
St. Trinitatiskirche in Ohrdruf (Thüringen)
Liebe Bach-Freunde/innen !
Eine Übersicht der Bach-Kantaten zum aktuellen Sonntag im Kirchenjahr steht zum Download bereit:
Link: Bach-Kantaten im Kirchenjahr – als PDF-Download
Weiterhin stelle ich für jeden Sonntag / Feiertag im Kirchenjahr für die Besucher von
„Volkers Klassikseiten J.S. Bach“
eine Hör- oder Sehprobe, Radio-Programme mit Bach-Kantaten und eine „Bach-Kantaten-Beschreibung“ für den entsprechenden Sonntag-Feiertag im Kirchenjahr zur Verfügung.
Am 11.09.2016 begehen wir den 16. Sonntag nach „Trinitatis“
Der 16. Sonntag nach Trinitatis ist geprägt vom Evangelium von der Auferweckung des Lazarus. In dieser Geschichte sowie in den Epistellesungen wird deutlich, dass mit Jesus weit mehr gekommen ist als nur ein großer Prediger. Er hat das Leben in diese Welt gebracht und den Tod besiegt. Dieser Sieg wird schon durch sein Handeln auf Erden sichtbar.
Am 16. Sonntag nach Trinitatis hören wir das Evangelium von der Auferweckung des Lazarus und wir staunen über die Worte Jesu. Diese Worte sprechen in keine alltägliche Situation, sondern sind Trauernden und bedrückten zugesprochen. Wir können getrost sein darüber, dass Gott alles Geschehen in userem Leben kennt und weiß, wann wir seiner besonderen tröstenden Hilfe bedürfen. Es ist gut zu wissen, dass nichts ohne seinen Willen geschieht.
Wochenspruch:
Jesus Christus hat dem Tode die Macht genommen und das Leben und ein unvergängliches Wesen ans Licht gebracht durch das Evangelium. (2. Tim 1, 10b)
Wochenlied:
„Was mein Gott will, gescheh allzeit“ (EG 364)“ (EG 369)
YouTube – Musikvideo zum Wochenlied
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(Textauszüge: © Martin Senftleben)
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Bach-Kantaten für den “ 16. Sonntag nach Trinitatis “
BWV 8 – “Liebster Gott, wenn werd ich sterben”
BWV 27 – “Wer weiß, wie nahe mir mein Ende”
BWV 95 – “Christus, der ist mein Leben”
BWV 161 – „Komm, du süße Todesstunde“
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R a d i o – Sender in Deutschland mit Bach-Kantaten:
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WDR3 – Klassik
Sendung: 07:05 bis 08:30 Uhr
WDR3 – Livestream-Link:
http://www.wdr.de/wdrlive/wdrplayer/wdr3player.html
Allgemein-Link:
Programm: Link:
http://www.wdr.de/programmvorschau/wdr3/uebersicht/
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WDR3 – Auszüge aus dem Programm:
Geistliche Musik – Sonntag: 07:05 bis 08:30 Uhr
Bach-Kantate ab ca. 08:00 Uhr
BWV 161 „Komm, du süße Todesstunde“
Kantate zum 16. Sonntag nach Trinitatis für Soli, Chor,
2 Blockflöten, Streicher und Basso continuo;
Suzie LeBlanc, Sopran; Daniel Taylor, Altus;
Jan Kobow, Tenor; Stephen Varcoe, Bass;
Leitung: Daniel Taylor
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NDRkultur
Sonntag: 08:03 – 08:40 Uhr
Livestream –Link:
http://www.ndr.de/ndrkultur/programm/livestream243.html
Programm-Link:
http://www.ndr.de/ndrkultur/programm/index.html
Archiv zum Nachhören:
http://www.ndr.de/ndrkultur/programm/zum_nachhoeren/ndr2234.html
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NDRkultur – Kantate
Sendung Sonntag: 08:03 – 08:40Uhr
Auszüge aus dem Programm:.
