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Liebe Bach-Freunde/innen !
Eine Übersicht der Bach-Kantaten zum aktuellen Sonntag im Kirchenjahr steht zum Download bereit:
Link:
als PDF-Download
Weiterhin stelle ich für jeden Sonntag / Feiertag im Kirchenjahr für die Besucher von
„Volkers Klassikseiten J.S. Bach“
eine Hör- oder Sehprobe und eine „Bach-Kantaten-Beschreibung“ für den entsprechenden Sonntag-Feiertag im Kirchenjahr zur Verfügung.
Am 26.08.2012
begehen wir den
12. Sonntag nach Trinitatis“
Am 12. Sonntag nach Trinitatis denken wir nach über die Veränderungen,die mit Jesus in diese Welt gekommen sind. Es wird uns deutlich, dass eine neue Zeit angebrochen ist, die aber noch nicht ihre Erfüllung gefunden hat. Darum leben wir in einer Spannung, die uns antreibt, alles zu tun, was dem Kommen des Reiches Gottes dient. Am 12. Sonntag nach Trinitatis hören wir die Geschichten von der Heilung eines Taubstummen und von der Bekehrung des Paulus. Beides macht uns deutlich, dass mit dem Kommen Jesu eine grundlegende Verwandlung geschehen ist, deren Früchte wir aber nur begrenzt erfahren; denn der Tag, an dem der Herr kommen und alles ans Licht bringen wird, ist noch nicht angebrochen. Solange wir auf diesen Tag warten, bauen wir aber mit am Reich Gottes mit den Gaben, die Gott uns gegeben hat.
Wochenspruch:
Das geknickte Rohr wird er nicht zerbrechen, und den glimmenden Docht wird er nicht auslöschen.(Jes 42, 3)
Wochenlied:
„Nun lob mein Seel den Herren“ (EG 289)
YouTube – Musikvideo zum Wochenlied
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(Textauszüge: © Martin Senftleben)
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Bach-Kantaten für den 12. Sonntag nach ”Trinitatis“
BWV 35 – „Geist und Seele wird verwirret“
BWV 69a – „Lobe den Herren, meine Seele“
BWV 137 – „Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren“
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Aktueller Hinweis:
Der Sender:
SR2-Radio Saarbrücken (Klassik-Radio) – Bach-Kantate, jeweils Sonntags ab 08:04 Uhr
wurde heute mit in die Programmübersicht aufgenommen..!!
Am So. 26.8.2012 erklingt um 08:04 Uhr auf diesem Sender das
BWV 35„Geist und Seele wird verwirret“
Ausführende:
J.S. Bach-Stiftung St. Gallen,
Leitung: Rudolf Lutz
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R a d i o – Programme mit:
Bach-Kantate
WDR3 – Geistliche Musik
Sendung: 09:05 Uhr bis 10:00 Uhr.
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WDR3 – Livestream-Link:
http://www.wdr.de/wdrlive/wdrplayer/wdr3player.html
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Allgemein Link:
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Programm: Link:
http://www.wdr.de/programmvorschau/programDateDateSender.jsp?programmeId=3;dayOffset=0.
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WDR3 – Auszüge aus dem Programm:.
Geistliche Musik – Sonntag: 09:05 bis 10:00 Uhr
BWV 137 „Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren“
Kantate für den 12. Sonntag nach Trinitatis
für Soli, Chor, Bläser, Streicher und Basso continuo;
Yukari Nonoshita (Sopran) Robin Blaze, (Countertenor)
Peter Kooij, (Bass) Bach Collegium Japan
Leitung: Masaaki Suzuki
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NDRkultur – (Kantate)
Sendung: 08:03 Uhr bis 08:40 Uhr
Livestream – Link:
http://www.ndr.de/ndrkultur/programm/livestream243.html
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Programm – Link:
http://www.ndr.de/ndrkultur/programm/programmuebersichten/index.html
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Archiv zum Nachhören:
http://www.ndr.de/ndrkultur/programm/zum_nachhoeren/ndr2234.html
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.NDRKultur – Auszüge aus dem Programm:
.Geistliche Musik am Sonntag um 08:03 bis 08:40 Uhr
Johann Sebastian Bach:
BWV 137 „Lobe den Herren, den
mächtigen König der Ehren„
Béatrice Haldas, Sopran / Hanna Schwarz, Alt
Rüdiger Wohlers, Tenor / Siegfried Lorenz, Bass
NDR Chor / NDR Sinfonieorchester
Ltg.: Hans-Joachim Rotzsch
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SWR2
Sendung: 08:03 Uhr bis 08:30 Uhr
Programm:
http://www.swr.de/swr2/programm/-/id=661104/1rcmvqp/index.html
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Webradio:
http://www.swr.de/swr2/-/id=7576/nid=7576/did=1586900/pv=mplayer/10idhq8/index.html
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SWR2 – Auszüge aus dem Programm:
Geistliche Musik am Sonntag um 08:03 bis 08:30 Uhr
.Johann Sebastian Bach:
BWV 35 „Geist und Seele wird verwirret“
Andreas Scholl (Countertenor)
Orchester des Collegium Vocale
Leitung: Philippe Herreweghe
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Neuer Sender..!!
