J. S. Bach-Kantaten zum Sonntag im Kirchenjahr mit Videos, Rundfunksendungen und Kantaten-Beschreibung für den “6. Sonntag nach Trinitatis”
Liebe Bach-Freunde/innen !
Eine Übersicht der Bach-Kantaten zum aktuellen Sonntag im Kirchenjahr steht zum Download bereit:
Link: Bach-Kantaten im Kirchenjahr – als PDF-Download
Weiterhin stelle ich für jeden Sonntag / Feiertag im Kirchenjahr für die Besucher von
„Volkers Klassikseiten J.S. Bach“
eine Hör- oder Sehprobe, Radio-Programme mit Bach-Kantaten und eine „Bach-Kantaten-Beschreibung“ für den entsprechenden Sonntag-Feiertag im Kirchenjahr zur Verfügung.
Am 23.07.2017 begehen wir den 6. Sonntag nach „Trinitatis“
Der 6. Sonntag nach Trinitatis konzentriert sich diesmal auf die Taufe als dem Beginn eines neuen Lebens. In diesem Zusammenhang wird auch der Gedanke eines „lebenslangen Bundes“ aufgenommen. Der 6. und der 7. Sonntag nach Trinitatis könnten auch als „Sakramentssonntage“ bezeichnet werden, denn an ihnen wird der Taufe und des Abendmahls in seiner Bedeutung für das Leben des Christen gedacht.
Am 6. Sonntag nach Trinitatis hören wir von der Taufe, dass wir durch sie zu Gottes Volk hinzuberufen sind. Die Taufe läßt uns teilhaben an dem Tod und der Auferstehung Jesu, und so haben wir auch Teil an dem wunderbaren Licht, das mit Jesus in diese Welt leuchtet.
Wochenspruch:
So spricht der Herr, der dich geschaffen hat, Israel: Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst. Ich habe dich bei deinem Namen gerufen. Du bist mein. (Jes 43, 1)
Wochenlied:
„Ich bin getauft auf deinen Namen“ (EG 200)
YouTube – Musikvideo zum Wochenlied
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(Textauszüge: © Martin Senftleben)
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Bach-Kantaten für den „6. Sonntag nach Trinitatis“
BWV 9 – „Es ist das Heil uns kommen her“
BWV 170 – „Vergnügte Ruh, beliebte Seelenlust“
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R a d i o – Programme in Deutschland mit Bach-Kantaten:
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WDR3 – Klassik
Sendung: 07:05 bis 08:30 Uhr
WDR3 – Livestream-Link:
http://www.wdr.de/wdrlive/wdrplayer/wdr3player.html
Allgemein-Link:
Programm: Link:
http://www.wdr.de/programmvorschau/wdr3/uebersicht/
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WDR3 – Auszug aus dem Programm:
Geistliche Musik – Sonntag: 07:05 bis 08:30 Uhr
Bach-Kantate ab ca. 08:00 Uhr
BWV 170 “Vergnügte Ruh‘, beliebte Seelenlust”
Kantate zum 6. Sonntag nach Trinitatis für Alt, Oboe d’amore, Orgel, Streicher und Basso continuo;
Tim Mead, Countertenor;
Leitung: David Bates
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NDRkultur
Sonntag: 08:03 – 08:40 Uhr
Livestream –Link:
http://www.ndr.de/ndrkultur/programm/livestream243.html
Programm-Link:
http://www.ndr.de/ndrkultur/programm/index.html
Archiv zum Nachhören:
http://www.ndr.de/ndrkultur/programm/zum_nachhoeren/ndr2234.html
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NDRkultur – Kantate
Sendung Sonntag: 08:03 – 08:40 Uhr
Auszug aus dem Programm:
Johann Sebastian Bach
BWV 170 “Vergnügte Ruh‘, beliebte Seelenlust,”
Andreas Scholl, Altus
Orchester der J. S. Bach-Stiftung St. Gallen
Leitung: Rudolf Lutz
