Erschreckende Horror-Preise und neue Entwicklungen für das kommende Bachfest 2018 in Leipzig!
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Am Samstag, 10. juni 2017 kündigte das Bach-Archiv schließlich einen Knüller an. Zum Auftakt der nächsten Auflage 2018 werden an drei Tagen die 30 besten Bach-Kantaten zyklisch zu hören sein. Für den Leipziger Kantaten-Ring verpflichteten die Organisatoren einige der profiliertesten Bach-Ensembles unserer Zeit.
Die Karten kosten im Abonnement zwischen 100 und 500 Euro.Ohnehin wird sich das bislang kirchenlastige Bachfest im kommenden Jahr noch stärker in Richtung eines Musikfestivals entwickeln.
Davon zeugen die Aufführungen beider großer Bach-Passionen ebenso wie eine stärkere Einbindung des Gewandhauses als Spielstätte. Passionen, Klavierübung und Wohltemperiertes Klavier werden als Aufführungszyklen angeboten.
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Mitteilung vom Bach-Archiv Leipzig vom 10. Juni 2017
Vorschau auf das Bachfest 2 0 1 8
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Auch wenn das Bachfest Leipzig gerade erst begonnen hat, die Pläne für nächstes Jahr 2018 stehen schon fest.
An zwei Tagen werden in zehn Konzerten 30 Bachkantaten als „Kantatenring“ aufgeführt.
Bachfest Leipzig 2017: Sir John Eliot Gardiner, Praesident des Bach-Archivs Leipzig, spricht zur Eroeffnung in der Leipziger Thomaskirche. (Foto: Jens Schlueter/Bachfest Leipzig 2017)
Damit knüpfen die Veranstalter an den großen Erfolg des Kantatentages im vergangenen Jahr und in diesem Jahr an. „Wir werden als Zyklus ein komplettes Kirchenjahr simulieren vom 1. Advent, bis zum 27. Sonntag nach Trinitatis.“ Ein Kantatenmarathon der Durchhaltevermögen erfordert. Doch besonders Besucher aus dem Ausland interessierten sich für diese kompakten Angebote, sagt Alexander Steinhilber. „Die Menschen kommen nach Leipzig, um Bach an den Original Spielstätten zu erleben und da darf es dann auch gerne mal ein bisschen mehr sein.“
Eroeffnung Bachfest Leipzig 2017: Der Thomanerchor Leipzig, der ThomasSchulChor und das Haendelfestspielorchester Halle musizieren unter der Leitung von Thomaskantor Gotthold Schwarz. Foto: Jens Schlueter/Bachfest Leipzig 2017
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Veröffentlicht am 08.06.2017
Leipzig Ring of Cantatas at Bachfest Leipzig 2018
/ Leipziger Kantatenring im Bachfest Leipzig 2018 8-10 June 2018
The 30 best Bach Cantatas in one Weekend 10 Concerts in Bach’s Leipzig Churches The Best Artists:
Weiterhin stelle ich für jeden Sonntag / Feiertag im Kirchenjahr für die Besucher von
„Volkers Klassikseiten J.S. Bach“
eine Hör- oder Sehprobe, Radio-Programme mit Bach-Kantaten und eine „Bach-Kantaten-Beschreibung“ für den entsprechenden Sonntag-Feiertag im Kirchenjahr zur Verfügung.
Am 01.01.2017 begehen wir das „Neujahrsfest“
Im 6. Jahrhundert erst begann man, den Neujahrstag als Tag der Beschneidung und Namengebung Jesu zu feiern. Auch Martin Luther hat dann auf diesen Sinn des Neujahrstages großen Wert gelegt. Erst im Lauf des 17. Jahrhunderts ging der protestantischen Kirche dieser Sinn verloren, immer mehr wurde der Jahresanfang einziger Inhalt des Tages, wobei man sagen muss, dass es sich bei dem Neujahrstag wohl um den wichtigsten profanen Feiertag, eben den des Neuanfangs, handelt.
Die liturgische Farbe ist weiß, da der Neujahrstag kein eigener Festtag der Kirche ist, sondern ein Tag, der in die Zeit des Christfestes einzuordnen ist. An diesem Tag denken wir besonders an Simeon, der im Tempel auf den Trost Israels wartete in der Gewißheit, dass Gott seine Verheißung erfüllen würde. Als er das Kind Jesus von den Eltern gebracht sieht, preist er es als das Licht der Heiden und die Freude Israels. Wir stimmen froh und dankbar in diesen Lobpreis ein.
Der Neujahrstag sollte richtigerweise mit dem Proprium des Tages der Beschneidung und Namengebung Jesu begangen werden. Wenn er allerdings als Neujahrstag begangen wird, liegt der Schwerpunkt auf der Tatsache, dass wir unsere Zukunft nicht in der Hand haben, sondern allein Gott. Dies wird besonders schön deutlich in der Epistel, der die Worte „so Gott will und wir leben…“ entnommen sind, aber auch in der alttestamentlichen Lesung, in der Gottes Ordnungen der Schlüssel sind dafür, dass Gott bei allem ist, was Josua tun wird. Die anderen Perikopen unterstreichen noch einmal, dass der Mensch sich zwar vieles ausdenken kann, aber Gott wird seinen Schritt lenken. So sind wir zwar nicht Marionetten; es wird uns aber gut tun, der Tatsache bewusst zu werden, dass wir nicht allein sind in unserem Bemühen.
Am Neujahrstag denken wir besonders daran, dass all unser Tun nicht durch unser Wollen bestimmt ist, sondern durch Gottes handeln an und mit uns. Aber er ist es auch, auf den wir uns ganz und gar verlassen können, der uns befähigt, nach seinem Willen zu handeln, und der uns bewahrt, wenn wir seinen Worten Vertrauen schenken.
Wochenspruch:
Alles, was ihr tut mit Worten oder mit Werken, das tut alles im Namen des Herrn Jesus und dankt Gott, dem Vater, durch ihn. (Kol 3, 17)
Sendung: „Cantica“ am Sonntag 06:30 Uhr bis 07:00 Uhr
Wiederholung: um 23:00 – 23:30 Uhr
Johann Sebastian Bach
J.S. Bach Magnifikat BWV 243 in der Vorstellung
„Grandioser Lobpreis“
Es stellt im Gesamtwerk von Bach eine Besonderheit dar. Zum einen ist das Werk mit 35 Minuten Aufführungsdauer recht knapp und prägnant komponiert, zum anderen sprudelt es nur so vor musikalischen Einfällen.
Außerdem ist es eines der wenigen Werke, die Bach auf Latein komponierte. Textliche Grundlage der Vertonung ist der Lobpreis („Magnifikat“) der Maria aus dem Lukasevangelium. Die Gottesmutter spricht die Worte über Gottes segensreiches Handeln bei ihrem Besuch bei Elisabeth. Das Loben der Gottesmutter drückt Bach buchstäblich mit Pauken und Trompeten aus, besonders der erste Satz klingt außerordentlich festlich.
In mehreren Abschnitten beschreibt das Magnifikat das Handeln Gottes an den Menschen allgemein, aber auch speziell an Maria. Auf die Niedrigkeit seiner Magd hat er geschaut, so heißt es zum Beispiel und spielt darauf an, dass Maria den Sohn Gottes gebären soll. Bach fügt diese Worte in einer wunderbaren Arie für Sopran solo mit dem Satz: „Siehe von nun an preisen mich selig alle Geschlechter“ zusammen, der vom Chor kraftvoll ausgedrückt wird. Die makellose Stimmführung des Soprans steht für Maria, der Chor für die Generationen, die Maria selig preisen werden…..
Aufnahme der Bach-Rilling-Edition. Interpreten sind die Gächinger Kantorei und das Bach-Collegium Stuttgart sowie als Solisten Helen Donath, Marga Hoeffgen, Adalbert Kraus und Siegmund Nimsgern.
Im Anschluss daran sind Stücke aus dem 4. Teil des Bach’schen Weihnachtsoratoriums zu hören, die auf das Evangelium des Tages eingehen: „Immanuel, o süßes Wort“ und die Echo-Arie „Flösst, mein Heiland, flösst dein Namen“ – in einer Aufnahme aus der Leipziger Thomaskirche.
Sebastian Knüpfer (auch Knüpffer, getauft am 6. (od. 7.) September 1633 in Asch (böhmisches Vogtland, später Böhmen); † 10. Oktober 1676 in Leipzig) war ein deutscher Komponist und Kirchenmusiker.
Der Sohn des Ascher Kantors und Organisten Thomas Knüpfer erhielt die erste Ausbildung bei seinem Vater. Es ist überliefert, dass er bereits mit zehn Jahren in seinem Heimatort den Organistendienst versah. Von 1646 bis 1654 besuchte er das Gymnasium in Regensburg, wo zu seinen wichtigsten Lehrern der dortige Ephorus Balthasar Balduin, der Sohn Friedrich Balduins wurde. Später ging nach Leipzig, wo er unter anderem unter Johann Adam Scherzer Philosophie studierte. Hier konnte er 1657 mit Unterstützung Johann Philippis die Nachfolge Tobias Michaels im Amt des Thomaskantors der Thomasschule antreten. Um Knüpfer bildete sich ein Kreis angesehener Musiker (u. a. der Nikolaikantor Elias Nathusius, die Thomasorganisten Gerhard Preisensin und Jakob Weckmann und der ArztJohann Kaspar Horn), der Leipzig den Ruf eines bedeutenden Musikzentrums einbrachte. I
n der Laudatio zum Tode Knüpfers hieß es: „Die Wahl Knüpfers gereichte dem Musikleben Leipzigs zum Heile und dem Thomaskantorat zum Segen.“ Neben seiner musikalischen Tätigkeit machte er sich auch als Philologe einen guten Namen. 1658 heiratete er Maria Sabina Hagen, mit welcher er drei Söhne und zwei Töchter hatte. In Asch wurde 1925 ein Platz nach ihm benannt.
Die musikalischen Qualitäten des jungen Knüpfer waren in Leipzig sehr anerkannt, nach dem Tod von Tobias Michael im Juni 1657, wurde er im Alter von nur 24 Jahren zum Thomaskantor ernannt. Die Ernennung Knüpfer war eine weise Entscheidung: Dank seines Engagements genoss die Leipziger Kirchenmusik eine Pracht und Herrlichkeit, die früher unbekannt war. Abschriften der geistlichen Werke Knüpfer’s zirkuliert im gesamten deutschsprachigen Raum und wurden begehrte Sammlerobjekte. Durch die Verbreitung seiner Werke wurde der Ruhm des Komponisten in Deutschland weit verbreitet. Nach 19 Jahren fruchtbarer Arbeit, starb er am 10. Oktober 1676 im Alter von nur 43 Jahren in Leipzig.
Die meisten Werke Knüpfers sind nie gedruckt worden. Er schrieb Motetten, Geistliche Konzerte, Kantaten und Messen. Er komponierte für die Kaiserkrönung Leopolds I. 1658 und für den Aachener Frieden von 1668. 1663 erschien eine Sammlung von Madrigalen und Kanzonetten im Druck.
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CD – Geistliche Werke vom Thomaskantor Sebastian Knüpfer
CD-Inhalt: Vom Himmel hoch, da komm ich her – Was mein Gott will, das gescheh allzeit – Wenn mein Stündlein vorhanden ist – Ach Herr, strafe mich nicht in deinem Zorn – Quemadmodum desiderat cervus… /
Herr Christ der einig Gottes Sohn
Für uns ein Mensch geboren
Gott ist mein Trost mein‘ Zuversicht
Artist: Carolyn Sampson (Sopran)• Rebecca Outram (Sopran), Robin Blaze (Countertenor) • Charles Daniels (Tenor) • James Gilchrist (Tenor) • Peter Harvey (Bass) • The King’s Consort, Robert King (Dirigent)
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Sir John Eliot Gardiner – Kantaten-Beschreibung
zum BWV 41 „Jesu, nun sei gepreiset“
Kantaten für Neujahr
Aufführungsort: Gethsemanekirche, Berlinam 01. und 02.01.2000
Mit BWV 41 „Jesu, nun sei gepreiset“
befinden wir uns auf sehr viel sichererem Gelände. Das Werk ist eine reife Kantate von höchster Qualität aus dem zweiten Leipziger Jahrgang – jener Typus von Kantate, der uns daran erinnert, wie sehr wir in unserer sich immer weiter verstädternden Gesellschaft den Bezug verloren haben zum Gefüge und Rhythmus des liturgischen Jahres, vielleicht auch das Empfinden für den elementaren Kreislauf von Leben und Tod. Ein Merkmal, das uns bereits aufgefallen war, bevor wir uns auf die Reise durch dieses Jahr der Kantaten begaben, ist der Leitgedanke einer zyklischen Wiederkehr, eines Weges von einem Anfang zu einem Ende, von Alpha zu Omega.
Auf diesem sehr wesentlichen Hintergrund sind neben dem Wechsel der Jahreszeiten und ihren Wendepunkten die verschiedenen Ereignisse des kommenden Jahres zu bewerten. Man braucht kein Theologe oder Zahlenmystiker zu sein, um zu erkennen, auf welche Weise uns Bach den Gedanken vermittelt, dass alles von einem Anfang zu einem Ende und wieder zu einem neuen Anfang fortschreitet. Er lässt seine Strategien auf wunderbare Weise hörbar werden, so im Eingangschor dieser Kantate: ein gewaltiger Satz, der wie eine Choralfantasie wirkt. Mit dem Problem konfrontiert, wie die vierzehn Zeilen von Johannes Hermans ungewöhnlich langer Choralstrophe (offensichtlich in Leipzig sehr beliebt, da er sie in dreien seiner Neujahrskantaten verwendet) aufzuteilen wären, dazu eine Melodie, die eine Stufe höher endet, als sie begonnen hat, beschließt Bach, die letzten beiden Zeilen zur Musik der ersten und zweiten Zeile zu wiederholen, und bewerkstelligt damit in einer majestätischen Schlusswendung die verspätete Rückkehr zu C-dur.
Darüber hinaus verkettet er den Anfangs- und Schlusssatz der Kantate miteinander, indem er zum einen die erste und letzte Strophe in ihrer ursprünglichen Form vertont, zum anderen die ersten beiden Takte seines Anfangsritornells (die selbst ein ABA-Muster im Kleinformat aufweisen) als Interludium zwischen die Choralphrasen seines Finalsatzes einfügt. Damit enden das miniaturisierte Muster und die gesamte Kantate, wie sie begonnen haben – und der Kreis schließt sich auf überzeugende Weise. Aber es ist die epische Spannweite von Bachs Vision in diesem Anfangssatz, die einem den Atem nimmt. Abgesehen von den jubelnden Blechbläserfanfaren enthalten die insgesamt zweihundertdreizehn Takte dieses Satzes einen streckenweise dichtgefügten vokalen Kontrapunkt, engelhaft wirkende tanzartige Gesten und einen Augenblick magischer Spannung, wenn die vorandrängende Kraft unvermittelt einhält bei den Worten ‚dass wir in guter Stille das alt’ Jahr hab’n erfüllet’. Daraus bricht eine motettenartige, ‚presto’ überschriebene Fuge hervor, eine enthusiastische Rückbesinnung auf geistliche Werte (‚Wir woll’n uns dir ergeben itzund und immerdar’), die fast unmerklich in eine Reprise der anfänglichen Fanfarenmusik übergeht.
