Zu den eher unbekannteren Festen des Kirchenjahres gehört der „Tag des Erzengels Michael und aller Engel“, der immer am 29. September gefeiert wird.
Der Michaelistag wurde durch Ludwig den Frommen auf dem Konzil von Mainz 813 eingeführt. Er erinnert die Menschen daran, dass sie auf ihrem Weg in die die dunklere Jahreszeit von Gott und seinen Engeln begleitet und beschützt werden.
Der Erzengel Michael, der Drachenbezwinger, hat diesem Tag seinen Namen gegeben. Es ist der Tag alle Engel: der Kämpfer, Wächter, Musiker, Beschützer. Sie alle sind eins: Erscheinungsweisen Gottes.
Himmlische Boten Sie sind klein und pummelig oder schlank mit langem blonden Haar, sie hängen in Autos oder am Schlüsselbund: Engel haben Hochkonjunktur.
Der Michaelistag, der Gedenktag des Erzengels Michael und aller Engel, wird in der evangelischen Kirche selten begangen. Dennoch spielen auch hier die Himmelswesen eine wichtige Rolle. Aber niedlich sind die biblischen Engel keineswegs. Als machtvolle Boten, die dem Bösen widerstehen, als Gottes „Heerscharen“ treten sie auf: Michael, der mit dem Teufel kämpft, der Engel, der aus dem Gefängnis führt, und der Gottesgesandte, der unsichtbar, aber gewaltig, vom falschen Weg abbringt. Auch von Schutzengeln weiß die Bibel zu berichten. Eines jedoch wird ganz deutlich. Die Engel haben keine eigene Macht. Sie sind Diener, die durch ihren Auftrag zu Himmelsboten werden.
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Johann Sebastian Bach hat vier Kantaten zum Michaelistag komponiert.
In der Einspielung mit Bachkantaten zum Reformationsfest und Michaelistag ergänzt Thomaskantor Georg Christoph Biller die Michaeliskantaten „Es erhub sich ein Streit“ BWV 19 und die einsätzige Kantate „Nun ist das Heil und die Kraft“ BWV 50 mit dem Hymnus “Dicimus grates tibi”.
Den Reformationskantaten „Ein feste Burg ist unser Gott“ BWV 80 und „Gott der Herr ist Sonn und Schild“ BWV 79 stellt Biller den Choral „Es wolle Gott uns gnädig sein“ voran.
In der Einspielung mit Bachkantaten zum Michaelistag ergänzt Thomaskantor Georg Christoph Biller die Michaeliskantaten BWV 19 „Es erhub sich ein Streit“ und die einsätzige Kantate BWV 50 „Nun ist das Heil und die Kraft“.
Wie gewohnt sind die Sopran- und Altpartien solistisch mit Knaben des Thomanerchores besetzt.
Weiterhin stelle ich für jeden Sonntag / Feiertag im Kirchenjahr für die Besucher von
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eine Hör- oder Sehprobe, Radio-Programme mit Bach-Kantaten und eine „Bach-Kantaten-Beschreibung“ für den entsprechenden Sonntag-Feiertag im Kirchenjahr zur Verfügung.
Am 25.09.2022 begehen wir den 15. Sonntag nach „Trinitatis“
Kernaussage:
Sorgt euch nicht! Leichter gesagt als getan. Sorge um Nahrung und Kleidung, Sorge um Erkenntnis und Teilhabe – oft genug wird daraus ein unruhiges Grübeln, ein inneres Getrieben-Sein. Der 15. Sonntag nach Trinitatis ist eine Schule der Sorglosigkeit im besten Sinne: „Alle eure Sorge werft auf ihn, denn er sorgt für euch!“
Sorgt euch nicht! Oft wächst mir mein Leben über den Kopf. Ein dickes Paket von Sorgen scheint mich niederzudrücken. Um meine Zukunft, meine Kinder, anstehende Entscheidungen.
Und dann die vielen Fragen: Werde ich gut ankommen? Wie schaffe ich das enorme Arbeitspensum? Was soll ich sagen? Was anziehen? Manchmal raubt mir das den Schlaf. Doch vieles erweist sich nach Wochen als unbegründet. „Sorgt euch doch nicht so viel“ – dieses Wort Jesu steht über dem 15. Sonntag nach Trinitatis. Der Gott, der in der Schöpfung für seine Menschen reich gesorgt hat, der den kinderlosen Abraham zum Stammvater eines großen Volkes machte, der wird sich auch weiter um uns kümmern – auch durch die Fürsorge anderer. Im Vertrauen darauf könnten wir das Sorgen aufgegeben und frei werden für ein Leben, das sich nur auf Gott verlässt. Ja, wenn der Glaube nur größer wäre!
