Weiterhin stelle ich für jeden Sonntag / Feiertag im Kirchenjahr für die Besucher von
„Volkers Klassikseiten J.S. Bach“
eine Hör- oder Sehprobe, Radio-Programme mit Bach-Kantaten und eine „Bach-Kantaten-Beschreibung“ für den entsprechenden Sonntag-Feiertag im Kirchenjahr zur Verfügung.
Am 04.10.2020 begehen wir den 17. Sonntag nach „Trinitatis“ und „Erntedankfest“
Der 17. Sonntag nach Trinitatis befasst sich mit dem Glauben, wobei der bedingungslose Glaube, der dann auch zum „Erfolg“ führt, im Vordergrund steht. Es werden also Geschichten aus den Evangelien erzählt, in denen der Glaube des einzelnen zu einem Wunder geführt hat. Die alttestamentlichen Texte hingegen reden von nicht so sehr vom Glauben, als vielmehr von Gottes Wirken im Leben des Volkes Israel und in Jakobs Leben. Die Episteltexte wiederum reden über den Glauben und stellen dar, wie es zum Glauben kommt bzw. wie der Glaube eine vereinende Funktion wahrnimmt.
Am 17. Sonntag nach Trinitatis hören wir die Geschichte von der kanaanäischen Frau, deren Glaube Jesus zu Handeln bewegt, obgleich sie nicht zu den Schafen Israels gehört. Solcher Glaube macht uns gewiß, dass Jesus auch in unserem Leben grundlegende Veränderungen bewirkt, so dass wir dankbar seinen Namen verkündigen.
Kernaussage zum Erntedankfest ! Alle gute Gabe kommt her von Gott dem Herrn! Am Erntedankfest ist die Kirche festlich geschmückt mit Obst und Gemüse, mit Kornähren und Sonnenblumen. Traditionell steht der Dank für die Ernte im Mittelpunkt – und dazu Dank für alles, was gelungen ist. Das Erntedankfest erinnert daran: Was wirklich wichtig ist im Leben, können wir nur empfangen.
Predigttext: Jes 58,7–12
Reich beschenkt Der Riesenkürbis und die volle Ähre, die Honigwabe und das Brot – im reich geschmückten Erntealtar kommen Fülle der Natur und Früchte der Arbeit recht zur Geltung.
Doch wir ernten mehr: Nahrung und Kleidung, jedes Wachsen und Gedeihen in Partnerschaft und Familie, große und kleine Erfolge im Beruf – da ist so viel, wofür wir danken können. Das Erntedankfest gibt der Dankbarkeit Raum und wendet sie hin zu Gott. Wer dankt, sieht nichts als selbstverständlich an und weiß sich von Gott reich beschenkt. Ängstliches Sammeln und übermäßiges Sorgen ist ihm fremd. Gottes Großzügigkeit steckt an. So lenkt der Sonntag den Blick über den eigenen Tellerrand hinaus und ruft zum verantwortungsvollen Teilen von Besitz und Ressourcen auf. Wer so geben kann, dessen Quellen werden nie versiegen.
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Bach-Kantaten für den “17. Sonntag nach Trinitatis“
Ab Sonntag, 19. April 2020, um 10 Uhr (britischer Zeit) wird an jedem Sonntag eine neue Kantate aufgeführt, die von J.S. Bach und speziell von John Eliot Gardiner ausgewählt –
Kantate der Woche
Am 04. Oktoberab 10 Uhr hören Sie, bitte in den nachstehenden Link klicken:
Wo gehest du hin“ (BWV 166) ist eine Kirchen-Kantate von Johann Sebastian Bach. Er komponierte sie in Leipzig für den vierten Sonntag nach Ostern, für den Sonntag Cantate, und führte sie am 7. Mai 1724 erstmals auf.
Johann Sebastian Bach Kantate – BWV 166 „Wo gehest du hin“ Kantate zum Sonntag Cantate Live-Aufnahme aus der Thomaskirche Leipzig am 8. Mai 2004
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eine Hör- oder Sehprobe, mit Bach-Kantaten und eine „Bach-Kantaten-Beschreibung“ für den entsprechenden Sonntag-Feiertag im Kirchenjahr zur Verfügung.
Am 13.10.2019 begehen wir 17. Sonntag nach „Trinitatis“
17. Sonntag nach Trinitatis
Kernaussage:
Unser Glaube ist der Sieg, der die Welt überwunden hat! Bei Gott spielen Grenzen von Ländern, Völkern und Kulturen keine Rolle. Was zählt, ist der Glaube: „Denn wer mit dem Herzen glaubt, wird gerecht; und wer mit dem Munde bekennt, wird selig.“
Predigttext: Josua 2,1–21
Glaubensgeschichten
Glaube? Da fällt mir meine Großmutter ein, die jeden Tag den Abendsegen sprach. Oder der Junge, der fest hofft, dass Gott seine Mama gesundmachen wird.
Und so viele Männer und Frauen, die im Vertrauen auf Gott ihre Grenzen überschritten: Hilfsprojekte starteten, Widerstand leisteten oder anderen Mut machten. Glaube ist nichts Abstraktes. Er wird gelebt. So erzählt der 17. Sonntag nach Trinitatis Glaubensgeschichten: Eine „Ungläubige“ überwindet Jesu Ablehnung mit ihrem Glauben.
Ein Vater bittet um Hilfe für seinen kranken Sohn. Eine Fremde ahnt die Größe Gottes und nimmt Israels Kundschafter auf. Glaube kann Menschen verändern. Dabei macht es wenig Unterschied, welcher Herkunft sie sind – allein der Glaube zählt. „Hier ist nicht Jude noch Grieche, hier ist nicht Mann noch Frau; denn Ihr seid allesamt einer in Christus“, sagt Paulus. Und wenn das mit dem Vertrauen nicht geht? „Ich glaube, hilf meinem Unglauben!“, bittet der Vater Jesus – und wird erhört.
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Videos:
mit Bach-Kantatenfür den17. Sonntag nach Trinitatis
„Wer mich liebet, der wird mein Wort halten“ (BWV 59) ist eine Kirchen-Kantate von Johann Sebastian Bach. Er komponierte sie für den 1. Pfingsttag in Leipzig und führte sie wahrscheinlich am 28. Mai 1724 erstmals auf, doch ist auch eine erste Aufführung bereits am 16. Mai 1723 in der Paulinerkirche möglich.
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Am 08.10.2017 begehen wir den 17. Sonntag nach „Trinitatis“
Der 17. Sonntag nach Trinitatis befasst sich mit dem Glauben, wobei der bedingungslose Glaube, der dann auch zum „Erfolg“ führt, im Vordergrund steht. Es werden also Geschichten aus den Evangelien erzählt, in denen der Glaube des einzelnen zu einem Wunder geführt hat. Die alttestamentlichen Texte hingegen reden von nicht so sehr vom Glauben, als vielmehr von Gottes Wirken im Leben des Volkes Israel und in Jakobs Leben. Die Episteltexte wiederum reden über den Glauben und stellen dar, wie es zum Glauben kommt bzw. wie der Glaube eine vereinende Funktion wahrnimmt.
Am 17. Sonntag nach Trinitatis hören wir die Geschichte von der kanaanäischen Frau, deren Glaube Jesus zu Handeln bewegt, obgleich sie nicht zu den Schafen Israels gehört. Solcher Glaube macht uns gewiß, dass Jesus auch in unserem Leben grundlegende Veränderungen bewirkt, so dass wir dankbar seinen Namen verkündigen.
Wochenspruch:
Unser Glaube ist der Sieg, der die Welt überwunden hat. (1. Joh 5, 4c)
Sendung: „Cantica“ am Sonntag 06:30 Uhr bis 07:00 Uhr
Wiederholung: um 23:00 – 23:30 Uhr
J.S. Bach Kantate – BWV 26„Ach wie flüchtig, ach wie nichtig“
in der Vorstellung „Wie ein Nebel bald entstehet“
An Bachs Kantate aus dem Jahr 1724 zeigt sich exemplarisch, wie der Thomaskantor den Text in sprechende Musik umsetzt.
Das Flüchtige ist deutlich im Eingangschor zu hören, sehr lautmalerisch stellt Bach den Menschen als flüchtigen Hauch dar, der im Wind des Lebens rasch vergeht. Über 400 dieser geistlichen Werke hat Bach geschrieben. In der Regel dauert eine Kantate etwa 20 Minuten und wurde im Sonntagsgottesdienst in der Leipziger Thomaskirche aufgeführt. Die Besetzung umfasste meistens vier Solo-Sänger, Chor und kleines Orchester.
Die Kantate „Ach, wie flüchtig“ stammt aus dem Jahr 1724 und thematisiert auf einmalige Weise die Vergänglichkeit des Menschen. Textliche Grundlage ist ein gleichnamiges Kirchenlied von Michael Franck:
„Wie ein NEBEL bald entstehet
Und auch wieder bald vergehet,
So ist unser LEBEN, sehet!“
Wo gehest du hin“ (BWV 166) ist eine Kirchen-Kantate von Johann Sebastian Bach. Er komponierte sie in Leipzig für den vierten Sonntag nach Ostern, für den Sonntag Cantate, und führte sie am 7. Mai 1724 erstmals auf.
Johann Sebastian Bach Kantate – BWV 166 „Wo gehest du hin“ Kantate zum Sonntag Cantate Live-Aufnahme aus der Thomaskirche Leipzig am 8. Mai 2004
Rudolf Lutz– Dirigent und Musikdirektor der JS Bach-Stiftung St. Gallen
Johann Sebastian Bach – Kantate BWV 66 „Erfreut euch, ihr Herzen“
J.S. Bach komponierte die Kantate für den 2. Osterfesttag (Ostermontag) in Leipzig. Sie geht zurück auf eine weltliche Kantate, die er in Köthen für den 10. Dezember 1718 komponiert hatte und deren Musik verschollen ist. Die Osterkantate wurde am 10. April 1724 uraufgeführt.
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Video:
J. S. Bach – Kantate BWV 66 „Erfreut euch, ihr Herzen“
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eine Hör- oder Sehprobe, Radio-Programme mit Bach-Kantaten und eine „Bach-Kantaten-Beschreibung“ für den entsprechenden Sonntag-Feiertag im Kirchenjahr zur Verfügung.
Am 18.09.2016 begehen wir den 17. Sonntag nach „Trinitatis“
Der 17. Sonntag nach Trinitatis befasst sich mit dem Glauben, wobei der bedingungslose Glaube, der dann auch zum „Erfolg“ führt, im Vordergrund steht. Es werden also Geschichten aus den Evangelien erzählt, in denen der Glaube des einzelnen zu einem Wunder geführt hat. Die alttestamentlichen Texte hingegen reden von nicht so sehr vom Glauben, als vielmehr von Gottes Wirken im Leben des Volkes Israel und in Jakobs Leben. Die Episteltexte wiederum reden über den Glauben und stellen dar, wie es zum Glauben kommt bzw. wie der Glaube eine vereinende Funktion wahrnimmt.