In ihrem Gebet, dass das neue Jahr so enden möge, wie es begonnen hat, übernimmt die Sopranstimme die wiegende Bewegung der drei begleitenden Oboen (Nr. 2) in der unregelmäßigen Phrasierung 3+4 und wechselt dann zu 2+2+2+2 in eher konventionellem Stil – Muster, die Bach auch weiterhin variiert und erweitert, offensichtlich berauscht von ihrer Schönheit und Scheu, sich voranzubewegen. Im folgenden Rezitativ weicht die in a-moll beginnende Altstimme vom Kurs ab, um ‚A und O’ im Ohr des Hörers auf einer C-Oktave zu etablieren, das Echo auf einen Text aus der Offenbarung (1, 17–18), wo sich Jesus als ‚der Erste und Letzte’ bezeichnet, ‚lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit’ und ausgerüstet mit den ‚Schlüssel[n] der Hölle und des Todes’.
Das Kleinod in dieser Kantate ist jedoch die Tenor-Arie ‚Woferne du den edlen Frieden’ (Nr. 4). Sie gehört zu den wenigen neun Kantatensätzen, in denen Bach den betörenden, ein breites Spektrum umfassenden Klang des Violoncello piccolo einsetzt – eines Instrumentes, das bei ihm mit der Person Jesus oder seiner Präsenz verknüpft ist, vor allem in seiner Beschützerrolle als ‚guter Hirte’. Hier ist das fünfsaitige Modell vorgesehen, für einen Klangraum, der sich von der tiefsten Saite, C, im Violinschlüssel über drei Oktaven hinauf bis zum H mit aufgelöstem Vorzeichen erstreckt, so als sollte dieser weite Raum die Dualität von Himmel und Erde, Körper und Seele in sich schließen und verdeutlichen, dass Gott die Belange der Menschen, auf körperlicher wie auf geistlicher Ebene, unter seiner Obhut hat. Eine weitere Überraschung ist der im folgenden Rezitativ unvermittelt einsetzende Chor, der lauttönend den Vorsatz der ganzen Gemeinde für das neue Jahr, ‚den Satan unter unsre Füße [zu] treten’, in Worte fasst.
BWV 41 – „Jesu, nun sei gepreiset“ BWV 143 – „Lobe den Herrn, meine Seele“ BWV 171 – „Gott, wie dein Name, so ist auch dein Ruhm“ BWV 16 – „Herr Gott, dich loben wir“
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Bachfest Leipzig 2017 vom 09.06 – 18.06.2017
“EIN SCHÖN NEW LIED” – MUSIK UND REFORMATION
Das Bachfest 2017 steht unter dem Motto ““EIN SCHÖN NEW LIED” – MUSIK UND REFORMATION
Martin Luther sah in „Frau Musica“ eine göttliche Kunst, da sie den Teufeln zuwider sei. Entsprechend stellte er die Musik in eine Reihe mit der Theologie, erhob das deutschsprachige geistliche Lied zu einem festen Bestandteil des reformatorischen Programms und hielt ließ es Eingang in den Gottesdienst finden. Häufig als „schöne newe Lieder“ betitelt, verbreitete sich das neue reformatorische Liedrepertoire rasant….
Der Ticketverkauf für das Bachfest Leipzig 2017 beginnt seit dem 14. Oktober 2016.
♪ Cantata BWV 190, „Singet dem Herrn ein neues Lied“ (Leipzig, 1724)
i. Chorus: Singet dem Herrn ein neues Lied
ii. Chorale and recitative (alto, tenor, bass): Herr Gott, dich loben wir
iii. Aria (alto, strings): Lobe, Zion, deinen Gott
iv. Recitative (bass): Es wünsche sich die Welt
v. Aria (tenor, bass, oboe d’amore): Jesus soll mein alles sein
vi. Recitative (tenor, strings): Nun, Jesus gebe
vii. Chorale: Lass uns das Jahr vollbringen
Thomaner Stefan Kahler, alto
Christoph Genz, tenor
Matthias Weichert, bass
Thomanerchor Leipzig
Gewandhausorchester
Georg Christoph Biller
Die DVD enthält die Filmaufnahmen der kompletten Kantate, den Einführungsworkshop sowie die Reflexion des Referenten. Zudem beinhaltet die DVD das Filmportrait der J. S. Bach-Stiftung.
Kantate: BWV 166 „Wo gehest du hin“
Kantate BWV 166 für den vierten Sonntag nach Ostern für Sopran, Alt, Tenor und Bass, Oboe, Streicher und Basso continuo.
Zweiter Satz:Aria (Tenor):„Ich will an den Himmel denken“
aus dem BWV 166 „Wo gehest du hin“, aufgeführt durch die J. S. Bach-Stiftung St. Gallen.
Video: Johann Sebastian Bach – Kantate BWV 110„Unser Mund sei voll Lachens“
J.S. Bach komponierte die Kantate in Leipzig für den 1. Weihnachtstag. Sie wurde am 25. Dezember 1725 uraufgeführt.
Aus der reformierten Kirche Trogen, Schweiz
Chor und Orchester der J. S. Bachstiftung St. Gallen
Rudolf Lutz – Musikalische Leitung
Solisten
Gerlinde Sämann – Sopran
Alex Potter – Altus
Bernhard Berchtold – Tenor
Stephen MacLeod – Bass
Coro: Unser Mund sei voll Lachens
Arie (Tenor): Ihr Gedanken und ihr Sinnen
Rezitativ: Dir, Herr, ist niemand gleich
Arie (Alt): Ach Herr! Was ist ein Menschenkind
Duetto (Sopran, Tenor): Ehre sei Gott in der Höhe
Arie (Bass): Wacht auf, ihr Adern und ihr Glieder
Choral: Alleluja! Gelobt sei Gott
Unter Johann Sebastian Bachs Namen sind zwei Konzerte für Violine, Streicher und Continuo überliefert sowie ein Doppelkonzert für zwei Violinen(ebenfalls mit Streichern und Continuo). Sie tragen die Nummern BWV 1041 bis 1043. Möglicherweise schrieb Bach die Konzerte für Johann Georg Pisendel oder Jean-Baptiste Volumier in Dresden – vielleicht auch für sich selbst, denn sein Sohn Carl Philipp Emanuel bescheinigt ihm im Nekrolog, bis ins hohe Alter die Violine „rein und durchdringend“ gespielt zu haben.
Die Konzerte sind unabhängig voneinander überliefert; ihre genaue Entstehungszeit steht nicht fest. Bach begann etwa 1713, sich mit den Konzerten Antonio Vivaldis auseinanderzusetzen, wobei er zunächst mehrere davon für Cembalo solo oder Orgel bearbeitete. Anschließend oder schon gleichzeitig dürfte er mit der Konzeption eigener Konzerte begonnen haben. Bei Bachs Vorbildern folgen die Ecksätze noch einem etwas starren Aufbau, bei dem die Ritornelle den Satzaufbau gliedern und das Erreichen neuer Tonarten markieren und dazwischenliegende begleitete Solopassagen der Modulation in andere Tonarten dienen. Bach erreichte demgegenüber eine engere Verzahnung und Integration der Formabschnitte durch einen differenzierteren und variierenden Umgang mit den Rollen des Solisten und Orchesters.
Die in dieser Form erhaltenen Violinkonzerte wirken gegenüber den bekannteren Brandenburgischen Konzerten (vielleicht mit Ausnahme des vierten) stilistisch wesentlich weiter entwickelt, was besonders in den umfangreichen langsamen Sätzen deutlich wird. Sie dürften deutlich später als die Brandenburgischen Konzerte entstanden sein, entgegen früherer Vermutung möglicherweise erst in Leipzig.
Allgemein erhält in Bachs Orchestersatz die erste Violine oft die Möglichkeit, mit kleinen Soli in den Vordergrund zu treten (mit und auch ohne den ausdrücklichen Vermerk solo), und in Sätzen mit mehreren Soloinstrumenten vermittelt sie häufig zwischen den Solistengruppe und dem Orchester. So erhalten in Bachs Kantaten und Orchestersuiten viele Passagen und auch ganze Sätze latente oder deutliche Züge eines Violinkonzerts; umgekehrt überrascht die gleichberechtigte Eingliederung auch einer Solovioline in den Orchestersatz.
Unabhängig von der Entstehungszeit gilt als sicher, dass Bach diese Konzerte zur Verfügung hatte, als er 1730 in Leipzig die Leitung des Collegium musicum übernahm. Für Aufführungen in diesem Rahmen arbeitete er viele seiner Konzerte zu Cembalokonzerten um; wegen der Tonumfänge der Instrumente transponierte er die Violinkonzerte dabei meist um einen Ganzton nach unten.
Bis heute zählen Bachs Violinkonzerte zum beliebten Programmbestandteil vieler Violinisten, an die in den Stücken große spieltechnische Ansprüche gestellt werden. Dennoch halten viele Musikwissenschaftler die Cembaloversionen für die von Bach gewollten Endfassungen, da Bach bei der Umarbeitung viele Details verbesserte und nebenbei mit der Abschaffung des Basso continuo einen musikgeschichtlich wichtigen Schritt machte.
Sätze: BWV 1042 – “Violin-Konzert E-Dur”
Allegro ¢ E-Dur
Adagio 3/4 cis-Moll
Allegro assai 3/8 E-Dur
Das Werk ist nur in einer Abschrift aus dem Jahr 1760 überliefert sowie in Bachs Fassung als Cembalokonzert D-Dur, BWV 1054.
an jährlich vier Bach-Wochenenden (Donnerstag, Freitag & Sonntag) und in ergänzenden Sonderkonzerten das gesamte Vokalwerk von Johann Sebastian Bach auf. Die geistlichen Kantaten erklingen dabei im Zusammenhang mit ihrer ursprünglichen Bestimmung im Kirchenjahr.
Auf der Webseite zum Projekt finden Sie alle Informationen rund um Termine, Karten, Künstler:
Professionelle Qualität in Bild und Ton: Jede Woche kommt ein Chorsatz, eine Arie oder ein Choral hinzu! So können Sie mit Bach:vokal verbunden bleiben, auch wenn gerade kein Konzert ansteht.
Unter dem nachstehenden Link sind veröffentlichte Videos auf YouTube einsehbar..!!
Weiterhin stelle ich für jeden Sonntag / Feiertag im Kirchenjahr für die Besucher von
„Volkers Klassikseiten J.S. Bach“
eine Hör- oder Sehprobe, Radio-Programme mit Bach-Kantaten und eine „Bach-Kantaten-Beschreibung“ für den entsprechenden Sonntag-Feiertag im Kirchenjahr zur Verfügung.
Am 01.01.2016 begehen wir das „Neujahrsfest“
Im 6. Jahrhundert erst begann man, den Neujahrstag als Tag der Beschneidung und Namengebung Jesu zu feiern. Auch Martin Luther hat dann auf diesen Sinn des Neujahrstages großen Wert gelegt. Erst im Lauf des 17. Jahrhunderts ging der protestantischen Kirche dieser Sinn verloren, immer mehr wurde der Jahresanfang einziger Inhalt des Tages, wobei man sagen muss, dass es sich bei dem Neujahrstag wohl um den wichtigsten profanen Feiertag, eben den des Neuanfangs, handelt.
Die liturgische Farbe ist weiß, da der Neujahrstag kein eigener Festtag der Kirche ist, sondern ein Tag, der in die Zeit des Christfestes einzuordnen ist. An diesem Tag denken wir besonders an Simeon, der im Tempel auf den Trost Israels wartete in der Gewißheit, dass Gott seine Verheißung erfüllen würde. Als er das Kind Jesus von den Eltern gebracht sieht, preist er es als das Licht der Heiden und die Freude Israels. Wir stimmen froh und dankbar in diesen Lobpreis ein.
Der Neujahrstag sollte richtigerweise mit dem Proprium des Tages der Beschneidung und Namengebung Jesu begangen werden. Wenn er allerdings als Neujahrstag begangen wird, liegt der Schwerpunkt auf der Tatsache, dass wir unsere Zukunft nicht in der Hand haben, sondern allein Gott. Dies wird besonders schön deutlich in der Epistel, der die Worte „so Gott will und wir leben…“ entnommen sind, aber auch in der alttestamentlichen Lesung, in der Gottes Ordnungen der Schlüssel sind dafür, dass Gott bei allem ist, was Josua tun wird. Die anderen Perikopen unterstreichen noch einmal, dass der Mensch sich zwar vieles ausdenken kann, aber Gott wird seinen Schritt lenken. So sind wir zwar nicht Marionetten; es wird uns aber gut tun, der Tatsache bewusst zu werden, dass wir nicht allein sind in unserem Bemühen.
Am Neujahrstag denken wir besonders daran, dass all unser Tun nicht durch unser Wollen bestimmt ist, sondern durch Gottes handeln an und mit uns. Aber er ist es auch, auf den wir uns ganz und gar verlassen können, der uns befähigt, nach seinem Willen zu handeln, und der uns bewahrt, wenn wir seinen Worten Vertrauen schenken.
Wochenspruch:
Alles, was ihr tut mit Worten oder mit Werken, das tut alles im Namen des Herrn Jesus und dankt Gott, dem Vater, durch ihn. (Kol 3, 17)
Sebastian Knüpfer (auch Knüpffer, getauft am 6. (od. 7.) September 1633 in Asch (böhmisches Vogtland, später Böhmen); † 10. Oktober 1676 in Leipzig) war ein deutscher Komponist und Kirchenmusiker.
Der Sohn des Ascher Kantors und Organisten Thomas Knüpfer erhielt die erste Ausbildung bei seinem Vater. Es ist überliefert, dass er bereits mit zehn Jahren in seinem Heimatort den Organistendienst versah. Von 1646 bis 1654 besuchte er das Gymnasium in Regensburg, wo zu seinen wichtigsten Lehrern der dortige Ephorus Balthasar Balduin, der Sohn Friedrich Balduins wurde. Später ging nach Leipzig, wo er unter anderem unter Johann Adam Scherzer Philosophie studierte. Hier konnte er 1657 mit Unterstützung Johann Philippis die Nachfolge Tobias Michaels im Amt des Thomaskantors der Thomasschule antreten. Um Knüpfer bildete sich ein Kreis angesehener Musiker (u. a. der Nikolaikantor Elias Nathusius, die Thomasorganisten Gerhard Preisensin und Jakob Weckmann und der ArztJohann Kaspar Horn), der Leipzig den Ruf eines bedeutenden Musikzentrums einbrachte. I
n der Laudatio zum Tode Knüpfers hieß es: „Die Wahl Knüpfers gereichte dem Musikleben Leipzigs zum Heile und dem Thomaskantorat zum Segen.“ Neben seiner musikalischen Tätigkeit machte er sich auch als Philologe einen guten Namen. 1658 heiratete er Maria Sabina Hagen, mit welcher er drei Söhne und zwei Töchter hatte. In Asch wurde 1925 ein Platz nach ihm benannt.