Johann Sebastian Bach
BWV 95 “Christus, der ist mein Leben”
Dorothee Mields, Sopran / Matthew White, Countertenor
Hans Jörg Mammel,Tenor Thomas Bauer, Bass /
Leitung: Philippe Herreweghe
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HR2 – Kultur
Sendung: 06:05 – 07:30 Uhr
Programm:
http://www.hr-online.de/website/radio/hr2/kalender3758.jsp?rubrik=3758
Livestream:
http://www.hr-online.de/website/static/streaming_popup/mp3streamer.jsp?client=hr2
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HR2 – Kultur
Geistliche Musik – Auszug aus dem Programm:
Sendung: Sonntag 06:05 – 07:30 Uhr
Kantate: ca. ab 07:10 Uhr
Johann Sebastian Bach
BWV 95 “Christus, der ist mein Leben“
Kantate für den 16. Sonntag nach Trinitatis
Midori Suzuki, Sopran / Makoto Sakurada, Tenor
Peter Kooy, Bass
Leitung: Masaaki Suzuki
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SR2-Radio Saarbrücken (Klassik-Radio)
Programm:
http://www.sr.de/sr/sr2//station106~week.html;jsessionid=BB206B8BE43558076CF9D56CD9C9D460
Webradio:
http://www.sr-online.de/sr2/351/5305.html
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SR2-Radio Saarbrücken (Klassik-Radio)
Auszüge aus dem Programm:
Sonntag 08:04 – 09:00 Uhr
Bach-Kantate
BWV 27 “Wer weiß, wie nahe mir mein Ende”
Kantate am 16. Sonntag nach Trinitatis,
Dorothee Mields, Sopran / Matthew White, Countertenor
Hans Jörg Mammel,Tenor Thomas Bauer, Bass /
Leitung: Philippe Herreweghe
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SWR2 (Kulturradio)
Sendung: 08:03 bis 08:30 Uhr
Programm:
http://www.swr.de/swr2/programm/-/id=661104/1rcmvqp/index.html
Webradio:
http://www.swr.de/swr2/-/id=7576/nid=7576/did=1586900/pv=mplayer/10idhq8/index.html
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SWR2 – Auszüge aus dem Programm:
Geistliche Musik am Sonntag um 08:03 bis 08:30 Uhr
SWR2 – Kantate
Johann Sebastian Bach:
BWV 8 „Liebster Gott, wenn werd ich sterben“
Ursula Buckel (Sopran) Hertha Töpper (Alt)
John van Kesteren (Tenor) Kieth Engen (Bass)
Münchener Bach-Chor und Münchener Bach-Orchester
Leitung: Karl Richter
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RBB-Kulturradio
Sendung Sonntag: 09:30 bis 10:00 Uhr
Programm:
http://www.kulturradio.de/programm/index.html
Livestream
http://www.kulturradio.de/livestream/index.html
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rbb-kulturradio
Auszüge aus dem Programm:
Sendung Sonntag von 09:30 bis 10:00 Uhr
Johann Sebastian Bach
BWV 27 “Wer weiß, wie nahe mir mein Ende”
Kantate am 16. Sonntag nach Trinitatis,
Dorothee Mields, Sopran / Matthew White, Countertenor
Hans Jörg Mammel,Tenor Thomas Bauer, Bass /
Leitung: Philippe Herreweghe
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MDR – Kultur
Sendung: Sonntag: 06:30 bis 07:00 Uhr
Programm:
http://www.mdr.de/kultur/radio-tv/radio/startseite-figaro–100.html
MDR-Kultur Live:
http://www.mdr.de/kultur/radio-tv/radio/index.html
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MDR – Kultur
Auszüge aus dem Programm:
Sendezeit: Sonntag um 06:30 bis 07:00 Uhr
Johann Schelle (1648-1701)
„Herr, lehre uns bedenken“
für Sopran, Alt, Bass, Streicher und Basso continuo
Textdichter: David Elias Heidenreich
Veronika Winter, Sopran; Anne Bierwirth, Alt;
Ralf Grobe, Bass
Barockorchester L’Arco; / Himlische Cantorey;
Leitung: Jörg Breiding
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Bayern-Klassik
Sendung Sonntag: 08:05 bis 08:30 Uhr
Programm:
Live-Stream:
(Es ist zu empfehlen, den VLC Media Player, den man kostenlos aus dem Internet herunterladen kann – zu benutzen!)
