Konzert Kirche Bergkirchen (Lippe): „Gedenkkonzert für Prof. Friedrich Wilhelm Schnurr“ am 10.09.2017

Am Sonntag, 10. September 2017 setzt sich um 16.30 Uhr die Reihe „Musik für Spaziergänger“ nach den Sommerferien in der Kirche zu Bergkirchen fort. Dieses Konzert war mit Prof. Friedrich Wilhelm Schnurr, Rektor der Musikhochschule Detmold von 1982 – 1993 geplant.
Am 14. Juni 2017 verstarb Prof. Schnurr ganz unerwartet.
Nun werden einige seiner Schüler das Konzert für ihn spielen und mit einem großen Teil des Programms, welches er für dieses Konzert ausgewählt hat.
Fünf Ausnahmepianisten werden dann in Bergkirchen zu Gast sein, die selber inzwischen als Professoren und Dozenten tätig und auf den internationalen Konzertbühnen zu Hause sind. Es spielen Piotr Oczkowski (Prof. der Musikhochschule Detmold), Yasko Linnartz (Dozentin der Musikhochschulen Bremen und Hannover), Yoshiko Iwai (Konzertpianistin, Dozentin der Musikhochschule Zürich), Rieko Yoshizumi (Professorin an der Hochschule für Musik Dresden) und Mark Hohn (Konzertpianist, Tonmeister beim WDR).
Schön ist auch, dass sie das Konzert auf dem Flügel von Prof. Schnurr spielen werden, den der Förderkreis Kirchenmusik für die Konzerte in Bergkirchen erwerben konnte. Auf dem Programm steht von Beethoven die Sonate für Klavier Nr. 22 op. 54 und das Klavierstück „Für Elise“.
Von Mozart ist die Sonate F-Dur, KV 332 zu hören und von Mendelssohn zwei „Lieder ohne Worte“, op. 19 Nr. 1 und op. 67 Nr. 4. Das Konzert schließt mit den Kinderszenen op. 15 von Schumann und dem Intermezzo op. 117 Nr. 1 von Brahms.
Anstelle von Eintrittskarten wird eine Kollekte gesammelt.

Kirche Bergkirchen (Lippe)
Ab 15 Uhr gibt es Kaffee und Kuchen im Gemeindehaus.
Weitere Informationen erhält man unter: www.bergkirchen.net
Das Konzert wird auch im Rahmen des Tages des Denkmals stattfinden. Die Kirche ist von 12-20 Uhr zur Besichtigung geöffnet und von 18-20 Uhr finden Führungen statt.
Besucher kommen von weither und möchten nicht umsonst kommen. Deshalb bieten wir für diejenigen Platzkarten an! Die ersten Reihen werden durchnummeriert und man kann die Platzreservierungen für 15,- € von 15.00 – 16.30 Uhr in der Kirche bekommen. Auf den anderen Plätzen ist eine Reservierung mit Kleidung weiterhin möglich.
Zwei Tage vor den Konzerten (ab 8.9.2017), kann man sich Karten durch eine Rückantwort per Mail auch reservieren lassen, damit man einen guten Platz sicher hat.
E-Mail: musik@bergkirchen.net
(Bitte nur an diesen Tagen, damit wir den Überblick behalten! Bitte nutzen Sie keine anderen E-Mail-Adressen der Gemeinde oder Kartenformulare. Platzwünsche sind bei den Vorbestellungen nicht möglich!)
Bezahlen kann man nur an dem Konzerttag in der Kirche und der Kaufzeitpunkt bestimmt die Reihenfolge der Platzwahl, wobei Wünsche beim Kauf möglich sind.
Bitte holen Sie die bestellten Karten bis 16.15 Uhr ab. Danach werden sie verkauft!
Zum Konzert-Inhalt:
Das kurze Albumblatt „Für Elise“, entstanden vermutlich um 1810 (das Autograph ist verschollen) ist heute Ludwig van Beethoven wohl bekanntestes Klavierstück weltweit – wenn es denn in der überlieferten Form überhaupt von Beethoven selbst stammt, was unter Musikforschern bis heute ebenso wenig zweifelsfrei geklärt ist wie die Frage, wer denn diese „Elise“ überhaupt war.
Bei der Sonate in F-Dur KV 332 war dagegen nur die Entstehungszeit zu korrigieren: Bis hin zu dem bedeutenden Mozart-Biographen Alfred Einstein („Mozart. Sein Charakter. Sein Werk“, Stockholm 1947) glaubte man, Mozart habe sie zusammen mit zwei weiteren Sonaten (C-Dur und A-Dur) 1778 in Paris komponiert. Heute weiß man aufgrund bestimmter Indizien, dass sie kaum vor 1783 entstanden sein kann. Da war Mozart schon in Wien, in der vielleicht glücklichsten Phase seines kurzen Lebens.
Auch Felix Mendelssohn-Bartholdy gehörte zu den Frühvollendeten. Seine zahlreichen „Lieder ohne Worte“ erfreuten sich besonders im musikalischen Bildungsbürgertum des 19. Jahrhunderts außerordentlicher Beliebtheit. Sein Verleger veröffentlichte sie in acht Gruppen von je sechs Stücken. Das Andante Es-Dur und das Presto C-Dur aus op. 67 gehören zu der sechsten und letzten Gruppe, die der Komponist noch selbst zusammengestellt hat.
Biographien der Pianisten:
Prof. Wilhelm Schnurr, Mark Hohn, Rieko Yoshizumi, Yoshiko Iwai, Yasko Linnartz,
Piotr Oczkowski.

