Weiterhin stelle ich für jeden Sonntag / Feiertag im Kirchenjahr für die Besucher von
„Volkers Klassikseiten J.S. Bach“
eine Hör- oder Sehprobe, Radio-Programme mit Bach-Kantaten und eine „Bach-Kantaten-Beschreibung“ für den entsprechenden Sonntag-Feiertag im Kirchenjahr zur Verfügung.
Die Osterzeit beginnt mit dem Ostermorgen und endet 50 Tage später mit Pfingsten. Diese Zeitspanne wurde schon von den Juden beobachtet, das Fest Pentekost (griechisch = der „Fünfzigste“) wird auch vom Volk Israel gefeiert. Die Christen übernahmen diese Zeitspanne als besondere Festzeit bereits im 2. Jahrhundert, vielleicht sogar früher (dass das Osterfest selbst schon in der frühesten Christenheit gefeiert wurde, belegt 1. Kor 5, 7-8). In dieser Zeit der 50 Tage wurde zunächst besonders die Überwindung des Todes, den Christus am Kreuz erlitt, zum Gegenstand der Betrachtung gemacht. Später verlor die Betrachtung des Todes immer mehr an Bedeutung, und die Zeit wurde mehr und mehr zum Fest der Erhöhung Christi, also eigentlich seiner Himmelfahrt, umgewandelt.
Am Ostersonntag freuen wir uns über die Auferstehung Jesu von den Toten. Er ist der Erstling der Auferstehung, dem wir nachfolgen werden, wenn er kommen wird. Aber die Auferweckung gibt uns nicht nur Hoffnung für die Zukunft – auch heute, in unserer Welt, können wir nicht schweigen von unserer Freude und beten, dass das Evangelium unter uns wirksam werde und diese Welt verändere.
Der Wochenspruch:
Christus spricht: Ich war tot, und siehe, ich bin lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit und habe die Schlüssel des Todes und der Hölle. (Offb 1, 18)
Der Ostermontag nimmt Bezug auf die Ereignisse unmittelbar nach der Auferstehung. Die Reaktion der Jünger und die ersten Erscheinungen Jesu stehen nun im Mittellpunkt, wobei auch die Konsequenzen der Auferstehung schon deutlich werden.
Am Ostermontag hören wir die Geschichte von den Emmausjüngern und erfahren, dass Jesus auch unerkannt unter uns ist und wirkt. So können wir getrost alle Zweifel in Gottes Hand legen, brauchen sie aber auch nicht zu verschweigen, weil wir wissen, dass Gott uns zur rechten Zeit das Verstehen schenkt.
Im Mittelalter entwickelte sich aus dem ursprünglichen Triduum ein separates Ostertriduum, das die ersten drei Tage der Osteroktav von der restlichen Feierwoche abhob. Später wurde dieser arbeitsfreie Zeitraum verkürzt, bis nur noch der Ostermontagals gesetzlicher Feiertag erhalten blieb.
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R a d i o – Sender in Deutschland mit Bach-Kantaten
Neue Sendezeit und Titel: Oster-Sonntagum 20:00 Uhr bis 22:00 Uhr
Ostervesper aus dem Kölner Dom
„Auferstanden ist der Herr“
DOMRADIO.DE überträgt am Ostersonntag die Vesper aus dem Kölner Dom. Offiziant ist Domvikar Tobias Hopmann.
Die musikalische Gestaltung liegt bei Ulrich Brüggemann, Orgel, und dem Vokalensemble Kölner Dom unter der Leitung von Domkapellmeister Eberhard Metternich.
Der Chor singt Motetten von Williym Byrd und Josef Rheinberger.
Das Vokalensemble Kölner Dom ist der Kammerchor der Kölner Dommusik, er wurde 1996 von Domkapellmeister Eberhard Metternich gegründet und wird bis heute von ihm geleitet.
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Domradio Köln
Sendung: „Musica“ am Oster-Montagum 20:00 Uhr bis 22:00 Uhr
Weiterhin stelle ich für jeden Sonntag / Feiertag im Kirchenjahr für die Besucher von
„Volkers Klassikseiten J.S. Bach“
eine Hör- oder Sehprobe, Radio-Programme mit Bach-Kantaten und eine „Bach-Kantaten-Beschreibung“ für den entsprechenden Sonntag-Feiertag im Kirchenjahr zur Verfügung.
Die Osterzeit beginnt mit dem Ostermorgen und endet 50 Tage später mit Pfingsten. Diese Zeitspanne wurde schon von den Juden beobachtet, das Fest Pentekost (griechisch = der „Fünfzigste“) wird auch vom Volk Israel gefeiert. Die Christen übernahmen diese Zeitspanne als besondere Festzeit bereits im 2. Jahrhundert, vielleicht sogar früher (dass das Osterfest selbst schon in der frühesten Christenheit gefeiert wurde, belegt 1. Kor 5, 7-8). In dieser Zeit der 50 Tage wurde zunächst besonders die Überwindung des Todes, den Christus am Kreuz erlitt, zum Gegenstand der Betrachtung gemacht. Später verlor die Betrachtung des Todes immer mehr an Bedeutung, und die Zeit wurde mehr und mehr zum Fest der Erhöhung Christi, also eigentlich seiner Himmelfahrt, umgewandelt.
Am Ostersonntag freuen wir uns über die Auferstehung Jesu von den Toten. Er ist der Erstling der Auferstehung, dem wir nachfolgen werden, wenn er kommen wird. Aber die Auferweckung gibt uns nicht nur Hoffnung für die Zukunft – auch heute, in unserer Welt, können wir nicht schweigen von unserer Freude und beten, dass das Evangelium unter uns wirksam werde und diese Welt verändere.
Der Wochenspruch:
Christus spricht: Ich war tot, und siehe, ich bin lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit und habe die Schlüssel des Todes und der Hölle. (Offb 1, 18)
Der Ostermontagnimmt Bezug auf die Ereignisse unmittelbar nach der Auferstehung. Die Reaktion der Jünger und die ersten Erscheinungen Jesu stehen nun im Mittellpunkt, wobei auch die Konsequenzen der Auferstehung schon deutlich werden.
Am Ostermontag hören wir die Geschichte von den Emmausjüngern und erfahren, dass Jesus auch unerkannt unter uns ist und wirkt. So können wir getrost alle Zweifel in Gottes Hand legen, brauchen sie aber auch nicht zu verschweigen, weil wir wissen, dass Gott uns zur rechten Zeit das Verstehen schenkt.
Im Mittelalter entwickelte sich aus dem ursprünglichen Triduum ein separates Ostertriduum, das die ersten drei Tage der Osteroktav von der restlichen Feierwoche abhob. Später wurde dieser arbeitsfreie Zeitraum verkürzt, bis nur noch der Ostermontagals gesetzlicher Feiertag erhalten blieb.
Kantaten für Ostersonntag, Ostermontag und Osterdienstag
Aufführungs-Ort: Georgenkirche, Eisenach am 23. bis 25. April 2000
Besprechung der Kantate BWV 31
Auf eine spirituelle Reise anderer Art begibt sich Bach in seiner zweiten uns erhaltenen Kantate für den Ostersonntag, die er am Hof des Herzogs in Weimar komponierte, als er gerade dreißig geworden war,
BWV 31 „Der Himmel lacht! Die Erde jubilieret“. Sie beginnt mit einer festlichen Sonate für drei Instrumental-‚Chöre’ mit Blechbläsern, Rohrblattinstrumenten und Streichern und schwillt zu einem Chorgesang an, der den Himmel lachen und die Menschen über die Auferstehung Christi jubilieren lässt. Der fünfstimmige Chorsatz, die schwungvollen Tanzrhythmen und der strahlende Klang der Trompete, der ihm Konturen gibt, sehen dem ‚Gloria’ der h-moll-Messe auch dann noch freudig entgegen, als das Tempo langsamer wird und die Blechbläser verstummen, während der Text von Christi Auferstehung spricht.
Dieses Werk gehört zu den wenigen Kantaten aus der Weimarer Zeit (neben BWV 21, 63 und 172), deren Umfang und Orchestrierung einen anderen Aufführungsort vermuten lassen als die ‚Himmelsburg’, wie die Schlosskirche genannt wurde, mit ihrer winzigen Musikempore, die für ihr übliches, acht Sänger und fünf Instrumentalisten umfassendes Ensemble bestens geeignet war. Offensichtlich zog es die Familie des Herzogs vor, von Zeit zu Zeit in der Stadtkirche St. Peter und Paul den Nachmittagsgottesdienst zu besuchen (aus politischen Gründen, weil ihnen der Pfarrer besser zusagte oder einfach weil sie die Abwechslung liebten?). Der Organist der Stadtkirche war Bachs Halbvetter Johann Gottfried Walther, und die Möglichkeit, bei solch festlichen Gelegenheiten die Stadtpfeifer einzubeziehen, vielleicht in den Ecksätzen dieser herrlichen Kantate, muss Bach fasziniert haben, da sie eine zweistufige Aufführung zuließ, bei der sich die Hofkapelle auf die drei intim-persönlichen Arien beschränkte. Diese gipfeln in dem Abschieds- und Wiegenlied ‚Letzte Stunde’, für Sopran und Oboe d’amore, während die hohen Streicher ohne begleitenden Text Nikolaus Hermans Sterbechoral ‚Wenn mein Stündlein vorhanden ist’ anstimmen.
Der Hörer erfährt, wie Himmel und Erde lachen und jubilieren (Nr. 1 und 2), er wird aufgefordert, an Christi Auferstehung (Nr. 3) und seinem Sieg am Kreuz (Nr. 4) teilzuhaben und‚ den neuen Lebenslauf anzutreten’, um dem Zugriff der Sünde zu entkommen (Nr. 5) und den alten Adam ‚verwesen’ zu lassen (Nr. 6), er wird der in Aussicht stehenden Vereinigung mit Christus versichert (Nr. 7) und bittet, in der Vorfreude auf die letzte Stunde, den ‚Engeln ähnlich zu sein’ (Nr. 8), ein Gebet, das als abschließender Choral (Nr. 9) mit aufstrebendem Trompetendiskant in einem transzendent verklärten Satz noch einmal wiederkehrt.