SR2-Radio Saarbrücken
(Klassik-Radio)
Programm:
http://www.sr-online.de/sr2/1356/
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Webradio:
http://www.sr-online.de/sr2/351/5305.html
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Für Klassik- und Jazzfreunde bietet SR 2 KulturRadio
ein Recherche-Werkzeug für Musikstücke an.
Bis zu drei Tage zurück reicht das neue Online-Archiv der gespielten Titel bei SR 2 KulturRadio.
Außerdem ist die Musikliste bis zur aktuellen Stunde zu sehen.
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Link: http://musikrecherche.sr-online.de/sr2/
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SR2-Radio Saarbrücken (Klassik-Radio)
Auszüge aus dem Programm:.
Sonntag, 08:04 – 09:00 Uhr
Bach-Kantate
BWV 35 „Geist und Seele wird verwirret“
Kantate am 12. Sonntag nach Trinitatis
Claude Eichenberger (Mezzosopran)
Norbert Zeilberger (Orgel) (1969 – 2012)
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Orchester der J.S.Bach-Stiftung St. Gallen
Leitung : Rudolf Lutz (Cembalo)
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rbb kulturradio
Sendung: 09:30 Uhr bis 10:00 Uhr
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Programm: http://www.kulturradio.de/programm/index.html
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Livestream http://www.kulturradio.de/livestream/index.html
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rbb-kulturradio – Auszüge aus dem Programm:
Sonntag von 09:30 Uhr bis 10:00 Uhr
Johann Sebastian Bach
BWV 35 „Geist und Seele wird verwirret “
Kantate zum 12. Sonntag nach Trinitatis
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mdr-figaro
Sendung: 06:30 Uhr bis 07:00 Uhr
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Kantate
Programm: http://www.mdr.de/mdr-figaro/programm/.
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mdr-figaro Live: http://www.mdr.de/mdr-figaro/index.html .
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mdr-figaro – Auszüge aus dem Programm:
Sendung: Sonntag: um 06:30 Uhr bis 07:00 Uhr
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Johann Sebastian Bach:
6:25 Uhr – Einführung zur Kantate
800 Jahre Thomana
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06:30 Uhr Kantate
Johann Sebastian Bach
BWV 137 „Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren“
Arleen Auger, Sopran Ortrnun Wenke, Alt
Peter Schreier, Tenor Theo Adam, Bass
Thomanerchor Leipzig, Neues Bachisches Collegium musicum zu Leipzig
Ltg.: Hans-Joachim Rotzsch
BWV 35 „Geist und Seele wird verwirret“
Kantate zum 12. Sonntag nach Trinitatis
Julia Hamari, Alt;
Bach-Collegium Stuttgart
Leitung: Helmuth Rilling
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BWV 35 – „Geist und Seele wird verwirret“
BWV 69a – „Lobe den Herren, meine Seele“
BWV 137 – „Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren“
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/ YouTube: BWV 35 – „Geist und Seele wird verwirret“ – (Interpret: Harnoncourt)
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In loser Reihenfolge stelle ich bemerkenswerte Instrumentalmusik, Arien, Rezitative, Duette, etc.
aus Bach-Kantaten vor..!!