Die musikalischen Qualitäten des jungen Knüpfer waren in Leipzig sehr anerkannt, nach dem Tod von Tobias Michael im Juni 1657, wurde er im Alter von nur 24 Jahren zum Thomaskantor ernannt. Die Ernennung Knüpfer war eine weise Entscheidung: Dank seines Engagements genoss die Leipziger Kirchenmusik eine Pracht und Herrlichkeit, die früher unbekannt war. Abschriften der geistlichen Werke Knüpfer’s zirkuliert im gesamten deutschsprachigen Raum und wurden begehrte Sammlerobjekte. Durch die Verbreitung seiner Werke wurde der Ruhm des Komponisten in Deutschland weit verbreitet. Nach 19 Jahren fruchtbarer Arbeit, starb er am 10. Oktober 1676 im Alter von nur 43 Jahren in Leipzig.
Die meisten Werke Knüpfers sind nie gedruckt worden. Er schrieb Motetten, Geistliche Konzerte, Kantaten und Messen. Er komponierte für die Kaiserkrönung Leopolds I. 1658 und für den Aachener Frieden von 1668. 1663 erschien eine Sammlung von Madrigalen und Kanzonetten im Druck.
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CD – Geistliche Werke vom Thomaskantor Sebastian Knüpfer
CD-Inhalt: Vom Himmel hoch, da komm ich her – Was mein Gott will, das gescheh allzeit – Wenn mein Stündlein vorhanden ist – Ach Herr, strafe mich nicht in deinem Zorn – Quemadmodum desiderat cervus… /
Aufführungsort: Gethsemanekirche, Berlinam 01. und 02.01.2000
Mit BWV 41 „Jesu, nun sei gepreiset“
befinden wir uns auf sehr viel sichererem Gelände. Das Werk ist eine reife Kantate von höchster Qualität aus dem zweiten Leipziger Jahrgang – jener Typus von Kantate, der uns daran erinnert, wie sehr wir in unserer sich immer weiter verstädternden Gesellschaft den Bezug verloren haben zum Gefüge und Rhythmus des liturgischen Jahres, vielleicht auch das Empfinden für den elementaren Kreislauf von Leben und Tod. Ein Merkmal, das uns bereits aufgefallen war, bevor wir uns auf die Reise durch dieses Jahr der Kantaten begaben, ist der Leitgedanke einer zyklischen Wiederkehr, eines Weges von einem Anfang zu einem Ende, von Alpha zu Omega.
Auf diesem sehr wesentlichen Hintergrund sind neben dem Wechsel der Jahreszeiten und ihren Wendepunkten die verschiedenen Ereignisse des kommenden Jahres zu bewerten. Man braucht kein Theologe oder Zahlenmystiker zu sein, um zu erkennen, auf welche Weise uns Bach den Gedanken vermittelt, dass alles von einem Anfang zu einem Ende und wieder zu einem neuen Anfang fortschreitet. Er lässt seine Strategien auf wunderbare Weise hörbar werden, so im Eingangschor dieser Kantate: ein gewaltiger Satz, der wie eine Choralfantasie wirkt. Mit dem Problem konfrontiert, wie die vierzehn Zeilen von Johannes Hermans ungewöhnlich langer Choralstrophe (offensichtlich in Leipzig sehr beliebt, da er sie in dreien seiner Neujahrskantaten verwendet) aufzuteilen wären, dazu eine Melodie, die eine Stufe höher endet, als sie begonnen hat, beschließt Bach, die letzten beiden Zeilen zur Musik der ersten und zweiten Zeile zu wiederholen, und bewerkstelligt damit in einer majestätischen Schlusswendung die verspätete Rückkehr zu C-dur.
Darüber hinaus verkettet er den Anfangs- und Schlusssatz der Kantate miteinander, indem er zum einen die erste und letzte Strophe in ihrer ursprünglichen Form vertont, zum anderen die ersten beiden Takte seines Anfangsritornells (die selbst ein ABA-Muster im Kleinformat aufweisen) als Interludium zwischen die Choralphrasen seines Finalsatzes einfügt. Damit enden das miniaturisierte Muster und die gesamte Kantate, wie sie begonnen haben – und der Kreis schließt sich auf überzeugende Weise. Aber es ist die epische Spannweite von Bachs Vision in diesem Anfangssatz, die einem den Atem nimmt. Abgesehen von den jubelnden Blechbläserfanfaren enthalten die insgesamt zweihundertdreizehn Takte dieses Satzes einen streckenweise dichtgefügten vokalen Kontrapunkt, engelhaft wirkende tanzartige Gesten und einen Augenblick magischer Spannung, wenn die vorandrängende Kraft unvermittelt einhält bei den Worten ‚dass wir in guter Stille das alt’ Jahr hab’n erfüllet’. Daraus bricht eine motettenartige, ‚presto’ überschriebene Fuge hervor, eine enthusiastische Rückbesinnung auf geistliche Werte (‚Wir woll’n uns dir ergeben itzund und immerdar’), die fast unmerklich in eine Reprise der anfänglichen Fanfarenmusik übergeht.
In ihrem Gebet, dass das neue Jahr so enden möge, wie es begonnen hat, übernimmt die Sopranstimme die wiegende Bewegung der drei begleitenden Oboen (Nr. 2) in der unregelmäßigen Phrasierung 3+4 und wechselt dann zu 2+2+2+2 in eher konventionellem Stil – Muster, die Bach auch weiterhin variiert und erweitert, offensichtlich berauscht von ihrer Schönheit und Scheu, sich voranzubewegen. Im folgenden Rezitativ weicht die in a-moll beginnende Altstimme vom Kurs ab, um ‚A und O’ im Ohr des Hörers auf einer C-Oktave zu etablieren, das Echo auf einen Text aus der Offenbarung (1, 17–18), wo sich Jesus als ‚der Erste und Letzte’ bezeichnet, ‚lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit’ und ausgerüstet mit den ‚Schlüssel[n] der Hölle und des Todes’.
Das Kleinod in dieser Kantate ist jedoch die Tenor-Arie ‚Woferne du den edlen Frieden’ (Nr. 4). Sie gehört zu den wenigen neun Kantatensätzen, in denen Bach den betörenden, ein breites Spektrum umfassenden Klang des Violoncello piccolo einsetzt – eines Instrumentes, das bei ihm mit der Person Jesus oder seiner Präsenz verknüpft ist, vor allem in seiner Beschützerrolle als ‚guter Hirte’. Hier ist das fünfsaitige Modell vorgesehen, für einen Klangraum, der sich von der tiefsten Saite, C, im Violinschlüssel über drei Oktaven hinauf bis zum H mit aufgelöstem Vorzeichen erstreckt, so als sollte dieser weite Raum die Dualität von Himmel und Erde, Körper und Seele in sich schließen und verdeutlichen, dass Gott die Belange der Menschen, auf körperlicher wie auf geistlicher Ebene, unter seiner Obhut hat. Eine weitere Überraschung ist der im folgenden Rezitativ unvermittelt einsetzende Chor, der lauttönend den Vorsatz der ganzen Gemeinde für das neue Jahr, ‚den Satan unter unsre Füße [zu] treten’, in Worte fasst.
BWV 41 – „Jesu, nun sei gepreiset“ BWV 143 – „Lobe den Herrn, meine Seele“ BWV 171 – „Gott, wie dein Name, so ist auch dein Ruhm“ BWV 16 – „Herr Gott, dich loben wir“
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Bachfest Leipzig 2016 – vom 10.06. bis 19.06.2016
»Geheimnisse der Harmonie«
”Das Bachfest 2016 steht unter dem Motto» Geheimnisse der Harmonie «
Christian Tetzlaff, Martin Stadtfeld und das Klenke-Quartettwerden das Programm mitaußergewöhnlichen Kammermusikbeiträgen bereichern. Unter dem Motto »nichts als Meisterstücke« erklingen,besonders am »Kantatentag«, zahlreiche Kantaten aus Bachs erstem Leipziger Kantatenjahrgang in chronologischer Abfolge.
Der Ticketverkauf für das Bachfest Leipzig 2016 beginnt am 15. Oktober 2015.
♪ Cantata BWV 190, „Singet dem Herrn ein neues Lied“ (Leipzig, 1724)
i. Chorus: Singet dem Herrn ein neues Lied
ii. Chorale and recitative (alto, tenor, bass): Herr Gott, dich loben wir
iii. Aria (alto, strings): Lobe, Zion, deinen Gott
iv. Recitative (bass): Es wünsche sich die Welt
v. Aria (tenor, bass, oboe d’amore): Jesus soll mein alles sein
vi. Recitative (tenor, strings): Nun, Jesus gebe
vii. Chorale: Lass uns das Jahr vollbringen
Thomaner Stefan Kahler, alto
Christoph Genz, tenor
Matthias Weichert, bass
Thomanerchor Leipzig
Gewandhausorchester
Georg Christoph Biller
Die DVD enthält die Filmaufnahmen der kompletten Kantate, den Einführungsworkshop sowie die Reflexion des Referenten. Zudem beinhaltet die DVD das Filmportrait der J. S. Bach-Stiftung.
BWV 166 „Wo gehest du hin“
Kantate BWV 166 für den vierten Sonntag nach Ostern für Sopran, Alt, Tenor und Bass, Oboe, Streicher und Basso continuo.
J. S. Bach – Orgelwerk – BWV 572 “Fantadie in G-Dur” Piece d`Orgue
J.S. Bachs in Weimar wirkender, entfernter Vetter Johann Gottfried Walther (1648-1748), der die Piece d’Orgue in G-Dur in einer um 1712 entstandenen Abschrift im Frühstadium überliefert hat, definiert in seinem bekannten Musiklexikon von 1732 den in der deutschen Barockmusik selten verwendeten Formbegriff “Pièce” so: “Pièce…wird hauptsächlich von Instrumentalsachen gebraucht, deren etliche als Teile ein ganzes Stück zusammen konstituieren”. Das Werk ist – ähnlich wie das darum unter gleichem Titel “Pièce d’Orgue” überlieferte Präludium in D-Dur (BWV 532) – aus drei stark kontrastierenden, aber eng aufeinander bezogenen Teilen geformt. Aus den späten 1720er Jahren (Leipzig) stammt die früheste Abschrift der endgültigen Fassung, in der vor allem Teil 1 weiterentwickelt worden ist. Erst längere Zeit nach Bachs Tod entstandene Quellen bieten den Titel “Fantasie”, teilweise auch “Präludium”. Der geläufigere Titel für das Werk ist durch entsprechend betitelte Veröffentlichungen dennoch jener der “G-Dur-Fantasie” geworden.
Das Stück zählt zu den allerbekanntesten und meistgespielten Orgelwerken Bachs. Dadurch gerät manchmal das Bewußtsein dafür in Gefahr, daß wir es mit einer der schönsten, originellsten und wirkungsvollsten Schöpfungen des Meisters für die Orgel zu tun haben, die ebenso mit gedanklicher Frische und Könnerschaft im Detail wie durch große innere Sicherheit und Zielstrebigkeit im Duktus, vor allem aber durch eine großartige Gesamtdisposition besticht
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J. S. Bach – Orgelwerk – BWV 572 “Fantadie in G-Dur” Piece d`Orgue
an jährlich vier Bach-Wochenenden (Donnerstag, Freitag & Sonntag) und in ergänzenden Sonderkonzerten das gesamte Vokalwerk von Johann Sebastian Bach auf. Die geistlichen Kantaten erklingen dabei im Zusammenhang mit ihrer ursprünglichen Bestimmung im Kirchenjahr.
Auf der Webseite zum Projekt finden Sie alle Informationen rund um Termine, Karten, Künstler:
Professionelle Qualität in Bild und Ton: Jede Woche kommt ein Chorsatz, eine Arie oder ein Choral hinzu! So können Sie mit Bach:vokal verbunden bleiben, auch wenn gerade kein Konzert ansteht.
Unter dem nachstehenden Link sind veröffentlichte Videos auf YouTube einsehbar..!!
Während ihrer Tour nach München, Frankfurt, Luzern, Aix-en-Provence und Paris Anfang 2015 gab es eine Massenpanik – sie wurde durchgeführt, in vollen Häusern, um das Publikum zu verzaubern.
Dieses Album ist der Höhepunkt der Tour. Es wurde in einer offenen Sitzung in London aufgenommen und erfasst die besondere Atmosphäre der Konzerte.
In einem 2-CD Fallsammlung vorgestellt, es enthält 2 CDs und einer Broschüre mit Originalnoten von John Eliot Gardiner in Englisch, in Deutsch und Französisch übersetzt.
Weiterhin stelle ich für jeden Sonntag / Feiertag im Kirchenjahr für die Besucher von
„Volkers Klassikseiten J.S. Bach“
eine Hör- oder Sehprobe, Radio-Programme mit Bach-Kantaten und eine „Bach-Kantaten-Beschreibung“ für den entsprechenden Sonntag-Feiertag im Kirchenjahr zur Verfügung.
Am 01.01.2015 begehen wir das „Neujahrsfest“
Im 6. Jahrhundert erst begann man, den Neujahrstag als Tag der Beschneidung und Namengebung Jesu zu feiern. Auch Martin Luther hat dann auf diesen Sinn des Neujahrstages großen Wert gelegt. Erst im Lauf des 17. Jahrhunderts ging der protestantischen Kirche dieser Sinn verloren, immer mehr wurde der Jahresanfang einziger Inhalt des Tages, wobei man sagen muss, dass es sich bei dem Neujahrstag wohl um den wichtigsten profanen Feiertag, eben den des Neuanfangs, handelt.
Die liturgische Farbe ist weiß, da der Neujahrstag kein eigener Festtag der Kirche ist, sondern ein Tag, der in die Zeit des Christfestes einzuordnen ist. An diesem Tag denken wir besonders an Simeon, der im Tempel auf den Trost Israels wartete in der Gewißheit, dass Gott seine Verheißung erfüllen würde. Als er das Kind Jesus von den Eltern gebracht sieht, preist er es als das Licht der Heiden und die Freude Israels. Wir stimmen froh und dankbar in diesen Lobpreis ein.
Der Neujahrstag sollte richtigerweise mit dem Proprium des Tages der Beschneidung und Namengebung Jesu begangen werden. Wenn er allerdings als Neujahrstag begangen wird, liegt der Schwerpunkt auf der Tatsache, dass wir unsere Zukunft nicht in der Hand haben, sondern allein Gott. Dies wird besonders schön deutlich in der Epistel, der die Worte „so Gott will und wir leben…“ entnommen sind, aber auch in der alttestamentlichen Lesung, in der Gottes Ordnungen der Schlüssel sind dafür, dass Gott bei allem ist, was Josua tun wird. Die anderen Perikopen unterstreichen noch einmal, dass der Mensch sich zwar vieles ausdenken kann, aber Gott wird seinen Schritt lenken. So sind wir zwar nicht Marionetten; es wird uns aber gut tun, der Tatsache bewusst zu werden, dass wir nicht allein sind in unserem Bemühen.
Am Neujahrstag denken wir besonders daran, dass all unser Tun nicht durch unser Wollen bestimmt ist, sondern durch Gottes handeln an und mit uns. Aber er ist es auch, auf den wir uns ganz und gar verlassen können, der uns befähigt, nach seinem Willen zu handeln, und der uns bewahrt, wenn wir seinen Worten Vertrauen schenken.