http://www.br.de/radio/br-klassik/index.html
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Bayern-Klassik
Auszüge aus dem Programm:
Sonntag um 08:05 Uhr bis 08:40 Uhr
Johann Sebastian Bach
BWV 27 “Wer weiß, wie nahe mir mein Ende”
Kantate zum 16. Sonntag nach Trinitatis,
Johannette Zomer, Sopran; Annette Markert, Alt;
James Gilchrist, Tenor; Klaus Mertens, Bass;
Amsterdam Baroque Soloists, Choir and Orchestra
Leitung: Ton Koopman
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Deutschlandfunk
Sendung Sonntag: 06:10 Uhr bis 07:00 Uhr
Programm:
http://www.deutschlandfunk.de/programmvorschau.281.de.html?cal:month=5&drbm:date=06.07.2016
PODCAST:
http://www.deutschlandradio.de/podcasts.226.de.html
Live-Stream:
http://www.deutschlandfunk.de/unsere-live-streams.2396.de.html
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Deutschlandfunk
Auszüge aus dem Programm:
Sendung Sonntag: 06:10 Uhr bis 07:00 Uhr
Johann Sebastian Bach
BWV 95 “Christus, der ist mein Leben”
Dorothee Mields, Sopran / Matthew White, Altus
Hans Jörg Mammel,Tenor Thomas Bauer, Bass /
Leitung: Philippe Herreweghe
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Domradio Köln
Sendung: „Cantica“ Sonntag um 06:30 Uhr bis 07:00 Uhr
Wiederholung: Sonntag um 23:00 – 23:30 Uhr
Programm:
http://www.domradio.de/radio/programmschema
Web-Radio:
http://www.domradio.de/web-radio
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Domradio Köln
Sendung: „Cantica“ am Sonntag 06:30 Uhr bis 07:00 Uhr
Wiederholung: um 23:00 – 23:30 Uhr
Das „Stabat mater“ von Giovanni Battista Pergolesi
Trauer um den Sohn
Die wohl bekannteste und berühmteste Vertonung des „Stabat mater“ stammt aus Italien von Giovanni Battista Pergolesi. Das liegt nicht nur an der Qualität der Musik, sondern auch die Umstände seines Lebens. Er war außerordentlich musikalisch begabt, doch er starb früh. Damit gilt er für viele Musikfans als Mozart des frühen 18. Jahrhunderts. Ähnlich wie bei Mozart gab es rasch nach seinem Tod einen regelrechten Kult um diesen jungen Mann, der hochtalentiert – aber zeitlebens kränkelnd – mit nur 26 Jahren am 16. März 1736 starb. Dennoch ist der Vergleich zu Mozart unzutreffend, da Mozart rund 10 Jahre länger lebte und deutlich mehr Einfluss auf die Nachwelt hatte als Pergolesi, dem schlicht die Lebenszeit fehlte, um sein großes musikalisches Talent in ein umfassendes Werk umzusetzen……
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ERF – Plus (Evang. – Rundfunksender)
Sendung: Sonntag Bach-Kantate
Die Sonntagskantaten des Thomaskantors gespielt und erklärt.
Sonntag, 11:00 Uhr
Tages-Programm:
Livestream:
http://www.erf.de/livestream?radio=erfplus
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ERF – Plus (Evang. – Rundfunksender)
Sonntag, 11:00 Uhr
Bach-Kantate
BWV 161 „Komm, du süße Todesstunde“
Kantate zum 16. Sonntag nach Trinitatis.
Aufnahme der Bach-Rilling-Edition. Interpreten sind die Frankfurter Kantorei und dem Bach-Collegium Stuttgart sowie als Solisten Hildegard Laurich und Adalbert Kraus. –
In der Kantate geht es um das Spannungsfeld zwischen Todessehnsucht und Auferstehungsgewissheit. Diese Thematik wird aufgenommen in einigen Stücken aus dem „Messias“ von Händel. Es sind Stücke, in denen Bibeltexte zum Thema Auferstehung der Toten (1. Korinther 15, 51-57) vertont sind.
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Videos:
mit Bach-Kantaten für den 16. Sonntag nach Trinitatis
BWV 8 – “Liebster Gott, wenn werd ich sterben”
BWV 27 – “Wer weiß, wie nahe mir mein Ende”
BWV 95 – “Christus, der ist mein Leben”
BWV 161 – „Komm, du süße Todesstunde“
/YouTube: BWV 27 – “Wer weiß, wie nahe mir mein Ende„ – (Herreweghe )
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/YouTube: BWV 95 – ”Christus, der ist mein Leben„ (Interpret: Rilling )
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/YouTube: BWV 161 – ”Komm, du süße Todesstunde„ (Interpret: Herreweghe )
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In loser Reihenfolge stelle ich bemerkenswerte Werke
von J.S. Bach sowie aus der Bach-Familie – u.a. Barock-Komponisten vor..!!
Heinrich Bach (1615-1692)
Heinrich Bach (* 16. Septemberjul./ 26. September 1615 in Wechmar; † 10. Juli 1692greg. in Arnstadt) war ein deutscher Organist aus derFamilie Bach.
Heinrich ist der Stammvater der so genannten Arnstädter Linie der Musikerfamilie Bach. Nach dem Tod seines Vaters Johannes Bach übernahm sein ältester Bruder Johann die weitere Erziehung und unterwies ihn im Orgelspiel.