Prof. Friedrich Wilhelm Schnurr †
Wilhelm Schnurr, 1929 in Göttingen geboren, erhielt seinen ersten Klavierunterricht im Alter von 7 Jahren. Nach dem Abitur studierte er bei Hans Richter-Haaser an der Nordwestdeutschen Musikakademie in Detmold und absolvierte dort 1951 die Musiklehrerprüfung, 1952 die Künstlerische Reifeprüfung und 1953 das Konzertexamen mit Auszeichnung. Meisterkurse führten ihn 1953 zu Alfred Cortot in Lausanne und 1961 zu Wilhelm Kempff in Positano.
Zwischen 1954 und 1959 erhielt er Preise beim Internationalen Musikwettbewerb der ARD in München, u. a. 1959 den 1. Preis. Von 1958 – 1997 war Friedrich Wilhelm Schnurr Lehrer an der NWD Musikakademie Detmold, ab 1965 als Professor, von 1971-76 in der Funktion als Leiter des Seminars für Musikerziehung, von 1972 – 1982 als stellvertretender Direktor und von 1982 – 1993 als Rektor der Hochschule. Seine Konzerttätigkeit führte ihn weit über Deutschland und Europa hinaus in Länder Nord- und Südamerikas, in den Nahen, Mittleren und Fernen Osten sowie nach Afrika. Außerdem gab Friedrich Wilhelm Schnurr zahlreiche Meisterkurse. Im Laufe der Zeit entstanden viele Rundfunkaufnahmen, CDs und DVDs.

Mark Hohn
Mark Hohn, 1961 in Mönchengladbach geboren, wurde in Klavierwettbewerben immer wieder mit Preisen ausgezeichnet.
An der Hochschule für Musik Detmold studierte er von 1981 bis 1987 die Fachrichtungen Tonmeister, Klavier und Oboe und schloss sein Studium mit dem Diplom-Tonmeisterexamen sowie der Künstlerischen Reifeprüfung im Fach Klavier bei Prof. Friedrich-Wilhelm Schnurr ab.
Aus dem breitgefächerten Repertoire seiner Klavierabende entstanden CDs mit Werken von Schubert, Schumann, Chopin, Ravel und Bartók. Er machte auch Rundfunkaufnahmen beim NDR, WDR, HR und BR.
Konzerte führten ihn u.a. nach Spanien, Belgien, in die Schweiz und Japan. Neben seiner solistischen Tätigkeit als Pianist ist Mark Hohn ein gefragter Kammermusikpartner und Liedbegleiter.
Seit 1989 arbeitet er als Tonmeister beim Westdeutschen Rundfunk Köln und wurde für seine Aufnahmen mit zahlreichen Preisen wie u.a. dem Diapason d’Or (zuletzt 2017 für Brahms Streichquintette) ausgezeichnet.
Mark Hohn ist darüber hinaus seit 2000 an der ARD.ZDF-Medienakademie Nürnberg als Dozent für Technisches Hören sowie Mehrkanalton- und Mikrofon-Aufnahmetechnik tätig.