Wochenspruch:
Alles, was ihr tut mit Worten oder mit Werken, das tut alles im Namen des Herrn Jesus und dankt Gott, dem Vater, durch ihn. (Kol 3, 17)
Sebastian Knüpfer (auch Knüpffer, getauft am 6. (od. 7.) September 1633 in Asch (böhmisches Vogtland, später Böhmen); † 10. Oktober 1676 in Leipzig) war ein deutscher Komponist und Kirchenmusiker.
Der Sohn des Ascher Kantors und Organisten Thomas Knüpfer erhielt die erste Ausbildung bei seinem Vater. Es ist überliefert, dass er bereits mit zehn Jahren in seinem Heimatort den Organistendienst versah. Von 1646 bis 1654 besuchte er das Gymnasium in Regensburg, wo zu seinen wichtigsten Lehrern der dortige Ephorus Balthasar Balduin, der Sohn Friedrich Balduins wurde. Später ging nach Leipzig, wo er unter anderem unter Johann Adam Scherzer Philosophie studierte. Hier konnte er 1657 mit Unterstützung Johann Philippis die Nachfolge Tobias Michaels im Amt des Thomaskantors der Thomasschule antreten. Um Knüpfer bildete sich ein Kreis angesehener Musiker (u. a. der Nikolaikantor Elias Nathusius, die Thomasorganisten Gerhard Preisensin und Jakob Weckmann und der ArztJohann Kaspar Horn), der Leipzig den Ruf eines bedeutenden Musikzentrums einbrachte. I
n der Laudatio zum Tode Knüpfers hieß es: „Die Wahl Knüpfers gereichte dem Musikleben Leipzigs zum Heile und dem Thomaskantorat zum Segen.“ Neben seiner musikalischen Tätigkeit machte er sich auch als Philologe einen guten Namen. 1658 heiratete er Maria Sabina Hagen, mit welcher er drei Söhne und zwei Töchter hatte. In Asch wurde 1925 ein Platz nach ihm benannt.
Die musikalischen Qualitäten des jungen Knüpfer waren in Leipzig sehr anerkannt, nach dem Tod von Tobias Michael im Juni 1657, wurde er im Alter von nur 24 Jahren zum Thomaskantor ernannt. Die Ernennung Knüpfer war eine weise Entscheidung: Dank seines Engagements genoss die Leipziger Kirchenmusik eine Pracht und Herrlichkeit, die früher unbekannt war. Abschriften der geistlichen Werke Knüpfer’s zirkuliert im gesamten deutschsprachigen Raum und wurden begehrte Sammlerobjekte. Durch die Verbreitung seiner Werke wurde der Ruhm des Komponisten in Deutschland weit verbreitet. Nach 19 Jahren fruchtbarer Arbeit, starb er am 10. Oktober 1676 im Alter von nur 43 Jahren in Leipzig.
Die meisten Werke Knüpfers sind nie gedruckt worden. Er schrieb Motetten, Geistliche Konzerte, Kantaten und Messen. Er komponierte für die Kaiserkrönung Leopolds I. 1658 und für den Aachener Frieden von 1668. 1663 erschien eine Sammlung von Madrigalen und Kanzonetten im Druck.
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CD – Geistliche Werke vom Thomaskantor Sebastian Knüpfer
CD-Inhalt: Vom Himmel hoch, da komm ich her – Was mein Gott will, das gescheh allzeit – Wenn mein Stündlein vorhanden ist – Ach Herr, strafe mich nicht in deinem Zorn – Quemadmodum desiderat cervus… /
1. Ach Herr, strafe mich Nicht in Deinem Zorn
2. DENN im Tode gedenket man dein NICHT
3. Weichet alle von mir, Ihr Übeltäter
YouTube-Angaben:
Sebastian Knüpfer (1633 – 1676) von King’s Consort – Robert King.
Die monumentale und feierliche Sprache, die charakteristisch für Knüpfer ist ist klar erscheint in der grandios-Erzielte Psalm-Einspielung “ O Herr, strafe mich nicht in deinem Zorn“. Der Effekt dieser Arbeit ist nicht allein durch die Kombination von großen strukturellen Geschicklichkeit und raffinierten, aufwendigen Instrumentierung, sondern auch für die absichtliche Kreuzung der traditionellen Genregrenzen. Für dieses Stück, das stammt vermutlich aus der Zeit von 1670 bis 1675, wählt Knüpfer die Tonart c-Moll, eine höchst ungewöhnliche Tonalität für die damalige Zeit.
Darüber hinaus nutzt er (neben dem obligatorischen fünf Teilstring ensamble) Trompeten und Pauken, Instrumente, die kaum jemals in diesem wichtigen gehört. Die ungewöhnliche Klangqualität ist auch durch die beiden „Flöten“, aber es ist nicht ganz klar, welche Instrumente Knüpfer bestimmt hat. Eine Kopie der Partitur in Berlin markiert die Teile als „Traversi-Flöten, aber die Stimmlage der Teile würden in unlösbare Performance Schwierigkeiten führen. Ein weiteres Exemplar in Dresden fragt ‚Flauti‘ (Blockflöten) und diese Aufnahme folgt, dass die Anweisung.
In Zusammenhang mit dieser Zusammensetzung wird die Symbolik dieser Instrumente seltsam verändert, fast verzerrt. Der Klang der Blockflöten nicht stand (wie es gewöhnlich der Fall ist) für Sanftheit und Süße sondern symbolisiert ruhigen Demut und schmerzhafte Qual, und die Trompeten und Pauken demonstrieren nicht die Ehre Gottes und slendour, sondern darzustellen seiner rasenden Zorn und grausame Unbarmherzigkeit, nur moderieren in der unerwarteten, versöhnlicher Abschluss C Dur-Kadenz.
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Sir John Eliot Gardiner – Kantaten-Beschreibung
zum BWV 41 „Jesu, nun sei gepreiset“
Kantaten für Neujahr
Aufführungsort: Gethsemanekirche, Berlinam 01. und 02.01.2000
Mit BWV 41 „Jesu, nun sei gepreiset“
befinden wir uns auf sehr viel sichererem Gelände. Das Werk ist eine reife Kantate von höchster Qualität aus dem zweiten Leipziger Jahrgang – jener Typus von Kantate, der uns daran erinnert, wie sehr wir in unserer sich immer weiter verstädternden Gesellschaft den Bezug verloren haben zum Gefüge und Rhythmus des liturgischen Jahres, vielleicht auch das Empfinden für den elementaren Kreislauf von Leben und Tod. Ein Merkmal, das uns bereits aufgefallen war, bevor wir uns auf die Reise durch dieses Jahr der Kantaten begaben, ist der Leitgedanke einer zyklischen Wiederkehr, eines Weges von einem Anfang zu einem Ende, von Alpha zu Omega.
Auf diesem sehr wesentlichen Hintergrund sind neben dem Wechsel der Jahreszeiten und ihren Wendepunkten die verschiedenen Ereignisse des kommenden Jahres zu bewerten. Man braucht kein Theologe oder Zahlenmystiker zu sein, um zu erkennen, auf welche Weise uns Bach den Gedanken vermittelt, dass alles von einem Anfang zu einem Ende und wieder zu einem neuen Anfang fortschreitet. Er lässt seine Strategien auf wunderbare Weise hörbar werden, so im Eingangschor dieser Kantate: ein gewaltiger Satz, der wie eine Choralfantasie wirkt. Mit dem Problem konfrontiert, wie die vierzehn Zeilen von Johannes Hermans ungewöhnlich langer Choralstrophe (offensichtlich in Leipzig sehr beliebt, da er sie in dreien seiner Neujahrskantaten verwendet) aufzuteilen wären, dazu eine Melodie, die eine Stufe höher endet, als sie begonnen hat, beschließt Bach, die letzten beiden Zeilen zur Musik der ersten und zweiten Zeile zu wiederholen, und bewerkstelligt damit in einer majestätischen Schlusswendung die verspätete Rückkehr zu C-dur.
Darüber hinaus verkettet er den Anfangs- und Schlusssatz der Kantate miteinander, indem er zum einen die erste und letzte Strophe in ihrer ursprünglichen Form vertont, zum anderen die ersten beiden Takte seines Anfangsritornells (die selbst ein ABA-Muster im Kleinformat aufweisen) als Interludium zwischen die Choralphrasen seines Finalsatzes einfügt. Damit enden das miniaturisierte Muster und die gesamte Kantate, wie sie begonnen haben – und der Kreis schließt sich auf überzeugende Weise. Aber es ist die epische Spannweite von Bachs Vision in diesem Anfangssatz, die einem den Atem nimmt. Abgesehen von den jubelnden Blechbläserfanfaren enthalten die insgesamt zweihundertdreizehn Takte dieses Satzes einen streckenweise dichtgefügten vokalen Kontrapunkt, engelhaft wirkende tanzartige Gesten und einen Augenblick magischer Spannung, wenn die vorandrängende Kraft unvermittelt einhält bei den Worten ‚dass wir in guter Stille das alt’ Jahr hab’n erfüllet’. Daraus bricht eine motettenartige, ‚presto’ überschriebene Fuge hervor, eine enthusiastische Rückbesinnung auf geistliche Werte (‚Wir woll’n uns dir ergeben itzund und immerdar’), die fast unmerklich in eine Reprise der anfänglichen Fanfarenmusik übergeht.
In ihrem Gebet, dass das neue Jahr so enden möge, wie es begonnen hat, übernimmt die Sopranstimme die wiegende Bewegung der drei begleitenden Oboen (Nr. 2) in der unregelmäßigen Phrasierung 3+4 und wechselt dann zu 2+2+2+2 in eher konventionellem Stil – Muster, die Bach auch weiterhin variiert und erweitert, offensichtlich berauscht von ihrer Schönheit und Scheu, sich voranzubewegen. Im folgenden Rezitativ weicht die in a-moll beginnende Altstimme vom Kurs ab, um ‚A und O’ im Ohr des Hörers auf einer C-Oktave zu etablieren, das Echo auf einen Text aus der Offenbarung (1, 17–18), wo sich Jesus als ‚der Erste und Letzte’ bezeichnet, ‚lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit’ und ausgerüstet mit den ‚Schlüssel[n] der Hölle und des Todes’.
Das Kleinod in dieser Kantate ist jedoch die Tenor-Arie ‚Woferne du den edlen Frieden’ (Nr. 4). Sie gehört zu den wenigen neun Kantatensätzen, in denen Bach den betörenden, ein breites Spektrum umfassenden Klang des Violoncello piccolo einsetzt – eines Instrumentes, das bei ihm mit der Person Jesus oder seiner Präsenz verknüpft ist, vor allem in seiner Beschützerrolle als ‚guter Hirte’. Hier ist das fünfsaitige Modell vorgesehen, für einen Klangraum, der sich von der tiefsten Saite, C, im Violinschlüssel über drei Oktaven hinauf bis zum H mit aufgelöstem Vorzeichen erstreckt, so als sollte dieser weite Raum die Dualität von Himmel und Erde, Körper und Seele in sich schließen und verdeutlichen, dass Gott die Belange der Menschen, auf körperlicher wie auf geistlicher Ebene, unter seiner Obhut hat. Eine weitere Überraschung ist der im folgenden Rezitativ unvermittelt einsetzende Chor, der lauttönend den Vorsatz der ganzen Gemeinde für das neue Jahr, ‚den Satan unter unsre Füße [zu] treten’, in Worte fasst.
BWV 41 – „Jesu, nun sei gepreiset“ BWV 143 – „Lobe den Herrn, meine Seele“ BWV 171 – „Gott, wie dein Name, so ist auch dein Ruhm“ BWV 16 – „Herr Gott, dich loben wir“
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Bachfest Leipzig vom 12.06. bis 21.06.2015
“So herrlich stehst du, liebe Stadt!”
”Das Bachfest 2015 steht unter dem Motto “So herrlich stehst Du, liebe Stadt!”. Zum Jubiläum der Ersterwähnung Leipzigs vor 1.000 Jahren werden musikalische Werke aufgeführt, die in der sächsischen Metropole entstanden oder mit ihrem Musikleben unmittelbar verbunden sind.
Vom 12. bis 21. Juni 2015 sind namhafte Künstler und Ensembles eingeladen, darunter Philippe Herreweghe und das Collegium Vocale Gent, Masaaki Suzuki und als “Ensemble in residence” das Ensemble 1704 unter Leitung von Vaclav Luks.
Der Ticketverkauf für das Bachfest Leipzig 2015 beginnt am 15. Oktober 2014.
Leipzig Bach Museum • In concert: »Spirit of Musicke«
»His and Hers«
Werke von Barockkomponistinnen und C. P. E. Bach
Aufgenommen im Sommersaal des Bach-Museums Leipzig am 11. Mai 2014
Programm:
Anna Bon [di Venezia] (um 1739/40–nach 1767)
Divertimento d-Moll, op. 3 Nr. 3 für Blockflöte, Violine und Basso continuo
Andantino — Allegro — Presto
Carl Philipp Emanuel Bach (1714–1788)
Sonate a-Moll, H. 542.5 für Blockflöte und Cembalo
Autorschaft C. P. E. Bachs aus stilistischen Gründen angezweifelt, früher auch J. S. Bach unter BWV 1020 zugeschrieben
Allegro — Adagio — Allegro
Elisabeth Jacquet de La Guerre (1665–1729)
Sonate d-Moll für Violine, Viola da gamba und Basso continuo
Adagio — Presto — Adagio / Presto / Adagio — Presto — Aria — Presto
Anna Amalia Prinzessin von Preußen (1723–1787)
Sonate F-Dur für Blockflöte und Basso continuo
Adagio — Allegretto — Allegro ma non troppo
Carl Philipp Emanuel Bach
Sonate A-Dur, Wq 146 für Blockflöte, Violine und Basso continuo
Allegretto — Andante — Vivace
Spirit of Musicke:
Maria Loos, Blockflöte • Christine Busch, Violine • Gabriele Ruhland, Viola da gamba • Veronika Braß, Cembalo
Die DVD enthält die Filmaufnahmen der kompletten Kantate, den Einführungsworkshop sowie die Reflexion des Referenten. Zudem beinhaltet die DVD das Filmportrait der J. S. Bach-Stiftung.
BWV 166 „Wo gehest du hin“
Kantate BWV 166 für den vierten Sonntag nach Ostern für Sopran, Alt, Tenor und Bass, Oboe, Streicher und Basso continuo.
Weiterhin stelle ich für jeden Sonntag / Feiertag im Kirchenjahr für die Besucher von
„Volkers Klassikseiten J.S. Bach“
eine Hör- oder Sehprobe, Radio-Programme mit Bach-Kantaten und eine „Bach-Kantaten-Beschreibung“ für den entsprechenden Sonntag-Feiertag im Kirchenjahr zur Verfügung.
Am 01.01.2014 begehen wir das „Neujahrsfest“
Im 6. Jahrhundert erst begann man, den Neujahrstag als Tag der Beschneidung und Namengebung Jesu zu feiern. Auch Martin Luther hat dann auf diesen Sinn des Neujahrstages großen Wert gelegt. Erst im Lauf des 17. Jahrhunderts ging der protestantischen Kirche dieser Sinn verloren, immer mehr wurde der Jahresanfang einziger Inhalt des Tages, wobei man sagen muss, dass es sich bei dem Neujahrstag wohl um den wichtigsten profanen Feiertag, eben den des Neuanfangs, handelt.