1635 trat er in die von Johann Bach geleitete Erfurter Ratsmusikanten-Compagnie ein und war von 1635 bis 1641 Ratsmusikant in Erfurt. Im Jahre 1641 erhielt er das Organistenamt an der Arnstädter Liebfrauen- und Oberkirche, das er bis zu seinem Tode versah. 1642 heiratete er Eva, die jüngere Tochter des Suhler Stadtpfeifers Hoffmann, deren ältere Schwester Barbara die erste Frau Johann Bachs war. Aus der Ehe gingen sechs Kinder, darunter drei musikalisch hoch begabte Söhne, hervor.
Von Heinrich Bach sind nur wenige Kompositionen erhalten geblieben, u. a.:
Ich danke dir, Gott
Kyrie
Zwei Sonaten à 5
Da Christus an dem Kreuze stund
Erbarm dich mein, o Herre Gott
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Video: Heinrich Bach – „Ach, dass ich Wassers gnug hätt“
Konzert in der Stiftskirche vom 10.08.2014
Uta Runne – Mezzosopran
Lee Santana – Laute
Andreas Küppers – Continuo
Kristin von der Goltz – Cello und Leitung
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Sir John Eliot Gardiner – Kantaten-Beschreibungen
Kantaten für den 16. Sonntag nach Trinitatis
Santo Domingo de Bonaval, Santiago de Compostela, am 07. Oktober 2000.
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Kantaten für den 15. Sonntag nach Trinitatis
Ich habe mich so gefreut, endlich BWV 95 “Christus, der ist mein Leben” aufführen zu können, eine Kantate, die ich zum ersten Mal Ende der sechziger Jahre in einer Aufführung mit Karl Richter gehört hatte. Ich war damals erstaunt und staune immer noch über die ausgesprochen originelle Kombination des ‚Corno’ (das einigen Musikwissenschaftlern zufolge ‚Cornetto’ bedeuten könnte) mit Oboen. Im zweiten Teil des Anfangschors verbindet Bach diese Instrumente in einem kampflustigen Gerangel, das Luthers Paraphrase des Nunc dimittis einleitet. Jazztrompeten, hatte ich damals gedacht, und diese Passage hat tatsächlich Ähnlichkeiten mit einer Jamsession, aber in Wahrheit haben wir keine genaue Vorstellung davon, welches Instrument Bach hier gemeint hat. Wenn auf dem altertümlichen Cornetto oder Zink gespielt wird, müsste sich der Spieler, um den gewünschten Klang zu erzielen, mit zahlreichen verzwickten Doppelgriffen auseinandersetzen.
Mike Harrison war jedoch mutig genug, als alternative, wenn auch anachronistische Lösung seine deutsche Ventiltrompete in C vorzuschlagen. Es klang phantastisch. Letzten Endes ist es nicht die Form, Bauart oder Entstehungszeit des Instrumentes, die es überzeugend klingen lässt, sondern die Fertigkeit und Vorstellungskraft des Spielers, und Mike ist es gelungen, seiner Trompete einen täuschenden echten zinkenartigen Klang zu geben. Ein Schaudern durchlief in der Aufführung in Santiago sein Zwiegespräch mit den Oboen, das den letzten Kampf zwischen den Kräften des Lebens und des Todes spüren ließ, bis die Seele endlich zu ihrem ersehnten Ziel gelangte. Es erinnerte mich an den Höhepunkt von John Bunyan’s Pilgrim’s Progress, als der Christ ‚ verschied und auf der anderen Seite für ihn die Trompeten erklangen’.
Man muss einfach beeindruckt sein von dieser Kantate, in der Bach auf sehr ungewöhnliche Weise vier Trauerchoräle als formstützende Pfeiler aneinanderfügt und den Gläubigen (Tenor), während dieser über seinen Tod sinniert, Mut fassen lässt. Die recht fest im christlichen Glauben verwurzelten synkopierten Dialoge zwischen paarigen Oboen und Violinen, die das Werk einleiten, strotzen vor Vitalität und ebnen den Weg zu dem ersten Choral im Dreiertakt, der bei dem Wort ‚sterben’ verlischt, die nacheinander einsetzenden Stimmen einen verminderten Septakkord aufbauen lässt, zur Ruhe kommt und sich schließlich bei den Worten ‚…ist mein Gewinn’ noch einmal voller Kraft entlädt. Den Höhepunkt bildet die Zeile ‚mit Fried und Freud ich fahr dahin’ als Bindeglied zu nächsten Choral, Luthers Paraphrase des Nunc dimittis.
Die Aussagen der beiden Choräle sind durch ein Arioso für Tenor im Dreiertakt verbunden, ‚Mit Freuden, ja, mit Herzenslust will ich von hinnen scheiden’. Diese löst sich in Abschnitte mit freiem Rhythmus auf – und hier ist Bach ausgesprochen experimentierfreudig, indem er sie mit Einfügungen aus dem synkopierten Anfangsmotiv in Schach hält. Wir gewinnen den Eindruck, es handle sich um eine Abfolge von 7/4-Takten.
