Bestimmt klingelt auch Euer/Ihr Handy / iPhone öfters störend und fehl am Platze. Doch mit Bach-Kantaten kann nichts falsch sein und läßt aufhorchen.
So hat die J.S. Bach-Stiftung St. Gallen auf ihrer website, als m4a-Datei ( ….) einen wahren ‚Bach-Pokal‘ (Bild vom Bach-Pokal dazufügen, sind leicht zu finden?) von Klingeltönen aus Bach-Kantaten bereitgestellt. Warum nicht mit Bach-Kantaten an’s Handy/iPhone aufmerksam gehen.
‚Schwingt freudig Euch empor‘ oder ‚Erschallet ihr Lieder‘-, sind das nicht PASSENDE und TREFFENDEe Rufe um ‚Hallo‘ zu sagen?. Noch besser scheint mir BWV 140 zu sein: ‚Wachet auf, ruft uns die Stimme‘. Wer ganz freudig und ‚GOTTLIEB‘ gestimmt ist, kann auch mit dem GLORIA (BWV 191) an sein unvermeidliches Gerät eilen und dementsprechend ‚GOTTGEFÄLLIG‘ antworten.
Weiterhin stelle ich für jeden Sonntag / Feiertag im Kirchenjahr für die Besucher von
„Volkers Klassikseiten J.S. Bach“
eine Hör- oder Sehprobe, Radio-Programme mit Bach-Kantaten und eine „Bach-Kantaten-Beschreibung“ für den entsprechenden Sonntag-Feiertag im Kirchenjahr zur Verfügung.
Am 03.01.2016 begehen wir den Sonntag nach Neujahr
Der 2. Sonntag nach dem Christfest geht mit seinem Evangelium weit in die Jugend Jesu hinein: der 12-jährige Jesus im Tempel erschreckt nicht nur seine Eltern, sondern ruft auch Bewunderung unter den Gelehrten des Volkes Israel hervor. Die übrigen Perikopen sprechen von dem Wunder der Offenbarung Jesu als des Sohnes Gottes.
Es ist für uns unverständlich, wie Gott, der doch das ganze All umschließt, Mensch sein kann wie wir. Darum denken wir heute darüber nach, was die Gottessohnschaft Jesu eigentlich bedeutet, und wir versuchen etwas von dem Unbegreiflichen zu verstehen, von der Größe, die in diesem Menschen Jesus von Nazareth wirkt.
Das Proprium des 2. Sonntags nach dem Christfest tritt nur in der Zeit vom 2. – 5.1. in Kraft; ab dem 6.1. gilt das Proprium für Epiphanias
Wochenspruch:
Wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des eingeborenen Sohnes vom Vater, voller Gnade und Wahrheit. (Joh 1, 14)
Sebastian Knüpfer(1633-1676) Thomaskantor, Komponist, Kirchenmusiker
Sebastian Knüpfer (auch Knüpffer, getauft am 6. (od. 7.) September 1633 in Asch (böhmisches Vogtland, später Böhmen); † 10. Oktober 1676 in Leipzig) war ein deutscher Komponist und Kirchenmusiker.
Der Sohn des Ascher Kantors und Organisten Thomas Knüpfer erhielt die erste Ausbildung bei seinem Vater. Es ist überliefert, dass er bereits mit zehn Jahren in seinem Heimatort den Organistendienst versah. Von 1646 bis 1654 besuchte er das Gymnasium in Regensburg, wo zu seinen wichtigsten Lehrern der dortige Ephorus Balthasar Balduin, der Sohn Friedrich Balduins wurde. Später ging nach Leipzig, wo er unter anderem unter Johann Adam Scherzer Philosophie studierte. Hier konnte er 1657 mit Unterstützung Johann Philippis die Nachfolge Tobias Michaels im Amt des Thomaskantors der Thomasschule antreten. Um Knüpfer bildete sich ein Kreis angesehener Musiker (u. a. der Nikolaikantor Elias Nathusius, die Thomasorganisten Gerhard Preisensin und Jakob Weckmann und der Arzt Johann Kaspar Horn), der Leipzig den Ruf eines bedeutenden Musikzentrums einbrachte. I
n der Laudatio zum Tode Knüpfers hieß es: „Die Wahl Knüpfers gereichte dem Musikleben Leipzigs zum Heile und dem Thomaskantorat zum Segen.“ Neben seiner musikalischen Tätigkeit machte er sich auch als Philologe einen guten Namen. 1658 heiratete er Maria Sabina Hagen, mit welcher er drei Söhne und zwei Töchter hatte. In Asch wurde 1925 ein Platz nach ihm benannt.
Die musikalischen Qualitäten des jungen Knüpfer waren in Leipzig sehr anerkannt, nach dem Tod von Tobias Michaelim Juni 1657, wurde er im Alter von nur 24 Jahren zum Thomaskantor ernannt. Die Ernennung Knüpfer war eine weise Entscheidung: Dank seines Engagements genoss die Leipziger Kirchenmusik eine Pracht und Herrlichkeit, die früher unbekannt war. Abschriften der geistlichen Werke Knüpfer’s zirkuliert im gesamten deutschsprachigen Raum und wurden begehrte Sammlerobjekte. Durch die Verbreitung seiner Werke wurde der Ruhm des Komponisten in Deutschland weit verbreitet. Nach 19 Jahren fruchtbarer Arbeit, starb er am 10. Oktober 1676 im Alter von nur 43 Jahren in Leipzig.