BWV 6 – Bleib bei uns, denn es will Abend werden /
Gardiner Pilgrimage CD 128 Vol. 22 – CD 2
BWV 31 – Der Himmel lacht! die Erde jubilieret /
Gardiner Pilgrimage CD 128 Vol. 22 – CD 1
BWV 66 – Erfreut euch, ihr Herzen /
Gardiner Pilgrimage CD 128 Vol. 22 – CD 2
BWV 134 – Ein Herz, das seinen Jesum lebend weiß /
Gardiner Pilgrimage CD 128 Vol. 22 – CD 2
BWV 145 – Ich lebe, mein Herze, zu deinem Ergötzen /
Gardiner Pilgrimage CD 128 Vol. 22 – CD 2
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Bachfest Leipzig 2017 vom 09.06 – 18.06.2017
Das Bachfest 2017 steht unter dem Motto
“EIN SCHÖN NEW LIED” – MUSIK UND REFORMATION
Martin Luther sah in „Frau Musica“ eine göttliche Kunst, da sie den Teufeln zuwider sei. Entsprechend stellte er die Musik in eine Reihe mit der Theologie, erhob das deutschsprachige geistliche Lied zu einem festen Bestandteil des reformatorischen Programms und hielt ließ es Eingang in den Gottesdienst finden. Häufig als „schöne newe Lieder“ betitelt, verbreitete sich das neue reformatorische Liedrepertoire rasant….
Der Ticketverkauf für das Bachfest Leipzig 2017 beginnt seit dem 14. Oktober 2016.
♪ Cantata BWV 4, „Christ lag in Todesbanden“ (Mühlhausen, 1707/1708)
i. Sinfonia: strings and continuo
ii. Versus 1 (chorus): „Christ lag in Todes Banden“
iii. Versus 2 (soprano, alto): „Den Tod niemand zwingen kunnt“
iv. Versus 3 (tenor): „Jesus Christus, Gottes Sohn“
v. Versus 4 (chorus): „Es war ein wunderlicher Krieg“
vi. Versus 5 (bass): „Hier ist das rechte Osterlamm“
vii. Versus 6 (soprano, tenor): „So feiern wir das hohe Fest“
viii. Versus 7 (chorus): „Wir essen und leben wohl“
Das Abendmahl des italienischen Malers Leonardo da Vinci ist eines der berühmtesten Wandgemälde der Welt. Das in der Seccotechnik ausgeführte Werk wurde in den Jahren 1494 bis 1498 im Auftrag des Mailänder Herzogs Ludovico Sforza geschaffen.
Liebe Bach-Freunde/innen !
Eine Übersicht der Bach-Kantaten zum aktuellen Sonntag im Kirchenjahr steht zum Download bereit:
Weiterhin stelle ich für jeden Sonntag / Feiertag im Kirchenjahr für die Besucher von
„Volkers Klassikseiten J.S. Bach“
eine Hör- oder Sehprobe, Radio-Programme mit Bach-Kantaten und eine „Bach-Kantaten-Beschreibung“ für den entsprechenden Sonntag-Feiertag im Kirchenjahr zur Verfügung.
Die Osterzeit beginnt mit dem Ostermorgen und endet 50 Tage später mit Pfingsten. Diese Zeitspanne wurde schon von den Juden beobachtet, das Fest Pentekost (griechisch = der „Fünfzigste“) wird auch vom Volk Israel gefeiert. Die Christen übernahmen diese Zeitspanne als besondere Festzeit bereits im 2. Jahrhundert, vielleicht sogar früher (dass das Osterfest selbst schon in der frühesten Christenheit gefeiert wurde, belegt 1. Kor 5, 7-8). In dieser Zeit der 50 Tage wurde zunächst besonders die Überwindung des Todes, den Christus am Kreuz erlitt, zum Gegenstand der Betrachtung gemacht. Später verlor die Betrachtung des Todes immer mehr an Bedeutung, und die Zeit wurde mehr und mehr zum Fest der Erhöhung Christi, also eigentlich seiner Himmelfahrt, umgewandelt.
Am Ostersonntag freuen wir uns über die Auferstehung Jesu von den Toten. Er ist der Erstling der Auferstehung, dem wir nachfolgen werden, wenn er kommen wird. Aber die Auferweckung gibt uns nicht nur Hoffnung für die Zukunft – auch heute, in unserer Welt, können wir nicht schweigen von unserer Freude und beten, dass das Evangelium unter uns wirksam werde und diese Welt verändere.
Der Wochenspruch:
Christus spricht: Ich war tot, und siehe, ich bin lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit und habe die Schlüssel des Todes und der Hölle. (Offb 1, 18)
Der Ostermontagnimmt Bezug auf die Ereignisse unmittelbar nach der Auferstehung. Die Reaktion der Jünger und die ersten Erscheinungen Jesu stehen nun im Mittellpunkt, wobei auch die Konsequenzen der Auferstehung schon deutlich werden.
Am Ostermontag hören wir die Geschichte von den Emmausjüngern und erfahren, dass Jesus auch unerkannt unter uns ist und wirkt. So können wir getrost alle Zweifel in Gottes Hand legen, brauchen sie aber auch nicht zu verschweigen, weil wir wissen, dass Gott uns zur rechten Zeit das Verstehen schenkt.
Im Mittelalter entwickelte sich aus dem ursprünglichen Triduum ein separates Ostertriduum, das die ersten drei Tage der Osteroktav von der restlichen Feierwoche abhob. Später wurde dieser arbeitsfreie Zeitraum verkürzt, bis nur noch der Ostermontagals gesetzlicher Feiertag erhalten blieb.
Gedenktafel Jan Dismas Zelenka – am Wohnhaus in Dresden
Jan Dismas Zelenka (1679-1745)
Jan Dismas Zelenka (* getauft 16. Oktober 1679 in Launiowitz, heute Louňovice pod Blaníkem, in Böhmen; † 23. Dezember 1745 in Dresden; eigentlich Jan Lukáš Zelenka) war ein Barockkomponist böhmischer Herkunft.
Jan Dismas Zelenka war Sohn eines tschechischen Dorflehrers und Organisten und wurde am Prager Jesuitenkolleg ausgebildet. Im Jahr 1710 trat er eine Stelle als Violonist bzw. Kontrabassist am sächsischen Hof in Dresden an. Zwischen 1716 und 1719 reiste er nach Wien, wo er bei Johann Joseph Fux studierte. Ein vielfach vermuteter Aufenthalt in Italien, wo er Antonio Lotti und Alessandro Scarlatti getroffen haben soll, ist nicht belegt. Nach dem Tod des Dresdner Kapellmeisters Johann David Heinichen, den er während dessen Krankheit bereits vertreten hatte, bewarb er sich bei Kurfürst Friedrich August II. als dessen Nachfolger, unterlag jedoch Johann Adolf Hasse. 1733 wurde er lediglich zum Hofkomponisten und 1735 zum „Kirchen-Compositeur“ ernannt und er blieb, mit Ausnahme gelegentlicher Reisen nach Prag bis zu seinem Tod im Jahr 1745 in Dresden. Sein Grab auf dem Alten Katholischen Friedhof in Dresden ist nicht erhalten. Seit 1996 erinnert auf dem Friedhof eine Gedenkstelle an ihn.
Ob sich J.S. Bach und Jan Dismas Zelenka in Dresden jemals begegnet sind ist unbekannt schätzten sich gegenseitig aber sehr………
Kantaten für Ostersonntag, Ostermontag und Osterdienstag
Aufführungs-Ort: Georgenkirche, Eisenach am 23. bis 25. April 2000
Besprechung der Kantate BWV 31
Auf eine spirituelle Reise anderer Art begibt sich Bach in seiner zweiten uns erhaltenen Kantate für den Ostersonntag, die er am Hof des Herzogs in Weimar komponierte, als er gerade dreißig geworden war,
BWV 31 „Der Himmel lacht! Die Erde jubilieret“. Sie beginnt mit einer festlichen Sonate für drei Instrumental-‚Chöre’ mit Blechbläsern, Rohrblattinstrumenten und Streichern und schwillt zu einem Chorgesang an, der den Himmel lachen und die Menschen über die Auferstehung Christi jubilieren lässt. Der fünfstimmige Chorsatz, die schwungvollen Tanzrhythmen und der strahlende Klang der Trompete, der ihm Konturen gibt, sehen dem ‚Gloria’ der h-moll-Messe auch dann noch freudig entgegen, als das Tempo langsamer wird und die Blechbläser verstummen, während der Text von Christi Auferstehung spricht.
Dieses Werk gehört zu den wenigen Kantaten aus der Weimarer Zeit (neben BWV 21, 63 und 172), deren Umfang und Orchestrierung einen anderen Aufführungsort vermuten lassen als die ‚Himmelsburg’, wie die Schlosskirche genannt wurde, mit ihrer winzigen Musikempore, die für ihr übliches, acht Sänger und fünf Instrumentalisten umfassendes Ensemble bestens geeignet war. Offensichtlich zog es die Familie des Herzogs vor, von Zeit zu Zeit in der Stadtkirche St. Peter und Paul den Nachmittagsgottesdienst zu besuchen (aus politischen Gründen, weil ihnen der Pfarrer besser zusagte oder einfach weil sie die Abwechslung liebten?). Der Organist der Stadtkirche war Bachs Halbvetter Johann Gottfried Walther, und die Möglichkeit, bei solch festlichen Gelegenheiten die Stadtpfeifer einzubeziehen, vielleicht in den Ecksätzen dieser herrlichen Kantate, muss Bach fasziniert haben, da sie eine zweistufige Aufführung zuließ, bei der sich die Hofkapelle auf die drei intim-persönlichen Arien beschränkte. Diese gipfeln in dem Abschieds- und Wiegenlied ‚Letzte Stunde’, für Sopran und Oboe d’amore, während die hohen Streicher ohne begleitenden Text Nikolaus Hermans Sterbechoral ‚Wenn mein Stündlein vorhanden ist’ anstimmen.
Der Hörer erfährt, wie Himmel und Erde lachen und jubilieren (Nr. 1 und 2), er wird aufgefordert, an Christi Auferstehung (Nr. 3) und seinem Sieg am Kreuz (Nr. 4) teilzuhaben und‚ den neuen Lebenslauf anzutreten’, um dem Zugriff der Sünde zu entkommen (Nr. 5) und den alten Adam ‚verwesen’ zu lassen (Nr. 6), er wird der in Aussicht stehenden Vereinigung mit Christus versichert (Nr. 7) und bittet, in der Vorfreude auf die letzte Stunde, den ‚Engeln ähnlich zu sein’ (Nr. 8), ein Gebet, das als abschließender Choral (Nr. 9) mit aufstrebendem Trompetendiskant in einem transzendent verklärten Satz noch einmal wiederkehrt.
Christian Tetzlaff, Martin Stadtfeld und das Klenke-Quartett werden das Programm mit außergewöhnlichen Kammermusikbeiträgen bereichern. Unter dem Motto »nichts als Meisterstücke« erklingen,besonders am »Kantatentag«, zahlreiche Kantaten aus Bachs erstem Leipziger Kantatenjahrgang in chronologischer Abfolge.
Der Ticketverkauf für das Bachfest Leipzig 2016 beginnt am 15. Oktober 2015.
