurch, dass die 32tel-Figuren im zweiten Teil des Stücks ab Takt 12 zunehmen. Ein ähnlicher Effekt findet sich in der zweistimmigen Invention in B-Dur BWV 785. Zwei neapolitanische Akkorde auf c, in Takt 13 und 17, fügen einen reizvollen harmonischen Farbwert hinzu.
Das Thema umfasst zwei Motive, die durch eine Achtelpause getrennt sind. Der originelle Gedanke besteht darin, dass das zweite Motiv genau den Tonraum ausfüllt, den das erste ausspart. Aus der Umkehrung des zweiten Motivs entsteht ab Takt 3 der Kontrapunkt. Durch das ganze Stück hindurch werden entweder Teile des Themas oder des Kontrapunkts beibehalten. Auch wenn ab der zweiten Hälfte von Takt 24 im Sopran und Alt ein neues Thema in durchgehender 16tel-Bewegung eingeführt wird, erklingt dazu im Bass das ursprüngliche zweite Motiv als Begleitung.
Die Fugenmitte in Takt 17 ist durch die erste Engführung gekennzeichnet. In der zweiten Engführung in Takt 28 erklingt der dritte Themeneinsatz unvollständig. In Takt 33 wird mit unterschiedlichen Mitteln eine abschließende Steigerung erreicht: paralleler Abstieg von Sopran und Bass, Erweiterung der ursprünglichen Vierstimmigkeit zur Fünfstimmigkeit zur harmonischen Verdichtung. Zudem ist dies – abgesehen vom Beginn – der einzige Takt ohne 16tel-Noten, was ein Ritardando in diesem vorletzten Takt überflüssig macht.
Der Auftakt, gedacht zu haben, irgendwann während Bachs Jahren als Hoforganist in Weimar (1708-1717), überlebt in zwei Versionen zusammengesetzt worden ist, manchmal als BWV katalogisiert 734 und BWV 734a. In der einen Version des Stückes, das Original-Lutherischen Choralmelodie (der Cantus firmus, heißt es), auf der Ausarbeitung Bachs basiert ist durch die Hände auf die Manuale gespielt; in der anderen Version ist der Cantus firmus in den Orgelpedalen, mit ein paar kleinen aber, beim Umgang mit einer so wichtigen Teil des Repertoires wie Bach, Vital Änderungen an der Musik von den anderen Stimmen gefunden.
Weder Version überlebt in einer wirklich maßgebliche Quelle, aber mit der Zeit und für eine Vielzahl von Gründen, die Version mit dem Cantus firmus im Pedal hat sich etwas in wissenschaftlichen Ungnade gefallen und mehr als oft nicht markiert worden “unecht”, die Hand nur verlassen Version von “Nun freut euch, lieben Christen gemein” als alleinige Erbin der Überschrift BWV 734.
Die Melodie von “Nun freut euch, lieben Christen gemein” ist eine der ältesten lutherischen Choralmelodien, nachdem durch abgeleitet Martin Luther selbst im Jahre 1524 (die Melodie verbunden sind, von 1682 auf, mit dem Text “Es ist gewisslich an der wurde auch Zeit “und man wird gelegentlich finden BWV 734 unter diesem Titel).
Bach setzt diesen Cantus firmus im Tenor, der durch die inneren Finger der linken Hand gespielt werden, während die Bass entlang bewegt sich stetig Achtelnoten und die rechte Hand ergeht sich in einer blumigen obligaten Sechzehntel deren Töne subtil ahnen, in Umrissen Öffnung die ersten fünf oder sechs Noten des Cantus firmus Melodie des Tenors. Wie in der ursprünglichen Hymne, sind das erste Paar von Phrasen wiederholt; die letzten drei Sätze machen für einen langen Druck auf die letzte G-Dur Kadenz, reich verlängert (in Bachs üblich plagalen / Subdominante Weg) durch die Lauf Bässe und Höhen obligaten unter dem Dach der anhaltenden G Pedal Ton des Tenors.
an jährlich vier Bach-Wochenenden (Donnerstag, Freitag & Sonntag) und in ergänzenden Sonderkonzerten das gesamte Vokalwerk von Johann Sebastian Bach auf. Die geistlichen Kantaten erklingen dabei im Zusammenhang mit ihrer ursprünglichen Bestimmung im Kirchenjahr.
Auf der Webseite zum Projekt finden Sie alle Informationen rund um Termine, Karten, Künstler:
Professionelle Qualität in Bild und Ton: Jede Woche kommt ein Chorsatz, eine Arie oder ein Choral hinzu! So können Sie mit Bach:vokal verbunden bleiben, auch wenn gerade kein Konzert ansteht.
Unter dem nachstehenden Link sind veröffentlichte Videos auf YouTube einsehbar..!!
Bei einem vom Bachhaus Eisenach neu erworbenen Pastellbild handelt es sich nach Angabe des Museums wahrscheinlich um ein authentisches zeitgenössisches Bach-Porträt. Es tauchte erstmals 1927/28 in der berühmten Sammlung Manfred Gorke auf. 1936 wurde es vom englischen Bachforscher Charles Sanford Terry als das Bach-Pastell identifiziert, das Bachs Sohn Carl Philipp Emanuel besessen hat. Zu dem gleichen Ergebnis gelangte der Kölner Musikwissenschaftler Georg Kinsky.
