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BACH BY BIKE – eine Fahrradreise entlang der PERLENKETTE der J. S. BACH-ORTE


Im Web: BACH BY BIKE Copyright © All Rights Reserved: Bach by Bike

Im Web: BACH BY BIKE – 
Copyright © All Rights Reserved: Bach by Bike

I. Ja-, die Bach-Orte sind aufgereiht wie in einer glitzernden PERLENKETTE, die wir strampelnd bei hitzigen Temperaturen abfuhren. Von Eisenach in Thüringen, über Leipzig (Sachsen) bis nach Köthen in Sachsen-Anhalt. Und wenn die Beine ermüdeten, erfrischten uns genau die richtigen Musikbeispiele.

Immerhin hatten sich 27 BachfreundInnen für diese außergewöhnliche Bach-Erkundung angemeldet. So trafen wir uns in Eisenach ab dem 31.7., um dann 11 Tage später an der Gedenkstätte für Maria-Barbara Bach auf dem alten Köthener Friedhof Abschied voneinander zunehmen. Dabei begleitete uns noch einmal ein biographisch passendes Musikstück.

Video: Violin – Itzhak Perlman BWV 1004 „CHACONNE“

Gespielt von unserer Reiseleiterin Mareike Neumann konnte man sich gut vorstellen, dass  J. S. Bach diese CHACONNE für Violine solo (BWV 1OO4) quasi als musikalisches Epitaph auf den Tod seiner 1. Frau uns hinterlassen hat.

Die Musikerinnen Mareike Neumann (li.) und Anna-Luise Oppelt

        Die Musikerinnen und Reiseleiterinnen: von links: Anna-Luise Oppelt und Mareike Neumann 

  1. Zuerst aber waren die Bach-Erinnerungen in Eisenach zu würdigen. Sein Taufstein, der Ort seiner Schule, das Bach-Museum beschäftigten uns am 1. Tag. Vormittags hatte ich mich kurzentschlossen mit Renate zusammengetan und wir unternahmen einen Abstecher nach Mühlhausen (war im Programm nicht vorgesehen), das mit seiner Kirche Divii Blasi doch für das RADFAHREN bergig umständlich ca.4O km zu weit ab lag.
J.S. Bach-Denkmal vor der Divi Blasii Kirche in Mühlhausen (Thüringen)

J.S. Bach-Denkmal vor der Divii Blasi Kirche in Mühlhausen (Thüringen)

Auf dem Denkmal vor der hochgotischen Kirche St.Marien erklimmt Bach die ersten Stufen seiner Musiker-Laufbahn. In Arnstadt war er noch im Denkmal als ‚Schnösel‘ dargestellt, der unbekümmert einer Rauferei nicht aus dem Weg gegangen war und dazu noch eine ‚fremde Jungfer‘ mit auf die Orgelbank der Stadtkirche mitgenommen hatte. Aber nehmen wir an, diese fremde Jungfer war seine erste Frau Maria-Barbara, die ja als Cousine 2.Grades aus dem nahegelegenen Gehren zum Bach-Clan gehörte.

So kamen wir am 2. Tag (6Okm) nach Besichtigung der Schlosskirche von Schloß Friedenstein (Gotha) in Wechmar an, wo wir das Bach-Stammhaus und die Veit-Bach-Mühle besichtigten. Unsere extra eingeübte Erkennungsmelodie, der ‚Bach-by-bike-Kanon‘ erklang dann in der St.Vitus-Kirche von allen gesungen und erfreute besonders Herrn Colson, der als direkter Bach-Nachfahre wieder in Wechmar lebt.

Gesammte Gruppe singt in St.Vitus, Wechmar

                            Gesammte Gruppe singt in St.Vitus, Wechmar

Bach-Nachfahre Herr Colson in Wechmar

                                         Bach-Nachfahre Herr Colson in Wechmar

Beschwingt vom Singen war dann die anschließende Fahrt nach Ohrdruf problemlos und wir nächtigten in der Schlossgarten-Passage rechts neben dem in der Brandkatastrophe 2O14 abgebrannten Schlossflügel.

Adamo auf Turm St.Michael in Ohrdruf (Thüringen)

            Adamo auf Turm St.Michael in Ohrdruf (Thüringen)

Der 3. und 4. Tag (29km) und 54 km war dann mit Ohrdruf, Arnstadt, Dornheim, Erfurt und Weimar dem jungen Bach gewidmet.

