
20. Internationaler Bach-Wettbewerb-Leipzig 2016
Liebe Bach-Freunde/innen !
Eine Übersicht der Bach-Kantaten zum aktuellen Sonntag im Kirchenjahr steht zum Download bereit:
Link: Bach-Kantaten im Kirchenjahr – als PDF-Download
Weiterhin stelle ich für jeden Sonntag / Feiertag im Kirchenjahr für die Besucher von
„Volkers Klassikseiten J.S. Bach“
eine Hör- oder Sehprobe, Radio-Programme mit Bach-Kantaten und eine „Bach-Kantaten-Beschreibung“ für den entsprechenden Sonntag-Feiertag im Kirchenjahr zur Verfügung.
Am 07.08.2016 begehen wir den 11. Sonntag nach „Trinitatis“
Der 11. Sonntag nach Trinitatis widmet sich unserer Einstellung zu Gott und zu seinem Gnadenhandeln. Dafür werden im Evangelium die zwei völlig unterschiedlichen Charaktere des Pharisäers und des Zöllners einander gegenüber gestellt. Die übrigen Texte weisen mehr in die Richtung des „Seligwerdens aus Gnade“ und nicht aus Werken. Unsere Einstellung zu der Gnade Gottes ist entscheidend dafür, ob wir sie auch empfangen werden.
Am 11. Sonntag nach Trinitatis hören wir die Erzählung vom Pharisäer und Zöllner und erfahren, dass unser Glaube nicht unser Verdienst, sondern die Gabe Gottes ist. Wir freuen uns an dieser Gabe, aber wir erkennen auch, dass wir dennoch fähig sind, gegen den Willen Gottes zu handeln. Darum sind wir froh und dankbar, dass Gott uns immer wieder die Möglichkeit zur Buße, zur Umkehr schenkt.
Wochenspruch:
Gott widersteht den Hochmütigen, aber den Demütigen gibt er Gnade. (1. Petr 5, 5)
Wochenlied:
„Aus tiefer Not schrei ich zu dir „(EG 299)
YouTube – Musikvideo zum Wochenlied
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(Textauszüge: © Martin Senftleben)
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Bach-Kantaten für den “ 11. Sonntag nach Trinitatis “
BWV 113 – „Herr Jesu Christ, du höchstes Gut“
BWV 179 – „Siehe zu, dass deine Gottesfurcht nicht Heuchelei sei„
BWV 199 – „Mein Herze schwimmt im Blut„
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R a d i o – Programme in Deutschland mit Bach-Kantaten:
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WDR3 – Klassik
Sendung: 07:05 bis 08:30 Uhr
WDR3 – Livestream-Link:
http://www.wdr.de/wdrlive/wdrplayer/wdr3player.html
Allgemein-Link:
Programm: Link:
http://www.wdr.de/programmvorschau/wdr3/uebersicht/
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WDR3 – Auszüge aus dem Programm:
Geistliche Musik – Sonntag: 07:05 bis 08:30 Uhr
BWV 199 “Mein Herze schwimmt im Blut“
Kantate zum 11. Sonntag nach Trinitatis für Sopran, Oboe, Streicher und Basso continuo
Dorothee Mields, Sopran
Leitung: Michi Gaigg
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NDRkultur
Sonntag: 08:03 – 08:40 Uhr
Livestream –Link:
http://www.ndr.de/ndrkultur/programm/livestream243.html
Programm-Link:
http://www.ndr.de/ndrkultur/programm/index.html
Archiv zum Nachhören:
http://www.ndr.de/ndrkultur/programm/zum_nachhoeren/ndr2234.html
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NDRkultur – Kantate
Sendung Sonntag: 08:03 – 08:40Uhr
Johann Sebastian Bach
BWV 199 “Mein Herze schwimmt im Blut”
Magdalena Kožená, Sopran
Leitung: John Eliot Gardiner
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HR2 – Kultur
Sendung: 06:05 – 07:30 Uhr
Programm:
http://www.hr-online.de/website/radio/hr2/kalender3758.jsp?rubrik=3758
Livestream:
http://www.hr-online.de/website/static/streaming_popup/mp3streamer.jsp?client=hr2
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HR2 – Kultur
Geistliche Musik – Auszug aus dem Programm:
Sendung: Sonntag 06:05 – 07:30 Uhr
Kantate: ca. ab 07:00 Uhr
Johann Sebastian Bach
BWV 113 „Herr Jesu Christ, du höchstes Gut“
Kantate zum 11. Sonntag nach Trinitatis,
Yukari Nonoshita, Sopran; Robin Blaze, Alt;
Gerd Türk, Tenor; Peter Kooij, Bass
Leitung: Masaaki Suzuki
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SR2-Radio Saarbrücken (Klassik-Radio)
Programm:
http://www.sr.de/sr/sr2//station106~week.html;jsessionid=BB206B8BE43558076CF9D56CD9C9D460
Webradio:
http://www.sr-online.de/sr2/351/5305.html
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SR2-Radio Saarbrücken (Klassik-Radio)
Auszüge aus dem Programm:.
Sonntag 08:04 – 09:00 Uhr
Bach-Kantate
BWV 179 “Siehe zu, daß deine Gottesfurcht nicht Heuchelei sei“
Kantate zum 11. Sonntag nach Trinitatis für Soli, Chor und Orchester
Magdalena Kožená, Sopran / William Towers, Countertenor
Mark Padmore, Tenor / Stephan Loges, Bass
Monteverdi Choir / English Baroque Soloists
Leitung: John Eliot Gardiner
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SWR2 (Kulturradio)
Sendung: 08:03 bis 08:30 Uhr
Programm:
http://www.swr.de/swr2/programm/-/id=661104/1rcmvqp/index.html
Webradio:
http://www.swr.de/swr2/-/id=7576/nid=7576/did=1586900/pv=mplayer/10idhq8/index.html
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SWR2 – Auszüge aus dem Programm:
Geistliche Musik am Sonntag um 08:03 bis 08:30 Uhr
SWR2 – Kantate
Georg Friedrich Kauffmann (1679-1735)
„Unverzagt, beklemmtes Herz“
Solo-Kantate zum 11. Sonntag nach Trinitatis
Ensemble musica poetica Freiburg
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Johann Christoph Graupner (1683 – 1760)
Kantate: „Gottlob mein Glaube stehet veste“
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RBB Kulturradio
Sendung Sonntag: 09:30 bis 10:00 Uhr
Programm:
http://www.kulturradio.de/programm/index.html
Livestream
http://www.kulturradio.de/livestream/index.html
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rbb-kulturradio
Auszüge aus dem Programm:
Sendung Sonntag von 09:30 bis 10:00 Uhr
Johann Sebastian Bach
BWV 113 “Herr Jesu Christ, du höchstes Gut”
Kantate am 11. Sonntag nach Trinitatis
Magdalena Kožená, Sopran / William Towers, Countertenor
Mark Padmore, Tenor / Stephan Loges, Bass
Monteverdi Choir / English Baroque Soloists
Leitung: John Eliot Gardiner
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MDR – Kultur
Sendung: Sonntag: 06:30 bis 07:00 Uhr
Programm:
http://www.mdr.de/kultur/radio-tv/radio/startseite-figaro–100.html
MDR-Kultur Live:
http://www.mdr.de/kultur/radio-tv/radio/index.html
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MDR – Kultur
Auszüge aus dem Programm:
Sendezeit: Sonntag um 06:30 bis 07:00 Uhr
Johann Christoph Graupner (1683 – 1760)
„Ach Herr, mich armen Sünder“, GWV 1152/46
Klaus Mertens, Bass
Leitung: Shalev Ad-El
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Bayern-Klassik
Sendung Sonntag: 08:05 bis 08:30 Uhr
Programm:
Live-Stream:
(Es ist zu empfehlen, den VLC Media Player, den man kostenlos aus dem Internet herunterladen kann – zu benutzen!)