Auf dem Höhepunkt singt der Tenor unbegleitet ‚Mein Sterbelied ist schon gemacht…’ – Stille – ‚…ach, dürft ich’s (von Mark Padmore mit erstaunlichem Pathos vorgetragen), ach, dürft ich’s heute singen!’. Bruchlos leitet der zwischen ‚Corno’ und Oboen erwähnte Dialog den zweiten Choral ein, Luthers überschäumendes ‚Mit Fried und Freud ich fahr dahin’. Daraufhin lässt sich der Solosopran mit dem Ruf vernehmen: ‚Nun, falsche Welt! nun hab ich weiter nichts mit dir zu tun’, der seinerseits bruchlos in eine bezaubernde bogenförmig geführte Melodie überleitet: ‚Valet will ich dir geben, du arge, falsche Welt’, und dann, auf dem Weg über ein Seccorezitativ, zu der einzigen wirklichen Arie in dieser Kantate führt, ‚Ach, schlage doch bald’, deren ‚Leichenglocken’-Pizzicati faszinierend sind.
Nach dem Konzert gab es in der Hotelbar eine bewegte Diskussion über die Bedeutung und Symbolik der ‚Leichenglocken’. Einige vertraten die Meinung, die hohen wiederholten Achtel auf der Flöte in BWV 161 (Nr. 4) und BWV 8 (Nr. 1) symbolisierten die hellen Totenglocken, die beim Begräbnis eines Kindes läuten.
Ein Mitglied aus unserem Team war überzeugt, die Musik in BWV 95 (Nr. 5) stelle ein laufendes Uhrwerk dar, der Tenor warte darauf, dass seine letzte Stunde schlage, während die Streicher das mechanische Ticken der Uhr nachahmen. Die Oboen imitieren den Mechanismus des Rades, das Schlag zwölf schleifend zum Stillstand kommt – so wie die Zeit es zu tun scheint, wenn man ungeduldig ist. Das Echo der zweiten Oboe (in Takt 4) stößt die Uhr sanft an, indem sie am Gewicht auf der Gegenseite zieht, und setzt sie damit wieder in Gang. Raffiniert und plausibel…
Man kann nicht umhin, sich die Frage zu stellen, ob nicht die lebhafte Erinnerung an einen Todesfall unlängst in der Familie bei der Komposition dieser Stücke Bach die Hand geführt habe. War es vielleicht die innere Auseinandersetzung mit dem drohenden Tod eines schwächlichen Kindes, die ihn zu dieser Folge von Kompositionen inspiriert hat, in denen es um Glauben und Vertrauen geht und die in ihrer Schlichtheit so kindhaft sind? Seine Tochter Christiane Sophia (*1723) kränkelte tatsächlich und starb am 29. Juni 1726 – ein paar Monate bevor er mit der Komposition von BWV 27 begann.
Anmerkung zur Kantate BWV 95:
1. Auf Iona haben wir die Kantate in ihrer ursprünglichen Weimarer Fassung von 1715/6 aufgeführt, in der die Streicher in C spielen, aber mit dem Stimmton A=466 (fast einen Ton höher als der übliche Leipziger Stimmton A=415); die Blockflöten haben Es mit tiefem französischen Kammerton, damit sie wie C auf dem hohen Weimarer Chorton klingen. Da das Werk hier in Santiago Seite an Seite mit vier Leipziger Kantaten aufgeführt wurde, haben wir beschlossen, Bachs Leipziger Fassung (aus der Zeit zwischen 1937 und 1746) zu rekonstruieren und sie in D-dur mit A=415 zu spielen.
2. Obwohl Bach die Kantate bei ihrer Wiederaufführung 1746/47 einen Ton tiefer nach D transponiert hat, einen Bereich, den die Traversflöte immer noch gut bewältigen kann, waren wir der Meinung, in dieser früheren Fassung sei eine ‚sechste Flöte’ das wahrscheinlichere und geeignete Instrument – eine Blockflöte, die in D notiert ist, aber wie E klingt.
Aus einem während der Bach Cantata Pilgrimage geschriebenen Tagebuch
Übersetzung: Gudrun Meier
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Kantaten-Beschreibungen von„Sir John Eliot Gardiner“
ist als PDF-Download nachstehend hinterlegt !