Aufführungsort: St. Bartholomew’s, New Yorkam 31.12.2000
BWV 122 „Das neugeborne Kindelein“
eine Choralkantate, die Bach 1724 als Teil des kurzen Weihnachtszyklus innerhalb seines zweiten Leipziger Kantatenjahrgangs komponierte, kommt wohl der herkömmlichen Vorstellung von einem Weihnachtslied, das dem Kindlein Jesus huldigt, am nächsten. Und doch geht der anonyme Textdichter den für den Tag vorgegebenen Lesungen aus dem Weg und hält sich, in enger Anlehnung an einen Choral von Cyriakus Schneegaß (1597), an den alten Brauch, die Feiern von Weihnachten und Neujahr miteinander zu verknüpfen. Bach beginnt mit der sanftesten Choralfantasie, die man sich vorstellen kann, einer lyrischen Melodie von Melchior Vulpius, deren Text gerade einmal vier Zeilen umfasst, in der Form eines pastoralen Wiegenliedes, in das sich ein zartes Ritornell für drei Oboen und Streicher fügt – ganz anders als jene, wie wir sie aus dem zweiten Teil des Weihnachtsoratoriums gewohnt sind. Damit gerät die Eruption des Cello- und Orgelcontinuos als Präludium zu dem Mahnruf des Bassisten ‚O Menschen, die ihr täglich sündigt’ noch weitaus dramatischer. Während die tiefe Tonlage und die dunkle Klangfarbe des Bassisten im Dialog mit dem Continuo die irdische Perspektive der sterblichen Menschen betonen, beschreibt die (bei ihrem ersten Einsatz den Bass spiegelnde) Sopranstimme die Sicht der Engel, die vor der fluchbeladenen Menschheit zurückschrecken, und schildert dann, wie es ihr bei den Engeln ergehen wird.
Bei ihren Worten ‚erfüllen nun die Luft’ beginnen drei Blockflöten, die höchsten Instrumente, die Bach zur Verfügung hatte, Vulpius’ Melodie zu harmonisieren. Die Absicht des Komponisten ist klar: Er will zeigen, dass die gegensätzlichen Reiche der Menschen und Engel nun miteinander vereint werden. Das erinnerte mich an Botticellis Gemälde ‚Die mystische Geburt’ in der Londoner National Gallery, sicherlich eine seiner genialsten Schöpfungen. Dort, gleich im Vordergrund, befinden sich Engel, die Menschen umarmen. Als Botticelli dieses Bild um 1500 malte, hatte Savonarola kurz zuvor die Florentiner auf sehr ähnliche Weise wie Bachs Bassist zur Räson gerufen: ‚Bereut, was ihr getan habt, bereut eure Sünden, haltet euch vom Dämon fern, lasst euch von den Engeln gewinnen, denn allein diese können euch zum Erlöser bringen.’ Es mag sein, dass Botticellis Gemälde als Illustration zu Savonarolas Predigt dienen sollte, so wie Bachs Kantate als akustisches Pendant zu Botticellis Gemälde aufgefasst werden könnte. Der Choral von Schneegaß kehrt in der Mitte des folgenden Terzetts wieder: Sopran und Tenor singen den Text der ‚Aria’, die Altstimme singt den Text des Chorals, in der Oktave von den Violinen und Bratschen begleitet. ‚Dies ist ein Tag, den selbst der Herr gemacht’, erklärt der Bass (Nr. 5) und ermuntert den Chor, ‚das rechte Jubeljahr’ zu feiern… ‚itzt ist es Singenszeit’.
Christian Tetzlaff, Martin Stadtfeld und das Klenke-Quartettwerden das Programm mitaußergewöhnlichen Kammermusikbeiträgen bereichern. Unter dem Motto »nichts als Meisterstücke« erklingen,besonders am »Kantatentag«, zahlreiche Kantaten aus Bachs erstem Leipziger Kantatenjahrgang in chronologischer Abfolge.
Der Ticketverkauf für das Bachfest Leipzig 2016 beginnt am 15. Oktober 2015.
♪ Cantata BWV 190, “Singet dem Herrn ein neues Lied” (Leipzig, 1724)
i. Chorus: Singet dem Herrn ein neues Lied
ii. Chorale and recitative (alto, tenor, bass): Herr Gott, dich loben wir
iii. Aria (alto, strings): Lobe, Zion, deinen Gott
iv. Recitative (bass): Es wünsche sich die Welt
v. Aria (tenor, bass, oboe d’amore): Jesus soll mein alles sein
vi. Recitative (tenor, strings): Nun, Jesus gebe
vii. Chorale: Lass uns das Jahr vollbringen
Thomaner Stefan Kahler, alto
Christoph Genz, tenor
Matthias Weichert, bass
Thomanerchor Leipzig
Gewandhausorchester
Georg Christoph Biller
J. S. Bach – Orgelwerk – BWV 572 “Fantadie in G-Dur” Piece d`Orgue
J.S. Bachs in Weimar wirkender, entfernter Vetter Johann Gottfried Walther (1648-1748), der die Piece d’Orgue in G-Dur in einer um 1712 entstandenen Abschrift im Frühstadium überliefert hat, definiert in seinem bekannten Musiklexikon von 1732 den in der deutschen Barockmusik selten verwendeten Formbegriff “Pièce” so: “Pièce…wird hauptsächlich von Instrumentalsachen gebraucht, deren etliche als Teile ein ganzes Stück zusammen konstituieren”. Das Werk ist – ähnlich wie das darum unter gleichem Titel “Pièce d’Orgue” überlieferte Präludium in D-Dur (BWV 532) – aus drei stark kontrastierenden, aber eng aufeinander bezogenen Teilen geformt. Aus den späten 1720er Jahren (Leipzig) stammt die früheste Abschrift der endgültigen Fassung, in der vor allem Teil 1 weiterentwickelt worden ist. Erst längere Zeit nach Bachs Tod entstandene Quellen bieten den Titel “Fantasie”, teilweise auch “Präludium”. Der geläufigere Titel für das Werk ist durch entsprechend betitelte Veröffentlichungen dennoch jener der “G-Dur-Fantasie” geworden.
