Ein gelungener Bach-Abend im Königsberger Dom

Hallo Bach und Orgelfreunde,

es war wieder einmal ein gelungenes Bach-Konzert, dass im Königsberger Dom (Kaliningrad) – vom MDR-Symphonieorchester am 23.1.2010 veranstaltet wurde. In der Sendung vom MDR am Sonntag konnte u.a. die in 2008 neu erbaute große Schuke-Orgel“ im Königsberger Dom bewundert werden.

Teilauszüge von dem Bach-Konzert im Königsberger Dom können nachstehend angesehen werden.

Bach-Konzert aus dem Königsberger Dom am 23.1.2010

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Video: J.S. Bach BWV 1068 Orchestersuite Nr 3 D-Dur Satz: Ouvertüre und Satz: Air

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Der Dom erhielt zwei neue vom Potsdamer Orgelbauer Schuke erbaute Orgeln, eine Chor- und eine Hauptorgel. Ein richtiges Prachtstück ist die Domorgel, ein Werk der international renommierten deutschen Orgelbaufirma Schuke. Seit ihrer Weihe im Januar 2008 gehört sie zu den großen Sehenswürdigkeiten Kaliningrads. Ein Instrument, verziert mit der Figur eines Phönix – dem Symbol für das Wiederauferstehen aus der Asche. Äußerlich ist die Orgel dem barocken Original von Josua Mosengel nachempfunden. Innen sind Haupt- und Chororgel ein High-Tech-Paket auf der Höhe moderner Orgelbaukunst, gebaut nach dem Vorbild der hochmodernen Erfurter Domorgel.

Die Kaliningrader Orgel ist mit 122 Registern und 8.500 Orgelpfeifen die größte des Landes. „Wer in Russland bedeutende Orgelwerke hören will, der muss nach Kaliningrad.“ Denn diese Klangfülle, bestätigt Orgelbauer Vincent Schaper, gebe es definitiv sonst nirgends. Von der Planung bis zur Weihe war der 40-Jährige dabei. Und obwohl er schon viele Orgeln gebaut hat, sei dieser Auftrag ein ganz besonderer gewesen. Auch, weil ihn Elan und Improvisationstalent von Domdirektor Odinzow beeindruckt hätten: „Ohne ihn gäbe es wahrscheinlich weder Dom noch Orgel.“ Aber er habe auch gespürt, dass das Hand-in-Hand-Arbeiten an diesem symbolträchtigen Bau und die teils sehr emotionalen Gespräche zwischen Deutschen und Russen nicht selbstverständlich seien. (1)

Die neue Schuke-Haupt-Orgel im Königsberger Dom

Programm:

Johann Sebastian Bach: Orchestersuite Nr. 3 D-Dur, daraus: Ouvertüre und Air

Johann Sebastian Bach: Orgel Präludium und Fuge C-Dur BWV 547

Johann Sebastian Bach: Toccata und Fuge d-Moll (bearbeitet für Orchester von Leopold Stokowski)

Camille Saint-Saëns: Sinfonie Nr. 3 c-Moll „Orgelsinfonie“ (dieser Programmpunkt wurde nicht vom MDR übertragen)

Mitwirkende:

MDR SINFONIEORCHESTER
Jun Märkl, Dirigent
Artjom Chatschaturow, Orgel

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Der junge Dom-Organist „Artjom Chatschaturow“ spielte an der großen Schuke-Orgel das Orgelwerk von J.S. Bach, BWV 547 Toccata und Fuge in C-Dur.

Video-YouTube: J.S. Bach „Präludium und Fuge C-Dur“ BWV 547

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Grüße

Volker

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(1) Textauszüge des MDR

3 Gedanken zu „Ein gelungener Bach-Abend im Königsberger Dom

  1. Wolfgang

    Lieber Volker!

    Ich habe es mir echt angehört! Bach geht weit über Grenzen, auch musikalisch scheint er sich für ‚geweitete Angebote‘ zu eignen. Damit meine ich, dass viele versucht sind, Bach sinfonisch zu öffnen und seinen Formen ganz weit (20 VioliEnen!) herauszustellen. DA GEHE ICH GERNE MIT; DOCH WO BLEIBT MEIN GEHEIMER SCHATZ!

    Schwere Frage

    SCHÖNEN ABEND
    Wolfgang

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    Antwort
  2. Gerfried Horst

    Sehr geehrter Herr Hege,

    zu Artjom Chatschaturow merken Sie an: „Leichte Fehler in der Ausführung waren nicht ausgeblieben …“ Welche Fehler waren das? Mir ist nichts aufgefallen. Um seine Darbietung besser verstehen zu können, würde es mich interessieren, was Sie darin als fehlerhaft ansehen.

    Dank und Gruß,

    Gerfried Horst

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    Antwort
  3. Volker Autor

    Hallo Herr Horst,

    danke für Ihre Rückmeldung hier im Blog.

    Gerne beziehe ich Stellung zu dem gehörten BWV 547 „Toccata & Fuge“ – wiedergegeben vom Kaliningrader Dom-Organisten: „Artjom Chatschaturow“.

    Eins voran gestellt, jeder Orgel-Interpret führt das Werk nach seinem Ermessen und Kenntnisstand um. Es ist bekannt, dass J.S. Bach keine Registrierungs-Angaben zu seinen Orgelwerken hinterlassen hat. Ebenso ist meine Meinung zu dem Orgel-Konzert in Kaliningrad „subjektiv“ zu sehen, jeder Hörer oder Konzertbesucher empfindet das Gehörte aus einer ganz anderen Hör- und Sichtweise.
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    Mir fällt sofort auf, dass der junge Kaliningrader-Dom-Organist schon am Eingans-Satz ein rundes und dynamischeres Spiel vermissen lässt. Abgesetzte Einzeltöne – fast die Tonleiter spielend – stockend kein gebundenes Notenspiel ist zu vernehmen, fast schulmäßig wie ein Konversatoriums-Schüler spult der das Werk ab. Im Mittel-Teil sind unüberhörbare Misstöne zu hören. Von einem Dom-Organisten erwarte ich ein flüssigeres, gebundenes Spiel , vieles ist mir zu abgehackt vorgetragen.

    Zur Ergänzung und Beleuchtung meiner Kritikpunkte stelle ich eine weitere Hörprobe zur Verfügung, hier wird das „Bach-Präludium“ musiziert und erklingt wie aus einem Guss…!! Aber wie schon von mir ausgesagt, jeder empfindet das Orgel-Spiel aus einem anderen Blickwinkel.

    Manche Orgel-Interpreten rasen das Orgelwerk herunter, andere spielen es getragener und besinnlicher, hier muss der Hörer entscheiden, was seiner persönlichen Meinung nach die annehmbarere Interpretationsform darstellt. Nur rasen und virtuos das Orgel-Werk zu Gehör bringen, verschluckt viele feine Nuancen und ist heute fast an der Tagesordnung, leider..!!

    Link zur einer weiteren Hörprobe:
    [audio src="https://meinhardo.files.wordpress.com/2010/01/j-s-bach_-prelude-and-fugue-in-c-bwv-547_-prelude.mp3" /]

    oder auf YouTube, weitere unzählige Einspielungen vom BWV 547 anhörbar:

    Link nachstehend:

    http://video.google.de/videosearch?hl=de&q=YouTube+BWV+547&oq=&um=1&ie=UTF-8&ei=G11kS4XvEpfkmwOsgs0o&sa=X&oi=video_result_group&ct=title&resnum=1&ved=0CBIQqwQwAA#
    ————————

    Schönes Wochenende und Grüße

    Volker

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    Antwort

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