J.S. Bach-Denkmal als Schnösel in Arnstadt (Thüringen)

            J.S. Bach-Denkmal (als Schnösel) in Arnstadt (Thüringen)

Hier erlebten wir einen glücklichen Bach, der uns von Herrn Neumann in der Hochzeitskirche Dornheim humorvoll nahegebracht wurde. Unsere Reiseleiterin Anna-Luise Oppelt rundete mit einer Alt-Arie aus dem WO den Eindruck eines erfüllten ehelichen Glücks der beiden Bache ab.

 Hören der Alt-Arie von Anne gesungen in Bachs-Trauungs-Kirche in Dornheim

                Hören der Alt-Arie von Anne gesungen in Bachs-Trauungs-Kirche in Dornheim

Natürlich machten wir dann in Erfurt vor den Bach-Häusern am Junkersand halt, delektierten uns aber lieber an den belagerten Eisständen um die Krämerbrücke und brachen dann zeitig nach Weimar auf. Hier drohten uns zum ersten und einzigen Mal auf unserer Reise einige Regentropfen und schnell kam Gewitterstimmung auf.

Die Rad-Gruppe beim Überqueren einer Ampel

                Die Rad-Gruppe beim Überqueren einer Ampel

Doch am Ilm-Park in Weimar erwartete uns eine großartiges Hotel, was aber nicht verbergen konnte, dass das – (LINK:) Stadtregiment von Weimar Bach eher stiefmütterlich behandelt. Für uns waren die Klassiker Goethe, Schiller und Wieland nur Randfiguren. Es war ermutigend zu hören, dass eine – (LINK:) Bach-Initiative in Weimar sich immer wieder erfolgreich zu Wort meldet. Denn Bach lebte zweimal in Weimar (17O3+17O8-1717) und glänzt für mich als wertvollste Perle in der Stadt an der Ilm. Seine wunderbar besinnliche Kantate BWV 21 ‚Ich hatte viel Bekümmernis’, die wir in Auszügen hörten, stammt aus diesen Weimarer Jahren.

Cantata BWV 21: Ich hatte viel Bekümmernis (17 June 1714)

Noch abends kamen wir in Bad Sulza an, konnten uns in der Therme entspannen und auf dem Rücken in der Sole schwebend der‚Unterwassermusik’lauschen.

Pause vor dem Gradierwerk Bad Kösen

                        Pause vor dem Gradierwerk Bad Kösen

Am 6. Tag (37 km) ging es von Bad Sulza weiter über Naumburg nach Weißenfels zum Hotel ‚Jägerhof‘, wo Herzog Christian im Februar 1713 Bach seine glänzende Jagdkantate (BWV 208) aufführen ließ. Auf der Höhe wartete die Schlosskirche von Schloss Augustusburg auf uns, weil diese Kirche der abgerissenen ‚Himmelsburg‘ in Weimar architektonisch ähnlich sei. Natürlich mussten wir auch das Heinrich-Schütz-Haus-in Weissenfels besuchen, wo uns Heinrich Schütz selbst (!) von seinem reichen Leben erzählte.

Zuvor war unser Radeln auf dem Saale-Radweg schon sehr erwartungsreich, da wir Badehose und Bikini im Tagesgepäck dabei hatten. Und wirklich konnten wir an einer beruhigten Wasserstelle in die Saale steigen: Puh, war das kalt und erfrischend!

Später, auf der Orgelempore der Naumburger St.Wenzelkirche ging mir nur eine literarische Fiktion durch den Kopf. Wo war in dieser berühmten Orgel das Balghäuschen? Wo fand der trottelige Musikforscher Jakob Kemper Bach’s Perücke und seine verrutschte Aktentasche mit Bach’s bisher verlorenem ‚Jüngsten Gericht‘? In der beindruckenden Vorstellung der Hildebrandt-Orgel konnte ich mich in Gedanken nicht lösen von dieser literarischen Fiktion, die der Schriftsteller Robert Schneider 2OO7 in seinem Buch ‚Die Offenbarung‘ entworfen hatte. War hier das ‚missing link‘ zwischen H-Moll-Messe und ‚Musikalischem Opfer‘ in’s Balghäuschen der Orgel gerutscht? (vgl.meine Besprechung der ‚Offenbarung‘ im Blog). Immerhin hatten die Orgelbauer Silbermann und Hildebrandt 1746 mit Bach die Orgel geprüft und dabei Bach’s Schwiegersohn Altnikol eine nicht schmeichelhafte Rolle zugewiesen. Ein solch gewaltiges Opus von Bach, dass dem andächtigem Hörer Sünden vergibt? Musste das nicht verschwinden?