http://www.br.de/radio/br-klassik/index.html
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Bayern-Klassik
Auszüge aus dem Programm:
Sonntag um 08:05 Uhr bis 08:40 Uhr
Johann Sebastian Bach
BWV 113 „Herr Jesu Christ, du höchstes Gut“
Kantate zum 11. Sonntag nach Trinitatis,
Arleen Augér, Sopran; Gabriele Schreckenbach, Alt;
Adalbert Kraus, Tenor; Niklaus Tüller, Bass;
Frankfurter Kantorei; Bach-Collegium Stuttgart:
Leitung: Helmuth Rilling
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Deutschlandfunk
Sendung Sonntag: 06:10 Uhr bis 07:00 Uhr
Programm:
http://www.deutschlandfunk.de/programmvorschau.281.de.html?cal:month=5&drbm:date=06.07.2016
PODCAST:
http://www.deutschlandradio.de/podcasts.226.de.html
Live-Stream:
http://www.deutschlandfunk.de/unsere-live-streams.2396.de.html
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Deutschlandfunk
Auszüge aus dem Programm:
Sendung Sonntag: 06:10 Uhr bis 07:00 Uhr
Johann Sebastian Bach
BWV 179 “Siehe zu, daß deine Gottesfurcht nicht Heuchelei sei“
Kantate zum 11. Sonntag nach Trinitatis für Soli, Chor und Orchester
Magdalena Kožená, Sopran / William Towers, Countertenor
Mark Padmore, Tenor / Stephan Loges, Bass
Monteverdi Choir / English Baroque Soloists
Leitung: John Eliot Gardiner
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Domradio Köln
Sendung: „Cantica“ Sonntag um 06:30 Uhr bis 07:00 Uhr
Wiederholung: Sonntag um 23:00 – 23:30 Uhr
Programm:
http://www.domradio.de/radio/programmschema
Web-Radio:
http://www.domradio.de/web-radio
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Domradio Köln
Sendung: „Cantica“ am Sonntag 06:30 Uhr bis 07:00 Uhr
Wiederholung: um 23:00 – 23:30 Uhr
Walter Braunfels (1882-1954)
Große Messe op. 37
Der mit Köln eng verbundene Komponist schuf mit der Großen Messe in den 1920er Jahren eine Vertonung, die die gesamte Bandbreite der musikalischen Ausdrucksmöglichkeiten nutzt.
Wie für viele Komponisten gilt auch für Braunfels: Ohne seine Biographie sind seine Werke kaum zu verstehen. Der Theologe Dr. Gunther Fleischer stellt Person und Werk in Cantica vor.
1882 wurde Braunfels in Frankfurt geboren. Die Familie war evangelisch, hatte aber auch jüdische Wurzeln. Mehrere Erlebnisse bestimmten sein künstlerisches Wirken. Besonders einschneidend scheint eine Verwundung im ersten Weltkrieg gewesen zu sein. Sie führt, möglicherweise durch den Einfluss seiner katholischen Ehefrau schon vorbereitet, zur Konversion Braunfels‘ zum Katholizismus. Musikalisch ist sie ablesbar am Wechsel von der dämonischen, an Berlioz orientierten Vertonung des sechsten Kapitels der Offenbarung 1910 zur Bruckner-inspirierten Vertonung des Te Deum 1920.
Dann folgt in sich noch steigernder Intensität 1923-27 die Große Messe. Alles an ihr ist groß: Die Wahl der Mittel, die Dauer, die bezwingende Gewalt des Ausdrucks. Bach, Beethoven und Bruckner kommen zusammen und werden mit den Mitteln der Zeit gesteigert. Zu ihnen gehört die orchestrale Größtdimensionierung, wie etwa bei Richard Strauss oder Gustav Mahler. Und doch: Braunfels weiß die Mittel auch zu bändigen. Das Kyrie, extrem schwer zu singen in seinen harmonischen Anforderungen, ist Mystik pur……
weiter zum Text von Domradio
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ERF – Plus (Evang. – Rundfunksender)
Sendung: Sonntag Bach-Kantate
Die Sonntagskantaten des Thomaskantors gespielt und erklärt.
Sonntag, 11:00 Uhr
Tages-Programm:
Livestream:
http://www.erf.de/livestream?radio=erfplus
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ERF – Plus (Evang. – Rundfunksender)
Sonntag, 11:00 Uhr
Bach-Kantate
Kantate BWV 179 „Siehe zu, dass deine Gottesfurcht nicht Heuchelei sei“
zum 11. Sonntag nach Trinitatis
in der Aufnahme der Bach-Rilling-Edition. Mitwirkende sind die Gächinger Kantorei, das Bach-Collegium Stuttgart sowie die Solisten Kurt Equiluz, Wolfgang Schöne und Arleen Auger.
Zwei Sätze aus dieser Kantate hat Bach später wieder aufgegriffen, bearbeitet und in andere Kompositionen eingefügt: und zwar in die Missa brevis in G-Dur und die Missa brevis in A-Dur. Diese beiden Sätze stehen ebenfalls auf dem Programm.
Ausklang ist die Sonate für Violone und obligates Cembalo BWV 1019 mit Dmitry Sitkovetsky und Robert Hill als Interpreten.
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Videos:
mit Bach-Kantaten für den 11. Sonntag nach Trinitatis
BWV 113 – „Herr Jesu Christ, du höchstes Gut„
BWV 179 – „Siehe zu, dass deine Gottesfurcht nicht Heuchelei sei“
BWV 199 – „Mein Herze schwimmt im Blut„
/YouTube: BWV 179 – “Siehe zu, dass deine Gottesfurcht nicht Heuchelei sei” (Interpret: Koopmann)
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/YouTube: BWV 199 – ”Mein Herze schwimmt im Blut„ – (Interpret: Freiburger Barocko. )
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In loser Reihenfolge stelle ich bemerkenswerte Werke
von J.S. Bach sowie aus der Bach-Familie – u.a. Barock-Komponisten vor..!!
Anna Magdalena Bach (1701 – 1760)
Anna Magdalena Bach (* 22. September 1701 in Zeitz; † 27. Februar 1760 in Leipzig; – geboren als Anna Magdalena Wilcke) war eine deutsche Sängerin (Sopran) und die zweite Ehefrau von Johann Sebastian Bach.
1721 kam sie als Sopranistin an den Hof von Fürst Leopold von Anhalt-Köthen in Köthen. Dort lernte sie Johann Sebastian Bach kennen, der hier seit Dezember 1717 als Kapellmeister wirkte. Die hohe Wertschätzung der jungen Sängerin zeigt sich zum einen in ihrem vergleichsweise hohen Rang als „Kammermusikerin“, zum anderen auch an ihrem hohen Gehalt; sie erhielt das zweithöchste Gehalt nach Bach und ein etwa doppelt so hohes wie der nächste Musiker
Am 3. Dezember 1721 heirateten Johann Sebastian und Anna Magdalena Bach. Bis zu ihrer Übersiedlung nach Leipzig im April 1723 blieb sie auch als verheiratete Frau in ihrer Stellung. Das von ihr gesungene Repertoire ist nicht im Einzelnen dokumentiert. Es ist aber davon auszugehen, dass sie unter anderem bei den jährlich wiederkehrenden Kantatenaufführungen zum Geburtstag des Fürsten und zu Neujahr mitwirkte. Allerdings ist von diesen Bachschen Werken nur ein Bruchteil erhalten. Die erhaltenen Kantaten enthielten „aufwendige Duette und Soli, die den Hofsängern erhebliche technische Leistungen abverlangten und immer wieder ihr berufliches Können herausforderten“ (Christoph Wolff).