Am 17. Sonntag nach Trinitatis hören wir die Geschichte von der kanaanäischen Frau, deren Glaube Jesus zu Handeln bewegt, obgleich sie nicht zu den Schafen Israels gehört. Solcher Glaube macht uns gewiß, dass Jesus auch in unserem Leben grundlegende Veränderungen bewirkt, so dass wir dankbar seinen Namen verkündigen.
Wochenspruch:
Unser Glaube ist der Sieg, der die Welt überwunden hat. (1. Joh 5, 4c)
Poulencs Stabat mater-Vertonung in der Vorstellung Subtiler Schmerz
Das Stabat mater ist ein mittelalterliches Gedicht, das die Gottesmutter Maria in ihrem Schmerz um den gekreuzigten Jesus besingt.
Dieser Text wird vor allem am Passionssonntag – also dem Sonntag vor dem Palmsonntag – und am 15. September – dem Fest „Gedächtnis der Schmerzen Mariens“- gebetet.
Der Beter des Stabat Mater fühlt mit Maria, teilt ihren Schmerz um Jesus Christus. Francis Poulenc, der in anderen Werken durchaus auch harte, atonale Klänge komponierte, fühlt dem Schmerz hier sehr behutsam nach. Zehn Strophen umfasst das Gedicht über die Gottesmutter Maria. Poulenc vertonte es für Solo-Sopran. Chor und Orchester. Vor allem am 15. September wird der Text gebetet, das ist das Fest Gedächtnis der Schmerzen Mariens. Dieser Tag steht im Zusammenhang mit dem Fest Kreuzerhöhung am 14. September. Das bezieht sich auf die Grabeskirche in Jerusalem. Über dem leeren Grab von Jesus Christus wurde im 4. Jahrhundert die besagte Grabeskirche errichtet und am 13. September 335 geweiht. Und am 14. September, dem Tag nach der Kirchweihe, wurde in der neuen Kirche dem Volk zum ersten Mal zur Verehrung das Kreuz gezeigt. Dabei wurde es in die Höhe gehalten, also erhöht, und somit verehrt……
Interpreten sind die Frankfurter Kantorei und das Bach-Collegium Stuttgart sowie die Solisten:
Gabriele Schnaut, Julia Hamari, Kurt Equiluz und Wolfgang Schöne.
Im Anschluss an die Kantate spielt Thomas-Organist Ullrich Böhme auf der Silbermann-Orgel der Kirche zu Pfaffroda die erste der sogenannten Biblischen Sonaten von Johann Kuhnau: „Der Streit zwischen David und Goliath“
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Videos:
mit Bach-Kantaten für den 17. Sonntag nach Trinitatis
Heinrich Bach (* 16. Septemberjul./ 26. September 1615 in Wechmar; † 10. Juli 1692greg. in Arnstadt) war ein deutscher Organist aus derFamilie Bach.
Heinrich ist der Stammvater der so genannten Arnstädter Linie der Musikerfamilie Bach. Nach dem Tod seines Vaters Johannes Bach übernahm sein ältester Bruder Johann die weitere Erziehung und unterwies ihn im Orgelspiel.
1635 trat er in die von Johann Bach geleitete Erfurter Ratsmusikanten-Compagnie ein und war von 1635 bis 1641 Ratsmusikant in Erfurt. Im Jahre 1641 erhielt er das Organistenamt an der Arnstädter Liebfrauen- und Oberkirche, das er bis zu seinem Tode versah. 1642 heiratete er Eva, die jüngere Tochter des Suhler Stadtpfeifers Hoffmann, deren ältere Schwester Barbara die erste Frau Johann Bachs war. Aus der Ehe gingen sechs Kinder, darunter drei musikalisch hoch begabte Söhne, hervor.
Von Heinrich Bach sind nur wenige Kompositionen erhalten geblieben, u. a.:
Ich danke dir, Gott
Kyrie
Zwei Sonaten à 5
Da Christus an dem Kreuze stund
Erbarm dich mein, o Herre Gott
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Heinrich Bach – Orgelwerk „Christ lag in Todesbanden“
Interprétation de la Fugue pour orgue „Christ lag in Todesbanden“ d’Heinrich Bach (1615-1692) sur la version Hauptwerk du grand orgue de la cathédrale d‘ Utrecht (Sonus Paradisi).
Cette fugue basée sur le thème “ Victimae Paschali Laudes“est interprétée avec tous les jeux de fonds de 8′ et 4′ aux manuels et 16′ 8′ et 4′ au pédalier avec toutes les tirasses et accouplements. Le crescendo est obtenu progessivement en jouant tout d’abord au récit, puis sur le grand orgue + récit et enfin sur récit+ grand orgue + positif. e tremblant est utilisé au récit et au positif.
Photos d’illustrations personnelles été 2013 cathédrale de Sienne (italie)
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Video:Heinrich Bach – „Ach, dass ich Wassers gnug hätt“
Konzert in der Stiftskirche vom 10.08.2014
Uta Runne – Mezzosopran
Lee Santana – Laute
Andreas Küppers – Continuo
Kristin von der Goltz – Cello und Leitung
Santo Domingo de Bonaval, Santiago de Compostela, am 07. Oktober 2000.
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Kantaten-Beschreibung: BWV 47 “Wer sich selbst erhöhet, der soll erniedriget werden“
Die in sich stimmigste und schönste dieser Kantaten ist BWV 47 “Wer sich selbst erhöhet, der soll erniedriget werden”, und dies ungeachtet der Tatsache, dass ihre drei Mittelsätze auf einem belanglosen Text aus einer Sammlung von Johann Friedrich Helbig stammen, der Regierungssekretär am Eisenacher Hof war. Die Reime sind manchmal so holprig, dass es kein Wunder ist, wenn Bach Texte von Helbig (im Gegensatz zu Telemann) nur einmal vertont hat. Das Werk wurde am 13. Oktober 1726 aufgeführt. Es beginnt mit einem Zitat aus dem Lukas-Evangelium, dem Spruch im zweiten Teil des Evangelientextes, mit der Jesus seine Predigt über den Stolz beschließt: ‚Denn wer sich selbst erhöht, der wird erniedrigt; und wer sich selbst erniedrigt, der wird erhöht’. Whittaker ist der Auffassung, Bach habe wenige Chöre geschrieben, die so ‚mächtig und monumental’ wie dieser Anfangssatz seien, und man wird ihn kaum widerlegen können.
Er beginnt als beschleunigte und eine Quinte nach oben transponierte Variante des Orgelpräludiums in c-moll (BWV 546) und einem kurzen antiphonischen Austausch zwischen den Streichern und dem Oboenpaar, aber erst in Takt 186, wenn diese Variante mit Blockharmonien vom Chor vorgetragen wird, begreift man, wie sehr ihre ursprüngliche Form die natürlichen Akzente des Spruchs berücksichtigt und dass ihre Fortsetzung (durch die Oboen bei Takt 12) das Zentrum eines Fugenthemas ist, das aufsteigt, um die aufgeblasene Brust dessen zu füllen, der ‚sich selbst erhöht’, und später wieder absteigt, wenn er seine wohlverdiente Strafe erhält. Der zweite Halbsatz (der sich mit dem Demütigen befasst) fungiert als Gegenthema und schließt mit einer eigenen sanft aufsteigenden Phrase (‚wird erhöht’). Eindrucksvolle Episoden sind hier vorhanden, Umkehrungen der stimmlichen Einsätze in den doppelten Expositionen, homophone ‚Resumees’ und eine abschließende Rückkehr zu dem ausgefeilten Eingangsritornell mit zusätzlichem Chor, der noch einmal den gesamten Text wiederholt. Das mag nicht die attraktivste oder eine leicht zugängliche der Choralfugen sein, mit der Bach seine Kantaten eröffnet, doch sie gewinnt, je vertrauter man mit ihr wird, und bei der Wiederholung im zweiten Konzert hatte sie ihre beträchtliche Macht auf alle Mitwirkenden und, so hatten wir den Eindruck, auch auf die Zuhörer ausgedehnt.
Der zweite Satz ist eine Da-capo-Arie für Sopran in d-moll mit Orgel oder, bei einer späteren Wiederaufnahme, obligater Violine, und letztere Version war es, mit ihrer äußerst kontrastreichen poetischen Lyrik im ersten und Bravour im zweiten Teil, die wir aufzuführen beschlossen. Das Thema ist ein einfacher Gegensatz zwischen christlicher Demut und teuflischem Hochmut. Es ist nicht sicher, ob Bach diese Arie bei der ersten Aufführung des Werkes 1726 einbezogen hatte. Vielleicht hatte er es versucht und dann im allerletzten Augenblick verzichtet, weil die Interpreten den hohen Ansprüchen nicht gewachsen waren. Das mag auch eine Erklärung dafür sein, warum die folgenden Sätze offensichtlich das gleiche Material verwenden. In der Tat könnte man diese Arie weglassen, und die narrative Entwicklung der Kantate bliebe trotzdem unangetastet. Doch welch ein Verlust wäre das! Der Violine ist im ersten Abschnitt eine vibrierende, wie ein Papierdrachen schwebende Figur zugewiesen, die zunächst rein dekorativ zu sein scheint, doch bei näherer Bekanntschaft die schwer zu fassenden Attribute der Demut erlangt, der sich Christen befleißigen sollen. Im B-Teil lässt Bach dann in den Staccato-Doppelgriffen der Violine die ‚Hoffart’ und den ‚Stolz’ des Teufels anklingen. Mit diesen rüden, widerborstigen gebrochenen Akkorden (v – –) scheinen wir uns plötzlich in der Nähe der Violinkonzerte Bartóks oder Chatschaturjans zu befinden. Unterdessen sitzt der Sopran in einem wütenden imitierenden Austausch mit der Basslinie gefangen (‚Gott pflegt alle die zu hassen / die den Stolz nicht fahren lassen’).
Es ist eine lebendige und theatralische Schilderung der schlimmsten der Todsünden, und sie bietet die Garantie dafür, so möchte man meinen, dass der selbstgefällige Hörer von seinem Stuhl hochschreckt. Die Arie ist in ihrer Da-capo-Form äußerst sinnreich angelegt – der lange A-Teil legt dar, warum Demut so unabdingbar nötig sei, während die Schimpfkanonade des B-Teils das Laster des Hochmuts brandmarkt. Dann folgt zielstrebig die Rückkehr zum A-Teil, dessen Thema der ‚Demut’ auf all die selbstverleugnerischen Eigenschaften verweist, die einen guten Kammermusiker kennzeichnen. Die abschließende Endausscheidung gibt die eloquenteste Schilderung der Demut, die man sich vorstellen kann – Harmonie und Figuration in schöpferischer Symbiose. Wie sollte ein Prediger damit konkurrieren können?