Weiterhin stelle ich für jeden Sonntag / Feiertag im Kirchenjahr für die Besucher von
„Volkers Klassikseiten J.S. Bach“
eine Hör- oder Sehprobe, Radio-Programme mit Bach-Kantaten und eine „Bach-Kantaten-Beschreibung“ für den entsprechenden Sonntag-Feiertag im Kirchenjahr zur Verfügung.
Am 01.03.2015 begehen wir den Sonntag Reminiszere
Der Name des Sonntags Reminiszere leitet sich vom Beginn der lateinischen Antiphon ab: „Reminiscere miserationum tuarum, Domine, et misericordiarum tuarum quae e saeculo sunt.“ (Ps 25, 6;)
Der Sonntag Reminiszere hat das Gleichnis von den bösen Weingärtnern zum Thema. Es geht dabei um das Verhältnis zwischen Gott und Mensch. Wohl wissend, was sie tun, bringen die Weingärtner den Sohn des Besitzers um, hoffend, dass sie dann den ganzen Besitz für sich einstreichen können. Ganz offensichtlich soll das Gleichnis darauf hindeuten, dass die Menschen, die eine Verantwortung von Gott übertragen bekommen haben (jeder), das ihnen Anvertraute lieber als ihr Eigentum ansehen wollen und dabei die Rechte Gottes zu mißachten (und damit auch seine Macht).
Die Frage dieses Sonntags und dieser Woche ist daher die nach unserem Verhältnis zu Gott. Sie wird allerdings schwierig zu beantworten sein, denn wie mißt man ein solches Verhältnis? Sobald man zu messen beginnt, ist man ja nicht mehr Betroffener, sondern „Richter“, und stellt sich damit jenseits dessen, was einen zutiefst persönlich angeht. Und das kann nicht gut gehen. Soll man andere den Maßstab anlegen lassen? Auch das ist nicht im Sinne des Evangeliums. Bleibt nur das „Innewerden“, das „Auf-Sich-Besinnen“, als Möglichkeit, über das eigene Verhältnis zu Gott nachzudenken und, falls nötig, Konsequenzen zu ziehen.
Wochenspruch:
Gott erweist seine Liebe zu uns darin, dass Christus für uns gestorben ist, als wir noch Sünder waren. (Röm 5, 8)
Johann Philipp Krieger (* 26. Februar 1649 in Nürnberg; † 6. Februar 1725 in Weißenfels) war ein deutscher Komponist, Organist und Kapellmeister.
Krieger wuchs als Sohn eines Teppichmachers und Garnfärbers auf und erhielt bereits in frühen Jahren eine musikalische Unterrichtung an Tasteninstrumenten. Ab dem achten Lebensjahr erhielt er Unterricht bei dem Nürnberger Musiker und Froberger Schüler Johann Drechsel. Weiteren Unterricht erhielt er auf Blas- und Streichinstrumenten von dem Gambisten Gabriel Schütz (1633-1710). Vorrangig beeinflusst wurde er während seiner Ausbildung jedoch von dem Organisten Paul Hainlein, vor allem hinsichtlich seiner späteren Zuwendung zum Orgelspiel.
Später ging Krieger nach Dänemark, wo er Schüler des Königlich Dänischen Organisten Johannes Schröder in Kopenhagen wurde. Gleichzeitig vertrat er diesen als Organisten an der Peterskirche. Parallel dazu erhielt er bei Kaspar Förster jun., seines Zeichens Königlich Dänischer Kapellmeister, Unterricht im Fach Tonsatz. Kurze Zeit nach Aufnahme seines Studiums wurde Krieger an der Orgel der Hauptkirche in Kopenhagen eingesetzt. Gegen 1667 erhielt er eine Berufung nach Christiania in Norwegen als Organist, die er auf Wunsch seiner Eltern jedoch nicht wahrnahm…
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Johann Philipp Krieger (1649-1725)
Ob Klavier, Orgel oder Blas- und Streichinstrumente – Johann Philipp Krieger war ein vielseitig talentierter Musiker.
Der am 26. Februar 1649 in Nürnberg geborene Johann Philipp Krieger war das Kind recht wohlhabender Eltern. Sein Vater Hans Krieger, ein Teppichmacher und Garnfärber, und seine Mutter Rosina konnten ihren beiden Söhnen bereits in früher Kindheit musikalischen Unterrichten bieten. Der kleine Johann Philipp muss dabei durch besondere Begabung aufgefallen sein, wenn der zeitgenössische Biograph Doppelmayr ausdrücklich berichtet, dass er das Klavier „schon in dem neundten Jahr seines Alters solches zu vieler Anhörenden Bewunderung gar nett spielen, nächst deme gleich alle Melodien, die man ihm vorsunge, nachzuschlagen, auch sonsten wohlgesetzte Arien von seiner Composition darzustellen, im Stand war“.
In Venedig studierte er bei Johann Rosenmüller Komposition und bei Rovettini Klavier. In Rom nahm Krieger Unterricht bei Abbatini und bei dem bekannten Organisten und Komponisten Bernardo Pasquini in Komposition und Klavier. Besonders der letztgenannte hat ihn stark beeinflusst. Daneben wurde er mit zahlreichen anderen Musikern wie Cavalli, Legrenzi, Ziani, Carissimi und Kirchner bekannt.