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mit Bach-Kantatenfür den15. Sonntag nach Trinitatis
Das Kirchenlied »Was Gott tut, das ist wohlgetan« von Samuel Rodigast (1674) muss Bach sehr gefallen haben.
1724 nimmt er es als Grundlage für eine komplette Choralkantate (BWV 99), zwei Jahre später eröffnet er mit der ersten Liedstrophe im Anfangschor eine weitere Kantate (BWV 98), und um 1734 / 35 komponiert er schließlich eine Kantate, deren Rahmen sich aus Anfangs- und Schlusschor der vorigen Kantate (ein wenig verändert) zusammensetzt. Dreimal heißt es also »Was Gott tut, das ist wohlgetan« an prominenter Stelle innerhalb dreier Werke. Mit der Aufführung dieser drei Kantaten in einem Programm bieten Hans-Christoph Rademann und die Gaechinger Cantorey die Möglichkeit zu einem einzigartigen »Geschmacksvergleich« innerhalb Bachs Œuvres.
In der frühen Kantate Weinen, Klagen, Sorgen, Zagen, BWV 12, aus der Weimarer Zeit bildet die letzte sechste Strophe den Schlusschoral.
Programm: Johann Sebastian Bach 00:07:07 Kantate BWV 98 »Was Gott tut, das ist wohlgetan« 00:22:50 Kantate BWV 99 »Was Gott tut, das ist wohlgetan« 00:42:04 Kantate BWV 100 »Was Gott tut, das ist wohlgetan«
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Am 18.09.2022 begehen wir den 14. Sonntag nach „Trinitatis“
Kernaussage:
„Lobe den Herrn, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat!“ Dankbarkeit ist das Thema des Sonntags – Dank für unerwartete Gottesbegegnungen, die sich erst im Rückblick als solche erweisen; Dank für konkrete Erfahrungen; Dank dafür, von Gott geliebt zu sein. Lobe den Herrn!
Predigttext: 1. Mose 28,10–19a(19b–22)
Nichts ist selbstverständlich! Immer wieder das Gleiche: Wenn es mir schlecht geht, dann vergesse ich zu gerne, wie viel mir schon in meinem Leben geschenkt wurde. Geht es mir aber wieder gut, dann kommt mir das selbstverständlich vor.
Der 14. Sonntag nach Trinitatis hilft dem Gedächtnis auf die Sprünge und öffnet die Augen für den, von dem all das Gute kommt: „Lobe den Herrn, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat“. Wer dankbar auf sein Leben blickt, der ist nicht nur glücklicher, der lebt auch in Gottes Geist. Der Geist, der es uns erlaubt, kindlich zu Gott zu beten und von ihm Gutes zu empfangen, weckt auch die Erinnerungen an die Wohltaten Gottes. Der Sonntag erzählt Geschichten von Menschen, die von Gott beschenkt werden. Der geheilte Aussätzige, Jakob, der auf der Flucht plötzlich den Himmel offen sieht, Zachäus, in dessen mieses kleines Leben Jesus einkehrt, – sie alle erfahren: Sie können nicht mehr so weiterleben wie bisher. Dankbarkeit hat verändernde Kraft.
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mit Bach-Kantaten für den 14. Sonntag nach Trinitatis
„Wer mich liebet, der wird mein Wort halten“ (BWV 59) ist eine Kirchen-Kantate von Johann Sebastian Bach. Er komponierte sie für den 1. Pfingsttag in Leipzig und führte sie wahrscheinlich am 28. Mai 1724 erstmals auf, doch ist auch eine erste Aufführung bereits am 16. Mai 1723 in der Paulinerkirche möglich.
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Am 11.09.2022 begehen wir den 13. Sonntag nach „Trinitatis“
Kernaussage:
Wer ist denn mein Nächster? fragt der Schriftgelehrte. Jesus kehrt die Frage um: Für wen bist du Nächster? Die Geschichte vom barmherzigen Samariter, ist eines der bekanntesten Gleichnisse für Nächstenliebe – über die Grenzen Nation, Religion oder Kultur hinweg.