Nun ja, er – besser gesagt Bach in seinem Namen – versucht es, behindert nicht durch die überwältigende Eloquenz der vorherigen Nummer, sondern durch die Banalität eines Textes, der mit den Worten beginnt: ‚Der Mensch ist Kot, Stank, Asch und Erde’. Gleichwohl ist dieses stimmgewaltige Accompagnato für Bass eines der kunstreichsten und feinsinnigsten Stücke musikalischer Moralpredigten Bachs, in einem Maße, dass man leicht über den ungeschliffenen Text hinwegsehen kann und die Sorgfalt bewundert, die er der kleinsten Veränderung im Tonfall angedeihen lässt: Das Autograph der Partitur zeigt zum Beispiel, wie er den Rhythmus des Wortes ‚Teufelsbrut’ verschärfte, um es schroffer und roher wirken zu lassen. Diesem Rezitativ folgt eine Arie in Es, in welcher derselbe Sänger, nun von obligater Violine und Oboe begleitet, um die Demut bittet, ‚dass ich nicht mein Heil verscherze wie der erste Höllenbrand’. Man bekommt den Eindruck, dass dieses wiederkehrende Ringen mit dem Stolz durch das instrumentale Duo gedämpft – gar entschärft – wird, die drei Stellen ausgenommen, wo die Instrumente seinen Abscheu vor dem Stolz teilen.
Whittaker ermahnt uns, Bach nicht übereilt zu tadeln, weil er so ‚ausfällige’ Texte vertont habe. ‚Der Kampf, den Luther gegen gewissenlose Feinde aufnahm, diente ihm selbst und seinen Anhängern als Richtschnur für den Umgang mit den widerstreitenden Kräften in ihrem eigenen Herzen, und in gleicher Weise werden die negativen Kräfte in dieser Mischung aus Gut und Böse, die in jedem von uns vorhanden sind, als feindliche Mächte behandelt, geistlicher oder weltlicher Natur.’ Aber ist das wirklich der Punkt? Was mich interessiert, ist die Wirkung, die Bachs Musik haben kann – sein Geschick, der absoluten Hässlichkeit eines Textes Herr zu werden, indem er sein musikalisches Material so gestaltet, dass es den emotionalen Inhalt (den man zwar analysieren kann, der dabei aber wie Sand zwischen den Händen zerrinnt) zum Ausdruck bringt.
Er scheint auch Nicht- Lutheraner in seinen Wirkungskreis einladen und sie zu einer teilnahmsvollen Reaktion auf die zugrunde liegende Predigt bewegen zu wollen, auf die Nuance, die seine Musik ihr gibt: dass übermäßiger Stolz unter keinerlei Umständen zu akzeptieren sei, dass Demut Würde besitze, nicht nur Wert. Hegel schrieb der Musik eine ‚gegenstandslose Innerlichkeit’ zu, Mendelssohn hingegen (der Hegel kannte) kam zu dem Schluss: ‚Die Ideen, die durch die Musik […] ausgedrückt werden, sind nicht zu vage, um in Worte übersetzt zu werden, sondern im Gegenteil zu präzise’. Bach ist Mendelssohns Auffassung, Musik könne die Kernbedeutung zum Vorschein bringen, die von Worten so häufig verschleiert wird, offensichtlich zuvorgekommen und hat ihr konkrete Gestalt gegeben.
Aufführungsorte:Kantaten für den 17. und 18. Sonntag nach Trinitatis”
CD 1 – Allhelgonakyrkan, Lund am 14. Oktober 2000
CD 2 – Thomaskirche, Leipzig am 22. Oktober 2000
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CD – e i n s – Inhalte:Kantaten für den “17. Sonntag nach Trinitatis”
BWV 47 “Wer sich selbst erhöhet, der soll erniedriget werden“
Gardiner Pilgrimage CD – SDG 159 – Vol. 9 – CD 1
BWV 114 “Ach, lieben Christen, seid getrost“
Gardiner Pilgrimage CD – SDG 159 – Vol. 9 – CD 1
BWV 148 “Bringet dem Herrn Ehre seines Namens“
Gardiner Pilgrimage CD – SDG 159 – Vol. 8 – CD 9
BWV 226 Motet: Der Geist hilft unser Schwachheit auf
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Gardiner Pilgrimage CD – SDG 159– Vol. 9 – CD 1
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CD – z w e i – Inhalte:Kantaten für den “18. Sonntag nach Trinitatis”
BWV 96 – “Herr Christ, der ein’ge Gottessohn”
Gardiner Pilgrimage CD 159 Vol. 9 – CD 2
BWV 116 – “Du Friedefürst, Herr Jesu Christ”
Gardiner Pilgrimage CD 159 Vol. 9 – CD 2
BWV 169 – “Gott soll allein mein Herze haben”
Gardiner Pilgrimage CD 159 Vol. 9 – CD 2
BWV 668 – Chorale: Vor deinen Thron tret’ ich hiermit
Gardiner Pilgrimage CD 159 Vol. 9 – CD 2
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Bachfest Leipzig 2017 vom 09.06 – 18.06.2017
“EIN SCHÖN NEW LIED” – MUSIK UND REFORMATION
Das Bachfest 2017 steht unter dem Motto ““EIN SCHÖN NEW LIED” – MUSIK UND REFORMATION Martin Luther sah in „Frau Musica“ eine göttliche Kunst, da sie den Teufeln zuwider sei. Entsprechend stellte er die Musik in eine Reihe mit der Theologie, erhob das deutschsprachige geistliche Lied zu einem festen Bestandteil des reformatorischen Programms und hielt ließ es Eingang in den Gottesdienst finden. Häufig als „schöne newe Lieder“ betitelt, verbreitete sich das neue reformatorische Liedrepertoire rasant….
Der Ticketverkauf für das Bachfest Leipzig 2017 beginnt 14. Oktober 2016.
Telefonische Kartenbestellung:
Mo–Fr: 8–21 Uhr, Sa: 8–20 Uhr, So: 10–20 Uhr Aus Deutschland: 0 18 06-56 20 30
(0,20 € pro Anruf aus den dt. Festnetzen, max. 0,60 € pro Anruf aus den dt. Mobilfunknetzen) Aus dem Ausland: +49 -3871-2 11 41 91
(lokale Tarife) – See more at:
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V i d e o – vom Thomanerchor
J.S. Bach: Cantata BWV 190, „Singet dem Herrn ein neues Lied“ (Leipzig, 1724)
i. Chorus: Singet dem Herrn ein neues Lied
ii. Chorale and recitative (alto, tenor, bass): Herr Gott, dich loben wir
iii. Aria (alto, strings): Lobe, Zion, deinen Gott
iv. Recitative (bass): Es wünsche sich die Welt
v. Aria (tenor, bass, oboe d’amore): Jesus soll mein alles sein
vi. Recitative (tenor, strings): Nun, Jesus gebe
vii. Chorale: Lass uns das Jahr vollbringen
Rudolf Lutz – Dirigent und musikalischer Leiter der J.S. Bach-Stiftung St. Gallen)
Jede Kantatenaufführung der J. S. Bach-Stiftung wird mit einer dreiviertelstündigen Werkeinführung („Workshop“) eingeleitet. Der musikalische Leiter der J. S. Bach-Stiftung gestaltet die Einführung zusammen mit dem Theologen Karl Graf. Dieses Video zeigt die Einführung zur Kantate BWV 180 („Schmücke dich, o liebe Seele“). Die Live-Aufzeichnung der Kantate, der Werkeinführung sowie der Reflexion ist als DVD hier erhältlich:
J.S. Bach Cantata BWV 99 „Was Gott tut, das ist wohlgetan“
Kantate BWV 99 zum 15. Sonntag nach Trinitatis
Fünfter Satz (Arie, duett sopran, alt) aus der Kantate BWV 99 („Was Gott tut, das ist wohlgetan“), aufgeführt durch die J. S. Bach-Stiftung St. Gallen. Als Solisten wirken Julia Neumann und Claude Eichenberger.
Die DVD enthält die Filmaufnahmen der kompletten Kantate, den Einführungsworkshop sowie die Reflexion des Referenten. Zudem beinhaltet die DVD das Filmportrait der J. S. Bach-Stiftung.
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YouTube – Video
BWV 99 – J. S. Bach Cantata -Fünfter Satz (Arie, duett sopran, alt) aus der Kantate BWV 99 („Was Gott tut, das ist wohlgetan“), aufgeführt durch die J. S. Bach-Stiftung St. Gallen.
Von welcher Warte auch immer man dies bewegende, so überaus gehaltvolle Werk hört und betrachtet, man begegnet stets der reinen Vollkommenheit: Vollkommenheit des Ausdrucks, der Formgebung, der tonsprachlichen Durchgestaltung, Vollkommenheit in der Disposition von Fantasie und Fuge zueinander. Die Hochreife der Komposition lenkt Datierungsversuche in die letzten Weimarer Jahre (ca.1716); ebenso ist aber auch eine Entstehung in Leipzig denkbar, zumal das Stück die spezifisch Leipziger Orgelklaviaturumfänge berücksichtigt.
Berühmt ist die Anekdote von der Rettung der einzigen erhalten gebliebenen, maßgeblichen Handschrift des Werkes, wie sie uns Griepenkerl im Vorwort des III.Bandes seiner epochalen Ausgabe der Orgelwerke Bachs (Peters 1845) überliefert hat. Es handelt sich um eine Anfang 1751 entstandene Abschrift, die die Bachschüler Johann Tobias Krebs (Vater) und Johann Ludwig Krebs (Sohn; Bachs Lieblingsschüler) wahrscheinlich direkt vom Autograph genommen hatten. Sie wurde Teil eines bedeutenden und umfangreichen Manuskriptkonvoluts, das J.L. Krebs bei seinem Tod im Jahre 1780 in Altenburg hinterließ, wo er seit 1756 Schloßorganist an der großen Trostorgel gewesen war.
Dem Einschreiten eines seiner Nachfolger, Hoforganist Carl August Reichardt (1802-1859), ist es zu verdanken, daß das Konvolut aus dem Nachlaß nicht als Makulatur in die Hände eines Krämers geriet. Heute weiß man allerdings auch wieder von einem Frühdruck (Körner 1840/45), in dem das Werk – auf anderer, nicht mehr erhaltener Handschrift basierend – veröffentlicht war. In Bezug auf die kompositionsgeschichtliche Entwicklung des 18. Jahrhunderts weisen Fantasie wie Fuge ein sehr modernes konzeptionelles Gepräge auf: beide behandeln, in unverbundenem, gegensätzlich-ergänzendem Nebeneinander zwei verschiedene Themen; die Fuge ist darüber hinaus – bisheriger Formauffassung entgegen – fast sonatenartig mit einer Da-capo-Reprise gestaltet.
an jährlich vier Bach-Wochenenden (Donnerstag, Freitag & Sonntag) und in ergänzenden Sonderkonzerten das gesamte Vokalwerk von Johann Sebastian Bach auf. Die geistlichen Kantaten erklingen dabei im Zusammenhang mit ihrer ursprünglichen Bestimmung im Kirchenjahr.
Auf der Webseite zum Projekt finden Sie alle Informationen rund um Termine, Karten, Künstler:
Professionelle Qualität in Bild und Ton: Jede Woche kommt ein Chorsatz, eine Arie oder ein Choral hinzu! So können Sie mit Bach:vokal verbunden bleiben, auch wenn gerade kein Konzert ansteht.
Unter dem nachstehenden Link sind veröffentlichte Videos auf YouTube einsehbar..!!
Info: Kantate BWV 76„Die Himmel erzählen die Ehre Gottes“
zum 2. Sonntag nach Trinitatis.