Hildebrand-Orgel in der St. Wenzelkirche in Naumburg

                     Hildebrand-Orgel in der St. Wenzelkirche in Naumburg

hildebrand-orgel-in-st-wenzel-naumburg

Anstrengend für mich ging es am 7. Tag weiter nach Leipzig (6O km). Zu Leipzig braucht der Bach-Freund nicht viel zu sagen. Doch das renovierte Schloss Wiederau lag auf der Strecke !! Das war genau mein Thema: ‚Angenehmes Wiederau, freue Dich in deinen Auen‘ (BWV 3Oa) ist eine belebende weltliche Kantate von Bach. 1737 zur Huldigung des Gutsherrn entstanden bringt sie m.Mg. im Rezitativ Nr.12 den höchsten Sopran-Ton der Bach-Literatur: ‚… soll dich kein BLITZ, kein Feuerstrahl …’ Wer von den Bach-Experten beweist mir das Gegenteil?

Cantata – BWV 30a – Angenehmes Wiederau, freue dich in deinen Auen!

Leipzig: vor der Stadt das Rittergut in Klein-Zschocher. Eine Tafel davor rühmt sich der Bauernkantate (BWV 212), doch keiner will die Ruine des Gutes wieder aufbauen.

Rittergut Klein-Zschocher bei Leipzig

                                                 Rittergut Klein-Zschocher bei Leipzig

Jetzt gab es nach den obligatorischen Besichtigungen für uns noch das aus Amerika zurückgekommenen Bach-Bild zur Aufnahme in die Mizlersche Sozietät zu begutachten. Dann gaben uns Anna und Mareike frei. Leider waren die Thomaner in den Schulferien.

Am 9. Tag ging die Fahrt nach Halle (4O km) beschaulich den Elster-Fluß entlang und ich fragte mich dabei andauernd, warum ein Treffen der beiden Musik-Giganten Bach und Händel nicht stattfinden konnten. Beide im Frühjahr 1685 geboren, doch so verschieden im gesellschaftlichem Umfeld, so zusammenklingend in ihrer Musik. Händel weilte mehrmals in seiner Geburtsstadt, Bach versuchte mehrmals in Halle ihn zu besuchen. Das wär eine STERNSTUNDE der Musikgeschichte geworden.

Das Händel-Haus in Halle zeigte sich ‚frisch in weiss‘ renoviert, einige Gassen weiter fanden wir dann das ‚Friedemann-Bach-Museum.

Die Fahrt am 1O. Tag von Halle nach Köthen (5O km) war dann nochmal eine Hitzeschlacht. Belohnt wurden wir aber zwischendurch vom Baden im Seebad Edderitz. Na-, welche Kantate passte für uns zum Entspannen nach dem Baden? Natürlich die Kaffekantate (BWV 211)

Und zuletzt Köthen 11. Tag. Hier war Bach als Hofkapellmeister in seiner wohl kreativsten Schaffenszeit angelangt. In seinem Freund, dem Fürsten Leopold, fand er seinen innigsten Förderer. Doch wie von mir bereits anfangs beschrieben. Traurig konnte er mit seinen Kindern nur noch zum Grab von Maria Barbara pilgern.

Gedenkstein für Maria-Barbara auf Altem Friedhof in Köthen (Sachsen-Anhalt)

             Gedenkstein für Maria-Barbara auf Altem Friedhof in Köthen (Sachsen-Anhalt)

Zur Trauerbewältigung schrieb er sich und uns die ergreifende CHACONNE.

III. Jetzt waren wir so froh und dankbar: alle unsere MitfahrerInnen hatten die hunderte kilometerlange PERLENKETTE des Bach-Gedenkens gut geschafft. Unsere Räder (darunter 6 e-bikes) hatten keinen ‚Platten’ und keiner ist gestürzt. Einmal, auf dem holprigen Kopfsteinpflaster vor Naumburg fiel meine Fahrradklingel klirrend zu Boden und war weg. Das war wohl mein materieller Tribut, dass ich alles gut bewältigt hatte.