Notenbüchlein für Anna Magdalena Bach
Ihr Name blieb bis heute auch aufgrund des besonderen Erfolges der Notenbüchlein für Anna Magdalena Bach, die Arnold Schering nach den Originalen in der Preußischen Staatsbibliothek Berlin herausgab, bekannt. Die beiden Bände von 1722 und 1725 enthalten neben Werken von Bach eine Reihe von Kompositionen anderer Autoren, deren genaue Autorenschaften aber zum Teil ungeklärt blieben. Wenn Anna Magdalena die Stücke dieser Sammlung – darunter zum Beispiel mit den Partiten in a-Moll und e-Moll ausgesprochen anspruchsvolle Werke – alle gespielt hat, muss sie erhebliche Fertigkeiten auf dem Klavier erworben haben. Neben den Klavierstücken finden sich im Notenbüchlein auch Gesangsstücke, darunter die besonders bekannte Arie Willst du dein Herz mir schenken und von Gottfried Heinrich Stölzel die Arie „Bist du bei mir.“
Anna Magdalena Bach starb am 27. Februar 1760, zehn Jahre nach ihrem Mann, in Leipzig als „Almosenfrau“. Anders als diese Bezeichnung suggeriert, bedeutete dies kein Leben in Armut, sondern daß sie Bezieherin einer freiwilligen, regelmäßigen Witwenrente der Stadt Leipzig war. Weiterhin erhielt sie eine regelmäßige Unterstützung von der Universität Leipzig sowie Zahlungen aus verschiedenen Legaten. Anna Magdalena Bach dürfte „ungeachtet mancher Einschränkungen zu den relativ gut versorgten Witwen gehört haben“
Ihre fiktive Autobiographie Die kleine Chronik der Anna Magdalena Bach wurde 1930 von der britischen Schriftstellerin Esther Meynell verfasst. Die darin vorliegende Schilderung des Bachschen Familienlebens beruht auf keinerlei Quellen und taugt daher nicht als Anhaltspunkt für die historische Persönlichkeit Anna Magdalena Bachs.
Indessen geht aus mehreren erhaltenen Briefen, die der Neffe und zeitweilige Sekretär J. S. Bachs Johann Elias Bach verfasste, hervor, dass Anna Magdalena Bach eine „Liebhaberin der Gärtnerei sey“. Johann Elias Bach bat darum seine Mutter, einige Pflanzen zu schicken. Ebenfalls berichtete der Neffe, dass er „bey einem Herrn Cantor zu Halle einen Singvogel gesehn habe“ und bat darum, den Vogel „gegen billige Bezahlung der Frau Cantorin zu überlassen“.
Eine Zusammenstellung des dokumentarischen Materials zu Anna Magdalena Bach wurde von Maria Hübner, 2005, ergänzt durch einen biographischen Essay von Christoph Wolff, veröffentlicht.
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Ein Video über Anna Magdalena Bach
The Chronicle of Anna Magdalena Bach (German: Chronik der Anna Magdalena Bach) is a 1968 film by the French filmmaking duo of Jean-Marie Straub and Danièle Huillet. It was their first full-length feature film, and reportedly took a decade to finance. The film stars renowned harpsichordist Gustav Leonhardt as Johann Sebastian Bach and Christiane Lang as Anna Magdalena Bach. The orchestral music was performed by Concentus Musicus and conducted by Nikolaus Harnoncourt. It is the first of several Straub-Huillet films to be based on works of classical music. The film was entered into the 18th Berlin International Film Festival.
You can turn captions on by clicking the captions icon at the bottom of the video.
Works excerpted in the film, in order of appearance, are:
1. Brandenburg Concerto No. 5, BWV 1050: Allegro 1 (First Movement), bars 147–227
2. Prelude 6 in E major from the Klavierbüchlein für Wilhelm Friedemann Bach, BWV 854
3. (French) Suite #1 in D Minor from the Notebook for Anna Magdalena Bach, BWV 812: Minuet
4. Sonata No. 2 in D major for viola da gamba and obbligato harsichord, BWV 1028: Adagio
5. Trio-sonata No. 2 in C Minor for Organ, BWV 526: Largo
6. Magnificat in D major, BWV 243: Sicut locutus est; Gloria (first part)
7. Partita #6 in E minor from the Notebook for Anna Magdalena Bach, BWV 830: Gavotte
8. Cantata BWV 205 („Aeolus placated“): Bass recitative („Ja! Ja! Die Stunden sind nunmehro nah“) and Aria („Wie will ich lustig lachen“)
9. Cantata BWV 198 (Funeral Ode for Queen Christiane Eberhardine): Final chorus („Doch, Königin! du stirbest nicht“)
10. Cantata BWV 244a (Funeral music for Leopold, Prince of Anhalt-Köthen): Aria, „Mit Freuden sei die Welt verlassen“ (music lost, reconstructed from St Matthew Passion, BWV 244, „Aus Liebe will mein Heiland sterben“)
11. St Matthew Passion, BWV 244: Opening chorus („Kommt, ihr Töchter, helft mir klagen“)
12. Cantata BWV 42: Sinfonia (Da capo: bars 1–53) and tenor recitative („Am Abend aber desselbigen Sabbats“)
13. Prelude in B Minor for Organ, BWV 544, bars 1–17
14. Mass in B Minor, BWV 232: Opening (start of the first Kyrie, bars 1–29)
15. Cantata BWV 215 (for the coronation of August III): Opening chorus („Preise dein Glücke, gesegnetes Sachsen“), bars 1–181
16. Ascension Oratorio, BWV 11: final chorale, 2nd part
17. Conventional Sunday motet (11th after Trinity) by Leo Leonius from the Florilegium Portense
18. Clavier-Uebung, BWV 671: Organ-chorale from the 3rd part („Kyrie, God Holy Spirit“)
19. Italian Concerto, BWV 971: Andante
20. Cantata Wachet auf, ruft uns die Stimme, BWV 140 („Awake, the voice calls to us“): 1st duet, bars 1–3621. Goldberg Variations, BWV 988: Variation 25
22. Cantata BWV 82 („I am content“), last recitative
23. Musical Offering, BWV 1079: Ricercar a 6, harpsichord, bars 1–139
24. The Art of Fugue, BWV 1080: Contrapunctus XIV, bars 193–239 (harpsichord), last part
25. Chorale for Organ, BWB 668 („Before thy throne, I tread“), bars 1–11
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Sir John Eliot Gardiner – Kantaten-Beschreibungen
Kantaten für den 10. Sonntag nach Trinitatis
Dom, Braunschweig am 27. August 2000
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Anmerkung:
Für den 11. Sonntag nach Trinitatis liegt ein Reisetagebuch von Sir Gardiner nicht vor, die Kantaten für den 11. So. nach Trinitatis wurden von der DGG (Deutschen Gramophon Gesellschaft) eingespielt und veröffentlicht.
Kantaten für den 12. Sonntag nach Trinitatis
Jakobskirche, Köthen am 10. September 2000
Kantaten-Beschreibung: “Lobe den Herrn, meine Seele“ – BWV 69 a
Als Bach 1717 in Köthen ankam, um als Kapellmeister und ‚Director derer Cammer-Musiquen’ in den Dienst des jungen Fürsten Leopold zu treten, dürfte ihm klar gewesen sein, was man von ihm erwarten würde und dass er keine neue Kirchenmusik zu liefern hätte. Fürst Leopold war, wie sein Vater vor ihm, streng reformierten Glaubens, und die in der Jakobskirche, der am Marktplatz gelegenen Hauptkirche der Stadt, praktizierte kalvinistische Liturgie bot – bis auf ganz besondere Gelegenheiten – keinen Platz für figurierte Musik. Als wir das herrliche spätgotische Bauwerk betraten, um dort zu proben, versuchte ich mir vorzustellen, wie diese Kirche im März 1729 ausgesehen haben mochte, ‚schön erleuchtet, doch ganz mit Schwarz ausgeschlagen’, als Leopold zu später Stunde in der Fürstengruft beigesetzt wurde.