Nach kurzen Aufenthalten in Frankfurt und Kassel kam er im November 1677 als Kammermusiker und Kammerorganist an den Hof Herzog Augusts von Sachsen-Weißenfels nach Halle. Da der Herzog Krieger unbedingt an seinem Hof halten wollte, beförderte er ihn bereits nach einem halben Jahr zum Vizekapellmeister. Der Tod des Herzogs veränderte die Anstellung Kriegers erneut. Herzog Johann Adolph I., seit 1680 Nachfolger seines Vaters August, verlegte den Hof nach Weißenfels und ernannte Krieger zum Kapellmeister. In dieser Anstellung konnte er endlich seine künstlerischen Fähigkeiten voll entfalten.
Kurz vor seinem 76. Geburtstag starb Johann Philipp Krieger am 6. Februar 1725 in Weißenfels. Obwohl er als einer der wenigen vor Bach in unermüdlicher Arbeit zur deutschen Musik zurückfand, sie prägte und der Bachschen Kantate unmittelbar den Boden bereitete, ist er heute fast vergessen.
Video auf YouTube:
Johann Philipp Krieger –
Geistliches Werk: „Ich will in Friede fahren“
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CD-Vorstellung:
Johann Philipp Krieger (1649-1725)
Auch wenn seine Musik heutzutage eher Spezialisten ein Begriff sein dürfte, war Johann Philipp Krieger (1649- 1725) doch einer der führenden Komponisten Deutschlands unmittelbar vor Bach. Sein Verdienst liegt besonders in der Einführung italienischer und französischer Form- und Satztechniken. Die insgesamt zwanzig Geistlichen Konzerte aus der Sammlung ‚Musicalischer Seelen-Frieden‘, dem einzigen Druck geistlicher Musik Kriegers, sind in den Jahren 1690 bis 1696 entstanden. Neben ungefähr 2500 Kantaten gehört auch seine Instrumentalmusik zu den bedeutendsten Gattungsbeiträgen vor Bach. Um auf die bislang wenig beachteten Qualitäten Kriegers als Vokal- und Instrumentalkomponist aufmerksam zu machen, kann man sich wohl keine besseren Interpreten vorstellen als Dorothee Mields sowie die Hamburger Ratsmusik unter Simone Eckert.
Psalm 134: Ecce nunc benedicite Domino (Geistliches Konzert für Sopran, zwei Violinen und B.c.) – Sonata Quinta G-Dur Op.II (für Violine, Viola da gamba und B.c.) – Psalm 68: Es stehe Gott auf (Geistliches Konzert für Sopran, zwei Violinen und B.c.) – Sonata Sesta à doi a-Moll Op.II (für Violine, Viola da gamba und B.c.) – Psalm 65: Gott, man lobet dich in der Stille (Geistliches Konzert für Sopran, zwei Violinen und B.c.) – Sonata Quarta à doi F-Dur Op.II (für Violine, Viola da gamba und B.c.) – Psalm 31: Herr, auf dich trau ich (Geistliches Konzert für Sopran, zwei Violinen und B.c.)
Die dritte der von Bach für diesen Sonntag erhaltenen Kantaten ist
BWV 92 „Ich hab in Gottes Herz und Sinn“ von 1725,
eine neunsätzige Choralkantate, die auf ein Lied von Paul Gerhardt zurückgeht. Im Gegensatz zu den beiden Vorgängerwerken bezieht sich der aus dem Jahr 1647 stammende Text nicht ausdrücklich auf eine der festgesetzten Bibellesungen, sondern ermahnt die Gemeinde, sich Gott mit Herz und Sinn zu ergeben und ihm im Guten und im Bösen zu vertrauen. Das mag die Erklärung sein, warum das einleitende Oboenthemas in Melodieführung und Stimmung der zärtlichen Sopranarie ‚Komm in mein Herzenshaus’ aus BWV 80 ähnlich ist. Die einleitende Choralfantasie ist sorgfältig ausgearbeitet und weist in den drei einander imitierenden tiefen Stimmen heftige Spannungen auf. Spuren der Choralmelodie sucht man in ihr vergeblich, bis man gewahr wird, dass ihr Material aus den Instrumentalritornellen gewonnen ist, die zwischen die Zeilen des Chorals eingefügt sind.
Der zweite Satz ist ein kühnes Experiment, mit dem Bach den Bass seinen eigenen gemessenen Gesang der zweiten Choralstrophe nicht weniger als neunmal durch seine eigenen Anmerkungen in freier rezitativischer Form unterbrechen lässt, während der Continuo den Sinn der Worte tonmalerisch ausdeutet. Das alles hört sich ein bisschen an wie eine Lehrstunde zur Auslegung der Heiligen Schrift: Der Lehrer der Sonntagsschule erklärt geduldig, dass Gott ‚mich nur üben’ will, wenn das Leben mühselig wird, daher auch die beiläufigen Anspielungen auf Jonas und den Walfisch, den uns das unterirdische Grummeln im Continuo identifizieren hilft, und auf Petrus, der ‚stark im Glauben’ ist, was durch das kantige, mit Hilfe von Steigeisen bewerkstelligte Klettern hinauf zum Gipfel (hohes E) zum Ausdruck kommt. Unterdessen teilt Bach seinen Hörern mit, dass die Hauptstrophe des Chorals gleich wieder einsetzen wird, indem er sie jedes Mal kurz vor ihrem Erscheinen in diminuierter Form im Continuo ankündigt (oder gleichzeitig präsentiert). Es besteht die Gefahr, dass der Hörer durch das Übermaß an Informationen erdrückt wird, so wie angesichts jener verwirrenden Verkehrsschilder an Straßenkreuzungen, die Autofahrer blitzschnell entschlüsseln sollen, und die ganze Fülle lässt sich schwer bewältigen.