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HR2 – Kultur
Sendung: 06:05 – 07:30 Uhr
Programm:
http://www.hr-online.de/website/radio/hr2/kalender3758.jsp?rubrik=3758
Livestream:
http://www.hr-online.de/website/static/streaming_popup/mp3streamer.jsp?client=hr2
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HR2 – Kultur
Geistliche Musik – Auszug aus dem Programm:
Sendung: Sonntag 06:05 – 07:30 Uhr
Kantate: ca. ab 07:00 Uhr
Johann Sebastian Bach
BWV 170 „Vergnügte Ruh, beliebte Seelenlust”
Kantate zum sechsten Sonntag nach Trinitatis
Bernarda Fink, Mezzosopran
Leitung: Petra Müllejans
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SR2-Radio Saarbrücken (Klassik-Radio)
Programm:
http://www.sr.de/sr/sr2//station106~week.html;jsessionid=BB206B8BE43558076CF9D56CD9C9D460
Webradio:
http://www.sr-online.de/sr2/351/5305.html
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SR2-Radio Saarbrücken (Klassik-Radio)
Auszug aus dem Programm:
Sonntag 08:04 – 09:00 Uhr
Bach-Kantate ab 07:04 Uhr
BWV 9 “Es ist das Heil uns kommen her,”
Kantate am 6. Sonntag nach Trinitatis
Julia Doyle, Sopran / Alex Potter, Countertenor
Charles Daniels, Tenor / Peter Harvey, Bass
Orchester der J. S. Bach-Stiftung St. Gallen
Leitung: Rudolf Lutz
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SWR2 (Kulturradio)
Sendung: 08:03 bis 08:30 Uhr
Programm:
http://www.swr.de/swr2/programm/-/id=661104/1rcmvqp/index.html
Webradio:
http://www.swr.de/swr2/-/id=7576/nid=7576/did=1586900/pv=mplayer/10idhq8/index.html
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SWR2 – Auszug aus dem Programm:
Geistliche Musik am Sonntag um 08:03 bis 08:30 Uhr
SWR2 – Kantate
Johann Sebastian Bach
BWV 9 „Es ist das Heil uns kommen her“
Hana Blazikova (Sopran) Robin Blaze (Countertenor)
Gerd Türk (Tenor) Peter Kooij (Bass)
Leitung: Masaaki Suzuki
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rbb kulturradio
Sendung Sonntag: 09:30 bis 10:00 Uhr
Programm:
http://www.kulturradio.de/programm/index.html
Livestream
http://www.kulturradio.de/livestream/index.html
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rbb-kulturradio
Auszug aus dem Programm:
Sendung Sonntag von 09:30 bis 10:00 Uhr
Johann Sebastian Bach
BWV 170 „Vergnügte Ruh, beliebte Seelenlust”
Kantate zum sechsten Sonntag nach Trinitatis
Bernarda Fink, Mezzosopran
Leitung: Petra Müllejans
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MDR – Kultur
Sendung:Sonntag: 06:30 bis 07:00 Uhr
Programm:
http://www.mdr.de/kultur/radio-tv/radio/startseite-kultur-radio-100.html
MDR-Kultur Live:
http://www.mdr.de/kultur/radio-tv/radio/livestream-mdr-kultur-100.html
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MDR – Kultur
Auszug aus dem Programm:
Sendezeit Sonntag: um 06:30 bis 07:00 Uhr
Kantate
Johann Sebastian Bach
BWV 9 „Es ist das Heil uns kommen her“
Miriam Meyer, Sopran / Gesine Adler, Sopran
Susanne Krumbiegel, Alt / Markus Brutscher, Tenor
Gotthold Schwarz, Bass
Chor + Instrumentalensemble vom Bach Consort Leipzig
Leitung: Gotthold Schwarz
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Bayern-Klassik
Sendung Sonntag: 08:05 bis 08:30 Uhr
Programm:
Live-Stream:
(Es ist zu empfehlen, den VLC Media Player, den man kostenlos aus dem Internet herunterladen kann – zu benutzen!)