IV. Zum Schluß meines Reisebericht möchte ich noch hinzufügen.

Auch ein älterer Radfahrer, der einigermaßen rüstig ist, kann eine solche Tour bewältigen. Auch werden von Anna und Mareike kürzere Touren angeboten. Mich und gewiss auch und alle anderen älteren Pedalisten hat die Tour nicht überanstrengt. Wir hielten jede Stunde zu einer kleine Pause an, Mareike und Anna kümmerten sich um kleine Problemchen. Auch 3 Assistentinnen und die Eltern von Mareike waren immer zur Stelle und halfen z.B.mit dem Gepäcktransport und den Anmeldungen aus. Wir logierten in guten Hotels.

Einmal, mitten im Wald stoppten wir auf einer Wegekreuzung, um zu singen. So tankten wir Kraft, leerten die stärkenden Lunch-Paketen und sangen Choräle aus der Johannes-Passion und dem Weihnachts-Oratorium, der Bach-Mottete ‚Jesu meine Freude‘ (BWV 227). Denn wie heißt es da treffend:

‚Trotz, trotz dem alten Drachen, trotz, trotz!

Video: Calmus-Ensemble – Motette BWV 227 – „Trotz dem alten Drachen“

Für mich heisst dies: Trotz Pauschalreisen, trotz Billigflügen, trotz Kurztripps in Metropolen, trotz unserer Reiseindustrie, trotz mancher Trägheit bleibt so eine körperlich dosierte und musikalisch anspruchsvolle Reise der Renner und eine tief anhaltende körperliche und geistige Erholung vom Stress des Alltags.

Ihr und Euer ADAMO

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Link zum Zeitungsartikel über unseren Besuch in Weißenfels:
http://www.mz-web.de/weissenfels/auf-den-spuren-von-johann-sebastian-bach-bach-by-bike-teilnehmer-machen-halt-in-weissenfels,20641108,31412570.html

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Eine Vorabinformation zu „BACH BY BIKE“ in

Volkers Klassikseiten veröffentlicht am 30.01.2015

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Eine Presseartikel von crescendo „Auf den Spuren von J.S. Bach in Leipzig“


Die Bach-Stadt Leipzig
10. März 2015

leipzig-c-michael-bader

(Foto: Michael Bader)

Mit Peter Wollny, dem Direktor des Bach-Archivs, auf den Spuren des großen Johann Sebastian.

Manchmal, an heißen Sommertagen etwa, wenn er seine Bürofenster zum Thomaskirchhof hinaus öffnet, muss Peter Wollny über die Menschen schmunzeln, die dem wichtigsten Leipziger der Welt dort ihre Referenz erweisen. Laienchöre aus Fernost und Flötenensembles der hiesigen Musikschule stehen dann zu Füßen des Bach-Denkmals und jauchzen und trällern, dass an Arbeit kaum zu denken ist. Arbeiten aber muss Wollny, denn viel ist noch zu tun, um Licht in das Leben eben dieses Johann Sebastian Bachs zu bringen, über den auch 265 Jahre nach seinem Tod viel zu wenig bekannt ist.

Zum ganzen Artikel den Link anklicken..!!

http://www.crescendo.de/die-bach-stadt-leipzig-1000007613/

Grüße

Volker

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J.S. Bach-Büste in Weimar

Wo bleiben in Weimar die Spuren auf Johann Sebastian Bach, tut die Stadt zu wenig für das überragende Kulturerbe


Liebe Bachfreunde !

Aufgerüttelt durch einen Zeitungsartikel in der „Thüringer Allgemeine“ vom 25.10.2012 möchte ich auf einen interessanten Zeitungs-Beitrag hinweisen. In einem Artikel von zwei ehemaligen Detmolder Musikstudentinnen wurde eine herbe Kritik an die Stadt Weimar gerichtet.

Unternimmt die Stadt Weimar finanziell zu wenig, um das großartige Erbe von „Johann Sebastian Bach“ – (J. S. Bach lebte dort 1703 und 1708-1717) – als ein überragendes Kulturerbe zu pflegen?