“Ich steh mit einem Fuß im Grabe” für Alt, Tenor und Bass, Vokalensemble, Blockflöte, Streicher und Basso continuo. Vierter Satz Aria, Altus, aus der Kantate BWV 156 „Herr, was du willt, soll mir gefallen“, aufgeführt durch die J. S. Bach-Stiftung St. Gallen.
Die DVD enthält die Filmaufnahmen der kompletten Kantate, den Einführungsworkshop sowie die Reflexion des Referenten. Zudem beinhaltet die DVD das Filmportrait der J. S. Bach-Stiftung.
Die DVD mit der gesamten Kantate ist erhältlich im Shop
Die Achtzehn Choräle von verschiedener Art, auch Leipziger Choräle stellte Johann Sebastian Bach in seinen letzten Lebensjahren zusammen mit der Absicht, sie zu drucken. Diese Sammlung enthält Choral-Bearbeitungen für Orgel mit zwei Manualen und Pedal.
Bach wählte Sätze aus ganz verschiedenen Lebensperioden aus – die meisten dürften bereits in Weimar entstanden sein. In vielen Fällen gibt es mehrere ältere Lesarten, beispielsweise sind die beiden letzten Sätze auch im Orgelbüchlein enthalten; nicht immer weichen diese Frühformen so weit von der Endfassung ab, dass sie eigene BWV-Nummern erhielten.
Wie immer schrieb Bach nicht nur ab, sondern nutzte die Gelegenheit zu zahllosen Detailverbesserungen. Das Manuskript beginnt in fester, sicherer Schrift, die aber – wohl wegen Bachs Augenleiden – zunehmend unsicher und zittrig wird. Die letzten drei Sätze wurden von Bachs Schwiegersohn Johann Christoph Altnikolgeschrieben; laut der Vorrede der Kunst der Fuge nach Diktat. Erstdruck der Kunst der Fuge 1751: Anfang des Chorals „Wenn wir in hoechsten Noethen“
Der letzte Choral, Vor deinen Thron tret‘ ich hiermit ist wohl am bekanntesten; er wurde unter dem Namen Wenn wir in höchsten Nöten sein von den Herausgebern in die Kunst der Fuge integriert und wird bis heute manchmal als deren Abschluss gespielt.
an jährlich vier Bach-Wochenenden (Donnerstag, Freitag & Sonntag) und in ergänzenden Sonderkonzerten das gesamte Vokalwerk von Johann Sebastian Bach auf. Die geistlichen Kantaten erklingen dabei im Zusammenhang mit ihrer ursprünglichen Bestimmung im Kirchenjahr.
Auf der Webseite zum Projekt finden Sie alle Informationen rund um Termine, Karten, Künstler:
Professionelle Qualität in Bild und Ton: Jede Woche kommt ein Chorsatz, eine Arie oder ein Choral hinzu! So können Sie mit Bach:vokal verbunden bleiben, auch wenn gerade kein Konzert ansteht.
Unter dem nachstehenden Link sind veröffentlichte Videos auf YouTube einsehbar..!!
„Non sa che sia dolore“ (Er weiß nicht, was Trauer ist), BWV 209 , ist eine weltliche Kantate komponiert von Johann Sebastian Bach und zuerst aufgeführt Leipzig im Jahre 1747.
J.S. Bach, Kantate BWV 209 „Non sa che sia dolore“: Nr. 1 Sinfonia | Stiftsbarock Stuttgart (Flöte: Annie Laflamme, Konzertmeisterin: Christine Busch) | Leitung und Cembalo: Kay Johannsen
J.S. Bach, Kantate BWV 209 „Non sa che sia dolore“: Nr. 2 Recitativo „Non sa che sia dolore“ & Nr. 3 Aria „Parti pur e con dolore“ | Rahel Maas (Sopran)
J.S. Bach, Kantate BWV 209 „Non sa che sia dolore“: Nr. 4 Recitativo „Tuo saver al tempo e l’età contrasta“ & Nr. 5 Aria „Ricetti gramezza e pavento“ | Rahel Maas (Sopran)
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Für Ostwestfalen gab es am 18. März 2016 von der HfM Detmold von J.S. Bach
BWV 244“Matthäus Passion”auf YouTube als ein Live-Stream zu sehen und zu hören. Passend zu Ostern füge ich das Video für die Allgemeinheit noch einmal zum Anhören zur Verfügung.
J.S. Bach BWV 244 Matthäus Passion, Aufführung der HfM Detmold vom 18. März 2016 aus dem Konzertsaal der Hochschule für Musik Detmold.
Mitwirkende:
Barockakademie der Hochschule für Musik Detmold
Orchester der Hochschule für Musik Detmold
Chor der University of Minnesota School of Music (USA)
Kammerorchester der University of Minnesota School of Music
Aufbauchor der Mädchenkantorei Paderborn
Florian Cramer, Evangelist
Jeffrey Martin, Jesus
Carine Tinney, Sopran
Julia Maria Spies, Alt
Maximilian Vogler, Tenor
Mathis Koch, Fabian Kuhnen, Bass
Leitung: Mark Russel Smith, University of Minnesota School of Music am 18.3.2016 in Detmold.
Leitung:Anne Kohler (HfM Detmold) am 19.3.2016 in Bielefeld, Neustädter Marienkirche.
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Ich wünsche allen Besuchern ein besinnliches und frohes Osterfest !
Das Abendmahl des italienischen Malers Leonardo da Vinci ist eines der berühmtesten Wandgemälde der Welt. Das in der Seccotechnik ausgeführte Werk wurde in den Jahren 1494 bis 1498 im Auftrag des Mailänder Herzogs Ludovico Sforza geschaffen. Die Kirche „Santa Maria delle Grazie“ ist eine Dominikanerkirche in Mailand. Die seit 1980 auf der Liste des Weltkulturerbe der UNESCO stehende Kirche ist insbesondere dafür berühmt, dass sie Leonardo da Vincis in den Jahren 1494 bis 1498 geschaffene Seccomalerei Das Abendmahl beherbergt, das sich an der Nordwand des Refektoriums (Speisesaal) befindet.
Liebe Bach-Freunde/innen !
Eine Übersicht der Bach-Kantaten zum aktuellen Sonntag im Kirchenjahr steht zum Download bereit:
Weiterhin stelle ich für jeden Sonntag / Feiertag im Kirchenjahr für die Besucher von
„Volkers Klassikseiten J.S. Bach“
eine Hör- oder Sehprobe, Radio-Programme mit Bach-Kantaten und eine „Bach-Kantaten-Beschreibung“ für den entsprechenden Sonntag-Feiertag im Kirchenjahr zur Verfügung.
Die Osterzeit beginnt mit dem Ostermorgen und endet 50 Tage später mit Pfingsten. Diese Zeitspanne wurde schon von den Juden beobachtet, das Fest Pentekost (griechisch = der „Fünfzigste“) wird auch vom Volk Israel gefeiert. Die Christen übernahmen diese Zeitspanne als besondere Festzeit bereits im 2. Jahrhundert, vielleicht sogar früher (dass das Osterfest selbst schon in der frühesten Christenheit gefeiert wurde, belegt 1. Kor 5, 7-8). In dieser Zeit der 50 Tage wurde zunächst besonders die Überwindung des Todes, den Christus am Kreuz erlitt, zum Gegenstand der Betrachtung gemacht. Später verlor die Betrachtung des Todes immer mehr an Bedeutung, und die Zeit wurde mehr und mehr zum Fest der Erhöhung Christi, also eigentlich seiner Himmelfahrt, umgewandelt.
Am Ostersonntag freuen wir uns über die Auferstehung Jesu von den Toten. Er ist der Erstling der Auferstehung, dem wir nachfolgen werden, wenn er kommen wird. Aber die Auferweckung gibt uns nicht nur Hoffnung für die Zukunft – auch heute, in unserer Welt, können wir nicht schweigen von unserer Freude und beten, dass das Evangelium unter uns wirksam werde und diese Welt verändere.
Der Wochenspruch:
Christus spricht: Ich war tot, und siehe, ich bin lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit und habe die Schlüssel des Todes und der Hölle. (Offb 1, 18)
Der Ostermontagnimmt Bezug auf die Ereignisse unmittelbar nach der Auferstehung. Die Reaktion der Jünger und die ersten Erscheinungen Jesu stehen nun im Mittellpunkt, wobei auch die Konsequenzen der Auferstehung schon deutlich werden.
Am Ostermontag hören wir die Geschichte von den Emmausjüngern und erfahren, dass Jesus auch unerkannt unter uns ist und wirkt. So können wir getrost alle Zweifel in Gottes Hand legen, brauchen sie aber auch nicht zu verschweigen, weil wir wissen, dass Gott uns zur rechten Zeit das Verstehen schenkt.
Im Mittelalter entwickelte sich aus dem ursprünglichen Triduum ein separates Ostertriduum, das die ersten drei Tage der Osteroktav von der restlichen Feierwoche abhob. Später wurde dieser arbeitsfreie Zeitraum verkürzt, bis nur noch der Ostermontagals gesetzlicher Feiertag erhalten blieb.
Gedenktafel Jan Dismas Zelenka – am Wohnhaus in Dresden
Jan Dismas Zelenka (1679-1745)
Jan Dismas Zelenka (* getauft 16. Oktober 1679 in Launiowitz, heute Louňovice pod Blaníkem, in Böhmen; † 23. Dezember 1745 in Dresden; eigentlich Jan Lukáš Zelenka) war ein Barockkomponist böhmischer Herkunft.
Jan Dismas Zelenka war Sohn eines tschechischen Dorflehrers und Organisten und wurde am Prager Jesuitenkolleg ausgebildet. Im Jahr 1710 trat er eine Stelle als Violonist bzw. Kontrabassist am sächsischen Hof in Dresden an. Zwischen 1716 und 1719 reiste er nach Wien, wo er bei Johann Joseph Fux studierte. Ein vielfach vermuteter Aufenthalt in Italien, wo er Antonio Lotti und Alessandro Scarlatti getroffen haben soll, ist nicht belegt. Nach dem Tod des Dresdner Kapellmeisters Johann David Heinichen, den er während dessen Krankheit bereits vertreten hatte, bewarb er sich bei Kurfürst Friedrich August II. als dessen Nachfolger, unterlag jedoch Johann Adolf Hasse. 1733 wurde er lediglich zum Hofkomponisten und 1735 zum „Kirchen-Compositeur“ ernannt und er blieb, mit Ausnahme gelegentlicher Reisen nach Prag bis zu seinem Tod im Jahr 1745 in Dresden. Sein Grab auf dem Alten Katholischen Friedhof in Dresden ist nicht erhalten. Seit 1996 erinnert auf dem Friedhof eine Gedenkstelle an ihn.
