Thomaskirche in Leipzig Best of Bach Die Thomaskirche ist Wallfahrtsort für alle Bach-Fans: Hier hat er gewirkt, hier singen die Thomaner seine Kantaten, hier liegt er begraben – oder doch nicht?

Thomaskirche Leipzig! Himmlische Instrumente: Weil die romantische Hauptorgel nicht nach Bachs Zeiten klingt, steht seit 15 Jahren ein eigens dazu angefertigter Neubau im Seitenschiff. © Peter Hirth für MERIAN
Eine Fremdenführerin steht im Chor der Thomaskirche und schwärmt von der Aura des Ortes. „Schaunse nur, dort’n“, sagt sie und zeigt aufs alte Taufbecken. „Wen se da nich alles gedaufd ha’m, den Richard Wagner und elf Kinder vom Bach!“ Dann hält sie kurz inne und flüstert: „Und soll’ch Ihnen noch was Schauorliches erzähl’n?“ Die Touristen rechnen jetzt fest mit einer Geschichte vom Kirchengespenst und erfahren dies: „Den Karl Liebknecht, den hamse hier ooch gedaufd!“ Mit bebender Stimme setzt sie noch eins drauf: „Und die Daufbadn …“ – Kunstpause, große Augen, jetzt kommt’s: „Das war’n der Marx und der Engels!“
Zur Beruhigung: Wer heutzutage Bach sucht, wird nirgends auf der Welt so fündig wie in der Leipziger Thomaskirche, jeden Freitag ab sechs und samstags ab drei. Dann werden die Motetten und Kantaten des Thomaskantors gesungen, und zwar so, wie Bach es wollte: mit den hellen Stimmen der Knaben des Thomanerchores. Mit Gottesbeweisen soll man sparsam sein, dass aber Menschen so etwas zustande bringen, deutet auf was Großes hin.
Von der Musik und der äußeren Form abgesehen, erinnert an der Thomaskirche nicht mehr viel an Bachs Zeiten. Napoleonische Truppen besetzten die Kirche, sie diente als Munitionslager und Lazarett und litt. Dann setzten wilhelminische Baumeister ihre Vorstellungen vom repräsentativen Mittelalter um. Immerhin blieb das Gebäude vom Krieg wundersam verschont. Nur die Turmhaube fiel in den Kirchhof und wurde 1950 neu aufgesetzt.
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Thomasorganist Professor Ullrich Böhme hat ein Video produzieren lassen, das ich an dieser Stelle gern präsentieren möchten.
Der Thomasorganist spielt die Fantasia „Ein feste Burg ist unser Gott“ von Michael Praetorius. Dabei handelt es sich um ein sehr unbekanntes Werk mit hohem Schwierigkeitsgrad. Der Klang der Bach-Orgel kommt dabei sehr gut zu Geltung.
Das Video bietet nicht nur wunderbare Klangerlebnisse, sondern auch beeindruckende Impressionen aus der Thomaskirche.
Thomasorganist Prof. Ullrich Böhme plays „Ein feste Burg“ Choral Fantasy my Michael Praetorius. Recorded in Bach’s Thomaskirche in Leipzig, Germany.
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Lieber Volker!
Bach-Grab, historisch gesichert des zweitjüngsten Bach-Sohnes:
Du hast doch bestimmt noch Bilder als der Bach-blog mal da war-, lieber Volker.
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Der Link zur Webseite von DIE ZEIT wurde von mir korrigiert Danke Maria Cristina für deinen Hinweis!
Hier der richtige Link DIE ZEIT:
http://www.zeit.de/entdecken/reisen/merian/thomaskirche-leipzig-johann-sebastian-bach
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Ja, lieber Wolfgang, es gibt vom Bückeburger Bach von seiner Grabstätte noch weitere Bilder:
Ein Artikel über Johann Christoph Friedrich Bach gab es bereits in meinem Blog. Dort sind weitere Fotos von seiner Grabstelle öffentlich vorhanden.
Hier der Link:
https://meinhardo.wordpress.com/2009/09/25/auf-den-spuren-des-buckeburger-bach-johann-christoph-friedrich-bach/
Grüße Volker
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