War Bach unbehaglich zumute, oder fühlte er sich gar ein bisschen bestätigt, als er, diesmal mit Anna Magdalena und seinem ältesten Sohn Friedemann an seiner Seite, seinem geliebten ehemaligen Dienstherrn die letzte Ehre erwies? Während seiner fünfeinhalbjährigen Amtszeit war ihm und seiner Familie, ebenso wie Leopolds verwitweter Mutter, der Gottesdienstbesuch nur in der lutherischen Agnuskirche gestattet gewesen, und zwischen den Pfarrern der beiden Kirchen bestand offene Feindschaft, wie er es in Mühlhausen erlebt hatte, als er Anfang zwanzig war. Ungefähr sechs Jahre nach seiner Abreise nach Leipzig kehrte nun Bach mit einem umfangreichen Werk zurück, das Arien und Chöre aus der Trauerode BWV 198 und der Matthäus-Passion parodierte. Für die Trauergemeinde und die aus Leipzig, Halle und verschiedenen Nachbarstädten aufgebotenen Musiker muss das Erleben dieser Musik im Rahmen einer neuen Trauerfeier außerordentlich bewegend gewesen sein.
Wir hingegen waren mit einer Rarität nach Köthen gekommen – einem der fröhlichsten Programme der ganzen Trinitatiszeit. Nach so vielen Wochen voller Feuer und Schwefel, furchteinflößenden Warnungen vor teuflischen Verführungen, Doppelzüngigkeit, falschen Propheten und ähnlich schrecklichen Dingen war es eine Wohltat, heiteren, festlichen Stücken zu begegnen, das eine mit obligater Orgel und zwei mit Pauken und Trompeten, Instrumente, die für Bach zum Talisman geworden waren. Die Sorge, diese Pauken-und-Trompeten-Eingangschöre in C- oder D-dur könnten recht formelhaft oder ewig gleich wirken, ist unbegründet: Sie weisen in Stimmung, Textur und Affekt subtile Unterschiede auf.
Der Eingangschor von BWV 69a “Lobe den Herrn, meine Seele”, später für die Ratswahl umgearbeitet, ist eine freie Komposition erhabenster Größe. Bach jubiliert und frohlockt, er zieht aus den Farbkontrasten zwischen den drei Instrumentengruppen in seinem Orchester (Blechbläser, Holzbläser und Streicher) und den Unterteilungen innerhalb jeder Gruppe den größten Nutzen. Das Markenzeichen dieser Fantasie ist die Art, wie zwei harmlos klingende Takte mit trillerartig aufsteigendem Figuren einem frohlockenden, zwerchfellerschüttenden Motiv aus zwei kurzen Noten weichen, die auf der zweiten Zählzeit aufeinanderfolgender 3/4-Takte wiederholt werden – euphorisch, bukolisch, doch dem Text aus Psalm 103 durchaus angemessen: ‚Lobe den Herrn, meine Seele’. Ein solcher Chor lässt erkennen, wie unscharf die Trennung ist (wenn sie überhaupt existiert) zwischen Bachs geistlicher Festmusik und seiner Musik für weltliche Feiern – den Geburtstagsoden oder auch den Quodlibets, die seine Familie bei ihren jährlichen Zusammenkünften sang.
Der Hauptteil des Chorfugatos beginnt mit einer kreiselnden Variante der trillerartigen Eröffnung, die sich zu einer lyrischen Schlusswendung glättet. Der zweite Teil ist insgesamt lyrischer, enthält längere Noten mit Vorhalten und verweist voller Pathos auf die Worte ‚Vergiss nicht’. Doch wie vorauszusehen ist, wird das Beste erst noch kommen: Bach führt die beiden Fugen zusammen, und die Musik feuert plötzlich aus allen Rohren. Die erste Trompete schmettert das erste Fugenthema, fast wie eine Generalprobe für den widersinnigen Lick, der in den letzten sieben Takten von ‚Cum sancto Spirito’ aus der h-moll-Messe auftaucht, über Fanfareneinwürfe der tiefen Blechbläser und ein aufstrebendes Thema für Sopran- und Tenorstimmen gelagert und mit der Garantie, wie nur Bach sie zu liefern vermag, dass alle Emotionen angesprochen werden, dass allein ihre Begeisterung, ihr rhythmischer Schwung die Stimmung hebt. Keine Segmentierung der Bauelemente in der Verarbeitung dieser Fuge – alle führen auf Motive zurück, die im Orchestervorspiel und in der Verteilung auf die verschiedenen Gruppen (Chor und dreigeteiltes Orchester) zum ersten Mal zu hören waren – vermag Bachs Erfindungsgabe, seine Art, dem Hörer ständig neue Überraschungen zu bieten und doch alle Bauelemente nahtlos ineinander zu verweben, auch nur ansatzweise zu bestimmen, geschweige denn auf das Wesentliche zu reduzieren.
Wer auch immer Bach den Text zu dieser Kantate geliefert haben mag, er übernahm, mit geringfügigen Änderungen, einen Text für diesen Sonntag, den Johann Knauer drei Jahre zuvor in Gotha veröffentlicht hatte. Dieser verwendet Markus’ Bericht, wie Jesus einen Taubstummen heilt, als Metapher für Gottes ‚Hut und Wacht’ und liefert dem Psalmisten den Vorwand, zum Lobpreis Gottes aufzurufen. Die Verweise auf das Wunder sind zahlreich; ‚Ach, dass ich tausend Zungen hätte… zu Gottes Lob…’ im Eingangsrezitativ des Soprans, die Verwendung des Wortes ‚hephata’ (aramäisch für ‚öffne dich’), mit dem Jesus den Tauben geheilt hat, im Alt- Rezitativ (Nr. 4), und eine Verknüpfung zwischen dem Wunder und dem Psalmtext, ‚alsdenn singt mein Mund mit Freuden’, in der Bass-Arie (Nr. 5).
Diese weist, wie zuvor die Tenor-Arie, einen Dreiertakt auf, erstere eindrucksvoll in der Verflechtung klanglich differenzierter Holzblasinstrumente (Blockflöte, Oboe da caccia und Fagott), letztere in der Natürlichkeit der Textausdeutung. Wenn man die ersten beiden Zeilen, ‚Mein Erlöser und Erhalter, nimm mich stets in Hut und Wacht’, laut spricht, wird man sofort verstehen, warum sich Bach für einen schwungvollen 3/4- oder 9/8-Takt entschieden hat, dessen rhythmisches Muster der Sarabande mit ihren punktierten französischen Rhythmen entspricht: triolisierte Melismen über einem langsamen chromatischen Abstieg im Continuo bei dem Gebet ‚Steh mir bei in Kreuz und Leiden’, blumiger Überschwang bei dem Versprechen ‚alsdenn singt mein Mund mit Freuden’. Diese Gegensätze rhythmischer Deklamation und Stimmung unterstreicht Bach, wie es gar nicht seine Art ist und sehr ausgiebig, mit akribischen Angaben zur Dynamik im Solopart der Oboe und den begleitenden Streichern, von forte über poco forte bis piano und pianissimo, die alle dazu dienen, die Stimmen deutlich herauszuarbeiten und die Ausdrucksbewegung dieser herrlichen Arie genau festzulegen. Der abschließende Choral stammt aus der Weimarer Kantate BWV 12 Weinen, Klagen, Sorgen, Zagen, verzichtet jedoch merkwürdigerweise auf ihre ausdrucksvolle Oberstimme.
© John Eliot Gardiner 2007
Aus einem während der Bach Cantata Pilgrimage geschriebenen Tagebuch
Übersetzung: Gudrun Meier
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Kantaten-Beschreibungen von„Sir John Eliot Gardiner“
ist als PDF-Download nachstehend hinterlegt !