Dergleichen Probleme sind in der sich anschließenden Tenor-Arie ‚Seht! wie reißt, wie bricht, wie fällt’ nicht vorhanden. Sie findet Bach in apokalyptischer Stimmung vor. Hier verlagert sich die Tonmalerei auf eine sehr viel größere Leinwand: Die in Rubensmanier kühn dahinfegenden Pinselstriche, die Tiraden in den ersten Violinen (mit weiten Sprüngen und schroffen Rhythmen) im Wechsel mit viernotigen Motiven der beiden mittleren Stimmen und das sich in Gegenrichtung bewegende Continuo setzen eine riesige Energie frei. All das trägt dazu bei, einen Eindruck davon zu vermitteln, ‚wie reißt, wie bricht, wie fällt, was Gottes starker Arm nicht hält’. Das Stück verlangt vom Sänger eine äußerst virtuose Leistung; es ist eindrucksvoll, aber absichtlich unerquicklich.
Die Choralmelodie kehrt, spärlich verziert, im vierten Satz wieder, der Gottes ‚Weisheit und Verstand’ als obersten Hüter der Zeit rühmt (‚Zeit, Ort und Stund ist ihm bekannt, zu tun und auch zu lassen’). Sie wird hier sachlicher vorgetragen als in ähnlichen Modellen, und das legte mir nahe, die hinter dem Instrumentalensemble postierten Altstimmen unisono statt solistisch zu führen. Folglich wird nun der Hintergrund – zwei Oboen d’amore, die in fugiertem Austausch miteinander verkettet sind (ohne dass in fünfundfünfzig Takten eine Stelle vorgesehen wäre, wo sie Atem schöpfen könnten) und zusammen mit dem Continuo eine Art dreistimmige Invention schaffen –zum Vordergrund.
‚Das Brausen von den rauen Winden’ kehrt im sechsten Satz wieder, heraufbeschworen durch den lebhaften Austausch zwischen Cello und Bassist. Bach verwertet hier einen Gedanken aus seiner allerersten Kantate (BWV 150, Nr. 5), in der das gleiche Motiv dazu verwendet wurde, Zedern zu beschreiben, die ‚von den Winden oft viel Ungemach empfinden’. Hier dient der Vergleich dazu, die Botschaft des B-Teils hervorzuheben – wie ‚des Kreuzes Ungestüm schafft bei den Christen Frucht’. (Die in der Bedeutung des Wortes ‚Ungestüm’angelegte ‚Heftigkeit’ bezieht sich, wie ich meine, auch auf die Brutalität eines Todes durch Kreuzigung.) Für mich ist das Bild ‚brausender rauer Winde’, die ‚volle Ähren’ bringen, irritierend. Wind hat für Bauern gewöhnlich die umgekehrte Wirkung: Eines der Dinge, die wir zur Zeit der Ernte fürchten müssen, ist ein unberechenbarer Sturm, der das Getreide flach legt und den möglichen Ertrag vernichtet.
Ein zweites Mal unterbricht nun Bach die Choralstrophe (Nr. 7) mit Kommentaren in rezitativischer Form, die sich von der tiefsten zur höchsten Stimme bewegen. Genau an der Stelle, wo der Choraltext ausgesprochen persönlich wird (‚Ei nun, mein Gott, so fall ich dir getrost in deine Hände‘) und den Hörer eigentlich einen solistischen Vortrag erwarten ließe (wie in Nr. 2), vertont ihn Bach als vierstimmigen Choral über einer teilweise unabhängigen Continuolinie. Linde Düfte bringt die von Oboe und Streicherpizzicati begleitete pastorale Sopranarie ‚Meinem Hirten bleib ich treu’ (Nr. 8). Wunderbar ist die Doppeldeutigkeit des rhythmischen Akzents: Bach lässt den Hörer eine Folge zweitaktiger Einheiten erwarten, um dann plötzlich vier Takte zu verklammern. Bei ihrem bezaubernden Schluss – ‚Amen: Vater, nimm mich an!’ – sind Unschuld, Vertrauen und Fragilität zur Einheit verschmolzen.
BWV 84 – „Ich bin vergnügt mit meinem Glücke“ BWV 92 – „Ich hab in Gottes Herz und Sinn“ BWV 144 – „Nimm, was dein ist, und gehe hin“
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Bachfest Leipzig vom 12.06. bis 21.06.2015
“So herrlich stehst du, liebe Stadt!”
”Das Bachfest 2015 steht unter dem Motto “So herrlich stehst Du, liebe Stadt!”. Zum Jubiläum der Ersterwähnung Leipzigs vor 1.000 Jahren werden musikalische Werke aufgeführt, die in der sächsischen Metropole entstanden oder mit ihrem Musikleben unmittelbar verbunden sind.