Die Himmel erzählen die Ehre Gottes (BWV 76) ist eine Kirchenkantate von Johann Sebastian Bach.
Das Werk wurde zum ersten Mal am 6. Juni 1723 in der Thomaskirche in Leipzig aufgeführt und ist damit die zweite von Bachs Leipziger Kantaten nach seinem Amtsantritt als Thomaskantor. Wie auch die erst eine Woche zuvor aufgeführte Kantate Die Elenden sollen essen (BWV 75) besteht die Komposition aus zwei Teilen, die ursprünglich jeweils vor und nach der Predigt erklangen. Die aufwändige Gestaltung beider Werke zeigt das große Engagement, mit dem Bach sich der neuen Aufgabe widmete.
Der unbekannte Textdichter greift die Thematik der Evangelienlesung zum 2. Sonntag nach Trinitatis auf, der Bekehrung der Menschen zu Gott. Die Worte des Eingangchores sind die Verse 2 und 4 des Psalm 19. Nach der Aufforderung zum Bekenntnis zu Gott wird in den Sätzen 4 und 5 die Götzenanbetung durch den Großteil der Menschheit beklagt. Im anschließenden Rezitativ folgt der Dank der bekehrten Heiden, bekräftigt durch den Lutherchoral „Es woll uns Gott genädig sein“, der den ersten Teil abschließt. Im zweiten Teil geht die Aufforderung an die „treue Schar“ der Bekennenden, den Hass ihrer Feinde mit Liebe zu vergelten. Auch hier erfolgt wiederum eine abschließende Reflexion des Themas, diesmal durch die 3. Strophe desselben Lutherliedes.
Erster Teil
1. Coro (Tr, Ob I/II, Vl I/II, Va, Bc): Die Himmel erzählen die Ehre Gottes
2. Recitativo T (Vl I/II, Va, Bc): So lässt sich Gott nicht unbezeuget
3. Aria S (Vs, Bc): Hört, ihr Völker, Gottes Stimme
4. Recitativo B (Bc): Wer aber hört, da sich der größte Haufen
5. Aria B (Tr, Vl I/II, Va, Bc): Fahr hin, abgöttische Zunft
6. Recitativo A (Bc): Du hast uns, Herr, von allen Straßen
7. Choral (Tr, Vl I/II, Va, Bc): Es woll uns Gott genädig sein
Zweiter Teil
8. Sinfonia (Oa, Vg, Bc)
9. Recitativo B (Vl I/II, Va, Vg, Bc): Gott segne noch die treue Schar
10. Aria T (Vg, Bc): Hasse nur, hasse mich recht
11. Recitativo A (Vg, Bc): Ich fühle schon im Geist
12. Aria A (Oa, Vg, Bc): Liebt, ihr Christen, in der Tat
13. Recitativo T (Bc): So soll die Christenheit
14. Choral (Tr, Vl I/II, Va, Bc): Es danke, Gott, und lobe dich
Der auffälligste Satz dieser Kantate ist der ungewöhnliche, zweiteilig angelegte Eingangschor: Nach einer kurzen, festlichen Einleitung durch die Solotrompete wird der erste Psalmenvers durch den Chor in Form eines Präludiums vorgetragen. Darauf folgt ein neues Thema für den zweiten Vers in Form einer Fuge, bei der zunächst die vier Solostimmen und danach die vier Chorstimmen nacheinander einsetzend einen beeindruckenden Steigerungseffekt erzielen, der vom abschließenden Einsatz der Trompete gekrönt wird. Bemerkenswert sind auch der 3. Satz, die Sopran-Arie „Hört, ihr Völker, Gottes Stimme“, die von einer konzertanten Solovioline umrahmt wird, und die kontrastierende Bass-Arie des 5. Satzes, bei der wiederum die Solotrompete zum Einsatz kommt.
Der zweite Teil zeigt einen fast symmetrischen Aufbau bezüglich der Abfolge von Arie, Rezitativ und Choral, beginnt jedoch mit einer Sinfonia und kontrastiert durch seinen insgesamt stilleren und kontemplativen Charakter.
Video: Kantate BWV 76„Die Himmel erzählen die Ehre Gottes“
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Ich wünsche allen Besuchern einen schönen Sonntag !
Weiterhin stelle ich für jeden Sonntag / Feiertag im Kirchenjahr für die Besucher von
„Volkers Klassikseiten J.S. Bach“
eine Hör- oder Sehprobe, Radio-Programme mit Bach-Kantaten und eine „Bach-Kantaten-Beschreibung“ für den entsprechenden Sonntag-Feiertag im Kirchenjahr zur Verfügung.
Am 27.09.2015 begehen wir den 17. Sonntag nach „Trinitatis“
Der 17. Sonntag nach Trinitatis befasst sich mit dem Glauben, wobei der bedingungslose Glaube, der dann auch zum „Erfolg“ führt, im Vordergrund steht. Es werden also Geschichten aus den Evangelien erzählt, in denen der Glaube des einzelnen zu einem Wunder geführt hat. Die alttestamentlichen Texte hingegen reden von nicht so sehr vom Glauben, als vielmehr von Gottes Wirken im Leben des Volkes Israel und in Jakobs Leben. Die Episteltexte wiederum reden über den Glauben und stellen dar, wie es zum Glauben kommt bzw. wie der Glaube eine vereinende Funktion wahrnimmt.
Am 17. Sonntag nach Trinitatis hören wir die Geschichte von der kanaanäischen Frau, deren Glaube Jesus zu Handeln bewegt, obgleich sie nicht zu den Schafen Israels gehört. Solcher Glaube macht uns gewiß, dass Jesus auch in unserem Leben grundlegende Veränderungen bewirkt, so dass wir dankbar seinen Namen verkündigen.
Wochenspruch:
Unser Glaube ist der Sieg, der die Welt überwunden hat. (1. Joh 5, 4c)
*)Charles Humphries (Altus, Countertenor) ist einer der meistgefragten jungen Countertenöre. Während er noch bei Michael Chance und James Bowman studiert, singt Charles Humphries mit vielen der führenden Barockensembles in Europa: mit dem Kings Consort unter Robert King, dem Gabrieli Consort unter Paul McCreesh und mit John Eliot Gardiner. Mit den Wiener Sängerknaben spielte er eine Aufnahme des „Messias“ ein. Auch im Bereich der Oper ist Charles Humphries erfolgreich. 1996 und 97 sang er den Othniel bei den beiden Aufführungen im Rahmen der Maulbronner Klosterkonzerte und ging anschließend mit John Elliot Gardiner mit der H-moll Messe von Bach auf eine Tournee durch Korea und Japan.
Santo Domingo de Bonaval, Santiago de Compostela, am 07. Oktober 2000.
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Kantaten-Beschreibung: BWV 47 “Wer sich selbst erhöhet, der soll erniedriget werden“
Die in sich stimmigste und schönste dieser Kantaten ist BWV 47 “Wer sich selbst erhöhet, der soll erniedriget werden”, und dies ungeachtet der Tatsache, dass ihre drei Mittelsätze auf einem belanglosen Text aus einer Sammlung von Johann Friedrich Helbig stammen, der Regierungssekretär am Eisenacher Hof war. Die Reime sind manchmal so holprig, dass es kein Wunder ist, wenn Bach Texte von Helbig (im Gegensatz zu Telemann) nur einmal vertont hat. Das Werk wurde am 13. Oktober 1726 aufgeführt. Es beginnt mit einem Zitat aus dem Lukas-Evangelium, dem Spruch im zweiten Teil des Evangelientextes, mit der Jesus seine Predigt über den Stolz beschließt: ‚Denn wer sich selbst erhöht, der wird erniedrigt; und wer sich selbst erniedrigt, der wird erhöht’. Whittaker ist der Auffassung, Bach habe wenige Chöre geschrieben, die so ‚mächtig und monumental’ wie dieser Anfangssatz seien, und man wird ihn kaum widerlegen können.
Er beginnt als beschleunigte und eine Quinte nach oben transponierte Variante des Orgelpräludiums in c-moll (BWV 546) und einem kurzen antiphonischen Austausch zwischen den Streichern und dem Oboenpaar, aber erst in Takt 186, wenn diese Variante mit Blockharmonien vom Chor vorgetragen wird, begreift man, wie sehr ihre ursprüngliche Form die natürlichen Akzente des Spruchs berücksichtigt und dass ihre Fortsetzung (durch die Oboen bei Takt 12) das Zentrum eines Fugenthemas ist, das aufsteigt, um die aufgeblasene Brust dessen zu füllen, der ‚sich selbst erhöht’, und später wieder absteigt, wenn er seine wohlverdiente Strafe erhält. Der zweite Halbsatz (der sich mit dem Demütigen befasst) fungiert als Gegenthema und schließt mit einer eigenen sanft aufsteigenden Phrase (‚wird erhöht’). Eindrucksvolle Episoden sind hier vorhanden, Umkehrungen der stimmlichen Einsätze in den doppelten Expositionen, homophone ‚Resumees’ und eine abschließende Rückkehr zu dem ausgefeilten Eingangsritornell mit zusätzlichem Chor, der noch einmal den gesamten Text wiederholt. Das mag nicht die attraktivste oder eine leicht zugängliche der Choralfugen sein, mit der Bach seine Kantaten eröffnet, doch sie gewinnt, je vertrauter man mit ihr wird, und bei der Wiederholung im zweiten Konzert hatte sie ihre beträchtliche Macht auf alle Mitwirkenden und, so hatten wir den Eindruck, auch auf die Zuhörer ausgedehnt.
Der zweite Satz ist eine Da-capo-Arie für Sopran in d-moll mit Orgel oder, bei einer späteren Wiederaufnahme, obligater Violine, und letztere Version war es, mit ihrer äußerst kontrastreichen poetischen Lyrik im ersten und Bravour im zweiten Teil, die wir aufzuführen beschlossen. Das Thema ist ein einfacher Gegensatz zwischen christlicher Demut und teuflischem Hochmut. Es ist nicht sicher, ob Bach diese Arie bei der ersten Aufführung des Werkes 1726 einbezogen hatte. Vielleicht hatte er es versucht und dann im allerletzten Augenblick verzichtet, weil die Interpreten den hohen Ansprüchen nicht gewachsen waren. Das mag auch eine Erklärung dafür sein, warum die folgenden Sätze offensichtlich das gleiche Material verwenden. In der Tat könnte man diese Arie weglassen, und die narrative Entwicklung der Kantate bliebe trotzdem unangetastet. Doch welch ein Verlust wäre das! Der Violine ist im ersten Abschnitt eine vibrierende, wie ein Papierdrachen schwebende Figur zugewiesen, die zunächst rein dekorativ zu sein scheint, doch bei näherer Bekanntschaft die schwer zu fassenden Attribute der Demut erlangt, der sich Christen befleißigen sollen. Im B-Teil lässt Bach dann in den Staccato-Doppelgriffen der Violine die ‚Hoffart’ und den ‚Stolz’ des Teufels anklingen. Mit diesen rüden, widerborstigen gebrochenen Akkorden (v – –) scheinen wir uns plötzlich in der Nähe der Violinkonzerte Bartóks oder Chatschaturjans zu befinden. Unterdessen sitzt der Sopran in einem wütenden imitierenden Austausch mit der Basslinie gefangen (‚Gott pflegt alle die zu hassen / die den Stolz nicht fahren lassen’).