Sir GardinersKantaten-Beschreibungenzum “12. und 13. Sonntag nach Trinitatis”
Gardiner Reisetagebuch SDG 134 zum Download als PDF
Künstler-Beitrag: Valerie Botwright, Kontrabass – zum Download als PDF
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.CDs – Bach-Kantaten: für den 11. Sonntag nach Trinitatis
veröffentlicht von der DGG (Deutsche Gramophon Gesellschaft)
Link: Inhalt eine CD
BWV 113 – “Herr Jesu Christ, du höchstes Gut”
BWV 179 – ”Sieh zu, dass deine Gottesfurcht nicht Heuchelei sei”
BWV 199 – “Mein Herze schwimmt in Blut”
Link zur CD-Bestellung der DGG
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CDs – Bach-Kantaten: für den 12. und 13. Sonntag nach Trinitatis”
Cover: SDG 134 – Vol. 6
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CD-Bestellung zum Link: CD Bach-Kantaten – SDG 134 – Vol. 6
Aufführungsorte:
Kantaten für den “12. und 13. Sonntag nach Trinitatis”
Jakobskirche, Köthen am 10. September 2000
Dreikönigskirche, Frankfurt am 17. September 2000
CD – e i n s – Inhalte:
Kantaten für den “12. Sonntag nach Trinitatis”
Gardiner Pilgrimage CD – SDG 134 – Vol. 6 – CD 1
BWV 69 a “Lobe den Herrn, meine Seele“
Gardiner Pilgrimage CD – SDG 134 – Vol. 6 – CD 1
BWV 137 “Lobe den Herrn, den mächtigen König der Ehren“
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CD – z w e i – Inhalte:
Kantaten für den “13. Sonntag nach Trinitatis”
BWV 33 – “Allein zu dir, Herr Jesu Christ”
Gardiner Pilgrimage CD 134 Vol. 6 – CD 2
BWV 77 – “Du sollst Gott, deinen Herren, lieben”
Gardiner Pilgrimage CD 134 Vol. 6 – CD 2
BWV 164 – “Ihr, die ihr euch von Christo nennt”
Gardiner Pilgrimage CD 134 Vol. 6 – CD 2
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Bachfest Leipzig 2017 vom 09.06 – 18.06.2017
“EIN SCHÖN NEW LIED” – MUSIK UND REFORMATION
Das Bachfest 2017 steht unter dem Motto ““EIN SCHÖN NEW LIED” – MUSIK UND REFORMATION Martin Luther sah in „Frau Musica“ eine göttliche Kunst, da sie den Teufeln zuwider sei. Entsprechend stellte er die Musik in eine Reihe mit der Theologie, erhob das deutschsprachige geistliche Lied zu einem festen Bestandteil des reformatorischen Programms und hielt ließ es Eingang in den Gottesdienst finden. Häufig als „schöne newe Lieder“ betitelt, verbreitete sich das neue reformatorische Liedrepertoire rasant….
Der Ticketverkauf für das Bachfest Leipzig 2017 beginnt 14. Oktober 2016.
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Programm zum Download als PDF
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S i t z p l ä n e der Leipziger Kirchen als PDF:
Sitzplan der Thomaskirche Leipzig als PDF zum Download
Sitzplan der Nikolaikirche Leipzig als PDF zum Download
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Kartenvorbestellungen:
über Ticket-Online
oder
für die Konzerte innerhalb des Bachfestes
Telefonische Kartenbestellung:
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Johann Sebastian Bach verstarb am 28. Juli 1750 in Leipzig
Am 28. Juli ist der Todestag von J. S. Bach und ein Memoriam-Bach-Konzert findet an diesem Tag jeweils in der Thomaskirche Leipzig, aus diesem Anlass statt.
Wie dürfen wir die Änderungen des Chorals „Wenn wir in höchsten Nöthen sein“ auf dem Totenbett deuten? Zweifellos hat Johann Sebastian Bach schon seit frühester Jugend sein gesamtes Werk „sub species aeternitatis“ geschrieben, vor Gottes Thron also, auf den hin er sein Leben und sein Wirken ausrichtete. Er war kein Frömmler, wußte er doch, daß der Mensch allzeit Sünder bleibt und bis zum letzten Atemzug auf Gottes Gnade angewiesen ist.
Die Freude darüber, daß Jesus dem Sünder die Vergebung und die Erlösung von allem Bösen erwirkt und zugesprochen hat, bestimmte sein Leben. Diese aus felsenfester Heilsgewißheit gewonnene Freude gab ihm die schier unvorstellbare Kraft, sein Leben lang nach höchster Perfektion, nach letzter Vollendung zu streben. Diese Vollendung erstrebte und erlangte er mit der letzten Bearbeitung seines Chorals:
„Wenn wir in höchsten Nöthen sein“.
Mit dem Titel des Gebets- und Morgenliedes „Vor deinen Thron tret ich hiermit“
wurde dieser Choral zur Summe von J.S. Bachs Leben.
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Johann Sebastian Bach
Coral „Vor deinen Thron tret ich hiermit“, BWV 668
„Vor deinen Thron tret ich hiermit“
Bittlied, Melodie: Wenn wir in höchsten Nöten sein
1. Vor deinen Thron tret ich hiermit,
o Gott, und dich demütigt bitt: Wend doch dein gnädig Angesicht von mir, dem armen Sünder nicht. 2. Du hast mich, o Gott Vater mild, 3. Gott Sohn, du hast mich durch dein Blut 4. Gott Heilger Geist, du höchste Kraft, 5. Drum danke ich mit Herz und Mund 6. Und bitt, dass deine Gnadenhand 7. Hilf, dass ich werd von Herzen fromm, 8. dass ich fest in Anfechtung steh 9. Erlass mir meine Sündenschuld 10. Ein selig Ende mir bescher, (Bittlied, Autor: Bodo von Hodenberg (1604 – 1650 ) |
In einem bewegenden Kommentar von Sir John Eliot Gardiner, enthalten in seinem Reisetagebuch von der Bach-Cantata-Pilgrimage 2000, schildert er eindrücklich die Wiedergabe vom BWV 668 im Oktober 2000 in der Thomaskirche in Leipzig…!!
……Es erschien uns angebracht, unser Konzert im Chorraum dieser berühmten Kirche (Thomaskirche Leipzig) – zu beenden, dort, wo Bach in den letzten siebenundzwanzig Jahren seines Lebens gewirkt, frohlockt und gelitten hat, und uns in Hufeisenform um seine letzte Ruhestätte aufzustellen, zu beiden Seiten die Porträts von Theologen mit ihren langen Talaren und spitzenbesetzten Beffchen, darunter vielleicht seine einstigen klerikalen Peiniger. Von dort aus sangen wir den vierstimmigen ‚Sterbebettchoral’ BWV 668, Vor deinen Thron tret ich hiermit, den die Legende voller Ehrfurcht als sein letztes Werk identifiziert und den ‚der selige Mann’, wie Marpurg in der postumen Erstausgabe der Kunst der Fuge (1752) anmerkt, ‚in seiner Blindheit einem seiner Freunde aus dem Stegreif in die Feder dictiret hat’.
Diese ergreifende Geschichte gerät durch die Existenz mindestens zweier früherer Fassungen eines Choralpräludiums (BWV 641 und BWV 668a) ins Wanken. Beweise dafür, dass sich Bach während seiner Krankheit vor dem Tod mit unvollendeten Werken beschäftigte, sind vorhanden, so dass es durchaus möglich ist, dass er zumindest die imitierenden Passagen in den dreistimmigen (in BWV 641 nicht vorhandenen) Abschnitten, die partielle Entfernung der filigranen Ornamentierungen in der Diskantlinie und einige kleinere Verbesserungen in der vorzüglichen abschließenden Coda ‚dictiret’ hat.