Vom 12. bis 21. Juni 2015 sind namhafte Künstler und Ensembles eingeladen, darunter Sir J. E. Gardiner, Philippe Herreweghe und das Collegium Vocale Gent, Masaaki Suzuki und als “Ensemble in residence” das Ensemble 1704 unter Leitung von Vaclav Luks.
Der Ticketverkauf für das Bachfest Leipzig 2015 beginnt am 15. Oktober 2014.
Die Leipziger Thomaskirche ist voll, wenn der Thomanerchor gemeinsam mit Musikern des Gewandhausorchesters Werke Johann Sebastian Bachs aufführen. Der Klang und die Atmosphäre an historischer Stätte bieten der Phantasie breiten Raum, und viele Zuhörer wähnen sich um gut 300 Jahre zurückversetzt. Aber klang Bach 1730 auch schon so wie heute? Wurde das Konzert auch damals so aufgeführt? Den Fragen geht im Bach-Archiv Dr. Andreas Glöckner, Dramaturg des alljährlichen Bach-Fests, nach. Wie? Mit Klangexperimenten.
Video von Sir J. E Gardiner im Rahmen der Gerda Henkel-Stiftung
EPISODE 11 | Sir John Eliot Gardiner über Johann Sebastian Bach
Bach schützte seine Privatsphäre und achtete sehr darauf, was an die Öffentlichkeit gelangen durfte. Das macht bis heute eine Rekonstruktion seines Lebens und seiner Persönlichkeit äußerst schwierig. Der Präsident des Bach-Archivs, Sir John Eliot Gardiner, vergleicht die mühsame Forschungsarbeit mit der Rekonstruktion einer Statue aus vielen kleinen Einzelteilen. Ziel ist es, das verzerrte Bild des perfekten Komponisten, das frühere Biographien hervorgerufen haben, zu korrigieren. Denn Bach war alles andere als perfekt.
Zum Video über den nachstehenden Link oder in das Bild klicken..!!
J.S. Bach Cantata – BWV 125„Mit Fried und Freud ich fahr dahin““
Die DVD enthält die Filmaufnahmen der kompletten Kantate, den Einführungsworkshop sowie die Reflexion des Referenten. Zudem beinhaltet die DVD das Filmportrait der J. S. Bach-Stiftung.
Kantate BWV 125 zum Fest Mariae Reinigung für Altus, Tenor und Bass, Vokalensemble, Corno, Flauto traverso, Oboe d’amore, Streicher und Continuo Solisten:
an jährlich vier Bach-Wochenenden (Donnerstag, Freitag & Sonntag) und in ergänzenden Sonderkonzerten das gesamte Vokalwerk von Johann Sebastian Bach auf. Die geistlichen Kantaten erklingen dabei im Zusammenhang mit ihrer ursprünglichen Bestimmung im Kirchenjahr.
Auf der Webseite zum Projekt finden Sie alle Informationen rund um Termine, Karten, Künstler:
Professionelle Qualität in Bild und Ton: Jede Woche kommt ein Chorsatz, eine Arie oder ein Choral hinzu! So können Sie mit Bach:vokal verbunden bleiben, auch wenn gerade kein Konzert ansteht.
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Weiterhin stelle ich für jeden Sonntag / Feiertag im Kirchenjahr für die Besucher von
„Volkers Klassikseiten J.S. Bach“
eine Hör- oder Sehprobe, Radio-Programme mit Bach-Kantaten und eine „Bach-Kantaten-Beschreibung“ für den entsprechenden Sonntag-Feiertag im Kirchenjahr zur Verfügung.
Am 24.02.2013 begehen wir den Sonntag Reminiszere
Der Name des Sonntags Reminiszere leitet sich vom Beginn der lateinischen Antiphon ab: „Reminiscere miserationum tuarum, Domine, et misericordiarum tuarum quae e saeculo sunt.“ (Ps 25, 6;)
Der Sonntag Reminiszere hat das Gleichnis von den bösen Weingärtnern zum Thema. Es geht dabei um das Verhältnis zwischen Gott und Mensch. Wohl wissend, was sie tun, bringen die Weingärtner den Sohn des Besitzers um, hoffend, dass sie dann den ganzen Besitz für sich einstreichen können. Ganz offensichtlich soll das Gleichnis darauf hindeuten, dass die Menschen, die eine Verantwortung von Gott übertragen bekommen haben (jeder), das ihnen Anvertraute lieber als ihr Eigentum ansehen wollen und dabei die Rechte Gottes zu mißachten (und damit auch seine Macht).
Die Frage dieses Sonntags und dieser Woche ist daher die nach unserem Verhältnis zu Gott. Sie wird allerdings schwierig zu beantworten sein, denn wie mißt man ein solches Verhältnis? Sobald man zu messen beginnt, ist man ja nicht mehr Betroffener, sondern „Richter“, und stellt sich damit jenseits dessen, was einen zutiefst persönlich angeht. Und das kann nicht gut gehen. Soll man andere den Maßstab anlegen lassen? Auch das ist nicht im Sinne des Evangeliums. Bleibt nur das „Innewerden“, das „Auf-Sich-Besinnen“, als Möglichkeit, über das eigene Verhältnis zu Gott nachzudenken und, falls nötig, Konsequenzen zu ziehen.