Es ist eine lebendige und theatralische Schilderung der schlimmsten der Todsünden, und sie bietet die Garantie dafür, so möchte man meinen, dass der selbstgefällige Hörer von seinem Stuhl hochschreckt. Die Arie ist in ihrer Da-capo-Form äußerst sinnreich angelegt – der lange A-Teil legt dar, warum Demut so unabdingbar nötig sei, während die Schimpfkanonade des B-Teils das Laster des Hochmuts brandmarkt. Dann folgt zielstrebig die Rückkehr zum A-Teil, dessen Thema der ‚Demut’ auf all die selbstverleugnerischen Eigenschaften verweist, die einen guten Kammermusiker kennzeichnen. Die abschließende Endausscheidung gibt die eloquenteste Schilderung der Demut, die man sich vorstellen kann – Harmonie und Figuration in schöpferischer Symbiose. Wie sollte ein Prediger damit konkurrieren können?
Nun ja, er – besser gesagt Bach in seinem Namen – versucht es, behindert nicht durch die überwältigende Eloquenz der vorherigen Nummer, sondern durch die Banalität eines Textes, der mit den Worten beginnt: ‚Der Mensch ist Kot, Stank, Asch und Erde’. Gleichwohl ist dieses stimmgewaltige Accompagnato für Bass eines der kunstreichsten und feinsinnigsten Stücke musikalischer Moralpredigten Bachs, in einem Maße, dass man leicht über den ungeschliffenen Text hinwegsehen kann und die Sorgfalt bewundert, die er der kleinsten Veränderung im Tonfall angedeihen lässt: Das Autograph der Partitur zeigt zum Beispiel, wie er den Rhythmus des Wortes ‚Teufelsbrut’ verschärfte, um es schroffer und roher wirken zu lassen. Diesem Rezitativ folgt eine Arie in Es, in welcher derselbe Sänger, nun von obligater Violine und Oboe begleitet, um die Demut bittet, ‚dass ich nicht mein Heil verscherze wie der erste Höllenbrand’. Man bekommt den Eindruck, dass dieses wiederkehrende Ringen mit dem Stolz durch das instrumentale Duo gedämpft – gar entschärft – wird, die drei Stellen ausgenommen, wo die Instrumente seinen Abscheu vor dem Stolz teilen.
Whittaker ermahnt uns, Bach nicht übereilt zu tadeln, weil er so ‚ausfällige’ Texte vertont habe. ‚Der Kampf, den Luther gegen gewissenlose Feinde aufnahm, diente ihm selbst und seinen Anhängern als Richtschnur für den Umgang mit den widerstreitenden Kräften in ihrem eigenen Herzen, und in gleicher Weise werden die negativen Kräfte in dieser Mischung aus Gut und Böse, die in jedem von uns vorhanden sind, als feindliche Mächte behandelt, geistlicher oder weltlicher Natur.’ Aber ist das wirklich der Punkt? Was mich interessiert, ist die Wirkung, die Bachs Musik haben kann – sein Geschick, der absoluten Hässlichkeit eines Textes Herr zu werden, indem er sein musikalisches Material so gestaltet, dass es den emotionalen Inhalt (den man zwar analysieren kann, der dabei aber wie Sand zwischen den Händen zerrinnt) zum Ausdruck bringt.
Er scheint auch Nicht- Lutheraner in seinen Wirkungskreis einladen und sie zu einer teilnahmsvollen Reaktion auf die zugrunde liegende Predigt bewegen zu wollen, auf die Nuance, die seine Musik ihr gibt: dass übermäßiger Stolz unter keinerlei Umständen zu akzeptieren sei, dass Demut Würde besitze, nicht nur Wert. Hegel schrieb der Musik eine ‚gegenstandslose Innerlichkeit’ zu, Mendelssohn hingegen (der Hegel kannte) kam zu dem Schluss: ‚Die Ideen, die durch die Musik […] ausgedrückt werden, sind nicht zu vage, um in Worte übersetzt zu werden, sondern im Gegenteil zu präzise’. Bach ist Mendelssohns Auffassung, Musik könne die Kernbedeutung zum Vorschein bringen, die von Worten so häufig verschleiert wird, offensichtlich zuvorgekommen und hat ihr konkrete Gestalt gegeben.
Christian Tetzlaff,Martin Stadtfeld und das Klenke-Quartettwerden das Programm mit außergewöhnlichen Kammermusikbeiträgen bereichern. Unter dem Motto »nichts als Meisterstücke« erklingen, besonders am »Kantatentag«, zahlreiche Kantaten aus Bachs erstem Leipziger Kantatenjahrgang in chronologischer Abfolge.
Der Ticketverkauf für das Bachfest Leipzig 2016 beginnt am 15. Oktober 2015.
J.S. Bach: Cantata BWV 190, „Singet dem Herrn ein neues Lied“ (Leipzig, 1724)
i. Chorus: Singet dem Herrn ein neues Lied
ii. Chorale and recitative (alto, tenor, bass): Herr Gott, dich loben wir
iii. Aria (alto, strings): Lobe, Zion, deinen Gott
iv. Recitative (bass): Es wünsche sich die Welt
v. Aria (tenor, bass, oboe d’amore): Jesus soll mein alles sein
vi. Recitative (tenor, strings): Nun, Jesus gebe
vii. Chorale: Lass uns das Jahr vollbringen
Rudolf Lutz – Dirigent und musikalischer Leiter der J.S. Bach-Stiftung St. Gallen)
Jede Kantatenaufführung der J. S. Bach-Stiftung wird mit einer dreiviertelstündigen Werkeinführung („Workshop“) eingeleitet. Der musikalische Leiter der J. S. Bach-Stiftung gestaltet die Einführung zusammen mit dem Theologen Karl Graf. Dieses Video zeigt die Einführung zur Kantate BWV 180 („Schmücke dich, o liebe Seele“). Die Live-Aufzeichnung der Kantate, der Werkeinführung sowie der Reflexion ist als DVD hier erhältlich:
J.S. Bach Cantata BWV 99 „Was Gott tut, das ist wohlgetan“
Kantate BWV 99 zum 15. Sonntag nach Trinitatis
Fünfter Satz (Arie, duett sopran, alt) aus der Kantate BWV 99 („Was Gott tut, das ist wohlgetan“), aufgeführt durch die J. S. Bach-Stiftung St. Gallen. Als Solisten wirken Julia Neumann und Claude Eichenberger.
Die DVD enthält die Filmaufnahmen der kompletten Kantate, den Einführungsworkshop sowie die Reflexion des Referenten. Zudem beinhaltet die DVD das Filmportrait der J. S. Bach-Stiftung.
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YouTube – Video
BWV 99 – J. S. Bach Cantata -Fünfter Satz (Arie, duett sopran, alt) aus der Kantate BWV 99 („Was Gott tut, das ist wohlgetan“), aufgeführt durch die J. S. Bach-Stiftung St. Gallen.
Im Oktober 2015 ist das Ensemble der J.S. Bach-Stiftung unter der Leitung von Rudolf Lutz wieder in der Bach-Stadt Leipzig par excellence zu hören.
Der erste Auftritt unserer Künstler findet im Rahmen der traditionellen Samstagsmotette der Thomaskirche statt, und zwar in Form eines Kantatenkonzerts in Anlehnung an unsere Trogener Abende — mit Werkeinführung (Karl Graf, Rudolf Lutz), Reflexion und doppelter Aufführung. Das Ensemble der J.S. Bach-Stiftung wird auch am Sonntagsgottesdienst vom 18. Oktober unter der Leitung von Rudolf Lutz mitwirken. Teile des Konzertprogramms vom Samstag werden erneut aufgeführt.
Samstag, 17. Oktober 2015 14:00 Uhr, Gemeindesaal Matthäi-Haus, Dittrichring 12: Werkeinführung mit Karl Graf und Rudolf Lutz
15:00 Uhr, Thomaskirche. „Motette“:
„Mein Herze schwimmt im Blut“. Kantate BWV 199 von Johann Sebastian Bach Reflexion n. A. „Mein Herze schwimmt im Blut“. Kantate GWV 1152/12b von Johann Christoph Graupner
Sonntag, 18. Oktober 2015 9:30 Uhr, Thomaskirche. Gottesdienst: Musikalische Teile aus dem Samstagsprogramm
Orchester der J.S. Bach-Stiftung Rudolf Lutz, Leitung Nuria Rial, Sopran Plamena Nikitassova, Violine Lenka Torgersen, Violine
an jährlich vier Bach-Wochenenden (Donnerstag, Freitag & Sonntag) und in ergänzenden Sonderkonzerten das gesamte Vokalwerk von Johann Sebastian Bach auf. Die geistlichen Kantaten erklingen dabei im Zusammenhang mit ihrer ursprünglichen Bestimmung im Kirchenjahr.
Auf der Webseite zum Projekt finden Sie alle Informationen rund um Termine, Karten, Künstler:
Professionelle Qualität in Bild und Ton: Jede Woche kommt ein Chorsatz, eine Arie oder ein Choral hinzu! So können Sie mit Bach:vokal verbunden bleiben, auch wenn gerade kein Konzert ansteht.
Unter dem nachstehenden Link sind veröffentlichte Videos auf YouTube einsehbar..!!
J.S. Bach, Kantate BWV 98 „Was Gott tut, das ist wohlgetan“: Nr. 1 Coro„Was Gott tut, das ist wohlgetan“
| solistenensemble stimmkunst | Stiftsbarock Stuttgart (Konzertmeisterin: Christine Busch) | Leitung: Kay Johannsen – Aufführung im Rahmen des Zyklus’ Bach:vokal
J.S. Bach, Kantate BWV 98 „Was Gott tut, das ist wohlgetan“: Nr. 2 Recitativo„Ach Gott! wenn wirst du mich einmal von meiner Leidensqual“ & Nr. 3 Aria „Hört, ihr Augen, auf zu weinen“|
Nils Giebelhausen (Tenor), Franziska Bobe (Sopran), Meike Güldenhaupt (Oboe)
J.S. Bach, Kantate BWV 98 „Was Gott tut, das ist wohlgetan“: Nr. 4 Recitativo„Gott hat ein Herz, das des Erbarmens Überfluss“& Nr. 5 Aria„Meinen Jesum lass ich nicht“
| Lena Sutor-Wernich (Alt), Ekkehard Abele (Bass)
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Ich wünsche allen Besuchern einen schönen Sonntag !
Weiterhin stelle ich für jeden Sonntag / Feiertag im Kirchenjahr für die Besucher von
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eine Hör- oder Sehprobe, Radio-Programme mit Bach-Kantaten und eine „Bach-Kantaten-Beschreibung“ für den entsprechenden Sonntag-Feiertag im Kirchenjahr zur Verfügung.