Sir Gardiners Kantaten-Beschreibungenzum “16. Sonntag nach Trinitatis”
Gardiner Reisetagebuch SDG 104 zum Download als PDF
Künstler-Beitrag: Mark Padmore, Tenor – zum Download als PDF
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.CDs – Bach-Kantaten: für den 11. Sonntag nach Trinitatis
veröffentlicht von der DGG (Deutsche Grammophon Gesellschaft)
Link: Inhalt eine CD
BWV 113 – “Herr Jesu Christ, du höchstes Gut”
BWV 179 – ”Sieh zu, dass deine Gottesfurcht nicht Heuchelei sei”
BWV 199 – “Mein Herze schwimmt in Blut”
Link zur CD-Bestellung der DGG
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Cover: SDG 104 – Vol. 8
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CD-Bestellung
Link: CD Bach-Kantaten –
SDG 104 – Vol. 8
Aufführungsorte:Kantaten für den “15. und 16. Sonntag nach Trinitatis”
CD 1 – Unser Lieben Frauen, Bremen am 29. September 2000
CD 2 – Santo Domingo de Bonaval, Santiago de Compostela am 07. Oktober 2000
CD – e i n s – Inhalte:Kantaten für den “15. Sonntag nach Trinitatis”
BWV 99 “Was Gott tut, das ist wohlgetan“
Gardiner Pilgrimage CD – SDG 104 – Vol. 8 – CD 1
BWV 100 “Was Gott tut, das ist wohlgetan II“
Gardiner Pilgrimage CD – SDG 104 – Vol. 8 – CD 1
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CD – z w e i – Inhalte:Kantaten für den “16. Sonntag nach Trinitatis”
BWV 8 – “Liebster Gott, wann werd ich sterben?”
Gardiner Pilgrimage CD 104 Vol. 8 – CD 2
BWV 27 – “Wer weiß, wie nahe mir mien Ende?”
Gardiner Pilgrimage CD 104 Vol. 8 – CD 2
BWV 95 – “Christus, der ist mein Leben”
Gardiner Pilgrimage CD 104 Vol. 8 – CD 2
BWV 161 – “Komm, du süße Todesstunde”
Gardiner Pilgrimage CD 104 Vol. 8 – CD 2
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Bachfest Leipzig 2017 vom 09.06 – 18.06.2017
“EIN SCHÖN NEW LIED” – MUSIK UND REFORMATION
Das Bachfest 2017 steht unter dem Motto ““EIN SCHÖN NEW LIED” – MUSIK UND REFORMATION Martin Luther sah in „Frau Musica“ eine göttliche Kunst, da sie den Teufeln zuwider sei. Entsprechend stellte er die Musik in eine Reihe mit der Theologie, erhob das deutschsprachige geistliche Lied zu einem festen Bestandteil des reformatorischen Programms und hielt ließ es Eingang in den Gottesdienst finden. Häufig als „schöne newe Lieder“ betitelt, verbreitete sich das neue reformatorische Liedrepertoire rasant….
Der Ticketverkauf für das Bachfest Leipzig 2017 beginnt 14. Oktober 2016.
Programm zum Download als PDF
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S i t z p l ä n e der Leipziger Kirchen als PDF:
Sitzplan der Thomaskirche Leipzig als PDF zum Download
Sitzplan der Nikolaikirche Leipzig als PDF zum Download
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Kartenvorbestellungen:
über Ticket-Online
oder
für die Konzerte innerhalb des Bachfestes
Telefonische Kartenbestellung:
Mo–Fr: 8–21 Uhr, Sa: 8–20 Uhr, So: 10–20 Uhr
Aus Deutschland: 0 18 06-56 20 30
(0,20 € pro Anruf aus den dt. Festnetzen, max. 0,60 € pro Anruf aus den dt. Mobilfunknetzen)
Aus dem Ausland: +49 -3871-2 11 41 91
(lokale Tarife) – See more at:
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Video vom Thomanerchor
J.S. Bach: Cantata BWV 31 – Thomanerchor, Georg Christoph Biller
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Auf YouTube veröffentlichte Videos der
Rudolf Lutz – Dirigent und musikalischer Leiter der J. S. Bach-Stiftung St. Gallen)
J.S. Bach Cantata – BWV 180
Jede Kantatenaufführung der J. S. Bach-Stiftung wird mit einer dreiviertelstündigen Werkeinführung („Workshop“) eingeleitet. Der musikalische Leiter der J. S. Bach-Stiftung gestaltet die Einführung zusammen mit dem Theologen Karl Graf. Dieses Video zeigt die Einführung zur Kantate BWV 180 („Schmücke dich, o liebe Seele“). Die Live-Aufzeichnung der Kantate, der Werkeinführung sowie der Reflexion ist als DVD hier erhältlich:
Link: http://www.bachstiftung.ch/shop/schmuecke-dich-o-liebe-seele-bwv-180-dvd.html.
