♪ Cantata BWV 182, „Himmelskönig, sei willkommen“(Weimar, 1714)
I. Sonata
II. Chorus: Himmelskönig, sei willkommen
III. Recitative (bass): Siehe, ich komme, im Buch ist von mir geschrieben
IV. Aria (bass): Starkes Lieben
V. Aria (alto): Leget euch dem Heiland unter
VI. Aria (tenor): Jesu, laß durch Wohl und Weh
VII. Chorale: Jesu, deine Passion ist mir lauter Freude
VIII. Chorus: So lasset uns gehen in Salem der Freuden
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Am 25.12. und 26.12. begehen wir das Weihnachtsfest
1. Weihnachtstag:
Das Christfest Iist der eigentliche Geburtstag Jesu, ist jedoch völlig hinter dem Heiligen Abend zurückgetreten. Der Gottesdienst ist in der Regel nur schwach besucht. Er greift aber mit seinen Perikopen den Gedanken der liebenden Zuwendung Gottes, die in der Geburt von Jesus Christus handgreiflich geworden ist, am stärksten auf.
Der erste Christtag ist der Festtag der Geburt des Herrn, an dem die Christenheit Gott dafür dankt, dass er durch das Opfer seines geliebten Sohnes, der ganz Mensch wurde, uns als seine Kinder angenommen hat, damit wir durch ihn frei werden und nicht mehr Knechte der Sünde sind. oder Gott kam aus seinem Licht in unser Zwielicht, aus seinem Reichtum kam er in unsere Armut, aus seiner Herrlichkeit in unsere Schwachheit, aus seinem Frieden in unsere von Streit und Gier geschundene Welt. Diese Botschaft, die wir so gerne zum Anlass besinnlicher Feiern nehmen, ist alles andere als besinnlich: sie stellt eigentlich eine Herausforderung dar, die unser ganzes Leben umkrempeln soll. Wo ist das gelungen?
2. Weihnachtstag:
Das Christfest II ist zugleich der Tag des Erzmärtyrers Stephanus. Inhaltlich ist dieser Tag, wenn er als „Tag nach der Geburt des Herrn“ gefeiert wird, nur noch ein Abglanz. Seine Existenz geht auf das Verlangen zurück, die Weihnachtsbotschaft immer und immer wieder zu hören, gewissermaßen das Geschehen der Christnacht zu einem andauernden Erlebnis werden zu lassen. Eine besondere Stellung erhält dieser Tag jedoch durch das Evangelium, das den Prolog des Johannes-Evangeliums enthält und so die Geburt Jesu in den Kontext der Schöpfung stellt. Von daher ist dieser Tag vielleicht gerade heute von besonderer Bedeutung.
Am 2. Christtag denken wir besonders darüber nach, was die Fleischwerdung Gottes bedeutet. Wir spüren, dass das große Geschenk der unmittelbaren Nähe Gottes uns unermesslich reich macht dadurch, dass er selbst arm wurde.
Wochenspruch:
Das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit.(Joh 1, 14a)
Oratorien und Kantaten zum Weihnachtsfest gehören zum Repertoire vieler Komponisten. Das berühmteste hat Johann Sebastian Bach vorgelegt. Bemerkenswert aber auch das Werk seines Vor-Vorgängers als Thomaskantor in Leipzig.
Geboren im Erzgebirge lernte Johann Schelle an der Dresdner Hofkapelle bei Heinrich Schütz und später auch im Leipziger Thomanerchor singen. Von 1677 an war Schelle für 24 Jahre selbst Thomaskantor, bevor es sein Schüler Johann Kuhnau und schließlich Johann Sebastian Bach wurden. In der Zeit Schelles als Thomaskantor, wohl zwischen 1680 und 1690 fällt auch die Entstehung des „Actus-Musicus auf Weynachten“. Ein Oratorium, dass sich eng am Text der Weihnachtsgeschichte nach dem Evangelisten Lukas orientiert….
Aufführungsort: Herderkirche, Weimar am 25.12.1999
Der Gesang der Engel bei Jesu Geburt umfasst im Wesentlichen den Text aus Lukas 2, 14 der lateinischen Weihnachtsmusik, die uns als
BWV 191 „Gloria in excelsis Deo“
überliefert ist. Der wahrscheinlichste Anlass zur Uraufführung dieser Kantate war ein besonderer Dankesgottesdienst, der am Weihnachtstag 1745 in der Leipziger Universitätskirche zur Feier des Dresdener Friedens stattfand. Der Zweite Schlesische Krieg war gerade beendet worden, die einzige Zeit in seinem Leben, dass Bach die Schrecken und Leiden eines Krieges aus erster Hand erlebte, als die preußischen Truppen im Herbst 1745 Leipzig besetzten und die Umgebung verwüsteten; drei Jahre später sprach er von der ‚Zeit […], da wir leider! die Preußische Invasion hatten’.
Dieser Gottesdienst, eingeschoben zwischen der Frühmette in der Thomaskirche und dem Nachmittagsgottesdienst in St. Nikolai, war eine der seltenen Gelegenheiten, bei der Mitglieder der zwei besten Kantoreien Bachs verfügbar waren und gemeinsam auftreten konnten. Es war eine Möglichkeit, sein Leipziger Publikum drei Sätze (Gloria – Domine Deus – Cum Sancto Spiritu) aus der wunderbaren fünfstimmigen, 1733 für den Dresdener Hof komponierten Missa (BWV 232i) hören zu lassen, nun rasch neu zusammengestellt und zu einem neuen Triptychon verdichtet. Während das Gloria praktisch unverändert geblieben ist, wurden die übrigen beiden Sätze adaptiert und mit neuen Texten ausgestattet, nicht ohne eine gewisse Schwerfälligkeit.
Gleichzeitig wurde höchstwahrscheinlich sein Sanctus von Weihnachten 1724 wieder aufgeführt. War diese Gelegenheit also der einzige Auslöser, der Bachs schöpferische Energie entzündete und zu gegebener Zeit zur Vollendung des Werkes führte, das wir als h-moll- Messe kennen? Der abschließende Lobgesang, Sicut erat in principio (ursprünglich Cum sancto), kommt mit einem gewaltigen Ruck in Gang, fast so wie eine Achterbahn, die sich zunächst täuschend langsam ein paar Zentimeter voranbewegt und dann plötzlich losrast. Das ist das Startsignal für eine Feier mit Tanz wie auch Gesang, der hämmernde Puls einer einzigen Note wandert zu den hohen Streichern, zu den Trompeten und schließlich zu den Holzbläsern und erweckt damit immer mehr den Eindruck vorwärts drängenden Überschwangs.
Das Bachfest 2017 steht unter dem Motto ““EIN SCHÖN NEW LIED” – MUSIK UND REFORMATION
Martin Luther sah in „Frau Musica“ eine göttliche Kunst, da sie den Teufeln zuwider sei. Entsprechend stellte er die Musik in eine Reihe mit der Theologie, erhob das deutschsprachige geistliche Lied zu einem festen Bestandteil des reformatorischen Programms und hielt ließ es Eingang in den Gottesdienst finden. Häufig als „schöne newe Lieder“ betitelt, verbreitete sich das neue reformatorische Liedrepertoire rasant….
Der Ticketverkauf für das Bachfest Leipzig 2017 beginnt seit dem 14. Oktober 2016.
J.S. Bach Cantata BWV 191 “Gloria in Excelsis Deo”
Die DVD (in Deutsch, keine Untertitel) eine Filmaufnahme der kompletten Kantate, die Reflexion Vortrag von dem Sprecher und einem Film-Porträt der JS Bach-Stiftung.
„Gloria in Excelsis Deo“ (Ehre sei Gott in der Höhe)
Kantate BWV 191 für den ersten Tag von Weihnachten für Sopran, Tenor, Vokalensemble, Trompeten I-III, Pauken, Flöte I + II, Oboe I + II, Fagott, Streicher und Continuo.
J.S. Bach – Kantate BWV 191 „Gloria in excelsis Deo“, aufgeführt durch die J. S. Bach-Stiftung St. Gallen.
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Die J.S. Bach-Stiftung will ein umfassendes Bacherlebnis und ein besonderes Bachverständnis vermitteln. Vor dem Konzert findet für Interessierte eine 45-minütige musikalisch-theologische Werkeinführung statt. Heute kommen Sie in den Genuss der Werkeinführung zu BWV 110„Unser Mund sei voll Lachens“ in voller Länge. Viel Vergnügen.
Video: BWV 110 «Unser Mund sei voll Lachens»
Workshop:
Info: J. S. Bach – Kantate – BWV 57 „Selig ist der Mann…“
Selig ist der Mann (BWV 57) ist eine Kirchenkantate von Johann Sebastian Bach. Er komponierte sie 1725 in Leipzig für den 2. Weihnachtstag, der auch der Stephanus-Tag ist, und führte sie am 26. Dezember 1725 erstmals auf.
Bach schrieb die Kantate 1725 in seinem dritten Kantatenzyklus für den 2. Weihnachtstag, der in diesem Jahr als Fest des Märtyrers Stephanus begangen wurde. Die vorgeschriebenen Lesungen waren Apg 6,8–7,22 LUT, Apg 7,51–59 LUT, die Steinigung des Stephanus, und Mt 23,34–39 LUT, die Klage über Jerusalem.
Der Kantatendichter Georg Christian Lehms bezog alle Lesungen ein und erweiterte sie durch weitere biblische Bezüge. Der erste Satz beruht auf Jak 1,12 LUT, die darin erwähnte Krone heißt griechisch stephanos. Lehms schrieb den Text als Dialog zwischen „Jesus“ und „Anima“ (Seele). Er sah als Schlusschoral eine Strophe aus Johann Heermanns Gott Lob, die Stund ist kommen vor, doch Bach wählte stattdessen die 6. Strophe von Ahasverus Fritschs Hast du denn, Jesus, dein Angesicht gänzlich verborgen, genannt „Seelengespäch mit Christus“, um so den Dialog fortzusetzen.
Die Kantate ist kammermusikalisch besetzt mit zwei Solisten (Sopran und Bass), zwei Oboen, zwei Violinen, Viola und Basso continuo. Ein vierstimmiger Chor wird nur im Schlusschoral benötigt. Die Oboen spielen in den Rahmensätzen mit den Streichern.
Die Kantate ist kammermusikalisch besetzt mit zwei Solisten (Sopran und Bass), zwei Oboen, zwei Violinen, Viola und Basso continuo. Ein vierstimmiger Chor wird nur im Schlusschoral benötigt. Die Oboen spielen in den Rahmensätzen mit den Streichern.
Aria (Bass): Selig ist der Mann
Recitativo (Sopran): Ach! dieser süße Trost
Aria (Sopran): Ich wünschte mir den Tod, den Tod
Recitativo (Sopran, Bass): Ich reiche dir die Hand
Aria (Bass): Ja, ja, ich kann die Feinde schlagen
Recitativo (Sopran, Bass): In meinem Schoß liegt Ruh und Leben
Aria (Sopran): Ich ende behende mein irdisches Leben
Choral: Richte dich, Liebste, nach meinem Gefallen und gläube
Die Musik des Dialogs ist dramatischer als in den meisten Kirchenkantaten Bachs. Die meisten Rezitative sind secco und treiben die Handlung voran. In der ersten Arie dominieren über mehrere Takte ausgehaltene Töne zu den Worten selig und bewähret, die ewige Dauer veranschaulichen. Die zweite Arie gestaltet musikalisch eine als irreal verneinte Empfindung: die verzweifelte Sehnsucht der Seele nach dem Tod (nicht als Vollendung, sondern als Vernichtung), die ihr allein übrig bliebe ohne die (tatsächlich geschenkte) Liebe Jesu. Die gegensätzlichen Affekte zeichnet Bach durch eine aufwärts führende Linie, die in einem jähen Sprung um eine None abwärts endet, sowie durch eine Wendung in lichtes Dur bei der Zeile „wenn du, mein Jesu, mich nicht liebtest“.
Die dritte Arie zeigt Jesus als Sieger, durch Fanfaren in gebrochenen Dreiklängen. Die Figur der Solo-Violine in der letzten Arie kann gedeutet werden als das „stürmische Sichfallenlassen in die Arme Jesu“ (Alfred Dürr). Nachdem im zweiten Teil dieser Arie eine mystische Verbindung erreicht ist, „Mein Heiland, ich sterbe mit höchster Begier“, ist kein da capo möglich; die Aria endet mit der Frage „was schenkest du mir?“, die durch den Choral beantwortet wird.
Ensemble: ALL OF BACH
CONDUCTOR AND ORGAN Fabio Bonizzoni
BASS Matthias Winckhler (Jesus)
SOPRANO Maria Keohane (Soul)
ALTO Barnabás Hegyi
TENOR Robert Buckland
VIOLIN 1 Shunske Sato, Pieter Affourtit, Anneke van Haaften
VIOLIN 2 Sayuri Yamagata, Paulien Kostense, Annelies van der Vegt
VIOLA Staas Swierstra, Jan Willem Vis
CELLO Lucia Swarts, Richte van der Meer
DOUBLE BASS Robert Franenberg
OBOE Martin Stadler, Peter Frankenberg, Yongcheon Shin
BASSOON Benny Aghassi
CHURCH ORGAN Leo van Doeselaar
an jährlich vier Bach-Wochenenden (Donnerstag, Freitag & Sonntag) und in ergänzenden Sonderkonzerten das gesamte Vokalwerk von Johann Sebastian Bach auf. Die geistlichen Kantaten erklingen dabei im Zusammenhang mit ihrer ursprünglichen Bestimmung im Kirchenjahr.
Auf der Webseite zum Projekt finden Sie alle Informationen rund um Termine, Karten, Künstler:
Professionelle Qualität in Bild und Ton: Jede Woche kommt ein Chorsatz, eine Arie oder ein Choral hinzu! So können Sie mit Bach:vokal verbunden bleiben, auch wenn gerade kein Konzert ansteht.
Unter dem nachstehenden Link sind veröffentlichte Videos auf YouTube einsehbar..!!
Info: J.S. Bach – Kantate BWV 14 „Wär Gott nicht mit uns diese Zeit (BWV 14)“
Wär Gott nicht mit uns diese Zeit (BWV 14) ist eine Kirchenkantate von Johann Sebastian Bach. Er komponierte die Choralkantate in Leipzig für den 4. Sonntag nach Epiphanias auf das Kirchenlied von Martin Luther und führte sie am 30. Januar 1735 erstmals auf.
Bach schrieb die Choralkantate in Leipzig für den 4. Sonntag nach Epiphanias (Erscheinung des Herrn). In seinem ersten Jahr in Leipzig hatte er zu diesem Anlass Jesus schläft, was soll ich hoffen? komponiert. Im Jahr 1725, als er einen Jahreszyklus von Choralkantaten komponierte, gab es den Sonntag nicht, weil Ostern früh lag. 1735, kurz nach der ersten Aufführung seines Weihnachtsoratorium, füllte er diese Lücke. Für Christoph Wolff ist es offensichtlich, dass Bach seinen Zyklus von Choralkantaten 1735 wieder aufführte und zwischen Was mein Gott will, das g’scheh allzeit, BWV 111 für den dritten Sonntag nach Epiphanias und Ich hab in Gottes Herz und Sinn for Septuagesima eine neue Kantate benötigte.
Die vorgeschriebenen Lesungen für den Sonntag waren Röm 13,8–10 LUT, „So ist nun die Liebe des Gesetzes Erfüllung“, und Mt 8,23–27 LUT, die Sturmstillung. Der Kantatentext beruht auf dem gleichnamigen Kirchenlied in drei Strophen von Martin Luther, einer Umdichtung von Psalm 124, veröffentlicht 1524 in Johann Walters Eyn geystlich Gesangk Buchleyn.
Laut John Eliot Gardiner wurde das Lied in Leipzig regelmäßig an diesem Sonntag gesungen. Der Text der ersten und der letzten Strophe wurde für die Kantate im Wortlaut beibehalten, ein unbekannter Librettist dichtete die mittlere Strophe zu einer Folge von Arie, Rezitativ und Arie um, Wolff benennt Andreas Stübel als möglichen Dichter.
Das Thema des Liedes bezieht sich allgemein auf das Evangelium: Unser Leben ist auf Gottes Hilfe angewiesen und ohne ihn verloren. Eine weitere Verbindung ist durch die Bilder von überflutendem Wasser im Psalm gegeben, den Luther umgedichtet hat. Der Kantatendichter entwickelte daraus „Es hätt uns ihre Wut wie eine wilde Flut und als beschäumte Wasser überschwemmet“.
Bach führte die Kantate am 30. Januar 1735 erstmals auf. Sie ist eine seiner spätesten erhaltenen Kirchenkantaten.
Die Kantate ist besetzt mit drei Solisten, Sopran, Tenor und Bass, vierstimmigem Chor, Corno da caccia, zwei Oboen, zwei Violinen, Viola und Basso continuo.
1. Coro: Wär Gott nicht mit uns diese Zeit
2. Aria (Sopran): Unsre Stärke heißt zu schwach
3. Recitativo (Tenor): Ja, hätt es Gott nur zugegeben
4. Aria (Bass): Gott, bei deinem starken Schützen
5. Choral: Gott Lob und Dank, der nicht zugab
Der Choral wird auf die Melodie von „Wo Gott der Herr nicht bei uns hält“ gesungen. Diesem Lied hatte Bach ebenfalls eine Choralkantate gewidmet, „Wo Gott der Herr nicht bei uns hält“, BWV 178. Der Eingangschor ist eine ungewöhnliche Komposition, die nicht den Schema von Ritornellen folgt, in die der Sopran den cantus firmus in langen Noten singt. In einer Satzweise, die an Motetten erinnert, spielen die Streicher colla parte mit den Stimmen, jede Zeile des Chorals wird durch eine vierstimmige Gegenfuge vorbereitet. Die Choralmelodie wird nicht gesungen, sondern von den Bläsern in langen Noten vorgetragen. Dadurch entsteht ein fünfstimmiger Satz, der in Bachs Kantatenschaffen einzigartig ist. Das einzige andere Stück von ähnlicher Komplexität, ebenfalls mit instrumentalem cantus firmus, ist der Eingangschor von „Ein feste Burg ist unser Gott“ BWV 80, der jedoch keine Gegenfuge enthält.
In der ersten Arie wird der Sopran begleitet von den Streichern und dem Horn, das den Textkontrast „stark“ und „schwach“ zusammen mit der Singstimme unterstreicht. Gardiner bemerkt, dass das Horn in seinem höchsten Register spielt, im Autograph als „Corne. par force and tromba“ bezeichnet. Im zentralen Rezitativ werden die flutenden Wasser durch schnelle Passagen im continuo auf Worte wie „Wut“, „Flut“ und „überschwemmet“ illustriert. Ähnliche Wortmalerei malt im Mittelteil der Bass-Arie die Wellen in Oktavsprüngen und „abwärtsschießenden Läufen“, wie Alfred Dürr es beschreibt. Der Schlusschoral ist ein vierstimmiger Satz mit belebten Unterstimmen, der Ähnlichkeit mit den Chorälen des kurz zuvor aufgeführten Weihnachts-Oratoriums hat. Wolff betont die reife Kompositionstechnik in Bachs späten Kirchenkantaten, in die seine Erfahrungen der Jahre 1723 bis 1729 eingegangen ist.
Weiterhin stelle ich für jeden Sonntag / Feiertag im Kirchenjahr für die Besucher von
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Der Sonntag Quasimodogeniti erinnert uns an die neue Geburt, die wir „durch Wasser und Geist“ erfahren, d.h. den Anfang eines neuen Lebens in Christus, nach unserer physischen Geburt. Die Perikopen haben aber, mit Ausnahme der Epistellesungen, nur wenig damit zu tun. Die Evangelien erzählen weiter von dem Geschehen nach Ostern.
Auch der Sonntag Quasimodogeniti steht ganz unter dem Zeichen des Osterfestes. Die Geschichte von Thomas führt uns unseren eigenen Wunsch vor Augen, Jesus zu sehen. Aber: selig sind, die nicht sehen und doch glauben. Die große Gnade ist, dass wir durch Jesus Christus völlig neu geboren sind und die Verantwortung, die Gott uns Menschen übertragen hat, selbst wahrnehmen können, ohne von unserer Schuld erneut gefangengenommen zu werden.
Der Wochenspruch:
Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns nach seiner großen Barmherzigkeit wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten. (1. Petr 1, 3)
Wochenlied:
“Jesus Christus, unser Heiland, der den Tod überwand“ (EG 102)
Johann Adolph Hasse(italianisiert Giovanni Adolfo; getauft 25. März 1699 in Bergedorf; † 16. Dezember 1783 in Venedig) war ein einflussreicher deutscher Komponist des Spätbarock. Sein Ruhm zu Lebzeiten gründete sich hauptsächlich auf seinen Opern im italienischen Stil.
Johann Adolph Hasse stammte aus einer Organistenfamilie, die über drei Generationen das Organistenamt an der Kirche St. Petri und Pauli in Bergedorf versah, und war der Urenkel von Peter Hasse der Ältere. 1714 begann er ein Gesangsstudium in Hamburg, wo der Dichter Johann Ulrich von König auf ihn aufmerksam wurde und ihn 1718 als Tenor an die Oper am Gänsemarkt empfahl. Im Jahr darauf wechselte Hasse nach Braunschweig, wo im Opernhaus am Hagenmarkt am 11. August 1721 seine erste Oper Antioco mit dem Komponisten in der Titelrolle zur Aufführung kam. Da Norddeutschland ihm ansonsten wenig Perspektiven bot, reiste Hasse nach Italien und studierte von 1722 bis 1725 in Neapel Komposition bei Nicola Porpora und Alessandro Scarlatti.
In seiner dreißigjährigen Amtszeit als Hofkapellmeister in Dresden formte Hasse das dortige Opernpersonal zu einem der Spitzenensembles der Zeit. Neben den Sängern mit Faustina Bordoni an der Spitze galt das von ihm neu organisierte Orchester als so vorbildlich, dass Jean-Jacques Rousseau den Sitzplan dieses Klangkörpers im Artikel „Orchestre“ seiner Encyclopédie als Musterbeispiel veröffentlichte. Der königliche Hof in Dresden gewährte Hasse und seiner Faustina großzügige Freiheiten, damit sie auch in ihrer eigentlichen künstlerischen Heimat Italien ihre Kontakte pflegen konnten…..
Geistliche Musik
Beatus vir
Confitebor tibi, F-Dur
Dixit Dominus, C-Dur
Missa ultima in g (Venedig 1783; gewidmet dem Sächsischen Hof in Dresden)
Messe in d (1751, zur Einweihung der Katholischen Hofkirche in Dresden)
Messe in a
Miserere in d
Miserere in F
Miserere in c
Regina coeli in D
Requiem C-Dur (1763, zur Beisetzung Augusts III. in der Katholischen Hofkirche in Dresden)
Requiem Es-Dur (wohl 1763/64, zur Beisetzung Friedrich Christians in der Katholischen Hofkirche in Dresden)
Salve Regina in A
Salve Regina in F
Te Deum (1751, zur Einweihung der Katholischen Hofkirche in Dresden)
Venite pastores. Motetto pastorale
(Angaben aus Wikipedia)
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.YouTube-Video.."LAUDATE PUERI DOMINUM"Psalm 112 for two sopranos, alto, four voices (S, S, A, A), strings andbasso continuo in A majorVenice, Ospitale degli Incurabili, c. 1730
.
22 November 1710 — 1 July 1784), the second child and eldest son of Johann Sebastian Bach and Maria Barbara Bach, was a German composer and performer. Despite his acknowledged genius as an organist, improviser and composer, his income and employment were unstable and he died in poverty.
