Ein großartiger Konzertabend im Palau de la Musica am 1. Mai 2018, mit Kompositionen von den Barock-Genies: J.S. Bach und G.F. Händel!

Palau de la Musica Catalana in Barcelona
So ein Programm wird nicht oft angeboten, dass Kompositionen von J.S. Bach (1685-1750) und G.F. Händel (1685-1759) gegenübergestellt werden. Kantaten von Johann Sebastian Bach und profane Orgelwerke von Georg Friedrich Händel.

Juan de la Rubia – Orgel
Ein erster Höhepunkt zu Beginn. Aus der Kantate BWV 35, Satz 1a, wurde die Sinfonia: „Geist und Seele wird verwirret“ gespielt. Das Freiburger Barockorchester und ein großartiger spanischer Organist am Orgel-Positiv, Juan de la Rubia, verzauberten die Besucher mit einer herrlichen Barockmusik.

Matthias Goerne (Bass) und Katharina Arfken (Oboe)
Nachfolgend erklang die Bach-Kantate BWV 56 „Ich will den Kreuzstab gerne tragen“. Diese Kantate für Solo-Bass wurde von Matthias Goerne (Bass) stimmlich nicht überzeugend gesungen. Bemängeln muss man bei ihm die kaum verständliche Aussprache und ein fehlendes Stimmvolumen in den tiefen Lagen. Wunderbar die Instrumentale Interpretation durch das Freiburger Barockorchester unter der Leitung von Gottfried von der Goltz als 1. Violonist.

Von links: Katharina Arfken (Oboe) und Matthias Goerne (Bass)
In der Bach-Kantate, BWV 82 „Ich habe genug“ überzeugte Katharina Arfken mit der Oboe mit einem betörenden Klang. Bach schrieb die Kantate in seinem vierten Jahr in Leipzig für das Fest Mariä Reinigung. Der erste Satz, eine Arie, beginnt mit einer ausdrucksvollen Melodie der obligaten Oboe, die von der Singstimme auf die Worte „Ich habe genug“ übernommen wird. Die zentrale Arie „Schlummert ein, ihr matten Augen“ ist als Schlummerarie bekannt. Diese Kantate erfreut sich großer Beliebtheit und ist von Bachs Kirchenkantaten am häufigsten aufgenommen worden. *) +)
In zwei Orgelwerken von Georg Friedrich Händel, Concerto Grosso HW 330 und im Orgelkonzert (Nr. 13) F-dur HWV 295 „Der Kuckuck und die Nachtigall“ – überzeugte das Freiburger Barockorchester und der Organist Julian de la Rubia mit einer wunderbaren klanglichen Einheit und Wiedergabe des Barock.
Video: G.F. Händel – Orgel-Konzert F-dur Der Kuckuck und die Nachtigall – HWV 295
Es war ein sehr beeindruckendes Konzert, den geistigen Inhalt in den Kantaten von J.S. Bach aufzunehmen und zu genießen. Andererseits verzückten die profanen Orgelwerke von G. F. Händel. Auf jeden Fall war es interessant, die Vielfalt der Stile zwischen zwei schillernden Zeitgenossen zu hören. Es gab viele Momente von großer klanglicher Schönheit die den Hörer an diesem Abend faszinierte.
Ein eigenes Kapitel verdient die Interpretationen von dem spanischen Organisten Juan de la Rubia, Titularorganist der Sagrada Família und ein international anerkannter Organist, der mit seinen virtuosen Auftritten der ersten Sinfonien der Kantate „Geist und Seele, wird verwirrt“ und „Concerto de orgel en F – Dur“ von Händel der große Star des Konzertes wurde,
Riesiger Applaus war der verdiente Lohn für das überragende Freiburger Barockorchester, und für den heimischen Organisten.
*) +) Kunstinstallation – BWV 82 „Ich habe genug“
Im Jahr 2005 schuf Prof. Alexandra Ranner die Installation BWV 82 „Ich habe genug“. Es handelt sich um ein kleines Haus, neben dem eine Peitschenlaterne steht. Durch ein Fenster in dem Gebäude ist ein Videofilm zu sehen, in dem ein in einem Fluss treibender körperloser Kopf die Bach-Kantate „Ich habe genug“ singt.
Die Installation, die zunächst in Berlin zu sehen war, wurde vom Herforder Unternehmer Heiner Wemhöner angekauft und stand seit Oktober 2015 auf seinem Grundstück an der Lockhauser Straße in Herford. Seit Oktober 2017 steht sie in der Herforder Innenstadt an der Petersilienstraße gegenüber vom Frühherrenhaus auf dem Grundstück der Johanniskirche in Herford. Der Videofilm ist dort täglich von 16 Uhr bis 21 Uhr, während der Winterzeit von 15 Uhr bis 20 Uhr zu sehen.
Video: J.S. Bach – Sinfonia Satz 2 aus dem BWV 35 „Geist und Seele wird verwirret“
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