http://www.br.de/radio/br-klassik/index.html
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Bayern-Klassik
Auszug aus dem Programm:
Sonntag um08:05 Uhr bis 08:40 Uhr
Johann Sebastian Bach
BWV 170 “Vergnügte Ruh‘, beliebte Seelenlust“
Kantate zum 6. Sonntag nach Trinitatis,
Magdalena Kožená, Mezzosopran
Leitung: Reinhard Goebel
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Deutschlandfunk
Sendung Sonntag: 06:10 Uhr bis 07:00 Uhr
Programm:
http://www.deutschlandfunk.de/programmvorschau.281.de.html?cal:month=5&drbm:date=30.06.2016
PODCAST:
http://www.deutschlandradio.de/podcasts.226.de.html
Live-Stream:
http://www.deutschlandfunk.de/unsere-live-streams.2396.de.html
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Deutschlandfunk
Auszug aus dem Programm:
Sendung Sonntag: 06:10 Uhr bis 07:00 Uhr
Johann Sebastian Bach
BWV 9 “Es ist das Heil uns kommen her,”
Kantate am 6. Sonntag nach Trinitatis
Julia Doyle, Sopran / Alex Potter, Countertenor
Charles Daniels, Tenor / Peter Harvey, Bass
Orchester der J. S. Bach-Stiftung St. Gallen
Leitung: Rudolf Lutz
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Domradio Köln
Sendung: „Cantica“ Sonntag um 06:30 Uhr bis 07:00 Uhr
Wiederholung: Sonntag um 23:00 – 23:30 Uhr
Programm:
http://www.domradio.de/radio/programmschema
Web-Radio:
http://www.domradio.de/web-radio
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Domradio Köln
Sendung: „Cantica“ am Sonntag 06:30 Uhr bis 07:00 Uhr
Wiederholung: um 23:00 – 23:30 Uhr
Anton Bruckner (1824-1896)
Te Deum „Großer Gott, wir loben dich“
Bruckners monumentales Te Deum „Großer Gott, wir loben dich“
Umfangreich mit Gesangssolisten, Chor, Sinfonieorchester und Orgel besetzt, hat sich Bruckners Te Deum auch im weltlichen Bereich als Konzertstück durchgesetzt. Der Österreicher zeigt in dem Werk sein gesamtes kompositorisches Geschick.
In dem Werk kommt auch Bruckners persönliche Frömmigkeit zum Ausdruck. Er war tief im katholischen Glauben verwurzelt.
Das Te Deum ist DER katholische Lobpreis schlechthin. Bei vielen Feierlichkeiten wird er gesungen, so bei Hochfesten wie Weihnachten und Ostern oder sonstigen Anlässen. Der Text aus dem 4. Jahrhundert wird dem Kirchenlehrer Ambrosius von Mailand zugeschrieben. Bekannteste Übersetzung des lateinischen Textes dürfte das Lied „Großer Gott, wir loben dich“ sein. In hymnischen Worten wird Gott als Retter der Welt verehrt, die Engel und Märtyrer fallen in das Lob der Gläubigen zur Ehre Gottes ein. Zugleich wird immer wieder die Hoffnung geäußert, dass Gott aus Gnade die Menschen rettet……
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ERF – Plus (Evang. – Rundfunksender)
Sendung: Sonntag Bach-Kantate
Sonntag, 11:00 Uhr, im Wechsel mit Bach-Musik
Tages-Programm:
http://www.erf.de/radio/erf-plus/tagesprogramm/4167?reset=1
Livestream:
http://www.erf.de/livestream?radio=erfplus
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ERF – Plus (Evang. – Rundfunksender)
Sonntag, 11:00 Uhr, im Wechsel mit Bach-Musik
Bach-Kantate
BWV 9 „Es ist das Heil uns kommen her“
Kantate am 6. Sonntag nach Trinitatis
weitere Angaben werden nicht veröffentlich!
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Videos:
Videos mit Bach-Kantaten zum 6. Sonntag nach Trinitatis
BWV 9 – „Es ist das Heil uns kommen her„
BWV 170 – „Vergnügte Ruh, beliebte Seelenlust„
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/YouTube: BWV 170 – “Vergnügte Ruh, beliebte Seelenlust” – (Interpret: S D G )
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*) BWV 7 Kantate zum Johannistag. Der Johannistag (auch Johanni, Johannestag) ist der Gedenktag der Geburt Johannes des Täufers am 24. Juni.