Ob sich J.S. Bach und Jan Dismas Zelenka in Dresden jemals begegnet sind ist unbekannt schätzten sich gegenseitig aber sehr………
Kantaten für Ostersonntag, Ostermontag und Osterdienstag
Aufführungs-Ort: Georgenkirche, Eisenach am 23. bis 25. April 2000
Besprechung der Kantate BWV 31
Auf eine spirituelle Reise anderer Art begibt sich Bach in seiner zweiten uns erhaltenen Kantate für den Ostersonntag, die er am Hof des Herzogs in Weimar komponierte, als er gerade dreißig geworden war,
BWV 31 „Der Himmel lacht! Die Erde jubilieret“. Sie beginnt mit einer festlichen Sonate für drei Instrumental-‚Chöre’ mit Blechbläsern, Rohrblattinstrumenten und Streichern und schwillt zu einem Chorgesang an, der den Himmel lachen und die Menschen über die Auferstehung Christi jubilieren lässt. Der fünfstimmige Chorsatz, die schwungvollen Tanzrhythmen und der strahlende Klang der Trompete, der ihm Konturen gibt, sehen dem ‚Gloria’ der h-moll-Messe auch dann noch freudig entgegen, als das Tempo langsamer wird und die Blechbläser verstummen, während der Text von Christi Auferstehung spricht.
Dieses Werk gehört zu den wenigen Kantaten aus der Weimarer Zeit (neben BWV 21, 63 und 172), deren Umfang und Orchestrierung einen anderen Aufführungsort vermuten lassen als die ‚Himmelsburg’, wie die Schlosskirche genannt wurde, mit ihrer winzigen Musikempore, die für ihr übliches, acht Sänger und fünf Instrumentalisten umfassendes Ensemble bestens geeignet war. Offensichtlich zog es die Familie des Herzogs vor, von Zeit zu Zeit in der Stadtkirche St. Peter und Paul den Nachmittagsgottesdienst zu besuchen (aus politischen Gründen, weil ihnen der Pfarrer besser zusagte oder einfach weil sie die Abwechslung liebten?). Der Organist der Stadtkirche war Bachs Halbvetter Johann Gottfried Walther, und die Möglichkeit, bei solch festlichen Gelegenheiten die Stadtpfeifer einzubeziehen, vielleicht in den Ecksätzen dieser herrlichen Kantate, muss Bach fasziniert haben, da sie eine zweistufige Aufführung zuließ, bei der sich die Hofkapelle auf die drei intim-persönlichen Arien beschränkte. Diese gipfeln in dem Abschieds- und Wiegenlied ‚Letzte Stunde’, für Sopran und Oboe d’amore, während die hohen Streicher ohne begleitenden Text Nikolaus Hermans Sterbechoral ‚Wenn mein Stündlein vorhanden ist’ anstimmen.
Der Hörer erfährt, wie Himmel und Erde lachen und jubilieren (Nr. 1 und 2), er wird aufgefordert, an Christi Auferstehung (Nr. 3) und seinem Sieg am Kreuz (Nr. 4) teilzuhaben und‚ den neuen Lebenslauf anzutreten’, um dem Zugriff der Sünde zu entkommen (Nr. 5) und den alten Adam ‚verwesen’ zu lassen (Nr. 6), er wird der in Aussicht stehenden Vereinigung mit Christus versichert (Nr. 7) und bittet, in der Vorfreude auf die letzte Stunde, den ‚Engeln ähnlich zu sein’ (Nr. 8), ein Gebet, das als abschließender Choral (Nr. 9) mit aufstrebendem Trompetendiskant in einem transzendent verklärten Satz noch einmal wiederkehrt.
BWV 6 – Bleib bei uns, denn es will Abend werden /
Gardiner Pilgrimage CD 128 Vol. 22 – CD 2
BWV 31 – Der Himmel lacht! die Erde jubilieret /
Gardiner Pilgrimage CD 128 Vol. 22 – CD 1
BWV 66 – Erfreut euch, ihr Herzen /
Gardiner Pilgrimage CD 128 Vol. 22 – CD 2
BWV 134 – Ein Herz, das seinen Jesum lebend weiß /
Gardiner Pilgrimage CD 128 Vol. 22 – CD 2
BWV 145 – Ich lebe, mein Herze, zu deinem Ergötzen /
Gardiner Pilgrimage CD 128 Vol. 22 – CD 2
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Bachfest Leipzig vom 12.06. bis 21.06.2015
“So herrlich stehst du, liebe Stadt!”
”Das Bachfest 2015 steht unter dem Motto “So herrlich stehst Du, liebe Stadt!”. Zum Jubiläum der Ersterwähnung Leipzigs vor 1.000 Jahren werden musikalische Werke aufgeführt, die in der sächsischen Metropole entstanden oder mit ihrem Musikleben unmittelbar verbunden sind.
Vom 12. bis 21. Juni 2015 sind namhafte Künstler und Ensembles eingeladen, darunter Sir J. E. Gardiner, Philippe Herreweghe und das Collegium Vocale Gent, Masaaki Suzuki und als “Ensemble in residence” das Ensemble 1704 unter Leitung von Vaclav Luks.
Der Ticketverkauf für das Bachfest Leipzig 2015 beginnt am 15. Oktober 2014.
Rudolf Lutz – Dirigent und musikalischer Leiter der J.S. Bach-Stiftung St. Gallen
J.S. Bach Cantata –
Video:
Kantate BWV 156
“Ich steh mit einem Fuß im Grabe” für Alt, Tenor und Bass, Vokalensemble, Blockflöte, Streicher und Basso continuo. Vierter Satz Aria, Altus, aus der Kantate BWV 156 „Herr, was du willt, soll mir gefallen“, aufgeführt durch die J. S. Bach-Stiftung St. Gallen.
Die DVD enthält die Filmaufnahmen der kompletten Kantate, den Einführungsworkshop sowie die Reflexion des Referenten. Zudem beinhaltet die DVD das Filmportrait der J. S. Bach-Stiftung.
Leonardo da Vinci (1452-1519) Gemälde „Ultima Cena“ oder auch zu Deutsch das „Abendmahl“ hängt im Refektorium des Mailänder Klosters Santa Maria delle Grazie.
Liebe Bach-Freunde/innen !
Eine Übersicht der Bach-Kantaten zum aktuellen Sonntag im Kirchenjahr steht zum Download bereit:
Weiterhin stelle ich für jeden Sonntag / Feiertag im Kirchenjahr für die Besucher von
„Volkers Klassikseiten J.S. Bach“
eine Hör- oder Sehprobe, Radio-Programme mit Bach-Kantaten und eine „Bach-Kantaten-Beschreibung“ für den entsprechenden Sonntag-Feiertag im Kirchenjahr zur Verfügung.
Die Osterzeit beginnt mit dem Ostermorgen und endet 50 Tage später mit Pfingsten. Diese Zeitspanne wurde schon von den Juden beobachtet, das Fest Pentekost (griechisch = der „Fünfzigste“) wird auch vom Volk Israel gefeiert. Die Christen übernahmen diese Zeitspanne als besondere Festzeit bereits im 2. Jahrhundert, vielleicht sogar früher (dass das Osterfest selbst schon in der frühesten Christenheit gefeiert wurde, belegt 1. Kor 5, 7-8). In dieser Zeit der 50 Tage wurde zunächst besonders die Überwindung des Todes, den Christus am Kreuz erlitt, zum Gegenstand der Betrachtung gemacht. Später verlor die Betrachtung des Todes immer mehr an Bedeutung, und die Zeit wurde mehr und mehr zum Fest der Erhöhung Christi, also eigentlich seiner Himmelfahrt, umgewandelt.
Am Ostersonntag freuen wir uns über die Auferstehung Jesu von den Toten. Er ist der Erstling der Auferstehung, dem wir nachfolgen werden, wenn er kommen wird. Aber die Auferweckung gibt uns nicht nur Hoffnung für die Zukunft – auch heute, in unserer Welt, können wir nicht schweigen von unserer Freude und beten, dass das Evangelium unter uns wirksam werde und diese Welt verändere.
Der Wochenspruch:
Christus spricht: Ich war tot, und siehe, ich bin lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit und habe die Schlüssel des Todes und der Hölle. (Offb 1, 18)
Der Ostermontagnimmt Bezug auf die Ereignisse unmittelbar nach der Auferstehung. Die Reaktion der Jünger und die ersten Erscheinungen Jesu stehen nun im Mittellpunkt, wobei auch die Konsequenzen der Auferstehung schon deutlich werden.
Am Ostermontag hören wir die Geschichte von den Emmausjüngern und erfahren, dass Jesus auch unerkannt unter uns ist und wirkt. So können wir getrost alle Zweifel in Gottes Hand legen, brauchen sie aber auch nicht zu verschweigen, weil wir wissen, dass Gott uns zur rechten Zeit das Verstehen schenkt.
Im Mittelalter entwickelte sich aus dem ursprünglichen Triduum ein separates Ostertriduum, das die ersten drei Tage der Osteroktav von der restlichen Feierwoche abhob. Später wurde dieser arbeitsfreie Zeitraum verkürzt, bis nur noch der Ostermontagals gesetzlicher Feiertag erhalten blieb.
BACH ZUM MITSINGEN Cantates de J.S.Bach Participatives
Videos von dem Projekt BZM
Assaig i concert en un mateix dia de la cantata BWV 140 de J.S.Bach. Aquesta activitat es va realitzar en el marc del projecte participatiu BACH ZUM MITSINGEN i en l’emblemàtica Basílica de Santa Maria del Mar de Barcelona. Algunes de les característiques d’aquest projecte són el treball intensiu i participatiu, l’interpretació amb instruments d’època i el fet de respectar sempre la data litúrgica per la qual ha estat escrita cada cantata.
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Resum en imatges de la primera edició
del Festival BACHCELONA, celebrat del 2013 a Barcelona.
La música de l’audiovisual està extreta del CD d’Eulàlia Solé “En nom de Bach” i s’en poden escoltar els següents fragments:
Gedenktafel Jan Dismas Zelenka – am Wohnhaus in Dresden
Jan Dismas Zelenka (1679-1745)
Jan Dismas Zelenka (* getauft 16. Oktober 1679 in Launiowitz, heute Louňovice pod Blaníkem, in Böhmen; † 23. Dezember 1745 in Dresden; eigentlich Jan Lukáš Zelenka) war ein Barockkomponist böhmischer Herkunft.