Work: Cantata, F 80 –
„Lasset uns ablegen die Werke der Finsternis“
Chorus: Lasset uns ablegen die Werke der Finsternis Recitativo: Es ist nun hohe Zeit Choral: Steh auf vom Sündenschlaf Recitativo: Drum, Vater Aria: Höre, Vater, mit Erbarmen Recitativo accompagnato: Ich weiß, die Nacht ist schon dahin Aria: Ich ziehe Jesum an im Glauben Choral: Den Geist, der heilig ist Chor: Lasset uns ablegen die Werke der Finsternis
Barbara Schlick (Soprano) Wilfried Jochens (Tenor) Claudia Schubert (Alto) Stephan Schreckenberger (Bass)
Kantaten-Beschreibung: BWV 67“Halt im Gedächtnis Jesum Christ”
Zwanzig Jahre sind ins Land gegangen, und wir betreten mit
BWV 67 „Halt im Gedächtnis Jesum Christ“
eine andere Welt. Schon in der wunderbaren Choralfantasie mit corno da tirarsi, Flöte und zwei Oboen d’amore, die das Werk einleitet, durchpulst rhythmische Kraft die an Einfällen überreiche Musik. Offensichtlich machte sich Bach viele Gedanken über die Anlage dieser eindrucksvollen Kantate, die erste einer Folge von fünf bis hin zum Pfingstsonntag – fast ein Minizyklus innerhalb seines ersten Leipziger Jahrgangs 1723/24, den er zweifellos in aller Eile zusammenstellte, nachdem ihn die Komposition der gewaltigen Johannespassion über die Maßen beansprucht hatte. Seine Absicht ist es, die Verwirrung und den Wankelmut der Jünger Jesu zu schildern, ihre Hoffnungen, die mit der Kreuzigung zunichte gemacht worden waren, und die Spannung aufrechtzuerhalten zwischen Thomas’ berechtigten Zweifeln und der unerlässlichen Notwendigkeit, am Glauben festzuhalten (‚halt’, fordert das Horn in einer lange gehaltenen Note im Anfangschor, ‚im Gedächtnis Jesum Christ’).
So wie sich selbst eine ausgeglichene, vergnügte Gavotte für Tenor, Oboe d’amore und Streicher (Nr. 2) bereits in ihrem zweiten Takt aufsplittert – ‚Allein, was schreckt mich noch?’ – , wird Bachs Absicht deutlich, diese gegensätzlichen ‚Affekte’ nebeneinander zu stellen: hier der Zweifel, dort die Gewissheit, das Jesus auferstanden ist. Bach hält die Gemütsverfassung des verängstigten und verstörten Christen in einem Triptychon Rezitativ-Choral-Rezitativ (Nr. 3, 4 und 5) fest, wo der Soloalt den Chor auffordert, guten Mutes zu sein und den ikonenhaften Osterchoral ‚Erschienen ist der herrlich Tag’ anzustimmen. Als Höhepunkt der Kantate folgt eine dramatische scena, in der die Streicher einen Sturm entfachen, um das Wüten der Feinde zu schildern,die noch immer die Seele bedrängen. Mit einem Trick, ähnlich einer Überblendung im Film, lässt sie Bach in eine langsamere, behutsam punktierte Sequenz im Dreiertakt für die drei Holzbläser zerfließen.
Jesus erscheint plötzlich seinen Jüngern, die sich ‚aus Furcht für denen Jüden’ hinter verschlossener Tür verschanzt haben. Zwei gegensätzliche Stimmungen und Texturen wechseln einander ab. Der Chor aus Sopran-, Alt- und Tenorstimmen wird von den furioso ausladenden Streichern aufgesogen und lässt spüren, wie fremd sich die christliche Gemeinde inder gegenwärtigen Welt fühlt. Dreimal zügelt Jesus ihre Angst durch seinen Segensspruch ‚Friede sei mit euch!’. Bei seinem vierten und letzten Erscheinen verzichten die Streicher symbolisch auf ihre Funktion, Sturm auszulösen, und gleiten in die sanft wiegenden Rhythmen der Holzbläser, und so endet die scena friedlich. Der abschließende Choral von Jakob Ebert, ‚Du Friedefürst, Herr Jesu Christ’, würdigt den Erlöser als ‚starken Nothelfer im Leben und im Tod’.
Christian Tetzlaff, Martin Stadtfeld und das Klenke-Quartett werden das Programm mit außergewöhnlichen Kammermusikbeiträgen bereichern. Unter dem Motto »nichts als Meisterstücke« erklingen,besonders am »Kantatentag«, zahlreiche Kantaten aus Bachs erstem Leipziger Kantatenjahrgang in chronologischer Abfolge.
Der Ticketverkauf für das Bachfest Leipzig 2016 beginnt am 15. Oktober 2015.
i. Chorus: Halt im Gedächtnis Jesum Christ
ii. Aria (tenor): Mein Jesus ist erstanden
iii. Recitative (alto): Mein Jesu, heißest du des Todes Gift
iv. Chorale: Erschienen ist der herrlich Tag
v. Recitative (alto): Doch scheinet fast
vi. Aria (bass): Friede sei mit euch
vii. Chorale: Du Friedefürst, Herr Jesu Christ
Thomaner Jakob Wetzig, alto
Martin Patzold, tenor
Matthias Weichert, bass
Thomanerchor Leipzig
Gewandhausorchester
Georg Christoph Biller
Die DVD enthält die Filmaufnahmen der kompletten Kantate, den Einführungsworkshop sowie die Reflexion des Referenten. Zudem beinhaltet die DVD das Filmportrait der J. S. Bach-Stiftung.
Die DVD mit der gesamten Kantate ist erhältlich im Shop
J.S. Bach – Werkeinführung BWV 155 mit Rudolf Lutz und Karl Graf
„Mein Gott, wie lang, ach lange“ –
Jede Kantatenaufführung der J. S. Bach-Stiftung wird mit einer rund dreiviertelstündigen Werkeinführung, dem Einführungsworkshop, eingeleitet. Der musikalische Leiter der J. S. Bach-Stiftung Rudolf Lutz gestaltet die Einführung zusammen mit dem Theologen Karl Graf.
Dieses Video zeigt die Einführung zur Kantate BWV 155 („Mein Gott, wie lang, ach lange“).
Werk
Der dritte Satz stellt ein harmonisch immer weiter ausgreifendes Siciliano dar. Der Schlusssatz ist eine Fuge mit zwei Themen, die ständig zwischen den Instrumenten ausgetauscht werden; er enthält sehr moderne konzertante Elemente – vor allem je eine großangelegte virtuose Kadenz der beiden Soloinstrumente. Wenn die Sonate tatsächlich auch auf eine Urform für andere Instrumente zurückgeht, wird Bach hier wohl wesentliche Ergänzungen vorgenommen haben.
Info zum BWV 656 Orgelchoral-Vorspiel: “O Lamm Gottes unschuldig”
Die Achtzehn Choräle von verschiedener Art, auch Leipziger Choräle stellte Johann Sebastian Bach in seinen letzten Lebensjahren zusammen mit der Absicht, sie zu drucken. Diese Sammlung enthält Choral-Bearbeitungen für Orgel mit zwei Manualen und Pedal.
Bach wählte Sätze aus ganz verschiedenen Lebensperioden aus – die meisten dürften bereits in Weimar entstanden sein. In vielen Fällen gibt es mehrere ältere Lesarten, beispielsweise sind die beiden letzten Sätze auch im Orgelbüchlein enthalten; nicht immer weichen diese Frühformen so weit von der Endfassung ab, dass sie eigene BWV-Nummern erhielten.
Wie immer schrieb Bach nicht nur ab, sondern nutzte die Gelegenheit zu zahllosen Detailverbesserungen. Das Manuskript beginnt in fester, sicherer Schrift, die aber – wohl wegen Bachs Augenleiden – zunehmend unsicher und zittrig wird. Die letzten drei Sätze wurden von Bachs Schwiegersohn Johann Christoph Altnikolgeschrieben; laut der Vorrede der Kunst der Fuge nach Diktat. Erstdruck der Kunst der Fuge 1751: Anfang des Chorals „Wenn wir in hoechsten Noethen“
Der letzte Choral, Vor deinen Thron tret’ ich hiermit ist wohl am bekanntesten; er wurde unter dem Namen Wenn wir in höchsten Nöten sein von den Herausgebern in die Kunst der Fuge integriert und wird bis heute manchmal als deren Abschluss gespielt.
an jährlich vier Bach-Wochenenden (Donnerstag, Freitag & Sonntag) und in ergänzenden Sonderkonzerten das gesamte Vokalwerk von Johann Sebastian Bach auf. Die geistlichen Kantaten erklingen dabei im Zusammenhang mit ihrer ursprünglichen Bestimmung im Kirchenjahr.
Auf der Webseite zum Projekt finden Sie alle Informationen rund um Termine, Karten, Künstler:
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98 „Was Gott tut, das ist wohlgetan“: Nr. 1 Coro „Was Gott tut, das ist wohlgetan“ | solistenensemble stimmkunst | Stiftsbarock Stuttgart (Konzertmeisterin: Christine Busch) | Leitung: Kay Johannsen
J.S. Bach, KantateBWV 124 „Meinen Jesum lass ich nicht“: Nr. 1 Coro„Meinen Jesum lass ich nicht“ | solistenensemble stimmkunst | Stiftsbarock Stuttgart (Konzertmeisterin: Christine Busch) | Leitung: Kay Johannsen
J.S. Bach, Kantate BWV 124 „Meinen Jesum lass ich nicht“: Nr. 2 Recitativo „Solange sich ein Tropfen Blut“ & Nr. 3 Aria „Und wenn der harte Todesschlag“ | Daniel Schreiber (Tenor), Andreas Weller (Tenor)
J.S. Bach, Kantate BWV 124 „Meinen Jesum lass ich nicht“: Nr. 4 Recitativo „Doch ach! Welch schweres Ungemach“ & Nr. 5 Aria „Entziehe dich eilends, mein Herze, der Welt“ | Matthias Horn (Bass), Fanie Antonelou (Sopran), Lena Sutor-Wernich (Alt)
J.S. Bach, Kantate BWV 124 „Meinen Jesum lass ich nicht“: Nr. 6 Choral„Jesum lass ich nicht von mir“ | solistenensemble stimmkunst | Stiftsbarock Stuttgart (Konzertmeisterin: Christine Busch) | Leitung: Kay Johannsen
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Ich wünsche allen Besuchern einen schönen Sonntag !
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Am 25.12. und 26.12.2015 begehen wir das Weihnachtsfest
1. Weihnachtstag:
Das Christfest Iist der eigentliche Geburtstag Jesu, ist jedoch völlig hinter dem Heiligen Abend zurückgetreten. Der Gottesdienst ist in der Regel nur schwach besucht. Er greift aber mit seinen Perikopen den Gedanken der liebenden Zuwendung Gottes, die in der Geburt von Jesus Christus handgreiflich geworden ist, am stärksten auf.
Der erste Christtag ist der Festtag der Geburt des Herrn, an dem die Christenheit Gott dafür dankt, dass er durch das Opfer seines geliebten Sohnes, der ganz Mensch wurde, uns als seine Kinder angenommen hat, damit wir durch ihn frei werden und nicht mehr Knechte der Sünde sind. oder Gott kam aus seinem Licht in unser Zwielicht, aus seinem Reichtum kam er in unsere Armut, aus seiner Herrlichkeit in unsere Schwachheit, aus seinem Frieden in unsere von Streit und Gier geschundene Welt. Diese Botschaft, die wir so gerne zum Anlass besinnlicher Feiern nehmen, ist alles andere als besinnlich: sie stellt eigentlich eine Herausforderung dar, die unser ganzes Leben umkrempeln soll. Wo ist das gelungen?
2. Weihnachtstag:
Das Christfest II ist zugleich der Tag des Erzmärtyrers Stephanus. Inhaltlich ist dieser Tag, wenn er als „Tag nach der Geburt des Herrn“ gefeiert wird, nur noch ein Abglanz. Seine Existenz geht auf das Verlangen zurück, die Weihnachtsbotschaft immer und immer wieder zu hören, gewissermaßen das Geschehen der Christnacht zu einem andauernden Erlebnis werden zu lassen. Eine besondere Stellung erhält dieser Tag jedoch durch das Evangelium, das den Prolog des Johannes-Evangeliums enthält und so die Geburt Jesu in den Kontext der Schöpfung stellt. Von daher ist dieser Tag vielleicht gerade heute von besonderer Bedeutung.
Am 2. Christtag denken wir besonders darüber nach, was die Fleischwerdung Gottes bedeutet. Wir spüren, dass das große Geschenk der unmittelbaren Nähe Gottes uns unermesslich reich macht dadurch, dass er selbst arm wurde.
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Aufführungsort: Herderkirche, Weimar am 25.12.1999
Der Gesang der Engel bei Jesu Geburt umfasst im Wesentlichen den Text aus Lukas 2, 14 der lateinischen Weihnachtsmusik, die uns als
BWV 191 „Gloria in excelsis Deo“
überliefert ist. Der wahrscheinlichste Anlass zur Uraufführung dieser Kantate war ein besonderer Dankesgottesdienst, der am Weihnachtstag 1745 in der Leipziger Universitätskirche zur Feier des Dresdener Friedens stattfand. Der Zweite Schlesische Krieg war gerade beendet worden, die einzige Zeit in seinem Leben, dass Bach die Schrecken und Leiden eines Krieges aus erster Hand erlebte, als die preußischen Truppen im Herbst 1745 Leipzig besetzten und die Umgebung verwüsteten; drei Jahre später sprach er von der ‚Zeit […], da wir leider! die Preußische Invasion hatten’.
Dieser Gottesdienst, eingeschoben zwischen der Frühmette in der Thomaskirche und dem Nachmittagsgottesdienst in St. Nikolai, war eine der seltenen Gelegenheiten, bei der Mitglieder der zwei besten Kantoreien Bachs verfügbar waren und gemeinsam auftreten konnten. Es war eine Möglichkeit, sein Leipziger Publikum drei Sätze (Gloria – Domine Deus – Cum Sancto Spiritu) aus der wunderbaren fünfstimmigen, 1733 für den Dresdener Hof komponierten Missa (BWV 232i) hören zu lassen, nun rasch neu zusammengestellt und zu einem neuen Triptychon verdichtet. Während das Gloria praktisch unverändert geblieben ist, wurden die übrigen beiden Sätze adaptiert und mit neuen Texten ausgestattet, nicht ohne eine gewisse Schwerfälligkeit.
Gleichzeitig wurde höchstwahrscheinlich sein Sanctus von Weihnachten 1724 wieder aufgeführt. War diese Gelegenheit also der einzige Auslöser, der Bachs schöpferische Energie entzündete und zu gegebener Zeit zur Vollendung des Werkes führte, das wir als h-moll- Messe kennen? Der abschließende Lobgesang, Sicut erat in principio (ursprünglich Cum sancto), kommt mit einem gewaltigen Ruck in Gang, fast so wie eine Achterbahn, die sich zunächst täuschend langsam ein paar Zentimeter voranbewegt und dann plötzlich losrast. Das ist das Startsignal für eine Feier mit Tanz wie auch Gesang, der hämmernde Puls einer einzigen Note wandert zu den hohen Streichern, zu den Trompeten und schließlich zu den Holzbläsern und erweckt damit immer mehr den Eindruck vorwärts drängenden Überschwangs.
Christian Tetzlaff, Martin Stadtfeld und das Klenke-Quartettwerden das Programm mitaußergewöhnlichen Kammermusikbeiträgen bereichern. Unter dem Motto »nichts als Meisterstücke« erklingen,besonders am »Kantatentag«, zahlreiche Kantaten aus Bachs erstem Leipziger Kantatenjahrgang in chronologischer Abfolge.
Der Ticketverkauf für das Bachfest Leipzig 2016 beginnt am 15. Oktober 2015.
i. Chorale: Nun komm, der Heiden Heiland
ii. Aria (tenor): Bewundert, o Menschen, dies große Geheimnis
iii. Recitative (bass): So geht aus Gottes Herrlichkeit und Thron
iv. Aria (bass): Streite, siege, starker Held!
v. Recitative (soprano, alto): Wir ehren diese Herrlichkeit
vi. Chorale: Lob sei Gott dem Vater ton
Thomaner Paul Bernewitz, soprano
Thomaner Friedrich Praetorius, alto
Christoph Genz, tenor
Daniel Ochoa, bass
Thomanerchor Leipzig
Gewandhausorchester
Georg Christoph Biller
J.S. Bach Cantata BWV 191 “Gloria in Excelsis Deo”
Die DVD (in Deutsch, keine Untertitel) eine Filmaufnahme der kompletten Kantate, die Reflexion Vortrag von dem Sprecher und einem Film-Porträt der JS Bach-Stiftung.
„Gloria in Excelsis Deo“ (Ehre sei Gott in der Höhe)
Kantate BWV 191 für den ersten Tag von Weihnachten für Sopran, Tenor, Vokalensemble, Trompeten I-III, Pauken, Flöte I + II, Oboe I + II, Fagott, Streicher und Continuo.
J. S. Bach – Orgelwerk – BWV 572 “Fantadie in G-Dur” Piece d`Orgue
J.S. Bachs in Weimar wirkender, entfernter Vetter Johann Gottfried Walther (1648-1748), der die Piece d’Orgue in G-Dur in einer um 1712 entstandenen Abschrift im Frühstadium überliefert hat, definiert in seinem bekannten Musiklexikon von 1732 den in der deutschen Barockmusik selten verwendeten Formbegriff “Pièce” so: “Pièce…wird hauptsächlich von Instrumentalsachen gebraucht, deren etliche als Teile ein ganzes Stück zusammen konstituieren”. Das Werk ist – ähnlich wie das darum unter gleichem Titel “Pièce d’Orgue” überlieferte Präludium in D-Dur (BWV 532) – aus drei stark kontrastierenden, aber eng aufeinander bezogenen Teilen geformt. Aus den späten 1720er Jahren (Leipzig) stammt die früheste Abschrift der endgültigen Fassung, in der vor allem Teil 1 weiterentwickelt worden ist. Erst längere Zeit nach Bachs Tod entstandene Quellen bieten den Titel “Fantasie”, teilweise auch “Präludium”. Der geläufigere Titel für das Werk ist durch entsprechend betitelte Veröffentlichungen dennoch jener der “G-Dur-Fantasie” geworden.
Das Stück zählt zu den allerbekanntesten und meistgespielten Orgelwerken Bachs. Dadurch gerät manchmal das Bewußtsein dafür in Gefahr, daß wir es mit einer der schönsten, originellsten und wirkungsvollsten Schöpfungen des Meisters für die Orgel zu tun haben, die ebenso mit gedanklicher Frische und Könnerschaft im Detail wie durch große innere Sicherheit und Zielstrebigkeit im Duktus, vor allem aber durch eine großartige Gesamtdisposition besticht
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J. S. Bach – Orgelwerk – BWV 572 “Fantadie in G-Dur” Piece d`Orgue
J. S. Bach – Kantate – BWV 191 “Der Herr denket an uns”
Der Text stammt von Psalm 115. Ein Großteil der späteren Kantate Ausgangs Bachs wurde für die Anforderungen des liturgischen Kalender geschrieben, aber dieser Kantate scheint für einen besonderen Anlass geschrieben worden sein. Der Psalm schließt die Zeile “Der HERR wird euch je mehr und mehr, Sie und Ihre Kinder”. Viele Kommentatoren, von Philipp Spitta ab, zu dem Schluss gekommen, dass die Kantate wurde für eine Hochzeit geschrieben und bisher für tatsächliche Hochzeiten, wo es könnte durchgeführt worden sein, darunter Bachs im Jahre 1707 eigene vorschlagen gegangen. Doch die Hochzeit Hypothese ist bei weitem nicht nachgewiesen, und der Text kann zu anderen Gelegenheiten passen.
J. S. Bach – Kantate – BWV 191 “Der Herr denket an uns”
J.S. Bach schrieb die Kantate im Jahr seiner Ernennung zum Konzertmeister am Hof von Johann Ernst von Sachsen-Weimar für den 1. Advent und führte sie am 2. Dezember 1714 in der Schlosskirche erstmals auf. Die vorgeschriebenen Lesungen waren Röm 13,11–14 und 21,1–9 , der Einzug Jesu in Jerusalem. Der Textdichter Erdmann Neumeister übernimmt die erste Strophe von Martin Luthers Nun komm, der Heiden Heiland, dem Hauptlied des 1. Advent, für den Eingangschor und benutzt als Schlusschoral den Abgesang der letzten Strophe von Philipp Nicolais Wie schön leuchtet der Morgenstern. Der dritte Satz enthält die Bitte um ein „selig neues Jahr“, da mit dem ersten Adventssonntag das neue Kirchenjahr beginnt. In Satz 4 zitiert Neumeister aus Offb3,20 „Siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an. So jemand meine Stimme hören wird und die Tür auftun, zu dem werde ich eingehen und das Abendmahl mit ihm halten und er mit mir“. Der Dichter verbindet die Motive vom Einzug Jesu in Jerusalem und seiner Wiederkunft (aus der Offenbarung) mit der persönlichen Bitte um den Einzug in das Herz des Glaubenden. J.S. Bach führte die Kantate in seinem ersten Jahr in Leipzig am 28. November 1723 erneut auf.
an jährlich vier Bach-Wochenenden (Donnerstag, Freitag & Sonntag) und in ergänzenden Sonderkonzerten das gesamte Vokalwerk von Johann Sebastian Bach auf. Die geistlichen Kantaten erklingen dabei im Zusammenhang mit ihrer ursprünglichen Bestimmung im Kirchenjahr.
Auf der Webseite zum Projekt finden Sie alle Informationen rund um Termine, Karten, Künstler:
Professionelle Qualität in Bild und Ton: Jede Woche kommt ein Chorsatz, eine Arie oder ein Choral hinzu! So können Sie mit Bach:vokal verbunden bleiben, auch wenn gerade kein Konzert ansteht.
Unter dem nachstehenden Link sind veröffentlichte Videos auf YouTube einsehbar..!!
J. S. Bach, Motette BWV 230„Lobet den Herrn, alle Heiden“ | solistenensemble stimmkunst | Stiftsbarock Stuttgart (Konzertmeisterin: Christine Busch) | Leitung: Kay Johannsen
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„Ich wünsche allen Besuchern ein frohes und besinnliches Weihnachtsfest ! „
Weiterhin stelle ich für jeden Sonntag / Feiertag im Kirchenjahr für die Besucher von
„Volkers Klassikseiten J.S. Bach“
eine Hör- oder Sehprobe, Radio-Programmemit Bach-Kantaten und eine „Bach-Kantaten-Beschreibung“für den entsprechenden Sonntag-Feiertag im Kirchenjahr zur Verfügung.
Der Sonntag Quasimodogeniti erinnert uns an die neue Geburt, die wir „durch Wasser und Geist“ erfahren, d.h. den Anfang eines neuen Lebens in Christus, nach unserer physischen Geburt. Die Perikopen haben aber, mit Ausnahme der Epistellesungen, nur wenig damit zu tun. Die Evangelien erzählen weiter von dem Geschehen nach Ostern.
Auch der Sonntag Quasimodogeniti steht ganz unter dem Zeichen des Osterfestes. Die Geschichte von Thomas führt uns unseren eigenen Wunsch vor Augen, Jesus zu sehen. Aber: selig sind, die nicht sehen und doch glauben. Die große Gnade ist, dass wir durch Jesus Christus völlig neu geboren sind und die Verantwortung, die Gott uns Menschen übertragen hat, selbst wahrnehmen können, ohne von unserer Schuld erneut gefangengenommen zu werden.