Das Stück zählt zu den allerbekanntesten und meistgespielten Orgelwerken Bachs. Dadurch gerät manchmal das Bewußtsein dafür in Gefahr, daß wir es mit einer der schönsten, originellsten und wirkungsvollsten Schöpfungen des Meisters für die Orgel zu tun haben, die ebenso mit gedanklicher Frische und Könnerschaft im Detail wie durch große innere Sicherheit und Zielstrebigkeit im Duktus, vor allem aber durch eine großartige Gesamtdisposition besticht
———————————————————
J. S. Bach – Orgelwerk – BWV 572 “Fantadie in G-Dur” Piece d`Orgue
an jährlich vier Bach-Wochenenden (Donnerstag, Freitag & Sonntag) und in ergänzenden Sonderkonzerten das gesamte Vokalwerk von Johann Sebastian Bach auf. Die geistlichen Kantaten erklingen dabei im Zusammenhang mit ihrer ursprünglichen Bestimmung im Kirchenjahr.
Auf der Webseite zum Projekt finden Sie alle Informationen rund um Termine, Karten, Künstler:
Professionelle Qualität in Bild und Ton: Jede Woche kommt ein Chorsatz, eine Arie oder ein Choral hinzu! So können Sie mit Bach:vokal verbunden bleiben, auch wenn gerade kein Konzert ansteht.
Unter dem nachstehenden Link sind veröffentlichte Videos auf YouTube einsehbar..!!
Weiterhin stelle ich für jeden Sonntag / Feiertag im Kirchenjahr für die Besucher von
„Volkers Klassikseiten J.S. Bach“
eine Hör- oder Sehprobe, Radio-Programme mit Bach-Kantaten und eine „Bach-Kantaten-Beschreibung“ für den entsprechenden Sonntag-Feiertag im Kirchenjahr zur Verfügung.
Am 27.12.2015 begehen wir den 1. Sonntag nach Weihnachten
Am 1. Sonntag nach dem Christfest steht Simeon, der auf den „Trost Israels“ wartet, im Vordergrund. Er erkennt in Jesus, dem Baby, das im Zusammenhang mit der Reinigung Marias und seiner Darstellung bzw. Auslösung zum Tempel gebracht wird, den Heiland, und spricht: Herr, nun lässt du deinen Diener in Frieden fahren, wie du gesagt hast; denn meine Augen haben deinen Heiland gesehen. Diese Worte deuten auf die Weissagung hin, die ihm zuvor vom Heiligen Geist gemacht worden war, dass er nicht sterben würde, bevor den Messias gesehen hätte. Durch seine Person wird deutlich, dass das Warten ein Ende hat; alles ist erfüllt, was die Propheten vom Messias gesagt haben.
An diesem Tag denken wir besonders an Simeon, der im Tempel auf den Trost Israels wartete in der Gewißheit, dass Gott seine Verheißung erfüllen würde. Als er das Kind Jesus von den Eltern gebracht sieht, preist er es als das Licht der Heiden und die Freude Israels. Wir stimmen froh und dankbar in diesen Lobpreis ein.
Wochenspruch:
Das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit.(Joh 1, 14a)
Sebastian Knüpfer(1633-1676) Thomaskantor, Komponist, Kirchenmusiker
Sebastian Knüpfer (auch Knüpffer, getauft am 6. (od. 7.) September 1633 in Asch (böhmisches Vogtland, später Böhmen); † 10. Oktober 1676 in Leipzig) war ein deutscher Komponist und Kirchenmusiker.
Der Sohn des Ascher Kantors und Organisten Thomas Knüpfer erhielt die erste Ausbildung bei seinem Vater. Es ist überliefert, dass er bereits mit zehn Jahren in seinem Heimatort den Organistendienst versah. Von 1646 bis 1654 besuchte er das Gymnasium in Regensburg, wo zu seinen wichtigsten Lehrern der dortige Ephorus Balthasar Balduin, der Sohn Friedrich Balduins wurde. Später ging nach Leipzig, wo er unter anderem unter Johann Adam Scherzer Philosophie studierte. Hier konnte er 1657 mit Unterstützung Johann Philippis die Nachfolge Tobias Michaels im Amt des Thomaskantors der Thomasschule antreten. Um Knüpfer bildete sich ein Kreis angesehener Musiker (u. a. der Nikolaikantor Elias Nathusius, die Thomasorganisten Gerhard Preisensin und Jakob Weckmann und der Arzt Johann Kaspar Horn), der Leipzig den Ruf eines bedeutenden Musikzentrums einbrachte. I
n der Laudatio zum Tode Knüpfers hieß es: „Die Wahl Knüpfers gereichte dem Musikleben Leipzigs zum Heile und dem Thomaskantorat zum Segen.“ Neben seiner musikalischen Tätigkeit machte er sich auch als Philologe einen guten Namen. 1658 heiratete er Maria Sabina Hagen, mit welcher er drei Söhne und zwei Töchter hatte. In Asch wurde 1925 ein Platz nach ihm benannt.
Die musikalischen Qualitäten des jungen Knüpfer waren in Leipzig sehr anerkannt, nach dem Tod von Tobias Michaelim Juni 1657, wurde er im Alter von nur 24 Jahren zum Thomaskantor ernannt. Die Ernennung Knüpfer war eine weise Entscheidung: Dank seines Engagements genoss die Leipziger Kirchenmusik eine Pracht und Herrlichkeit, die früher unbekannt war. Abschriften der geistlichen Werke Knüpfer’s zirkuliert im gesamten deutschsprachigen Raum und wurden begehrte Sammlerobjekte. Durch die Verbreitung seiner Werke wurde der Ruhm des Komponisten in Deutschland weit verbreitet. Nach 19 Jahren fruchtbarer Arbeit, starb er am 10. Oktober 1676 im Alter von nur 43 Jahren in Leipzig.