Jan Dismas Zelenka war Sohn eines tschechischen Dorflehrers und Organisten und wurde am Prager Jesuitenkolleg ausgebildet. Im Jahr 1710 trat er eine Stelle als Violonist bzw. Kontrabassist am sächsischen Hof in Dresden an. Zwischen 1716 und 1719 reiste er nach Wien, wo er bei Johann Joseph Fux studierte. Ein vielfach vermuteter Aufenthalt in Italien, wo er Antonio Lotti und Alessandro Scarlatti getroffen haben soll, ist nicht belegt. Nach dem Tod des Dresdner Kapellmeisters Johann David Heinichen, den er während dessen Krankheit bereits vertreten hatte, bewarb er sich bei Kurfürst Friedrich August II. als dessen Nachfolger, unterlag jedoch Johann Adolf Hasse. 1733 wurde er lediglich zum Hofkomponisten und 1735 zum „Kirchen-Compositeur“ ernannt und er blieb, mit Ausnahme gelegentlicher Reisen nach Prag bis zu seinem Tod im Jahr 1745 in Dresden. Sein Grab auf dem Alten Katholischen Friedhof in Dresden ist nicht erhalten. Seit 1996 erinnert auf dem Friedhof eine Gedenkstelle an ihn.
Ob sich J.S. Bach und Jan Dismas Zelenka in Dresden jemals begegnet sind ist unbekannt schätzten sich gegenseitig aber sehr………
Kantaten für Ostersonntag, Ostermontag und Osterdienstag
Aufführungs-Ort: Georgenkirche, Eisenach am 23. bis 25. April 2000
Besprechung der Kantate BWV 31
Auf eine spirituelle Reise anderer Art begibt sich Bach in seiner zweiten uns erhaltenen Kantate für den Ostersonntag, die er am Hof des Herzogs in Weimar komponierte, als er gerade dreißig geworden war,
BWV 31 „Der Himmel lacht! Die Erde jubilieret“. Sie beginnt mit einer festlichen Sonate für drei Instrumental-‚Chöre’ mit Blechbläsern, Rohrblattinstrumenten und Streichern und schwillt zu einem Chorgesang an, der den Himmel lachen und die Menschen über die Auferstehung Christi jubilieren lässt. Der fünfstimmige Chorsatz, die schwungvollen Tanzrhythmen und der strahlende Klang der Trompete, der ihm Konturen gibt, sehen dem ‚Gloria’ der h-moll-Messe auch dann noch freudig entgegen, als das Tempo langsamer wird und die Blechbläser verstummen, während der Text von Christi Auferstehung spricht.
Dieses Werk gehört zu den wenigen Kantaten aus der Weimarer Zeit (neben BWV 21, 63 und 172), deren Umfang und Orchestrierung einen anderen Aufführungsort vermuten lassen als die ‚Himmelsburg’, wie die Schlosskirche genannt wurde, mit ihrer winzigen Musikempore, die für ihr übliches, acht Sänger und fünf Instrumentalisten umfassendes Ensemble bestens geeignet war. Offensichtlich zog es die Familie des Herzogs vor, von Zeit zu Zeit in der Stadtkirche St. Peter und Paul den Nachmittagsgottesdienst zu besuchen (aus politischen Gründen, weil ihnen der Pfarrer besser zusagte oder einfach weil sie die Abwechslung liebten?). Der Organist der Stadtkirche war Bachs Halbvetter Johann Gottfried Walther, und die Möglichkeit, bei solch festlichen Gelegenheiten die Stadtpfeifer einzubeziehen, vielleicht in den Ecksätzen dieser herrlichen Kantate, muss Bach fasziniert haben, da sie eine zweistufige Aufführung zuließ, bei der sich die Hofkapelle auf die drei intim-persönlichen Arien beschränkte. Diese gipfeln in dem Abschieds- und Wiegenlied ‚Letzte Stunde’, für Sopran und Oboe d’amore, während die hohen Streicher ohne begleitenden Text Nikolaus Hermans Sterbechoral ‚Wenn mein Stündlein vorhanden ist’ anstimmen.
Der Hörer erfährt, wie Himmel und Erde lachen und jubilieren (Nr. 1 und 2), er wird aufgefordert, an Christi Auferstehung (Nr. 3) und seinem Sieg am Kreuz (Nr. 4) teilzuhaben und‚ den neuen Lebenslauf anzutreten’, um dem Zugriff der Sünde zu entkommen (Nr. 5) und den alten Adam ‚verwesen’ zu lassen (Nr. 6), er wird der in Aussicht stehenden Vereinigung mit Christus versichert (Nr. 7) und bittet, in der Vorfreude auf die letzte Stunde, den ‚Engeln ähnlich zu sein’ (Nr. 8), ein Gebet, das als abschließender Choral (Nr. 9) mit aufstrebendem Trompetendiskant in einem transzendent verklärten Satz noch einmal wiederkehrt.
BWV 6 – Bleib bei uns, denn es will Abend werden /
Gardiner Pilgrimage CD 128 Vol. 22 – CD 2
BWV 31 – Der Himmel lacht! die Erde jubilieret /
Gardiner Pilgrimage CD 128 Vol. 22 – CD 1
BWV 66 – Erfreut euch, ihr Herzen /
Gardiner Pilgrimage CD 128 Vol. 22 – CD 2
BWV 134 – Ein Herz, das seinen Jesum lebend weiß /
Gardiner Pilgrimage CD 128 Vol. 22 – CD 2
BWV 145 – Ich lebe, mein Herze, zu deinem Ergötzen /
Gardiner Pilgrimage CD 128 Vol. 22 – CD 2
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Bachfest Leipzig 2014 – “die wahre Art”vom 13. Juni – 22. JUNI 2014
Das Bachfest Leipzig 2014 findet vom 13. bis 22. Juni 2014 statt und steht unter dem Motto »die wahre Art« – eine Reminiszenz an das 1753 erschienene und bedeutendste Lehr- und Studienwerk »Versuch über die wahre Art das Clavier zu spielen« von Carl Philipp Emanuel Bach. Das Werk des zweitältesten Bach-Sohnes bildet im Jahr seines 300. Geburtstages den inhaltlichen Schwerpunkt im Bachfest Leipzig. Seine Kompositionen erklingen im Kontext des Œuvres von Vater Johann Sebastian und seinem Taufpaten und Hamburger Amtsvorgänger Georg Philipp Telemann.
Der Ticketverkauf für das Bachfest Leipzig 2014 startet am 15. Oktober 2013.
Rudolf Lutz – Dirigent und musikalischer Leiter der J.S. Bach-Stiftung St. Gallen
J.S. Bach Cantata –
Video:
Kantate BWV 156
“Ich steh mit einem Fuß im Grabe” für Alt, Tenor und Bass, Vokalensemble, Blockflöte, Streicher und Basso continuo. Vierter Satz Aria, Altus, aus der Kantate BWV 156 „Herr, was du willt, soll mir gefallen“, aufgeführt durch die J. S. Bach-Stiftung St. Gallen.
Die DVD enthält die Filmaufnahmen der kompletten Kantate, den Einführungsworkshop sowie die Reflexion des Referenten. Zudem beinhaltet die DVD das Filmportrait der J. S. Bach-Stiftung.
Weiterhin stelle ich für jeden Sonntag / Feiertag im Kirchenjahr für die Besucher von
„Volkers Klassikseiten J.S. Bach“
eine Hör- oder Sehprobe, Radio-Programme mit Bach-Kantaten und eine „Bach-Kantaten-Beschreibung“ für den entsprechenden Sonntag-Feiertag im Kirchenjahr zur Verfügung.
Die Osterzeit beginnt mit dem Ostermorgen und endet 50 Tage später mit Pfingsten. Diese Zeitspanne wurde schon von den Juden beobachtet, das Fest Pentekost (griechisch = der „Fünfzigste“) wird auch vom Volk Israel gefeiert. Die Christen übernahmen diese Zeitspanne als besondere Festzeit bereits im 2. Jahrhundert, vielleicht sogar früher (dass das Osterfest selbst schon in der frühesten Christenheit gefeiert wurde, belegt 1. Kor 5, 7-8). In dieser Zeit der 50 Tage wurde zunächst besonders die Überwindung des Todes, den Christus am Kreuz erlitt, zum Gegenstand der Betrachtung gemacht. Später verlor die Betrachtung des Todes immer mehr an Bedeutung, und die Zeit wurde mehr und mehr zum Fest der Erhöhung Christi, also eigentlich seiner Himmelfahrt, umgewandelt.
Am Ostersonntag freuen wir uns über die Auferstehung Jesu von den Toten. Er ist der Erstling der Auferstehung, dem wir nachfolgen werden, wenn er kommen wird. Aber die Auferweckung gibt uns nicht nur Hoffnung für die Zukunft – auch heute, in unserer Welt, können wir nicht schweigen von unserer Freude und beten, dass das Evangelium unter uns wirksam werde und diese Welt verändere.
Der Wochenspruch:
Christus spricht: Ich war tot, und siehe, ich bin lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit und habe die Schlüssel des Todes und der Hölle. (Offb 1, 18)
Der Ostermontagnimmt Bezug auf die Ereignisse unmittelbar nach der Auferstehung. Die Reaktion der Jünger und die ersten Erscheinungen Jesu stehen nun im Mittellpunkt, wobei auch die Konsequenzen der Auferstehung schon deutlich werden.
Am Ostermontag hören wir die Geschichte von den Emmausjüngern und erfahren, dass Jesus auch unerkannt unter uns ist und wirkt. So können wir getrost alle Zweifel in Gottes Hand legen, brauchen sie aber auch nicht zu verschweigen, weil wir wissen, dass Gott uns zur rechten Zeit das Verstehen schenkt.
Im Mittelalter entwickelte sich aus dem ursprünglichen Triduum ein separates Ostertriduum, das die ersten drei Tage der Osteroktav von der restlichen Feierwoche abhob. Später wurde dieser arbeitsfreie Zeitraum verkürzt, bis nur noch der Ostermontagals gesetzlicher Feiertag erhalten blieb.
Gedenktafel Jan Dismas Zelenka – am Wohnhaus in Dresden
Jan Dismas Zelenka (1679-1745)
Jan Dismas Zelenka (* getauft 16. Oktober 1679 in Launiowitz, heute Louňovice pod Blaníkem, in Böhmen; † 23. Dezember 1745 in Dresden; eigentlich Jan Lukáš Zelenka) war ein Barockkomponist böhmischer Herkunft.
Jan Dismas Zelenka war Sohn eines tschechischen Dorflehrers und Organisten und wurde am Prager Jesuitenkolleg ausgebildet. Im Jahr 1710 trat er eine Stelle als Violonist bzw. Kontrabassist am sächsischen Hof in Dresden an. Zwischen 1716 und 1719 reiste er nach Wien, wo er bei Johann Joseph Fux studierte. Ein vielfach vermuteter Aufenthalt in Italien, wo er Antonio Lotti und Alessandro Scarlatti getroffen haben soll, ist nicht belegt. Nach dem Tod des Dresdner Kapellmeisters Johann David Heinichen, den er während dessen Krankheit bereits vertreten hatte, bewarb er sich bei Kurfürst Friedrich August II. als dessen Nachfolger, unterlag jedoch Johann Adolf Hasse. 1733 wurde er lediglich zum Hofkomponisten und 1735 zum „Kirchen-Compositeur“ ernannt und er blieb, mit Ausnahme gelegentlicher Reisen nach Prag bis zu seinem Tod im Jahr 1745 in Dresden. Sein Grab auf dem Alten Katholischen Friedhof in Dresden ist nicht erhalten. Seit 1996 erinnert auf dem Friedhof eine Gedenkstelle an ihn.