Der Wochenspruch:
Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns nach seiner großen Barmherzigkeit wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten. (1. Petr 1, 3)
Wochenlied:
“Jesus Christus, unser Heiland, der den Tod überwand“ (EG 102)
Johann Adolph Hasse(italianisiert Giovanni Adolfo; getauft 25. März 1699 in Bergedorf; † 16. Dezember 1783 in Venedig) war ein einflussreicher deutscher Komponist des Spätbarock. Sein Ruhm zu Lebzeiten gründete sich hauptsächlich auf seinen Opern im italienischen Stil.
Johann Adolph Hasse stammte aus einer Organistenfamilie, die über drei Generationen das Organistenamt an der Kirche St. Petri und Pauli in Bergedorf versah, und war der Urenkel von Peter Hasse der Ältere. 1714 begann er ein Gesangsstudium in Hamburg, wo der Dichter Johann Ulrich von König auf ihn aufmerksam wurde und ihn 1718 als Tenor an die Oper am Gänsemarkt empfahl. Im Jahr darauf wechselte Hasse nach Braunschweig, wo im Opernhaus am Hagenmarkt am 11. August 1721 seine erste Oper Antioco mit dem Komponisten in der Titelrolle zur Aufführung kam. Da Norddeutschland ihm ansonsten wenig Perspektiven bot, reiste Hasse nach Italien und studierte von 1722 bis 1725 in Neapel Komposition bei Nicola Porpora und Alessandro Scarlatti.
In seiner dreißigjährigen Amtszeit als Hofkapellmeister in Dresden formte Hasse das dortige Opernpersonal zu einem der Spitzenensembles der Zeit. Neben den Sängern mit Faustina Bordoni an der Spitze galt das von ihm neu organisierte Orchester als so vorbildlich, dass Jean-Jacques Rousseau den Sitzplan dieses Klangkörpers im Artikel „Orchestre“ seiner Encyclopédie als Musterbeispiel veröffentlichte. Der königliche Hof in Dresden gewährte Hasse und seiner Faustina großzügige Freiheiten, damit sie auch in ihrer eigentlichen künstlerischen Heimat Italien ihre Kontakte pflegen konnten…..
Geistliche Musik
Beatus vir
Confitebor tibi, F-Dur
Dixit Dominus, C-Dur
Missa ultima in g (Venedig 1783; gewidmet dem Sächsischen Hof in Dresden)
(Angaben aus Wikipedia)
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.YouTube-Video.."LAUDATE PUERI DOMINUM"Psalm 112 for two sopranos, alto, four voices (S, S, A, A), strings andbasso continuo in A majorVenice, Ospitale degli Incurabili, c. 1730
.
22 November 1710 — 1 July 1784), the second child and eldest son of Johann Sebastian Bach and Maria Barbara Bach, was a German composer and performer. Despite his acknowledged genius as an organist, improviser and composer, his income and employment were unstable and he died in poverty.
Work: Cantata, F 80 –
„Lasset uns ablegen die Werke der Finsternis“
Chorus: Lasset uns ablegen die Werke der Finsternis Recitativo: Es ist nun hohe Zeit Choral: Steh auf vom Sündenschlaf Recitativo: Drum, Vater Aria: Höre, Vater, mit Erbarmen Recitativo accompagnato: Ich weiß, die Nacht ist schon dahin Aria: Ich ziehe Jesum an im Glauben Choral: Den Geist, der heilig ist Chor: Lasset uns ablegen die Werke der Finsternis
Barbara Schlick (Soprano) Wilfried Jochens (Tenor) Claudia Schubert (Alto) Stephan Schreckenberger (Bass)
Kantaten-Beschreibung: BWV 67“Halt im Gedächtnis Jesum Christ”
Zwanzig Jahre sind ins Land gegangen, und wir betreten mit
BWV 67 „Halt im Gedächtnis Jesum Christ“
eine andere Welt. Schon in der wunderbaren Choralfantasie mit corno da tirarsi, Flöte und zwei Oboen d’amore, die das Werk einleitet, durchpulst rhythmische Kraft die an Einfällen überreiche Musik. Offensichtlich machte sich Bach viele Gedanken über die Anlage dieser eindrucksvollen Kantate, die erste einer Folge von fünf bis hin zum Pfingstsonntag – fast ein Minizyklus innerhalb seines ersten Leipziger Jahrgangs 1723/24, den er zweifellos in aller Eile zusammenstellte, nachdem ihn die Komposition der gewaltigen Johannespassion über die Maßen beansprucht hatte. Seine Absicht ist es, die Verwirrung und den Wankelmut der Jünger Jesu zu schildern, ihre Hoffnungen, die mit der Kreuzigung zunichte gemacht worden waren, und die Spannung aufrechtzuerhalten zwischen Thomas’ berechtigten Zweifeln und der unerlässlichen Notwendigkeit, am Glauben festzuhalten (‚halt’, fordert das Horn in einer lange gehaltenen Note im Anfangschor, ‚im Gedächtnis Jesum Christ’).
So wie sich selbst eine ausgeglichene, vergnügte Gavotte für Tenor, Oboe d’amore und Streicher (Nr. 2) bereits in ihrem zweiten Takt aufsplittert – ‚Allein, was schreckt mich noch?’ – , wird Bachs Absicht deutlich, diese gegensätzlichen ‚Affekte’ nebeneinander zu stellen: hier der Zweifel, dort die Gewissheit, das Jesus auferstanden ist. Bach hält die Gemütsverfassung des verängstigten und verstörten Christen in einem Triptychon Rezitativ-Choral-Rezitativ (Nr. 3, 4 und 5) fest, wo der Soloalt den Chor auffordert, guten Mutes zu sein und den ikonenhaften Osterchoral ‚Erschienen ist der herrlich Tag’ anzustimmen. Als Höhepunkt der Kantate folgt eine dramatische scena, in der die Streicher einen Sturm entfachen, um das Wüten der Feinde zu schildern,die noch immer die Seele bedrängen. Mit einem Trick, ähnlich einer Überblendung im Film, lässt sie Bach in eine langsamere, behutsam punktierte Sequenz im Dreiertakt für die drei Holzbläser zerfließen.
Jesus erscheint plötzlich seinen Jüngern, die sich ‚aus Furcht für denen Jüden’ hinter verschlossener Tür verschanzt haben. Zwei gegensätzliche Stimmungen und Texturen wechseln einander ab. Der Chor aus Sopran-, Alt- und Tenorstimmen wird von den furioso ausladenden Streichern aufgesogen und lässt spüren, wie fremd sich die christliche Gemeinde inder gegenwärtigen Welt fühlt. Dreimal zügelt Jesus ihre Angst durch seinen Segensspruch ‚Friede sei mit euch!’. Bei seinem vierten und letzten Erscheinen verzichten die Streicher symbolisch auf ihre Funktion, Sturm auszulösen, und gleiten in die sanft wiegenden Rhythmen der Holzbläser, und so endet die scena friedlich. Der abschließende Choral von Jakob Ebert, ‚Du Friedefürst, Herr Jesu Christ’, würdigt den Erlöser als ‚starken Nothelfer im Leben und im Tod’.
”Das Bachfest 2015 steht unter dem Motto “So herrlich stehst Du, liebe Stadt!”. Zum Jubiläum der Ersterwähnung Leipzigs vor 1.000 Jahren werden musikalische Werke aufgeführt, die in der sächsischen Metropole entstanden oder mit ihrem Musikleben unmittelbar verbunden sind.
Vom 12. bis 21. Juni 2015 sind namhafte Künstler und Ensembles eingeladen, darunter Sir J. E. Gardiner, Philippe Herreweghe und das Collegium Vocale Gent, Masaaki Suzuki und als “Ensemble in residence” das Ensemble 1704 unter Leitung von Vaclav Luks.
Der Ticketverkauf für das Bachfest Leipzig 2015 beginnt am 15. Oktober 2014.
The 2015 public anniversary party for Johann Sebastian Bach. Leipzig-based musicians perform works by Bach in the Leipzig „City Tunnel“ and in further unusal places.
BACH’S THOMANER – A NEW APPROACH TO RESEARCH Auftakt zu unserer 11-teiligen Filmreihe über Bach, die Thomaner und das musikalische Leben an der Thomaskirche zur Bach-Zeit. / Opening of our 11-part documentary about Bach, the Thomaner and the musical life at St. Thomas’s Church in the days of Bach. Das Forschungsprojekt „Bachs Thomaner“ wurde unterstützt von der Gerda Henkel Stiftung. English version: http://www.lisa.gerda-henkel-stiftung.de/video_embed.php…
BACH’S THOMANER In der zweiten Folge unserer Filmreihe begeben wir uns ins Leipziger Stadtarchiv. Unser Kollege Michael Maul präsentiert das wiederentdeckte Matrikelbuch der Thomasschule. / The second episode of our documentary guides you to Leipzig’s city archive. Our colleague Michael Maul presents the rediscovered matriculation register of the St. Thomas School. English version: http://www.lisa.gerda-henkel-stiftung.de/video_embed.php…
BACH’S THOMANER Heute folgen wir unserem Kollegen Bernd Koska auf eine spannende Entdeckungsreise durch die Kirchenarchive Mitteldeutschlands. / Today, we follow our colleague Bernd Koska on an exciting expedition through several church archives in Central Germany. English version: http://www.lisa.gerda-henkel-stiftung.de/video_embed.php…
Die DVD enthält die Filmaufnahmen der kompletten Kantate, den Einführungsworkshop sowie die Reflexion des Referenten. Zudem beinhaltet die DVD das Filmportrait der J. S. Bach-Stiftung.
J.S. Bach – Werkeinführung BWV 155 mit Rudolf Lutz und Karl Graf
„Mein Gott, wie lang, ach lange“ –
Jede Kantatenaufführung der J. S. Bach-Stiftung wird mit einer rund dreiviertelstündigen Werkeinführung, dem Einführungsworkshop, eingeleitet. Der musikalische Leiter der J. S. Bach-Stiftung Rudolf Lutz gestaltet die Einführung zusammen mit dem Theologen Karl Graf.
Dieses Video zeigt die Einführung zur Kantate BWV 155 („Mein Gott, wie lang, ach lange“).
Als Johann Sebastian Bach’s Lutherische Messen oder Kleine Messen bezeichnet man seine vier Kyrie-Gloria-Messen in F-Dur, A-Dur, g-Moll und G-Dur,BWV 233 bis 236. Sie vertonen das Kyrie und Gloria der Lateinischen Messe und werden daher auch Missa brevis genannt. Zur selben Gattung zählt auch die Missa aus Kyrie und Gloria, die Bach 1733 komponierte und die er später zur h-Moll-Messe erweiterte.
Neu von ALL OF BACH – Niederlanden Bachgesellschaft Leitung: Jos van Veldhofen
Video: Johann Sebastian Bach – Messe in G-Moll BWV 235
an jährlich vier Bach-Wochenenden (Donnerstag, Freitag & Sonntag) und in ergänzenden Sonderkonzerten das gesamte Vokalwerk von Johann Sebastian Bach auf. Die geistlichen Kantaten erklingen dabei im Zusammenhang mit ihrer ursprünglichen Bestimmung im Kirchenjahr.
Auf der Webseite zum Projekt finden Sie alle Informationen rund um Termine, Karten, Künstler:
Professionelle Qualität in Bild und Ton: Jede Woche kommt ein Chorsatz, eine Arie oder ein Choral hinzu! So können Sie mit Bach:vokal verbunden bleiben, auch wenn gerade kein Konzert ansteht.
Unter dem nachstehenden Link sind veröffentlichte Videos auf YouTube einsehbar..!!
J.S. Bach, Kantate BWV 98 „Was Gott tut, das ist wohlgetan“: Nr. 1 Coro „Was Gott tut, das ist wohlgetan“ | solistenensemble stimmkunst | Stiftsbarock Stuttgart (Konzertmeisterin: Christine Busch) | Leitung: Kay Johannsen
J.S. Bach, Kantate BWV 98 „Was Gott tut, das ist wohlgetan“: Nr. 2 Recitativo „Ach Gott! wenn wirst du mich einmal von meiner Leidensqual“ & Nr. 3 Aria „Hört, ihr Augen, auf zu weinen“ | Nils Giebelhausen (Tenor), Franziska Bobe (Sopran), Meike Güldenhaupt (Oboe)
J.S. Bach, KantateBWV 98 „Was Gott tut, das ist wohlgetan“: Nr. 4 Recitativo „Gott hat ein Herz, das des Erbarmens Überfluss“ & Nr. 5 Aria „Meinen Jesum lass ich nicht“ | Lena Sutor-Wernich (Alt), Ekkehard Abele (Bass)
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Ich wünsche allen Besuchern einen schönen Sonntag !
Rogier van der Weyden (1399 – 1464) war ein niederländischer Maler. – Dreikönigsaltar Mitteltafel Anbetung der Heiligen Drei Könige Ursprünglich in St. Columba in Köln
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„Ich wünsche allen Besuchern ein frohes und besinnliches Weihnachtsfest !
„I wish all visitors a Merry Christmas!
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Liebe Bach-Freunde/innen !
Eine Übersicht der Bach-Kantaten zum aktuellen Sonntag im Kirchenjahr steht zum Download bereit:
Weiterhin stelle ich für jeden Sonntag / Feiertag im Kirchenjahr für die Besucher von
„Volkers Klassikseiten J.S. Bach“
eine Hör- oder Sehprobe, Radio-Programme mit Bach-Kantaten und eine „Bach-Kantaten-Beschreibung“ für den entsprechenden Sonntag-Feiertag im Kirchenjahr zur Verfügung.
Am 25.12. und 26.12. begehen wir das Weihnachtsfest
1. Weihnachtstag:
Das Christfest Iist der eigentliche Geburtstag Jesu, ist jedoch völlig hinter dem Heiligen Abend zurückgetreten. Der Gottesdienst ist in der Regel nur schwach besucht. Er greift aber mit seinen Perikopen den Gedanken der liebenden Zuwendung Gottes, die in der Geburt von Jesus Christus handgreiflich geworden ist, am stärksten auf.
Der erste Christtag ist der Festtag der Geburt des Herrn, an dem die Christenheit Gott dafür dankt, dass er durch das Opfer seines geliebten Sohnes, der ganz Mensch wurde, uns als seine Kinder angenommen hat, damit wir durch ihn frei werden und nicht mehr Knechte der Sünde sind. oder Gott kam aus seinem Licht in unser Zwielicht, aus seinem Reichtum kam er in unsere Armut, aus seiner Herrlichkeit in unsere Schwachheit, aus seinem Frieden in unsere von Streit und Gier geschundene Welt. Diese Botschaft, die wir so gerne zum Anlass besinnlicher Feiern nehmen, ist alles andere als besinnlich: sie stellt eigentlich eine Herausforderung dar, die unser ganzes Leben umkrempeln soll. Wo ist das gelungen?
2. Weihnachtstag:
Das Christfest II ist zugleich der Tag des Erzmärtyrers Stephanus. Inhaltlich ist dieser Tag, wenn er als „Tag nach der Geburt des Herrn“ gefeiert wird, nur noch ein Abglanz. Seine Existenz geht auf das Verlangen zurück, die Weihnachtsbotschaft immer und immer wieder zu hören, gewissermaßen das Geschehen der Christnacht zu einem andauernden Erlebnis werden zu lassen. Eine besondere Stellung erhält dieser Tag jedoch durch das Evangelium, das den Prolog des Johannes-Evangeliums enthält und so die Geburt Jesu in den Kontext der Schöpfung stellt. Von daher ist dieser Tag vielleicht gerade heute von besonderer Bedeutung.
Am 2. Christtag denken wir besonders darüber nach, was die Fleischwerdung Gottes bedeutet. Wir spüren, dass das große Geschenk der unmittelbaren Nähe Gottes uns unermesslich reich macht dadurch, dass er selbst arm wurde.
Wochenspruch:
Das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit.(Joh 1, 14a)
Aufführungsort: Herderkirche, Weimar am 25.12.1999
Der Gesang der Engel bei Jesu Geburt umfasst im Wesentlichen den Text aus Lukas 2, 14 der lateinischen Weihnachtsmusik, die uns als
BWV 191 „Gloria in excelsis Deo“
überliefert ist. Der wahrscheinlichste Anlass zur Uraufführung dieser Kantate war ein besonderer Dankesgottesdienst, der am Weihnachtstag 1745 in der Leipziger Universitätskirche zur Feier des Dresdener Friedens stattfand. Der Zweite Schlesische Krieg war gerade beendet worden, die einzige Zeit in seinem Leben, dass Bach die Schrecken und Leiden eines Krieges aus erster Hand erlebte, als die preußischen Truppen im Herbst 1745 Leipzig besetzten und die Umgebung verwüsteten; drei Jahre später sprach er von der ‚Zeit […], da wir leider! die Preußische Invasion hatten’.
Dieser Gottesdienst, eingeschoben zwischen der Frühmette in der Thomaskirche und dem Nachmittagsgottesdienst in St. Nikolai, war eine der seltenen Gelegenheiten, bei der Mitglieder der zwei besten Kantoreien Bachs verfügbar waren und gemeinsam auftreten konnten. Es war eine Möglichkeit, sein Leipziger Publikum drei Sätze (Gloria – Domine Deus – Cum Sancto Spiritu) aus der wunderbaren fünfstimmigen, 1733 für den Dresdener Hof komponierten Missa (BWV 232i) hören zu lassen, nun rasch neu zusammengestellt und zu einem neuen Triptychon verdichtet. Während das Gloria praktisch unverändert geblieben ist, wurden die übrigen beiden Sätze adaptiert und mit neuen Texten ausgestattet, nicht ohne eine gewisse Schwerfälligkeit.
Gleichzeitig wurde höchstwahrscheinlich sein Sanctus von Weihnachten 1724 wieder aufgeführt. War diese Gelegenheit also der einzige Auslöser, der Bachs schöpferische Energie entzündete und zu gegebener Zeit zur Vollendung des Werkes führte, das wir als h-moll- Messe kennen? Der abschließende Lobgesang, Sicut erat in principio (ursprünglich Cum sancto), kommt mit einem gewaltigen Ruck in Gang, fast so wie eine Achterbahn, die sich zunächst täuschend langsam ein paar Zentimeter voranbewegt und dann plötzlich losrast. Das ist das Startsignal für eine Feier mit Tanz wie auch Gesang, der hämmernde Puls einer einzigen Note wandert zu den hohen Streichern, zu den Trompeten und schließlich zu den Holzbläsern und erweckt damit immer mehr den Eindruck vorwärts drängenden Überschwangs.
”Das Bachfest 2015 steht unter dem Motto “So herrlich stehst Du, liebe Stadt!”. Zum Jubiläum der Ersterwähnung Leipzigs vor 1.000 Jahren werden musikalische Werke aufgeführt, die in der sächsischen Metropole entstanden oder mit ihrem Musikleben unmittelbar verbunden sind.
Vom 12. bis 21. Juni 2015 sind namhafte Künstler und Ensembles eingeladen, darunter Philippe Herreweghe und das Collegium Vocale Gent, Masaaki Suzuki und als “Ensemble in residence” das Ensemble 1704 unter Leitung von Vaclav Luks.
Der Ticketverkauf für das Bachfest Leipzig 2015 beginnt am 15. Oktober 2014.
J.S. Bach Cantata BWV 191 “Gloria in Excelsis Deo”
Die DVD (in Deutsch, keine Untertitel) eine Filmaufnahme der kompletten Kantate, die Reflexion Vortrag von dem Sprecher und einem Film-Porträt der JS Bach-Stiftung.
„Gloria in Excelsis Deo“ (Ehre sei Gott in der Höhe)
Kantate BWV 191 für den ersten Tag von Weihnachten für Sopran, Tenor, Vokalensemble, Trompeten I-III, Pauken, Flöte I + II, Oboe I + II, Fagott, Streicher und Continuo.
Weiterhin stelle ich für jeden Sonntag / Feiertag im Kirchenjahr für die Besucher von
„Volkers Klassikseiten J.S. Bach“
eine Hör- oder Sehprobe, Radio-Programme mit Bach-Kantaten und eine „Bach-Kantaten-Beschreibung“ für den entsprechenden Sonntag-Feiertag im Kirchenjahr zur Verfügung.
Der Sonntag Quasimodogeniti erinnert uns an die neue Geburt, die wir „durch Wasser und Geist“ erfahren, d.h. den Anfang eines neuen Lebens in Christus, nach unserer physischen Geburt. Die Perikopen haben aber, mit Ausnahme der Epistellesungen, nur wenig damit zu tun. Die Evangelien erzählen weiter von dem Geschehen nach Ostern.
Auch der Sonntag Quasimodogeniti steht ganz unter dem Zeichen des Osterfestes. Die Geschichte von Thomas führt uns unseren eigenen Wunsch vor Augen, Jesus zu sehen. Aber: selig sind, die nicht sehen und doch glauben. Die große Gnade ist, dass wir durch Jesus Christus völlig neu geboren sind und die Verantwortung, die Gott uns Menschen übertragen hat, selbst wahrnehmen können, ohne von unserer Schuld erneut gefangengenommen zu werden.
Der Wochenspruch:
Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns nach seiner großen Barmherzigkeit wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten. (1. Petr 1, 3)
Wochenlied:
“Jesus Christus, unser Heiland, der den Tod überwand“ (EG 102)
Assaig i concert en un mateix dia de la cantata BWV 140 de J.S.Bach. Aquesta activitat es va realitzar en el marc del projecte participatiu BACH ZUM MITSINGEN i en l’emblemàtica Basílica de Santa Maria del Mar de Barcelona.
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In loser Reihenfolge stelle ich bemerkenswerte Werke
Johann Adolph Hasse(italianisiert Giovanni Adolfo; getauft 25. März 1699 in Bergedorf; † 16. Dezember 1783 in Venedig) war ein einflussreicher deutscher Komponist des Spätbarock. Sein Ruhm zu Lebzeiten gründete sich hauptsächlich auf seinen Opern im italienischen Stil.
Johann Adolph Hasse stammte aus einer Organistenfamilie, die über drei Generationen das Organistenamt an der Kirche St. Petri und Pauli in Bergedorf versah, und war der Urenkel von Peter Hasse der Ältere. 1714 begann er ein Gesangsstudium in Hamburg, wo der Dichter Johann Ulrich von König auf ihn aufmerksam wurde und ihn 1718 als Tenor an die Oper am Gänsemarkt empfahl. Im Jahr darauf wechselte Hasse nach Braunschweig, wo im Opernhaus am Hagenmarkt am 11. August 1721 seine erste Oper Antioco mit dem Komponisten in der Titelrolle zur Aufführung kam. Da Norddeutschland ihm ansonsten wenig Perspektiven bot, reiste Hasse nach Italien und studierte von 1722 bis 1725 in Neapel Komposition bei Nicola Porpora und Alessandro Scarlatti.
In seiner dreißigjährigen Amtszeit als Hofkapellmeister in Dresden formte Hasse das dortige Opernpersonal zu einem der Spitzenensembles der Zeit. Neben den Sängern mit Faustina Bordoni an der Spitze galt das von ihm neu organisierte Orchester als so vorbildlich, dass Jean-Jacques Rousseau den Sitzplan dieses Klangkörpers im Artikel „Orchestre“ seiner Encyclopédie als Musterbeispiel veröffentlichte. Der königliche Hof in Dresden gewährte Hasse und seiner Faustina großzügige Freiheiten, damit sie auch in ihrer eigentlichen künstlerischen Heimat Italien ihre Kontakte pflegen konnten…..
Geistliche Musik
Beatus vir
Confitebor tibi, F-Dur
Dixit Dominus, C-Dur
Missa ultima in g (Venedig 1783; gewidmet dem Sächsischen Hof in Dresden)
(Angaben aus Wikipedia)
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.YouTube-Video.."LAUDATE PUERI DOMINUM"Psalm 112 for two sopranos, alto, four voices (S, S, A, A), strings andbasso continuo in A majorVenice, Ospitale degli Incurabili, c. 1730
.