Am 12.10.2014 begehen wir den 17. Sonntag nach „Trinitatis“
Der 17. Sonntag nach Trinitatis befasst sich mit dem Glauben, wobei der bedingungslose Glaube, der dann auch zum „Erfolg“ führt, im Vordergrund steht. Es werden also Geschichten aus den Evangelien erzählt, in denen der Glaube des einzelnen zu einem Wunder geführt hat. Die alttestamentlichen Texte hingegen reden von nicht so sehr vom Glauben, als vielmehr von Gottes Wirken im Leben des Volkes Israel und in Jakobs Leben. Die Episteltexte wiederum reden über den Glauben und stellen dar, wie es zum Glauben kommt bzw. wie der Glaube eine vereinende Funktion wahrnimmt.
Am 17. Sonntag nach Trinitatis hören wir die Geschichte von der kanaanäischen Frau, deren Glaube Jesus zu Handeln bewegt, obgleich sie nicht zu den Schafen Israels gehört. Solcher Glaube macht uns gewiß, dass Jesus auch in unserem Leben grundlegende Veränderungen bewirkt, so dass wir dankbar seinen Namen verkündigen.
Wochenspruch:
Unser Glaube ist der Sieg, der die Welt überwunden hat. (1. Joh 5, 4c)
Johann Sebastian Bach Messe H moll Mass B minor BWV 232 Ensemble Instrumental de Lausanne conducted by Michael Corboz
Kyrie
Gloria
Credo
Sanctus
Agnus Dei
Santo Domingo de Bonaval, Santiago de Compostela, am 07. Oktober 2000.
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Kantaten-Beschreibung: BWV 47 “Wer sich selbst erhöhet, der soll erniedriget werden“
Die in sich stimmigste und schönste dieser Kantaten ist BWV 47 “Wer sich selbst erhöhet, der soll erniedriget werden”, und dies ungeachtet der Tatsache, dass ihre drei Mittelsätze auf einem belanglosen Text aus einer Sammlung von Johann Friedrich Helbig stammen, der Regierungssekretär am Eisenacher Hof war. Die Reime sind manchmal so holprig, dass es kein Wunder ist, wenn Bach Texte von Helbig (im Gegensatz zu Telemann) nur einmal vertont hat. Das Werk wurde am 13. Oktober 1726 aufgeführt. Es beginnt mit einem Zitat aus dem Lukas-Evangelium, dem Spruch im zweiten Teil des Evangelientextes, mit der Jesus seine Predigt über den Stolz beschließt: ‚Denn wer sich selbst erhöht, der wird erniedrigt; und wer sich selbst erniedrigt, der wird erhöht’. Whittaker ist der Auffassung, Bach habe wenige Chöre geschrieben, die so ‚mächtig und monumental’ wie dieser Anfangssatz seien, und man wird ihn kaum widerlegen können.
Er beginnt als beschleunigte und eine Quinte nach oben transponierte Variante des Orgelpräludiums in c-moll (BWV 546) und einem kurzen antiphonischen Austausch zwischen den Streichern und dem Oboenpaar, aber erst in Takt 186, wenn diese Variante mit Blockharmonien vom Chor vorgetragen wird, begreift man, wie sehr ihre ursprüngliche Form die natürlichen Akzente des Spruchs berücksichtigt und dass ihre Fortsetzung (durch die Oboen bei Takt 12) das Zentrum eines Fugenthemas ist, das aufsteigt, um die aufgeblasene Brust dessen zu füllen, der ‚sich selbst erhöht’, und später wieder absteigt, wenn er seine wohlverdiente Strafe erhält. Der zweite Halbsatz (der sich mit dem Demütigen befasst) fungiert als Gegenthema und schließt mit einer eigenen sanft aufsteigenden Phrase (‚wird erhöht’). Eindrucksvolle Episoden sind hier vorhanden, Umkehrungen der stimmlichen Einsätze in den doppelten Expositionen, homophone ‚Resumees’ und eine abschließende Rückkehr zu dem ausgefeilten Eingangsritornell mit zusätzlichem Chor, der noch einmal den gesamten Text wiederholt. Das mag nicht die attraktivste oder eine leicht zugängliche der Choralfugen sein, mit der Bach seine Kantaten eröffnet, doch sie gewinnt, je vertrauter man mit ihr wird, und bei der Wiederholung im zweiten Konzert hatte sie ihre beträchtliche Macht auf alle Mitwirkenden und, so hatten wir den Eindruck, auch auf die Zuhörer ausgedehnt.
Der zweite Satz ist eine Da-capo-Arie für Sopran in d-moll mit Orgel oder, bei einer späteren Wiederaufnahme, obligater Violine, und letztere Version war es, mit ihrer äußerst kontrastreichen poetischen Lyrik im ersten und Bravour im zweiten Teil, die wir aufzuführen beschlossen. Das Thema ist ein einfacher Gegensatz zwischen christlicher Demut und teuflischem Hochmut. Es ist nicht sicher, ob Bach diese Arie bei der ersten Aufführung des Werkes 1726 einbezogen hatte. Vielleicht hatte er es versucht und dann im allerletzten Augenblick verzichtet, weil die Interpreten den hohen Ansprüchen nicht gewachsen waren. Das mag auch eine Erklärung dafür sein, warum die folgenden Sätze offensichtlich das gleiche Material verwenden. In der Tat könnte man diese Arie weglassen, und die narrative Entwicklung der Kantate bliebe trotzdem unangetastet. Doch welch ein Verlust wäre das! Der Violine ist im ersten Abschnitt eine vibrierende, wie ein Papierdrachen schwebende Figur zugewiesen, die zunächst rein dekorativ zu sein scheint, doch bei näherer Bekanntschaft die schwer zu fassenden Attribute der Demut erlangt, der sich Christen befleißigen sollen. Im B-Teil lässt Bach dann in den Staccato-Doppelgriffen der Violine die ‚Hoffart’ und den ‚Stolz’ des Teufels anklingen. Mit diesen rüden, widerborstigen gebrochenen Akkorden (v – –) scheinen wir uns plötzlich in der Nähe der Violinkonzerte Bartóks oder Chatschaturjans zu befinden. Unterdessen sitzt der Sopran in einem wütenden imitierenden Austausch mit der Basslinie gefangen (‚Gott pflegt alle die zu hassen / die den Stolz nicht fahren lassen’).
Es ist eine lebendige und theatralische Schilderung der schlimmsten der Todsünden, und sie bietet die Garantie dafür, so möchte man meinen, dass der selbstgefällige Hörer von seinem Stuhl hochschreckt. Die Arie ist in ihrer Da-capo-Form äußerst sinnreich angelegt – der lange A-Teil legt dar, warum Demut so unabdingbar nötig sei, während die Schimpfkanonade des B-Teils das Laster des Hochmuts brandmarkt. Dann folgt zielstrebig die Rückkehr zum A-Teil, dessen Thema der ‚Demut’ auf all die selbstverleugnerischen Eigenschaften verweist, die einen guten Kammermusiker kennzeichnen. Die abschließende Endausscheidung gibt die eloquenteste Schilderung der Demut, die man sich vorstellen kann – Harmonie und Figuration in schöpferischer Symbiose. Wie sollte ein Prediger damit konkurrieren können?
Nun ja, er – besser gesagt Bach in seinem Namen – versucht es, behindert nicht durch die überwältigende Eloquenz der vorherigen Nummer, sondern durch die Banalität eines Textes, der mit den Worten beginnt: ‚Der Mensch ist Kot, Stank, Asch und Erde’. Gleichwohl ist dieses stimmgewaltige Accompagnato für Bass eines der kunstreichsten und feinsinnigsten Stücke musikalischer Moralpredigten Bachs, in einem Maße, dass man leicht über den ungeschliffenen Text hinwegsehen kann und die Sorgfalt bewundert, die er der kleinsten Veränderung im Tonfall angedeihen lässt: Das Autograph der Partitur zeigt zum Beispiel, wie er den Rhythmus des Wortes ‚Teufelsbrut’ verschärfte, um es schroffer und roher wirken zu lassen. Diesem Rezitativ folgt eine Arie in Es, in welcher derselbe Sänger, nun von obligater Violine und Oboe begleitet, um die Demut bittet, ‚dass ich nicht mein Heil verscherze wie der erste Höllenbrand’. Man bekommt den Eindruck, dass dieses wiederkehrende Ringen mit dem Stolz durch das instrumentale Duo gedämpft – gar entschärft – wird, die drei Stellen ausgenommen, wo die Instrumente seinen Abscheu vor dem Stolz teilen.
Whittaker ermahnt uns, Bach nicht übereilt zu tadeln, weil er so ‚ausfällige’ Texte vertont habe. ‚Der Kampf, den Luther gegen gewissenlose Feinde aufnahm, diente ihm selbst und seinen Anhängern als Richtschnur für den Umgang mit den widerstreitenden Kräften in ihrem eigenen Herzen, und in gleicher Weise werden die negativen Kräfte in dieser Mischung aus Gut und Böse, die in jedem von uns vorhanden sind, als feindliche Mächte behandelt, geistlicher oder weltlicher Natur.’ Aber ist das wirklich der Punkt? Was mich interessiert, ist die Wirkung, die Bachs Musik haben kann – sein Geschick, der absoluten Hässlichkeit eines Textes Herr zu werden, indem er sein musikalisches Material so gestaltet, dass es den emotionalen Inhalt (den man zwar analysieren kann, der dabei aber wie Sand zwischen den Händen zerrinnt) zum Ausdruck bringt.
Er scheint auch Nicht- Lutheraner in seinen Wirkungskreis einladen und sie zu einer teilnahmsvollen Reaktion auf die zugrunde liegende Predigt bewegen zu wollen, auf die Nuance, die seine Musik ihr gibt: dass übermäßiger Stolz unter keinerlei Umständen zu akzeptieren sei, dass Demut Würde besitze, nicht nur Wert. Hegel schrieb der Musik eine ‚gegenstandslose Innerlichkeit’ zu, Mendelssohn hingegen (der Hegel kannte) kam zu dem Schluss: ‚Die Ideen, die durch die Musik […] ausgedrückt werden, sind nicht zu vage, um in Worte übersetzt zu werden, sondern im Gegenteil zu präzise’. Bach ist Mendelssohns Auffassung, Musik könne die Kernbedeutung zum Vorschein bringen, die von Worten so häufig verschleiert wird, offensichtlich zuvorgekommen und hat ihr konkrete Gestalt gegeben.
Aufführungsorte:Kantaten für den 17. und 18. Sonntag nach Trinitatis”
CD 1 – Allhelgonakyrkan, Lund am 14. Oktober 2000
CD 2 – Thomaskirche, Leipzig am 22. Oktober 2000
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CD – e i n s – Inhalte:Kantaten für den “17. Sonntag nach Trinitatis”
BWV 47 “Wer sich selbst erhöhet, der soll erniedriget werden“
Gardiner Pilgrimage CD – SDG 159 – Vol. 9 – CD 1
BWV 114 “Ach, lieben Christen, seid getrost“
Gardiner Pilgrimage CD – SDG 159 – Vol. 9 – CD 1
BWV 148 “Bringet dem Herrn Ehre seines Namens“
Gardiner Pilgrimage CD – SDG 159 – Vol. 8 – CD 9
BWV 226 Motet: Der Geist hilft unser Schwachheit auf
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Gardiner Pilgrimage CD – SDG 159– Vol. 9 – CD 1
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CD – z w e i – Inhalte:Kantaten für den “18. Sonntag nach Trinitatis”
BWV 96 – “Herr Christ, der ein’ge Gottessohn”
Gardiner Pilgrimage CD 159 Vol. 9 – CD 2
BWV 116 – “Du Friedefürst, Herr Jesu Christ”
Gardiner Pilgrimage CD 159 Vol. 9 – CD 2
BWV 169 – “Gott soll allein mein Herze haben”
Gardiner Pilgrimage CD 159 Vol. 9 – CD 2
BWV 668 – Chorale: Vor deinen Thron tret’ ich hiermit
Gardiner Pilgrimage CD 159 Vol. 9 – CD 2
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Bachfest Leipzig vom 12.06. bis 21.06.2015
“So herrlich stehst du, liebe Stadt!”
”Das Bachfest 2015 steht unter dem Motto “So herrlich stehst Du, liebe Stadt!”. Zum Jubiläum der Ersterwähnung Leipzigs vor 1.000 Jahren werden musikalische Werke aufgeführt, die in der sächsischen Metropole entstanden oder mit ihrem Musikleben unmittelbar verbunden sind.
Vom 12. bis 21. Juni 2015 sind namhafte Künstler und Ensembles eingeladen, darunter Philippe Herreweghe und das Collegium Vocale Gent, Masaaki Suzuki und als “Ensemble in residence” das Ensemble 1704 unter Leitung von Vaclav Luks.
Der Ticketverkauf für das Bachfest Leipzig 2015 beginnt am 15. Oktober 2014.
Rudolf Lutz – Dirigent und musikalischer Leiter der J.S. Bach-Stiftung St. Gallen)
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Jede Kantatenaufführung der J. S. Bach-Stiftung wird mit einer dreiviertelstündigen Werkeinführung („Workshop“) eingeleitet. Der musikalische Leiter der J. S. Bach-Stiftung gestaltet die Einführung zusammen mit dem Theologen Karl Graf. Dieses Video zeigt die Einführung zur Kantate BWV 180 („Schmücke dich, o liebe Seele“). Die Live-Aufzeichnung der Kantate, der Werkeinführung sowie der Reflexion ist als DVD hier erhältlich:
J.S. Bach Cantata BWV 99 „Was Gott tut, das ist wohlgetan“
Kantate BWV 99 zum 15. Sonntag nach Trinitatis
Fünfter Satz (Arie, duett sopran, alt) aus der Kantate BWV 99 („Was Gott tut, das ist wohlgetan“), aufgeführt durch die J. S. Bach-Stiftung St. Gallen. Als Solisten wirken Julia Neumann und Claude Eichenberger.
Die DVD enthält die Filmaufnahmen der kompletten Kantate, den Einführungsworkshop sowie die Reflexion des Referenten. Zudem beinhaltet die DVD das Filmportrait der J. S. Bach-Stiftung.
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YouTube – Video
BWV 99 – J. S. Bach Cantata -Fünfter Satz (Arie, duett sopran, alt) aus der Kantate BWV 99 („Was Gott tut, das ist wohlgetan“), aufgeführt durch die J. S. Bach-Stiftung St. Gallen.
Weiterhin stelle ich für jeden Sonntag / Feiertag im Kirchenjahr für die Besucher von
„Volkers Klassikseiten J.S. Bach“
eine Hör- oder Sehprobe, Radio-Programme mit Bach-Kantaten und eine „Bach-Kantaten-Beschreibung“ für den entsprechenden Sonntag-Feiertag im Kirchenjahr zur Verfügung.
Am 22.09.2013 begehen wir den 17. Sonntag nach „Trinitatis“
Der 17. Sonntag nach Trinitatis befasst sich mit dem Glauben, wobei der bedingungslose Glaube, der dann auch zum „Erfolg“ führt, im Vordergrund steht. Es werden also Geschichten aus den Evangelien erzählt, in denen der Glaube des einzelnen zu einem Wunder geführt hat. Die alttestamentlichen Texte hingegen reden von nicht so sehr vom Glauben, als vielmehr von Gottes Wirken im Leben des Volkes Israel und in Jakobs Leben. Die Episteltexte wiederum reden über den Glauben und stellen dar, wie es zum Glauben kommt bzw. wie der Glaube eine vereinende Funktion wahrnimmt.
Am 17. Sonntag nach Trinitatis hören wir die Geschichte von der kanaanäischen Frau, deren Glaube Jesus zu Handeln bewegt, obgleich sie nicht zu den Schafen Israels gehört. Solcher Glaube macht uns gewiß, dass Jesus auch in unserem Leben grundlegende Veränderungen bewirkt, so dass wir dankbar seinen Namen verkündigen.
Wochenspruch:
Unser Glaube ist der Sieg, der die Welt überwunden hat. (1. Joh 5, 4c)
Ein neuer Schwerpunkt beinhaltet BachFestivals im Ausland
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Neu – BachFestivals im Ausland 2013
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Erstmalig fand in Barcelona, Spanien Ende Juli 2013 ein Bachfestival 2013 statt. Hauptanliegen ist es, Bach’s Musik eine breiten Öffentlichkeit zu präsentieren. Ich habe das Projekt via Internet mit großem Interesse verfolgt und habe großen Respekt für die hervorragenden Leistungen und voll besetzten Veranstaltungen in Barcelona.
BZM – Bach Zum Mitsingen Bachcelona 2013
Eine geniale Marketing-Strategie der Veranstalter, den Ortsnamen Barcelona in BachCelona umzubenennen. Alle Beteiligten waren mit großem Einsatz und Freude dabei, das Festival zu einem kulturellen Glanzpunkt in Barcelona zu führen.
BACHCELONA Festival Bach de Barcelona
del 25 al 28 de juliol de 2013 www.bachcelona.com
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Ein wunderschönes Video BachFetival Bachcelona 2013 zur Einstimmung.
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Projektbeschreibung:
BACH CELONA , eine neue Initiative in Barcelona mit dem Ziel, eine Reihe von Aktivitäten und Konzerte im Zusammenhang mit dem Komponisten J.S. Bach, wird im Juli 2013 geplant werden. Wie ? – Das Festival wird in symbolträchtigen Stätten der Stadt veranstaltet wierden. Kathedrale von Barcelona und der Basilika Santa Maria del Mar– im Juli 25-28 2013 Schlusstag zeitgleich mit der jährlichen Gedenkfeier von J.S. Bach’s Tod.
Bach Festival Bachcelona 2013 Abschlussveranstaltung am 28.7.2013 in der „Basilica de Santa Maria del Mar “ am 28. Juli 2013. BZM – „Bach-Zum-Mitsingen“ im liturgischen Gottesdienst integriert. Es erklingt das BWV 105 „Herr, gehe nicht ins Gericht mit deinem Knecht“
BACH CELONA Festival ursprünglichen Ziel ist es, weiter zu bereichern, ein bereits bestehendes Projekt in Barcelona, BACH ZUM Mitsingen, die J.S. Bach Kantaten bietet in partizipativen Sharing-Sitzungen. Die Kantate BWV 105, die das Festival in der Basilica de Santa Maria del Mar am 28. Juli schließt, ist tatsächlich eine der Produktionen in diesem Projekt enthalten. Für weitere Informationen über „BZM – Bach Zum Mitsingen“, besuchen Sie bitte die Website unter www.bachzummitsingen.com . Dort finden Sie alle Informationen über das Projekt sowie alle geplanten Kantaten für 2013.
Das Projekt „BZM – Bach Zum Mitsingen“ für 2014 ist in der Planung.
Werden Blog-Mitglieder „Bach Zum Mitsingen“beim BachFestival – BachCelona 2014 mitwirken. Eine Reise in den Süden hat seine Reize. Selbstverständlich werde die Bach-Kantaten in der deutschen Urfassung aufgeführt. Die spanische Sprache ist für Mitwirkende aus Deutschland nicht unbedingt erforderlich.
trat mit einem Klavierprogramm von J.S. Bach während des BachFestivals Bachcelona 2013 auf.
Video: En el nombre de J.S. Bach / Präludium und Fuge b-moll BWV 867: Präludium
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Pianistin aus Spanien Eulàlia Soléspielt J.S. Bach
Eulàlia Solé plays the Goldberg Variations’s Aria in the presentation of her CD Variaciones Goldberg – BACH edited in 2011 by Verso. http://www.eulaliasole.com
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Video:
Resum en imatges de la primera edició del Festival BACHCELONA, celebrat del 25 al 28 de juliol del 2013 a Barcelona.
La música de l’audiovisual està extreta del CD d‘ „En nom de Bach“ i s’en poden escoltar els següents fragments:
Santo Domingo de Bonaval, Santiago de Compostela, am 07. Oktober 2000.
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Kantaten-Beschreibung: BWV 47 “Wer sich selbst erhöhet, der soll erniedriget werden“
Die in sich stimmigste und schönste dieser Kantaten ist BWV 47 “Wer sich selbst erhöhet, der soll erniedriget werden”, und dies ungeachtet der Tatsache, dass ihre drei Mittelsätze auf einem belanglosen Text aus einer Sammlung von Johann Friedrich Helbig stammen, der Regierungssekretär am Eisenacher Hof war. Die Reime sind manchmal so holprig, dass es kein Wunder ist, wenn Bach Texte von Helbig (im Gegensatz zu Telemann) nur einmal vertont hat. Das Werk wurde am 13. Oktober 1726 aufgeführt. Es beginnt mit einem Zitat aus dem Lukas-Evangelium, dem Spruch im zweiten Teil des Evangelientextes, mit der Jesus seine Predigt über den Stolz beschließt: ‚Denn wer sich selbst erhöht, der wird erniedrigt; und wer sich selbst erniedrigt, der wird erhöht’. Whittaker ist der Auffassung, Bach habe wenige Chöre geschrieben, die so ‚mächtig und monumental’ wie dieser Anfangssatz seien, und man wird ihn kaum widerlegen können.
Er beginnt als beschleunigte und eine Quinte nach oben transponierte Variante des Orgelpräludiums in c-moll (BWV 546) und einem kurzen antiphonischen Austausch zwischen den Streichern und dem Oboenpaar, aber erst in Takt 186, wenn diese Variante mit Blockharmonien vom Chor vorgetragen wird, begreift man, wie sehr ihre ursprüngliche Form die natürlichen Akzente des Spruchs berücksichtigt und dass ihre Fortsetzung (durch die Oboen bei Takt 12) das Zentrum eines Fugenthemas ist, das aufsteigt, um die aufgeblasene Brust dessen zu füllen, der ‚sich selbst erhöht’, und später wieder absteigt, wenn er seine wohlverdiente Strafe erhält. Der zweite Halbsatz (der sich mit dem Demütigen befasst) fungiert als Gegenthema und schließt mit einer eigenen sanft aufsteigenden Phrase (‚wird erhöht’). Eindrucksvolle Episoden sind hier vorhanden, Umkehrungen der stimmlichen Einsätze in den doppelten Expositionen, homophone ‚Resumees’ und eine abschließende Rückkehr zu dem ausgefeilten Eingangsritornell mit zusätzlichem Chor, der noch einmal den gesamten Text wiederholt. Das mag nicht die attraktivste oder eine leicht zugängliche der Choralfugen sein, mit der Bach seine Kantaten eröffnet, doch sie gewinnt, je vertrauter man mit ihr wird, und bei der Wiederholung im zweiten Konzert hatte sie ihre beträchtliche Macht auf alle Mitwirkenden und, so hatten wir den Eindruck, auch auf die Zuhörer ausgedehnt.
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Der zweite Satz ist eine Da-capo-Arie für Sopran in d-moll mit Orgel oder, bei einer späteren Wiederaufnahme, obligater Violine, und letztere Version war es, mit ihrer äußerst kontrastreichen poetischen Lyrik im ersten und Bravour im zweiten Teil, die wir aufzuführen beschlossen. Das Thema ist ein einfacher Gegensatz zwischen christlicher Demut und teuflischem Hochmut. Es ist nicht sicher, ob Bach diese Arie bei der ersten Aufführung des Werkes 1726 einbezogen hatte. Vielleicht hatte er es versucht und dann im allerletzten Augenblick verzichtet, weil die Interpreten den hohen Ansprüchen nicht gewachsen waren. Das mag auch eine Erklärung dafür sein, warum die folgenden Sätze offensichtlich das gleiche Material verwenden. In der Tat könnte man diese Arie weglassen, und die narrative Entwicklung der Kantate bliebe trotzdem unangetastet. Doch welch ein Verlust wäre das! Der Violine ist im ersten Abschnitt eine vibrierende, wie ein Papierdrachen schwebende Figur zugewiesen, die zunächst rein dekorativ zu sein scheint, doch bei näherer Bekanntschaft die schwer zu fassenden Attribute der Demut erlangt, der sich Christen befleißigen sollen. Im B-Teil lässt Bach dann in den Staccato-Doppelgriffen der Violine die ‚Hoffart’ und den ‚Stolz’ des Teufels anklingen. Mit diesen rüden, widerborstigen gebrochenen Akkorden (v – –) scheinen wir uns plötzlich in der Nähe der Violinkonzerte Bartóks oder Chatschaturjans zu befinden. Unterdessen sitzt der Sopran in einem wütenden imitierenden Austausch mit der Basslinie gefangen (‚Gott pflegt alle die zu hassen / die den Stolz nicht fahren lassen’).
Es ist eine lebendige und theatralische Schilderung der schlimmsten der Todsünden, und sie bietet die Garantie dafür, so möchte man meinen, dass der selbstgefällige Hörer von seinem Stuhl hochschreckt. Die Arie ist in ihrer Da-capo-Form äußerst sinnreich angelegt – der lange A-Teil legt dar, warum Demut so unabdingbar nötig sei, während die Schimpfkanonade des B-Teils das Laster des Hochmuts brandmarkt. Dann folgt zielstrebig die Rückkehr zum A-Teil, dessen Thema der ‚Demut’ auf all die selbstverleugnerischen Eigenschaften verweist, die einen guten Kammermusiker kennzeichnen. Die abschließende Endausscheidung gibt die eloquenteste Schilderung der Demut, die man sich vorstellen kann – Harmonie und Figuration in schöpferischer Symbiose. Wie sollte ein Prediger damit konkurrieren können?
Nun ja, er – besser gesagt Bach in seinem Namen – versucht es, behindert nicht durch die überwältigende Eloquenz der vorherigen Nummer, sondern durch die Banalität eines Textes, der mit den Worten beginnt: ‚Der Mensch ist Kot, Stank, Asch und Erde’. Gleichwohl ist dieses stimmgewaltige Accompagnato für Bass eines der kunstreichsten und feinsinnigsten Stücke musikalischer Moralpredigten Bachs, in einem Maße, dass man leicht über den ungeschliffenen Text hinwegsehen kann und die Sorgfalt bewundert, die er der kleinsten Veränderung im Tonfall angedeihen lässt: Das Autograph der Partitur zeigt zum Beispiel, wie er den Rhythmus des Wortes ‚Teufelsbrut’ verschärfte, um es schroffer und roher wirken zu lassen. Diesem Rezitativ folgt eine Arie in Es, in welcher derselbe Sänger, nun von obligater Violine und Oboe begleitet, um die Demut bittet, ‚dass ich nicht mein Heil verscherze wie der erste Höllenbrand’. Man bekommt den Eindruck, dass dieses wiederkehrende Ringen mit dem Stolz durch das instrumentale Duo gedämpft – gar entschärft – wird, die drei Stellen ausgenommen, wo die Instrumente seinen Abscheu vor dem Stolz teilen.
Whittaker ermahnt uns, Bach nicht übereilt zu tadeln, weil er so ‚ausfällige’ Texte vertont habe. ‚Der Kampf, den Luther gegen gewissenlose Feinde aufnahm, diente ihm selbst und seinen Anhängern als Richtschnur für den Umgang mit den widerstreitenden Kräften in ihrem eigenen Herzen, und in gleicher Weise werden die negativen Kräfte in dieser Mischung aus Gut und Böse, die in jedem von uns vorhanden sind, als feindliche Mächte behandelt, geistlicher oder weltlicher Natur.’ Aber ist das wirklich der Punkt? Was mich interessiert, ist die Wirkung, die Bachs Musik haben kann – sein Geschick, der absoluten Hässlichkeit eines Textes Herr zu werden, indem er sein musikalisches Material so gestaltet, dass es den emotionalen Inhalt (den man zwar analysieren kann, der dabei aber wie Sand zwischen den Händen zerrinnt) zum Ausdruck bringt.
Er scheint auch Nicht- Lutheraner in seinen Wirkungskreis einladen und sie zu einer teilnahmsvollen Reaktion auf die zugrunde liegende Predigt bewegen zu wollen, auf die Nuance, die seine Musik ihr gibt: dass übermäßiger Stolz unter keinerlei Umständen zu akzeptieren sei, dass Demut Würde besitze, nicht nur Wert. Hegel schrieb der Musik eine ‚gegenstandslose Innerlichkeit’ zu, Mendelssohn hingegen (der Hegel kannte) kam zu dem Schluss: ‚Die Ideen, die durch die Musik […] ausgedrückt werden, sind nicht zu vage, um in Worte übersetzt zu werden, sondern im Gegenteil zu präzise’. Bach ist Mendelssohns Auffassung, Musik könne die Kernbedeutung zum Vorschein bringen, die von Worten so häufig verschleiert wird, offensichtlich zuvorgekommen und hat ihr konkrete Gestalt gegeben.
Aufführungsorte:Kantaten für den 17. und 18. Sonntag nach Trinitatis”
CD 1 – Allhelgonakyrkan, Lund am 14. Oktober 2000
CD 2 – Thomaskirche, Leipzig am 22. Oktober 2000
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CD – e i n s – Inhalte:Kantaten für den “17. Sonntag nach Trinitatis”
BWV 47 “Wer sich selbst erhöhet, der soll erniedriget werden“
Gardiner Pilgrimage CD – SDG 159 – Vol. 9 – CD 1
BWV 114 “Ach, lieben Christen, seid getrost“
Gardiner Pilgrimage CD – SDG 159 – Vol. 9 – CD 1
BWV 148 “Bringet dem Herrn Ehre seines Namens“
Gardiner Pilgrimage CD – SDG 159 – Vol. 8 – CD 9
BWV 226 Motet: Der Geist hilft unser Schwachheit auf
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Gardiner Pilgrimage CD – SDG 159– Vol. 9 – CD 1
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CD – z w e i – Inhalte:Kantaten für den “18. Sonntag nach Trinitatis”
BWV 96 – “Herr Christ, der ein’ge Gottessohn”
Gardiner Pilgrimage CD 159 Vol. 9 – CD 2
BWV 116 – “Du Friedefürst, Herr Jesu Christ”
Gardiner Pilgrimage CD 159 Vol. 9 – CD 2
BWV 169 – “Gott soll allein mein Herze haben”
Gardiner Pilgrimage CD 159 Vol. 9 – CD 2
BWV 668 – Chorale: Vor deinen Thron tret’ ich hiermit
Gardiner Pilgrimage CD 159 Vol. 9 – CD 2
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Bachfest Leipzig 2014 – “die wahre Art”
vom 13. Juni – 22. JUNI 2014
Das Bachfest Leipzig 2014 findet vom 13. bis 22. Juni 2014 statt und steht unter dem Motto »die wahre Art« – eine Reminiszenz an das 1753 erschienene und bedeutendste Lehr- und Studienwerk »Versuch über die wahre Art das Clavier zu spielen« von Carl Philipp Emanuel Bach.
Das Werk des zweitältesten Bach-Sohnes bildet im Jahr seines 300. Geburtstages den inhaltlichen Schwerpunkt im Bachfest Leipzig. Seine Kompositionen erklingen im Kontext des Œuvres von Vater Johann Sebastian und seinem Taufpaten und Hamburger Amtsvorgänger Georg Philipp Telemann. Der Ticketverkauf für das Bachfest Leipzig 2014 startet am 15. Oktober 2013.
Der Trailer vermittelt einen Eindruck von dem Film „Sachsens reiche Kultur aus der Luft“, der 2013 erscheint und zeigt die Thomaskirche, den Markt, die Alte Börse und das Goethe-Denkmal anhand von faszinierenden Luftaufnahmen.
(Foto: Rudolf Lutz – Dirigent und musikalischer Leiter der J.S. Bach-Stiftung St. Gallen)
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Jede Kantatenaufführung der J. S. Bach-Stiftung wird mit einer dreiviertelstündigen Werkeinführung („Workshop“) eingeleitet. Der musikalische Leiter der J. S. Bach-Stiftung gestaltet die Einführung zusammen mit dem Theologen Karl Graf. Dieses Video zeigt die Einführung zur Kantate BWV 180 („Schmücke dich, o liebe Seele“). Die Live-Aufzeichnung der Kantate, der Werkeinführung sowie der Reflexion ist als DVD hier erhältlich:
J.S. Bach Cantata BWV 99 „Was Gott tut, das ist wohlgetan“
Kantate BWV 99 zum 15. Sonntag nach Trinitatis
Fünfter Satz (Arie, duett sopran, alt) aus der Kantate BWV 99 („Was Gott tut, das ist wohlgetan“), aufgeführt durch die J. S. Bach-Stiftung St. Gallen. Als Solisten wirken Julia Neumann und Claude Eichenberger.
Die DVD enthält die Filmaufnahmen der kompletten Kantate, den Einführungsworkshop sowie die Reflexion des Referenten. Zudem beinhaltet die DVD das Filmportrait der J. S. Bach-Stiftung.
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YouTube – Video
BWV 99 – J. S. Bach Cantata -Fünfter Satz (Arie, duett sopran, alt) aus der Kantate BWV 99 („Was Gott tut, das ist wohlgetan“), aufgeführt durch die J. S. Bach-Stiftung St. Gallen.