Predigttext: Markus 3,31–35
Für wen bin ich der Nächste? „Man kann doch nicht einfach so zusehen“ – leider doch. Jahr für Jahr sterben Menschen, weil andere wegschauen, schweigen, abwarten. Der Mensch ist „seines Bruders Hüter“ und trägt Mitverantwortung für ihn, sagt der 13. Sonntag nach Trinitatis.
Diejenigen, denen Gott heilig ist, erkennt man auch an ihrem Umgang mit anderen: mit Fremden, mit Benachteiligten, ja sogar Feinden. Wer an Jesus Christus glaubt, den kann die Not anderer Menschen nicht unberührt lassen. Der greift nach seinen Kräften zu und hilft, selbst wenn es ihm Nachteile einbringt. Menschen, die so nach Gottes Willen handeln, die bezeichnet Jesus als Schwestern und Brüder. Doch wer ein so weites Herz nicht hat, wer eine solche Liebe für den Nächsten nicht aufbringen kann, hat noch wenig von Gott begriffen. Denn Gott ist in der Liebe machtvoll gegenwärtig. Und wenn die Kraft dazu nicht reicht? Gottes Liebe bleibt unerschöpflich.
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mit Bach-Kantaten für den 13. Sonntag nach Trinitatis
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Kernaussage:
Am 04.09.2022 begehen wir den 12. Sonntag nach „Trinitatis“
Es ist ein altes Bild für das Reich Gottes: Blinde sehen, Taube hören, Stumme sprechen. Gott kann Augen und Ohren öffnen – für sein Wort und den Blick in die Welt.
Predigttext: Apg 3,1–10
Gottes heilende Nähe Manchmal verstumme ich vor dem Leid anderer Menschen. Manchmal stehe ich wie gelähmt vor den Herausforderungen für unsere Welt.
Manchmal verschließe ich meine Augen vor den Bildern, die täglich über den Fernseher auf mich einströmen und meine Ohren vor den Klagen Verzweifelter. Manchmal verschließe ich mein Herz… Von Jesus, der Menschen die Ohren auftut und Kranke heilt, von der Vision einer Welt ohne Leid, von dem Ende jeder Ungerechtigkeit spricht der 12. Sonntag nach Trinitatis. Aber er geht noch weiter: Er erzählt von Menschen, die, angeregt vom Beispiel Jesu, andere aus der Erstarrung holen. Menschen werden auf vielfältige Weise von Jesus berührt und verbreiten sein Lob – und bauen nach ihren Kräften mit an Gottes Reich.
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mit Bach-Kantaten für den 12. Sonntag nach Trinitatis
I. Daß dieses ‘himmlische Streiten’ zwischen dem Erzengel Michael und dem ‘wütenden Drachen’ (1) dann doch zugunsten des Menschen, der doch nur „ein Wurm und ein armer Sünder ist“ (4), gut ausgeht, wird in einem großartigem musikalischen Gemälde kundgetan. Das letzte Buch der Bibel (Offenbarung des Johannes Kap 12, 7-12), siedelt dieses Streiten weit weg von uns an-, im Himmel. „Die rasende Schlange, der höllische Drache, stürmt wider den Himmel mit wütender Rache “.
Mit diesem Streit hatte sich Bach‘s Textdichter Picander ganz schön martialisch ins Zeug gelegt! Doch als dann mit dem Bass-Rezitativ (2) „Gottlob! Der Drache liegt (…) in der Finsternis, mit Ketten angebunden“ der Ausgang des Streitens verkündet wird, klärt sich der Sinn des Ganzen. Bach hält sich nämlich nicht lange mit himmlischen Streiten zwischen Gut und Böse auf. Der Sieg des Guten kommt letztlich uns, dem Menschen auf der Erde, zugute.
II. Was ist das für ein Mensch? Dreh-und Angelpunkt der Kantate war für mich schon immer das Rezitativ des Tenors (4). ‚Mensch, Du Wurm und armer Sünder. So lieb wirst Du von Gott gewonnen und hoch gesetzt‘. Daher stellt Gott für Dich eine Schutzmacht auf: ‚der Seraphinen Heer‘. Ein hohes a auf ‚Seraphinen’ belegt musikalisch diese entscheidende Weichenstellung: vom Streit im Himmel zum Menschen, von Engeln behütet.