22 November 1710 — 1 July 1784), the second child and eldest son of Johann Sebastian Bach and Maria Barbara Bach, was a German composer and performer. Despite his acknowledged genius as an organist, improviser and composer, his income and employment were unstable and he died in poverty.
Work: Cantata, F 80 –
„Lasset uns ablegen die Werke der Finsternis“
Chorus: Lasset uns ablegen die Werke der Finsternis Recitativo: Es ist nun hohe Zeit Choral: Steh auf vom Sündenschlaf Recitativo: Drum, Vater Aria: Höre, Vater, mit Erbarmen Recitativo accompagnato: Ich weiß, die Nacht ist schon dahin Aria: Ich ziehe Jesum an im Glauben Choral: Den Geist, der heilig ist Chor: Lasset uns ablegen die Werke der Finsternis
Barbara Schlick (Soprano) Wilfried Jochens (Tenor) Claudia Schubert (Alto) Stephan Schreckenberger (Bass)
Kantaten-Beschreibung: BWV 67“Halt im Gedächtnis Jesum Christ”
Zwanzig Jahre sind ins Land gegangen, und wir betreten mit
BWV 67 „Halt im Gedächtnis Jesum Christ“
eine andere Welt. Schon in der wunderbaren Choralfantasie mit corno da tirarsi, Flöte und zwei Oboen d’amore, die das Werk einleitet, durchpulst rhythmische Kraft die an Einfällen überreiche Musik. Offensichtlich machte sich Bach viele Gedanken über die Anlage dieser eindrucksvollen Kantate, die erste einer Folge von fünf bis hin zum Pfingstsonntag – fast ein Minizyklus innerhalb seines ersten Leipziger Jahrgangs 1723/24, den er zweifellos in aller Eile zusammenstellte, nachdem ihn die Komposition der gewaltigen Johannespassion über die Maßen beansprucht hatte. Seine Absicht ist es, die Verwirrung und den Wankelmut der Jünger Jesu zu schildern, ihre Hoffnungen, die mit der Kreuzigung zunichte gemacht worden waren, und die Spannung aufrechtzuerhalten zwischen Thomas’ berechtigten Zweifeln und der unerlässlichen Notwendigkeit, am Glauben festzuhalten (‚halt’, fordert das Horn in einer lange gehaltenen Note im Anfangschor, ‚im Gedächtnis Jesum Christ’).
So wie sich selbst eine ausgeglichene, vergnügte Gavotte für Tenor, Oboe d’amore und Streicher (Nr. 2) bereits in ihrem zweiten Takt aufsplittert – ‚Allein, was schreckt mich noch?’ – , wird Bachs Absicht deutlich, diese gegensätzlichen ‚Affekte’ nebeneinander zu stellen: hier der Zweifel, dort die Gewissheit, das Jesus auferstanden ist. Bach hält die Gemütsverfassung des verängstigten und verstörten Christen in einem Triptychon Rezitativ-Choral-Rezitativ (Nr. 3, 4 und 5) fest, wo der Soloalt den Chor auffordert, guten Mutes zu sein und den ikonenhaften Osterchoral ‚Erschienen ist der herrlich Tag’ anzustimmen. Als Höhepunkt der Kantate folgt eine dramatische scena, in der die Streicher einen Sturm entfachen, um das Wüten der Feinde zu schildern,die noch immer die Seele bedrängen. Mit einem Trick, ähnlich einer Überblendung im Film, lässt sie Bach in eine langsamere, behutsam punktierte Sequenz im Dreiertakt für die drei Holzbläser zerfließen.
Jesus erscheint plötzlich seinen Jüngern, die sich ‚aus Furcht für denen Jüden’ hinter verschlossener Tür verschanzt haben. Zwei gegensätzliche Stimmungen und Texturen wechseln einander ab. Der Chor aus Sopran-, Alt- und Tenorstimmen wird von den furioso ausladenden Streichern aufgesogen und lässt spüren, wie fremd sich die christliche Gemeinde inder gegenwärtigen Welt fühlt. Dreimal zügelt Jesus ihre Angst durch seinen Segensspruch ‚Friede sei mit euch!’. Bei seinem vierten und letzten Erscheinen verzichten die Streicher symbolisch auf ihre Funktion, Sturm auszulösen, und gleiten in die sanft wiegenden Rhythmen der Holzbläser, und so endet die scena friedlich. Der abschließende Choral von Jakob Ebert, ‚Du Friedefürst, Herr Jesu Christ’, würdigt den Erlöser als ‚starken Nothelfer im Leben und im Tod’.
Bachfest Leipzig 2014 – “die wahre Art”vom 13. Juni – 22. JUNI 2014
Das Bachfest Leipzig 2014 findet vom 13. bis 22. Juni 2014 statt und steht unter dem Motto »die wahre Art« – eine Reminiszenz an das 1753 erschienene und bedeutendste Lehr- und Studienwerk »Versuch über die wahre Art das Clavier zu spielen« von Carl Philipp Emanuel Bach. Das Werk des zweitältesten Bach-Sohnes bildet im Jahr seines 300. Geburtstages den inhaltlichen Schwerpunkt im Bachfest Leipzig. Seine Kompositionen erklingen im Kontext des Œuvres von Vater Johann Sebastian und seinem Taufpaten und Hamburger Amtsvorgänger Georg Philipp Telemann.
Der Ticketverkauf für das Bachfest Leipzig 2014 startet am 15. Oktober 2013.
Die DVD enthält die Filmaufnahmen der kompletten Kantate, den Einführungsworkshop sowie die Reflexion des Referenten. Zudem beinhaltet die DVD das Filmportrait der J. S. Bach-Stiftung.
J.S. Bach – Werkeinführung BWV 155 mit Rudolf Lutz und Karl Graf
„Mein Gott, wie lang, ach lange“ –
Jede Kantatenaufführung der J. S. Bach-Stiftung wird mit einer rund dreiviertelstündigen Werkeinführung, dem Einführungsworkshop, eingeleitet. Der musikalische Leiter der J. S. Bach-Stiftung Rudolf Lutz gestaltet die Einführung zusammen mit dem Theologen Karl Graf.
Dieses Video zeigt die Einführung zur Kantate BWV 155 („Mein Gott, wie lang, ach lange“).
Video:
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Ich wünsche allen Besuchern einen schönen Sonntag !
Rogier van der Weyden (1399 – 1464) war ein niederländischer Maler. – Dreikönigsaltar Mitteltafel Anbetung der Heiligen Drei Könige Ursprünglich in St. Columba in Köln
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„Ich wünsche allen Besuchern ein frohes und besinnliches Weihnachtsfest !
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Liebe Bach-Freunde/innen !
Eine Übersicht der Bach-Kantaten zum aktuellen Sonntag im Kirchenjahr steht zum Download bereit:
Weiterhin stelle ich für jeden Sonntag / Feiertag im Kirchenjahr für die Besucher von
„Volkers Klassikseiten J.S. Bach“
eine Hör- oder Sehprobe, Radio-Programme mit Bach-Kantaten und eine „Bach-Kantaten-Beschreibung“ für den entsprechenden Sonntag-Feiertag im Kirchenjahr zur Verfügung.
Am 25.12. und 26.12. begehen wir das Weihnachtsfest
1. Weihnachtstag:
Das Christfest Iist der eigentliche Geburtstag Jesu, ist jedoch völlig hinter dem Heiligen Abend zurückgetreten. Der Gottesdienst ist in der Regel nur schwach besucht. Er greift aber mit seinen Perikopen den Gedanken der liebenden Zuwendung Gottes, die in der Geburt von Jesus Christus handgreiflich geworden ist, am stärksten auf.
Der erste Christtag ist der Festtag der Geburt des Herrn, an dem die Christenheit Gott dafür dankt, dass er durch das Opfer seines geliebten Sohnes, der ganz Mensch wurde, uns als seine Kinder angenommen hat, damit wir durch ihn frei werden und nicht mehr Knechte der Sünde sind. oder Gott kam aus seinem Licht in unser Zwielicht, aus seinem Reichtum kam er in unsere Armut, aus seiner Herrlichkeit in unsere Schwachheit, aus seinem Frieden in unsere von Streit und Gier geschundene Welt. Diese Botschaft, die wir so gerne zum Anlass besinnlicher Feiern nehmen, ist alles andere als besinnlich: sie stellt eigentlich eine Herausforderung dar, die unser ganzes Leben umkrempeln soll. Wo ist das gelungen?
2. Weihnachtstag:
Das Christfest II ist zugleich der Tag des Erzmärtyrers Stephanus. Inhaltlich ist dieser Tag, wenn er als „Tag nach der Geburt des Herrn“ gefeiert wird, nur noch ein Abglanz. Seine Existenz geht auf das Verlangen zurück, die Weihnachtsbotschaft immer und immer wieder zu hören, gewissermaßen das Geschehen der Christnacht zu einem andauernden Erlebnis werden zu lassen. Eine besondere Stellung erhält dieser Tag jedoch durch das Evangelium, das den Prolog des Johannes-Evangeliums enthält und so die Geburt Jesu in den Kontext der Schöpfung stellt. Von daher ist dieser Tag vielleicht gerade heute von besonderer Bedeutung.
Am 2. Christtag denken wir besonders darüber nach, was die Fleischwerdung Gottes bedeutet. Wir spüren, dass das große Geschenk der unmittelbaren Nähe Gottes uns unermesslich reich macht dadurch, dass er selbst arm wurde.
Wochenspruch:
Das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit.(Joh 1, 14a)
Aufführungsort: Herderkirche, Weimar am 25.12.1999
Der Gesang der Engel bei Jesu Geburt umfasst im Wesentlichen den Text aus Lukas 2, 14 der lateinischen Weihnachtsmusik, die uns als
BWV 191 „Gloria in excelsis Deo“
überliefert ist. Der wahrscheinlichste Anlass zur Uraufführung dieser Kantate war ein besonderer Dankesgottesdienst, der am Weihnachtstag 1745 in der Leipziger Universitätskirche zur Feier des Dresdener Friedens stattfand. Der Zweite Schlesische Krieg war gerade beendet worden, die einzige Zeit in seinem Leben, dass Bach die Schrecken und Leiden eines Krieges aus erster Hand erlebte, als die preußischen Truppen im Herbst 1745 Leipzig besetzten und die Umgebung verwüsteten; drei Jahre später sprach er von der ‚Zeit […], da wir leider! die Preußische Invasion hatten’.
Dieser Gottesdienst, eingeschoben zwischen der Frühmette in der Thomaskirche und dem Nachmittagsgottesdienst in St. Nikolai, war eine der seltenen Gelegenheiten, bei der Mitglieder der zwei besten Kantoreien Bachs verfügbar waren und gemeinsam auftreten konnten. Es war eine Möglichkeit, sein Leipziger Publikum drei Sätze (Gloria – Domine Deus – Cum Sancto Spiritu) aus der wunderbaren fünfstimmigen, 1733 für den Dresdener Hof komponierten Missa (BWV 232i) hören zu lassen, nun rasch neu zusammengestellt und zu einem neuen Triptychon verdichtet. Während das Gloria praktisch unverändert geblieben ist, wurden die übrigen beiden Sätze adaptiert und mit neuen Texten ausgestattet, nicht ohne eine gewisse Schwerfälligkeit.
Gleichzeitig wurde höchstwahrscheinlich sein Sanctus von Weihnachten 1724 wieder aufgeführt. War diese Gelegenheit also der einzige Auslöser, der Bachs schöpferische Energie entzündete und zu gegebener Zeit zur Vollendung des Werkes führte, das wir als h-moll- Messe kennen? Der abschließende Lobgesang, Sicut erat in principio (ursprünglich Cum sancto), kommt mit einem gewaltigen Ruck in Gang, fast so wie eine Achterbahn, die sich zunächst täuschend langsam ein paar Zentimeter voranbewegt und dann plötzlich losrast. Das ist das Startsignal für eine Feier mit Tanz wie auch Gesang, der hämmernde Puls einer einzigen Note wandert zu den hohen Streichern, zu den Trompeten und schließlich zu den Holzbläsern und erweckt damit immer mehr den Eindruck vorwärts drängenden Überschwangs.
J.S. Bach Cantata BWV 191 “Gloria in Excelsis Deo”
Die DVD (in Deutsch, keine Untertitel) eine Filmaufnahme der kompletten Kantate, die Reflexion Vortrag von dem Sprecher und einem Film-Porträt der JS Bach-Stiftung.
„Gloria in Excelsis Deo“ (Ehre sei Gott in der Höhe)
Kantate BWV 191 für den ersten Tag von Weihnachten für Sopran, Tenor, Vokalensemble, Trompeten I-III, Pauken, Flöte I + II, Oboe I + II, Fagott, Streicher und Continuo.
Weiterhin stelle ich für jeden Sonntag / Feiertag im Kirchenjahr für die Besucher von
„Volkers Klassikseiten J.S. Bach“
eine Hör- oder Sehprobe, Radio-Programme mit Bach-Kantaten und eine „Bach-Kantaten-Beschreibung“ für den entsprechenden Sonntag-Feiertag im Kirchenjahr zur Verfügung.
Der Sonntag Quasimodogeniti erinnert uns an die neue Geburt, die wir „durch Wasser und Geist“ erfahren, d.h. den Anfang eines neuen Lebens in Christus, nach unserer physischen Geburt. Die Perikopen haben aber, mit Ausnahme der Epistellesungen, nur wenig damit zu tun. Die Evangelien erzählen weiter von dem Geschehen nach Ostern.
Auch der Sonntag Quasimodogeniti steht ganz unter dem Zeichen des Osterfestes. Die Geschichte von Thomas führt uns unseren eigenen Wunsch vor Augen, Jesus zu sehen. Aber: selig sind, die nicht sehen und doch glauben. Die große Gnade ist, dass wir durch Jesus Christus völlig neu geboren sind und die Verantwortung, die Gott uns Menschen übertragen hat, selbst wahrnehmen können, ohne von unserer Schuld erneut gefangengenommen zu werden.
Der Wochenspruch:
Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns nach seiner großen Barmherzigkeit wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten. (1. Petr 1, 3)
Wochenlied:
“Jesus Christus, unser Heiland, der den Tod überwand“ (EG 102)
Johann Adolph Hasse(italianisiert Giovanni Adolfo; getauft 25. März 1699 in Bergedorf; † 16. Dezember 1783 in Venedig) war ein einflussreicher deutscher Komponist des Spätbarock. Sein Ruhm zu Lebzeiten gründete sich hauptsächlich auf seinen Opern im italienischen Stil.
Johann Adolph Hasse stammte aus einer Organistenfamilie, die über drei Generationen das Organistenamt an der Kirche St. Petri und Pauli in Bergedorf versah, und war der Urenkel von Peter Hasse der Ältere. 1714 begann er ein Gesangsstudium in Hamburg, wo der Dichter Johann Ulrich von König auf ihn aufmerksam wurde und ihn 1718 als Tenor an die Oper am Gänsemarkt empfahl. Im Jahr darauf wechselte Hasse nach Braunschweig, wo im Opernhaus am Hagenmarkt am 11. August 1721 seine erste Oper Antioco mit dem Komponisten in der Titelrolle zur Aufführung kam. Da Norddeutschland ihm ansonsten wenig Perspektiven bot, reiste Hasse nach Italien und studierte von 1722 bis 1725 in Neapel Komposition bei Nicola Porpora und Alessandro Scarlatti.
In seiner dreißigjährigen Amtszeit als Hofkapellmeister in Dresden formte Hasse das dortige Opernpersonal zu einem der Spitzenensembles der Zeit. Neben den Sängern mit Faustina Bordoni an der Spitze galt das von ihm neu organisierte Orchester als so vorbildlich, dass Jean-Jacques Rousseau den Sitzplan dieses Klangkörpers im Artikel „Orchestre“ seiner Encyclopédie als Musterbeispiel veröffentlichte. Der königliche Hof in Dresden gewährte Hasse und seiner Faustina großzügige Freiheiten, damit sie auch in ihrer eigentlichen künstlerischen Heimat Italien ihre Kontakte pflegen konnten…..
Geistliche Musik
Beatus vir
Confitebor tibi, F-Dur
Dixit Dominus, C-Dur
Missa ultima in g (Venedig 1783; gewidmet dem Sächsischen Hof in Dresden)
(Angaben aus Wikipedia)
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.YouTube-Video.."LAUDATE PUERI DOMINUM"Psalm 112 for two sopranos, alto, four voices (S, S, A, A), strings andbasso continuo in A majorVenice, Ospitale degli Incurabili, c. 1730
.
Kantaten-Beschreibung: BWV 67“Halt im Gedächtnis Jesum Christ”
Zwanzig Jahre sind ins Land gegangen, und wir betreten mit
BWV 67 „Halt im Gedächtnis Jesum Christ“
eine andere Welt. Schon in der wunderbaren Choralfantasie mit corno da tirarsi, Flöte und zwei Oboen d’amore, die das Werk einleitet, durchpulst rhythmische Kraft die an Einfällen überreiche Musik. Offensichtlich machte sich Bach viele Gedanken über die Anlage dieser eindrucksvollen Kantate, die erste einer Folge von fünf bis hin zum Pfingstsonntag – fast ein Minizyklus innerhalb seines ersten Leipziger Jahrgangs 1723/24, den er zweifellos in aller Eile zusammenstellte, nachdem ihn die Komposition der gewaltigen Johannespassion über die Maßen beansprucht hatte. Seine Absicht ist es, die Verwirrung und den Wankelmut der Jünger Jesu zu schildern, ihre Hoffnungen, die mit der Kreuzigung zunichte gemacht worden waren, und die Spannung aufrechtzuerhalten zwischen Thomas’ berechtigten Zweifeln und der unerlässlichen Notwendigkeit, am Glauben festzuhalten (‚halt’, fordert das Horn in einer lange gehaltenen Note im Anfangschor, ‚im Gedächtnis Jesum Christ’).
So wie sich selbst eine ausgeglichene, vergnügte Gavotte für Tenor, Oboe d’amore und Streicher (Nr. 2) bereits in ihrem zweiten Takt aufsplittert – ‚Allein, was schreckt mich noch?’ – , wird Bachs Absicht deutlich, diese gegensätzlichen ‚Affekte’ nebeneinander zu stellen: hier der Zweifel, dort die Gewissheit, das Jesus auferstanden ist. Bach hält die Gemütsverfassung des verängstigten und verstörten Christen in einem Triptychon Rezitativ-Choral-Rezitativ (Nr. 3, 4 und 5) fest, wo der Soloalt den Chor auffordert, guten Mutes zu sein und den ikonenhaften Osterchoral ‚Erschienen ist der herrlich Tag’ anzustimmen. Als Höhepunkt der Kantate folgt eine dramatische scena, in der die Streicher einen Sturm entfachen, um das Wüten der Feinde zu schildern,die noch immer die Seele bedrängen. Mit einem Trick, ähnlich einer Überblendung im Film, lässt sie Bach in eine langsamere, behutsam punktierte Sequenz im Dreiertakt für die drei Holzbläser zerfließen.
Jesus erscheint plötzlich seinen Jüngern, die sich ‚aus Furcht für denen Jüden’ hinter verschlossener Tür verschanzt haben. Zwei gegensätzliche Stimmungen und Texturen wechseln einander ab. Der Chor aus Sopran-, Alt- und Tenorstimmen wird von den furioso ausladenden Streichern aufgesogen und lässt spüren, wie fremd sich die christliche Gemeinde inder gegenwärtigen Welt fühlt. Dreimal zügelt Jesus ihre Angst durch seinen Segensspruch ‚Friede sei mit euch!’. Bei seinem vierten und letzten Erscheinen verzichten die Streicher symbolisch auf ihre Funktion, Sturm auszulösen, und gleiten in die sanft wiegenden Rhythmen der Holzbläser, und so endet die scena friedlich. Der abschließende Choral von Jakob Ebert, ‚Du Friedefürst, Herr Jesu Christ’, würdigt den Erlöser als ‚starken Nothelfer im Leben und im Tod’.
Erstmals wagt sich ein Veranstalter daran, die theologischen, dramaturgischen und kompositionstechnischen Verbindungslinien der großen oratorischen Kompositionen Bachs in eine unmittelbare Beziehung zu setzen:
am 21.6.2013, in der Nikolaikirche, Leipzig um 20 Uhr
werden die entscheidenden Stationen der Vita Christi an diesen Konzertabenden zu einem einzigartigen Musikerlebnis. Umrahmt werden die Aufführungen von den Magnificat -Kompositionen von
Bach-Archiv Leipzig – Talk zur “Vita Christi”,Part II
Teil II der Gesprächsreihe zur “Vita Christi“ ist jetzt online und über unseren youtube-Kanal zu sehen. Eine Version mit englischen Untertiteln folgt in den kommenden Tagen. Schon kommenden Samstag findet die nächste Talkrunde statt.
Veröffentlicht am 19.03.2013
Der »angewandte Bach« :J. S. Bachs Oratorienzyklus im Bachfest Leipzig 2013.
Peter Korfmacher (Leipziger Volkszeitung) im Gespräch mit Universitätsmusikdirektor
Die DVD enthält die Filmaufnahmen der kompletten Kantate, den Einführungsworkshop sowie die Reflexion des Referenten. Zudem beinhaltet die DVD das Filmportrait der J. S. Bach-Stiftung.
Weiterhin stelle ich für jeden Sonntag / Feiertag im Kirchenjahr für die Besucher von
„Volkers Klassikseiten J.S. Bach“
eine Hör- oder Sehprobe, Radio-Programme mit Bach-Kantaten und eine „Bach-Kantaten-Beschreibung“ für den entsprechenden Sonntag-Feiertag im Kirchenjahr zur Verfügung.
Am 27.12. wäre der 3. Weihnachtstag.
3. Weihnachtstag der auch als Tag des Evangelisten Johannes gefeiert wurde.
Am heutigen Tag denken wir an den Apostel und Evangelisten Johannes, dessen Verkündigung wir hören als Worte der Liebe und Fürsorge Gottes für seine Schöpfung. Weil das Christfest das Fest der Liebe Gottes ist, die Johannes sein Leben hindurch gepredigt hat, ist sein Tag so nah an dieses Fest gelegt worden. Von ihm lassen wir uns zur Liebe untereinander aufrufen.
Wochenspruch:
Wie lieblich sind auf den Bergen die Füße der Freudenboten, die da Frieden verkündigen, Gutes predigen und Heil verkündigen. (Jes 52, 7)
Bach nutzt verschiedene Möglichkeiten, die Weihnachtszeit in der Musik zu feiern. Völlig neu war mir diese ausgesprochen intime und verführerische Kantate:
BWV 151 „Süßer Trost, mein Jesus kömmt“
von 1725 mit einem Text von Georg Christian Lehms. Sie beginnt moltoadagio im 12/8-Takt als Arie in G-dur für Sopran, obligate Flöte und Streicher, deren erste Violinen von der Oboe d’amore verdoppelt werden, und ist von ergreifender Schönheit. Ist das die Muttergottes selbst, die ihrem neugeborenen Kind ein Wiegenlied singt, oder ist es einfach nur der Trost, der dem schwachen Sünder durch Jesu Ankunft auf der Erde zuteil wird? Obwohl sich Bach hier nicht leugnen lässt und die Atmosphäre unsagbar friedlich ist, finden wir bereits musikalische Anklänge an Gluck wie an Brahms, während die Arabesken der Soloflöte in die Levante oder sogar auf baskische Ursprünge verweisen. Jede direkte Assoziation mit der sinnierenden Jungfrau erledigt sich, sobald der ‚B’-Teil in einen ekstatischen Freudentanz alla breve ausbricht, halb Gavotte, halb Gigue – ‚Herz und Seele freuet sich’. Flöte, Sopran und (einen Augenblick lang) die ersten Violinen ergehen sich in eleganten Triolenfiorituren – in Stil und Stimmung der Musik ähnlich, wie sie Händel als junger Mann schrieb, als ihm in Italien zum ersten Mal die Werke von Scarlatti und Steffani begegneten –, bevor das Wiegenlied wiederkehrt.
