Mein Abend-Tagebuch der ‘Bach by bike’ Reise vom 03.07.-12.7.2021 – der fünfte Tag Ankunft in Arnstadt am 07.07.2021

Wir, die ‘Bach by bike’–Gruppe!“
Mein Abend-Tagebuch der ‘Bach by bike’ Reise


Foto-Impressionen


Der 5.Tag: (7.7.21). Von Ohrdruf in herrlicher Waldfahrt, doch auch als gesicherte Kolonne nach Arnstadt (ca. 38 km)
Bachliebhaber in aller Welt denken an die schreckliche Nacht um Schloss Ehrenstein in Ohrdruf. Im November 2013 zerstörte ein Dachstuhlbrand dieses Schloß, das gerade frisch renoviert war.


Heute radle ich wieder entspannt durch den Park. Ich merke, dass die Instandsetzung des einst verbrannten Schlosses gut vorangeht. Die mit Kupfer verkleidete Haube des Schlossturms funkelt und glänzt von Weitem. Hier im Ort ist der junge Bach zur Schule gegangen. Als Waisenkind lebte er in der Familie seines älteren Bruders Johann Christoph. Glückliche Umstände ermöglichten es dem jungen Sebastian, eine gute Ausbildung zu bekommen. Der Bruder führte den jungen Basti in den Tonsatz ein. Kantor Elias Herda lernte dem Basti das Orgelspielen, Superintendent Kromaers Predigten schenkten Basti Wissen und Ideen. Aber die genetischen Grundlagen zur Meisterschaft bekam Bach von Geburt an geschenkt. Die mittelalterliche Bibliothek im Turm der Michaelskirche bezeugt all diese Einflüsse.


Die Bachstadt Arnstadt erreichten wir in vorsichtiger Kolonnenfahrt, d.h. hinter uns sicherte unser warnblickendes Begleitfahrzeug mit Carlotta am Steuer unseren Fahrrad-Pulk vor dem rasenden Verkehr der Bundesstraße von Crawinkel bis Arnstadt.
Angekommen in Arnstadt logierten wir in dem alten und knarrenden Gasthaus ‚Goldene Henne’ mit Sicht auf das mittelalterliche Riedtor. Eine sachkundige Stadtführerin führte uns zum Bachhaus Kohlgasse 7. Hier muss der 18 jährige Bach aus und eingegangen sein.

Dann trafen wir uns mit dem Organisten – Kantor Jörg Reddin zu Orgelkonzerten. Frühe Orgelwerke von ‚unserem Basti‘ erklangen. Zunächst in der frühgotischen Liebfauenkirche. Wir wandelten dann aber in die berühmte Bachkirche am Markt und tauchten ein in die ‘Orgelwelt’ von Bach
Das anschließenden Abendessen draußen an einem herrlichem Sommerabend beendete diesen Tag. Von Kantor Jörg Reddin konnten wir viel davon hören, wie Arnstadt sein Bach-Erbe lebendig hält.

Noch einmal in der beginnenden Nacht radelte ich dann vom Markt herunter in meine Logie zum Wirtshaus ‘Goldenen Henne’. Die Treppen knarrten, doch ich konnte gut schlafen.
Gute Nacht.
Adamo
P.S.
Ein Video mit Textangabe und Noten von der Gruppe „Bach by Bike“ auf Facebook von Wolfgang Adam veröffentlicht wird auch hier zu sehen sein.

Da zu das passende Canon Video:










Zuletzt strampelten und auch schoben wir die letzten 10 km zu unserer Übernachtung nach Ohrdruf. Eine deftig dampfende frisch gekochte Regionalspezialität lies uns alle Regen-Schmerzen des Tages vergessen. Natürlich, denn es gab Thüringer Klöße mit reichlich Rotkraut und Wildgulasch.


In Eisenach ging der junge Bach zur Latein-Schule, heute noch Gymnasium. Hier hörten wir im stimmungsvollen Innenhof vom Onkel des kleinen Sebastian seine nach Texten aus dem Hohelied komponierte ‚harmlos amouröse’ Motette ‚Meine Freundin, du bist schön!’. Sie führte uns in die barocken Familientreffen des Bach-Clans ein. Denn, wie wir noch bei unserem Besuch in Arnstadt hören werden (7.7.), legten die ‘Bache’ großen Wert auf ihre jährlichen Familientreffen mit deftigem feiern.. Auch ein Blick in den an der Stadtmauer gelegenen alten Stadtfriedhof belegt, dass hier in mehreren Generation ‚Bache‘ als Mütter, Stadtpfeiffer und Cantoren begraben sind und im Leben miteinander versippt waren.
