CD-Inhalt: Vom Himmel hoch, da komm ich her – Was mein Gott will, das gescheh allzeit – Wenn mein Stündlein vorhanden ist – Ach Herr, strafe mich nicht in deinem Zorn – Quemadmodum desiderat cervus… /
Artist: Carolyn Sampson (Sopran)• Rebecca Outram (Sopran), Robin Blaze (Countertenor) • Charles Daniels (Tenor) • James Gilchrist (Tenor) •Peter Harvey(Bass) •
The King’s Consort, Robert King (Dirigent)
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Sir John Eliot Gardiner – Kantaten-Beschreibung
zum BWV 122 „Das neugeborene Kindelein“
Kantaten für denSonntag nach Weihnachten
Aufführungsort: St. Bartholomew’s, New Yorkam 31.12.2000
BWV 122 „Das neugeborne Kindelein“
eine Choralkantate, die Bach 1724 als Teil des kurzen Weihnachtszyklus innerhalb seines zweiten Leipziger Kantatenjahrgangs komponierte, kommt wohl der herkömmlichen Vorstellung von einem Weihnachtslied, das dem Kindlein Jesus huldigt, am nächsten. Und doch geht der anonyme Textdichter den für den Tag vorgegebenen Lesungen aus dem Weg und hält sich, in enger Anlehnung an einen Choral von Cyriakus Schneegaß (1597), an den alten Brauch, die Feiern von Weihnachten und Neujahr miteinander zu verknüpfen. Bach beginnt mit der sanftesten Choralfantasie, die man sich vorstellen kann, einer lyrischen Melodie von Melchior Vulpius, deren Text gerade einmal vier Zeilen umfasst, in der Form eines pastoralen Wiegenliedes, in das sich ein zartes Ritornell für drei Oboen und Streicher fügt – ganz anders als jene, wie wir sie aus dem zweiten Teil des Weihnachtsoratoriums gewohnt sind. Damit gerät die Eruption des Cello- und Orgelcontinuos als Präludium zu dem Mahnruf des Bassisten ‚O Menschen, die ihr täglich sündigt’ noch weitaus dramatischer. Während die tiefe Tonlage und die dunkle Klangfarbe des Bassisten im Dialog mit dem Continuo die irdische Perspektive der sterblichen Menschen betonen, beschreibt die (bei ihrem ersten Einsatz den Bass spiegelnde) Sopranstimme die Sicht der Engel, die vor der fluchbeladenen Menschheit zurückschrecken, und schildert dann, wie es ihr bei den Engeln ergehen wird.
Bei ihren Worten ‚erfüllen nun die Luft’ beginnen drei Blockflöten, die höchsten Instrumente, die Bach zur Verfügung hatte, Vulpius’ Melodie zu harmonisieren. Die Absicht des Komponisten ist klar: Er will zeigen, dass die gegensätzlichen Reiche der Menschen und Engel nun miteinander vereint werden. Das erinnerte mich an Botticellis Gemälde ‚Die mystische Geburt’ in der Londoner National Gallery, sicherlich eine seiner genialsten Schöpfungen. Dort, gleich im Vordergrund, befinden sich Engel, die Menschen umarmen. Als Botticelli dieses Bild um 1500 malte, hatte Savonarola kurz zuvor die Florentiner auf sehr ähnliche Weise wie Bachs Bassist zur Räson gerufen: ‚Bereut, was ihr getan habt, bereut eure Sünden, haltet euch vom Dämon fern, lasst euch von den Engeln gewinnen, denn allein diese können euch zum Erlöser bringen.’ Es mag sein, dass Botticellis Gemälde als Illustration zu Savonarolas Predigt dienen sollte, so wie Bachs Kantate als akustisches Pendant zu Botticellis Gemälde aufgefasst werden könnte. Der Choral von Schneegaß kehrt in der Mitte des folgenden Terzetts wieder: Sopran und Tenor singen den Text der ‚Aria’, die Altstimme singt den Text des Chorals, in der Oktave von den Violinen und Bratschen begleitet. ‚Dies ist ein Tag, den selbst der Herr gemacht’, erklärt der Bass (Nr. 5) und ermuntert den Chor, ‚das rechte Jubeljahr’ zu feiern… ‚itzt ist es Singenszeit’.
Christian Tetzlaff, Martin Stadtfeld und dasKlenke-Quartettwerden das Programm mitaußergewöhnlichen Kammermusikbeiträgen bereichern. Unter dem Motto »nichts als Meisterstücke« erklingen,besonders am »Kantatentag«, zahlreiche Kantaten aus Bachs erstem Leipziger Kantatenjahrgang in chronologischer Abfolge.
Der Ticketverkauf für das Bachfest Leipzig 2016 beginnt am 15. Oktober 2015.
800 Jahre Thomanerchor – Singen für Gott und die Welt. Die Thomaner
„Einmal Thomaner, immer Thomaner“, sagen die Mitglieder des Chores, ganz gleich, ob sie es gerade sind oder einmal waren. Bis sie 18 sind, leben sie für die Musik: Proben, Singen in Kirchen und Konzertsälen, Reisen in die ganze Welt.
Dazu kommen Medienauftritte und CD-Aufnahmen. Dabei sind sie aber auch „ganz normale“ Schüler, Kinder, Jugendliche. Sie spielen Fußball, tummeln sich bei Facebook, verlieben sich. Sie leben im Internat, das bei ihnen „Alumnat“ heißt, so wie es schon die Thomaner vor 800 Jahren taten, als die Thomasschule als erste öffentliche Schule Deutschlands gegründet wurde. Leben, lernen und singen, das war und ist das Konzept, bis heute. Mit Johann Sebastian Bach ist der Thomanerchor nachhaltig in die Geschichte eingegangen. Noch immer singen die Thomaner jeden Freitag, Samstag und Sonntag Motetten und Kantaten. Viele davon stammen aus der Feder des einstigen Thomaskantors Bach.
Der Film ist eine Entdeckungsreise in Vergangenheit, Gegenwart und in eine mögliche Zukunft des Chores, der sich den Veränderungen der Zeit anpassen muss, dabei aber seine 800-jährige Tradition und die hohe Qualität des Musizierens bewahren will.