Zwangsläufig stellt die Inspiration dieser Arie alles Folgende in den Schatten: Zwei Secco-Rezitative (Nr. 2 und 4) umrahmen die Arie ‚In Jesu Demut’, in der die Altstimme ein Loblied auf den spirituellen Reichtum singt, den Jesu physische Armut beinhaltet, während zwei Oboen d’amore Violinen und Bratsche verdoppeln. Die ‚Segenskränze’, von denen im ‚B’-Teil die Rede ist, scheinen das Bild zu sein, das Bach zu seiner sinnreichen Antwort auf die gesamte Arie wie auch ihr Kopfmotiv inspiriert hat – das geschickte Weben musikalischer Fäden auf dem ‚Webstuhl’ der regelmäßigen Basslinie. Die achte Strophe von Nikolaus Hermans Choral ‚Lobt Gott, ihr Christen allzugleich’ (1560), mit der die Kantate endet, steht auf festem Boden. Ein bisschen mehr wäre nötig, um eine weihnachtliche Stimmung zu schaffen, ein paar Prozente mehr im Weihnachtspunsch.
BWV 64 – Sehet, welch eine Liebe hat uns der Herr erzeuget
BWV 133 – Ich freue mich in dir
BWV 151 – Süßer Trost, mein Jesus kömmt
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Bachfest Leipzig 2013 – “Vita Christi”
vom 14.06.2013 – 23.06.2013
Erstmals wagt sich ein Veranstalter daran, die theologischen, dramaturgischen und kompositionstechnischen Verbindungslinien der großen oratorischen Kompositionen Bachs in eine unmittelbare Beziehung zu setzen:
am 21.6.2013, in der Nikolaikirche, Leipzig um 20 Uhr
werden die entscheidenden Stationen der Vita Christi an diesen Konzertabenden zu einem einzigartigen Musikerlebnis. Umrahmt werden die Aufführungen von den Magnificat -Kompositionen von
Die DVD (in Deutsch, keine Untertitel) eine Filmaufnahme der kompletten Kantate, die Reflexion Vortrag von dem Sprecher und einem Film-Porträt der JS Bach-Stiftung.
„Selig ist der Mann, der die Anfechtung erduldet“ Kantate BWV 57 zum 3. Weihnachtstag für Sopran und Bass, Alt und Tenor aus dem Vokalensemble, Oboe I+II, Taille, Fagott, Streicher und Continuo
Weiterhin stelle ich für jeden Sonntag / Feiertag im Kirchenjahr für die Besucher von
„Volkers Klassikseiten J.S. Bach“
eine Hör- oder Sehprobe, Radio-Programme mit Bach-Kantaten und eine „Bach-Kantaten-Beschreibung“ für den entsprechenden Sonntag-Feiertag im Kirchenjahr zur Verfügung.
Am 25.12. und 26.12. begehen wir das Weihnachtsfest
1. Weihnachtstag:
Das Christfest Iist der eigentliche Geburtstag Jesu, ist jedoch völlig hinter dem Heiligen Abend zurückgetreten. Der Gottesdienst ist in der Regel nur schwach besucht. Er greift aber mit seinen Perikopen den Gedanken der liebenden Zuwendung Gottes, die in der Geburt von Jesus Christus handgreiflich geworden ist, am stärksten auf.
Der erste Christtag ist der Festtag der Geburt des Herrn, an dem die Christenheit Gott dafür dankt, dass er durch das Opfer seines geliebten Sohnes, der ganz Mensch wurde, uns als seine Kinder angenommen hat, damit wir durch ihn frei werden und nicht mehr Knechte der Sünde sind. oder
Gott kam aus seinem Licht in unser Zwielicht, aus seinem Reichtum kam er in unsere Armut, aus seiner Herrlichkeit in unsere Schwachheit, aus seinem Frieden in unsere von Streit und Gier geschundene Welt.
Diese Botschaft, die wir so gerne zum Anlass besinnlicher Feiern nehmen, ist alles andere als besinnlich: sie stellt eigentlich eine Herausforderung dar, die unser ganzes Leben umkrempeln soll. Wo ist das gelungen?
2. Weihnachtstag:
Das Christfest II ist zugleich der Tag des Erzmärtyrers Stephanus. Inhaltlich ist dieser Tag, wenn er als „Tag nach der Geburt des Herrn“ gefeiert wird, nur noch ein Abglanz. Seine Existenz geht auf das Verlangen zurück, die Weihnachtsbotschaft immer und immer wieder zu hören, gewissermaßen das Geschehen der Christnacht zu einem andauernden Erlebnis werden zu lassen. Eine besondere Stellung erhält dieser Tag jedoch durch das Evangelium, das den Prolog des Johannes-Evangeliums enthält und so die Geburt Jesu in den Kontext der Schöpfung stellt. Von daher ist dieser Tag vielleicht gerade heute von besonderer Bedeutung.
Am 2. Christtag denken wir besonders darüber nach, was die Fleischwerdung Gottes bedeutet. Wir spüren, dass das große Geschenk der unmittelbaren Nähe Gottes uns unermesslich reich macht dadurch, dass er selbst arm wurde.
Wochenspruch:
Das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit.(Joh 1, 14a)
Christina Landshamer, Sopran
Franziska Gottwald, Alt
Markus Brutscher, Tenor
Markus Flaig, Bass
Dresdner Kammerchor
Le Concert Lorrain Leitung: Hans-Christoph Rademann
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Mittwoch, 26.12.2012 um 08:04 – 09:00 Uhr
Bach-Kantate
BWV 248Weihnachtsoratorium Kantate 2 und 3
– 2. Teil: „Und es waren Hirten“
– 3. Teil: „Herrscher des Himmels“
Christina Landshamer, Sopran
Franziska Gottwald, Alt
Markus Brutscher, Tenor
Markus Flaig, Bass
Dresdner Kammerchor
Le Concert Lorrain Leitung: Hans-Christoph Rademann
Lisa Larsson (Sopran)
Annette Markert (Alt)
Christoph Prégardien (Tenor)
Klaus Mertens (Bass)
Amsterdamer Barockchor und Orchester Leitung: Ton Koopman
Aufführungsort: Herderkirche, Weimar am 25.12.1999
Der Gesang der Engel bei Jesu Geburt umfasst im Wesentlichen den Text aus Lukas 2, 14 der lateinischen Weihnachtsmusik, die uns als
BWV 191 „Gloria in excelsis Deo“
überliefert ist. Der wahrscheinlichste Anlass zur Uraufführung dieser Kantate war ein besonderer Dankesgottesdienst, der am Weihnachtstag 1745 in der Leipziger Universitätskirche zur Feier des Dresdener Friedens stattfand. Der Zweite Schlesische Krieg war gerade beendet worden, die einzige Zeit in seinem Leben, dass Bach die Schrecken und Leiden eines Krieges aus erster Hand erlebte, als die preußischen Truppen im Herbst 1745 Leipzig besetzten und die Umgebung verwüsteten; drei Jahre später sprach er von der ‚Zeit […], da wir leider! die Preußische Invasion hatten’.
Dieser Gottesdienst, eingeschoben zwischen der Frühmette in der Thomaskirche und dem Nachmittagsgottesdienst in St. Nikolai, war eine der seltenen Gelegenheiten, bei der Mitglieder der zwei besten Kantoreien Bachs verfügbar waren und gemeinsam auftreten konnten. Es war eine Möglichkeit, sein Leipziger Publikum drei Sätze (Gloria – Domine Deus – Cum Sancto Spiritu) aus der wunderbaren fünfstimmigen, 1733 für den Dresdener Hof komponierten Missa (BWV 232i) hören zu lassen, nun rasch neu zusammengestellt und zu einem neuen Triptychon verdichtet. Während das Gloria praktisch unverändert geblieben ist, wurden die übrigen beiden Sätze adaptiert und mit neuen Texten ausgestattet, nicht ohne eine gewisse Schwerfälligkeit.
Gleichzeitig wurde höchstwahrscheinlich sein Sanctus von Weihnachten 1724 wieder aufgeführt. War diese Gelegenheit also der einzige Auslöser, der Bachs schöpferische Energie entzündete und zu gegebener Zeit zur Vollendung des Werkes führte, das wir als h-moll- Messe kennen? Der abschließende Lobgesang, Sicut erat in principio (ursprünglich Cum sancto), kommt mit einem gewaltigen Ruck in Gang, fast so wie eine Achterbahn, die sich zunächst täuschend langsam ein paar Zentimeter voranbewegt und dann plötzlich losrast. Das ist das Startsignal für eine Feier mit Tanz wie auch Gesang, der hämmernde Puls einer einzigen Note wandert zu den hohen Streichern, zu den Trompeten und schließlich zu den Holzbläsern und erweckt damit immer mehr den Eindruck vorwärts drängenden Überschwangs.
Erstmals wagt sich ein Veranstalter daran, die theologischen, dramaturgischen und kompositionstechnischen Verbindungslinien der großen oratorischen Kompositionen Bachs in eine unmittelbare Beziehung zu setzen:
am 21.6.2013, in der Nikolaikirche, Leipzig um 20 Uhr
werden die entscheidenden Stationen der Vita Christi an diesen Konzertabenden zu einem einzigartigen Musikerlebnis. Umrahmt werden die Aufführungen von den Magnificat -Kompositionen von
J.S. Bach Cantata BWV 191 “Gloria in Excelsis Deo”
Die DVD (in Deutsch, keine Untertitel) eine Filmaufnahme der kompletten Kantate, die Reflexion Vortrag von dem Sprecher und einem Film-Porträt der JS Bach-Stiftung.
„Gloria in Excelsis Deo“ (Ehre sei Gott in der Höhe)
Kantate BWV 191 für den ersten Tag von Weihnachten für Sopran, Tenor, Vokalensemble, Trompeten I-III, Pauken, Flöte I + II, Oboe I + II, Fagott, Streicher und Continuo.
Weiterhin stelle ich für jeden Sonntag / Feiertag im Kirchenjahr für die Besucher von
„Volkers Klassikseiten J.S. Bach“
eine Hör- oder Sehprobe und eine „Bach-Kantaten-Beschreibung“ für den entsprechenden Sonntag-Feiertag im Kirchenjahr zur Verfügung.
Am 19.08.2012
begehen wir den
11. Sonntag nach Trinitatis“
Der 11. Sonntag nach Trinitatis widmet sich unserer Einstellung zu Gott und zu seinem Gnadenhandeln. Dafür werden im Evangelium die zwei völlig unterschiedlichen Charaktere des Pharisäers und des Zöllners einander gegenüber gestellt. Die übrigen Texte weisen mehr in die Richtung des „Seligwerdens aus Gnade“ und nicht aus Werken. Unsere Einstellung zu der Gnade Gottes ist entscheidend dafür, ob wir sie auch empfangen werden. Am 11. Sonntag nach Trinitatis hören wir die Erzählung vom Pharisäer und Zöllner und erfahren, dass unser Glaube nicht unser Verdienst, sondern die Gabe Gottes ist. Wir freuen uns an dieser Gabe, aber wir erkennen auch, dass wir dennoch fähig sind, gegen den Willen Gottes zu handeln. Darum sind wir froh und dankbar, dass Gott uns immer wieder die Möglichkeit zur Buße, zur Umkehr schenkt.
Wochenspruch:
Gott widersteht den Hochmütigen, aber den Demütigen gibt er Gnade. (1. Petr 5, 5)
In loser Reihenfolge stelle ich bemerkenswerte Instrumentalmusik, Arien, Rezitative, Duette, etc.
aus Bach-Kantaten vor..!!
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Heute die Motette „Der Gerechte kommt um“
Der Urheber der Motette ist umstritten Kuhnau / Bach?
Anmerkung zur Motette: „Der Gerechte kommt um“
Bearbeitung der Johann Kuhnau zugeschriebenen Motette „Tristis est anima mea“ Die Motette „Der Gerechte kommt um“ ist innerhalb der Passionskantate „Ein Lämmlein geht und trägt die Schuld“ von Carl Heinrich Graun überliefert, in die später auch Sätze verschiedener anderer Komponisten, darunter J.S. Bachs und Telemanns, interpoliert wurden. Nach den Untersuchungen von Diethard Hellmann, dem Herausgeber der vorliegenden Ausgabe, handelt es sich bei der Motette ursprünglich um eine A-cappella-Komposition Johann Kuhnaus auf den Text „Tristis est anima mea“.
Die dann – höchstwahrscheinlich von Bach – durch Neutextierung und Hinzufügung eines Instrumentalsatzes umgearbeitet wurde.
Es war bis ins 18. Jahrhundert hinein üblich, Werke anderer Komponisten für den neuerlichen Gebrauch zu bearbeiten und anzupassen.
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Musikbeispiel aus dem Stück Tristis est anima mea von Johann Kuhnau – (Quelle Wikipedia)
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Das Beispiel oben zeigt einen Ausschnitt aus der dem Leipziger Komponisten Johann Kuhnau zugeschrieben Motette: „Tristis est anima mea“ (obere Grafik) in der Bearbeitung von Johann Sebastian Bach („Der Gerechte kommt um“ –um Orchesterbegleitung erweitert; untere Grafik). Bach, der das Stück von f-Moll nach e-Moll transponierte, fügte das Motiv B-A-C-H in der Altstimme ein (gibt dem Alt als einziger Stimme an dieser Stelle einen synkopischenRhythmus), und bearbeitete den harmonischen Satz. Kurz darauf fährt die Altstimme mit den Worten „und niemand achtet drauf“ fort; ein treffendes Beispiel für Bachs subtiles Arbeiten und ironisches Selbstverständnis.
In Bearbeitungen anderer Kompositionen verwendete Bach seinen Namen oft auf diese Weise, um sie mit seiner „Unterschrift“ zu versehen; meistens ist das Motiv jedoch so eingefügt, dass es nur schwer allein durch das Hören zu erkennen ist, sondern besser im Notentext zu sehen ist.
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Musikbeispiel Bachs mit den Noten B-A-C-H – (Quelle Wikipedia)
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Meine persönliche Anmerkung:
Welchem Thomas-Kantor – Kuhnau oder Bach – die Motette nun wirklich zugeschrieben wird, es ist ein sehr berührendes Werk und gefällt mir großartig.
Für den 11. Sonntag nach Trinitatis liegt ein Reisetagebuch von Sir Gardiner nicht vor, die Kantaten für den 11. So. nach Trinitatis wurden von der DGG (Deutschen Gramophon Gesellschaft) eingespielt und veröffentlicht.
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Kantaten für den 12. Sonntag nach Trinitatis
Jakobskirche, Köthen am 10. September 2000
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Kantaten-Beschreibung: “Lobe den Herrn, meine Seele“ – BWV 69 a
Als Bach 1717 in Köthen ankam, um als Kapellmeister und ‚Director derer Cammer-Musiquen’ in den Dienst des jungen Fürsten Leopold zu treten, dürfte ihm klar gewesen sein, was man von ihm erwarten würde und dass er keine neue Kirchenmusik zu liefern hätte. Fürst Leopold war, wie sein Vater vor ihm, streng reformierten Glaubens, und die in der Jakobskirche, der am Marktplatz gelegenen Hauptkirche der Stadt, praktizierte kalvinistische Liturgie bot – bis auf ganz besondere Gelegenheiten – keinen Platz für figurierte Musik. Als wir das herrliche spätgotische Bauwerk betraten, um dort zu proben, versuchte ich mir vorzustellen, wie diese Kirche im März 1729 ausgesehen haben mochte, ‚schön erleuchtet, doch ganz mit Schwarz ausgeschlagen’, als Leopold zu später Stunde in der Fürstengruft beigesetzt wurde. War Bach unbehaglich zumute, oder fühlte er sich gar ein bisschen bestätigt, als er, diesmal mit Anna Magdalena und seinem ältesten Sohn Friedemann an seiner Seite, seinem geliebten ehemaligen Dienstherrn die letzte Ehre erwies? Während seiner fünfeinhalbjährigen Amtszeit war ihm und seiner Familie, ebenso wie Leopolds verwitweter Mutter, der Gottesdienstbesuch nur in der lutherischen Agnuskirche gestattet gewesen, und zwischen den Pfarrern der beiden Kirchen bestand offene Feindschaft, wie er es in Mühlhausen erlebt hatte, als er Anfang zwanzig war. Ungefähr sechs Jahre nach seiner Abreise nach Leipzig kehrte nun Bach mit einem umfangreichen Werk zurück, das Arien und Chöre aus der Trauerode BWV 198 und der Matthäus-Passion parodierte. Für die Trauergemeinde und die aus Leipzig, Halle und verschiedenen Nachbarstädten aufgebotenen Musiker muss das Erleben dieser Musik im Rahmen einer neuen Trauerfeier außerordentlich bewegend gewesen sein.
Wir hingegen waren mit einer Rarität nach Köthen gekommen – einem der fröhlichsten Programme der ganzen Trinitatiszeit. Nach so vielen Wochen voller Feuer und Schwefel, furchteinflößenden Warnungen vor teuflischen Verführungen, Doppelzüngigkeit, falschen Propheten und ähnlich schrecklichen Dingen war es eine Wohltat, heiteren, festlichen Stücken zu begegnen, das eine mit obligater Orgel und zwei mit Pauken und Trompeten, Instrumente, die für Bach zum Talisman geworden waren. Die Sorge, diese Pauken-und-Trompeten-Eingangschöre in C- oder D-dur könnten recht formelhaft oder ewig gleich wirken, ist unbegründet: Sie weisen in Stimmung, Textur und Affekt subtile Unterschiede auf. Der Eingangschor von BWV 69a „Lobe den Herrn, meine Seele“, später für die Ratswahl umgearbeitet, ist eine freie Komposition erhabenster Größe. Bach jubiliert und frohlockt, er zieht aus den Farbkontrasten zwischen den drei Instrumentengruppen in seinem Orchester (Blechbläser, Holzbläser und Streicher) und den Unterteilungen innerhalb jeder Gruppe den größten Nutzen. Das Markenzeichen dieser Fantasie ist die Art, wie zwei harmlos klingende Takte mit trillerartig aufsteigendem Figuren einem frohlockenden, zwerchfellerschüttenden Motiv aus zwei kurzen Noten weichen, die auf der zweiten Zählzeit aufeinanderfolgender 3/4-Takte wiederholt werden – euphorisch, bukolisch, doch dem Text aus Psalm 103 durchaus angemessen: ‚Lobe den Herrn, meine Seele’. Ein solcher Chor lässt erkennen, wie unscharf die Trennung ist (wenn sie überhaupt existiert) zwischen Bachs geistlicher Festmusik und seiner Musik für weltliche Feiern – den Geburtstagsoden oder auch den Quodlibets, die seine Familie bei ihren jährlichen Zusammenkünften sang.
Der Hauptteil des Chorfugatos beginnt mit einer kreiselnden Variante der trillerartigen Eröffnung, die sich zu einer lyrischen Schlusswendung glättet. Der zweite Teil ist insgesamt lyrischer, enthält längere Noten mit Vorhalten und verweist voller Pathos auf die Worte ‚Vergiss nicht’. Doch wie vorauszusehen ist, wird das Beste erst noch kommen: Bach führt die beiden Fugen zusammen, und die Musik feuert plötzlich aus allen Rohren. Die erste Trompete schmettert das erste Fugenthema, fast wie eine Generalprobe für den widersinnigen Lick, der in den letzten sieben Takten von ‚Cum sancto Spirito’ aus der h-moll-Messe auftaucht, über Fanfareneinwürfe der tiefen Blechbläser und ein aufstrebendes Thema für Sopran- und Tenorstimmen gelagert und mit der Garantie, wie nur Bach sie zu liefern vermag, dass alle Emotionen angesprochen werden, dass allein ihre Begeisterung, ihr rhythmischer Schwung die Stimmung hebt. Keine Segmentierung der Bauelemente in der Verarbeitung dieser Fuge – alle führen auf Motive zurück, die im Orchestervorspiel und in der Verteilung auf die verschiedenen Gruppen (Chor und dreigeteiltes Orchester) zum ersten Mal zu hören waren – vermag Bachs Erfindungsgabe, seine Art, dem Hörer ständig neue Überraschungen zu bieten und doch alle Bauelemente nahtlos ineinander zu verweben, auch nur ansatzweise zu bestimmen, geschweige denn auf das Wesentliche zu reduzieren.
Wer auch immer Bach den Text zu dieser Kantate geliefert haben mag, er übernahm, mit geringfügigen Änderungen, einen Text für diesen Sonntag, den Johann Knauer drei Jahre zuvor in Gotha veröffentlicht hatte. Dieser verwendet Markus’ Bericht, wie Jesus einen Taubstummen heilt, als Metapher für Gottes ‚Hut und Wacht’ und liefert dem Psalmisten den Vorwand, zum Lobpreis Gottes aufzurufen. Die Verweise auf das Wunder sind zahlreich; ‚Ach, dass ich tausend Zungen hätte… zu Gottes Lob…’ im Eingangsrezitativ des Soprans, die Verwendung des Wortes ‚hephata’ (aramäisch für ‚öffne dich’), mit dem Jesus den Tauben geheilt hat, im Alt- Rezitativ (Nr. 4), und eine Verknüpfung zwischen dem Wunder und dem Psalmtext, ‚alsdenn singt mein Mund mit Freuden’, in der Bass-Arie (Nr. 5). Diese weist, wie zuvor die Tenor-Arie, einen Dreiertakt auf, erstere eindrucksvoll in der Verflechtung klanglich differenzierter Holzblasinstrumente (Blockflöte, Oboe da caccia und Fagott), letztere in der Natürlichkeit der Textausdeutung. Wenn man die ersten beiden Zeilen, ‚Mein Erlöser und Erhalter, nimm mich stets in Hut und Wacht’, laut spricht, wird man sofort verstehen, warum sich Bach für einen schwungvollen 3/4- oder 9/8-Takt entschieden hat, dessen rhythmisches Muster der Sarabande mit ihren punktierten französischen Rhythmen entspricht: triolisierte Melismen über einem langsamen chromatischen Abstieg im Continuo bei dem Gebet ‚Steh mir bei in Kreuz und Leiden’, blumiger Überschwang bei dem Versprechen ‚alsdenn singt mein Mund mit Freuden’. Diese Gegensätze rhythmischer Deklamation und Stimmung unterstreicht Bach, wie es gar nicht seine Art ist und sehr ausgiebig, mit akribischen Angaben zur Dynamik im Solopart der Oboe und den begleitenden Streichern, von forte über poco forte bis piano und pianissimo, die alle dazu dienen, die Stimmen deutlich herauszuarbeiten und die Ausdrucksbewegung dieser herrlichen Arie genau festzulegen. Der abschließende Choral stammt aus der Weimarer Kantate BWV 12 Weinen, Klagen, Sorgen, Zagen, verzichtet jedoch merkwürdigerweise auf ihre ausdrucksvolle Oberstimme.
Erstmals wagt sich ein Veranstalter daran, die theologischen, dramaturgischen und kompositionstechnischen Verbindungslinien der großen oratorischen Kompositionen Bachs in eine unmittelbare Beziehung zu setzen: Weihnachts-Oratorium, Johannespassion, Oster- und Himmelfahrts-Oratorium fügen sich zu einem inhaltlich wie musikalisch bestimmten Großprojekt zusammen. Unter Leitung von Trevor Pinnock, Thomas Hengelbrock und Sir John Eliot Gardinerwerden die entscheidenden Stationen der Vita Christi an insgesamt drei Konzertabenden zu einem einzigartigen Musikerlebnis.