Video BWV 180 Werkeinführung:
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J.S. Bach Cantata BWV 99 „Was Gott tut, das ist wohlgetan“
Kantate BWV 99 zum 15. Sonntag nach Trinitatis
Fünfter Satz (Arie, duett sopran, alt) aus der Kantate BWV 99 („Was Gott tut, das ist wohlgetan“), aufgeführt durch die J. S. Bach-Stiftung St. Gallen. Als Solisten wirken Julia Neumann und Claude Eichenberger.
Musikalischer Leiter: Rudolf Lutz
Die DVD enthält die Filmaufnahmen der kompletten Kantate, den Einführungsworkshop sowie die Reflexion des Referenten. Zudem beinhaltet die DVD das Filmportrait der J. S. Bach-Stiftung.
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YouTube – Video
BWV 99 – J. S. Bach Cantata -Fünfter Satz (Arie, duett sopran, alt) aus der Kantate BWV 99 („Was Gott tut, das ist wohlgetan“), aufgeführt durch die J. S. Bach-Stiftung St. Gallen.
Solisten:
- Julia Neumann, Sopran
- Claude Eichenberger, Alt
- Johannes Kaleschke, Tenor
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Weitere Informationen zur Bachstiftung:
unter www.bachstiftung.ch
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Link: mp3 – Download –
J.S. Bach-Stiftung – bei
Amazon – mit Hörproben
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Link zur Bachstiftung St. Gallen
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DVD’s der Johann Sebastian Bach-Stiftung St. Gallen
Bezugsquelle
Link: bei j p c
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(Bach-Projekt in Holland)
Niederlanden Bachgesellschaft, Leitung: Jos van Veldhofen
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Neu J. S. Bach – BWV 537 „Fantasie & Fuge c-Moll“ vom 09.09.2016
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Info: BWV 537 „Fantasie & Fuge c-Moll“
Von welcher Warte auch immer man dies bewegende, so überaus gehaltvolle Werk hört und betrachtet, man begegnet stets der reinen Vollkommenheit: Vollkommenheit des Ausdrucks, der Formgebung, der tonsprachlichen Durchgestaltung, Vollkommenheit in der Disposition von Fantasie und Fuge zueinander. Die Hochreife der Komposition lenkt Datierungsversuche in die letzten Weimarer Jahre (ca.1716); ebenso ist aber auch eine Entstehung in Leipzig denkbar, zumal das Stück die spezifisch Leipziger Orgelklaviaturumfänge berücksichtigt.
Berühmt ist die Anekdote von der Rettung der einzigen erhalten gebliebenen, maßgeblichen Handschrift des Werkes, wie sie uns Griepenkerl im Vorwort des III.Bandes seiner epochalen Ausgabe der Orgelwerke Bachs (Peters 1845) überliefert hat. Es handelt sich um eine Anfang 1751 entstandene Abschrift, die die Bachschüler Johann Tobias Krebs (Vater) und Johann Ludwig Krebs (Sohn; Bachs Lieblingsschüler) wahrscheinlich direkt vom Autograph genommen hatten. Sie wurde Teil eines bedeutenden und umfangreichen Manuskriptkonvoluts, das J.L. Krebs bei seinem Tod im Jahre 1780 in Altenburg hinterließ, wo er seit 1756 Schloßorganist an der großen Trostorgel gewesen war.
Dem Einschreiten eines seiner Nachfolger, Hoforganist Carl August Reichardt (1802-1859), ist es zu verdanken, daß das Konvolut aus dem Nachlaß nicht als Makulatur in die Hände eines Krämers geriet. Heute weiß man allerdings auch wieder von einem Frühdruck (Körner 1840/45), in dem das Werk – auf anderer, nicht mehr erhaltener Handschrift basierend – veröffentlicht war. In Bezug auf die kompositionsgeschichtliche Entwicklung des 18. Jahrhunderts weisen Fantasie wie Fuge ein sehr modernes konzeptionelles Gepräge auf: beide behandeln, in unverbundenem, gegensätzlich-ergänzendem Nebeneinander zwei verschiedene Themen; die Fuge ist darüber hinaus – bisheriger Formauffassung entgegen – fast sonatenartig mit einer Da-capo-Reprise gestaltet.
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Video: BWV 537 „Fantasie & Fuge c-Moll“
Zum Anhören in das Foto oder in den Text klicken
J.S. Bach – BWV 99 Cantata “Was Gott tut, das ist wohlgetan”
Zum Anhören in das Foto oder in den Text klicken
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J.S. Bach – Kantaten-Projekt in Stuttgart
Bach:vokal
Die Ensembles der Stiftsmusik Stuttgart führen im Zeitraum von 2011 bis 2021 unter der künstlerischen Leitung von
Stiftskantor Kay Johannsen
an jährlich vier Bach-Wochenenden (Donnerstag, Freitag & Sonntag) und in ergänzenden Sonderkonzerten das gesamte Vokalwerk von Johann Sebastian Bach auf. Die geistlichen Kantaten erklingen dabei im Zusammenhang mit ihrer ursprünglichen Bestimmung im Kirchenjahr.