Wochenspruch:
Gott erweist seine Liebe zu uns darin, dass Christus für uns gestorben ist, als wir noch Sünder waren. (Röm 5, 8)
*) Wegen fehlender Biographie-Angaben vom Ensemble – „Les Amis de Philippe“ und „Cantus Wettinianus“ ein Kurztext aus einer Konzert-Rezension:
Ludger Rémy, einer der international führenden Dirigenten bei der Wiederentdeckung älterer Musik und Professor an der Dresdner Musikhochschule, hat sich gemeinsam mit seinem Orchester „Les Amis de Philippe“ und dem „Cantus Wettinianus“ einem neuerlichen musikalischen Ausgrabungsprojekt gestellt. In Zusammenarbeit mit dem Eisenacher Musikwissenschaftler Claus Oefner hat er die lange Zeit still schlummernden Werke (heute im Thüringischen Landesmusikarchiv Weimar sicher verwahrt) ausgewählt und aufbereitet……
Johann Philipp Krieger (* 26. Februar 1649 in Nürnberg; † 6. Februar 1725 in Weißenfels) war ein deutscher Komponist, Organist und Kapellmeister.
Krieger wuchs als Sohn eines Teppichmachers und Garnfärbers auf und erhielt bereits in frühen Jahren eine musikalische Unterrichtung an Tasteninstrumenten. Ab dem achten Lebensjahr erhielt er Unterricht bei dem Nürnberger Musiker und Froberger Schüler Johann Drechsel. Weiteren Unterricht erhielt er auf Blas- und Streichinstrumenten von dem Gambisten Gabriel Schütz (1633-1710). Vorrangig beeinflusst wurde er während seiner Ausbildung jedoch von dem Organisten Paul Hainlein, vor allem hinsichtlich seiner späteren Zuwendung zum Orgelspiel.
Später ging Krieger nach Dänemark, wo er Schüler des Königlich Dänischen Organisten Johannes Schröder in Kopenhagen wurde. Gleichzeitig vertrat er diesen als Organisten an der Peterskirche. Parallel dazu erhielt er bei Kaspar Förster jun., seines Zeichens Königlich Dänischer Kapellmeister, Unterricht im Fach Tonsatz. Kurze Zeit nach Aufnahme seines Studiums wurde Krieger an der Orgel der Hauptkirche in Kopenhagen eingesetzt. Gegen 1667 erhielt er eine Berufung nach Christiania in Norwegen als Organist, die er auf Wunsch seiner Eltern jedoch nicht wahrnahm…
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Auf eine Sendung möchte ich hinweisen, die im mdr-Fernsehen am 5. März 2013 um 21:15 Uhr ausgestrahlt wird.
„Geschichte Mitteldeutschlands“
Johann Philipp Krieger (1649-1725)
Ob Klavier, Orgel oder Blas- und Streichinstrumente – Johann Philipp Krieger war ein vielseitig talentierter Musiker.
Der am 26. Februar 1649 in Nürnberg geborene Johann Philipp Krieger war das Kind recht wohlhabender Eltern. Sein Vater Hans Krieger, ein Teppichmacher und Garnfärber, und seine Mutter Rosina konnten ihren beiden Söhnen bereits in früher Kindheit musikalischen Unterrichten bieten. Der kleine Johann Philipp muss dabei durch besondere Begabung aufgefallen sein, wenn der zeitgenössische Biograph Doppelmayr ausdrücklich berichtet, dass er das Klavier „schon in dem neundten Jahr seines Alters solches zu vieler Anhörenden Bewunderung gar nett spielen, nächst deme gleich alle Melodien, die man ihm vorsunge, nachzuschlagen, auch sonsten wohlgesetzte Arien von seiner Composition darzustellen, im Stand war“.
In Venedig studierte er bei Johann Rosenmüller Komposition und bei Rovettini Klavier. In Rom nahm Krieger Unterricht bei Abbatini und bei dem bekannten Organisten und Komponisten Bernardo Pasquini in Komposition und Klavier. Besonders der letztgenannte hat ihn stark beeinflusst. Daneben wurde er mit zahlreichen anderen Musikern wie Cavalli, Legrenzi, Ziani, Carissimi und Kirchner bekannt.
Nach kurzen Aufenthalten in Frankfurt und Kassel kam er im November 1677 als Kammermusiker und Kammerorganist an den Hof Herzog Augusts von Sachsen-Weißenfels nach Halle. Da der Herzog Krieger unbedingt an seinem Hof halten wollte, beförderte er ihn bereits nach einem halben Jahr zum Vizekapellmeister. Der Tod des Herzogs veränderte die Anstellung Kriegers erneut. Herzog Johann Adolph I., seit 1680 Nachfolger seines Vaters August, verlegte den Hof nach Weißenfels und ernannte Krieger zum Kapellmeister. In dieser Anstellung konnte er endlich seine künstlerischen Fähigkeiten voll entfalten.
Kurz vor seinem 76. Geburtstag starb Johann Philipp Krieger am 6. Februar 1725 in Weißenfels. Obwohl er als einer der wenigen vor Bach in unermüdlicher Arbeit zur deutschen Musik zurückfand, sie prägte und der Bachschen Kantate unmittelbar den Boden bereitete, ist er heute fast vergessen.