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Umrahmt werden die Aufführungen von den Magnificat-Kompositionen von Johann Sebastian Bach und Carl Philipp Emanuel Bach im Eröffnungs- sowie der h-Moll-Messe im Abschlusskonzert.
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Die Thematik für das Bachfest 2013 wird Vita Christi sein.
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Die nachstehenden Termine unter Vorbehalt..!!
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Sir J.E. Gardiner wird mit dem Monteverdi Choir am Donnerstag, 20.6.2013 in der Thomaskirche die „Johannes-Passion“ aufführen.
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Am Samstag, 22.6.2013 erfolgt dann mit Sir J.E. Gardiner in der Nikolaikirche ein Kantatenkonzert u.a. mit den Bach-Werken:
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BWV 249 „Kommt eilet und laufet“ und BWV 11 „Lobet Gott in seinen Reichen.“
Weiterhin stelle ich für jeden Sonntag / Feiertag im Kirchenjahr für die Besucher von
„Volkers Klassikseiten J.S. Bach“
eine Hör- oder Sehprobe und eine „Bach-Kantaten-Beschreibung“ für den entsprechenden Sonntag-Feiertag im Kirchenjahr zur Verfügung.
Am 12.08.2012
begehen wir den
10. Sonntag nach Trinitatis“
Der 10. Sonntag nach Trinitatis bildet den ungefähren Mittelpunkt der Trinitatiszeit und hat daher eine besondere Stellung. Dies wird dadurch unterstrichen, dass er sich dem Verhältnis der Kirche zum Volk Israel widmet, ein Thema, das von großer Bedeutung für die christliche Kirche ist. Die Überlegungen dazu werden selbstverständlich auch den Holocaust und die neonazistischen Strömungen in unserer Gesellschaft beinhalten müssen. Auf der anderen Seite dürfen die Unterschiede nicht übersehen werden.
Allerdings ist es wichtig, dass wir erkennen, dass unsere Wurzeln im Volk Israel, dem Volk Gottes, verankert sind, und nicht ins Leere greifen. Die Erkenntnis des Paulus, dass das Volk Israel nicht verworfen ist (Röm 11, 25-31), muss maßgeblich sein für unser Reden über und vor allem mit diesem Volk.
Am 10. Sonntag nach Trinitatis denkt die Kirche besonders an das Volk Israel und daran, dass Jesus selbst diesem Volk angehört. Das Leid, das Jesus um sein Volk trug, weil es sich nicht bekehren wollte, gibt uns kein Recht, Israel als das verworfene Volk zu bezeichnen. Vielmehr hören wir von Paulus, dass Israel um unseretwillen mit Blindheit geschlagen ist, damit wir selig werden; danach aber auch das Volk Israel als das wahre Volk Gottes.
Wochenspruch:
Wohl dem Volk, dessen Gott der Herr ist, dem Volk, das er zum Erbe erwählt hat. (Ps 33, 12)
Wochenlied:
„Gott der Vater steh uns bei“ (EG 138) oder
„Nimm von uns, Herr, du treuer Gott“ (EG 146)
YouTube – Musikvideo zum Wochenlied von Miguel-Pascal Schaar
In loser Reihenfolge stelle ich bemerkenswerte Instrumentalmusik, Arien, Rezitative, Duette, etc.
aus Bach-Kantaten vor..!!
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Heute die „Missa A-Moll“ (BWV Anh. 24)
Johann Sebastian Bach
Anmerkungen zur „Missa in A-Moll – BWV Anhang 24.“
Kaum ein Komponist der Zeit verfügte über eine ebenso breite wie differenzierte Repertoirekenntnis und einen so sicheren Sinn für musikalische Qualität wie Johann Sebastian Bach. So dürfte der Nachweis, dass sich ein bestimmtes Werk einst im Nachlass des Thomaskantors befand, ohne weiteres als Empfehlung gelten und auch die Tatsache, dass viele der anonym in der Kantorenwohnung verwahrten fremden Musikalien oft bis in die heutige Zeit mit Bachs Namen in Verbindung gebracht wurden, zeugt nicht zuletzt von den strengen Auswahlkriterien des Sammlers.
Viele dieser Werke befinden sich im Anhang des BWV und erst heutige Wissenschaftler konnten die Urheberschaft Bachs eindeutig widerlegen. Wir führen nun unsere verdienstvolle Reihe Bachscher apokrypher Werke unter dem Bremer Domkantor Wolfgang Helbich fort mit drei liturgischen Werken. Die c-moll Messe (BWV Anh. 26) konnte übrigens inzwischen zweifelsfrei als Werk Francesco Durantes identifiziert werden. Die Einspielung dieser drei Werke leistet einen wichtigen Beitrag zur klanglichen Erschließung des Bachschen Aufführungsrepertoires.
Es ist ebenfalls eine so schöne Missa, die jeden Hörer sofort in seinen Bann zieht.
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YouTube – Video mit der „Missa in A-Moll“ BWV Anhang 24
Kantaten-Beschreibung: “Nimm von uns Herr, du treuer Gott„BWV 101
Die Antithese zwischen Gottes Zorn und Barmherzigkeit tritt noch einmal in den beiden späteren Kantaten Bachs für diesen Sonntag zutage, doch ohne direkten Bezug auf den Bericht des Evangeliums, Jesus habe über das Schicksal Jerusalems geweint. In seiner zweiten Kantate für Leipzig, BWV 101 „Nimm von uns Herr, du treuer Gott“, gelang es Bach und seinem Librettisten, einen einzelnen beiläufigen Hinweis auf die Stadt (Nr. 2) einzufügen, aber sonst entspricht der Text dem des Hauptchorals für diesen Sonntag, den Martin Moller (immer noch auf das Evangelium bezogen) 1584, geschrieben hatte, in einer Zeit, in der die Pest tobte, und der zur Melodie des Luther-Liedes ‚Vater unser im Himmelreich’ gesungen wurde. Parallel zu der unerbittlichen Direktheit, die Luthers ‚Vater unser’ kennzeichnet, und der unüberhörbaren Präsenz, die der Choral in so gut wie allen Sätzen der Kantate erhält, einschließlich der Rezitative, verwendet Bach im Anfangssatz als thematische Basis für seine Choralfantasie einen weiteren Luther-Choral, das Lied ‚Dies sind die heil’gen zehn Gebot’. Klar ist, dass der Lohn der Sünde und die überwältigende Macht der Vergeltung, mit der alle zu rechnen hatten, die sich vom Weg des Herrn entfernten, Bach veranlassten, seine ersten Hörer mit einer doppelten Ladung Munition zu befeuern und das zu komponieren, was mir Robert Levin als ‚das vernichtendste Werk in Bachs Schaffen überhaupt’ beschrieben hat.
Es macht sich grüblerisch mit einer unabhängigen Basslinie auf den Weg, die ein Oboentrio stützt, das im Wechsel mit den hohen Streichern das ‚Zehn Gebote’-Thema vorträgt. Doch bald werden uns über einem Orgelpunkt der Dominante scharf akzentuierte Dissonanzen geliefert, die ersten in einer Folge von Hammerschlägen, die der ‚schweren Straf und großen Not’ des Textes Nachdruck verleihen. Sie tragen zu der beunruhigenden Stimmung dieser ungewöhnlichen Tondichtung bei, die in der Verdopplung der Gesangsstimmen durch den altmodischen Zinken und Posaunen auf Anhieb so altertümlich wirkt, dass der Eindruck entsteht, Bach wolle in Luthers Zeit zurückkehren, und dabei gleichzeitig so modern in der Weise, wie zum Beispiel die schmerzenden Harmonien als vorübergehende Ereignisse eingebunden in den Kontrapunkt erst bei einem bestimmten Tempo einen Sinn ergeben oder wie Bach die siebenstimmige Orchestertextur schließlich auf elf tatsächliche Stimmen ausdehnt. Ein weiteres merkwürdiges, ständig vorhandenes Merkmal ist die ‚Seufzer’-Figur aus drei Noten, die zwischen den Instrumenten ausgetauscht wird, Appoggiaturen, die sich auf normale Weise auflösen, denen sich jedoch von oben und unten verschiedene zunächst vorbereitende Intervalle nähern, die immer größer zu werden scheinen. Soll damit angedeutet werden, dass wir unserer Strafe nicht entgehen können, dem Schicksal, das wir ‚mit Sünden ohne Zahl verdienet haben allzumal’ (das Stichwort, das bei den tiefen Stimmen heftige Proteste auslöst)? Über dem abschließenden Orgelpunkt auf der Tonika errichtet Bach beunruhigend verdichtete Harmonien und gibt den Worten ‚für Seuchen, Feur und großem Leid’ besonderes Gewicht. In einem Satz wie diesem gewinnen wir den Eindruck, dass er seine Motive so gründlich verwertet, wie er nur kann – was wir sonst nur bei Beethoven und Brahms finden… aber es dürfte nicht schwer zu erraten sein, von wem sie das haben!
Von den Arien ist die faszinierendste die ‚Zorn’-Arie für den Bass (Nr. 4), mit drei Oboen (drei erboste Enten, die sich in ein modernes Saxophontrio verwandeln), drei vorgeschriebenen Tempi (vivace – andante – adagio) und unterwegs einem Augenblick, der allein schon ausreicht, den Hörer erschaudern zu lassen, wenn Bach bei dem Wort ‚warum’ [willst du so zornig sein?] auf Mahler’sche Art unvermittelt von e-moll nach c-moll ausweicht. Nicht einmal Henry Purcell mit seiner Neigung, Dissonanzen gezielt ins Zentrum zu rücken, war imstande, hier etwas Gleichwertiges zu bieten, als er den gleichen Text in seinem Anthem ‚Lord, how long wilt Thou be angry?’ vertonte. Bachs einzige Arie, die keinen Choral zugrunde legt (Nr. 2), liefert sehr starke Gegensätze – der Tenor äußert seine Furcht vor dem Richterspruch, eine konzertierende Flöte kontert mit der aufblitzenden Hoffnung auf Gnade und Vergebung. Deutlicher kommt die Eloquenz der Flöte in dem Duett für Sopran und Alt (Nr. 6) zum Ausdruck, wo ihre flehenden Gesten im Siciliano-Rhythmus als Kontrapunkt zu der Choralmelodie gesetzt sind, die zunächst von der Oboe da caccia vorgetragen und dann mit ihr im Wechsel gespielt wird. War es diese (besonders) ergreifende Kombination obligater Instrumente und ihre Assoziation mit der Liebe des Erlösers und dessen Erbarmen mit dem Sünder im Augenblick seines ‚bitteren Todes’, der das Samenkorn legte zu Bachs großer Sopran-Arie ‚Aus Liebe will mein Heiland sterben’ in der Matthäus-Passion? In den beiden Rezitativen (Nr. 3 und 5) gibt Bach den einzelnen Sängern ausgiebig verzierte Versionen der Choralmelodie, und diese unterbrechen ihren eigenen Linien mit ‚Tropen’ eingestreuter Kommentare aus entsprechenden Bibelstellen.
Erstmals wagt sich ein Veranstalter daran, die theologischen, dramaturgischen und kompositionstechnischen Verbindungslinien der großen oratorischen Kompositionen Bachs in eine unmittelbare Beziehung zu setzen: Weihnachts-Oratorium, Johannespassion, Oster- und Himmelfahrts-Oratorium fügen sich zu einem inhaltlich wie musikalisch bestimmten Großprojekt zusammen. Unter Leitung von Trevor Pinnock, Thomas Hengelbrock und Sir John Eliot Gardinerwerden die entscheidenden Stationen der Vita Christi an insgesamt drei Konzertabenden zu einem einzigartigen Musikerlebnis.
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Umrahmt werden die Aufführungen von den Magnificat-Kompositionen von Johann Sebastian Bach und Carl Philipp Emanuel Bach im Eröffnungs- sowie der h-Moll-Messe im Abschlusskonzert.
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Die Thematik für das Bachfest 2013 wird Vita Christi sein.
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Die nachstehenden Termine unter Vorbehalt..!!
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Sir J.E. Gardiner wird mit dem Monteverdi Choir am Donnerstag, 20.6.2013 in der Thomaskirche die „Johannes-Passion“ aufführen.
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Am Samstag, 22.6.2013 erfolgt dann mit Sir J.E. Gardiner in der Nikolaikirche ein Kantatenkonzert u.a. mit den Bach-Werken:
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BWV 249 „Kommt eilet und laufet“ und BWV 11 „Lobet Gott in seinen Reichen.“
Weiterhin stelle ich für jeden Sonntag / Feiertag im Kirchenjahr für die Besucher von
„Volkers Klassikseiten J.S. Bach“
eine Hör- oder Sehprobe und eine „Bach-Kantaten-Beschreibung“ für den entsprechenden Sonntag-Feiertag im Kirchenjahr zur Verfügung.
Am 05.08.2012
begehen wir den
9. Sonntag nach Trinitatis“
Der 9. Sonntag nach Trinitatis wird durch das Evangelium von den anvertrauten Zentnern bestimmt. Gott hat uns etwas gegeben, das zu vermehren durch unseren eigenen Einsatz möglich ist. Wir werden daran gemessen werden, wie wir diese „Gaben“ fruchtbar einsetzen. Der Sonntag soll uns auch daran erinnern, dass was wir sind und haben, wir unserem himmlischen Vater zu verdanken haben. Am 9. Sonntag nach Trinitatis hören wir das Gleichnis von den anvertrauten Talenten und erfahren, dass Gott selbst uns mit Gaben beschenkt, die wir einsetzen können und sogar sollen. Dabei brauchen wir nicht zu sorgen, etwas zu verlieren, denn Gottes Gaben können nicht verloren gehen.
Wochenspruch:
Wem viel gegeben ist, bei dem wird man viel suchen; und wem viel anvertraut ist, von dem wird man um so mehr fordern.
(Lk 12, 48b)
Wochenlied:
„Ich weiß, mein Gott, dass all mein Tun“ (EG 497)
YouTube – Musikvideo zum Wochenlied von Miguel-Pascal Schaar
In loser Reihenfolge stelle ich bemerkenswerte Instrumentalmusik, Arien, Rezitative, Duette, etc.
aus Bach-Kantaten vor..!!
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Heute die Missa G-Dur (BWV Anh. III 167)
Johann Sebastian Bach
Anmerkungen zur „Missa in G-Dur; BWV Anhang 167.
Die Missa G-Dur (BWV Anh. III 167) für zwei Chöre und Basso continuo.
Dem Chor I gehören noch Streicher und Fagott, dem Chor II 4 Oboen, Fagott und Violone an.
(Die Autorschaft ist unsicher).
Eine eindeutige Autorschaft für diese Komposition ist zur Zeit nicht zuzuordnen. Es ist zwar als BWV- Anhang 167 aufgeführt worden aber eindeutige Beweise dafür, dass die Missa von J.S. Bach komponiert worden sein könnte sind nicht erkennbar als Autor wird der italienische Barock-Komponist Antonio Lotti (1667-1740) vermutet.
Es ist eine fantastische Missa, die jeden Hörer sofort in seinen Bann zieht und stelle sie einmal vor.
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YouTube – Video mit der „Missa in G-Dur; BWV Anhang 167.
Missa in G major BWV Anh. 167 Kyrie.
Missa in G major BWV Anh. 167 Gloria.
Missa in G major BWV Anh. 167 Gloria II – Domine Deus
Für den 9. Sonntag nach Trinitatis liegt ein Reisetagebuch von Sir Gardiner nicht vor, die Kantaten für den 9. So. nach Trinitatis wurden von der DGG (Deutschen Gramophon Gesellschaft) eingespielt und veröffentlicht.
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Kantaten-Beschreibung: “Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist“BWV 45
In der letzten Kantate, die für diesen Sonntag überliefert ist, ging Bach auf eine deutlich andere Art zu Werke. BWV 45 „Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist“ beginnt mit einem kunstvoll ausgearbeiteten Choralsatz in E-dur mit Streichern, zwei Flöten und zwei Oboen (auch hier muss, trotz fehlender Angaben, die eine Oboe eine d’amore, die andere eine normale Oboe sein, wenngleich auch diese sich außerhalb ihres Tonbereichs und über ihn hinaus bewegt). Wie der für einen Christen richtige Weg auszusehen habe, erfahren wir auf eine sehr direkte Weise: ‚Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist und was der Herr von dir fordert’, während ‚Qual und Hohn drohet deinem Übertreten’. Hier fällt mir besonders auf, wie glänzend es Bach gelungen ist, Fugentechnik und eine sich am Madrigalstil orientierende Textvertonung miteinander zu verschmelzen. Nachdem er – vor allem in den einleitenden Phrasen ‚Es ist dir gesagt’ – seine Stimmen und sogar die Instrumente paarig angeordnet und damit bis zu einem gewissen Grade die Dynamik festgelegt hat (Angaben dazu sind überhaupt keine vorhanden), reserviert er das gesamte Tutti für die gewichtige Weisung: ‚Gottes Wort halten und Liebe üben und demütig sein vor deinem Gott’. Die den Übeltätern drohende Strafe ist das Thema der ersten Tenor- Arie in cis-moll (Nr. 3), wo die von Gott eingeforderte ‚scharfe Rechnung’ eine bedeutungsschwere Ausdeutung erhält und sich, abgesetzt gegen einen ansonsten ruhigen Hintergrund, bei den Worten ‚Qual und Hohn’ – Signal für einen Wald aus Erhöhungszeichen, einschließlich eis und fisis – in einer Folge jeweils eine übermäßige Sekunde weiter aufsteigender Phrasen die Spannung aufzubauen beginnt.
Der zweite Teil der Kantate beginnt mit einem Satz für Bass und Streicher, der als Arioso ausgewiesen ist – und auf eine falsche Fährte führt (es ist Bachs Manier, Äußerungen von Christus persönlich gegen Abschnitte in indirekter Rede abzusetzen). In Wahrheit ist dieser Satz eine vollwertige, ausgesprochen virtuose Arie, halb Konzert à la Vivaldi, halb Opernszene. Wir sind wieder an unserem Ausgangspunkt angelangt, bei den falschen Propheten. Sehr deutlich gibt Bach zu verstehen, was all jene, die nur Lippenbekenntnisse ablegen, zu gewärtigen haben, und schildert als Kontrast dazu in der folgenden Arie mit obligater Flöte das Schicksal derer, die Gott ‚aus wahrem Herzensgrund’ bekennen. Der Choral ‚Gib, dass ich tu mit Fleiß’, eine Vertonung von Johann Heermann, ist ein vortrefflicher und überzeugender Schluss: Gott vollbringt sein Werk durch mich, sein Wille geschehe, ‚zu der Zeit, da ich soll’, und er gebe, ‚dass es gerate wohl’.
Rendsburg ist eine sehr hübsche Stadt zu beiden Seiten des Nord-Ostsee-Kanals in Schleswig-Holstein. Obwohl Bach nie so weit nach Norden gekommen war (der nördlichste Ort war das hundert Kilometer südöstlich gelegene Lübeck, wo wir die gleichen Kantaten am Tag zuvor aufgeführt hatten), gewinnt man den Eindruck, er hätte sich in dieser wunderschönen, während seiner Jugend auf Geheiß des dänischen Königs Christian V. erbauten, in Kreuzform angelegten Kirche mit Holzgewölbe sicher sehr zu Hause gefühlt.
Erstmals wagt sich ein Veranstalter daran, die theologischen, dramaturgischen und kompositionstechnischen Verbindungslinien der großen oratorischen Kompositionen Bachs in eine unmittelbare Beziehung zu setzen: Weihnachts-Oratorium, Johannespassion, Oster- und Himmelfahrts-Oratorium fügen sich zu einem inhaltlich wie musikalisch bestimmten Großprojekt zusammen. Unter Leitung von Trevor Pinnock, Thomas Hengelbrock und Sir John Eliot Gardinerwerden die entscheidenden Stationen der Vita Christi an insgesamt drei Konzertabenden zu einem einzigartigen Musikerlebnis.
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Umrahmt werden die Aufführungen von den Magnificat-Kompositionen von Johann Sebastian Bach und Carl Philipp Emanuel Bach im Eröffnungs- sowie der h-Moll-Messe im Abschlusskonzert.
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Die Thematik für das Bachfest 2013 wird Vita Christi sein.
Die nachstehenden Termine unter Vorbehalt..!!
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Sir J.E. Gardiner wird mit dem Monteverdi Choir am Donnerstag, 20.6.2013 in der Thomaskirche die „Johannes-Passion“ aufführen.
…………..
Am Samstag, 22.6.2013 erfolgt dann mit Sir J.E. Gardiner in der Nikolaikirche ein Kantatenkonzert u.a. mit den Bach-Werken:
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BWV 249 „Kommt eilet und laufet“ und BWV 11 „Lobet Gott in seinen Reichen.“
Die Bach-Wender-Schuke-Orgel in der Kirche Divi Blasii in Mühlhausen / Thüringen. Im Juli 1707 trat J.S. Bach die Stelle als Organist von Divi Blasii in Mühlhausen an, am 17. Oktober 1707 Trauung mit Maria Barbara Bach in Dornheim
Liebe Bach-Freunde/innen !
Eine Übersicht der Bach-Kantaten zum aktuellen Sonntag im Kirchenjahr steht zum Download bereit:
Weiterhin stelle ich für jeden Sonntag / Feiertag im Kirchenjahr für die Besucher von
„Volkers Klassikseiten J.S. Bach“
eine Hör- oder Sehprobe und eine „Bach-Kantaten-Beschreibung“ für den entsprechenden Sonntag-Feiertag im Kirchenjahr zur Verfügung.
Am 29.07.2012
begehen wir den
8. Sonntag nach Trinitatis“
Der 8. Sonntag nach Trinitatis fragt nach der Antwort des Menschen auf das Handeln Gottes in seinem Leben. Diese Antwort erfordert nicht viel; es ist eigentlich ein schlichtes „Nichtverbergen“ dessen, was man bekommen hat. Schwerpunkt der Texte ist aber auch das Licht, das von denen, die dem Volk Gottes angehören, ausgeht, oder an dem sie teilhaben.
Die Zusage Jesu: Ihr seid das Licht der Welt – läßt uns fragen, wodurch diese Zusage gerechtfertigt ist. Wir erkennen, dass es nicht unser Handeln ist, sondern der Glaube an den, der selber das Licht dieser Welt ist. Dieser Glaube läßt uns teilhaben an der Liebe Gottes, die sich uns in Jesus Christus erwiesen hat, und indem wir von dieser Liebe durch unser Leben zeugen, tragen wir das Licht in diese Welt.
Wochenspruch:
Lebt als Kinder des Lichts; die Frucht des Lichts ist lauter Güte und Gerechtigkeit und Wahrheit. (Eph 5, 8b-9)
Wochenlied:
„O gläubig Herz, gebenedei“ (EG 318)
YouTube – Musikvideo zum Wochenlied von Miguel-Pascal Schaar
BWV 48 „Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist“ Julia Hamari (Alt)
Aldo Baldin (Tenor)
Philippe Huttenlocher (Bass)
Gächinger Kantorei Stuttgart
Bach-Collegium Stuttgart
In loser Reihenfolge stelle ich bemerkenswerte Instrumentalmusik, Arien, Rezitative, Duette, etc.
aus Bach-Kantaten vor..!!