Auf der Webseite zum Projekt finden Sie alle Informationen rund um Termine, Karten, Künstler:
Link: www.bach-vokal.de
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Bach: vokal auf YouTube
Professionelle Qualität in Bild und Ton: Jede Woche kommt ein Chorsatz, eine Arie oder ein Choral hinzu! So können Sie mit Bach:vokal verbunden bleiben, auch wenn gerade kein Konzert ansteht.
Unter dem nachstehenden Link sind veröffentlichte Videos auf YouTube einsehbar..!!
Link: http://www.stiftsmusik-stuttgart.de/seiten/archiv.html
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Info: J.S. Bach – Kantate BWV 7 „Christ unser Herr zum Jordan kam“
„Christ unser Herr zum Jordan kam“ (BWV 7) ist eine Kirchenkantate von Johann Sebastian Bach. Er schrieb die Choralkantate in Leipzig für Johannis und führte sie am 24. Juni 1724 zum ersten Mal auf. Sie basiert auf dem gleichnamigen Tauflied Martin Luthers und ist die dritte Kantate in Bachs 2. Jahreszyklus.
Bach komponierte die Kantate in seinem zweiten Jahr in Leipzig für den Johannistag als dritte Kantate in seinem 2. Jahreszyklus, den er am ersten Sonntag nach Trinitatis mit O Ewigkeit, du Donnerwort, BWV 20, begonnen hatte. Die vorgeschriebenen Lesungen waren als Epistel Jes 40,1–5 LUT, „Es ist die Stimme eines Predigers“, und als Evangelium Lk 1,57–80 LUT, die Geburt Johannes des Täufers und das Benedictus seinesVaters Zacharias. Dem Werk liegt das gleichnamige lutherische Tauflied in sieben Strophen von Martin Luther zugrunde. Die erste und die letzte Choralstrophe sind im Wortlaut in den Sätzen 1 und 7 beibehalten, während ein unbekannter Dichter die Binnenstrophen in eine Folge von ebenso vielen Arien und Rezitativen umdichtete. Das Lied war Hauptlied für den Festtag. Es geht von der Taufe Jesu aus und steht damit in keiner unmittelbaren Beziehung zum Evangelium, das von der Geburt des Täufers handelt.
Die Kantate ist besetzt mit drei Solisten, Alt, Tenor und Bass, vierstimmigem Chor, zwei Oboe d’amore, zwei Violinen, Viola und Basso continuo.
- Coro: Christ unser Herr zum Jordan kam
- Aria (Bass): Merkt und hört, ihr Menschenkinder
- Recitativo (Tenor): Dies hat Gott klar mit Worten
- Aria (Tenor): Des Vaters Stimme ließ sich hören
- Recitativo (Bass): Als Jesus dort nach seinen Leiden
- Aria (Alt): Menschen, glaubt doch dieser Gnade
- Choral: Das Aug allein das Wasser sieht
Im Eingangschor, einer Choralfantasie, singt der Tenor die Melodie als cantus firmus, während die anderen Stimmen in freier Polyphonie gesetzt sind. In der ersten Kantate des Zyklus, O Ewigkeit, du Donnerwort, hatte Bach den cantus firmus dem Sopran anvertraut, in der zweiten, Ach Gott, vom Himmel sieh darein, BWV 2, dem Alt. Der Satz ähnelt einem italienischen Violinkonzert. Die erste Arie wird nur vom Continuo begleitet. Ein Secco-Rezitativ führt zu einer Arie mit zwei Violinen, die aus einer späteren Aufführung Bachs als solo bezeichnet sind. Das folgende Rezitativ ist dem Bass als der Vox Christi anvertraut und wird von Streichern begleitet, ähnlich wie die Worte Jesu in Bachs Matthäus-Passion. Der Bezug im Text zum Taufbefehl ist als ausdrucksvolles Arioso hervorgehoben. Entsprechend der von Arie zu Arie gesteigerten Besetzung begleiten die Oboen und die Streicher die letzte Arie. Der Schlusschoral ist ein schlichter vierstimmiger Satz.
Video: J.S. Bach – Kantate BWV 7 „Christ unser Herr zum Jordan kam“
ohne die Sätze drei & vier !
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Ich wünsche allen Besuchern einen schönen Sonntag !
Herzliche Grüße
Volker
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