III. Und nun folgt die wunderbare Engelarie (5) vom ‚Dableiben der Engel‘. Engel führen den Menschen „auf beiden Seiten, daß sein Fuß nicht möge gleiten“. Mir fällt dazu ein, dass in unseren vielen Esoterik-Geschäften ‚Engel-Kitsch‘ zuhauf teuer verkauft wird. Bach gibt uns im Zuhören die ‚Schutzmacht der Engel’ umsonst! Wie auch z.b. in der Kantate BWV 149 in der Arie des Sopran ‘Gottes Engel weichen nie.’ Kein Kitsch, was Echtes-, das finden wir hier. Musikalisch entfaltet mit 3 Trompeten, Pauken, Oboen d’amore, Taille, Violinen, Viola, Continuo und jetzt in den Appenzeller Bachtagen mit den engagierten ChorsängerInnen und Solisten. Es fehlen aber nicht die Anforderungen an uns, dem Gläubigen Menschen. Sicherheit gibt es nicht gratis! So mahnt im letzten Rezitativ der Sopran (6).“Lasst uns das Angesicht dieser frommen Engel lieben“!
IV. Dann der Schlusschor (7). “Lass Dein Engel mit mir fahren (…) und meine Seele wohl bewahren“. Der ‚cantus firmus‘ von der Solo-Trompete geblasen, erinnert uns an die Hoffnung der Auferstehung der gläubigen Seele durch die Kraft Gottes. Wie sagte einst einer, der diese Gottes-Kraft anzweifelte: ‚Nicht jeder glaubt an Gott, aber alle glauben an die Hilfe im Leben und Sterben von Bachs Musik.‘
V. Heute (21.8.22) am Sonntagmorgen kommt nach grauen Regentagen endlich die Sonne über der Säntis-Gebirgskette heraus. Da proben sie früh schon wieder: diese wunderbare Schweizer Chorgemeinschaft, die heute mehrere Chorwerke aufführen. Sie handeln von diesem ‚Michaele Archangolo‘, dem Erzengel Michael. Da war zunächst der Italiener Costanzo Porta mit einem Introitus, der den besagten Archangolo besingt, dann Dietrich Buxtehude mit seinem Kleinen Concerto ‚Befiehl dem Engel, dass er komm‘. Darauf vom Onkel Johann Christoph Bach aus Eisenach das geistliche Konzert für 10 Stimmen ‚Es erhub sich ein Streit im Himmel‘. Bestimmt hörte das einst der junge Sebastian. Später als Thomas-Kantor führte Sebastian dieses 10 stimmige Konzert, das aus dem Fundus der Familie stammt, als ‚beachtliche Vorlage‘ selbst auf.
VI. Liturgie und Predigt folgten dem Michaels-Thema und betonten, dass Gutes und Böses nicht unter Menschen auszurotten ist. Da bleiben wir wachsam! Wie der Solo-Bassist betont: „ Der Drache des Bösen liegt zwar in unserer inneren Finsternis bei jedem in Ketten angebunden, sein Brüllen schrecket“ zuweielen(2). Darum: „Lasst uns (…) Engel lieben, sie mit unseren Sünden nicht vertreiben oder auch betrüben (6).
VII. Mit diesen Klängen, einem gutem Weißburgunder, für mich auch mit bekömmlichem Appenzeller Käse, mit der Aufgeschlossenheit der Gastgeber und mit der Dankbarkeit der Gäste, wurden diese Appenzeller Bachtage beendet. DANKE
Zusatz-Information der J.S. Bach-Stiftung
J. S. Bach-Stiftung
22. August um 10:34 ·
Die Appenzeller Bachtage 2022 haben gestern ein Ende gefunden. Vielen Dank für die zahlreichen BesucherInnen, aber auch für die vielen Nachrichten und Likes auf Social Media. Es war uns eine Freude!
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Am 28.08.2022 begehen wir den 11. Sonntag nach „Trinitatis“
Kernaussage:
„Denn aus Gnade seid ihr gerettet durch Glauben, und das nicht aus euch: Gottes Gabe ist es, nicht aus Werken, damit sich nicht jemand rühme …“ Ein Sonntag, der die alte Tugend Demut in den Blick nimmt: Was wir sind, sind wir nicht aus eigener Kraft, sondern aus Gottes Gnade.
Predigttext: Hiob 23
Auftrumpfen zählt nicht „Mein Haus, mein Auto, mein Boot“ – auch wenn ich nicht so dick auftrage, habe ich doch gern etwas vorzuweisen: einen sicheren Arbeitsplatz, eine intakte Partnerschaft oder wohl geratene Kinder.