Rieko Yoshizumi
Rieko Yoshizumi
Die gebürtige Japanerin erhielt mit vier Jahren ihren ersten Klavierunterricht. Nach dem Besuch des Musikgymnasiums („Geiko“) studierte sie an der Staatlichen Hochschule für Kunst und Musik in Tokio bei Prof. Akiko Iguchi. Während ihres Studiums lernte sie außerdem Cembalo, studierte Liedbegleitung. Zum Aufbaustudium wechselte Rieko Yoshizumi nach Deutschland, wo sie an der Hochschule für Musik Detmold bei Prof. Friedrich Wilhelm Schnurr ihr Klavierstudium mit dem Konzertexamen (Solistenklasse) abschloss. Weitere Einflüsse bekam sie von Prof. Robert Szidon.
Sowohl als Solistin als auch Kammermusikerin hat sie zahlreiche Rundfunk- und CD-Produktionen (u. a. Genuin, Crescendi, Kaleidos) veröffentlicht, die hervorragende Rezensionen erhalten haben. Ihre Konzerttätigkeit umfasst Einladungen zu renommierten Konzertreihen und Festivals in Europa, Asien und Südamerika. Sie wird regelmäßig als Jurorin zum Internationalen Klavierwettbewerb nach Tschechien eingeladen und gibt Meisterkurse für Klavier und Kammermusik in Spanien, Japan und Peru.
Rieko Yoshizumi unterrichtete an der Hochschule für Musik Detmold, dann an der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber Dresden, wo sie seit 1994 lehrt. Im Jahr 2000 wurde sie dort zur Honorar-Professorin ernannt.
Yoshiko Iwai wurde in Nagoya (Japan) geboren. Im Alter von 13 Jahren gewann sie den West Japan Jugend-Musikwettbewerb. 1983 nahm sie ihr Studium bei Prof. Hitoshi Kobayashi an der Staatlichen Musikhochschule Tokio (Tokyo Geijutsu Daigaku) auf. Während ihres Studiums wurde sie mit weiteren Preisen wie beispielsweise dem 2. Preis des 52. Japan Musikwettbewerbs ausgezeichnet.

Yoshiko Iwai
Yoshiko Iwai wechselte 1987 nach Deutschland, wo sie bei Prof. Friedrich Wilhelm Schnurr an der Hochschule für Musik Detmold studierte und 1993 ihr Konzertexamen „mit Auszeichnung“ ablegte. Anschließend hatte sie bis 1996 einen Lehrauftrag an der Hochschule für Musik Detmold und erhielt entscheidende Impulse durch Meisterkurse bei Prof. György Sebök. Viele bedeutende Preise wurden ihr in dieser Zeit verliehen, so z.B. der 2. Preis und mehrere Zusatzpreise beim 3. Europäischen Chopin-Klavierwettbewerb in Darmstadt 1989 und der 1. Preis (Felix-Mendelssohn-Bartholdy-Preis) beim Mendelssohn-Wettbewerb in Berlin 1991. Desweiteren war sie Finalistin im 14. Internationalen Klavierwettbewerb „Clara Haskil“ in Vevey-Montreux. Beim Internationalen Klavierwettbewerb „Géza Anda“ 1994 in Zürich wurde sie mit dem 2. Preis ausgezeichnet.
Auf Einladung mehrerer Sender und Schallplattenfirmen folgten verschiedene Rundfunk- und CD-Produktionen. Bisher erschienen CDs mit Werken von Mozart (Meister Music/Japan), Clara Schumann (Naxos) und Paul Juon (Musiques suisses).
Yoshiko Iwai lebt mit ihrer Familie in der Nähe von Zürich und übt eine internationale Konzerttätigkeit als Solistin aus. Rezitale und Auftritte mit verschiedenen Orchestern führen sie in zahlreiche Länder Europas und in ihr Heimatland Japan. Außerdem ist sie eine gefragte Kammermusikpartnerin. Seit 2000 ist sie an der Zürcher Hochschule der Künste tätig.

Yasko Linnartz
Yasko Linnartz studierte bei Prof. Hideo Abe und Prof. Yuko Fujimura in Japan. Sie war Stipendiatin zur Begabtenförderung und beendete dies als Jahrgangsbeste an der Musikhochschule Sakuyo.
Ihr Aufbaustudium absolvierte sie anschließend an der Hochschule für Musik Detmold in der Klasse von Prof. Friedlich Wilhelm Schnurr und beendete dies mit dem Konzertexamen.
Meisterkurse unter anderem bei Konrad Hansen, Prof. Konrad Richter und Prof. Hans Leygraf ergänzen ihre musikalische Ausbildung.
Sie konzertierte als Solistin mit diversen Orchestern, unter anderem mit der Wiener Kammerphilharmonie, dem Staatstheater Kassel, der Bielefeld Philharmonie, dem Detmolder Kammerorchester und den Berliner Symphonikern, außerdem liegen Rundfunkaufnahmen beim WDR vor.
Zu ihren Kammermusikpartnern zählen unter anderen Bruno Schneider, Isabelle Faust, Ulf Schneider, Markus Schön, Gernot Schmalfuß und Latica Honda-Rosenberg.
Yasko Linnartz war in der Zeit von 1995 bis 2005 Dozentin an der Hochschule für Musik Detmold. Des Weiteren ist sie seit 2001 an der Hochschule für Musik und Theater Hannover und seit 2011 an der Hochschule für Künste Bremen tätig.