(Textauszüge mdr)
Video auf YouTube:
Johann Philipp Krieger –
Geistliches Werk: „Ich will in Friede fahren“
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CD-Vorstellung:
Johann Philipp Krieger (1649-1725)
Auch wenn seine Musik heutzutage eher Spezialisten ein Begriff sein dürfte, war Johann Philipp Krieger (1649- 1725) doch einer der führenden Komponisten Deutschlands unmittelbar vor Bach. Sein Verdienst liegt besonders in der Einführung italienischer und französischer Form- und Satztechniken. Die insgesamt zwanzig Geistlichen Konzerte aus der Sammlung ‚Musicalischer Seelen-Frieden‘, dem einzigen Druck geistlicher Musik Kriegers, sind in den Jahren 1690 bis 1696 entstanden. Neben ungefähr 2500 Kantaten gehört auch seine Instrumentalmusik zu den bedeutendsten Gattungsbeiträgen vor Bach. Um auf die bislang wenig beachteten Qualitäten Kriegers als Vokal- und Instrumentalkomponist aufmerksam zu machen, kann man sich wohl keine besseren Interpreten vorstellen als Dorothee Mields sowie die Hamburger Ratsmusik unter Simone Eckert.
Psalm 134: Ecce nunc benedicite Domino (Geistliches Konzert für Sopran, zwei Violinen und B.c.) – Sonata Quinta G-Dur Op.II (für Violine, Viola da gamba und B.c.) – Psalm 68: Es stehe Gott auf (Geistliches Konzert für Sopran, zwei Violinen und B.c.) – Sonata Sesta à doi a-Moll Op.II (für Violine, Viola da gamba und B.c.) – Psalm 65: Gott, man lobet dich in der Stille (Geistliches Konzert für Sopran, zwei Violinen und B.c.) – Sonata Quarta à doi F-Dur Op.II (für Violine, Viola da gamba und B.c.) – Psalm 31: Herr, auf dich trau ich (Geistliches Konzert für Sopran, zwei Violinen und B.c.)
Die dritte der von Bach für diesen Sonntag erhaltenen Kantaten ist
BWV 92 „Ich hab in Gottes Herz und Sinn“ von 1725,
eine neunsätzige Choralkantate, die auf ein Lied von Paul Gerhardt zurückgeht. Im Gegensatz zu den beiden Vorgängerwerken bezieht sich der aus dem Jahr 1647 stammende Text nicht ausdrücklich auf eine der festgesetzten Bibellesungen, sondern ermahnt die Gemeinde, sich Gott mit Herz und Sinn zu ergeben und ihm im Guten und im Bösen zu vertrauen. Das mag die Erklärung sein, warum das einleitende Oboenthemas in Melodieführung und Stimmung der zärtlichen Sopranarie ‚Komm in mein Herzenshaus’ aus BWV 80 ähnlich ist. Die einleitende Choralfantasie ist sorgfältig ausgearbeitet und weist in den drei einander imitierenden tiefen Stimmen heftige Spannungen auf. Spuren der Choralmelodie sucht man in ihr vergeblich, bis man gewahr wird, dass ihr Material aus den Instrumentalritornellen gewonnen ist, die zwischen die Zeilen des Chorals eingefügt sind.
Der zweite Satz ist ein kühnes Experiment, mit dem Bach den Bass seinen eigenen gemessenen Gesang der zweiten Choralstrophe nicht weniger als neunmal durch seine eigenen Anmerkungen in freier rezitativischer Form unterbrechen lässt, während der Continuo den Sinn der Worte tonmalerisch ausdeutet. Das alles hört sich ein bisschen an wie eine Lehrstunde zur Auslegung der Heiligen Schrift: Der Lehrer der Sonntagsschule erklärt geduldig, dass Gott ‚mich nur üben’ will, wenn das Leben mühselig wird, daher auch die beiläufigen Anspielungen auf Jonas und den Walfisch, den uns das unterirdische Grummeln im Continuo identifizieren hilft, und auf Petrus, der ‚stark im Glauben’ ist, was durch das kantige, mit Hilfe von Steigeisen bewerkstelligte Klettern hinauf zum Gipfel (hohes E) zum Ausdruck kommt. Unterdessen teilt Bach seinen Hörern mit, dass die Hauptstrophe des Chorals gleich wieder einsetzen wird, indem er sie jedes Mal kurz vor ihrem Erscheinen in diminuierter Form im Continuo ankündigt (oder gleichzeitig präsentiert). Es besteht die Gefahr, dass der Hörer durch das Übermaß an Informationen erdrückt wird, so wie angesichts jener verwirrenden Verkehrsschilder an Straßenkreuzungen, die Autofahrer blitzschnell entschlüsseln sollen, und die ganze Fülle lässt sich schwer bewältigen.