J.S. Bach Cantata BWV 185 „Barmherziges Herze der ewigen Liebe“”
Die DVD enthält die Filmaufnahmen der kompletten Kantate, den Einführungsworkshop sowie die Reflexion des Referenten. Zudem beinhaltet die DVD das Filmportrait der J. S. Bach-Stiftung.
BWV 185 „Barmherziges Herze der ewigen Liebe“
Kantate zum 4. Sonntag nach Trinitatis für Sopran, Altus, Tenor und Bass, Oboe, Streicher und Continuo.
J. S. Bach – Orgelwerk – BWV 572 “Fantadie in G-Dur” Piece d`Orgue
J.S. Bachs in Weimar wirkender, entfernter Vetter Johann Gottfried Walther (1648-1748), der die Piece d’Orgue in G-Dur in einer um 1712 entstandenen Abschrift im Frühstadium überliefert hat, definiert in seinem bekannten Musiklexikon von 1732 den in der deutschen Barockmusik selten verwendeten Formbegriff “Pièce” so: “Pièce…wird hauptsächlich von Instrumentalsachen gebraucht, deren etliche als Teile ein ganzes Stück zusammen konstituieren”. Das Werk ist – ähnlich wie das darum unter gleichem Titel “Pièce d’Orgue” überlieferte Präludium in D-Dur (BWV 532) – aus drei stark kontrastierenden, aber eng aufeinander bezogenen Teilen geformt. Aus den späten 1720er Jahren (Leipzig) stammt die früheste Abschrift der endgültigen Fassung, in der vor allem Teil 1 weiterentwickelt worden ist. Erst längere Zeit nach Bachs Tod entstandene Quellen bieten den Titel “Fantasie”, teilweise auch “Präludium”. Der geläufigere Titel für das Werk ist durch entsprechend betitelte Veröffentlichungen dennoch jener der “G-Dur-Fantasie” geworden.
Das Stück zählt zu den allerbekanntesten und meistgespielten Orgelwerken Bachs. Dadurch gerät manchmal das Bewußtsein dafür in Gefahr, daß wir es mit einer der schönsten, originellsten und wirkungsvollsten Schöpfungen des Meisters für die Orgel zu tun haben, die ebenso mit gedanklicher Frische und Könnerschaft im Detail wie durch große innere Sicherheit und Zielstrebigkeit im Duktus, vor allem aber durch eine großartige Gesamtdisposition besticht
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J. S. Bach – Orgelwerk – BWV 572 “Fantadie in G-Dur” Piece d`Orgue
an jährlich vier Bach-Wochenenden (Donnerstag, Freitag & Sonntag) und in ergänzenden Sonderkonzerten das gesamte Vokalwerk von Johann Sebastian Bach auf. Die geistlichen Kantaten erklingen dabei im Zusammenhang mit ihrer ursprünglichen Bestimmung im Kirchenjahr.
Auf der Webseite zum Projekt finden Sie alle Informationen rund um Termine, Karten, Künstler:
Professionelle Qualität in Bild und Ton: Jede Woche kommt ein Chorsatz, eine Arie oder ein Choral hinzu! So können Sie mit Bach:vokal verbunden bleiben, auch wenn gerade kein Konzert ansteht.
Unter dem nachstehenden Link sind veröffentlichte Videos auf YouTube einsehbar..!!
Weiterhin stelle ich für jeden Sonntag / Feiertag im Kirchenjahr für die Besucher von
„Volkers Klassikseiten J.S. Bach“
eine Hör- oder Sehprobe, Radio-Programme mit Bach-Kantaten und eine „Bach-Kantaten-Beschreibung“ für den entsprechenden Sonntag-Feiertag im Kirchenjahr zur Verfügung.
Am 04.01.2015 begehen wir den 2. Sonntag nach Weihnachten
Der 2. Sonntag nach dem Christfest geht mit seinem Evangelium weit in die Jugend Jesu hinein: der 12-jährige Jesus im Tempel erschreckt nicht nur seine Eltern, sondern ruft auch Bewunderung unter den Gelehrten des Volkes Israel hervor. Die übrigen Perikopen sprechen von dem Wunder der Offenbarung Jesu als des Sohnes Gottes.
Es ist für uns unverständlich, wie Gott, der doch das ganze All umschließt, Mensch sein kann wie wir. Darum denken wir heute darüber nach, was die Gottessohnschaft Jesu eigentlich bedeutet, und wir versuchen etwas von dem Unbegreiflichen zu verstehen, von der Größe, die in diesem Menschen Jesus von Nazareth wirkt.
Das Proprium des 2. Sonntags nach dem Christfest tritt nur in der Zeit vom 2. – 5.1. in Kraft; ab dem 6.1. gilt das Proprium für Epiphanias
Wochenspruch:
Wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des eingeborenen Sohnes vom Vater, voller Gnade und Wahrheit. (Joh 1, 14)
Sebastian Knüpfer(1633-1676) Thomaskantor, Komponist, Kirchenmusiker
Sebastian Knüpfer (auch Knüpffer, getauft am 6. (od. 7.) September 1633 in Asch (böhmisches Vogtland, später Böhmen); † 10. Oktober 1676 in Leipzig) war ein deutscher Komponist und Kirchenmusiker.
Der Sohn des Ascher Kantors und Organisten Thomas Knüpfer erhielt die erste Ausbildung bei seinem Vater. Es ist überliefert, dass er bereits mit zehn Jahren in seinem Heimatort den Organistendienst versah. Von 1646 bis 1654 besuchte er das Gymnasium in Regensburg, wo zu seinen wichtigsten Lehrern der dortige Ephorus Balthasar Balduin, der Sohn Friedrich Balduins wurde. Später ging nach Leipzig, wo er unter anderem unter Johann Adam Scherzer Philosophie studierte. Hier konnte er 1657 mit Unterstützung Johann Philippis die Nachfolge Tobias Michaels im Amt des Thomaskantors der Thomasschule antreten. Um Knüpfer bildete sich ein Kreis angesehener Musiker (u. a. der Nikolaikantor Elias Nathusius, die Thomasorganisten Gerhard Preisensin und Jakob Weckmann und der Arzt Johann Kaspar Horn), der Leipzig den Ruf eines bedeutenden Musikzentrums einbrachte. I
n der Laudatio zum Tode Knüpfers hieß es: „Die Wahl Knüpfers gereichte dem Musikleben Leipzigs zum Heile und dem Thomaskantorat zum Segen.“ Neben seiner musikalischen Tätigkeit machte er sich auch als Philologe einen guten Namen. 1658 heiratete er Maria Sabina Hagen, mit welcher er drei Söhne und zwei Töchter hatte. In Asch wurde 1925 ein Platz nach ihm benannt.