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Heute die „Missa A-Moll“ (BWV Anh. 24)
Johann Sebastian Bach
Anmerkungen zur „Missa in A-Moll – BWV Anhang 24.“
Kaum ein Komponist der Zeit verfügte über eine ebenso breite wie differenzierte Repertoirekenntnis und einen so sicheren Sinn für musikalische Qualität wie Johann Sebastian Bach. So dürfte der Nachweis, dass sich ein bestimmtes Werk einst im Nachlass des Thomaskantors befand, ohne weiteres als Empfehlung gelten und auch die Tatsache, dass viele der anonym in der Kantorenwohnung verwahrten fremden Musikalien oft bis in die heutige Zeit mit Bachs Namen in Verbindung gebracht wurden, zeugt nicht zuletzt von den strengen Auswahlkriterien des Sammlers.
Viele dieser Werke befinden sich im Anhang des BWV und erst heutige Wissenschaftler konnten die Urheberschaft Bachs eindeutig widerlegen. Wir führen nun unsere verdienstvolle Reihe Bachscher apokrypher Werke unter dem Bremer Domkantor Wolfgang Helbich fort mit drei liturgischen Werken. Die c-moll Messe (BWV Anh. 26) konnte übrigens inzwischen zweifelsfrei als Werk Francesco Durantes identifiziert werden. Die Einspielung dieser drei Werke leistet einen wichtigen Beitrag zur klanglichen Erschließung des Bachschen Aufführungsrepertoires.
Es ist ebenfalls eine so schöne Missa, die jeden Hörer sofort in seinen Bann zieht.
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YouTube – Video mit der „Missa in A-Moll“ BWV Anhang 24
Missa in A minor BWV Anh. 24 Kyrie
Missa in A minor BWV Anh. 24 Gloria
Ausführende:
Gesualdo Consort Amsterdam
Alsfelder Vokalensemble
Hannoversche Hofkapelle
Leitung: Wolfgang Helbich
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Video: „Auf den Spuren von Johann Sebastian Bach“
Seine Wirkungsstätten in Mitteldeutschland
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Cover: SDG 134 – Vol. 6
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CD-Bestellung zum Link: CD Bach-Kantaten – SDG 134 – Vol. 6
Aufführungsorte:
Kantaten für den „12. und 13. Sonntag nach Trinitatis“
Jakobskirche, Köthen am 10. September 2000
Dreikönigskirche, Frankfurt am 17. September 2000
CD – e i n s – Inhalte:
Kantaten für den „12. Sonntag nach Trinitatis“
Gardiner Pilgrimage CD – SDG 134 – Vol. 6 – CD 1
BWV 69 a “Lobe den Herrn, meine Seele“
Gardiner Pilgrimage CD – SDG 134 – Vol. 6 – CD 1
BWV 137 “Lobe den Herrn, den mächtigen König der Ehren“
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CD – z w e i – Inhalte:
Kantaten für den „13. Sonntag nach Trinitatis“
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BWV 33 – „Allein zu dir, Herr Jesu Christ“
Gardiner Pilgrimage CD 134 Vol. 6 – CD 2
BWV 77 – „Du sollst Gott, deinen Herren, lieben“
Gardiner Pilgrimage CD 134 Vol. 6 – CD 2
BWV 164 – „Ihr, die ihr euch von Christo nennt“
Gardiner Pilgrimage CD 134 Vol. 6 – CD 2
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Kantaten für den 12. Sonntag nach Trinitatis
Jakobskirche, Köthen am 10. September 2000
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Kantaten-Beschreibung: BWV 69 a “Lobe den Herrn, meine Seele“
Wir hingegen waren mit einer Rarität nach Köthen gekommen – einem der fröhlichsten Programme der ganzen Trinitatiszeit. Nach so vielen Wochen voller Feuer und Schwefel, furchteinflößenden Warnungen vor teuflischen Verführungen, Doppelzüngigkeit, falschen Propheten und ähnlich schrecklichen Dingen war es eine Wohltat, heiteren, festlichen Stücken zu begegnen, das eine mit obligater Orgel und zwei mit Pauken und Trompeten, Instrumente, die für Bach zum Talisman geworden waren. Die Sorge, diese Pauken-und-Trompeten-Eingangschöre in C- oder D-dur könnten recht formelhaft oder ewig gleich wirken, ist unbegründet: Sie weisen in Stimmung, Textur und Affekt subtile Unterschiede auf.