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Sir John Eliot Gardiner – Kantaten-Beschreibungen
Kantaten für den 6. Sonntag nach Trinitatis
St. Gumbertus, Ansbach am 30. Juli 2000
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Kantaten-Beschreibung: BWV 170 “Vergnügte Ruh, beliebte Seelenlust“
Der Wechsel von der zauberhaften schottischen Insel Iona, wo einige von uns aus Anlass des 250. Todestages Bachs aufgetreten waren, auf direktem Wege nach Ansbach in Franken war zwangsläufig unangenehm krass. Für die Feier in der alten Iona Abbey hatten wir ein Programm zusammengestellt, das einige der intimsten und bewegendsten Stücke enthielt und das wir an einem milden Sonnentag aufführten, mit den Schreien der Seemöwen und dem Blöken der Schafe im Hintergrund. Unser Programm für die Bach-Woche in Ansbach enthielt, neben der Wiederholung der Kantate Aus der Tiefen vom vergangenen Wochenende in Mühlhausen und zwei Motetten, die beiden Kantaten Bachs, die für den Sechsten Sonntag nach Trinitatis erhalten sind: BWV 170 Vergnügte Ruh, beliebte Seelenlust, eine Kantate für Alt und obligate Orgel, Oboe d’amore und Streicher, und BWV 9 “Es ist das Heil uns kommen her”, eine Choralkantate aus der Zeit um 1732.
BWV 170 “Vergnügte Ruh, beliebte Seelenlust” ist die erste der beiden Solokantanten für Alt, die Bach im Sommer 1726 auf fünfzehn Jahre vorher veröffentlichte Texte des Darmstädter Hofbibliothekars Georg Christian Lehms schrieb. In diesem Jahr hatte Bach offenbar einen hervorragenden Sänger zur Verfügung, vielleicht Carl Gotthelf Gerlach, der damals an der Universität studierte und unter Johann Kuhnau bei den Thomanern gesungen hatte, und war begierig, aus seinem Talent einen möglichst großen Nutzen zu ziehen. Oberflächlich gesehen vertonte Bach einen kernigen, wenn auch ausgesprochen altmodischen, an barocker Symbolik reichen Text zu einer Zeit, als der galante Stil in Mode kam und sich sogar schon auf seine eigene Kirchenmusik auszuwirken begann. Faszinierend ist, auf welche Weise es ihm gelingt, aus diesen völlig konträren Ausdrucksformen eine überzeugende Synthese zu schaffen.
Die Anfangsarie ist reines Entzücken, ein warmer, üppiger Tanz im 6/8-Takt in D-dur. Man fühlt förmlich Bachs liebevolles Lächeln über dieser Musik schweben, die uns den Weg zur ‚Himmelseintracht’ weist. Eine jener unbeschreiblich schönen Melodien des Komponisten, die sich in unserem Hörgedächtnis einnisten, sie braucht einen ganzen Takt, um in Gang zu kommen, doch sobald das geschafft ist, erweckt sie den Anschein, als würde sie nie aufhören können (sie ist zwar nur acht Takte lang, wirkt jedoch endlos). Doch erhält diese ausladende, der Oboe d’amore und der ersten Violine anvertraute Melodie ihre Schönheit und heitere pastorale Stimmung erst durch ihr harmonisches Gerüst. Die sanft plätschernden Achtel in den tiefen Streichern werden zu Dreiergruppen verschleift und erinnern an das ‚Bogenvibrato’ oder was die Franzosen balancement nannten, während die abwärts gerichtete Basslinie klingt, als deute sich hier ein Ostinato an – mit anderen Worten der Beginn eines Musters, das sich schleifenartig wiederholen wird. Nun ja, es kommt tatsächlich wieder, aber nicht konsequent oder so, dass es in irgendeiner Weise vorhersagbar wäre. Mit Lehms’ Text vor Augen sucht Bach nach Möglichkeiten, wie er als Lebensziel den Frieden der Seele herausarbeiten kann, und nach Mustern, die ihm gestatten, hin und wieder auf die Sünde und die Schwäche des Fleisches zu verweisen.