Wie auch immer die Fakten liegen mögen, nichts behindert die herzzerreißende Schönheit dieses zweistrophigen Gesangs, dessen ursprünglicher Wortlaut ‚Wenn wir in höchsten Nöten sein’ durch den besser geeigneten Text ‚Vor deinen Thron tret ich hiermit’ ersetzt wurde, der ebenfalls nach dieser Melodie gesungen wurde. Es klingt überzeugend: Dieser Mann, der während seines gesamten Schaffens nach musikalischer Perfektion gestrebt hatte, korrigiert und ändert hier in den letzten Augenblicken, die er in seinem Leben bewusst erlebt und in denen er sich auf seinen eigenen, auf lutherische Weise ‚guten’ Tod vorbereitet. Dieses Werk ist die Quintessenz jener ‚überirdischen Heiterkeit’, die Edward Said das Kennzeichen späten Stils und letzter Werke nannte.
Während die Klänge der abschließenden Kadenz noch in der Luft schwebten, herrschte absolute Stille: kein Applaus, kein versessenes Streben nach dem Ausgang, einfach nur Stille. Es war, als hätte das Publikum stillschweigend begriffen, dass dies unsere gemeinschaftliche Huldigung an das Genie war, dessen Musik als Morgenstern unsere Schritte auf unserer Pilgerreise über einen Gutteil des Jahres gelenkt hatte. Dann begann schließlich der Beifall, und Leute kamen nach vorn, um uns zu danken, sichtlich bewegt und nicht willens, diesen Ort zu verlassen.
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Eine CD-Aufnahme von J.E. Gardiner am Grabe von J.S. Bach – im Bachjahr 2000 gesungen!
Katharien Fuge, soprano
Nathalie Stutzmann, contralto
Christoph Genz, tenor
Gotthold Schwarz, bajo
The Monteverdi Choir
John Eliot Gardiner, dirección
Grabado en la Thomaskirche de Leipzig, 22 de Octubre del 2000
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Auf YouTube veröffentlichte Videos der
Rudolf Lutz – Dirigent und musikalischer Leiter der J. S. Bach-Stiftung St. Gallen)
J.S. Bach Cantata BWV 33 „Allein zu Dir, Herr Jesu Christ“
Kantate BWV 33 zum dreizehnten Sonntag nach Trinitatis für Alt, Tenor und Bass, Vokalensemble, Oboe I + II, Fagott, Streicher und Basso Continuo.
Solisten:
Ruth Sandhoff (Alt)
Musikalischer Leiter: Rudolf Lutz
Die DVD enthält die Filmaufnahmen der kompletten Kantate, den Einführungsworkshop sowie die Reflexion des Referenten. Zudem beinhaltet die DVD das Filmportrait der J. S. Bach-Stiftung.
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YouTube – Video
BWV 33 – J. S. Bach Cantata – „Allein zu Dir, Herr Jesu Christ“
Dritter Satz BWV 33 (aria alto, Solist: Ruth Sandhoff)
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Die DVD mit der gesamten Kantate ist erhältlich im Bach-Shop
Link: http://www.bachstiftung.ch/shop/allein-zu-dir-herr-jesu-christ-bwv-33-dvd.html
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Für die Reformatoren war es wichtig, dass Singen auch eine Begegnung mit der biblischen Botschaft ermöglicht.
Rudolf Lutz gibt mit Musikbeispielen Einblick in die Entwicklung der protestantischen Kirchenmusik und zeigt deren Funktion im Gottesdienst und im Kirchenjahr. Er sprach Im Rahmen des Vortragszyklus «Heiliger Sound» am 10. Februar 2014 in der St.Galler Kirche St.Mangen. Rudolf Lutz ist Organist, Chorleiter, Lehrer für Improvisation und künstlerischer Leiter der J. S. Bach-Stiftung.
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Weitere Informationen zur Bachstiftung:
unter www.bachstiftung.ch
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Link: mp3 – Download –
J.S. Bach-Stiftung – bei
Amazon – mit Hörproben
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Link zur Bachstiftung St. Gallen
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DVD’s der Johann Sebastian Bach-Stiftung St. Gallen
Bezugsquelle
Link: bei j p c
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(Bach-Projekt in Holland)
Niederlanden Bachgesellschaft, Leitung: Jos van Veldhofen
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Neu J. S. Bach – BWV 903 Orgelwerk „Fantasie und Fuge d-Moll“
vom 05.08.2016
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Info über das Orgelwerk BWV 903 „Fantasie und Fuge d-Moll“
Die Chromatische Fantasie und Fuge in d-Moll (BWV 903) ist ein Werk für Cembalo bzw. Klavier von Johann Sebastian Bach. Als Entstehungszeit wird Bachs Zeit in Köthen (1717–1723) vermutet. Das Stück gehört zu Bachs bedeutenden Kompositionen und galt schon zu seiner Zeit als einzigartiges Meisterwerk.
Ein Autograph dieses Werkes ist nicht bekannt. Wegen des improvisatorischen, expressiven und alle Tonarten einbeziehenden Stils der Komposition weistWalther Siegmund-Schultze sie der Zeit der „gärenden Köthener Umbruchswerke“ zu.
Es existieren mindestens 16 verschiedene handschriftliche Kopien des Notentextes, darunter fünf aus Bachs Lebzeiten. Die älteste Kopie umfasst nur eine frühe, zwei Takte kürzere Variante der Fantasie, stammt von dem Bach-Schüler Johann Tobias Krebs und entstand nach 1717, also nahe an der Entstehungszeit. Zwei weitere Kopien entstanden um 1730 und umfassen auch die Fuge; als Notatoren vermutet werden Gottfried Grünewald oder Christoph Graupner. Eine Kopie des Doppelwerkes stammt von Johann Friedrich Agricola und entstand zwischen 1738 und 1740. Auf ihr beruht eine ab 1750 entstandene Kopie der Fantasie von Johann Gottfried Müthel und eine Gesamtkopie von Johann Nikolaus Forkel (1800).
Auf diesen beiden Handschriften beruhen die ersten Druckausgaben des Werkes von Franz Anton Hoffmeister (1802) und Friedrich Konrad Griepenkerl (1819). Wegen der starken Abweichungen in Details, die sich nicht auf eine gemeinsame Grundform zurückführen lassen, wird angenommen, dass Bach selbst verschiedene Varianten des Werks notiert und in Umlauf gebracht hat.
Die Fantasie beginnt als Toccata mit schnellen, auf und ab wogenden Läufen in Zweiunddreißigsteln sowie gebrochenen Akkorden in Sechzehnteltriolen, bei denen oft verminderte Septakkorde im Halbtonabstand aneinandergereiht werden. Der zweite Teil ist eine Folge von sehr frei und weit modulierenden ruhig schreitenden Akkorden, die schon in den ältesten Abschriften mit „Arpeggio“ überschrieben sind, also eine gebrochene Ausführung verlangen. Der dritte Teil ist mit „Rezitativ“ überschrieben und enthält eine mit vielen verschiedenen Verzierungen angereicherte, stark expressive Melodienführung. In diesem Teil finden sich auffällige enharmonische Verwechslungen, die die wohltemperierte Stimmung der Tasteninstrumente zu Bachs Köthener Zeit voraussetzen. Das Rezitativ geht in eine Schlusspassage chromatisch absinkender verminderter Septakkorde über dem Orgelpunkt D über.
Das Thema der Fuge beginnt mit einer in Halbtonschritten aufsteigenden Linie von a nach c, hier also von der Terz zur Quinte der zu d-Moll parallelen Dur-Tonart F-Dur, schwenkt von dort mit einer erneuten chromatisch von e bis g aufsteigenden Linie nach g-moll über und moduliert von dort zurück zur Haupttonart d-moll:
Aus den charakteristischen chromatisch aufsteigenden Linien des Fugenthemas ergab sich der spätere, nicht von Bach stammende Namenszusatz „chromatisch“ für das gesamte Werk.
Video J.S. Bach – Orgelwerk BWV 903 „Fantasie und Fuge d-Moll“
Zum Anhören in das Foto oder diesen Text klicken..!!