Die liturgische Farbe ist weiß, da der Neujahrstag kein eigener Festtag der Kirche ist, sondern ein Tag, der in die Zeit des Christfestes einzuordnen ist. An diesem Tag denken wir besonders an Simeon, der im Tempel auf den Trost Israels wartete in der Gewißheit, dass Gott seine Verheißung erfüllen würde. Als er das Kind Jesus von den Eltern gebracht sieht, preist er es als das Licht der Heiden und die Freude Israels. Wir stimmen froh und dankbar in diesen Lobpreis ein.
Der Neujahrstag sollte richtigerweise mit dem Proprium des Tages der Beschneidung und Namengebung Jesu begangen werden. Wenn er allerdings als Neujahrstag begangen wird, liegt der Schwerpunkt auf der Tatsache, dass wir unsere Zukunft nicht in der Hand haben, sondern allein Gott. Dies wird besonders schön deutlich in der Epistel, der die Worte „so Gott will und wir leben…“ entnommen sind, aber auch in der alttestamentlichen Lesung, in der Gottes Ordnungen der Schlüssel sind dafür, dass Gott bei allem ist, was Josua tun wird. Die anderen Perikopen unterstreichen noch einmal, dass der Mensch sich zwar vieles ausdenken kann, aber Gott wird seinen Schritt lenken. So sind wir zwar nicht Marionetten; es wird uns aber gut tun, der Tatsache bewusst zu werden, dass wir nicht allein sind in unserem Bemühen.
Am Neujahrstag denken wir besonders daran, dass all unser Tun nicht durch unser Wollen bestimmt ist, sondern durch Gottes handeln an und mit uns. Aber er ist es auch, auf den wir uns ganz und gar verlassen können, der uns befähigt, nach seinem Willen zu handeln, und der uns bewahrt, wenn wir seinen Worten Vertrauen schenken.
Wochenspruch:
Alles, was ihr tut mit Worten oder mit Werken, das tut alles im Namen des Herrn Jesus und dankt Gott, dem Vater, durch ihn. (Kol 3, 17)
Sebastian Knüpfer (auch Knüpffer, getauft am 6. (od. 7.) September 1633 in Asch (böhmisches Vogtland, später Böhmen); † 10. Oktober 1676 in Leipzig) war ein deutscher Komponist und Kirchenmusiker.
Der Sohn des Ascher Kantors und Organisten Thomas Knüpfer erhielt die erste Ausbildung bei seinem Vater. Es ist überliefert, dass er bereits mit zehn Jahren in seinem Heimatort den Organistendienst versah. Von 1646 bis 1654 besuchte er das Gymnasium in Regensburg, wo zu seinen wichtigsten Lehrern der dortige Ephorus Balthasar Balduin, der Sohn Friedrich Balduins wurde. Später ging nach Leipzig, wo er unter anderem unter Johann Adam Scherzer Philosophie studierte. Hier konnte er 1657 mit Unterstützung Johann Philippis die Nachfolge Tobias Michaels im Amt des Thomaskantors der Thomasschule antreten. Um Knüpfer bildete sich ein Kreis angesehener Musiker (u. a. der Nikolaikantor Elias Nathusius, die Thomasorganisten Gerhard Preisensin und Jakob Weckmann und der ArztJohann Kaspar Horn), der Leipzig den Ruf eines bedeutenden Musikzentrums einbrachte. I
n der Laudatio zum Tode Knüpfers hieß es: „Die Wahl Knüpfers gereichte dem Musikleben Leipzigs zum Heile und dem Thomaskantorat zum Segen.“ Neben seiner musikalischen Tätigkeit machte er sich auch als Philologe einen guten Namen. 1658 heiratete er Maria Sabina Hagen, mit welcher er drei Söhne und zwei Töchter hatte. In Asch wurde 1925 ein Platz nach ihm benannt.
Die musikalischen Qualitäten des jungen Knüpfer waren in Leipzig sehr anerkannt, nach dem Tod von Tobias Michael im Juni 1657, wurde er im Alter von nur 24 Jahren zum Thomaskantor ernannt. Die Ernennung Knüpfer war eine weise Entscheidung: Dank seines Engagements genoss die Leipziger Kirchenmusik eine Pracht und Herrlichkeit, die früher unbekannt war. Abschriften der geistlichen Werke Knüpfer’s zirkuliert im gesamten deutschsprachigen Raum und wurden begehrte Sammlerobjekte. Durch die Verbreitung seiner Werke wurde der Ruhm des Komponisten in Deutschland weit verbreitet. Nach 19 Jahren fruchtbarer Arbeit, starb er am 10. Oktober 1676 im Alter von nur 43 Jahren in Leipzig.
Die meisten Werke Knüpfers sind nie gedruckt worden. Er schrieb Motetten, Geistliche Konzerte, Kantaten und Messen. Er komponierte für die Kaiserkrönung Leopolds I. 1658 und für den Aachener Frieden von 1668. 1663 erschien eine Sammlung von Madrigalen und Kanzonetten im Druck.
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CD – Geistliche Werke vom Thomaskantor Sebastian Knüpfer
CD-Inhalt: Vom Himmel hoch, da komm ich her – Was mein Gott will, das gescheh allzeit – Wenn mein Stündlein vorhanden ist – Ach Herr, strafe mich nicht in deinem Zorn – Quemadmodum desiderat cervus… /
1. Ach Herr, strafe mich Nicht in Deinem Zorn
2. DENN im Tode gedenket man dein NICHT
3. Weichet alle von mir, Ihr Übeltäter
YouTube-Angaben:
Sebastian Knüpfer (1633 – 1676) von King’s Consort – Robert King.
Die monumentale und feierliche Sprache, die charakteristisch für Knüpfer ist ist klar erscheint in der grandios-Erzielte Psalm-Einspielung “ O Herr, strafe mich nicht in deinem Zorn“. Der Effekt dieser Arbeit ist nicht allein durch die Kombination von großen strukturellen Geschicklichkeit und raffinierten, aufwendigen Instrumentierung, sondern auch für die absichtliche Kreuzung der traditionellen Genregrenzen. Für dieses Stück, das stammt vermutlich aus der Zeit von 1670 bis 1675, wählt Knüpfer die Tonart c-Moll, eine höchst ungewöhnliche Tonalität für die damalige Zeit.
Darüber hinaus nutzt er (neben dem obligatorischen fünf Teilstring ensamble) Trompeten und Pauken, Instrumente, die kaum jemals in diesem wichtigen gehört. Die ungewöhnliche Klangqualität ist auch durch die beiden „Flöten“, aber es ist nicht ganz klar, welche Instrumente Knüpfer bestimmt hat. Eine Kopie der Partitur in Berlin markiert die Teile als „Traversi-Flöten, aber die Stimmlage der Teile würden in unlösbare Performance Schwierigkeiten führen. Ein weiteres Exemplar in Dresden fragt ‚Flauti‘ (Blockflöten) und diese Aufnahme folgt, dass die Anweisung.
In Zusammenhang mit dieser Zusammensetzung wird die Symbolik dieser Instrumente seltsam verändert, fast verzerrt. Der Klang der Blockflöten nicht stand (wie es gewöhnlich der Fall ist) für Sanftheit und Süße sondern symbolisiert ruhigen Demut und schmerzhafte Qual, und die Trompeten und Pauken demonstrieren nicht die Ehre Gottes und slendour, sondern darzustellen seiner rasenden Zorn und grausame Unbarmherzigkeit, nur moderieren in der unerwarteten, versöhnlicher Abschluss C Dur-Kadenz.
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Sir John Eliot Gardiner – Kantaten-Beschreibung
zum BWV 41 „Jesu, nun sei gepreiset“
Kantaten für Neujahr
Aufführungsort: Gethsemanekirche, Berlinam 01. und 02.01.2000
Mit BWV 41 „Jesu, nun sei gepreiset“
befinden wir uns auf sehr viel sichererem Gelände. Das Werk ist eine reife Kantate von höchster Qualität aus dem zweiten Leipziger Jahrgang – jener Typus von Kantate, der uns daran erinnert, wie sehr wir in unserer sich immer weiter verstädternden Gesellschaft den Bezug verloren haben zum Gefüge und Rhythmus des liturgischen Jahres, vielleicht auch das Empfinden für den elementaren Kreislauf von Leben und Tod. Ein Merkmal, das uns bereits aufgefallen war, bevor wir uns auf die Reise durch dieses Jahr der Kantaten begaben, ist der Leitgedanke einer zyklischen Wiederkehr, eines Weges von einem Anfang zu einem Ende, von Alpha zu Omega.
Auf diesem sehr wesentlichen Hintergrund sind neben dem Wechsel der Jahreszeiten und ihren Wendepunkten die verschiedenen Ereignisse des kommenden Jahres zu bewerten. Man braucht kein Theologe oder Zahlenmystiker zu sein, um zu erkennen, auf welche Weise uns Bach den Gedanken vermittelt, dass alles von einem Anfang zu einem Ende und wieder zu einem neuen Anfang fortschreitet. Er lässt seine Strategien auf wunderbare Weise hörbar werden, so im Eingangschor dieser Kantate: ein gewaltiger Satz, der wie eine Choralfantasie wirkt. Mit dem Problem konfrontiert, wie die vierzehn Zeilen von Johannes Hermans ungewöhnlich langer Choralstrophe (offensichtlich in Leipzig sehr beliebt, da er sie in dreien seiner Neujahrskantaten verwendet) aufzuteilen wären, dazu eine Melodie, die eine Stufe höher endet, als sie begonnen hat, beschließt Bach, die letzten beiden Zeilen zur Musik der ersten und zweiten Zeile zu wiederholen, und bewerkstelligt damit in einer majestätischen Schlusswendung die verspätete Rückkehr zu C-dur.
Darüber hinaus verkettet er den Anfangs- und Schlusssatz der Kantate miteinander, indem er zum einen die erste und letzte Strophe in ihrer ursprünglichen Form vertont, zum anderen die ersten beiden Takte seines Anfangsritornells (die selbst ein ABA-Muster im Kleinformat aufweisen) als Interludium zwischen die Choralphrasen seines Finalsatzes einfügt. Damit enden das miniaturisierte Muster und die gesamte Kantate, wie sie begonnen haben – und der Kreis schließt sich auf überzeugende Weise. Aber es ist die epische Spannweite von Bachs Vision in diesem Anfangssatz, die einem den Atem nimmt. Abgesehen von den jubelnden Blechbläserfanfaren enthalten die insgesamt zweihundertdreizehn Takte dieses Satzes einen streckenweise dichtgefügten vokalen Kontrapunkt, engelhaft wirkende tanzartige Gesten und einen Augenblick magischer Spannung, wenn die vorandrängende Kraft unvermittelt einhält bei den Worten ‚dass wir in guter Stille das alt’ Jahr hab’n erfüllet’. Daraus bricht eine motettenartige, ‚presto’ überschriebene Fuge hervor, eine enthusiastische Rückbesinnung auf geistliche Werte (‚Wir woll’n uns dir ergeben itzund und immerdar’), die fast unmerklich in eine Reprise der anfänglichen Fanfarenmusik übergeht.
In ihrem Gebet, dass das neue Jahr so enden möge, wie es begonnen hat, übernimmt die Sopranstimme die wiegende Bewegung der drei begleitenden Oboen (Nr. 2) in der unregelmäßigen Phrasierung 3+4 und wechselt dann zu 2+2+2+2 in eher konventionellem Stil – Muster, die Bach auch weiterhin variiert und erweitert, offensichtlich berauscht von ihrer Schönheit und Scheu, sich voranzubewegen. Im folgenden Rezitativ weicht die in a-moll beginnende Altstimme vom Kurs ab, um ‚A und O’ im Ohr des Hörers auf einer C-Oktave zu etablieren, das Echo auf einen Text aus der Offenbarung (1, 17–18), wo sich Jesus als ‚der Erste und Letzte’ bezeichnet, ‚lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit’ und ausgerüstet mit den ‚Schlüssel[n] der Hölle und des Todes’.
Das Kleinod in dieser Kantate ist jedoch die Tenor-Arie ‚Woferne du den edlen Frieden’ (Nr. 4). Sie gehört zu den wenigen neun Kantatensätzen, in denen Bach den betörenden, ein breites Spektrum umfassenden Klang des Violoncello piccolo einsetzt – eines Instrumentes, das bei ihm mit der Person Jesus oder seiner Präsenz verknüpft ist, vor allem in seiner Beschützerrolle als ‚guter Hirte’. Hier ist das fünfsaitige Modell vorgesehen, für einen Klangraum, der sich von der tiefsten Saite, C, im Violinschlüssel über drei Oktaven hinauf bis zum H mit aufgelöstem Vorzeichen erstreckt, so als sollte dieser weite Raum die Dualität von Himmel und Erde, Körper und Seele in sich schließen und verdeutlichen, dass Gott die Belange der Menschen, auf körperlicher wie auf geistlicher Ebene, unter seiner Obhut hat. Eine weitere Überraschung ist der im folgenden Rezitativ unvermittelt einsetzende Chor, der lauttönend den Vorsatz der ganzen Gemeinde für das neue Jahr, ‚den Satan unter unsre Füße [zu] treten’, in Worte fasst.
BWV 41 – „Jesu, nun sei gepreiset“ BWV 143 – „Lobe den Herrn, meine Seele“ BWV 171 – „Gott, wie dein Name, so ist auch dein Ruhm“ BWV 16 – „Herr Gott, dich loben wir“
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Bachfest Leipzig 2014 – “die wahre Art”vom 13. Juni – 22. JUNI 2014
Das Bachfest Leipzig 2014 findet vom 13. bis 22. Juni 2014 statt und steht unter dem Motto »die wahre Art« – eine Reminiszenz an das 1753 erschienene und bedeutendste Lehr- und Studienwerk »Versuch über die wahre Art das Clavier zu spielen« von Carl Philipp Emanuel Bach. Das Werk des zweitältesten Bach-Sohnes bildet im Jahr seines 300. Geburtstages den inhaltlichen Schwerpunkt im Bachfest Leipzig. Seine Kompositionen erklingen im Kontext des Œuvres von Vater Johann Sebastian und seinem Taufpaten und Hamburger Amtsvorgänger Georg Philipp Telemann.
Der Ticketverkauf für das Bachfest Leipzig 2014 startet am 15. Oktober 2013.
Die DVD enthält die Filmaufnahmen der kompletten Kantate, den Einführungsworkshop sowie die Reflexion des Referenten. Zudem beinhaltet die DVD das Filmportrait der J. S. Bach-Stiftung.
BWV 166 „Wo gehest du hin“
Kantate BWV 166 für den vierten Sonntag nach Ostern für Sopran, Alt, Tenor und Bass, Oboe, Streicher und Basso continuo.