Lehms, ein wortgewaltiger und leidenschaftlicher Verseschmied, kommt schon von Nr. 2 an (einem Rezitativ) richtig in Fahrt, wo er das Tagesevangelium (aus der Bergpredigt in Matthäus 5, 20–26) und die Epistel (Paulus an die Römer, 6, 3–11) paraphrasiert und zusammenfasst. Demnach, erklärt er, sei die Welt ein ‚Sündenhaus’, deren Mund ‚voller Ottergift’ den unschuldigen Nächsten als Dummkopf und Narr beschimpfe. Bach liefert erwartungsgemäß die entsprechenden deklamatorischen Gesten und Ausdrucksnuancen und wechselt bei dieser Gelegenheit zu der entfernten Tonart fis-moll. In dieser Welt, in der das Unterste zuoberst gekehrt ist, folgt nun eine ungewöhnliche, recht umfangreiche Arie in A-dur, die für eine zweimanualige obligate Orgel vorgesehen ist. Allerdings haben wir, wie es Bach offenbar bei der Uraufführung der Kantate gehandhabt hatte, zwei Orgeln verwendet, eine für jedes Manual, die eine im Chorton notiert, die andere im Kammerton. Diesen Stimmen fügt Bach in der mittleren Lage nur eine Linie mit unisono geführten Violinen und Bratschen hinzu.
Dieser besonderen, ‚Bassettchen’ genannten Verfahrensweise sind wir in diesem Jahr schon verschiedentlich immer dann begegnet, wenn Bach der Meinung ist, eine besondere Stimmung müsse geschaffen werden, und auf die übliche Stütze durch den Basso continuo verzichtet. Er verwendet sie symbolisch mit Bezug auf Jesus (der keine ‚Stütze’ braucht), der die Gläubigen vor den Folgen der Sünde beschützt (wie in der Sopran-Arie ‚Aus Liebe’ in der Matthäus- Passion), und, am anderen Ende, auf die Menschen, die immer wieder in Sünde verfallen, wie in jener wunderbaren Sopran-Arie ‚Wir zittern und wanken’ aus BWV 105, oder (so wie hier) bezogen auf die ‚verkehrten Herzen’, die (im wahrsten Sinne des Wortes) den Boden unter den Füßen verloren haben, weil sie sich von Gott abwenden.
Die Arie ist aus der Warte eines passiven Zeugen aufgezeichnet, der sieht, wie die rückfälligen Sünder ‚mit rechten Satansränken’ Gottes Strafgericht verlachen und ‚sich nur an Rach und Hass erfreun’, und das Unbehagen des Sängers auf seinem Beobachtungsposten ist im zerklüfteten Rhythmus der Bassettchen-Linie zu spüren. Bach weicht an zwei Stellen von der chromatischen, fugierten Verflechtung der beiden Orgellinien ab und liefert stattdessen einen schnelleren, diatonischen Austausch zwischen den Stimmen, der so angelegt ist, dass er im A- Teil mit der in Lehms’ Text erwähnten ‚Rach und Hass’ und im B-Teil mit den Worten ‚frech verlacht’ zur Deckung gelangt. Mir als Nicht- Organisten erscheint das alles ein wenig merkwürdig und unpersönlich. Ich könnte mir vorstellen, dass diese Arie, mit wendigeren, klagender klingenden Instrumenten gespielt, wie zum Beispiel den Unisono-Violinen in ‚Et incarnatus’ der h-moll-Messe, mehr zu Herzen gehen würde.
Offensichtlich war Bach knapp mit der Zeit, nachdem er beschlossen hatte, dieses Werk am 28. Juli 1726 mit der Kantate seines Meiningener Cousins Johann Ludwig (Ich will meinen Geist in euch geben) zu koppeln; diese wurde vor der Predigt aufgeführt, und Vergnügte Ruh während der Verteilung des Abendmahls. Mir erscheint die Orgel als Soloinstrument in der stolz einherschreitenden Da-Capo- Arie in D-dur (Nr. 5), die das Werk beschließt, sinnvoller eingesetzt, wenngleich auch dies eine Entscheidung gewesen sein mag, die in letzter Minute unter Zeitdruck zustande kam und Bach nötigte, das Orgelsolo selbst zu spielen. Ursprünglich mochte er für diesen Satz ein melodisches Blasinstrument vorgesehen haben – vielleicht eine Oboe d’amore –, und dann, als er Vergnügte Ruh in seinen letzten Jahren, um 1746/47, wieder aufführte, wählte er für diesem Satz sicher eine obligate Flöte, was die in der Uraufführung verwendete zweite Orgel entbehrlich machte. Das erklärt, warum sein ältester Sohn, Wilhelm Friedemann, 1750 in Halle unbedingt die erste Arie wieder aufführen wollte, nicht jedoch den restlichen Teil der Kantate.