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Info: J. S. Bach – BWV 22 Kantate: „Jesus nahm zu sich die Zwölfe“
Jesus nahm zu sich die Zwölfe (BWV 22) ist eine Kirchenkantate von Johann Sebastian Bach. Er komponierte sie für den SonntagEstomihi und führte sie erstmals in Leipzig am 7. Februar 1723 auf.
Bach schrieb die Kantate in Leipzig für den Sonntag Estomihi. Es ist der Sonntag vor Aschermittwoch und damit der letzte Sonntag vorKarfreitag, an dem eine Kantate aufgeführt wurde, da in Leipzig während der Passionszeit tempus clausum eingehalten wurde. Die Kantate war 1723 ein Probestück für Bachs Bewerbung um das Amt des Thomaskantors, zusammen mit Du wahrer Gott und Davids Sohn(BWV 23).
Die vorgeschriebenen Lesungen für den Sonntag waren 1 Kor 13,1–13 LUT und Lk 18,31–43 LUT, die Heilung eines Blinden und damit verbunden die Ankündigung des Leidens in Jerusalem. Der unbekannte Textdichter konzentriert sich auf die Ankündigung des Leidens. Der erste Satz benutzt die Verse 31 und 34 des Evangeliums als Text, dementsprechend beginnt der Tenor als Evangelist, während der Bass als Vox Christi die direkte Rede Jesu wiedergibt. Die folgenden Sätze beziehen den gegenwärtigen Christen in die Gruppe der Jünger ein, die das Geschehen nicht begreifen. Der Schlusschoral ist die 5. und letzte Strophe von Elisabeth Crucigers Lied Herr Christ, der einig Gotts Sohn.
Die Kantate ist besetzt mit drei Solisten (Alt, Tenor und Bass), vierstimmigem Chor, Oboe, zwei Violinen, Viola und Basso continuo.
- 1. Arioso e Coro (Tenor, Bass): Jesus nahm zu sich die Zwölfe
- 2. Aria (Alt, Oboe): Mein Jesu, ziehe mich nach dir
- 3. Recitativo (Bass): Mein Jesu, ziehe mich, so werd ich laufen
- 4. Aria (Tenor): Mein alles in allem, mein ewiges Gut
- 5. Choral: Ertöt uns durch dein Güte
Video: J. S. Bach – BWV 22 Kantate: „Jesus nahm zu sich die Zwölfe“
Zum Anhören in das Foto oder diesen Text klicken..!!
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J.S. Bach – Kantaten-Projekt in Stuttgart
Bach:vokal
Die Ensembles der Stiftsmusik Stuttgart führen im Zeitraum von 2011 bis 2021 unter der künstlerischen Leitung von
Stiftskantor Kay Johannsen
an jährlich vier Bach-Wochenenden (Donnerstag, Freitag & Sonntag) und in ergänzenden Sonderkonzerten das gesamte Vokalwerk von Johann Sebastian Bach auf. Die geistlichen Kantaten erklingen dabei im Zusammenhang mit ihrer ursprünglichen Bestimmung im Kirchenjahr.
Auf der Webseite zum Projekt finden Sie alle Informationen rund um Termine, Karten, Künstler:
Link: www.bach-vokal.de
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Mail an:
Bach: vokal auf YouTube
Professionelle Qualität in Bild und Ton: Jede Woche kommt ein Chorsatz, eine Arie oder ein Choral hinzu! So können Sie mit Bach:vokal verbunden bleiben, auch wenn gerade kein Konzert ansteht.
Unter dem nachstehenden Link sind veröffentlichte Videos auf YouTube einsehbar..!!
Link: http://www.stiftsmusik-stuttgart.de/seiten/archiv.html
Info: Kantate BWV 201 „Geschwinde, ihr wirbelnden Winde“
Geschwinde, ihr wirbelnden Winde (BWV 201) ist eine weltliche Kantate von Johann Sebastian Bach. Im Autograph trägt sie den Titel „Der Streit zwischen Phoebus und Pan.“
Die Kantate gehört nicht zu den höfischen Huldigungsmusiken, sondern entstand für die bürgerliche Konzertreihe des LeipzigerCollegium musicum, das seit 1729, als Bach die Leitung übernahm, das Bachische hieß und im Zimmermannschen Kaffeehauskonzertierte. Wahrscheinlich komponierte Bach das Werk für das erste Saisoneröffnungskonzert unter seiner Leitung 1729.
Für diesen Anlass wählte Bach ein programmatisches Thema, für das Christian Friedrich Henrici eine Szene aus denMetamorphosen des Ovid bearbeitete. Im mythologischen Gewand eines Musikwettstreits zwischen den Göttern Phoebus-Apollo und Pan wird die Frage nach der „besseren“ Musik behandelt: Ist es eine durch vordergründige Effekte rasch ins Ohr gehende „Unterhaltungsmusik“ oder eine differenzierte Kunstmusik, deren Reiz sich nur dem aufmerksamen und gebildeten Hörer erschließt? Personifikation der ersteren ist der Hirtengott Pan mit seiner Flöte. Für die zweite steht Phoebus mit der Leier. Auf Anraten des Mercurius wird ein Wettmusizieren organisiert, bei dem jeder sich einen eigenen Schiedsrichter wählt: Phoebus den Tmolus, Pan den Midas. Die Streiter tragen ihre Probearien vor, und wie zu erwarten, spricht sich Tmolus für Phoebus, Midas für Pan aus. Nun aber fallen Phoebus, Tmolus und alle Zuschauer einmütig über Midas her, Phoebus verpasst ihm Eselsohren, und selbst Pan fragt: „Ei! warum hast du diesen Streit auf leichte Schultern übernommen?“ Und als Schlussfolgerung verkünden Momus und der Chor:
Momus
- Du guter Midas, geh nun hin
- Und lege dich in deinem Walde nieder,
- Doch tröste dich in deinem Sinn,
- Du hast noch mehr dergleichen Brüder.
- Der Unverstand und Unvernunft
- Will jetzt der Weisheit Nachbar sein,
- Man urteilt in den Tag hinein,
- Und die so tun,
- Gehören all in deine Zunft.
- Ergreife, Phoebus, nun
- Die Leier wieder,
- Es ist nichts Lieblichers
- Als deine Lieder.
Chor
- Labt das Herz, ihr holden Saiten,
- Stimmet Kunst und Anmut an!
- Lasst euch meistern, lasst euch höhnen,
- Sind doch euren süßen Tönen
- Selbst die Götter zugetan.
- Mit der Gestaltung der Kantate unterstreicht Bach überdeutlich seine eigene Position – natürlich die Option für eine „gelehrte“, aufwändige, aber letztlich der Würde der Tonkunst allein gerecht werdende Musik. Schon zur Entstehungszeit hatte er im amtlich-kirchlichen wie im fachlich-musikalischen Bereich Gegner, die seine Kompositionsweise für zu anspruchsvoll und zugleich für antiquiert hielten. Immer wieder musste er gegenüber Rat und Schule um genügend fähige Kräfte für seine Kirchenmusik kämpfen und sich gleichzeitig gegen die Vertreter des empfindsamen Stils zur Wehr setzen, die ihm öffentlich Künstlichkeit und mangelndes Gefühl vorwarfen.
Besetzung:
- Gesangsolisten: Sopran (Momus), Alt (Mercurius), Tenor I/II (Tmolus/Midas), Bass I/II (Phoebus/Pan),
- Chor: Sopran, Alt, Tenor I/II, Bass I/II
- Orchester: Trompete, I-III, Pauken, Querflöte I/II, Oboe I/II, Oboe d’amore, Violino I/II, Viola, Basso continuo.
Gegen Ende seines Lebens spitzte sich dieser Konflikt noch einmal zu, und gleichzeitig fädelte Graf Brühl bereits die Amtsnachfolge seines Protégés Johann Gottlob Harrer ein. So organisierte Bach mit seinen Freunden im Herbst 1749 eine Wiederaufführung der Phoebus-und-Pan-Kantate, bei der er die Schlussworte des Momus – mit gelehrter Anspielung auf zwei römische Negativcharaktere – eigenhändig abwandelte in
- Verdopple, Phoebus, nun Musik und Lieder,
- Tobt gleich Birolius und ein Hortens darwider !