Live at St Johns Smith Square, London, Oktober 2011 eingetragen
Motetten – ausgewählte Vergleich:
Gardiner (10/81R) (ERAT) 2292 45979-2
Jacobs (7/97) (HARM) HMC90 1589
Herreweghe (10/11) (PHI) LPH002
Gewinner 2013 Baroque Vocal – Sir J.E. Gardiner und Monteverdi Choir
Text-Fassung im Original, englisch:
Gramophone Classical Music Awards 2013 Category Winners
„Baroque Vocal“
Monteverdi Choir / John Eliot Gardiner
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SDG SDG716
(72 ‚• DDD)
Live at St John’s Smith Square, London, October 2011 entered
Motets – selected comparison:
Gardiner (10/81R) (ERAT) 2292 45979-2
Jacobs (7/97) (HARM) HMC90 1589
Herreweghe (10/11) (PHI) LPH002
Underpinning much Gardiner Sir John Eliot approach to Bach is to determine the origin and nature of dramatic character, ‚mutated Opera „(as Gardiner calls them) found in genres – such as the motet – not prescribed, but depends on perception rhetorical judgment within a web of rolling continuity. Bach’s motets can pay homage to ancestors in scale, tone and technique to pay, but everyone, especially in this vibrant and quests new set reveals is pressing for new meaning with all the virtuosic Bach could muster.
The motets are published as pillars of the Monteverdi Choir existence for more than five decades, interrupted by a remarkable recordings for Erato in the early 1980s and more recently in selected programs during the millennial Cantata Pilgrimage. Been a short motet once thought by large older Bach’s cousin Johann Christoph, but today as – an endlessly fascinating tapestry of discovery, which are undoubtedly continue to develop a body by the addition of improved I’ll let you no t Gardiner, these works the work of the Young Turks.
Together with the Monteverdi Choir, the benefits are over the years their inimitable textual projection, clarity of line, rhythmic rigor and an overriding sense of expectation and atmosphere, only occasionally slipping a little too eager in an exaggerated gesture. Gardiner calls for more precise delicacy, mercury contrast and brightness than ever before and enlightening inside da camera dialogue capability between votes. For all pages sprung bravura and purpose, especially in Praise the Lord Sing to the Lord, there are so many periods of elongated and poignant restraint.
It is no longer a convincing example of the soft, controlled climate of the last contemplative strains do not be afraid, where we. Exceptional figure of the precious secret of belonging to Christ The soprano motif ‚and your blood is going to profit me‘ (‚your life and your blood „), with such sustained and ritualized otherworldliness (track 15, 5’38“) expresses that the risk of disembodiment rebutted only by Monteverdi Choir captivating certainty line drives as a faithful soul heavenward.
One of the most striking features of the new collection, as I mentioned, is how Gardiner’s attention to the individuality of the individual motets. This could be a time-honored ambition appear, yet for all the admirable qualities of, say, the RIAS Chamber Choir conducted by René Jacobs or the more recent reading of Philippe Herreweghe and Collegium Vocale Gent, neither of these takes as ambitious as a kaleidoscope challenge for the audience at the identification renewed character and importance as Gardiner sought. In fact, Herreweghe recently went so far as to say that „is not necessarily a groundbreaking reading.“
Gardiner would disagree. As lucidly The Spirit helps (the brief but compact work for the funeral of Ernestine, the old rector of St. Thomas Church, written in 1729) sets out to reflect gradually permeated with the intercession of the Holy Spirit, the weaknesses of man. Here we have a little more perspicacious than just good stimulation: the Monteverdi singers tell this piece of insecurity and the growing anticipation for the understanding of God’s will with such companies and dynamic purpose that even if the two choirs converge four-part double fugue in an affirming, we never feel quite out of the woods. The tantalizing prospect of recovery is only really satisfied with the final cadence of a chant directed bright.
Some of these interpretive risks may not be for those who have a less articulated, more abstract, soft edges and usually prefer open countryside. Sing to the Lord is usually in their outer ‚Concerti‘ but the unique double-lush chorus juxtaposition of choral and free contrapuntal ‚Rhapsody‘ could have possibly result in more contemplative genuine warmth. Indeed, Gardiner rarely delivers a comfortable ride and something brilliant visions arise most notably in the central work, the five-part Jesus my joy riding – literally – the storm of love of the flesh, Satan, the old dragon, and death.
In this masterpiece, frightening, quasi-„Turba“ (crowd) scenes are viscerally against an ethereal quest for redemption balanced. ‚It IS a nun star condemnation „(“ There is therefore now no condemnation‘) has certainly never been so mesmerizing enjoyed a volley of declamation and rich illusion over a short space as Gardiner summons, while „Despite THE ancient dragon“ („Despite the old Dragons‘) spits his hot-tempered consonances only be disarmingly defied by the increased purity „in secure peace ‚(‚ in confident peace“) – all this in a contrasting color panels always surprising emotional impact if the listener often left gasping, this will not only. singularity by singing purpose, but by the discrete graphics and responsiveness of the instrumental continuo player, under which the bassoon here (and caused Come, Jesus, come on) contributes to the knowledge effect.
As you would imagine, there are surprises galore – some of which take a little getting used to. Gardiner challenges orthodoxy, like this a cappella Holy Grail are always posted and it does so almost always with passion and conviction genuine zeal. High-wire artist Philippe Petit is recommended a suitable cover image for this important milestone in the very high-stakes performances.
Jonathan Freeman-Attwood
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Eine deutsche Fassung von Google übersetzt nur bedingt lesbar..!!
Untermauert so viel von Sir John Eliot Gardiner Ansatz zur Bach ist die Ermittlung der Herkunft und Wesen der dramatischen Charakter, ‚mutierten Oper „(wie Gardiner sie nennt) in Genres gefunden – wie die Motette – die nicht verordnet, sondern hängen von Wahrnehmungs rhetorische Urteil innerhalb ein Gewebe aus rollenden Kontinuität. Bachs Motetten kann Hommage an Vorfahren in der Skala, Ton und Technik zu zahlen, aber jeder, vor allem in dieser lebendigen und Quests neuen Satz offenbart, bedeutet Pressen für neue Bedeutung mit allen virtuosen Bach aufbringen konnte.
Die Motetten sind als Säulen des Monteverdi Choir Existenz mehr als fünf Jahrzehnten erschienen, unterbrochen von einer bemerkenswerten Aufnahmen für Erato in den frühen 1980er Jahren und in jüngster Zeit innerhalb ausgewählter Programme während der tausendjährigen Cantata Pilgrimage. Für Gardiner, diese Werke ein endlos faszinierende Wandteppich der Entdeckung, die zweifellos fortsetzen zu entwickeln darstellen, ein Körper durch die Zugabe von verbessert Ich lasse dich nicht – eine kurze Motette einmal gedacht, durch große ältere Bachs Vetter Johann Christoph gewesen, aber heute als das Werk der Jungtürken.
Gemeinsam mit dem Monteverdi Choir die Leistungen im Laufe der Jahre sind ihre unnachahmliche textlichen Projektion, Klarheit der Linie, rhythmische Strenge und ein überwiegendes Gefühl der Erwartung und Flair, nur gelegentlich rutscht ein wenig zu eifrig in übertriebener Geste. Gardiner fordert mehr punktgenaue Delikatesse, Quecksilber Kontrast und Helligkeit als je zuvor und erhellend innen da camera Dialogfähigkeit zwischen Stimmen. Für alle Seiten entsprungen Bravour und Zweck, insbesondere in Lobet den Herrn und Singet dem Herrn , gibt es so viele Perioden von länglichen und ergreifend Zurückhaltung.
Es ist nicht mehr als überzeugendes Beispiel der weichen, kontrollierten Klima der letzten kontemplativen Stämme Fürchte dich nicht , wo wir eine außergewöhnliche Darstellung des kostbaren Geheimnis der Zugehörigkeit zu Christus. Die Sopranistin Motiv auf ‚und dein Blut, mir zugut‘ (‚dein Leben und dein Blut „) ist mit einer solchen nachhaltigen und ritualisierte Jenseitigkeit (Track 15, 5’38“) geäußert, dass das Risiko von Entkörperlichung nur durch die ausgeräumt Monteverdi Choir fesselnd Gewissheit Linie als treue Seele treibt himmelwärts.
Eines der auffälligsten Merkmale der neuen Kollektion, wie ich bereits erwähnt, ist, wie aufmerksam Gardiner auf die Individualität der einzelnen Motetten ist. Dies könnte eine altehrwürdige Ehrgeiz scheinen und doch für alle bewundernswerten Qualitäten von, sagen wir, dem RIAS Kammerchor unter René Jacobs oder der neueren Lesung von Philippe Herreweghe und Collegium Vocale Gent, weder von diesen bringt so ehrgeizig wie ein Kaleidoskop Herausforderung für die Zuhörer bei der Identifizierung erneuerten Charakter und Bedeutung als Gardiner strebt. Tatsächlich Herreweghe vor kurzem ging so weit zu sagen, dass „eine bahnbrechende Lektüre nicht notwendig ist.“
Gardiner würden dem nicht zustimmen. Wie lucidly Der Geist hilft (die kurze, aber kompakte Arbeit für die Beerdigung von Ernesti, der alte Rektor der Thomaskirche, im Jahre 1729 geschrieben) darlegt, um die Schwächen des Menschen allmählich mit den Fürbitten des Heiligen Geistes durchdrungen reflektieren. Hier haben wir etwas mehr perspicacious als nur gute Stimulation: die Monteverdi Sänger erzählen dieses Stück der Unsicherheit und die wachsende Vorfreude auf das Verständnis Gottes Willen mit solchen Unternehmen und dynamischen Zweck, dass selbst, wenn die beiden Chöre in einer Bekräftigung vierstimmigen Doppelfuge konvergieren, wir nie das Gefühl, ganz aus dem Gröbsten heraus. Die verlockende Aussicht auf Rettung ist nur dann wirklich bei der abschließenden Kadenz eines leuchtend gerichtet Choral zufrieden.
Einige dieser interpretative Risiken vielleicht nicht für diejenigen, die eine weniger artikuliert, mehr abstrakt, weichen Kanten und in der Regel weite Landschaft bevorzugen. Singet dem Herrn ist in der Regel in ihrer äußeren ‚Concerti‘ üppige aber die einzigartige Doppel-Chor Nebeneinander von Choral und kostenlos kontrapunktische ‚Rhapsodie‘ könnte vielleicht mehr echte kontemplative Wärme ergeben haben. Tatsächlich Gardiner selten liefert eine komfortable Fahrt und noch was brillante Visionen entstehen am auffallendsten in die zentrale Arbeit, die fünfteilige Jesu meine Freude , Reiten – buchstäblich – den Sturm der Liebe des Fleisches, Satan, der alte Drache und Tod .
In diesem Meisterwerk, erschreckend, sind quasi-„Turba“ (crowd) Szenen viscerally gegen eine ätherische Streben nach Erlösung ausgeglichen. ‚Es IST Nonne Stern Verdammliches „(“ Es gibt nun keine Verdammnis‘) hat sicherlich noch nie so eine hypnotisierende Salve von Deklamation und reiche Illusion über einen kurzen Raum als Gardiner Vorladung genossen, während „Trotz DEM alten Drachen“ („Trotz dem alten Drachen ‚) spuckt seine jähzornig Konsonanzen nur entwaffnend werden trotzte durch die erhöhte Reinheit „in gar sichrer Ruh‘ (‚in zuversichtlich Ruhe“) – all dies in Kontrastfarbe Tableaus immer überraschend emotionale Wirkung. Wenn der Hörer oft bleibt keuchend, wird dies nicht nur durch Gesang Singularität Zweck, sondern durch die diskrete Grafik und Ansprechbarkeit der instrumental continuo Spieler, unter denen das Fagott hier (und in verursacht Komm, Jesu, komm ) trägt mit dem Wissen, Wirkung.
Wie Sie sich vorstellen würden, gibt es zuhauf Überraschungen – nehmen von denen einige ein wenig gewöhnungsbedürftig. Gardiner Herausforderungen Orthodoxie, wie diese a cappella Heiliger Gral sind grundsätzlich ausgeschildert und er tut dies fast immer mit Leidenschaft und Überzeugungskraft echten Eifer. Hochseilartist Philippe Petit ist ein passendes Cover-Bild zu diesem wichtigen Meilenstein in der sehr zu empfehlen, High-Stakes-Performances.
begeht heute seinen 70. Geburtstag. Herzlichen Glückwunsch nach London und ich wünsche ihm weiterhin alles Gute für seine weiteren Lebensjahre und eine großartige Schaffenskraft für die Zukunft. Möge er uns noch lange mit großartigen Interpretationen begeistern und beglücken.
Unübertroffen ist sein vor 49 Jahren gegründeter „The Monteverdi Choir„ zu benennen, die in 2014 ihr 50. Jubiläum begehen werden. Zwei großartige, von Sir Gardiner gegründete Orchester – „The Baroque Soloists„ und „Orchestre Révolutionnaire et Romantique„ ergeben den Stellenwert der Einmaligkeit und werden mit weiteren bewundernswerten Einspielungen die Öffentlichkeit zu überraschen wissen..!!
– Soli Deo Gloria –
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Video:
BBC Proms 2010 J.S. Bach – Bach Day 6 – Brandenburg Concerto No. 2
Sir John Eliot Gardiner, EBS.
John Eliot Gardiner feiert im April seinen 70. Geburtstag. Aus diesem Anlass gibt es diverse Sendungen, die das Leben und das Werk Gardiners würdigen. Neben den Sendungen der BBC gibt es auch von deutschen Sendern einiges zu hören. Den Anfang machen WDR3 mit einem Portrait und NDR kultur mit der ersten von mehreren Übertragungen von Konzerten, die während seiner Zeit als Chefdirigent beim NDR Sinfonieorchester entstanden sind. Wobei das Konzert, das am Montag gesendet wird, vor der Zeit Gardiners beim NDR entstanden ist, als er kurzfristig für den erkrankten Günter Wand eingesprungen war. Für mich persönlich war dies die erste Begegnung mit Gardiner. Es gab nichts Vernünfiges im Fernsehen, so blieb ich bei der Konzertübertragung aus Lübeck hängen und der große Bügelstapel, der eigentlich der Grund für das Anschalten des Fernsehers war, war nach dem Konzert noch genauso hoch wie vorher, so sehr hatten mich die ersten Takte von Händels Feuerwerkmusik umgehauen. Weitere Sendungen werden im Laufe des Monats sicher folgen. Ich werde sie wochenweise in den Radiotipps vorstellen.
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30.3.
. TV BBC TWO 20.00 – 21.30 (bei uns 21.00 – 22.30) Bach: A Passionate Life
John Eliot Gardiner goes in search of Bach the man and the musician.
The famous portrait of Bach portrays a grumpy 62-year-old man in a wig and formal coat, yet his greatest works were composed 20 years earlier in an almost unrivalled blaze of creativity.
We reveal a complex and passionate artist; a warm and convivial family man at the same time a rebellious spirit struggling with the hierarchies of state and church who wrote timeless music that is today known world-wide. Gardiner undertakes a ‚Bach Tour‘ of Germany, and sifts the relatively few clues we have – some newly-found.
Most of all, he uses the music to reveal the real Bach. http://www.bbc.co.uk/programmes/b01rrgg6
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1.4.
. BBC Bachs Marathon live http://www.bbc.co.uk/programmes/b01rl300 http://www.bbc.co.uk/programmes/b01rl302 http://www.bbc.co.uk/programmes/b01rrg9n .
The Baroque Spring Season concludes with an afternoon and evening of music by J S Bach live from Sir John Eliot Gardiner’s Bach Marathon at the Royal Albert Hall in London. John Eliot celebrates his 70th birthday this month and over nine hours he conducts his own Monteverdi Choir and English Baroque Soloists and introduces leading performers in Bach chamber and solo works. Threaded through the day are interviews and round-table discussions with specialists, including American writer Paul Elie, pianist and scholar Robert Levin, neuroscientist Raymond Tallis, and psychologist Tamar Pincus.