Dergleichen Probleme sind in der sich anschließenden Tenor-Arie ‚Seht! wie reißt, wie bricht, wie fällt’ nicht vorhanden. Sie findet Bach in apokalyptischer Stimmung vor. Hier verlagert sich die Tonmalerei auf eine sehr viel größere Leinwand: Die in Rubensmanier kühn dahinfegenden Pinselstriche, die Tiraden in den ersten Violinen (mit weiten Sprüngen und schroffen Rhythmen) im Wechsel mit viernotigen Motiven der beiden mittleren Stimmen und das sich in Gegenrichtung bewegende Continuo setzen eine riesige Energie frei. All das trägt dazu bei, einen Eindruck davon zu vermitteln, ‚wie reißt, wie bricht, wie fällt, was Gottes starker Arm nicht hält’. Das Stück verlangt vom Sänger eine äußerst virtuose Leistung; es ist eindrucksvoll, aber absichtlich unerquicklich.
Die Choralmelodie kehrt, spärlich verziert, im vierten Satz wieder, der Gottes ‚Weisheit und Verstand’ als obersten Hüter der Zeit rühmt (‚Zeit, Ort und Stund ist ihm bekannt, zu tun und auch zu lassen’). Sie wird hier sachlicher vorgetragen als in ähnlichen Modellen, und das legte mir nahe, die hinter dem Instrumentalensemble postierten Altstimmen unisono statt solistisch zu führen. Folglich wird nun der Hintergrund – zwei Oboen d’amore, die in fugiertem Austausch miteinander verkettet sind (ohne dass in fünfundfünfzig Takten eine Stelle vorgesehen wäre, wo sie Atem schöpfen könnten) und zusammen mit dem Continuo eine Art dreistimmige Invention schaffen –zum Vordergrund.
‚Das Brausen von den rauen Winden’ kehrt im sechsten Satz wieder, heraufbeschworen durch den lebhaften Austausch zwischen Cello und Bassist. Bach verwertet hier einen Gedanken aus seiner allerersten Kantate (BWV 150, Nr. 5), in der das gleiche Motiv dazu verwendet wurde, Zedern zu beschreiben, die ‚von den Winden oft viel Ungemach empfinden’. Hier dient der Vergleich dazu, die Botschaft des B-Teils hervorzuheben – wie ‚des Kreuzes Ungestüm schafft bei den Christen Frucht’. (Die in der Bedeutung des Wortes ‚Ungestüm’angelegte ‚Heftigkeit’ bezieht sich, wie ich meine, auch auf die Brutalität eines Todes durch Kreuzigung.) Für mich ist das Bild ‚brausender rauer Winde’, die ‚volle Ähren’ bringen, irritierend. Wind hat für Bauern gewöhnlich die umgekehrte Wirkung: Eines der Dinge, die wir zur Zeit der Ernte fürchten müssen, ist ein unberechenbarer Sturm, der das Getreide flach legt und den möglichen Ertrag vernichtet.
Ein zweites Mal unterbricht nun Bach die Choralstrophe (Nr. 7) mit Kommentaren in rezitativischer Form, die sich von der tiefsten zur höchsten Stimme bewegen. Genau an der Stelle, wo der Choraltext ausgesprochen persönlich wird (‚Ei nun, mein Gott, so fall ich dir getrost in deine Hände‘) und den Hörer eigentlich einen solistischen Vortrag erwarten ließe (wie in Nr. 2), vertont ihn Bach als vierstimmigen Choral über einer teilweise unabhängigen Continuolinie. Linde Düfte bringt die von Oboe und Streicherpizzicati begleitete pastorale Sopranarie ‚Meinem Hirten bleib ich treu’ (Nr. 8). Wunderbar ist die Doppeldeutigkeit des rhythmischen Akzents: Bach lässt den Hörer eine Folge zweitaktiger Einheiten erwarten, um dann plötzlich vier Takte zu verklammern. Bei ihrem bezaubernden Schluss – ‚Amen: Vater, nimm mich an!’ – sind Unschuld, Vertrauen und Fragilität zur Einheit verschmolzen.
BWV 84 – „Ich bin vergnügt mit meinem Glücke“
BWV 92 – „Ich hab in Gottes Herz und Sinn“
BWV 144 – „Nimm, was dein ist, und gehe hin“
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Bachfest Leipzig 2013 – “Vita Christi”
vom 14.06.2013 – 23.06.2013
Erstmals wagt sich ein Veranstalter daran, die theologischen, dramaturgischen und kompositionstechnischen Verbindungslinien der großen oratorischen Kompositionen Bachs in eine unmittelbare Beziehung zu setzen:
am 21.6.2013, in der Nikolaikirche, Leipzig um 20 Uhr
werden die entscheidenden Stationen der Vita Christi an diesen Konzertabenden zu einem einzigartigen Musikerlebnis. Umrahmt werden die Aufführungen von den Magnificat -Kompositionen von
Für alle, die am 25. Januar 2013 bei der Veranstaltung vom Bach-Archiv nicht live dabei sein konnten, hier nochmals Teil 1 der Gesprächsreihe zum bevorstehenden Bachfest 2013 unter dem Motto “Vita Christi” zum Nachhören und Sehen als Video:
J.S. Bach Cantata – BWV 125„Mit Fried und Freud ich fahr dahin““
Die DVD enthält die Filmaufnahmen der kompletten Kantate, den Einführungsworkshop sowie die Reflexion des Referenten. Zudem beinhaltet die DVD das Filmportrait der J. S. Bach-Stiftung.
Kantate BWV 125 zum Fest Mariae Reinigung für Altus, Tenor und Bass, Vokalensemble, Corno, Flauto traverso, Oboe d’amore, Streicher und Continuo Solisten: