Prof. Gerhard Weinberger spielt am Samstag die Orgeln des Domes in der dritten MittagsMusik dieser Saison. Im Programm erklingt u.a. Max Regers Phantasie und Fuge d-moll, op. 135b.
Der Eintritt ist frei. Der Spendenerlös kommt in voller Höhe der Finanzierung und Weiterführung dieser Reihe zugute.
„Gott der Herr ist Sonn und Schild“, (BWV 79) singt Benno Schachtner mit hellem, wunderschönem Alt auf der neuen CD der Gaechinger Cantorey. Hans-Christoph Rademann, der Leiter der Stuttgarter Bachakademie, baut auf den Countertenor, der in Dietenheim aufwuchs, zum Chor der Ulmer Spatzen gehörte, das Abitur am Ulmer Essinger-Gymnasium machte. Auch René Jacobs und Andreas Spering verpflichten regelmäßig den 32-Jährigen; vor Ostern etwa gastierte Schachtner unter diesen beiden Dirigenten als Solist in Passionen Bachs im Amsterdamer Concergebouw oder im Palau de la Música Catalanain Barcelona.
Eine sonnige, verheißungsvolle Laufbahn. Trotzdem sagt Schachtner, 2012 Leipziger Bachpreisträger, bei einem Zwischenstopp in Ulm schmunzelnd: „Als Sänger sitzt du wie ein Tiger im Käfig und wartest, bis sie dich abends in die Arena lassen.“ Ein eigenes Festival zu organisieren, das sei schon immer ein Herzenswunsch von ihm gewesen. Der Mann ist euphorisch bis hyperaktiv, ist auf jeden Fall von seiner musikalischen Mission sympathisch besessen: „Wenn ich etwas mache, dann hundertprozentig.“ Und das tut er in Roggenburg.
Dort, wo seine Mutter Anneliese die Orgel spielt und natürlich auch er schon an der Großen Roggenburgerin saß, verwirklichte er im vergangen Jahr seinen Traum: „FR:AME“, das „Festival Roggenburg – Alte Musik erleben“. Das war ein Erfolg gewesen, den Schachtner jetzt im Spätsommer wiederholen möchte, aus urheberrechtlichen Gründen aber mit anderem Namen, unter der Marke „Diademus“.
Der Tölzer Knabenchor wird das Festival Roggenburg am 27. August 2017 in der Klosterkirche Roggenburg eröffnen, mit Mozarts „Exsultate, jubilate“. Die Klosteranlage sei „unbeschreiblich schön“, schwärmt Schachtner. Zum Programm gehört dann auch wieder eine musikalische „Nachtaktiv“-Tour: Werner Güra singt in der Bibliothek Schumanns „Dichterliebe“, im Innenhof gibt sich Schachtner selbst der „Liebessehnsucht“ mit Songs von Purcell und Co. hin. „Bei Kerzenschein durch das Kloster zu schlendern: traumhaft!“. Sybilla Rubens und Werner Güra werden einen Meisterkurs für Gesang geben.
Der Heimat etwas zurückgeben
Große Namen, großer Anspruch. Mit einem Budget von rund 100.000 Euro planen und arbeiten Schachtner und sein Team; er ist froh, dass der Neu-Ulmer Landrat Thorsten Freudenberger zu seinen Förderern gehört und Türen öffnet. Schachtner spricht davon, mit dem Festival „der Heimat etwas zurückzugeben“. Er ist als Sänger sehr vernetzt, und so kommt zum Abschlusskonzert das Händelfestspielorchester aus Halle; Schachtner selbst dirigiert zwei Magnificat-Vertonungen von Vater Bach und Sohn Carl Philipp Emanuel. Zudem wirkt der von ihm neu gegründete Kammerchor „Diademus vocalisten“ mit. Kein elitäres Festival für Alte Musik soll das sein, Schachtner möchte ein Publikum „abholen, das damit nicht so vertraut ist“: So hat er Frank Meyer von der „Telebörse“ eingeladen, einen Einführungsvortrag zu halten.
Das Dirigieren ist seine Leidenschaft, sagt Schachtner. Er weiß freilich, dass er als Countertenor sehr gefragt ist, die Chancen, die ihm seine Stimme jetzt öffnet, nicht verspielen darf. „Aber ich werde nicht singen, bis ich tot umfalle.“ Alles läuft natürlich aufs Dirigieren hinaus – und einen Lehrauftrag für historische Aufführungspraxis an der Mannheimer Musikhochschule hat er auch schon.
„Es war nicht so einfach, die Heimat zu verlassen, aber wichtig, in der Fremde andere Luft zu schnuppern“, sagt Schachtner. Und jetzt ist er zurückgekehrt, hat gewissermaßen sein Basislager in Neu-Ulm, in Pfuhl aufgeschlagen. Dort lebt Benno Schachtner mit seiner Ehefrau Catalina Bertucci, einer chilenisch-italienischen Sopranistin, die in dieser Saison schon mit dem Amsterdam Baroque Orchestra unter Ton Koopman europaweit unterwegs war und die kommenden Sonntag als Susanna in Mozarts Oper „Die Hochzeit des Figaro“ Premiere an der Staatsoperette Dresden feiert.
Da müsste doch auch mal ein barockes Heimspiel des Ehepaars Schachtner-Bertucci am Ulmer Theater drin sein? „Warum nicht? Mal abwarten.“ Das käme gewiss auch auf den künftigen Intendanten Kay Metzger an, der im Leben des Paars eine wichtige Rolle spielte. Verliebt hat sich Schachtner nämlich auf der Bühne des Detmolder Landestheaters in seine spätere Frau, die dort zum Ensemble gehörte. Schachtner studierte zunächst Kirchenmusik in der Orgelklasse der Detmolder Musikhochschule und von 2009 auch Gesang – aber schon 2010 debütierte er in der Titelpartie von Händels „Orlando“, neben Catalina Bertucci als Angelica.
Schachtner hatte noch keinerlei szenische Erfahrung, sich aber mal zum Vorsingen gemeldet – und dann kam ein Anruf vom Detmolder Intendanten Metzger . . . So beginnen Karrieren.
„Diademus“: Alte Musik erleben
Das Programm Unter der Marke „Diademus“ präsentiert Benno Schachtner das Festival Roggenburg. Im Eröffnungskonzert am 27. August gastiert der Tölzer Knabenchor unter Prof.Gerhard Weinbergerin der Klosterkirche. Drei Konzerte in der Bibliothek, der Klosterkirche und im Innenhof stehen am 2. September unter dem Motto „Nachtaktiv“. Im Abschlusskonzert am 9. September dirigiert Benno Schachtner das Händelfestspielorchester Halle. Vom 4. bis 7. September leiten Sybilla Rubens und Werner Güra einen Meisterkurs für Gesang. Alle Informationen im Internet unter
Hallo Prof. Weinberger-Fans in OWL – hier ist ein Highlight…!!
Ein Sonder-Konzert mit Prof. Gerhard Weinberger in der HfM in Detmold – Konzerthaus – am Sonntag, 31. Januar 2010 um11:30 Uhr.
Konzerthaus der HfM in Detmold
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Jahrespreis der Schallplattenkritik an Prof. G. Weinberger / Zur Vergößerung Flyer anklicken!!
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Johann Sebastian Bach: Sämtliche Werke für Orgel
Gerhard Weinberger an 23 historischen Orgeln
CDs bei cpo 777 363-2 (22 CDs; Vertrieb: jpc)
Diese Einspielung der Orgelwerke von Johann Sebastian Bach steht in nahezu jeder Hinsicht einzigartig da. Sie umfasst zum einen nicht nur den etablierten Werkkanon, sondern stellt auch zahlreiche Kompositionen „zweifelhafter Echtheit“ erstmals zur Diskussion. Zum zweiten sind nahezu ausschließlich Instrumente aus Bachs Wirkungskreis in Thüringen und Sachsen zu hören – neben den Silbermann-Orgeln in Freiberg und Dresden auch vergessene Kleinode, wie etwa aus Mechterstädt und Büßleben (ergänzt durch Instrumente aus Trondheim, Groningen und Grauhof). Zum dritten ist es die stilistische und aufnahmetechnische Souveränität, mit der Gerhard Weinbergerund das Label cpo in mehr als 12 Jahren eine Referenz-Einspielung für das 21. Jahrhundert geschaffen haben.
Aus diesem Anlass wird Herrn Prof. Gerhard Weinberger der Jahrespreis der „Deutschen Schallplattenkritik 2009“ verliehen.
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Video-YouTube:
Johann Sebastian Bach (1685-1750) Chorale Prelude „Erbarm dich mein, o Herre Gott“ BWV 721 Gerhard Weinberger at the Treutmann organ in Grauhof bei Goslar, Germany
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Sonderkonzert anlässlich der Verleihung des Jahrespreises der „Deutschen Schallplattenkritik 2009“ an Prof. Gerhard Weinberger, Detmold am 31. Januar 2010.
Programm:
Johann Sebastian Bach (1685-1750): Motette „Der Geist hilft unser Schwachheit auf“ BWV 226 für zwei vierstimmige Chöre und Continuo – Vokalsolisten-Ensemble der Barockakademie, Leitung: Gerhard Weinberger
Begrüßung des Rektors – Prof. Martin Christian Vogel
Orgelmusik: Johann Sebastian Bach (1685-1750): Pièce d’Orgue G-Dur BWV 572 / Johann Sebastian Bach (1685-1750)
Choralbearbeitung „Schmücke dich, o liebe Seele“ à 2 claviers et pédale BWV 654 (aus den „Leipziger Chorälen“) – Gerhard Weinberger (Orgel)
Max Reger (1873-1916): Phantasie und Fuge über B-A-C-H op. 46 – Gerhard Weinberger (Orgel
Preis der Deutschen Schallplattenkritik: Überreichung des Jahrespreises 2009 an Prof. Gerhard Weinberger – Ludolf Baucke (Vorsitzender des Jahresausschusses)
Improvisation über das Thema B-A-C-H – Tomasz Adam Nowak (Orgel) / Johann Sebastian Bach (1685-1750)
J.S. Bach – Motette „Singet dem Herrn ein neues Lied“ BWV 225 für zwei vierstimmige Chöre und Continuo – Vokalsolisten-Ensemble der Barockakademie, Leitung: Gerhard Weinberger
Eintritt frei
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Anfahrt zum Konzerthaus der HfM Detmold über Google-Maps
Ich hoffe, dass ich Teilnehmer aus OWL am Sonntag, 31.1.2020 um 11:30 Uhr in Detmold für dieses Highlight antreffen werde und wünsche uns ein schönes Konzert mit Werken von J.S. Bach…!!