Presented by Catherine Bott and Tom Service.
John Eliot recalls that he grew up literally „under the Cantor’s gaze“, since the most important portrait of Bach (by EG Haussmann, 1748) hung in his parents‘ house during his childhood, having been entrusted to them for safekeeping by a refugee fleeing from Nazi Germany during the Second World War. His fascination with the music of the great composer dates from those years when he learnt by heart the treble parts of all Bach’s motets, and then went on to conduct them for the first time in his teens. It has developed throughout his life, often marking milestones in his career, most notably when he celebrated the new Millennium with the epic Bach Cantata Pilgrimage. . 1.00: Motet: Singet dem Herrn ein neues Lied (BWV 225) Monteverdi Choir
Musicians from the English Baroque Soloists
Sir John Eliot Gardiner (conductor)
To open this special Easter celebration, Bach’s joyous, dance-infused double-choir Motet. . 1.20: John Eliot introduces the day from the stage of the Royal Albert Hall. .
1.45: Cello Suite No 6 (BWV 1012)
Alban Gerhardt (cello)
Alban Gerhardt plays one of the best-known compositions ever written for cello. . 2.10: Bach Heroes I: John Eliot introduces a favourite performance of Bach .
2.30: The Goldberg Variations (BWV 988)
Joanna MacGregor (piano)
Innovative musician Joanna MacGregor interprets one of Bach’s most brilliantly deep keyboard works. . 3.45: John Eliot revisits his recording of Bach’s Brandenburg Concertos .
4.10: The distinguished organist and scholar, Stephen Farr surveys some of the organs of Bach’s own time in search of the elusive ‚Bach Organ.‘ Can this be found in the imposing instruments of North Germany, once the pride of the cities of the Hanseatic League, or maybe in the more modestly scaled instruments of Thuringia’s parish churches. . 4.40: Christ lag in Todesbanden (BWV 4), Cantata for Easter Day
Monteverdi Choir
English Baroque Soloists
Sir John Eliot Gardiner, conductor
joined by the audience in the final Chorale
John Eliot leads the Monteverdi Choir, the English Baroque Soloists and the Royal Albert Hall audience in this early cantata which is remarkable for its extreme emotional intensity. . 5.05: Bach Heroes II: John Eliot introduces a favourite performance of Bach .
5.25: Partita No 2 in D minor (BWV 1004)
Viktoria Mullova, violin
Known the world over as a violinist of exceptional versatility, Viktoria Mullova takes on Bach’s Partita including the Chaconne – a high-wire balancing act of musicality and technique. . 6.15: Organ Recital: John Butt, organ
Fantasia and Fugue in G minor (BWV 542)
Orgelbüchlein – chorale preludes for Passiontide and Easter:
Christus, der uns selig mach (BWV 620)
O Mensch, bewein dein Sünde gross (BWV 622)
Christ lag in Todesbanden (BWV 625)
Jesus Christus, unser Heiland (BWV 626)
Heut triumphieret Gottes Sohn (BWV 630)
Sonata 5 in C for two keyboards and pedals (BWV 529)
Prelude and Fugue in Eb ‚St Anne‘ (BWV 552)
Organist and Bach specialist John Butt displays the grandeur and versatility of the Royal Albert Hall’s mighty instrument. . 7.15: Bach Heroes III: John Eliot introduces a favourite performance of Bach .
7.35: Discovering Music: Stephen Johnson explores Bach’s B Minor Mass.
Stephen Johnson looks at how Bach, a devout Lutheran, set about producing a Latin mass in the Catholic tradition at the end of his life, and unpacks some of the many musical clues to its meaning. . 8.00: Mass in B Minor (BWV 232)
Monteverdi Choir
English Baroque Soloists
Sir John Eliot Gardiner (conductor)
John Eliot conducts one of musical history’s towering masterworks. . 10.00 Bach Heroes IV: John Eliot introduces a favourite performance of Bach
Sir John Eliot Gardiner reflects, „Several of the big moments in my life seem to be linked in some way with the music of Bach, and 2013 is no exception. The enormous appeal of his music today extends to an astonishing variety of people from all walks of life. To spend a whole day in the company of distinguished fellow musicians, writers and scientists to perform, discuss and enjoy the music of this supreme composer whose music lights our lives more than 300 years after his death, is absolutely the best birthday present I could wish for.“. .
Andere Sendungen zu John Eliot Gardiners 70. Geburtstag, auch am 1.4.13:
WDR3 – 256
18:05 – 20:00
Vesper spezial
Porträt – Der Dirigent John Eliot Gardiner
Am 20. April feiert der englische Dirigent John Eliot Gardiner seinen 70. Geburtstag. Im Gespräch mit Richard Lorber gibt er Auskunft über seine künstlerischen Anschauungen und berichtet über seine wichtigen musikalischen Projekte. . NDR
20.05 – 22.00
John Eliot Gardiner zum 70. Geburtstag
Georg Friedrich Händel:
Feuerwerksmusik, Suite HWV 351
Ralph Vaughan Williams:
Fantasie über ein Thema von Thomas Tallis
Robert Schumann: Sinfonie Nr. 2 C-Dur op. 61
Aufzeichnung vom 25. Juni 1989 im Lübecker Dom
Als John Eliot Gardiner 1991 die Nachfolge von Günter Wand als Chef des NDR Sinfonieorchesters antrat, galt er in der Musikwelt vor allem Spezialist für die historische Aufführungspraxis. Der renommierte Rundfunkklangkörper bot ihm die Möglichkeit, sich als Musiker mit einem universellen Anspruch zu präsentieren, und seine Konzerte zeugten deshalb nicht selten von dem Bestreben, einen großen musikhistorischen Zeitraum zu umspannen. So auch beim Eröffnungskonzert des Schleswig-Holstein Musik Festivals von 1989, das mit einem Werk des Engländers Ralph Vaughan Williams aus dem Jahre 1910 über eine Melodie des Renaissance-Komponisten Thomas Tallis und der berühmten Feuerwerksmusik von dem Barockmeister Händel auch die zweite Sinfonie des Romantikers Schumann setzte und damit einen Bogen aus dem 16. ins 20. Jahrhundert schlug.
Es ist wieder soweit, Sir J.E. Gardiner gibt in diesem Jahr zahlreiche Konzerte in Deutschland. Das erste Konzert findet am Donnerstag, 24. Januar 2013, Donnerstag, 25. Januar 2013 und am Sonntag, 27.01.2013 in Leipzig im Gewandhaus mit einem Robert Schumann – Programm statt.
Ticket und Telefon:+49 341 1270 280 / TICKETS: jetzt bis 18 Uhr
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Banner Bachmarathon – 12 Stunden Bach am 01.04.2013 in London – Royal Albert Hall
SIR JOHN ELIOT GARDINER PRESENTS ONE INCREDIBLE DAY OF BACH
01 April 2013 (Easter Monday) London, Royal Albert Hall
Join John Eliot Gardiner, the Monteverdi Choir and English Baroque Soloists, and guest artists Viktoria Mullova, Alban Gerhardt, Cameron Carpenter, Robert Levin and more for an amazing day of music celebrating the greatness of Bach.
Telefon Buchungen und Anfragen Royal Albert Hall Abendkasse:
Aus Großbritannien: 0845 401 5045
Aus dem Ausland: +44 20 7589 8212
The English Baroque Soloists – mit Bach-Kantaten und Johannes Passion in 2013
J.S. Bach: Oster-Kantaten und Himmelfahrts-Oratorium im Juni 2013
Programme variieren für jeden Tag.
Programm I
Wer da gläubet und getauft wird – Cantata BWV 37
Auf Christi Himmelfahrt allein – Cantata BWV 128
Konzert für zwei Violinen in d-Moll, BWV 1043
Gott Fahret auf mit Jauchzen – Cantata BWV 43
Programm II
Kommt, eilet und laufet – Oster-Oratorium, BWV 249
Lobet Gott in seinen Reichen – Himmelfahrts-Oratoirum, BWV 11
Wer da glaubet und getauft wird, Cantata BWV 37
Auf Christi Himmelfahrt allein, Cantata BWV 128
Konzert für zwei Violinen in d-Moll, BWV 1043
Gott Fahret auf mit Jauchzen, Cantata BWV 43
Darsteller
Monteverdi Choir
English Baroque Soloists
Sir John Eliot Gardiner, Dirigent
Monteverdi Choir
English Baroque Soloists
Sir John Eliot Gardiner, Dirigent
Hannah Morrison, Sopran
Meg Bragle, Alt
Nicholas Mulroy, Tenor
Peter Harvey, Bass
Unter der Leitung von John Eliot Gardiner erklingt von Händel „Das Alexander-Fest“ – eine Ode zu Ehren der Hl. Cäcilie, der Patronin der Kirchenmusik –, und zwar in der Orchestrierung von Mozart.
PROGRAMM
GEORG FRIEDRICH HÄNDEL / WOLFGANG AMADEUS MOZART • Das Alexanderfest oder Die Macht der Musik HWV 75 – Weltliches Oratorium für Soli, Chor und Orchester nach der Cäcilienode von John Dryden in einer Bearbeitung von Wolfgang Amadeus Mozart KV 591
Heute erschien ein aussagekräftiger Online-Bericht in DIE ZEIT über Sir John Eliot Gardiner. Nachstehend dazu ein Textauszug aus in „DIE ZEIT“.
Sir John, einer der Dombauherren der historischen Aufführungspraxis, ist jetzt 69 Jahre alt und hat als Dirigent fast alles erreicht. Aufhören will das Brennen trotzdem nicht. Das Jahr 2012 zum Beispiel wird als sein Beethoven-Jahr in Erinnerung bleiben. Während die besagte CD aus New York erschien, startete der Musiker zu einer Tournee mit der Missa solemnis durch Europa und die USA. Zu ihr hat er seit je eine fast innige Beziehung. Während der Sitzungen zu seiner Aufnahme von 1989, die bis heute als Hochfest moderner Beethoven-Exegese mit historischen Instrumenten gilt, hatte sich die Welt über Nacht verändert. Als damals, am 9. November 1989, die Musiker im Londoner Aufnahmesaal erschöpft zu ihrem allerletzten Durchgang schlichen, fiel im fernen Berlin die Mauer. Nie wurde seine Idee vom »äußeren und inneren Frieden«, die Beethoven im Agnus Dei beschwört, so leibhaftig aktuell wie damals – und als der Aufnahmeleiter den Musikern von den Entwicklungen in Berlin berichtete, von denen er im Radio gehört hatte, da wurde es Gardiner sehr weich ums Herz.
Weiterhin werden für Weihnachten CD’s mit Bach-Kantaten zum Weihnachtsfest und Neujahr veröffentlicht.
Cover CDs SDG 178
Diese CD-Box ( 6 CDs) ist eine Sammlung von Bach-Kantaten für den gesamten Weihnachtszeitraum aus der preisgekrönten Serie von Aufnahmen aus dem Jahr 2000 „Bach Cantata Pilgrimage.“
Ein Interview mit Sir John Eliot Gardiner erschien in der BZ Berner Zeitung mit der Überschrift:
„Manche Orchester sind wie Wurstmaschinen“
Sir John Eliot Gardiner, Dirigent und Biobauer, gilt als kaltschnäuziger Revolutionär des Musikbetriebs. Bei einer Privataudienz in London ging er in die Knie vor Beethovens bestem Werk, das er nun in Bern aufführt……
Zum gesamten Interview über den nachstehenden Link:
Himmelfahrtskantaten in London, St. Giles, am Donnerstag, 10.05.2012
mit dem
Monteverdi Choir,
den English Baroque Solists
Leitung:Sir J. E. Gardiner
St. Giles Cripplegate, London
Solisten:
Lenneke Ruiten
Sopran
Meg Bragle
Mezzosopran
Andrew Tortise
Tenor
Dietrich Henschel
Baß
Im ersten Konzert um 18.30 h kamen zur Aufführung:
Auf Christi Himmelfahrt allein
BWV 128
uraufgeführt:
10. Mai 1725
Wer da gläubet und getauft wird
BWV 37
18. Mai 1724
Lobet Gott in seinen Reichen
BWV 11
19. Mai 1735
Innerhalb von 11 Jahren, von Mai 1724 bis Mai 1735, hat J. S. Bach die Himmelfahrtskantaten und das Himmelfahrtoratorium geschrieben und aufgeführt. Es sind großartige Werke, die einen alles Irdische vergessen lassen und mitnehmen in schwindelerregende Höhen.
Dazu diese erstklassige Besetzung: Die English Baroque Soloists sind einfach nicht zu toppen. Es war ein einziges Swingen und Jazzen, teilweise auch Rocken. Allen voran Prof. Niesemann an seiner Oboe. Zauberei, Magie! Für mich war er das absolute Highlight. Ich habe mich nach den beiden Konzerten bei ihm bedankt. Er schien ganz überrascht, hatte wohl selbst gar nicht gemerkt, wie großartig er gespielt hat.
Der Chor war in ausgezeichneter Form, die Solisten brillant und der Sir einfach genial. Er hat uns alle mitgerissen. In einer kleinen, launigen Rede während einer kurzen Umbauphase hat er sich in beiden Konzerten bei allen für die geleistete Unterstützung bedankt. Selbst aus Afrika, China oder Australien waren Spenden gekommen, um die Lücke in der Reihe der CDs der BachCantataPilgrimage zu schließen. Die Finanzierung für diese Aufnahme wurde erst durch eine gewaltige Spendenaktion möglich. Während der Pilgrimage im Jahr 2000 konnten nur die Himmelfahrtskantaten wegen eines technischen Defektes nicht live aufgenommen werden. Das wurde jetzt in London nachgeholt.
Sir Gardiner – First Tutti for our Ascension Cantata concerts… (Fotorechte: Soli Deo Gloria, England)
Im zweiten Konzert um 20.30 h waren die Musiker/innen, Sänger/innen und Solisten außer Rand und Band, schmetterten, posaunten und jubelten.
Auf Christi Himmelfahrt allein
BWV 128 (Wiederholung)
s. o.
Gott fähret auf mit Jauchzen
BWV 43
30. Mai 1726
Lobet Gott in seinen Reichen
BWV 11 (Whlg. und Krönung)
s. o.
Die absolute Krönung für mich war das BWV 11 Himmelfahrtsoratorium „Lobet Gott in seinen Reichen“.
Alle Erdenschwere schien aufgehoben. Das Frohlocken der Instrumente und der Jubel des Chores haben mir ganz persönlich ein Stückchen Himmel auf Erden gezeigt.
Der Applaus am Ende dieses Konzertes wollte kein Ende nehmen. Auch nach der obligatorischen Zugabe konnte ich mich nur schwer vom Ort des Geschehens lösen.
Ich möchte die einzelnen Kantaten und das Oratorium nicht kommentieren. Das können andere besser. Ich möchte Euch einfach nur an meiner Freude teilhaben lassen; Freude darüber, dass ich diese beiden außerordentlichen Konzerte live erleben konnte, dass meine Gesundheit mitgespielt hat und ich um mich herum immer nette Menschen hatte, die mir meine Fragen beantwortet und weitergeholfen haben.