© John Eliot Gardiner 2009
Aus einem während der Bach Cantata Pilgrimage geschriebenen Tagebuch
Übersetzung: Gudrun Meier
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Kantaten-Beschreibungen von„Sir John Eliot Gardiner“
ist als PDF-Download nachstehend hinterlegt !
Sir GardinersKantaten-Beschreibungenzum “6. und 7. Sonntag nach Trinitatis”
Gardiner Reisetagebuch SDG 156 zum Download als PDF
Künstler-Beitrag: Maya Homburger – Violine, zum Download als PDF
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CD’s – Bach-Kantaten: für den 6. und 7. Sonntag nach Trinitatis”
Cover: SDG 156 – Vol. 4
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CD-Bestellung zum Link: CD Bach-Kantaten – SDG 156 – Vol. 4
Aufführungsorte:
Kantaten für den “6. und 7. Sonntag nach Trinitatis”
St. Gumbertus, Ansbach am 30. Juli 2000
St. Mary’s Haddington am 5. und 6. August 2000
CD – e i n s – Inhalte:
Kantaten für den “6. Sonntag nach Trinitatis”
BWV 9 – Es ist das Heil uns kommen her
Gardiner Pilgrimage CD 156 Vol. 4
BWV 170 – Vergnügte Ruh, beliebte Seelenlust
Gardiner Pilgrimage CD 156 Vol. 4
Kuhnau / Bach (attrib.) – Der Gerechte kommt um
Gardiner Pilgrimage CD 156 Vol. 4
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CD – z w e i – Inhalte:
Kantaten für den “7. Sonntag nach Trinitatis”
BWV 107 – Was willst du dich betrüben
Gardiner Pilgrimage CD 156 Vol. 4
BWV 186 – Ärgre dich, o Seele, nicht
Gardiner Pilgrimage CD 156 Vol. 4
BWV 187 – Es wartet alles auf dich
Gardiner Pilgrimage CD 156 Vol. 4
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Bachfest Leipzig 2018 – vom 08.06. bis 17.06.2018
Bachs Vorliebe für Zyklen ist für uns Grund genug, das Bachfest 2018 unter das
Motto »Zyklen«
zu stellen. in – selbst- verständlich – sechs Reihen erklingen Bachs zyklische Werke bzw.werden seine Werke zyklisch aufgeführt.
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Link: Informationen zu den Zyklen:
Für weitere Informationen und Reservierungen wenden sie sich bitte an:
Bachfest Leipzig, Ticketbüro / Groß-Kundenbetreuung: Frau Peggy Reinboth,
Herr Wolfhard Henze, 04013 Leipzig, Postfach 10 13 49
Telefon: +49 341 9137 333
E-Mail: ticket@bach-leipzig.de
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Der allgemeine Ticketverkauf für das Bachfest Leipzig 2018
beginnt am: 20. November 2017
Bachfest-Programm als PDF zum Download
Flyer „Der Leipziger-Kantaten-Ring als PDF zum Download
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S i t z p l ä n e der Leipziger Kirchen und Gewandhaus als PDF:
Sitzplan der Thomaskirche Leipzig als PDF zum Download
Sitzplan der Nikolaikirche Leipzig als PDF zum Download
Sitzplan Großer Saal im Gewandhaus Leipzig PDF zum Download
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Kartenvorbestellungen:
über Ticket-Online
oder
für die Konzerte innerhalb des Bachfestes
über das Bach-Archiv Leipzig:
Stiftung bürgerlichen Rechts
Thomaskirchhof 16
04109 Leipzig
Telefon: +49 (0) 341 / 91 37 – 3 33
Fax: +49 (0) 341 / 91 37 – 3 35
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V i d e o vom Thomanerchor
„Gelobet sei der Herr, mein Gott“ BWV 129 vom MDR FIGARO am 19.6.2015
Zum Abschied des Thomaskantors Georg Christoph Biller – Leipziger Kirchenmusiken des 18. und 21. Jahrhunderts
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Auf YouTube veröffentlichte Videos der
“J.S. Bach-Stiftung St. Gallen” – stelle ich hier vor:
Rudolf Lutz – Dirigent und musikalischer Leiter der J.S. Bach-Stiftung St. Gallen)