Piotr Oczkowski
Piotr Oczkowski entstammt einer Musikerfamilie und wurde in Krakau, Polen, geboren. Im Alter von sechs Jahren emigriert er nach Maracaibo, Venezuela. Eine größere Gruppe polnischer Musiker wird zur Gründung des Symphonischen Orchesters Maracaibo von der venezolanischen Regierung angestellt, darunter auch die Eltern. Seinen ersten Klavierunterricht erhält er mit acht Jahren bei der Konzertpianistin Elzbieta Sobkowicz, die auch mit übersiedelte. Schon mit 11 Jahren debütierte er als Solist mit Joseph Haydns D-Dur Klavierkonzert mit dem Symphonischen Orchester Maracaibo. Bald darauf folgten Aufnahmen im venezolanischen Rundfunk und Fernsehen als auch weitere Auftritte mit diversen venezolanischen Orchestern. Mit 15 Jahren ging Oczkowski nach Bloomington, USA, als „Special Student“ an die Indiana University und wurde in die Klavierklasse des chilenischen Pianisten und Komponisten Alfonso Montesino aufgenommen. In Bloomington legte er sein High-School-Diplom ab.
Im Alter von 17 Jahren kam er mit einem Stipendium des DAAD Bonn nach Deutschland und beginnt ein Hochschulstudium an der Nordwestdeutschen Musikhochschule in Detmold bei Prof. Friedrich Wilhelm Schnurr. Dort absolvierte er 1990 seine Reifeprüfung im Fach Klavier.
Seine Ausbildung setzte er als Stipendiat des venezolanischen Kultusministeriums CONAC mit einem Aufbaustudium am Richard-Strauss-Konservatorium, München, bei dem russischen Pianisten Vadim Suchanov fort. Er nahm an den internationalen Meisterkursen mit dem russischen Professor Dimitri Bashkirov am Mozarteum Salzburg und dem Ruhr-Klavierfestival in Recklinghausen teil.
Sein weiterer musikalischer Weg führte ihn zu Prof. Elgin Roth, Hamburg und zu Prof. Dr. Marco Antonio de Almeida, der ihn zur Aufnahme des Studiums im Fach „Musikpädagogik und Aufführungspraxis“ an der Martin-Luther-Universität Halle/Saale führte. Dieses Studium schloß Oczkowski im Herbst 2000 mit Auszeichnung ab.
1995 nahm er an den „Polnischen Kulturtagen in Bayern“ mit mehreren Konzerten teil. 1999 spielte er das Eröffnungskonzert des Festivals „Von Chopin bis Penderecki“ im Prinzregententheater München. Im Mai 2000 absolvierte er die von der Schmidt-Bank organisierte Konzerttournee „Musik in der Bank“ durch Bayern und Sachsen. Weitere Konzerte fanden in der Meistersingerhalle Nürnberg, in der Musikhalle Hamburg, in „Jameos del Agua“ auf Lanzarote und in Sao Paulo, Brasilien statt. 2005 und 2006 nahm er am Festival de Música de Londrina in Brasilien als Pianist und Dozent teil. Auch 2007 ist seine Teilnahme vorgesehen.
Oczkowski spielte als Solist mit dem Warren Symphony Orchestra, Detroit, USA, dem Orquesta Sinfónica de Maracaibo, Venezuela, dem Orquesta Filarmónica de Venezuela, dem Philharmonischen Kammerorchester Wernigerode, der Westsächsischen Philharmonie und dem Philharmonischen Staatsorchester Halle.
Neben seiner pianistischen Karriere ist er auch in seiner pädagogischen Arbeit sehr produktiv: 1998 wurde er Lehrbeauftragter an der Martin-Luther-Universität, Halle/Saale im Fach Korepetition und Liedbegleitung. Seit November 2000 war er dort als Dozent für das Hauptfach Klavier und Liedgestaltung tätig. Im Oktober 2006 übernahm er eine Professur als Leiter des Hochbegabtenzentrums an der Hochschule für Musik Detmold.
Piotr Oczkowski ist Preisträger folgender Wettbewerbe:
1983 Indianapolis Concert Competition, Indiana, USA
1983 Grand Rapids International Piano Competition, Michigan, USA
1989 I. Nationaler Chopin-Wettbewerb in Caracas, Venezuela
1991 VIII. Lateinamerikanischer Klavierwettbewerb „Teresa Carreño“, Caracas, Venezuela
Herzliche Grüße
Volker
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