Der Eingangschor von BWV 69a „Lobe den Herrn, meine Seele“, später für die Ratswahl umgearbeitet, ist eine freie Komposition erhabenster Größe. Bach jubiliert und frohlockt, er zieht aus den Farbkontrasten zwischen den drei Instrumentengruppen in seinem Orchester (Blechbläser, Holzbläser und Streicher) und den Unterteilungen innerhalb jeder Gruppe den größten Nutzen. Das Markenzeichen dieser Fantasie ist die Art, wie zwei harmlos klingende Takte mit trillerartig aufsteigendem Figuren einem frohlockenden, zwerchfellerschüttenden Motiv aus zwei kurzen Noten weichen, die auf der zweiten Zählzeit aufeinanderfolgender 3/4-Takte wiederholt werden – euphorisch, bukolisch, doch dem Text aus Psalm 103 durchaus angemessen: ‚Lobe den Herrn, meine Seele’. Ein solcher Chor lässt erkennen, wie unscharf die Trennung ist (wenn sie überhaupt existiert) zwischen Bachs geistlicher Festmusik und seiner Musik für weltliche Feiern – den Geburtstagsoden oder auch den Quodlibets, die seine Familie bei ihren jährlichen Zusammenkünften sang.
Der Hauptteil des Chorfugatos beginnt mit einer kreiselnden Variante der trillerartigen Eröffnung, die sich zu einer lyrischen Schlusswendung glättet. Der zweite Teil ist insgesamt lyrischer, enthält längere Noten mit Vorhalten und verweist voller Pathos auf die Worte ‚Vergiss nicht’. Doch wie vorauszusehen ist, wird das Beste erst noch kommen: Bach führt die beiden Fugen zusammen, und die Musik feuert plötzlich aus allen Rohren. Die erste Trompete schmettert das erste Fugenthema, fast wie eine Generalprobe für den widersinnigen Lick, der in den letzten sieben Takten von ‚Cum sancto Spirito’ aus der h-moll-Messe auftaucht, über Fanfareneinwürfe der tiefen Blechbläser und ein aufstrebendes Thema für Sopran- und Tenorstimmen gelagert und mit der Garantie, wie nur Bach sie zu liefern vermag, dass alle Emotionen angesprochen werden, dass allein ihre Begeisterung, ihr rhythmischer Schwung die Stimmung hebt. Keine Segmentierung der Bauelemente in der Verarbeitung dieser Fuge – alle führen auf Motive zurück, die im Orchestervorspiel und in der Verteilung auf die verschiedenen Gruppen (Chor und dreigeteiltes Orchester) zum ersten Mal zu hören waren – vermag Bachs Erfindungsgabe, seine Art, dem Hörer ständig neue Überraschungen zu bieten und doch alle Bauelemente nahtlos ineinander zu verweben, auch nur ansatzweise zu bestimmen, geschweige denn auf das Wesentliche zu reduzieren.
Wer auch immer Bach den Text zu dieser Kantate geliefert haben mag, er übernahm, mit geringfügigen Änderungen, einen Text für diesen Sonntag, den Johann Knauer drei Jahre zuvor in Gotha veröffentlicht hatte. Dieser verwendet Markus’ Bericht, wie Jesus einen Taubstummen heilt, als Metapher für Gottes ‚Hut und Wacht’ und liefert dem Psalmisten den Vorwand, zum Lobpreis Gottes aufzurufen. Die Verweise auf das Wunder sind zahlreich; ‚Ach, dass ich tausend Zungen hätte… zu Gottes Lob…’ im Eingangsrezitativ des Soprans, die Verwendung des Wortes ‚hephata’ (aramäisch für ‚öffne dich’), mit dem Jesus den Tauben geheilt hat, im Alt- Rezitativ (Nr. 4), und eine Verknüpfung zwischen dem Wunder und dem Psalmtext, ‚alsdenn singt mein Mund mit Freuden’, in der Bass-Arie (Nr. 5). Diese weist, wie zuvor die Tenor-Arie, einen Dreiertakt auf, erstere eindrucksvoll in der Verflechtung klanglich differenzierter Holzblasinstrumente (Blockflöte, Oboe da caccia und Fagott), letztere in der Natürlichkeit der Textausdeutung.