Ob sich J.S. Bach und Jan Dismas Zelenka in Dresden jemals begegnet sind ist unbekannt schätzten sich gegenseitig aber sehr………
Kantaten für Ostersonntag, Ostermontag und Osterdienstag
Aufführungs-Ort: Georgenkirche, Eisenach am 23. bis 25. April 2000
Besprechung der Kantate BWV 31
Auf eine spirituelle Reise anderer Art begibt sich Bach in seiner zweiten uns erhaltenen Kantate für den Ostersonntag, die er am Hof des Herzogs in Weimar komponierte, als er gerade dreißig geworden war,
BWV 31 „Der Himmel lacht! Die Erde jubilieret“. Sie beginnt mit einer festlichen Sonate für drei Instrumental-‚Chöre’ mit Blechbläsern, Rohrblattinstrumenten und Streichern und schwillt zu einem Chorgesang an, der den Himmel lachen und die Menschen über die Auferstehung Christi jubilieren lässt. Der fünfstimmige Chorsatz, die schwungvollen Tanzrhythmen und der strahlende Klang der Trompete, der ihm Konturen gibt, sehen dem ‚Gloria’ der h-moll-Messe auch dann noch freudig entgegen, als das Tempo langsamer wird und die Blechbläser verstummen, während der Text von Christi Auferstehung spricht.
Dieses Werk gehört zu den wenigen Kantaten aus der Weimarer Zeit (neben BWV 21, 63 und 172), deren Umfang und Orchestrierung einen anderen Aufführungsort vermuten lassen als die ‚Himmelsburg’, wie die Schlosskirche genannt wurde, mit ihrer winzigen Musikempore, die für ihr übliches, acht Sänger und fünf Instrumentalisten umfassendes Ensemble bestens geeignet war. Offensichtlich zog es die Familie des Herzogs vor, von Zeit zu Zeit in der Stadtkirche St. Peter und Paul den Nachmittagsgottesdienst zu besuchen (aus politischen Gründen, weil ihnen der Pfarrer besser zusagte oder einfach weil sie die Abwechslung liebten?). Der Organist der Stadtkirche war Bachs Halbvetter Johann Gottfried Walther, und die Möglichkeit, bei solch festlichen Gelegenheiten die Stadtpfeifer einzubeziehen, vielleicht in den Ecksätzen dieser herrlichen Kantate, muss Bach fasziniert haben, da sie eine zweistufige Aufführung zuließ, bei der sich die Hofkapelle auf die drei intim-persönlichen Arien beschränkte. Diese gipfeln in dem Abschieds- und Wiegenlied ‚Letzte Stunde’, für Sopran und Oboe d’amore, während die hohen Streicher ohne begleitenden Text Nikolaus Hermans Sterbechoral ‚Wenn mein Stündlein vorhanden ist’ anstimmen.
Der Hörer erfährt, wie Himmel und Erde lachen und jubilieren (Nr. 1 und 2), er wird aufgefordert, an Christi Auferstehung (Nr. 3) und seinem Sieg am Kreuz (Nr. 4) teilzuhaben und‚ den neuen Lebenslauf anzutreten’, um dem Zugriff der Sünde zu entkommen (Nr. 5) und den alten Adam ‚verwesen’ zu lassen (Nr. 6), er wird der in Aussicht stehenden Vereinigung mit Christus versichert (Nr. 7) und bittet, in der Vorfreude auf die letzte Stunde, den ‚Engeln ähnlich zu sein’ (Nr. 8), ein Gebet, das als abschließender Choral (Nr. 9) mit aufstrebendem Trompetendiskant in einem transzendent verklärten Satz noch einmal wiederkehrt.
BWV 6 – Bleib bei uns, denn es will Abend werden /
Gardiner Pilgrimage CD 128 Vol. 22 – CD 2
BWV 31 – Der Himmel lacht! die Erde jubilieret /
Gardiner Pilgrimage CD 128 Vol. 22 – CD 1
BWV 66 – Erfreut euch, ihr Herzen /
Gardiner Pilgrimage CD 128 Vol. 22 – CD 2
BWV 134 – Ein Herz, das seinen Jesum lebend weiß /
Gardiner Pilgrimage CD 128 Vol. 22 – CD 2
BWV 145 – Ich lebe, mein Herze, zu deinem Ergötzen /
Gardiner Pilgrimage CD 128 Vol. 22 – CD 2
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Bachfest Leipzig 2013 – “Vita Christi”
vom 14.06.2013 – 23.06.2013
Erstmals wagt sich ein Veranstalter daran, die theologischen, dramaturgischen und kompositionstechnischen Verbindungslinien der großen oratorischen Kompositionen Bachs in eine unmittelbare Beziehung zu setzen:
am 21.6.2013, in der Nikolaikirche, Leipzig um 20 Uhr
werden die entscheidenden Stationen der Vita Christi an diesen Konzertabenden zu einem einzigartigen Musikerlebnis. Umrahmt werden die Aufführungen von den Magnificat -Kompositionen von
Bach-Archiv Leipzig – Talk zur “Vita Christi”,Part II
Teil II der Gesprächsreihe zur “Vita Christi“ ist jetzt online und über unseren youtube-Kanal zu sehen. Eine Version mit englischen Untertiteln folgt in den kommenden Tagen. Schon kommenden Samstag findet die nächste Talkrunde statt.
Veröffentlicht am 19.03.2013
Der »angewandte Bach« :J. S. Bachs Oratorienzyklus im Bachfest Leipzig 2013.
Peter Korfmacher (Leipziger Volkszeitung) im Gespräch mit Universitätsmusikdirektor
Foto: Rudolf Lutz – Dirigent und musikalischer Leiter der J.S. Bach-Stiftung St. Gallen
J.S. Bach Cantata –
Video:
Kantate BWV 156
“Ich steh mit einem Fuß im Grabe” für Alt, Tenor und Bass, Vokalensemble, Blockflöte, Streicher und Basso continuo. Vierter Satz Aria, Altus, aus der Kantate BWV 156 „Herr, was du willt, soll mir gefallen“, aufgeführt durch die J. S. Bach-Stiftung St. Gallen.
Die DVD enthält die Filmaufnahmen der kompletten Kantate, den Einführungsworkshop sowie die Reflexion des Referenten. Zudem beinhaltet die DVD das Filmportrait der J. S. Bach-Stiftung.
stelle ich für jeden Sonntag im Kirchenjahr den Besuchern von
„Volkers Klassikseiten J.S. Bach“
eine Hör- oder Sehprobe und eine „Bach-Kantaten-Beschreibung“ für den entsprechenden Sonntag-Feiertag im Kirchenjahr zur Verfügung.
Am 08.04. und 09.04.2012
begehen wir die Feiertage ”Ostern“
Die Osterzeit beginnt mit dem Ostermorgen und endet 50 Tage später mit Pfingsten. Diese Zeitspanne wurde schon von den Juden beobachtet, das Fest Pentekost (griechisch = der „Fünfzigste“) wird auch vom Volk Israel gefeiert. Die Christen übernahmen diese Zeitspanne als besondere Festzeit bereits im 2. Jahrhundert, vielleicht sogar früher (dass das Osterfest selbst schon in der frühesten Christenheit gefeiert wurde, belegt 1. Kor 5, 7-8). In dieser Zeit der 50 Tage wurde zunächst besonders die Überwindung des Todes, den Christus am Kreuz erlitt, zum Gegenstand der Betrachtung gemacht. Später verlor die Betrachtung des Todes immer mehr an Bedeutung, und die Zeit wurde mehr und mehr zum Fest der Erhöhung Christi, also eigentlich seiner Himmelfahrt, umgewandelt.
Diese Zeit ist in zwei Abschnitte gegliedert. Zunächst befaßt sie sich mit dem Wirken Gottes an uns durch Jesus Christus (bis Jubilate), und dann erfolgt die Antwort der Gemeinde auf dieses Wirken (Kantate und Rogate). Nach 40 Tagen (zur Symbolik der Nummer 40 siehe die Fastenzeit) ereignet sich Christi Himmelfahrt, wonach die Gemeinde in baldiger Erwartung seiner Wiederkunft verharrt.
Am Ostersonntag freuen wir uns über die Auferstehung Jesu von den Toten. Er ist der Erstling der Auferstehung, dem wir nachfolgen werden, wenn er kommen wird. Aber die Auferweckung gibt uns nicht nur Hoffnung für die Zukunft – auch heute, in unserer Welt, können wir nicht schweigen von unserer Freude und beten, dass das Evangelium unter uns wirksam werde und diese Welt verändere.
Wochenspruch:
Christus spricht: Ich war tot, und siehe, ich bin lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit und habe die Schlüssel des Todes und der Hölle. (Offb 1, 18)
Der Ostermontagnimmt Bezug auf die Ereignisse unmittelbar nach der Auferstehung. Die Reaktion der Jünger und die ersten Erscheinungen Jesu stehen nun im Mittellpunkt, wobei auch die Konsequenzen der Auferstehung schon deutlich werden.
Am Ostermontag hören wir die Geschichte von den Emmausjüngern und erfahren, dass Jesus auch unerkannt unter uns ist und wirkt. So können wir getrost alle Zweifel in Gottes Hand legen, brauchen sie aber auch nicht zu verschweigen, weil wir wissen, dass Gott uns zur rechten Zeit das Verstehen schenkt.
Wochenspruch:
Christus spricht: Ich war tot, und siehe, ich bin lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit und habe die Schlüssel des Todes und der Hölle. (Offb 1, 18)
Geistliche Musik am Oster-Sonntag um 08:03 bis 08:30 Uhr
Johann Sebastian Bach:
„Christ lag in Todes Banden“ BWV 4
Katharina Fuge (Sopran)
Carlos Mena (Alt)
Hans Jörg Mammel (Tenor)
Stephan MacLeod (Bass)
Ricercar Consort Leitung: Philippe Pierlot
Johann Sebastian Bach:
„Christ lag in Todesbanden“ BWV 695 Gerhard Weinberger (Orgel)
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Geistliche Musik am Oster-Montag um 08:03 bis 08:30 Uhr
Thomas Selle:
„Ich weiß, dass mein Erlöser lebt“
Weser-Renaissance Bremen
Leitung: Manfred Cordes Friedrich Wilhelm Zachow:
„Ich bin die Auferstehung und das Leben“
Gudrun Sidonie Otto (Sopran)
Christoph Dittmar (Alto)
Mirko Ludwig (Tenor)
Guillaume Olry (Bass)
Chor und Orchester Cantus Thuringia
Leitung: Bernhard Klapprott
Kantaten für Ostersonntag, Ostermontag und Osterdienstag
Georgenkirche, Eisenach am 23. bis 25. April 2000
Kantaten-Beschreibung: BWV 4
.