Vor Gott zählen solche „Errungenschaften“ nichts. Es gibt nichts, womit ich mich vor ihm brüsten könnte, zeigt der 11. Sonntag nach Trinitatis, weder mit meinem Erfolg noch mit meinem Glauben. Gerade diejenigen, die wissen, dass sie vor Gott nichts vorzuweisen haben, und sich ganz auf Jesus verlassen, denen wendet er sich zu. Er lässt sich von Zöllnern einladen und von einer Prostituierten salben. Gerade sie können seine Zuneigung schätzen und mit Liebe darauf antworten. Auch Paulus bekennt: Wir können Gottes Liebe nicht verdienen, nur dankbar empfangen.
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Videos:
mit Bach-Kantaten für den 11. Sonntag nach Trinitatis
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Am 21.08.2022 begehen wir den 10. Sonntag nach „Trinitatis“
10. So. n. Trinitatis
Kernaussage:
„Höre, Israel, der Herr ist unser Gott“: So beginnt das Schema Israel, das Grundbekenntnis des Volkes Israel. Am 10. Sonntag nach Trinitatis, dem Israelsonntag, geht es um das Verhältnis und die bleibende Verbindung zwischen Christentum und Judentum.
Predigttext: Mk 12,28–34
Gottes erwähltes Volk Israel – ein von Konflikten gebeuteltes Land. Eine grauenvolle Geschichte, die Deutschland und Israel trennt und verbindet. Israel – Ursprung des Christentums, verachtet und idealisiert, bewundert und verfolgt. All diese Facetten spielen am „Israelsonntag“ eine Rolle.
Er erinnert seit dem 16. Jahrhundert an den Gedenktag der Zerstörungen des Jerusalemer Tempels. Doch während in der Vergangenheit die Überlegenheit des Christentums demonstriert wurde, stehen heute die Trauer über das Unrecht, das den Juden angetan wurde, sowie die heutigen guten Beziehungen zwischen Juden- und Christentum im Vordergrund.
So kann der Israelsonntag auf zwei verschiedene Weisen begangen werden: Als Bußtag (Farbe: violett) als Gedenktag der der Zerstörung Jerusalems oder als Tag der Besinnung auf die Verbundenheit zwischen der Kirche und Israel (Farbe grün). Denn vieles von dem, was Jesus gelehrt hat, ist nur aus dem Judentum zu verstehen: So die Frage nach dem höchsten Gebot oder die Bedeutung des Gesetzes. Das Volk Israel spielt eine herausragende Rolle in der Geschichte Gottes mit den Menschen. Und auch wenn wir nicht wissen, was Gottes Plan mit den beiden Religionen ist, so bleibt Israel doch Gottes auserwähltes Volk.
Videos:
mit Bach-Kantaten für den 10. Sonntag nach Trinitatis
Johann Sebastian Bach: – „Wer mich liebet, der wird mein Wort halten“, BWV 74 – „Herr Jesu Christ, wahr` Mensch und Gott“, BWV 127 – „Gelobet sei der Herr, mein Gott“, BWV 129
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Am 14.08.2022 begehen wir den 9. Sonntag nach „Trinitatis“
So. n. Trinitatis
Kernaussage:
„Denn wer da hat, dem wird viel gegeben“: Das Evangelium von den anvertrauten Zentnern bei Matthäus stellt klar: Nicht der erlangt die Gnade Gottes, der „seinen Zentner im Acker sicher verbirgt“, sondern derjenige, der etwas riskiert, seine Talente, seinen Reichtum einsetzt und entwickelt.
Predigttext: Matthäus 7,24–27
Riskier was, Mensch!
Welche Sicherheiten habe ich? Womit kann ich rechnen? Oft ist mir mein Leben undurchsichtig. Dann will ich nichts riskieren, einfach nur dahinleben… Doch der 9. Sonntag nach Trinitatis beunruhigt.
Wer sich auf Gott einlässt, muss auf Überraschungen gefasst sein – wie Paulus, dessen Werte durch die Begegnung mit Jesus auf den Kopf gestellt werden, wie Jeremia, der sich für zu jung hält und trotzdem zum Propheten berufen wird, und der Mann, der auf einen Schatz stößt und spontan seinen ganzen Besitz dafür verkauft. Nur wer etwas riskiert, sich ganz auf das Wagnis mir Jesus Christus ausrichtet, wer seine Gaben Gott und den Menschen zur Verfügung stellt, der wird letztlich reich dastehen. Welch ein Paradox: Nur wer sich nicht auf weltliche Sicherheiten verlässt, dessen Lebenshaus steht auf festem, sicherem Grund.