Einen Wehrmutstropfen habe ich allerdings zu verzeichnen: Meine Kamera hat in London kurzerhand ihren Geist aufgegeben, so dass ich trotz aller Bemühungen vom Konzert und den Örtlichkeiten kein einziges Bild machen konnte. Für mich habe ich mit den Augen fotografiert, seht`s mir nach.
„Von Herzen – möge es wieder zu Herzen gehen!“ schrieb Beethoven über die Partitur seiner Missa Solemnis. Komponiert, um mit Hingabe die Aufführenden und das Publikum gleichermaßen zu begeistern, ist es eines seiner großartigsten, schwierigsten Werke.
Die wundervolle, ausdruckvolle Musik reflektiert den Text der katholischen Messe, von dem bittenden Kyrie zum jubelnden Gloria. Viele gegensätzliche Stil-Einflüsse von der Polyphonie der Renaissance bis zu barocken und klassischen Messen können gehört werden. Das Ergebnis ist ein monumentales, bewegendes Stück...
Die Monteverdi Ensembles führen die Missa Solemnis zum ersten Mal nach 10 Jahren gemeinsam auf.
Sir John Eliot Gardiner & Royal Concertgebouw Orchestra
Kristian Bezuidenhout, Klavier Royal Concertgebouw Orchestra Sir John Eliot Gardiner, Dirigent
Wolfgang Amadeus Mozart
Sinfonie Nr. 31 D-Dur, KV 297 “Pariser Sinfonie” Ludwig van Beethoven
Konzert Nr. 2 B-Dur für Klavier und Orchester, op. 19 Pjotr I. Tschaikowski
Sinfonie Nr. 2 c-Moll, op. 17
Einen „samtenen“ Streicherklang, „goldene“ Blechbläser sowie ein besonderes, individuelles Timbre der Holzbläser – diese Qualitäten werden dem 1888 gegründeten Royal Concertgebouw Orchestra zugeschrieben. Das renommierte Fachmagazin „Gramophone“ wählte es 2008 gar auf Platz 1 aller Orchester der Welt. Keine Frage: Das Royal Concertgebouw Orchestra zählt man gern zu seinen Gästen – und so gibt sich der Klangkörper aus Amsterdam unter der Leitung des britischen Pultstars Sir John Eliot Gardiner auch 2012 ein Stelldichein in Essen. Beethovens zweites Klavierkonzert gestaltet der junge Südafrikaner Kristian Bezuidenhout – als Mozart- Spezialist dürfte dieses „mozartisch“ angehauchte frühe Werk Beethovens bei ihm besonders gut aufgehoben sein.
Expedition Klassik:
16:30 Uhr „Die Kunst des Hörens“ – Konzerteinführung durch Sir John Eliot Gardiner mit Orchester
@Iris, hat es seit einigen Tagen bemerkt, dass ein Webaufruf zu Monteverdi in England gestört war. Nach meinen gestrigen Recherchen ist der Internetauftritt vollständig überarbeitet und mit neuen Link versehen worden. Die wichtigsten Link-Angaben habe ich im Blog rechts am Rand unter:
ist eine Angabe zum Cantatafinder – (von @Alex aus Leipzig) – hinterlegt worden. In dem Cantatafinder müssten von @Alex die Link-Angaben zu SDG überarbeitet werden sie stimmen mit den aktuellen Link nicht mehr überein..!!
Die Übersicht ist meiner Meinung nach besser geworden da nun alles unter einem Webauftritt zusammengefasst worden ist. Probiert es selbst einmal aus, um sich mit dem neuen Web-Auftritt vertraut machen zu können.
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Neu: Shop Monteverdi.co.uk
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Sehr gefällig ist die Shop-Seite geworden. Sehr übersichtlich angeordnet sind die CD’s auf der vergrößerten Seite zu erkennen..!!
In ein Album geklickt erscheint die Seite zum Download als mp3. Hörproben sind mit dem Dreieck (siehe roter Pfeil im Bild unten) zu bekommen.
SDG-CDs Hörproben anklicken - siehe roter Pfeil
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Booklet CD SDG 101
Ein Beispiel:
ich möchte die CD im Shop CANTATAS VOL 1 beziehen dann klicke ich in das Booklet der CD und es erscheint danach die obige von mir abgebildete Seite mit dem roten Pfeil. Hier kann dann ein mp3-Download und eine Hörprobe genommen werden.
BACH CANTATAS VOL 1
SDG 101 | 2 CD (56 tracks)
For the Feast of St. John the Baptist
BWV 167 / 7 / 30
For the First Sunday after Trinity
BWV 75 / 39 / 20
Im Februar 2012 erscheint bei dem Label „monteverdi.uk“ von
Johannes Brahms„Ein deutsches Requiem“
unter dem Titel: SDG 706.
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Zwei wichtigen Menschen in Johannes Brahms‘ Leben gilt das „deutsche Requiem“: der Mutter und dem väterlichen Freund Robert Schumann. Brahms hatte mit dem Gedanken gespielt, das Requiem bereits zur Schumann-Gedenkfeier in Bonn aufzuführen. Jedoch bekam er es nicht fertig; außerdem standen dem Unstimmigkeiten mit dem Freund Joseph Joachim im Wege.
Dann starb Brahms’ Mutter, und das führte zu einer Umstellung seiner Kompositionspläne – der nachkomponierte 5. Satz „Ihr habt nun Traurigkeit“ ist das ganz persönliche Totengedenken des liebenden Sohnes. Übrigens fand die Erstaufführung des vollständigen Opus 45 am 18. Februar 1869 in Leipzig statt.
Johannes Brahms (1833-1897)
*) Bis das Requiem zu der Form fand, wie wir sie heute kennen, ging viel Zeit ins Land. Albert Dietrich, mit dem Brahms sein Leben lang befreundet war, verfolgte die Spur des Trauermarschs, der schließlich den Charakter des zweiten Satzes bestimmte, zurück bis zu einem Werk für zwei Klaviere von 1854 (dem Jahr von Schumanns Selbstmordversuch), das zur unvollständigen Skizze einer geplanten Symphonie wurde. Brahms’ Biograph Max Kalbeck behauptete (ohne hinreichende Beweise), ein viersätziges Chorwerk sei bereits 1861 vorhanden gewesen. Die ersten drei Sätze des Werks, das wir kennen, wurden zwar am 1. Dezember 1867 in Wien aufgeführt, hatten jedoch aus verschiedenen Gründen – Unzulänglichkeiten des Vortrags, der lutherische Charakter des Werks – keinen Erfolg. Die eigentliche Premiere war die Aufführung von sechs der später insgesamt sieben Sätze im Bremer Dom am 10. April 1868. Der fehlende fünfte Satz wurde für die vollständige Erstaufführung in Leipzig am 18. Februar 1869 hinzugefügt. Eine zweite Leipziger Aufführung im Jahr 1873 begründete Brahms’ dauerhaftes Ansehen in dieser Stadt, und 1876 war das Requiem an den verschiedensten Orten mindestens neunundsiebzig Mal aufgeführt worden, am 2. April 1873 auch in London. Brahms’ internationaler Ruhm ist in hohem Maße diesem Werk zu verdanken.
Heute abend überträgt der amerikanische Sender WQXR live folgendes Konzert:
Beethoven Sinfonien LIVE vom CARNEGIE HALL 8 pm EST ( entspricht 2 Uhr nachts am 17.11.)
Wer nicht nachts aufstehen möchte und den phonostar-Player auf seinem Rechner hat, kann sich glücklich schätzen. Der Sender ist in der Senderliste enthalten und kann somit einprogrammiert werden.
Heute wurde bekannt gegeben, dass Sir John Eliot Gardiner mit einem Gramophone Award für besondere Leistungen ausgezeichnet wurde. Und zwar für seine Bach Cantata Pilgrimage im Jahr 2000 sowie für die Veröffentlichung der Aufnahmen dieser Konzerte in einer 27 Doppel-CDs umfassenden Reihe. Die Würdigung auf Englisch ist auf der Seite von Gramophone zu finden:
‚Na-, warum lässt der Sir Gardiner denn gerade die Motette ‚Der Geist hilft unsrer Schwachheit auf'“ – aus? Kann man denn wirklich eine von den sechsen klassischen Vokalwerken Bach’scher Kunst so zurückstellen?‘ Das raunten einige der zahlreich erschienenen Potsdamer Bach-Freunde in der Reihe hinter mir. Und ich machte mir natürlich auch Gedanken, was uns Gardiner mit dieser wohl bewussten Auslassung sagen wollte. Am Schluß des Konzerts war mir klar: Da als Zugabe von Gardiner die Bach unsicher zugeschriebene Motette ‚Ich lasse Dich nicht, Du segnest mich denn‘ gegeben wurde, waren dann im Ganzen vordergründig alle 6 doch wieder vorhanden. Aber Spaß beiseite.
Ein inhaltlicher Grund drängte sich mir auf. Da in der glänzend dargebotenen Motette ‚Jesu meine Freude‘ sehr viel und pointiert vom ‚Geist‘ die Rede ist, konnte man auf eine neuerliche Wiederholung des ‚Geistes‘ verzichten. Denn das was diese Motette ‚Jesu meine Freude‘ uns vom Geist sagt, ist wirklich ganz wichtig. Die wohl längste Bach-Motette hat vielfältige Sätze. Choral – Terzett – Frauenchor – Männerchor – chorisches Tenorsolo – Fuge – Ekstase (Weg, weg mit allen Schätzen) – mystische Zusagen.
Als Mittelpunkt empfand ist aber die Zusage:
‚Ihr aber seid nicht fleischlich, sondern geistlich‘.
Für den Konserven verwöhnten Musikhörer bedeutet das m.Mg.: Lasst Euch auf die Länge und den Argumentationsverlauf des Musikstücks ein. Seid nicht zufrieden mit einem Highlight z.B. dem Eingangschor, sondern bei Bach setzt der Schlusschoral den Punkt. Geistlich hören, heißt, Raum lassen den innermusikalischen Entwicklungen von Chor – Rezitativ – Arie – Schlusschoral. Da findet ein Gespräch zwischen den Sätzen statt, manchmal sogar ein Drama. Und die bei Bach so gerühmte Kraft der ‚Beruhigung und Heilung‘ des ‚aufgeregten‘ Menschen kann sich nur entfalten, wenn auch vorher die ‚Aufgeregtheit der Welt‘ in Turbae und Virtuosität dargestellt und durchlitten wurde.
Natürlich, bei so eng gestrickten Bach-Werken wie den Motetten leuchtet das leicht jedem ein, aber das gilt erst recht auch für die Kantaten, die Messe und die Passionen. Geistlich aufführen und hören braucht daher keine ‚Höhepunkte‘ Bach’scher Musik. Innermusikalisch gibt es für eine solche Ansicht auch gute Argumente. Nämlich-, die Abfolge von Tonarten, die bei Bach ja bei jedem Satz bewusst eingesetzt werden, wird zerstört und so sorgsam abgestufte verbundene Glieder zerrissen.
Monteverdi Choir und English Baroque Soloists
Wie fing das Konzert an? Der Gardiner-Chor setzte ein mit einem labial wunderbar gerollten und gerundeten ‚L – obet den Herrn, alle Heiden‘. Auf diesen Einsatz war ich besonders gespannt. Da macht es ein ausländischer Chor uns Deutschen vor, was Sprache beinhaltet: niemals gleichförmig und unbeteiligt, immer betont und Entwicklungen verdeutlichend.
Gerade bei der Motette “Fürchte Dich nicht“ wurde mir die argumentative Gestaltung sehr deutlich. Man hätte ja auch mit der These und Behauptung ‚Fürchte Dich nicht‘ zufrieden sein können. Nein-, musikalisch und textlich wird das ‚warum‘ bei Gardiner ernst genommen. ‚Ich stärke Dich – ich halte Dich bei meiner rechten Hand‘. Da wird ausgestaltet, musikalische Linien werden wenn es nötig ist herausgehoben oder abgeschwächt.
Noch ein Licht leuchtete mir als ‚typisch britische Interpretation‘ auf: da gab es eine mysterienartige Interpretation der geheimnisvollen Zusagen wie z.B. ‚weiche nicht‘, ‚ich helfe Dir auch‘, ‚ich halte Dich mit meiner rechten Hand‘-, diese Zusagen kamen eher wispernd und versteckt auf den Hörer zu. Plötzlich konnte ich mir Elfen und Baumgeister vorstellen – oder war ich abgedriftet und hatte über die Maßen ‚Elfen-Literatur‘ mit meiner Tochter gelesen? Jedenfalls hatte ich empfunden, das eine solche eher romantische Auffassung sich abhebt von dem typisch deutsch-protestantischen Kantoren-Stil, der immer Klarheit und Eindrücklichkeit von den Sängern will.
So ging es mit Engagement und Einsatz im Motetten-Verlauf weiter. Der Sir gab sich bescheiden, die Sänger des Chores waren bewegt im Einsatz und ließen auch manche Gesten zu. Eine Mahnung zum Widerstand wie ‚Trotz dem alten Drachen!!‘ kann man nicht mit verschränkten Armen singen! ‚Tobe Welt und springe‘-, da bogen sich fast die Bretter und Balken des renovierten Nikolai-Saals. Erhellend war es auch, das ich in der Pause mit einem Continuo-Spieler ins Gespräch kam. Das Wichtigste:
Sir J.E. Gardiner
Sir Gardiner hat sein Bach-Buch fertig und einem englischen Verlag zur Veröffentlichung freigegeben. Zur Buch-Messe ist es zwar noch nicht übersetzt, doch wir können uns freuen auf eine Bach-Interpretation, die Staunen lässt.
So hatte ich in Berlin und Potsdam auch einen kulturell bereichernden Herbst-Aufenthalt. An jedem Tag wartete auf mich ein Höhepunkt: Zuerst die viel gerühmte ‚Gesichter der Renaissance-Austellung‘ im Bode-Museum, am nächsten Tag 6 Bach-Motetten interpretiert vom Sir Gardiner, am nächsten Abend, tags darauf im Olympia-Stadion mit meiner Tochter der 3 zu 0 Sieg der Hertha gegen die Kölner.
Immer wieder fragte ich mich: Was ist Kultur? Überall kannst Du hingehen und Dir eine Karte irgendwie besorgen, wenn Du es nur willst. Kultureller und materieller Überfluss strömen auf Dich ein. Bei der Portrait-Ausstellung im Bode-Museum hatten mir Landschaften gefehlt. Im Olympiastadium konnte ich mitfeiern, wie der Hauptstadt-Club kurzen Prozess mit den Rheinländern machte. Im Potsdamer Nikolai-Saal wurde ich ‚geistlich‘ so erfüllt, dass ich zum Verstehen der Musik kein Hochglanz-Programm-Heft und kein abgestandenes, müde sprudelndes Glas Sekt in der Pause brauchte.
Bist DU mit all‘ diesen ‚Fleisch-Brocken‘ glücklich. Dann war am Sonntag den 2.10. noch Erntedank-Fest. Ich ging zum Gottesdienst in meine Nachbarkirche. Was sagte der Pfarrer:
‚Sammelt Euch Schätze im Leben, die nicht von Motten und Rost gefressen werden!‘