Superintendent Robscheit, Pfarrer an der Georgenkirche, begrüßte uns herzlich. Wir hätten zehn Jahre früher kommen sollen, meinte er; denn damals, zu DDR-Zeiten, habe es so wenig Kontakte nach draußen und in die weite Welt der Bach-Aufführungen gegeben, dass die Menschen in Eisenach Hinweise auf eine weltoffenere Annäherung an den Komponisten nur über das Radio oder aus dem Westen hereingeschmuggelte CDs erhaschen konnten, die Rentner von ihren Stippvisiten mitgebrachten. Aber es sei gut, dass wir beschlossen hatten, auf unserer Pilgerreise hier Station zu machen, denn Eisenach sei der Ort der Begegnung von Bach und Luther: Bach habe seine ersten zehn Lebensjahre hier verbracht und als Chorknabe in dieser Kirche gesungen; auch Luther habe hier gesungen und oben auf der Wartburg, wo er gefangen saß, seine deutsche Übersetzung des Neuen Testaments verfasst.
St. Georgen in Eisenach mit Taufbecken im Vordergrund dort wurde am 23.3.1685 J.S. Bach getauft
Der Pfarrer zeigte auf das Taufbecken, wo Bach getauft worden war. Wie ein steinernes Symbol steht es unübersehbar im Zentrum der Kirche vor den Stufen zum Altarraum, ging jedoch in der Flut der Podeste nahezu unter, als wir uns dort im Kreis aufstellten, Orchester und Chor in der Mitte, um an den drei Ostertagen, Sonntag, Montag und Dienstag, unsere Konzerte zu geben. Am Morgen des Ostersonntags und Namenstags des Heiligen Georg waren wir im hinteren Teil der Kirche auf der Orgelempore postiert, wo wir im lutherischen Hauptgottesdienst den Gemeindegesang leiten sollten. Gemeindemitglieder aus der Stadt und dem Thüringer Umland, dazu Bach-Pilger (einige waren aus England oder anderswoher mit dem Flugzeug gekommen, manche hatten den ganzen Weg von Holland aus mit dem Fahrrad zurückgelegt) füllten die Kirche bis auf den letzten Platz. Wie viele Thüringer Kirchen ist auch die Georgenkirche wie ein
Barocktheater angelegt, die mehrstöckigen Emporen und Fürstenlogen bieten den Gottesdienstbesuchern einen ungehinderten Blick auf den Pfarrer und eine gute Akustik. Von unserer Position auf der Empore aus, mit der laut dröhnenden Orgel hinter uns, konnten wir Bachs Taufbecken sehen und dicht daneben die Kanzel, von der aus Luther 1521 gepredigt hatte. Sehr wahrscheinlich standen beide Männer – als Chorknaben – einst an dieser Stelle, wo wir jetzt standen. Die Choräle, die wir singen sollten, Christ ist erstanden und Christ lag in Todesbanden, waren so alt wie die Kirche selbst, Luther hatte sie in sein wortgewaltiges Deutsch gefasst, und Bach hatte mit seiner überwältigenden vierstimmigen Harmonisierung für eine weitere Überraschung gesorgt: Ihre Melodien waren so verändert worden, dass wir ahnen können, welche Bedeutung der Text für ihn selbst hatte, und das machte sie für uns, als Hörer oder Gläubige, auf eine besondere Weise reizvoll.
Die Stimmung lässt hier unmissverständlich deutlich werden, dass der Höhepunkt des lutherischen Kirchenjahrs das Osterfest ist – mit seinen übereinander gelagerten Schichten heidnischen und jüdischen Ursprungs: Frühlingsopfer, Passah und Fest des ungesäuerten Brotes, jenes alte kanaanitische Bauernfest, das die Hebräer übernahmen, als sie sich im gelobten Land niederließen, und das die Lutheraner später in dieser kaum veränderten Waldlandschaft wieder heimisch machten. In der ehrfürchtigen Andacht der Abendmahlsfeier konnte man einen Eindruck gewinnen, welche Bedeutung dieser Teil des Gottesdienstes für Luther hatte. Er war für ihn ein Ritual, das die Gläubigen aufruft, sich am Spiel der Erlösung aktiv zu beteiligen, die Zweifel abzulegen und dem ephemerischen Christus in einer greifbaren Form zu begegnen. Hier also gab es den Beweis für eine deutlich zu erkennende Synergie zwischen Luther und Bach. Unsere Vorstellung von beiden ist durch Musikwissenschaftler und Historiker geprägt, die über sie schreiben, als ließen sie sich auf ihre allein vom Verstand bestimmten Leistungen reduzieren – in Luthers Fall seine knochentrockenen theologischen Schriften ohne Witz und Metaphorik, bei Bach seine unfügsamen Klavierwerke. Damit wenden wir einer wesentlichen Charaktereigenschaft beider Männer den Rücken zu – ihrem Temperament: das Feuer im Herzen, das Luther den Mut gab, mit Rom zu brechen, und Bach die Zähigkeit, vier Jahre seines Lebens (1723–1727) der Komposition seiner jeweils einen Jahrgang umfassender Kantatenzyklen zu widmen, die auf der Pilgerreise des Lebens die Phasen von Zweifel und Furcht, Glauben und Unglauben mit beispielloser Erfindungsgabe schildern.
Es war nicht schwer, sich den jungen Bach an diesem Ort vorzustellen, der zu den Wiegen des Luthertums gehört und sich äußerlich so wenig verändert hat. Als Schüler der Eisenacher Lateinschule, in die Bach, ebenso wie Luther, mit sieben Jahren kam, sang er in der Georgenkirche in den regelmäßigen Gottesdiensten unter der Leitung des Kantors Andreas Christian Dedekind, der auch sein Klassenlehrer war. Im Alter von sieben bis zehn Jahren erhielt er Unterricht in den Anfangsgründen der Musik bei seinem Vater Johann Ambrosius, der Hoftrompeter war und als Stadtpfeifer die verschiedensten Instrumente beherrschte, bei Kantor Dedekind sowie Johann Christoph, dem ältesten Vetter seines Vaters, der Organist an der Georgenkirche war und auf Bachs musikalische Erziehung den größten Einfluss hatte.
Die größte Bedeutung in Bachs früher Begegnung mit Musik und Theologie hatten die Choräle, die in seinen Kirchenkantaten eine wesentliche Rolle spielen würden – jene, von Luther neu gestalteten Lieder, die wir am Ostermorgen sangen. In seiner Vorrede zum Babstschen Gesangbuch (1545) erklärte Luther: ‚Gott hat unser Herz und Gemüt froh gestimmt, als er seinen geliebten Sohn schickte, uns von Sünde, Tod und Teufel zu erlösen. Wer unter uns ehrlichen Glaubens ist, wird vergnügt und frohgemut singen, auf dass es jeder
höre und Acht habe.’ Das war der Kern von Luthers Glaubensbotschaft und eine frühe Lektion für Bach, für den das tägliche Singen offenbar seit der Zeit, als er vier Tage die Woche zur Chorprobe anzutreten hatte, eine völlig normale Betätigung war.
Doch diese frohgemute Stimmung hat ihren Preis: Um aus der emotionalen Spannung zwischen Furcht und Hoffnung, Verzweiflung und Vertrauen befreit zu werden, müssen wir in unserem Kampf gegen den Tod unsere Taufe erfüllen, wenn wir ihn besiegen wollen. Nirgendwo kommt das deutlicher zum Ausdruck als in Luthers imposanten Choral Christ lag in Todesbanden, der in seinem Kern ein Kampf zwischen den Mächten des Lebens und des Todes ist, aus dem Christus als Sieger hervorgeht. Hat Bach zum ersten Mal in dieser Kirche und um diese Jahreszeit diesen Choral gehört? Dann hätte er nicht deutlicher formuliert finden können, wie tief im Urchristentum Luthers Glaube verwurzelt ist – der alttestamentarische Verweis auf Christus als Osterlamm, der die Vorstellung bekräftigt, dass Christus der Inbegriff des Lebens ist und das Leben durch Licht (die Sonne) und Nahrung (Brot oder das Wort) bewahrt wird.
Bachs Vertonung von Luthers Choral (BWV 4) gehört zu seinen frühesten Kantaten, für sein Vorspiel 1707 in Mühlhausen komponiert und ein kühnes, innovatives und dramatisches Werk, das alle sieben Strophen Luthers verarbeitet und in der Tonart e-Moll beginnen und enden lässt. Ich vermute, es ist mir deshalb so vertraut, weil ich es öfter als jede andere Kantate aufgeführt habe – und es wird nie langweilig. Aber das Gefühl, dass Bach auf musikalische Wurzeln aus dem Mittelalter zurückgreift (die Melodie ist dem gregorianischen Choral Victimae paschali laudes aus dem 11. Jahrhundert entlehnt) und sich mit Geist und Wortlaut der glühenden, dramatischen Hymne Luthers völlig identifiziert, war niemals so stark oder so bewegend wie hier bei unserer Aufführung in Eisenach.
Luthers Choral, 1524 zum ersten Mal veröffentlicht, schildert sehr anschaulich die Ereignisse von Christi Passion und Auferstehung, die körperlichen und geistlichen Prüfungen, denen er sich zu unterziehen hatte, um die Menschen von der Last ihrer Sünden zu erlösen. Der Bericht beginnt mit einem Rückblick auf Christus ‚in Todesbanden’ und endet mit seinem jubelnden Sieg und dem Fest des Osterlamms, und so wie Luther seine packende Geschichte vorträgt, voller farbenreicher Details, sind die Parallelen zur Volks- oder Stammessaga unverkennbar. In diesem, seinem ersten bekannten Versuch, einen erzählenden Text musikalisch zu gestalten, erweist sich Bach der Aufgabe gewachsen, den Worten eine Musik zu unterlegen, die jede Nuance, jede Anspielung auf die Heilige Schrift, jedes Symbol und jede Stimmung erfasst. Er begnügt sich nicht damit, den Text widerzuspiegeln, wir spüren auch, wie er sich bemüht, ihm eine neue Dimension zu geben, indem er Luthers Ideal folgt, den Text durch die Musik zum Leben zu erwecken, und dafür nutzt er das gesamte ihm verfügbare Wissen seiner Zeit: die Musik, die er als Knabe auswendig gelernt hat, das familieneigene Repertoire an Motetten und Stücken, Musik, mit der er als Chorknabe in Lüneburg in Berührung kam, und schließlich Werke, die er unter der Ägide seiner verschiedenen Mentoren, seines älteren Bruders Johann Christian, Boehm, Reincken und Buxtehude studiert oder kopiert hatte.