Schon öfters besuchten wir Weimar dabei ist uns immer wieder aufgefallen, dass wohl nur für Schiller & Goethe von der Stadt etwas gepflegt und unterhalten wird. Spuren von J.S. Bach sind so gut wie keine zu finden. Abseits des Marktplatzes in einer versteckten Nische ist eine J.S. Bach-Büste bei Wohlwollen zu sehen sowie eine kleine Gedenktafel am ehemaligen Wohnhaus, das mittlerweile abgerissen ist, das wars.

Gedenktafel J.S. Bach in Weimar

                                                     Gedenktafel J.S. Bach in Weimar

Hier sollten die Thüringer und Bürger der Stadt Weimar etwas Unternehmen, diesen Missstand zu beheben. Eine bundesweite Bach-Aktion könnte dabei Unterstützung erfahren.

Wir Besucher von Weimar wollen nicht nur die Spuren von Schiller, Goethe und Liszt entdecken, sondern auch die Spuren vom großen Barock-Komponisten

„Johann Sebastian Bach“

in einem würdigen Rahmen präsentiert wissen.

Bachstadt Ohrdruf

Bachstadt Ohrdruf. Eine Tafel am Michaelisturm                erinnert an J.S. Bach.

Sicherlich hat sich das rührige

Bach-Projekt

in Weimar das zu Herzen genommen, doch geschehen ist bis heute so gut wie nichts, leider..!!

Viele kleine Ortschaften in Thüringen (z.B. Wechmar, Ohrdruf, Dornheim) haben mit einer großartigen Bach-Pflege Weimar den Rang abgelaufen und das mit begrenzten finanziellen Möglichkeiten.

Hier der Auszug aus dem Artikel der TLZ:

„Weimar tut zu wenig für Bach-Erbe“

Umso enttäuschender sei es, wie Weimar, wo sich Bach immerhin von 1708 bis 1717 aufhielt, mit diesem Erbe umgeht: „Es gibt zwar einen sehr rührigen Verein, der sich den Wiederaufbau des Bachhauses zum Ziel gesetzt hat, aber die Stadt selbst tut zu wenig.“ Doch das ist auch schon fast die einzige Negativ-Erfahrung, die beide auf ihrer Radtour sammelten. Mareike Neumann: „Grundsätzlich bietet der Weg eine ungemein inspirierende Kombination aus Natur und Kultur auf den Spuren Bachs – als richtige Themenroute ausgewiesen, könnte er noch viel mehr Touristen anlocken.“

Stammhaus der Bache in Wechmar

                                              Stammhaus der Bache in Wechmar

 Den beiden Musikerinnen schwebt deshalb zweierlei vor: Zum einen knüpfen sie fleißig Kontakte zu Thüringer Touristikern und Bach-Enthusiasten, damit der Weg als Marke entwickelt wird – optisch wäre das zum Beispiel mit dem berühmten Bach-Siegel oder einemBach-Porträt möglich. Zum anderen konzipieren sie einen Wanderführer, der gut in den Lenkertaschen-Kartenhalter passen und von Hinweisen zur Anreise sowie Schwierigkeitsgrad und Wegbeschaffenheit bis hin zu Übernachtungsmöglichkeiten alles auflisten soll, was Radwanderer interessiert.

Trauungs-Kirche J.S. Bach- St. Bartholomäi in Dornheim

Trauungs-Kirche J.S. Bach- St. Bartholomäi in Dornheim

 Mit dem Dreilindenverlag Berlin haben sie auch schon einen Verlag gefunden, der das Vorhaben unterstützt. „Am schönsten wäre es natürlich, wenn der Radweg schon offiziell ausgewiesen wäre, wenn das Buch erscheint“, meint Anna-Luise Oppelt. Wer sich auf die Route einlasse, dürfe sich auf viele Entdeckungen freuen. Mareike Neumann: „Da ist zum einen die reizvolle Landschaft, zum anderen der Gedanke: Ah, hier war es also, dass Bachdiese oder jene Kantate schrieb. Das ist faszinierend.“ Und – wie die Musikerinnen finden – auch ausbaufähig: So sei denkbar, dass Smartphone-Besitzer über eine App jeweils die Kompositionen hören können, die Bach am jeweiligen Standort schuf. Eine schöne Idee: en passant zum Bach-Spezialisten werden, während man in die Pedale tritt und sich den Wind um die Nase wehen lässt…

>>> Hier geht es zum ganzen Artikel der TLZ <<<

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Herzliche Grüße

Volker