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Aufführungsstätte: St. Giles Cripplegate, London
Eine Himmelfahrt mit Wiederkehr !
Himmelfahrtskantaten in London, St. Giles, am Donnerstag, 10.05.2012
mit dem
Monteverdi Choir,
den English Baroque Solists
Leitung: Sir J. E. Gardiner

St. Giles Cripplegate, London
Solisten: | |
Lenneke Ruiten | Sopran |
Meg Bragle | Mezzosopran |
Andrew Tortise | Tenor |
Dietrich Henschel | Baß |
Im ersten Konzert um 18.30 h kamen zur Aufführung:
Auf Christi Himmelfahrt allein | BWV 128 | uraufgeführt: | 10. Mai 1725 |
Wer da gläubet und getauft wird | BWV 37 | 18. Mai 1724 | |
Lobet Gott in seinen Reichen | BWV 11 | 19. Mai 1735 |
Innerhalb von 11 Jahren, von Mai 1724 bis Mai 1735, hat J. S. Bach die Himmelfahrtskantaten und das Himmelfahrtoratorium geschrieben und aufgeführt. Es sind großartige Werke, die einen alles Irdische vergessen lassen und mitnehmen in schwindelerregende Höhen.
Dazu diese erstklassige Besetzung: Die English Baroque Soloists sind einfach nicht zu toppen. Es war ein einziges Swingen und Jazzen, teilweise auch Rocken. Allen voran Prof. Niesemann an seiner Oboe. Zauberei, Magie! Für mich war er das absolute Highlight. Ich habe mich nach den beiden Konzerten bei ihm bedankt. Er schien ganz überrascht, hatte wohl selbst gar nicht gemerkt, wie großartig er gespielt hat.
Der Chor war in ausgezeichneter Form, die Solisten brillant und der Sir einfach genial. Er hat uns alle mitgerissen. In einer kleinen, launigen Rede während einer kurzen Umbauphase hat er sich in beiden Konzerten bei allen für die geleistete Unterstützung bedankt. Selbst aus Afrika, China oder Australien waren Spenden gekommen, um die Lücke in der Reihe der CDs der BachCantataPilgrimage zu schließen. Die Finanzierung für diese Aufnahme wurde erst durch eine gewaltige Spendenaktion möglich. Während der Pilgrimage im Jahr 2000 konnten nur die Himmelfahrtskantaten wegen eines technischen Defektes nicht live aufgenommen werden. Das wurde jetzt in London nachgeholt.

Sir Gardiner – First Tutti for our Ascension Cantata concerts… (Fotorechte: Soli Deo Gloria, England)
Im zweiten Konzert um 20.30 h waren die Musiker/innen, Sänger/innen und Solisten außer Rand und Band, schmetterten, posaunten und jubelten.
Auf Christi Himmelfahrt allein | BWV 128 (Wiederholung) | s. o. |
Gott fähret auf mit Jauchzen | BWV 43 | 30. Mai 1726 |
Lobet Gott in seinen Reichen | BWV 11 (Whlg. und Krönung) | s. o. |
Die absolute Krönung für mich war das BWV 11 Himmelfahrtsoratorium „Lobet Gott in seinen Reichen“.
Alle Erdenschwere schien aufgehoben. Das Frohlocken der Instrumente und der Jubel des Chores haben mir ganz persönlich ein Stückchen Himmel auf Erden gezeigt.
Der Applaus am Ende dieses Konzertes wollte kein Ende nehmen. Auch nach der obligatorischen Zugabe konnte ich mich nur schwer vom Ort des Geschehens lösen.
Ich möchte die einzelnen Kantaten und das Oratorium nicht kommentieren. Das können andere besser. Ich möchte Euch einfach nur an meiner Freude teilhaben lassen; Freude darüber, dass ich diese beiden außerordentlichen Konzerte live erleben konnte, dass meine Gesundheit mitgespielt hat und ich um mich herum immer nette Menschen hatte, die mir meine Fragen beantwortet und weitergeholfen haben.
Einen Wehrmutstropfen habe ich allerdings zu verzeichnen: Meine Kamera hat in London kurzerhand ihren Geist aufgegeben, so dass ich trotz aller Bemühungen vom Konzert und den Örtlichkeiten kein einziges Bild machen konnte. Für mich habe ich mit den Augen fotografiert, seht`s mir nach.
Herzlichen Gruss
Iris
Liebe Iris,
vielen Dank für deinen wunderbaren Konzertbericht mit den Kantaten zu Himmelfahrt aus London. Eindrücklich hast Du uns wieder daran teilnehmen lassen und schilderst so großartig deine persönlichen Empfindungen zum Geschehen in St. Giles. Das erlebt der Besucher nicht alle Tage, zwei Mal das gleiche Konzert an einem Tag besuchen und genießen zu können und das fantastische Orchester spielt nach deinen Schilderungen im 2. Konzert gelöst und befreit von Aufnahmezwängen.
Nun warte ich gespannt auf die CD-Veröffentlichungen vom „Label monteverdi“ mit den Himmelfahrts-Kantaten die in den Kantaten-Einspielungen zur „Bach-Cantata-Pilgrimage 2000“ durch widrige Umstände nicht realisiert worden sind.
Deine Augen haben alles wahrgenommen und bin von deinem Bericht sehr begeistert.
Lieben Gruß
Volker
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Lieber Volker,
ich bin immer noch auf meinen Himmelfahrtswolken.
Vielen Dank für das bildliche Aufpeppen; vielen Dank für Deine Mühe!
Herzl. Gruss
Iris
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