Gleich zu Beginn entwurzelt Bach die allerersten Noten der Choralmelodie aus ihrem dorischen Modus, indem er das Quartintervall erhöht und einen fallenden Halbtonschritt schafft, ein musikalisches Motiv, das leicht als Ausdruck von Kummer und Sorge zu verstehen ist. Dieses Intervall wird zur melodischen Kernzelle seiner gesamten Komposition. Dass ein junger Komponist wagte, die melodischen Konturen dieser uralten, ehrwürdigen Choralmelodie zu verändern, die noch dazu durch Luthers berühmte Bearbeitung die Weihe erhalten hatte, war ein radikaler, fast provokativer Schritt. Bach geht taktisch klug vor, indem er diese Choralmelodie in das Klanggewebe seiner Komposition einbettet und ihren ersten beiden (veränderten) Noten, dem fallenden Halbton, der auf quälende Weise wiederkehrt, besonderen Nachdruck gibt. Bereits im dritten Takt der düsteren, das Werk einleitenden Sinfonia trennt er diese beiden Noten voneinander – ‚Christ lag… Christ lag…’ ohne Worte –, und erst bei der dritten Wiederholung nehmen wir sie als die erste vollständige Zeile des Chorals wahr, wo sie der erneuten Inszenierung von Christi Tod und Grablegung Gewicht gibt.
Mit dem Einsatz des Chores in der ersten Strophe wird die Choralmelodie aus dem dichten kontrapunktischen Kernholz dieser imposanten Choralfantasie herausgeschnitzt. Die Violinen tauschen eine atemlose Suspiratiofigur aus – Seufzermotive, die hier an passender Stelle eingefügt sind und Christi Leiden im Angesicht des Todes schildern. Ketten aus Daktylen und Anapästen treten bald an ihre Stelle und schaffen eine rhythmische Vitalität, die erkennen lässt, auf welche Weise Christi Auferstehung ‚uns bracht das Leben’. Die Fantasie zerbirst in einen alla breve-Schluss, einen flinken Kanon, der auf einer denkbar schlichten Melodie basiert: fünf absteigenden, synkopierten Noten, die unablässig wiederholt werden, in einer Weise, so Gillies Whittaker, dass ‚ihre atemlos wirbelnde Jubelstimmung die Grenzen kirchlicher Ziemlichkeit bezwingt’.
Die Stimmung ungezügelter Freude ist von kurzer Dauer. Unvermittelt erinnert uns Luther an die Zeit, als der Tod ‚über die Menschenkinder Gewalt nahm’ und sie ‚in seinem Reich gefangen hielt’, ein grausiges Bild, bis ins Detail so anschaulich wie jene spätmittelalterlichen Totentanzfriese, die auf die Kirchenwände vieler von der Pest heimgesuchter deutscher Städte gemalt sind. Zwei Zeitrahmen überdecken sich hier, in dem einen der Mensch vor seiner Wiedergeburt, in dem anderen Bewohner Thüringens aus Luthers und Bachs Zeit, von ihren regelmäßigen Begegnungen mit dem Pesttod gezeichnet. Bach verwendet seinen fallenden Halbton in Fragmenten aus zwei Tönen – zerteilt und trostlos, ausgetauscht zwischen Sopran und Alt in einer gramvollen wiegenden Bewegung über einem Continuobass (der das gleiche zweinotige Intervall zwanghaft wiederholt, doch mit Oktavsprüngen und diminuiert). Bach bringt mit einer faszinierenden Musik zum Ausdruck, wie der Mensch, gelähmt und hilflos, Gottes Urteil wider die Sünde erwartet – laut Luther ‚die schwerste und gewaltigste’ Todesstrafe.
Dieser trostlosen Bühne nähert sich nun verstohlen der zum Gerippe personifizierte Tod und packt die Sterblichen mit seinen knochigen Händen. Zweimal lässt Bach den Rahmen erstarren: Zuerst bleibt die Musik auf den Worten ‚den Tod / der Tod’ haften, wird viermal hin und her geschleudert, dann hält sie bei dem Wort ‚gefangen’ inne, wo Sopran und Alt in einer E/Fis-Dissonanz verkettet werden. Das überraschende Wort ‚Halleluja’ folgt, wie überhaupt am Ende jeder Strophe. Doch die Stimmung bleibt hier unverändert traurig, abgesehen von einem kurz aufflackernden Versprechen gegen Ende, bevor die Musik in resignierter Unterwerfung zusammensinkt.
Ein heftiger Stimmungswechsel, und die dritte Strophe beginnt unisono in den Violinen, die eine Variante des Chorals in der Manier eines italienischen Concertos erklingen lassen. Die Tenöre verkünden die Ankunft Christi: Die Sünde wird besiegt, dem Tod der Stachel genommen, Bach setzt die Violinen wie einen Dreschflegel ein, um zu schildern, wie Christus den Feind niederstreckt. Die Continuolinie wird losgeschickt, in kreiselnder Abwärtsbewegung bis hinunter zum tiefen E auf angemessene und ‚Miltonsche Weise den rebellischen Engel in die Tiefe zu stürzen’ (noch einmal Whittaker). Die Macht des Todes zerbirst. Die Musik kommt bei ‚nichts’ völlig zum Stillstand: ‚da bleibet nichts…’ – die Tenorstimmen nehmen sie langsam wieder auf – ‚denn Tods Gestalt’, nun lediglich ein fahler Schatten. Hier lässt Bach mit Bedacht die Violinen die viernotige Kontur des Kreuzes herausarbeiten, und wenn sie ihr Konzert fortsetzen, so ist dieses nun eine prächtige Demonstration ihrer Tüchtigkeit, eine Siegesparade, von den Tenorstimmen mit dem frohlockenden Glucksen ihrer ‚Hallelujas’ begleitet.
Die mittlere Strophe setzt noch einmal den entscheidenden Kampf zwischen Leben und Tod in Szene: ‚Es war ein wunderlicher Krieg, / da Tod und Leben rungen’. Bach konzentriert sich auf den körperlichen Aspekt der Auseinandersetzung: Nur das Continuo bietet instrumentale Unterstützung, während Zuschauer gruppenweise ihre Reaktion auf die folgenreiche Kraftprobe beschreiben, die ihr Schicksal entscheiden wird. Doch sie kennen bereits das Ergebnis – denn ‚die Schrift hat verkündet das, / wie ein Tod den andern fraß’. In dieser an Hieronymus Bosch erinnernden Szene lässt Bach drei seiner vier Vokalstimmen in wilder Jagd einander verfolgen, eine fugierte Stretta, in der die Einsätze nicht länger als einen Taktschlag voneinander entfernt sind, während die vierte Stimme die vertraute Melodie in bedachtsamen Klängen ertönen lässt. Nacheinander verlieren sich die Stimmen, aufgefressen, zum Schweigen gebracht: ‚Ein Spott aus dem Tod ist worden.’ Der fallende Halbton kehrt wieder, noch immer das Symbol des Todes, doch er wird voller Hohn von der Menge ausgespuckt. Alle vier Stimmen runden die Szene mit ihrem Halleluja-Refrain, die Bässe steigen fast zwei Oktaven in die Tiefe, bevor sie endlich zur Ruhe kommen, während die Exegeten nacheinander die Bühne verlassen.
Die Bässe kehren als Hohepriester des feierlichen Osterritus zurück und intonieren die fünfte Strophe über einer absteigenden chromatischen Basslinie, die an Purcell (‚Dido’s Lament’) erinnert – für Bach ein häufig wiederkehrendes Symbol für die Kreuzigung. Zwischen dem Osterlamm, das die Propheten verkündet haben, und Christi Opfertod ist eine mystische Beziehung geschaffen worden. Symbole sind reichlich vorhanden, besonders bedeutsam das Kreuz, das Bach isoliert, Gestalt annehmen lässt, indem er die harmonische Bewegung einen Takt lang zum Stillstand bringt, jede der Instrumentalstimmen auf einer erhöhten Note, einem Kreuz, pausieren lässt und auf diese Weise alle vier Punkte symbolisch verankert. Damit wir unsere Aufmerksamkeit dem Geheimnis zuwenden, wie ‚das Blut zeichnet unsre Tür’ [um uns zu erlösen], unternimmt Bach bei dieser Zeile drei Anläufe (Continuo, Stimme, Violine), bevor schließlich die Bässe und nach ihnen die Violinen offenbar immer und immer wieder das Kreuzzeichen malen, eben das Symbol, an dem der Glaube haftet bis zum Zeitpunkt des Todes. In diesem Augenblick tiefer Angst zwingt Bach die Bässe, eine verminderte Duodezime hinab in die Tiefe zu stürzen, bis zum tiefen Es. Völlig unvermittelt und beispiellos ertönt ein Kampfesruf auf einem hohen D, das sie fast zehn Takte lang halten, um kundzutun, dass der ‚Würger uns nicht mehr schaden kann’. Es ist wunderbar, ein Fehdehandschuh wird hinunter zu den Sängern geworfen (ja, Plural, denn Bach hat solches nie für Solostimme geschrieben), mit der Weisung, dieses D nach Leibeskräften zu unterstützen, bis sich der Luftvorrat in den Lungen erschöpft. Nun endlich nimmt der Streicherchor in heiterer Stimmung den Choral wieder auf und setzt das feierliche Ritual fort. Doch statt den Streichern zu folgen, ergehen sich die Bässe in frohlockenden ‚Halleluja’-Rufen, die in einem gewaltigen Siegesschrei gipfeln, der zwei Oktaven umfasst.
Damit endet im Grunde das Drama, doch nicht die ‚Herzensfreud’, die diese Musik für uns bereithält. Denn in der vorletzten Strophe, einem Duett für Sopran und Tenor mit Continuobegleitung, liefert uns Bach einen munteren Tanz ungetrübten Glücks. Das Wort ‚Wonne’ erscheint in Rouladen à la Purcell, das abschließende ‚Halleluja’ in Triolen und Duolen, die zwischen den Stimmen wechseln. Die ursprüngliche vierstimmige Harmonisierung für die Schlussstrophe ist nicht erhalten, doch die achtzehn Jahre später in Leipzig entstandene Fassung, durch die Bach sie ersetzte, macht den Verlust durchaus wett: von mitreißendem Schwung und bezeichnenderweise zum siebten Mal mit der Erläuterung, wie ‚Halleluja’ zu singen sei – stets mit einer unerwartet neuen, sehr feinen Nuance im Ausdruck.