Wenn man die ersten beiden Zeilen, ‚Mein Erlöser und Erhalter, nimm mich stets in Hut und Wacht’, laut spricht, wird man sofort verstehen, warum sich Bach für einen schwungvollen 3/4- oder 9/8-Takt entschieden hat, dessen rhythmisches Muster der Sarabande mit ihren punktierten französischen Rhythmen entspricht: triolisierte Melismen über einem langsamen chromatischen Abstieg im Continuo bei dem Gebet ‚Steh mir bei in Kreuz und Leiden’, blumiger Überschwang bei dem Versprechen ‚alsdenn singt mein Mund mit Freuden’. Diese Gegensätze rhythmischer Deklamation und Stimmung unterstreicht Bach, wie es gar nicht seine Art ist und sehr ausgiebig, mit akribischen Angaben zur Dynamik im Solopart der Oboe und den begleitenden Streichern, von forte über poco forte bis piano und pianissimo, die alle dazu dienen, die Stimmen deutlich herauszuarbeiten und die Ausdrucksbewegung dieser herrlichen Arie genau festzulegen. Der abschließende Choral stammt aus der Weimarer Kantate BWV 12 Weinen, Klagen, Sorgen, Zagen, verzichtet jedoch merkwürdigerweise auf ihre ausdrucksvolle Oberstimme.
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© John Eliot Gardiner 2007
Aus einem während der Bach Cantata Pilgrimage geschriebenen Tagebuch
Übersetzung: Gudrun Meier
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Kantaten-Beschreibungen von „Sir John Eliot Gardiner“
ist als PDF-Download nachstehend hinterlegt !
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Sir Gardiners Kantaten-Beschreibungen zum „12. und 13. Sonntag nach Trinitatis“
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Gardiner Reisetagebuch SDG 134 – zum Download als PDF
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Künstler-Beitrag: Künstlerbeitrag Valerie Botwright, Kontrabass – zum Download als PDF
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Liebe BachfreundINNEN! Lieber Volker!
Das war in WDR III Uhr 9.05 wirklich ein Genuss, als endlich die Bach-Kantate kam:
Strahlend und prägnant, keine langen Arien, jubelnder Chor, der einstimmen und sich verbinden will mit einem ‚jubelnden und dankbaren Hörer‘.
Was Bach alles aus so einer relativ einfachen Choralmelodie, die sich durch alle Sätze zieht, machen kann (Joachim Neander (1680) :
Da ist der kreiselnde, sich fast überschlagende Eingangschor (1) (vgl.auch Gardiner-Tagebuch). Die Alt-Arie stellt dann noch mal ‚bedächtig und profund‘ klar, was Gott für Dich macht (2). Das feingewobene Duett (3) läßt in seiner Durchsichtigkeit auch erkennen, daß der Mensch, wie er nun mal ist, auch zerbrechlich sein kann. Der Tenor (4) will dann sagen: sei mit Deinem Sosein=Stand zufrieden. Wie immer Du auch bist, Du bist von Gott gesegnet. Und der Choral fasst dann nochmal alles zusammen.
Nochmal zum Choral an sich: Irgendein Gelehrter hat mal gesagt, daß ‚letztlich der
PROTESTANTISCHE CHORAL
das dem Menschen soviel abverlangende Papsttum zu Fall gebracht hat.‘ !!! (A.Schweitzer?)
Dies ist mir insofern einsichtig, weil jeder Choral aus einfachen Noten-, aufsteigend und absteigend, zusammengesetzt ist und damit in seiner ‚Basisnähe‘ von jedem mitgesummt werden kann. Damit geht ein CHORAL ‚gleich in Dich rein‘-, TRÄGT zu Deiner Einstellung und Motivation unmittelbar Positives BEI. Gott und Kirche sind dann nicht so weit weg, da sie Dir wirklich helfen.
Dies konnte man auch in der WDR III- Radiostunde ab Uhr 9.05 beobachten. Abgesehen von dem ersten Orgelstück (Bach) kamen da französisch ‚hochgelobt-angesagte‘ Komponisten über eine halbe Stunde zu Wort. Aber ihre katholischen Meßgesänge waren langweilig und entmutigend.
Endlich kam dann die auf einem schlichten Choral fußende triumphale und Dankbarkeit ausstrahlende Musik zu Gehör.
Mit dieser Einschätzung einer ‚Radiostunde‘ darf ich mich von meinen blog-FreundINNEN mal für 4 Wochen entschuldigen.
Im katholisch geprägtem Sizilien werde ich bestimmt auf Bräuche, Madonnen und Prozessionen stoßen, die in mir nur eine Antwort emporsteigen lassen: den protestantischen CHORAL.
Tanti saluti
Adamo
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Lieber Wolfgang,
bevor Du nun per Bella Italia ziehen wirst, will ich wenigstens noch etwas zu deinen Ausführungen zur Kantaten-Beschreibung vom BWV 137 – “Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren” etwas dazu aussagen.