Heute aus der Bachkantate
BWV 146 „Wir müssen durch viel Trübsal“ (für den Sonntag „Jubilate“)
die „Eingangs-Sinfonie für obligate Orgel“
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Anmerkungen zum Satz eins und zwei Orgel-Sinfonie BWV 146:
Dieses einleitende Konzert, dessen Sätze 1 und 2 in der hier betrachteten Kantate wieder verwendet werden, war ursprünglich ein Violinkonzert, erhalten ist uns jedoch nur eine spätere Fassung als Cembalokonzert BWV 1052. Auch dieses Konzert hat man, sicherlich zu Unrecht, in seiner Echtheit angezweifelt; doch ist die Vorgeschichte des Werkes kaum zu rekonstruieren. In der Kantatenfassung wird daraus ein Orgelkonzert (aus Gründen des Tastenumfangs spielt der Organist die Oberstimme eine Oktave tiefer mit 4-Fuß-Register); das ursprüngliche Streicher – Tutti wird durch Holzbläser bereichert. Der 1. Satz des Konzerts bildet nun in der Kantate eine beinahe übeerdimensionale, gewaltige Einleitungssinfonie und der 2. Satz liefert den Instrumentalsatz für den folgenden Chor. Wieder ist der Solopart der Orgel übertragen; der Chorsatz ist in der bestehende Komposition (diesmal ohne Holzbläser) hineinkomponiert, Das Ergebnis befriedigt freilich nur, wenn man geringe Zahl der Bach zur Verfügung stehenden Sänger – etwa 12 – berücksichtigt. Die Besetzung mit einem der heute üblichen Massenchöre erdrückt nicht nur das zarte Filigran des Orgelsatzes, sondern sogar das Streicher-Tutti…
(Textauszüge: Alfred Dürr; S.357/358)
Meine persönliche Anmerkung:
Bach’s dritte Kantate für Jubilate, die uns erhalten ist, BWV 146 „Wir müssen durch viel Trübsal“ – stammt entweder aus dem Jahr 1726 oder 1728. Was ursprünglich ein inzwischen verloren gegangenes Violinkonzert war und später das berühmte Cembalokonzert in d-moll (BWV 1052 a) wurde, taucht hier wieder auf als die zwei einleitenden Sätze der Kantate, beide mit obligater Orgel, der zweite zusätzlich mit vierstimmigem Chor.
Die Aufnahme entstammt an der Trost-Orgel in der Schlosskirche Altenburg. Die Trost-Orgel in der Schlosskirche Altenburg wurde von J.S. Bach im Jahr 1739 gespielt und für sehr schön beurteilt.
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YouTube – Video mit der „Orgelsinfonie“ 1. Satz BWV 146
Für den 9. Sonntag nach Trinitatis liegt ein Reisetagebuch von Sir Gardiner nicht vor, die Kantaten für den 9. So. nach Trinitatis wurden von der DGG (Deutschen Gramophon Gesellschaft) eingespielt und veröffentlicht.
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Kantaten-Beschreibung: “Erforsche mich Gott, und erfahre mein Herz“ BWV 136
Ein Jahr zuvor und gerade einmal acht Wochen, nachdem er sein Amt als Kantor in Leipzig angetreten hatte, stellte Bach seine Kantate BWV 136 „Erforsche mich, Gott, und erfahre mein Herz“ vor. Die Fassung, in der sie uns überliefert ist, wirft einige Fragen auf. Da wäre zum Beispiel die ausgedehnte Choralfuge zu Beginn. In der heiteren Tonart A-dur wirkt sie einerseits festlich – ein Hornruf kündigt das Hauptthema an –, mit ihrer gefälligen Figuration aus Sechzehnteln im 12/8-Takt hingegen gibt sie sich pastoral. Doch was hat das mit dem ernsten, bußfertigen Ton von Psalm 139 zu tun, dessen Text sie zitiert? Selbst der schön gearbeiteten Phrase ‚prüfe mich’ und den Abschnitten aufwühlender Polyphonie gelingt es kaum, die sanfte Drehbewegung dieser Gebetsmühle zu behindern und ihre Musik in Umlauf zu bringen, erst recht nicht, ‚das Bild eines allmächtigen, doch barmherzigen Gottes zu malen, der sich um den einzelnen Menschen kümmert’ (Chafe).
Was ist die Aufgabe des isoliert eingesetzten vokalen Kopfmotivs, auf das anderthalb Takte weiterer Instrumentalmusik folgen, bevor die Fuge in Gang kommt? Lässt die Tatsache, dass das Fugenthema häufiger den Außenstimmen statt den Mittelstimmen zugewiesen wird, darauf schließen, dass es eine (verlorene) frühere Originalfassung gegeben haben muss, eine Version für weniger Gesangsstimmen und (eher spekulativ) auf einen anderen, möglicherweise weltlichen Text, vielleicht sogar in einer anderen Tonart und wohl auch in einer etwas anderen Orchestrierung? Wenn Bach nur zwei Oboen einsetzte, pflegte er normalerweise nicht die eine als ‚d’amore’, die andere als normale Oboe auszuweisen, auch wenn ihre Musik enorme Höhen erklimmt oder in der Tiefe die Grenze ihres natürlichen Tonbereichs überschreitet. Und doch schätzte er immerhin diesen Anfangssatz so sehr, dass er ihn später zum ‚Cum Sancto Spirito’ für seine kurze Messe in A-dur (BWV 234) umarbeitete. Dann hätte es wiederum sein können, dass er den Anstoß zu diesem Satz aus dem jahreszeitlichen Kontext der Ernte bezog, genau wie bei der Alt-Arie der letzten Woche aus BWV 157, als er sich der Metapher der ‚guten Früchte’ bediente, die sich ihren Weg zur Reife durch ‚Sündendornen’ und ‚Lasterdisteln’ erkämpfen – der Albtraum jedes Weinbauern.
Die Altstimme verkündet nun den Tag, ‚vor dem die Heuchelei erzittern mag’, in einer Arie für obligate Oboe d’amore und mit einem Presto-Mittelteil im 12/8-Takt, der das tobende Strafgericht schildert. Das Duett in h-moll zwischen Tenor und Bass mit unisono geführten Violinen im 12/8-Takt erinnert an ‚der Sünden Flecken, so Adams Fall auf uns gebracht’, die durch den ‚großen Strom voll Blut’ aus Jesu Wunden ‚wieder rein gemacht’ werden können, durch den ‚edlen Saft’, auf den noch einmal der abschließende Choral mit einem aufstrebenden Fauxbourdon der Violine verweist. Das ließ mich an die Johannes- und die Matthäus-Passion denken, in denen so häufig auf das Blut des Erlösers Bezug genommen wird, das sich als Strom der Gnade und Barmherzigkeit über die Menschen ergießt, und auch an den Ursprung dieser Symbolik in den mittelalterlichen Legenden vom Heiligen Gral. ‚Blut ist ein ganz besonderer Saft’, ließ Goethe später Mephistopheles zu Faust sagen, der ihren Pakt mit einem Tropfen Blut unterzeichnen sollte, um auf diese Weise von religiösen und moralischen Zwängen befreit zu werden.
Erstmals wagt sich ein Veranstalter daran, die theologischen, dramaturgischen und kompositionstechnischen Verbindungslinien der großen oratorischen Kompositionen Bachs in eine unmittelbare Beziehung zu setzen: Weihnachts-Oratorium, Johannespassion, Oster- und Himmelfahrts-Oratorium fügen sich zu einem inhaltlich wie musikalisch bestimmten Großprojekt zusammen. Unter Leitung von Trevor Pinnock, Thomas Hengelbrock und Sir John Eliot Gardinerwerden die entscheidenden Stationen der Vita Christi an insgesamt drei Konzertabenden zu einem einzigartigen Musikerlebnis.
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Umrahmt werden die Aufführungen von den Magnificat-Kompositionen von Johann Sebastian Bach und Carl Philipp Emanuel Bach im Eröffnungs- sowie der h-Moll-Messe im Abschlusskonzert.
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Die Thematik für das Bachfest 2013 wird Vita Christi sein.
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Sir J.E. Gardiner wird mit dem Monteverdi Choir am Donnerstag, 20.6.2013 in der Thomaskirche die „Johannes-Passion“ aufführen.
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Am Samstag, 22.6.2013 erfolgt dann mit Sir J.E. Gardiner in der Nikolaikirche ein Kantatenkonzert u.a. mit den Bach-Werken:
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BWV 249 „Kommt eilet und laufet“ und BWV 11 „Lobet Gott in seinen Reichen.“
Weiterhin stelle ich für jeden Sonntag / Feiertag im Kirchenjahr für die Besucher von
„Volkers Klassikseiten J.S. Bach“
eine Hör- oder Sehprobe und eine „Bach-Kantaten-Beschreibung“ für den entsprechenden Sonntag-Feiertag im Kirchenjahr zur Verfügung.
Am 22.07.2012
begehen wir den
7. Sonntag nach Trinitatis“
Der 7. Sonntag nach Trinitatis geht nun auch auf die körperlichen Bedürfnisse des Menschen ein, wobei die Symbolhandlung des Abendmahls allerdings auch eine wichtige Rolle spielt. Jesu Handeln in unserem Leben macht uns frei von irdischen Bedürfnissen dadurch, dass wir sie immer erfüllt bekommen, indem wir teilhaben am Brot des Lebens. Der 6. und der 7. Sonntag nach Trinitatis könnten auch als „Sakramentssonntage“ bezeichnet werden, denn an ihnen wird der Taufe und des Abendmahls in ihrer Bedeutung für das Leben des Christen gedacht. Durch die Erzählung von der Speisung der 5000 erfahren wir am 7. Sonntag nach Trinitatis, wie wunderbar Gott für uns Menschen durch die Gaben seiner Schöpfung sorgt. So können wir auch getrost darauf sehen, dass unser Nächster genug zu essen hat, und von unserem Reichtum abgeben, weil wir wissen, dass der Herr uns speisen wird, wenn wir selbst einmal Not leiden.
Wochenspruch:
So seid ihr nun nicht mehr Gäste und Fremdlinge, sondern Mitbürger der Heiligen und Gottes Hausgenossen. (Eph 2, 19)
Wochenlied:
Das sollt ihr, Jesu Jünger, nie vergessen (EG 221) oder
Sei Lob und Ehr dem höchsten Gut (EG 326))
In loser Reihenfolge stelle ich bemerkenswerte Instrumentalmusik, Arien, Rezitative, Duette, etc.
aus Bach-Kantaten vor..!!
Heute aus der Bachkantate
BWV 49 „Ich geh und suche mit Verlangen“ (für den 20. So. nach Trinitatis)
die „Eingangs-Sinfonie E-dur“
mit den Berliner Barock Solisten.
Anmerkungen zur Eingangs-Sinfonia BWV 49:
Vorangestellt ist der Textvertonung eine großangelegte Sinfonia mit konzertierender Orgel, ein Satz, der ursprünglich das Finale eines dreisätzigen Instrumentalkonzerts, vermutlich aus Bach’s Köthener Zeit, gebildet hatte.Es ist dasselbe Konzert – die Urform zu BWV 1011 – dem Bach für die nur 14 Tage zuvor aufgeführte Kantate 169 „Gott soll allein mein Herze haben“ – die beiden vorangehenden Sätze entnommen hatte. Den so erweiterten Kantaten haftet durch ihre groß dimensionierten Konzertsätze ein ausgesprochenen virtuos-dekorativer Zug an, der der Kantate als „Predigtmusik“ von Natur aus nicht eigen ist. Vielleicht wollte Bach mit ihm das Fehlen eines Chores ausgleichen; in dieser Kantate entsteht überdies der Eindruck einer Hochzeitsmusik, die die späteren Worte des Bräutigams „Mein Mahl ist zubereite‘ und meine Hochzeitstafel fertig“ illustrieren hilf. Nicht zuletzt ist dieser konzertante Charakter aber auch ein Beweis für jene Freiheit des Luthertums, die in der Ausübung des von Gott aufgetragenen Amtes – hier des kunstreichen Musikers – eine legitime Form des Gottesdienstes sieht.
Kantaten-Beschreibung: BWV 186 „Ärgre dich, o Seele, nicht“
Zurückgekehrt aus Ansbach und wieder in Schottland eine Woche nach dem Gedächtniskonzert auf Iona, machten wir uns nun auf nach Haddington, einem bescheidenen Marktflecken in East Lothian, ungefähr dreißig Kilometer östlich von Edinburgh. Die Stiftskirche St Mary ist die längste und laut Pevsner, einem englischsprachigen Standardwerk der Architekturgeschichte, ‚die eindrucksvollste spätmittelalterliche piktische Kirche’ in Schottland. Anfang der 1970er Jahre wurde ein Projekt in Angriff genommen, das den zerstörten, dachlosen Altarraum der im 14. Jahrhundert erbauten Franziskanerkirche durch Abriss der falschen Wand am Ende des Schiffes unter der Vierung wieder eingliedern sollte. Das blassrosa gefärbte Mauerwerk des Chors und Altarraums hatte in den Regen- und Hagelstürmen von über drei Jahrhunderten eine beachtliche Patina angesetzt. Jetzt ist es von einem modernen Fiberglasdach umschlossen, welches das ursprüngliche Steingewölbe ersetzt. Die Organisatoren der Lamp of Lothian-Konzerte hatten für unsere Aufführung den Bereich unter der Vierung vorgesehen, wo ein rundes, mit dickem Teppich ausgelegtes Podium aufgestellt war. Selbst mit einem Holzfußboden bedeckt, glaubte ich, würde sich nie ein für das Publikum befriedigender Klang ergeben, und daher ging ich mit einer kleinen Gruppe ans östliche Ende, um dort die Akustik zu testen. Traumhaft! Wir zogen also um – Chor, Orchester, Orgel und Cembalo – , während die Toningenieure, ohne zu maulen, ihre Mikrophone neu ausrichteten.
Alle drei Bach-Kantaten für diesen Tag (BWV 186, 187 und 107) haben meisterhafte Anfangssätze. Keiner ist besonders bombastisch oder festlich, doch jeder auf seine ganz eigene Weise ausdrucksvoll. Diesmal verwendet Bach Pastelltöne statt Grundfarben. Kernstück von
BWV 186 „Ärgre dich, o Seele, nicht“ ist die Anweisung an die Seele, nicht ärgerlich zu sein, wenn sie sieht, dass das ‚allerhöchste Licht (…) sich in Knechtsgestalt verhüllt’. Das war im 18. Jahrhundert der Kernpunkt in der Kritik der Rationalisten am Christentum: Die Vorstellung von einem Christus als Schöpfer und einem Christus in majestätischem Glanz konnte man tolerieren, doch Christus gedemütigt und erniedrigt durch Armut und Leid – das war für sie offenbar unbefriedigend und in Wahrheit ja auch lächerlich. Das mag uns heute merkwürdig erscheinen, aber zu Bachs Zeiten war es eine lebenswichtige Frage. Bach vertrat natürlich die lutherische Richtung, und schon in den einleitenden Worten des Chors geht er daran, uns durch eine Reihe sich steigernder Dissonanzen einen Eindruck davon zu vermitteln, auf welche Weise die verärgerte Christenseele mit sich zu Rate geht. Doch wie so oft in den Kantaten, die wir bisher aufgeführt haben, gewinnt man den Eindruck, dass das zusätzliche Verständnis, das uns Bachs Musik von den Texten verschafft, ein ganzes Stück über das verbal Geäußerte hinausgreift und seinen eigenen Weg geht. Nehmen wir zum Beispiel, wie er dieses einleitende Motto des Chores fortführt, wie er abwechselnd jede Stimme zu demselben Text durch einen einfachen Kunstgriff, drei aufsteigende Noten im Sprechrhythmus, deren dritte ein Vorhalt auf dem Dominantakkord ist, mit einem Fugenthema in Führung gehen lässt. Das gibt der Musik die genau richtige, vorwärts treibende Kraft, wobei die harmonische Spannung des dreinotigen Incipits innerhalb eines längeren achttaktigen Absatzes hin und her wogt.
Es lässt sich schwer sagen, was der tröstenden Stimmung mehr Eloquenz gibt, die instrumentalen Linien (Streicher durch Rohrblattinstrumente verdoppelt) oder die Chorstimmen. Formal gesehen ist dieser Satz unkonventionell – in der Weise, wie zum Beispiel die Verschachtelung der fugierten Abschnitte des Chors wie ein Gegenthema zu dem teilweise wiederkehrenden Hauptthema wirkt, das stets vom Orchester gespielt wird. In einem ABABA-Schema weist Bach den zweiten Teil (B) seinem Chor zu (‚Gottes Glanz und Ebenbild, sich in Knechtsgestalt verhüllt’), wobei den zuerst einsetzenden Sopranstimmen die drei übrigen, homophon geführten Stimmen antworten, die als Stütze nur ein Continuo haben – der erste deutliche Hinweis darauf, dass diese Musik als eines der früheren Werke in Bachs Weimarer Jahren entstanden ist.
Es bedarf nicht sehr großer Phantasie, hier das Flehen der Viertausend in der Wüste zu entdecken, die nach körperlicher und geistlicher Nahrung verlangen, was das Thema des hier vertonten Textes aus dem Evangelium ist (Markus 8, 1–9). Diese flehenden Gesten finden erneut Ausdruck in dem Arioso, mit dem das erste Bass- Rezitativ endet: ‚Ach Herr, wie lange willst du mein vergessen?’ Es könnte fast ein Entwurf sein für eine der großen Vertonungen der Passion. Der Bass erweitert diesen Hilfeschrei in seiner Arie mit Continuo (Nr. 3), wo er die zweifelnde Seele auffordert, sich nicht von der Vernunft ‚bestricken’ zu lassen, denn: ‚Deinen Helfer, Jakobs Licht, kannst du in der Schrift erblicken’. Wiederum in einem Rezitativ, das einem Arioso Raum gibt, verbreitet sich der Tenor über den Wert des heiligen Mannas: ‚Drum, wenn der Kummer gleich das Herze nagt und frisst, so schmeckt und sehet doch, wie freundlich Jesus ist’.
Es erweitert sich zu einer Arie, in der von den ‚Gnadenwerken’ des Heilands die Rede ist, die kraftvoll genug sind, ‚den schwachen Geist zu lehren’, und ‚dies sättigt Leib und Geist’. Wir haben Beweise, dass diese Kantate tatsächlich als sechssätziges Werk (BWV 186a) für den Dritten Adventssonntag 1716, auf einen Text von Salomo Franck, in Weimar entstanden ist. Da Bach sie wegen des Tempus clausum, der Zeit vom zweiten bis vierten Adventssonntag, in der nicht gesungen werden durfte, nicht verwenden konnte, beschloss er, sie früh in seinen ersten Leipziger Kantatenjahrgang aufzunehmen, und zwar als zweiteilige Kantate in elf Sätzen für den Siebenten Sonntag nach Trinitatis. Das bedeutete, dass wegen der veränderten Position des Werkes in der Liturgie des Kirchenjahres im Hinblick auf die Form einige wesentliche Änderungen notwendig wurden: Anpassungen der Arientexte und drei neue Rezitative (die vier Arien folgten vorher direkt aufeinander). Außerdem beschloss Bach, beide Teile mit jeweils einem Chor zu beenden, bei deren Komposition er auf die Verse 12 und 11 des Chorals ‚Es ist das Heil uns kommen her’ von Paul Speratus aus dem Jahr 1523 zurückgriff, die er bereits einer der Kantaten der letzten Woche zugrunde gelegt hatte (BWV 9).
Wenn Teil I dieser Kantate betont, dass die wahre Quelle des Glaubens in der Schrift zu finden sei, so wird in Teil II, wie Eric Chafe sagt, ‚der Gedanke der Glaubensbahn um die Vorstellung ergänzt, wie der Glauben zu leben sei – als Leben unter dem Kreuz gewissermaßen’. Wie in BWV 170 Nr. 3 in der vergangenen Woche beginnen wir unseren Weg in einer Welt, in der alles auf den Kopf gestellt ist, diesmal mit einem mächtigen Bass-Accompagnato, das die Welt als ‚große Wüstenei’ beschreibt (‚der Himmel wird zu Erz, die Erde wird zu Eisen’). Dieser Welt wird als scharfer Kontrast ‚Christi Wort’ entgegengestellt, das ‚ihr [der Christen] größter Reichtum’ ist (Salomo Franck war in Weimar Leiter des herzöglichen Münzkabinetts und Numismatiker, was eine Erklärung für seine Vorliebe für Vergleiche mit Münzen und Metallen ist).
Bach hält, in Anlehnung an Franck, diese Antithese den ganzen zweiten Teil hindurch aufrecht, zwischen dem ‚Jammertal’ des gegenwärtigen Lebens und der Freude und Erfüllung im Leben ‚nach vollbrachtem Lauf’. Das bringt er in einer Reihe lebhafter musikalischer Gesten zum Ausdruck – zum Beispiel den absteigenden Tetrachord-Arpeggien des Continuos in der Sopran-Arie (Nr. 8), stellvertretend für ‚die Armen’, die Gott ‚umarmen’ will, während die Violinen einen ausgedehnten chromatischen Aufstieg bewältigen. Eine in verschiedene Richtungen verlaufende Bewegung kennzeichnet auch die instrumentalen Linien in den identischen Chorälen, die beide Teile beschließen (Nr. 6 und 11), mit aufsteigenden Oboen und absteigenden Violinen in plänkelndem Wechselspiel, ein musikalisches Äquivalent zu der Antithese zwischen Drangsal und Hoffnung, die im Text zum Ausdruck kommt. Wie so oft spielt sich sehr viel mehr unter der Oberfläche der Musik ab, als es auf den ersten Blick scheinen mag – eine (absichtliche?) Spannung zwischen musikalischen Figuren und dem zugrunde liegenden ‚Affekt’ und, ebenfalls ohne Zweifel, auch ein numerologischer Aspekt, wie zum Beispiel die merkwürdige dreizehntaktige Form des Duetts für Sopran und Alt (Nr. 10) zeigt, eine Gigue in c-moll mit vollständiger Oboen- und Violinengruppe, in der die entscheidende Anweisung (‚Sei, Seele, getreu!’) bis zu den letzten beiden Takten aufgespart wird.
Da die neuen Leipziger Stimmen (seit 1906) dieser überarbeiteten Kantate verloren sind, ergeben sich verschiedene Probleme, zum Beispiel was die tiefen B in der Continuobegleitung von Nr. 9 betrifft: War das ursprünglich der Part eines basse de violon, dessen tiefe Saite auf B gestimmt war? Dann die Tonlage und Instrumentierung der Tenor-Arie (Nr. 5) – Oboe da caccia in der Weimarer Version, doch in der autographen Partitur für die Leipziger Wiederaufführung als ‚Oboe und Violinen I & II’ ausgewiesen. Dürr und Kubik empfahlen beide eine Transposition um eine Oktave nach oben, was unwahrscheinlich und unbefriedigend erscheint: Sie schiebt die Oboe an ihre Obergrenze (Es) und trennt Singstimme (Tenor) und Obligato durch eine sehr viel größere Folge von Intervallen, als sie uns bisher begegnet sind. Daher haben wir die ursprüngliche Tonlage beibehalten und die Oboe da caccia mit Violinen und Bratschen verdoppelt, und das Ergebnis war recht schön.
Erstmals wagt sich ein Veranstalter daran, die theologischen, dramaturgischen und kompositionstechnischen Verbindungslinien der großen oratorischen Kompositionen Bachs in eine unmittelbare Beziehung zu setzen: Weihnachts-Oratorium, Johannespassion, Oster- und Himmelfahrts-Oratorium fügen sich zu einem inhaltlich wie musikalisch bestimmten Großprojekt zusammen. Unter Leitung von Trevor Pinnock, Thomas Hengelbrock und Sir John Eliot Gardinerwerden die entscheidenden Stationen der Vita Christi an insgesamt drei Konzertabenden zu einem einzigartigen Musikerlebnis.
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Umrahmt werden die Aufführungen von den Magnificat-Kompositionen von Johann Sebastian Bach und Carl Philipp Emanuel Bach im Eröffnungs- sowie der h-Moll-Messe im Abschlusskonzert.
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Die Thematik für das Bachfest 2013 wird Vita Christi sein.