Die musikalischen Qualitäten des jungen Knüpfer waren in Leipzig sehr anerkannt, nach dem Tod von Tobias Michaelim Juni 1657, wurde er im Alter von nur 24 Jahren zum Thomaskantor ernannt. Die Ernennung Knüpfer war eine weise Entscheidung: Dank seines Engagements genoss die Leipziger Kirchenmusik eine Pracht und Herrlichkeit, die früher unbekannt war. Abschriften der geistlichen Werke Knüpfer’s zirkuliert im gesamten deutschsprachigen Raum und wurden begehrte Sammlerobjekte. Durch die Verbreitung seiner Werke wurde der Ruhm des Komponisten in Deutschland weit verbreitet. Nach 19 Jahren fruchtbarer Arbeit, starb er am 10. Oktober 1676 im Alter von nur 43 Jahren in Leipzig.
Aufführungsort: St. Bartholomew’s, New Yorkam 31.12.2000
BWV 122 „Das neugeborne Kindelein“
eine Choralkantate, die Bach 1724 als Teil des kurzen Weihnachtszyklus innerhalb seines zweiten Leipziger Kantatenjahrgangs komponierte, kommt wohl der herkömmlichen Vorstellung von einem Weihnachtslied, das dem Kindlein Jesus huldigt, am nächsten. Und doch geht der anonyme Textdichter den für den Tag vorgegebenen Lesungen aus dem Weg und hält sich, in enger Anlehnung an einen Choral von Cyriakus Schneegaß (1597), an den alten Brauch, die Feiern von Weihnachten und Neujahr miteinander zu verknüpfen. Bach beginnt mit der sanftesten Choralfantasie, die man sich vorstellen kann, einer lyrischen Melodie von Melchior Vulpius, deren Text gerade einmal vier Zeilen umfasst, in der Form eines pastoralen Wiegenliedes, in das sich ein zartes Ritornell für drei Oboen und Streicher fügt – ganz anders als jene, wie wir sie aus dem zweiten Teil des Weihnachtsoratoriums gewohnt sind. Damit gerät die Eruption des Cello- und Orgelcontinuos als Präludium zu dem Mahnruf des Bassisten ‚O Menschen, die ihr täglich sündigt’ noch weitaus dramatischer. Während die tiefe Tonlage und die dunkle Klangfarbe des Bassisten im Dialog mit dem Continuo die irdische Perspektive der sterblichen Menschen betonen, beschreibt die (bei ihrem ersten Einsatz den Bass spiegelnde) Sopranstimme die Sicht der Engel, die vor der fluchbeladenen Menschheit zurückschrecken, und schildert dann, wie es ihr bei den Engeln ergehen wird.
Bei ihren Worten ‚erfüllen nun die Luft’ beginnen drei Blockflöten, die höchsten Instrumente, die Bach zur Verfügung hatte, Vulpius’ Melodie zu harmonisieren. Die Absicht des Komponisten ist klar: Er will zeigen, dass die gegensätzlichen Reiche der Menschen und Engel nun miteinander vereint werden. Das erinnerte mich an Botticellis Gemälde ‚Die mystische Geburt’ in der Londoner National Gallery, sicherlich eine seiner genialsten Schöpfungen. Dort, gleich im Vordergrund, befinden sich Engel, die Menschen umarmen. Als Botticelli dieses Bild um 1500 malte, hatte Savonarola kurz zuvor die Florentiner auf sehr ähnliche Weise wie Bachs Bassist zur Räson gerufen: ‚Bereut, was ihr getan habt, bereut eure Sünden, haltet euch vom Dämon fern, lasst euch von den Engeln gewinnen, denn allein diese können euch zum Erlöser bringen.’ Es mag sein, dass Botticellis Gemälde als Illustration zu Savonarolas Predigt dienen sollte, so wie Bachs Kantate als akustisches Pendant zu Botticellis Gemälde aufgefasst werden könnte. Der Choral von Schneegaß kehrt in der Mitte des folgenden Terzetts wieder: Sopran und Tenor singen den Text der ‚Aria’, die Altstimme singt den Text des Chorals, in der Oktave von den Violinen und Bratschen begleitet. ‚Dies ist ein Tag, den selbst der Herr gemacht’, erklärt der Bass (Nr. 5) und ermuntert den Chor, ‚das rechte Jubeljahr’ zu feiern… ‚itzt ist es Singenszeit’.
BWV 190 „Singet dem Herrn ein neues Lied“ (für Neujahr)
BWV 225 „Singet dem Herrn ein neues Lied“ (Motette)
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Bachfest Leipzig vom 12.06. bis 21.06.2015
“So herrlich stehst du, liebe Stadt!”
”Das Bachfest 2015 steht unter dem Motto “So herrlich stehst Du, liebe Stadt!”. Zum Jubiläum der Ersterwähnung Leipzigs vor 1.000 Jahren werden musikalische Werke aufgeführt, die in der sächsischen Metropole entstanden oder mit ihrem Musikleben unmittelbar verbunden sind.
Vom 12. bis 21. Juni 2015 sind namhafte Künstler und Ensembles eingeladen, darunter Philippe Herreweghe und das Collegium Vocale Gent, Masaaki Suzuki und als “Ensemble in residence” das Ensemble 1704 unter Leitung von Vaclav Luks.