Ich war der Meinung, dass mein zur Verfügung gestelltes Video mit den Thomanern auf breite Zustimmung stoßen wird, dem ist wohl nicht so, da ich keine Reaktion darauf feststellen kann. Du hattest dir ebenfalls die WDR3-Sendung mit dem japanischen Interpreten Masaaki Suzuki angehört, naja, die Geschmäcker sind eben unterschiedlicher Natur und ein jeder hat so seine Favoriten. Ich mag die jungen Stimmen und die Thomaner treffen meinen Nerv. Es ist gut, dass es verschiedene Interpreten zu sehen und zu hören gibt, die den persönlichen Geschmack entsprechen können.
Die Aufnahme mit dem legendären Herrn Rotzsch stammt aus den 90er Jahren und gibt so vortrefflich die angehende Situation um ihn wieder – (Stasi-Vorwürfe) denen er durch seinen Rücktritt dann zuvorkam und nach Salzburg ging. Eine Nostalgie-Aufnahme mit einer festlichen Stimmung die mich erreicht hat, die festliche Besetzung mit Trompeten und Pauken lassen John Eliot Gardiner vermuten, dass die Kantate auch im Gottesdienst zur Ratswahl musiziert wurde..!!
Ich wünsche dir von meiner Seite einen wunderschönen Aufenthalt in Italien und gute Lehrkräfte zum Vertiefen der Italienisch-Kenntnisse. Mach es gut und komm wieder gesund und mit zahlreichen neuen Eindrücken nach OWL zurück.
Ich bedanke mich bei dir persönlich noch einmal für deine trefflichen Kommentare zu den Sonntags-Kantaten, wenn die nicht abgegeben würden, könnte ich den Blog schließen so enttäuscht bin ich von den übrigen Blog-Lesern, da kommt leider nichts…!!!!.
Nun habe ich mir Luft verschafft und grüße dich ganz herzlich.
Volker
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Lieber Volker!
Warum diese Resignation? Ich lese Deine ausführlichen Artikel über die sonntäglichen Kantaten sehr sorgfälltig und mit größtem Wohlwollen und Einverständnis, wenn auch nicht immer zeitnah. Ich für meinen Teil kann sagen, daß deine Texte auf Grund Deiner profunden Kenntnisse um die Bachschen Kantaten perfekt sind. Was soll man da noch hinzufügen? Jedes Geschreibsel meinerseits würde Deinen Beitrag nicht bereichern, sondern nur einen weiteren langweiligen Appendix bedeuten.
Aber, verstehen kann ich Deinen Frust. Da „reißt man sich manchmal ein Bein aus“ um einen guten Beitrag zu schreiben und wartet, wenn schon nicht auf ein „Bravo“, so doch auf irgendeine Reaktion (Echo genannt) der mittlerweile sehr zahlreichen Mitglieder dieses Forums. Und was kommt? Nichts, rein gar nichts! Hätte man sich seine Gehirnverrenkungen auch sparen können? Hat es vielleicht niemand gelesen? Ich bin sicher: Gelesen haben es etliche. Auch verstanden? Oder war das Thema zu kompliziert, nicht verständlich – oder interessant genug geschrieben? Man weiß es nicht. Man kann nur hoffen, dass das Schreiben des Beitrags Dir selber Freude gemacht hat.
Und was meint Goethe dazu? Er kam zu dem Ergebnis:
„Es hat der Autor, wenn er schreibt,
So was Gewisses, das ihn treibt.“
Kopf hoch! Dein treuer Leser (und fauler Schreiber)
Yo
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Lieber Yo,
danke für deinen zustimmenden Kommentar der mich sehr beflügelt so weiter zu machen, wie das Werk von mir begonnen wurde. Ein traumhaftes Zitat von dir im Kommentar:
„Es hat der Autor, wenn er schreibt,
So was Gewisses, das ihn treibt.“
Wenn ich mir meine Auswertungen jeweils zum Wochenende anschaue, sind die Besucherzahlen für die Bach-Kantaten schon recht ordentlich und erfreuen sich einem regen Zuspruch. Es ist immer schön, einmal etwas an Kommentaren zu bekommen und freue mich darüber, dass es viele stumme Leser gibt, die die sonntäglichen Bach-Kantaten mögen.
Liebe Grüße
Volker
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