Die Kantate hat eine Aufführungsdauer von fast einer Stunde. Hinsichtlich Besetzung und virtuosen Anforderungen bleibt das Werk nicht hinter denen für „offizielle“ Anlässe zurück. Die ausschließlich männlichen Akteure wurden teilweise von älteren Knabensolisten (damals bis zu 17 Jahre alt) verkörpert.
Die Probearie des Phoebus in h-Moll Mit Verlangen drück ich deine zarten Wangen gilt als erstes Werk der Musikgeschichte, in dem die gleichgeschlechtliche Liebe – zwischen Phoebus-Apollo und Hyakinthos – besungen wird. Der Komponist bietet hier seine ganze Kunst auf und beweist, dass ein vollendetes kontrapunktisches Geflecht mit Solist, Streichern, Flöte, Oboe, Basso continuo, ohne „Leier“, durchaus tiefstes Gefühl ausdrücken kann. Es kann davon ausgegangen werden, dass Bach die Bratschenstimme („Viola con sordino“) selbst gespielt hat, wie aus Forkels Bach-Biographie (1802 in Leipzig erschienen) hervorgeht. Aber auch an den „populären“ Ton des Pan in seiner Arie Zu Tanze, zu Sprunge, so wackelt das Herz in A-Dur, die in der Bauernkantate mit den Worten Dein Wachstum sei feste und lache vor Lust! nochmals aufgenommen wird, wendet er außer Humor höchste Kunst und Sorgfalt. Als Midas sein Urteil abgibt: Pan ist Meister, stimmen die Violinen ein unverkennbares Eselsgeschrei an. In der Tadelarie des Mercurius (Aufgeblasne Hitze) ist die Schellenmütze vokal und instrumental abgebildet. Und vor dem mitreißenden Schlusshymnus des Chores auf die (wahre) Musik lässt die Harmoniewendung des Rezitativs zu Bachs Selbstermutigung (Ergreife, Phoebus, nun die Leier wieder…) kaum einen aufmerksamen Hörer unberührt.
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Video: J.S. Bach, Kantate BWV 201 „Geschwinde, ihr wirbelnden Winde“
(„Der Streit zwischen Phoebus und Pan“) | Solisten, Stuttgarter Kantorei | Stiftsbarock Stuttgart (Konzertmeisterin: Lisa Immer) | Leitung: Kay Johannsen
Aufführung im Rahmen des Zyklus Bach:vokal, Stiftskirche Stuttgart, 24.10.2014.
Solisten:
Katharina Persicke, Sopran
Sophie Harmsen, Alt
Andreas Karasiak und Michael Berner, Tenor
Krešimir Stražanac und Matthias Horn, Bass
Stiftsbarock Stuttgart:
Traversflöte
Annie Laflamme, Monika Scholand
Oboe
Saskia Fikentscher, Claire Sirjacobs
Fagott
Annette Wittemann
Trompete
Wolfgang Bauer, Thomas Kiess, Ute Rothkirch
Pauke
Ineke Busch
Konzertmeisterin
Lisa Immer
Violine 1
Lisa Immer, Sarah Immer, Dietlind Mayer, Isabelle Farr
Violine 2
Miriam Risch-Graulich, Christina Eychmüller, Angela Pastor
Viola
Katharina Friederich, Chen-Ying Lu-Riebutsch, Marlene Steg
Violoncello
Melanie Beck, Christine Wiegräbe
Kontrabass
Matthias Scholz
Orgel
Andreas Gräsle
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Ich wünsche allen Besuchern einen schönen Sonntag !
Herzliche Grüße
Volker
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Hallo Volker,
Danke für das interessante Video von „Anna Magdalena Bach“ – die zweite Ehefrau von J.S. Bach. Über diese großartige Sängerin und Frau wird viel zu wenig publiziert. Sie hat ihrem Mann so sehr helfen können, seine Kompositionen als Noten-Copistin ins Reine zu bringen.
Wunderbar, dass Du sie einmal persönlich vorstellst und mit einem Video den Beitrag krönst. Anna Magdalena Bach wird viel zu wenig gewürdigt war sie doch so eine fantastische Mutter und Ehefrau. Eine kleine Gedenktafel an der ehemaligen Thomanerschule an der Thomaskirche in Leipzig ist viel zu wenig. Hier sollte das Bach Archiv in Leipzig einmal Ausschau halten, ob sie nicht weitere Dokumente über sie auffinden können.
Sehr bewegt hat mich dein Beitrag über das Sterbedatum im Juli von J.S. Bach. Bach hat bis zur letzten Stunde seines Lebens über seine Kompositionen nachgedacht und einen Wunsch geäußert, den Choral:
„Wenn wir in höchsten Nöthen sein“
textlich neu zu verfassen in
„Vor deinen Thron tret ich hiermit“
Ein Memoriam-Konzert zum 28 Juli habe ich in der Thomaskirche zu Leipzig miterleben können. Als Abschluss des Konzertes erklang das Orgelwerk:
BWV 668 „Vor deinen Thron tret’ ich hiermit“
Es war ein bewegendes Memoriam-Konzert, dass ich allen Bachfreunden sehr empfehlen kann, dieses Konzert zu seinem Sterbedatum in Leipzig zu besuchen.
Ich füge als Ergänzung dieses Orgelwerk, BWV 668 „Vor deinen Thron tret’ ich hiermit“
als Video bei. Ein großer Bach-Kenner und Freund, „Albert Schweitzer“ spielt dieses Werk in der Parish Church, Gunsbach, Alsace.
Ich wünsche allen ein schönes Wochenende
kwest
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Liebe Bachfreunde, ich wünsche allen ein wunderbares Wochenende mit großartiger Musik von unserem geliebten J.S. Bach.
Mir fällt immer eine ausgezeichnete Aufnahme von Gardiner ein, wenn das BWV 113 angesprochen wird. Zu seiner Bach-Cantata-Pilgrimage 2000 hat er mit der überragenden Sopranistin:
Magdalena Kožená das Konzert in Wales eingespielt.
Johann Sebastian Bach (1685-1750)
♪ Cantata BWV 113 „Herr Jesu Christ, du höchstes Gut“ (1724, Leipzig)
The cantata in eight movements is for four vocal soloists (soprano, alto, tenor, and bass), a four-part choir, two oboes d’amore, flauto traverso, two violins, viola and basso continuo.
Chorale: Herr Jesu Christ, du höchstes Gut
Chorale (alto): Erbarm dich mein in solcher Last
Aria (bass): Fürwahr, wenn mir das kömmet ein
Recitative + Chorale (bass): Jedoch dein heilsam Wort, das macht
Aria (tenor): Jesus nimmt die Sünder an
Recitative (tenor): Der Heiland nimmt die Sünder an
Aria (soprano, alto): Ach Herr, mein Gott, vergib mirs doch
Chorale: Stärk mich mit deinem Freudengeist
Magdalena Kožená, soprano
William Towers, alto
Mark Padmore, tenor
Stephan Loges, bass
Monteverdi Choir
English Baroque Soloists
Sir John Eliot Gardiner
Director: Rhodri Huw
St Davids Cathedral in Wales, 2000
Grüße
wschuen
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Ich danke allen für die abgegebenen Kommentare und Videos.
Mir ist heute auf YouTube ein Video der Bachstiftung St. Gallen aufgefallen, was ich hier ebenfalls veröffentlichen möchte.
„Bach erleben – Aufführung und Aufzeichnung einer Bach-Kantate“. Erleben Sie, was hinter dem Vierteljahrhundertprojekt der J. S. Bach-Stiftung steht.
Ich wünsche allen einen schönen Sonntag.
Liebe Grüße
Volker
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