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Daniel Roth wurde 1942 im elsässischen Mulhouse geboren. Die erste musikalische Ausbildung bekam er am Konservatorium seiner Heimatstadt Mulhouse-Alsace. Durch seine Bewunderung für Albert Schweitzer gelangte er frühzeitig zur Orgel. Ab 1960 studierte er am Pariser „Conservatoire National Superieur de Musique“. Dieses Studium beendete er mit fünf ersten Preisen in den wichtigsten Fächern: Orgelinterpretation und -improvisation (bei Rolande Falcinelli), Klavierbegleitung (bei Henri Puig-Roget), Kontrapunkt und Fuge (bei Marcel Bitsch) und Harmonielehre (bei Maurice Duruflé). Es folgten intensive Studien in Alter Musik bei Marie-Claire Alain und Vorbereitung auf internationale Wettbewerbe. 1963 startete er seine Laufbahn als Organist an der Cavaillé-Coll-Orgel der Pariser Basilika Sacré-Coeur als Stellvertreter seiner Lehrerin Rolande Falcinelli. In den folgenden Jahren wurde Roth Preisträger der Orgelwettbewerbe in Arnheim, München und Aosta.
1966 gewann er den „Prix de haute exécution et d’ improvisation des Amis de l’Orgue-Paris“ und 1971 den bedeutenden Orgelwettbewerb in Chartres in beiden Disziplinen – Interpretation und Improvisation. Zwei Jahre später wurde Roth Nachfolger von Rolande Falcinelli als Titularorganist an der Basilika Sacré-Coeur in Paris.
Seit diesen Jahren macht Daniel Roth eine internationale Karriere als Konzertorganist und Solist bei berühmten Orchestern. Er hält Meisterkurse, Konferenzen, wirkt als Jurymitglied bei Wettbewerben mit. Zahlreiche Rundfunk- und Fernsehaufnahmen (Filmportrait ZDF, 3 Sat., BBC, Rick Steeve USA, Video-Film Dallas, Texas), Schallplatten- CD Aufnahmen bei Philips, EMI, Erato, Arion, Motette (Düsseldorf), Wergo ,IFO (Schott-Mainz), Priory (London), Aeolus, JAV (USA) zeugen von seiner Vielseitigkeit.
Im Jahr 1973 erfolgte seine Berufung zum Professor am „Conservatoire National de Région“ in Marseille. Im darauf folgenden Jahr wurde er Leiter der Orgelklasse an der Katholischen Universität Washington, wo er als „Artist-in-Residence“ auch die Orgel der National-Shrine-Cathedral spielte.
Von 1979 bis 1988 versah Roth eine Orgelprofessur am „Conservatoire National de Région“ in Strasbourg. In diesen Zeitraum fiel auch eine der ehrenvollsten Berufungen seiner Karriere: 1985 wurde Roth Titularorganist an der berühmten Cavaillé-Coll-Orgel der Pariser Pfarrkirche Saint-Sulpice und somit Nachfolger einiger der bedeutendsten Musiker der französischen Orgelkultur: Clérambault, Séjan, Lefébure-Wély, Widor, Dupré und Grunenwald.
1988 erhielt Roth eine Professur an der Musikhochschule des Saarlandes in Saarbrücken. Seit 1995 unterrichtet er als Nachfolger von Helmut Walcha und Edgar Krapp an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt am Main.
Als Komponist verschiedener Werke für Orgel, für Flöte und Orgel, für Chor und Orgel sowie für Orchester, bei Leduc, Bärenreiter, Schott(Mainz), Novello und Butz veröffentlicht, wurde er mit dem Florent-Schmitt-Preis von der Académie des Beaux-Arts (Institut de France) ausgezeichnet. Einige sind auch auf CD erhältlich.
Er ist Mitglied der französischen staatlichen Kommission für Historische Orgeln, und Mitglied von „Fellow of the Royal College of Organists“ in London.
Am 11 November 2005 weihte Daniel Roth die neue Schuke-Orgel, im Großherzogtum Luxemburg “Salle de Concerts Grande-Duchesse Joséphine-Charlotte.” Erbaut wurde das Werk von der Berliner Orgelbaufirma Schuke, die Disposition stammt vom nDaniel Roth.
Am 29.06.2006 wurde Roth für seine Maßstäbe setzenden Interpretation der europäischen Orgelliteratur und seine Improvisationskunst von der deutschen Stadt Schwäbisch Gmünd der Preis der „Europäischen Kirchenmusik 2006“ verliehen.
Zwei wesentliche Charakteristika französischer Orgelkunst müssen als prägende Einflüsse in Daniel Roths musikalischer Ausbildung genannt werden: in kompositorischer und improvisatorischer Hinsicht die äußerst differenzierte impressionistische Klanglichkeit der Werke Duruflés, in organistischer Hinsicht die technische und gestalterische Souveränität Duprés, die sich – wie jede Meisterschaft – besonderer Disziplin und Hingabe verdankt.
Das geistige und künstlerische Fundament, auf dem diese musikalischen Einflüsse und Eigenständigkeit entwickeln konnten, bilden für Daniel Roth seine Verehrung Albert Schweitzers und Johann Sebastian Bachs sowie in letzter Instanz seine tiefe Verwurzelung im katholischen Glauben, der durch die Vorbilder Schweitzer und Bach immer auch ökumenisch ausgerichtet ist.
http://www.danielrothsaintsulpice.org/deutsch/
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