J. S. Bach – Kantate BWV 93 „Wer nur den lieben Gott lässt walten“ für den 5. Sonntag nach Trinitatis!
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„Wer nur den lieben Gott lässt walten“ (BWV 93) ist eine Kirchenkantate von Johann Sebastian Bach. Er schrieb sie in Leipzig für den 5. Sonntag nach Trinitatis und führte sie am 9. Juli 1724 zum ersten Mal auf. Sie ist eine Choralkantate in seinem 2. Jahreszyklus und basiert auf dem Lied „Wer nur den lieben Gott lässt walten“ von Georg Neumark.
Ausführende: J.S. Bachstiftung St. Gallen
Sopran: Miriam Feuersinger Altus: Jan Börner Tenor: Julius Pfeifer Bass: Markus Volpert
Weitere Informationen zur Bachstiftung:
unter www.bachstiftung.ch
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J.S. Bach-Stiftung – bei Amazon – mit Hörproben
Link: mp3 – Download
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DVD’s der Johann Sebastian Bach-Stiftung St. Gallen
Bezugsquelle jpc
Link: bei j p c
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(Bach-Projekt in Holland)
Niederlanden Bachgesellschaft, Leitung: Jos van Veldhofen
Video: J.S. Bach – Kantate BWV 170 „Vergnügte Ruh, beliebte Seelenlust“
J.S. Bach komponierte die Kantate BWV 170 für den 6. Sonntag nach Trinitas in Leipzig. Sie wurde am 28. Juli 1726 zusammen mit der Kantate Ich will meinen Geist in euch geben von Johann Sebastian Bachs Vetter Johann Ludwig Bachuraufgeführt, so dass eine Kantate vor und eine nach der Predigt im Hauptgottesdienst erklang.
Zum Video in das Foto oder diesen Text anklicken..!!
J.S. Bach – Kantaten-Projekt in Stuttgart
Bach:vokal
Die Ensembles der Stiftsmusik Stuttgart führen im Zeitraum von 2011 bis 2021 unter der künstlerischen Leitung von
Stiftskantor Kay Johannsen
an jährlich vier Bach-Wochenenden (Donnerstag, Freitag & Sonntag) und in ergänzenden Sonderkonzerten das gesamte Vokalwerk von Johann Sebastian Bach auf. Die geistlichen Kantaten erklingen dabei im Zusammenhang mit ihrer ursprünglichen Bestimmung im Kirchenjahr.
Auf der Webseite zum Projekt finden Sie alle Informationen rund um Termine, Karten, Künstler:
Link: www.bach-vokal.de
Möchten Sie in den Post-Verteiler aufgenommen werden? Dann schreiben Sie uns bitte eine kurze
Mail an:
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Bach: vokal auf YouTube
Professionelle Qualität in Bild und Ton: Jede Woche kommt ein Chorsatz, eine Arie oder ein Choral hinzu! So können Sie mit Bach:vokal verbunden bleiben, auch wenn gerade kein Konzert ansteht.
Unter dem nachstehenden Link sind veröffentlichte Videos auf YouTube einsehbar..!!
Link: http://www.stiftsmusik-stuttgart.de/seiten/archiv.html
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Video: J.S. Bach Kantate BWV 153 „Schau, lieber Gott, wie meine Feind“
„Schau, lieber Gott, wie meine Feind“ (BWV 153) ist eine Kirchenkantate von Johann Sebastian Bach. Er komponierte sie in Leipzig für den Sonntag nach Neujahr 1724, den 2. Januar 1724.
Zum Video Link anklicken!
https://gloria.tv/video/3fbjGEnXUkhQ1UZCpntAi4EFx
Ich wünsche allen Besuchern einen schönen Sonntag !
Herzliche Grüße
Volker
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