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Sir J.E. Gardiner wird mit dem Monteverdi Choir am Donnerstag, 20.6.2013 in der Thomaskirche die „Johannes-Passion“ aufführen.
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Am Samstag, 22.6.2013 erfolgt dann mit Sir J.E. Gardiner in der Nikolaikirche ein Kantatenkonzert u.a. mit den Bach-Werken:
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BWV 249 „Kommt eilet und laufet“ und BWV 11 „Lobet Gott in seinen Reichen.“
Weiterhin stelle ich für jeden Sonntag / Feiertag im Kirchenjahr für die Besucher von
„Volkers Klassikseiten J.S. Bach“
eine Hör- oder Sehprobe und eine „Bach-Kantaten-Beschreibung“ für den entsprechenden Sonntag-Feiertag im Kirchenjahr zur Verfügung.
Am 15.07.2012
begehen wir den
6. Sonntag nach Trinitatis“
Der 6. Sonntag nach Trinitatis konzentriert sich diesmal auf die Taufe als dem Beginn eines neuen Lebens. In diesem Zusammenhang wird auch der Gedanke eines „lebenslangen Bundes“ aufgenommen. Der 6. und der 7. Sonntag nach Trinitatis könnten auch als „Sakramentssonntage“ bezeichnet werden, denn an ihnen wird der Taufe und des Abendmahls in seiner Bedeutung für das Leben des Christen gedacht. Am 6. Sonntag nach Trinitatis hören wir von der Taufe, dass wir durch sie zu Gottes Volk hinzuberufen sind. Die Taufe läßt uns teilhaben an dem Tod und der Auferstehung Jesu, und so haben wir auch Teil an dem wunderbaren Licht, das mit Jesus in diese Welt leuchtet.
Wochenspruch:
So spricht der Herr, der dich geschaffen hat, Israel: Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst. Ich habe dich bei deinem Namen gerufen. Du bist mein. (Jes 43, 1)
Präludium und Fuge C-dur für Orgel
Friedhelm Flamme an der Creutzburg-Orgel
von St. Cyriakus in Duderstadt Johann Sebastian Bach
BWV 9 „Es ist das Heil uns kommen her“
Kantate zum 6. Sonntag nach Trinitatis
für Soli, Chor, Bläser, Streicher und Basso continuo
Sandrine Piau, Sopran Bogna Bartosz, Alt James Gilchrist, Tenor Klaus Mertens, Bass
Amsterdam Baroque Choir and Orchestra
In loser Reihenfolge stelle ich ergreifende Instrumentalmusik, Arien, Rezitative, Duette, etc.
aus Bach-Kantaten vor..!!
In dieser Woche wurde im Internet viel über die Kantate zu Mariae Reinigung – BWV 82„Ich habe genug“ der Satz 3 (Schlummer-Arie) „Schlummert ein, ihr matten Augen“ besprochen. Dieser dritte Satz zählt zu den beliebtesten Schöpfungen Bach’s die durch ihren Erfindungsreichtum und ihre Ausdrucksfülle dem Hörer sehr zu Herzen geht.
Der Wechsel von der zauberhaften schottischen Insel Iona, wo einige von uns aus Anlass des 250. Todestages Bachs aufgetreten waren, auf direktem Wege nach Ansbach in Franken war zwangsläufig unangenehm krass. Für die Feier in der alten Iona Abbey hatten wir ein Programm zusammengestellt, das einige der intimsten und bewegendsten Stücke enthielt und das wir an einem milden Sonnentag aufführten, mit den Schreien der Seemöwen und dem Blöken der Schafe im Hintergrund. Unser Programm für die Bach-Woche in Ansbach enthielt, neben der Wiederholung der Kantate Aus der Tiefen vom vergangenen Wochenende in Mühlhausen und zwei Motetten, die beiden Kantaten Bachs, die für den Sechsten Sonntag nach Trinitatis erhalten sind: BWV 170 Vergnügte Ruh, beliebte Seelenlust, eine Kantate für Alt und obligate Orgel, Oboe d’amore und Streicher, und BWV 9 „Es ist das Heil uns kommen her“, eine Choralkantate aus der Zeit um 1732.
BWV 170 „Vergnügte Ruh, beliebte Seelenlust“ist die erste der beiden Solokantanten für Alt, die Bach im Sommer 1726 auf fünfzehn Jahre vorher veröffentlichte Texte des Darmstädter Hofbibliothekars Georg Christian Lehms schrieb. In diesem Jahr hatte Bach offenbar einen hervorragenden Sänger zur Verfügung, vielleicht Carl Gotthelf Gerlach, der damals an der Universität studierte und unter Johann Kuhnau bei den Thomanern gesungen hatte, und war begierig, aus seinem Talent einen möglichst großen Nutzen zu ziehen. Oberflächlich gesehen vertonte Bach einen kernigen, wenn auch ausgesprochen altmodischen, an barocker Symbolik reichen Text zu einer Zeit, als der galante Stil in Mode kam und sich sogar schon auf seine eigene Kirchenmusik auszuwirken begann. Faszinierend ist, auf welche Weise es ihm gelingt, aus diesen völlig konträren Ausdrucksformen eine überzeugende Synthese zu schaffen.
Die Anfangsarie ist reines Entzücken, ein warmer, üppiger Tanz im 6/8-Takt in D-dur. Man fühlt förmlich Bachs liebevolles Lächeln über dieser Musik schweben, die uns den Weg zur ‚Himmelseintracht’ weist. Eine jener unbeschreiblich schönen Melodien des Komponisten, die sich in unserem Hörgedächtnis einnisten, sie braucht einen ganzen Takt, um in Gang zu kommen, doch sobald das geschafft ist, erweckt sie den Anschein, als würde sie nie aufhören können (sie ist zwar nur acht Takte lang, wirkt jedoch endlos). Doch erhält diese ausladende, der Oboe d’amore und der ersten Violine anvertraute Melodie ihre Schönheit und heitere pastorale Stimmung erst durch ihr harmonisches Gerüst. Die sanft plätschernden Achtel in den tiefen Streichern werden zu Dreiergruppen verschleift und erinnern an das ‚Bogenvibrato’ oder was die Franzosen balancement nannten, während die abwärts gerichtete Basslinie klingt, als deute sich hier ein Ostinato an – mit anderen Worten der Beginn eines Musters, das sich schleifenartig wiederholen wird. Nun ja, es kommt tatsächlich wieder, aber nicht konsequent oder so, dass es in irgendeiner Weise vorhersagbar wäre. Mit Lehms’ Text vor Augen sucht Bach nach Möglichkeiten, wie er als Lebensziel den Frieden der Seele herausarbeiten kann, und nach Mustern, die ihm gestatten, hin und wieder auf die Sünde und die Schwäche des Fleisches zu verweisen.
Lehms, ein wortgewaltiger und leidenschaftlicher Verseschmied, kommt schon von Nr. 2 an (einem Rezitativ) richtig in Fahrt, wo er das Tagesevangelium (aus der Bergpredigt in Matthäus 5, 20–26) und die Epistel (Paulus an die Römer, 6, 3–11) paraphrasiert und zusammenfasst. Demnach, erklärt er, sei die Welt ein ‚Sündenhaus’, deren Mund ‚voller Ottergift’ den unschuldigen Nächsten als Dummkopf und Narr beschimpfe. Bach liefert erwartungsgemäß die entsprechenden deklamatorischen Gesten und Ausdrucksnuancen und wechselt bei dieser Gelegenheit zu der entfernten Tonart fis-moll. In dieser Welt, in der das Unterste zuoberst gekehrt ist, folgt nun eine ungewöhnliche, recht umfangreiche Arie in A-dur, die für eine zweimanualige obligate Orgel vorgesehen ist. Allerdings haben wir, wie es Bach offenbar bei der Uraufführung der Kantate gehandhabt hatte, zwei Orgeln verwendet, eine für jedes Manual, die eine im Chorton notiert, die andere im Kammerton. Diesen Stimmen fügt Bach in der mittleren Lage nur eine Linie mit unisono geführten Violinen und Bratschen hinzu. Dieser besonderen, ‚Bassettchen’ genannten Verfahrensweise sind wir in diesem Jahr schon verschiedentlich immer dann begegnet, wenn Bach der Meinung ist, eine besondere Stimmung müsse geschaffen werden, und auf die übliche Stütze durch den Basso continuo verzichtet. Er verwendet sie symbolisch mit Bezug auf Jesus (der keine ‚Stütze’ braucht), der die Gläubigen vor den Folgen der Sünde beschützt (wie in der Sopran-Arie ‚Aus Liebe’ in der Matthäus- Passion), und, am anderen Ende, auf die Menschen, die immer wieder in Sünde verfallen, wie in jener wunderbaren Sopran-Arie ‚Wir zittern und wanken’ aus BWV 105, oder (so wie hier) bezogen auf die ‚verkehrten Herzen’, die (im wahrsten Sinne des Wortes) den Boden unter den Füßen verloren haben, weil sie sich von Gott abwenden.
Die Arie ist aus der Warte eines passiven Zeugen aufgezeichnet, der sieht, wie die rückfälligen Sünder ‚mit rechten Satansränken’ Gottes Strafgericht verlachen und ‚sich nur an Rach und Hass erfreun’, und das Unbehagen des Sängers auf seinem Beobachtungsposten ist im zerklüfteten Rhythmus der Bassettchen-Linie zu spüren. Bach weicht an zwei Stellen von der chromatischen, fugierten Verflechtung der beiden Orgellinien ab und liefert stattdessen einen schnelleren, diatonischen Austausch zwischen den Stimmen, der so angelegt ist, dass er im A- Teil mit der in Lehms’ Text erwähnten ‚Rach und Hass’ und im B-Teil mit den Worten ‚frech verlacht’ zur Deckung gelangt. Mir als Nicht- Organisten erscheint das alles ein wenig merkwürdig und unpersönlich. Ich könnte mir vorstellen, dass diese Arie, mit wendigeren, klagender klingenden Instrumenten gespielt, wie zum Beispiel den Unisono-Violinen in ‚Et incarnatus’ der h-moll-Messe, mehr zu Herzen gehen würde.
Offensichtlich war Bach knapp mit der Zeit, nachdem er beschlossen hatte, dieses Werk am 28. Juli 1726 mit der Kantate seines Meiningener Cousins Johann Ludwig (Ich will meinen Geist in euch geben) zu koppeln; diese wurde vor der Predigt aufgeführt, und Vergnügte Ruh während der Verteilung des Abendmahls. Mir erscheint die Orgel als Soloinstrument in der stolz einherschreitenden Da-Capo- Arie in D-dur (Nr. 5), die das Werk beschließt, sinnvoller eingesetzt, wenngleich auch dies eine Entscheidung gewesen sein mag, die in letzter Minute unter Zeitdruck zustande kam und Bach nötigte, das Orgelsolo selbst zu spielen. Ursprünglich mochte er für diesen Satz ein melodisches Blasinstrument vorgesehen haben – vielleicht eine Oboe d’amore –, und dann, als er Vergnügte Ruh in seinen letzten Jahren, um 1746/47, wieder aufführte, wählte er für diesem Satz sicher eine obligate Flöte, was die in der Uraufführung verwendete zweite Orgel entbehrlich machte. Das erklärt, warum sein ältester Sohn, Wilhelm Friedemann, 1750 in Halle unbedingt die erste Arie wieder aufführen wollte, nicht jedoch den restlichen Teil der Kantate.
Erstmals wagt sich ein Veranstalter daran, die theologischen, dramaturgischen und kompositionstechnischen Verbindungslinien der großen oratorischen Kompositionen Bachs in eine unmittelbare Beziehung zu setzen: Weihnachts-Oratorium, Johannespassion, Oster- und Himmelfahrts-Oratorium fügen sich zu einem inhaltlich wie musikalisch bestimmten Großprojekt zusammen. Unter Leitung von Trevor Pinnock, Thomas Hengelbrock und Sir John Eliot Gardinerwerden die entscheidenden Stationen der Vita Christi an insgesamt drei Konzertabenden zu einem einzigartigen Musikerlebnis.
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Umrahmt werden die Aufführungen von den Magnificat-Kompositionen von Johann Sebastian Bach und Carl Philipp Emanuel Bach im Eröffnungs- sowie der h-Moll-Messe im Abschlusskonzert.
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Die Thematik für das Bachfest 2013 wird Vita Christi sein.
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Sir J.E. Gardiner wird mit dem Monteverdi Choir am Donnerstag, 20.6.2013 in der Thomaskirche die „Johannes-Passion“ aufführen.
…………..
Am Samstag, 22.6.2013 erfolgt dann mit Sir J.E. Gardiner in der Nikolaikirche ein Kantatenkonzert u.a. mit den Bach-Werken:
………
BWV 249 „Kommt eilet und laufet“ und BWV 11 „Lobet Gott in seinen Reichen.“
Weiterhin stelle ich für jeden Sonntag / Feiertag im Kirchenjahr für die Besucher von
„Volkers Klassikseiten J.S. Bach“
eine Hör- oder Sehprobe und eine „Bach-Kantaten-Beschreibung“ für den entsprechenden Sonntag-Feiertag im Kirchenjahr zur Verfügung.
Am 08.07.2012
begehen wir den
5. Sonntag nach Trinitatis“
Der 5. Sonntag nach Trinitatis befaßt sich wieder mit der Gemeinde, diesmal ihrer Antwort auf Gottes Ruf. Nachfolge scheint so einfach, so schwierig, so abwegig, weil wir nicht so recht wissen, was Nachfolge ist. Die Lesungen dieses Sonntags wollen uns den Weg leiten. Am 5. Sonntag nach Trinitatis denken wir darüber nach, warum wir Jesus nachfolgen, und stellen fest, dass es dafür keine vernünftigen Gründe gibt. Der Glaube ist es, der uns an Jesus hält, auch dann, wenn andere, die Beweise sehen wollen, uns auslachen oder verspotten. Das wollen wir gerne ertragen, denn auch unser Herr wurde ausgelacht und verspottet.
Wochenspruch:
Aus Gnade seid ihr selig geworden durch Glauben und das nicht aus euch: Gottes Gabe ist es. (Eph 2, 8)
Wochenlied:
Preis, Lob und Dank sei Gott, dem Herren (EG 245) oder
Wach auf, du Geist der ersten Zeugen (EG 241)
Violinkonzert: „Die vier Jahreszeiten“ Video: „Sommer“
Antonio Vivaldi (1678 – 1741) – „Die vier Jahreszeiten“
Die vier Jahreszeiten (italienisch Le quattro stagioni) heißt das wohl bekannteste Werk Antonio Vivaldis. Es handelt sich um vier Violinkonzerte mit außermusikalischen Programmen; jedes Konzert porträtiert eine Jahreszeit. Dazu ist den einzelnen Konzerten jeweils ein — vermutlich von Vivaldi selbst geschriebenes — Sonett vorangestellt; fortlaufende Buchstaben vor den einzelnen Zeilen und an den entsprechenden Stellen in der Partitur ordnen die verbale Beschreibung der Musik zu.
Vivaldi hatte bereits zuvor immer wieder mit außermusikalischen Programmen experimentiert, die sich häufig in seinen Titeln niederschlagen; die genaue Ausdeutung von Einzelstellen der Partitur ist aber für ihn ungewöhnlich. Seine Erfahrung als virtuoser Geiger erlaubte ihm den Zugriff auf besonders wirkungsvolle Spieltechniken; als Opernkomponist hatte er einen starken Sinn für Effekte entwickelt; beides kam ihm hier zugute.
Wie der Titel bereits nahelegt, werden vor allem Naturerscheinungen imitiert — sanfte Winde, heftige Stürme und Gewitter sind Elemente, die in allen vier Konzerten auftreten. Hinzu kommen verschiedene Vogelstimmen und sogar ein Hund, weiter menschliche Betätigungen wie etwa die Jagd, ein Bauerntanz, das Schlittschuhlaufen einschließlich Stolpern und Hinfallen bis hin zum schweren Schlaf eines Betrunkenen.
Das Werk stammt aus dem Jahre 1725 und ist in zwei Druckausgaben erhalten, die offenbar mehr oder weniger zeitgleich in Amsterdam und Paris erschienen.
/YouTube: Antonio Vivaldi
Violinkonzert: „Die vier Jahreszeiten“ – Video: „Sommer“
Kantaten-Beschreibung: BWV 93 „Wer nur den lieben Gott lässt walten“
Bach war zweiundzwanzig Jahre alt, als er sein zweites offizielles Amt antrat – in Mühlhausen. Er blieb dort nur ein Jahr, von Juni 1707 bis 1708. Alten Gerüchten zufolge hätten ihn die ständigen Streitereien zwischen dem Pietisten Johann Adolf Frohne, der das Pfarramt an der Blasiuskirche versah, wo er selbst angestellt war, und Georg Christian Eilmar, dem orthodox orientierten Pfarrer an St. Marien, der anderen Hauptkirche, aus der Stadt vertrieben. Eher plausibel für seine verfrühte Abreise ist die Erklärung, dass sich ihm die Gelegenheit bot, am Weimarer Hof die neue Orgel einzuweihen, ein Angebot, das er kaum ablehnen konnte, stand doch in Aussicht, in einem anspruchsvollerem Umfeld mit einer Gruppe von Musikern zu arbeiten, die besser ausgebildet waren als jener zusammengewürfelte Haufe aus Nebenberuflern, Dilettanten und Stadtpfeifern, die ihm in Mühlhausen zugeteilt waren.
Doch Mühlhausen war eine freie Reichsstadt wie Lübeck, wo er unlängst erlebt hatte, wie Buxtehude ungehindert schaltete und waltete. Solche Städte waren weitgehend autonom, ihre Stadträte dem Kaiser in Wien direkt verantwortlich, nicht irgendeinem kleinen Landesfürsten der Umgebung, und so muss Mühlhausen für Bach durchaus reizvoll gewesen sein. Und hier formulierte er sein musikalisches Ziel – mit dem ‚Endzweck, nemlich eine regulirte kirchen music zu Gottes Ehren, und Ihren [der Gemeinde] Willen nach’ einzurichten, ein ungeheuer ehrgeiziges Unternehmen, wie seine spätere Leipziger Produktion beweisen würde. Vor seinem Weggang nach Weimar erklärte er in seinem Entlassungsgesuch den Mühlhausener Stadtvätern, ‚dass eine Enderung mir unvermuthet zu handen kommen, darinne ich mich in einer hinlänglicheren subsistence und Erhaltung meines endzweckes wegen der wohlzufaßenden kirchenmusic ohne verdrießlichkeit anderer ersehe’. Gleichwohl blieb Bach der Stadt danach noch viele Jahre in Freundschaft verbunden, kehrte zurück, um weitere ‚Rats-Stücke’ aufzuführen, und behielt wohl auch den Umbau der Blasiusorgel im Auge.
In der ersten seiner beiden Leipziger Kantaten für diesen Sonntag, BWV 93, verlegt sich Bach auf das Rezept, das gesamte Werk auf einen Choral zu gründen, der für den fünften Sonntag nach Trinitatis bestimmt ist und zu seinen deutlichen Favoriten gehört (wie es offensichtlich auch bei Brahms der Fall war, als er sein Deutsches Requiem schrieb): ‚Wer nun den lieben Gott lässt walten’, mit Text und Melodie von Georg Neumark (1641). Obwohl dieses Werk zu seinem zweiten Kantatenjahrgang gehört und die am Anfang stehende Choralfantasie entsprechend anspruchsvoll ist, scheint sich Bach zurück zu den Wurzeln seiner Kindheit zu begeben, nicht nur weil er dieses Lied so liebte, sondern auch in der Manier, wie er es in zweien der Sätze (Nr. 2 und 5) aufgliedert – nach der Frage-und-Antwort- Methode, mit der er seinen Katechismus lernte. Also nimmt er eine Strophe aus Neumarks Choral und sagt sie zeilenweise auf: ‚Was helfen uns die schweren Sorgen?’, ‚Was hilft uns unser Ach und Weh?’, immer vom Solisten ein wenig verziert.
Dann fügt er als freies Rezitativ den Antworttext ein: ‚Sie drücken nur das Herz mit Zentnerpein, mit tausend Angst und Schmerz’, und so weiter, wie bei einem mittelalterlichen Tropus. Das bedeutet, dass wir ständig auf der Hut sein müssen, was er mit Neumarks Choral anstellen wird (der ihm selbst wie auch seiner Gemeinde äußerst vertraut war), wie er ihn auf immer wieder überraschende Weise variiert, ausschmückt, verkürzt oder wiederholt – alles aus Gründen der Rhetorik und zur Steigerung des Ausdrucks. In der einleitenden Fantasie übernehmen die vier vokalen Concertisten paarweise die Führung und singen eine verzierte Version aller sechs Zeilen des Chorals, bevor er ‚sauber und ordentlich’ mit Blockakkorden harmonisiert vom (vollständigen) Chor vorgetragen wird, wobei sich die tiefen Stimmen schließlich zu einem schmückenden Kontrapunkt auffächern. Im mittleren Satz (Nr. 4) dieses symmetrisch gebauten Werkes hebt sich der Choral in seiner reinen Form von der Umgebung ab, wie die goldenen Initialien in einem mittelalterlichen Missale.
Vorgetragen wird er von den Violinen und Bratschen, während sich Sopran und Alt darauf beschränken, eine lyrische Verkürzung der Melodie auszuschmücken. In den beiden Arien ist ihre Verkleidung sogar noch subtiler. Paraphrasiert kehrt sie in der von Streichern begleiteten Tenor-Arie (Nr. 3) wieder. Wenn wir uns fragen, warum die Schritte dieses eleganten Passepieds aller zwei Takte abgebremst werden, so stellt es der Tenor klar: ‚Man halte nur ein wenig stille’ – und höre auf das, was Gott zu sagen hat. In der abschließenden Arie (Nr. 6), ‚Ich will auf den Herren schaun’, werden wir noch einmal zum Narren gehalten. In ihrem unbekümmerten Wortwechsel scheinen uns Sopran und Oboe zu versichern, dass wir uns in der Kantate zum ersten Mal in einer ‚choralfreien’ Zone befinden. Da eilt bei den Worten ‚Er ist der rechte Wundermann’ die Choralmelodie herbei und liefert unverändert den Abgesang. Man fragt sich, ob eine solche Fülle geistreicher und witziger Einfälle von Bachs Hörern goutiert wurde oder auf sie verschwendet war.
Erstmals wagt sich ein Veranstalter daran, die theologischen, dramaturgischen und kompositionstechnischen Verbindungslinien der großen oratorischen Kompositionen Bachs in eine unmittelbare Beziehung zu setzen: Weihnachts-Oratorium, Johannespassion, Oster- und Himmelfahrts-Oratorium fügen sich zu einem inhaltlich wie musikalisch bestimmten Großprojekt zusammen. Unter Leitung von Trevor Pinnock, Thomas Hengelbrock und Sir John Eliot Gardinerwerden die entscheidenden Stationen der Vita Christi an insgesamt drei Konzertabenden zu einem einzigartigen Musikerlebnis.
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Umrahmt werden die Aufführungen von den Magnificat-Kompositionen von Johann Sebastian Bach und Carl Philipp Emanuel Bach im Eröffnungs- sowie der h-Moll-Messe im Abschlusskonzert.
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Die Thematik für das Bachfest 2013 wird Vita Christi sein.
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Sir J.E. Gardiner wird mit dem Monteverdi Choir am Donnerstag, 20.6.2013 in der Thomaskirche die „Johannes-Passion“ aufführen.
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Am Samstag, 22.6.2013 erfolgt dann mit Sir J.E. Gardiner in der Nikolaikirche ein Kantatenkonzert u.a. mit den Bach-Werken:
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BWV 249 „Kommt eilet und laufet“ und BWV 11 „Lobet Gott in seinen Reichen.“