Der Ticketverkauf für das Bachfest Leipzig 2015 beginnt am 15. Oktober 2014.
Birthday ode to Duke Wilhelm Ernst of Saxe-Weimar, (1713)
Work: Cantata Alles mit Gott und nichts ohn‘ ihn, for Soprano, two Violins, Viola and continuo, BWV 1127
Performer:
Elin Manahan Thomas, (Soprano)
Kati Debretzeni, violin
Alison Bury, violin
Katherine McGillivray, viola
David Miller, lute
Silas Standage, organ
Conductor: Sir John Eliot Gardiner
The Monteverdi Choir
The English Baroque Soloists
Newly discovered at the Duchess Anna Amalia Library, Weimar, June 2005. The discovery was made by Michael Maul, as part of an on-going research project to conduct a systematic survey of all central German, comnunal and state archival collections, a project initiated and supervised by Prof. Dr. Christoph Wolff, Chairman of the Board of the Bach-Archiv, Leipzig.
J.S. Bach Cantata BWV 185 „Barmherziges Herze der ewigen Liebe“
Die DVD enthält die Filmaufnahmen der kompletten Kantate, den Einführungsworkshop sowie die Reflexion des Referenten. Zudem beinhaltet die DVD das Filmportrait der J. S. Bach-Stiftung.
BWV 185 „Barmherziges Herze der ewigen Liebe“
Kantate zum 4. Sonntag nach Trinitatis für Sopran, Altus, Tenor und Bass, Oboe, Streicher und Continuo.
Weiterhin stelle ich für jeden Sonntag / Feiertag im Kirchenjahr für die Besucher von
„Volkers Klassikseiten J.S. Bach“
eine Hör- oder Sehprobe, Radio-Programme mit Bach-Kantaten und eine „Bach-Kantaten-Beschreibung“ für den entsprechenden Sonntag-Feiertag im Kirchenjahr zur Verfügung.
Am 28.12.2014 begehen wir den 1. Sonntag nach Weihnachten
Am 1. Sonntag nach dem Christfest steht Simeon, der auf den „Trost Israels“ wartet, im Vordergrund. Er erkennt in Jesus, dem Baby, das im Zusammenhang mit der Reinigung Marias und seiner Darstellung bzw. Auslösung zum Tempel gebracht wird, den Heiland, und spricht: Herr, nun lässt du deinen Diener in Frieden fahren, wie du gesagt hast; denn meine Augen haben deinen Heiland gesehen. Diese Worte deuten auf die Weissagung hin, die ihm zuvor vom Heiligen Geist gemacht worden war, dass er nicht sterben würde, bevor den Messias gesehen hätte. Durch seine Person wird deutlich, dass das Warten ein Ende hat; alles ist erfüllt, was die Propheten vom Messias gesagt haben.
An diesem Tag denken wir besonders an Simeon, der im Tempel auf den Trost Israels wartete in der Gewißheit, dass Gott seine Verheißung erfüllen würde. Als er das Kind Jesus von den Eltern gebracht sieht, preist er es als das Licht der Heiden und die Freude Israels. Wir stimmen froh und dankbar in diesen Lobpreis ein.
Wochenspruch:
Das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit.(Joh 1, 14a)
Sebastian Knüpfer(1633-1676) Thomaskantor, Komponist, Kirchenmusiker
Sebastian Knüpfer (auch Knüpffer, getauft am 6. (od. 7.) September 1633 in Asch (böhmisches Vogtland, später Böhmen); † 10. Oktober 1676 in Leipzig) war ein deutscher Komponist und Kirchenmusiker.
Der Sohn des Ascher Kantors und Organisten Thomas Knüpfer erhielt die erste Ausbildung bei seinem Vater. Es ist überliefert, dass er bereits mit zehn Jahren in seinem Heimatort den Organistendienst versah. Von 1646 bis 1654 besuchte er das Gymnasium in Regensburg, wo zu seinen wichtigsten Lehrern der dortige Ephorus Balthasar Balduin, der Sohn Friedrich Balduins wurde. Später ging nach Leipzig, wo er unter anderem unter Johann Adam Scherzer Philosophie studierte. Hier konnte er 1657 mit Unterstützung Johann Philippis die Nachfolge Tobias Michaels im Amt des Thomaskantors der Thomasschule antreten. Um Knüpfer bildete sich ein Kreis angesehener Musiker (u. a. der Nikolaikantor Elias Nathusius, die Thomasorganisten Gerhard Preisensin und Jakob Weckmann und der Arzt Johann Kaspar Horn), der Leipzig den Ruf eines bedeutenden Musikzentrums einbrachte. I
n der Laudatio zum Tode Knüpfers hieß es: „Die Wahl Knüpfers gereichte dem Musikleben Leipzigs zum Heile und dem Thomaskantorat zum Segen.“ Neben seiner musikalischen Tätigkeit machte er sich auch als Philologe einen guten Namen. 1658 heiratete er Maria Sabina Hagen, mit welcher er drei Söhne und zwei Töchter hatte. In Asch wurde 1925 ein Platz nach ihm benannt.
Die musikalischen Qualitäten des jungen Knüpfer waren in Leipzig sehr anerkannt, nach dem Tod von Tobias Michaelim Juni 1657, wurde er im Alter von nur 24 Jahren zum Thomaskantor ernannt. Die Ernennung Knüpfer war eine weise Entscheidung: Dank seines Engagements genoss die Leipziger Kirchenmusik eine Pracht und Herrlichkeit, die früher unbekannt war. Abschriften der geistlichen Werke Knüpfer’s zirkuliert im gesamten deutschsprachigen Raum und wurden begehrte Sammlerobjekte. Durch die Verbreitung seiner Werke wurde der Ruhm des Komponisten in Deutschland weit verbreitet. Nach 19 Jahren fruchtbarer Arbeit, starb er am 10. Oktober 1676 im Alter von nur 43 Jahren in Leipzig.
CD-Inhalt: Vom Himmel hoch, da komm ich her – Was mein Gott will, das gescheh allzeit – Wenn mein Stündlein vorhanden ist – Ach Herr, strafe mich nicht in deinem Zorn – Quemadmodum desiderat cervus… /
„Was mein Gott will, dass gescheh allzeit“; / Gott ist mein Trost, mein‘ Zuversicht“
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Sir John Eliot Gardiner – Kantaten-Beschreibung
zum BWV 122 „Das neugeborene Kindelein“
Kantaten für denSonntag nach Weihnachten
Aufführungsort: St. Bartholomew’s, New Yorkam 31.12.2000
BWV 122 „Das neugeborne Kindelein“
eine Choralkantate, die Bach 1724 als Teil des kurzen Weihnachtszyklus innerhalb seines zweiten Leipziger Kantatenjahrgangs komponierte, kommt wohl der herkömmlichen Vorstellung von einem Weihnachtslied, das dem Kindlein Jesus huldigt, am nächsten. Und doch geht der anonyme Textdichter den für den Tag vorgegebenen Lesungen aus dem Weg und hält sich, in enger Anlehnung an einen Choral von Cyriakus Schneegaß (1597), an den alten Brauch, die Feiern von Weihnachten und Neujahr miteinander zu verknüpfen. Bach beginnt mit der sanftesten Choralfantasie, die man sich vorstellen kann, einer lyrischen Melodie von Melchior Vulpius, deren Text gerade einmal vier Zeilen umfasst, in der Form eines pastoralen Wiegenliedes, in das sich ein zartes Ritornell für drei Oboen und Streicher fügt – ganz anders als jene, wie wir sie aus dem zweiten Teil des Weihnachtsoratoriums gewohnt sind. Damit gerät die Eruption des Cello- und Orgelcontinuos als Präludium zu dem Mahnruf des Bassisten ‚O Menschen, die ihr täglich sündigt’ noch weitaus dramatischer. Während die tiefe Tonlage und die dunkle Klangfarbe des Bassisten im Dialog mit dem Continuo die irdische Perspektive der sterblichen Menschen betonen, beschreibt die (bei ihrem ersten Einsatz den Bass spiegelnde) Sopranstimme die Sicht der Engel, die vor der fluchbeladenen Menschheit zurückschrecken, und schildert dann, wie es ihr bei den Engeln ergehen wird.
Bei ihren Worten ‚erfüllen nun die Luft’ beginnen drei Blockflöten, die höchsten Instrumente, die Bach zur Verfügung hatte, Vulpius’ Melodie zu harmonisieren. Die Absicht des Komponisten ist klar: Er will zeigen, dass die gegensätzlichen Reiche der Menschen und Engel nun miteinander vereint werden. Das erinnerte mich an Botticellis Gemälde ‚Die mystische Geburt’ in der Londoner National Gallery, sicherlich eine seiner genialsten Schöpfungen. Dort, gleich im Vordergrund, befinden sich Engel, die Menschen umarmen. Als Botticelli dieses Bild um 1500 malte, hatte Savonarola kurz zuvor die Florentiner auf sehr ähnliche Weise wie Bachs Bassist zur Räson gerufen: ‚Bereut, was ihr getan habt, bereut eure Sünden, haltet euch vom Dämon fern, lasst euch von den Engeln gewinnen, denn allein diese können euch zum Erlöser bringen.’ Es mag sein, dass Botticellis Gemälde als Illustration zu Savonarolas Predigt dienen sollte, so wie Bachs Kantate als akustisches Pendant zu Botticellis Gemälde aufgefasst werden könnte. Der Choral von Schneegaß kehrt in der Mitte des folgenden Terzetts wieder: Sopran und Tenor singen den Text der ‚Aria’, die Altstimme singt den Text des Chorals, in der Oktave von den Violinen und Bratschen begleitet. ‚Dies ist ein Tag, den selbst der Herr gemacht’, erklärt der Bass (Nr. 5) und ermuntert den Chor, ‚das rechte Jubeljahr’ zu feiern… ‚itzt ist es Singenszeit’.
BWV 190 „Singet dem Herrn ein neues Lied“ (für Neujahr)
BWV 225 „Singet dem Herrn ein neues Lied“ (Motette)
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Bachfest Leipzig vom 12.06. bis 21.06.2015
“So herrlich stehst du, liebe Stadt!”
”Das Bachfest 2015 steht unter dem Motto “So herrlich stehst Du, liebe Stadt!”. Zum Jubiläum der Ersterwähnung Leipzigs vor 1.000 Jahren werden musikalische Werke aufgeführt, die in der sächsischen Metropole entstanden oder mit ihrem Musikleben unmittelbar verbunden sind.
Vom 12. bis 21. Juni 2015 sind namhafte Künstler und Ensembles eingeladen, darunter Philippe Herreweghe und das Collegium Vocale Gent, Masaaki Suzuki und als “Ensemble in residence” das Ensemble 1704 unter Leitung von Vaclav Luks.
Der Ticketverkauf für das Bachfest Leipzig 2015 beginnt am 15. Oktober 2014.
Conductor, composer and harpsichord player Ton Koopmanvisits Bachtown Leipzig. Together with Melchior Huurdeman Koopman tracks Bach, visiting the Thomaskirche and the Bach Archiv. This episode was recorded celebrating Koopman’s 70th birthday.
J.S. Bach Cantata BWV 185 „Barmherziges Herze der ewigen Liebe“
Die DVD enthält die Filmaufnahmen der kompletten Kantate, den Einführungsworkshop sowie die Reflexion des Referenten. Zudem beinhaltet die DVD das Filmportrait der J. S. Bach-Stiftung.
BWV 185 „Barmherziges Herze der ewigen Liebe“
Kantate zum 4. Sonntag nach Trinitatis für Sopran, Altus, Tenor und Bass, Oboe, Streicher und Continuo.