Videos:
mit Bach-Kantaten für den 9. Sonntag nach Trinitatis
J. S. Bach Cantata BWV 59„Wer mich liebet, der wird mein Wort halten“
ist eine Kirchen-Kantate von Johann Sebastian Bach. Er komponierte sie für den 1. Pfingsttag in Leipzig und führte sie wahrscheinlich am 28. Mai 1724 erstmals auf, doch ist auch eine erste Aufführung bereits am 16. Mai 1723 in der Paulinerkirche möglich.
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Am 07.08.2022 begehen wir den 8. Sonntag nach „Trinitatis“
Kernaussage:
Ihr seid das Salz der Erde, ihr seid das Licht der Welt – das Evangelium des 8. Sonntags nach Trinitatis stammt aus der Bergpredigt. Die Epistel konkretisiert den Zuspruch: „Die Frucht des Lichts ist lauter Güte und Gerechtigkeit und Wahrheit“. Ohne Gottes Gnade würden wir dem nicht gerecht werden können. Seine Liebe geht jedem Anspruch voraus.
Predigttext: Jesaja 2,1–5
Salz der Erde – Licht der Welt Was ich tue oder unterlasse, was ich sage und plane, ist nicht gleichgültig. Wer vom Glauben an Jesus angesteckt ist, der weiß: Ich bin verantwortlich. Mein Leben kann etwas verändern.
Wie ein Stein, der ins Wasser fällt, oder wie ein Funke, der überspringt, setzt die frohe Botschaft von Jesus Christus Menschen in Bewegung. So spricht der 8. Sonntag nach Trinitatis von den Auswirkungen des Glaubens: Als Licht der Welt und Salz der Erde werden Christen in der Welt nicht unbemerkt bleiben und oft genug auch darin anecken. Als Wohnstätten für Gottes Geist werden sie sorgsam und besonnen mit ihrem Körper umgehen. Als reich Beschenkte werden sie ihren Besitz teilen – und wenn es noch so wenig ist. Von Gottes Licht berührt werden sie selbst wie Kirchenfenster leuchten.
Videos
mit Bach-Kantaten für den „8. Sonntag nach Trinitatis“
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Am 31.07.2022 begehen wir den 7. Sonntag nach „Trinitatis“
Kernaussage:
Der 7. Sonntag nach Trinitatis steht im Zeichen des Abendmahls: Brot und Wein stiften Verbindung mit Gott und unter denen, die miteinander teilen und feiern.
Abendmahl: Gott stillt Hunger Ich habe so viel – und trotzdem bin ich manchmal ganz leer. Ich werde täglich satt, trotzdem habe ich einen ungeheuren Durst nach Mehr. Ich sehne mich nach etwas, das ich nicht beschreiben kann …
Dass Gott körperlichen und seelischen Hunger stillt, davon erzählen die Lesungen des 7. Sonntag nach Trinitatis, der aus verschiedenen Perspektiven das Abendmahl beleuchtet. Essen und Trinken, Feiern und Teilen sowie große Gastfreundschaft gehören zum christlichen Glauben. Jesus nahm die natürlichen Bedürfnisse der Menschen ernst, sättigte Tausende mit fünf Broten und zwei Fischen und saß mit unterschiedlichsten Menschen zu Tisch. Im Abendmahl setzen Christen von Anfang an diese einträchtige Tischgemeinschaft fort und nehmen die Zeit vorweg, in der der Hunger nach wahrem Leben gestillt sein wird.
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Videos: Bach-Kantaten zum 7. Sonntag nach Trinitatis
J.S. Bach Kantate BWV 107 „Was willst du dich betrüben“
Kantate für den 7. Sonntag nach Trinitatis!
„Was willst du dich betrüben“ (BWV 107) ist eine Kirchen-Kantate von Johann Sebastian Bach. Er komponierte die Choralkantate in Leipzig für den 7. Sonntag nach Trinitatis als siebte Kantate in seinem zweiten Kantatenzyklus und führte sie am 23. Juli 1724 erstmals auf. Die Kantate beruht auf dem Choral von Johann Heermann „Was willst du dich betrüben“ (1630), dessen sieben Strophen Bach ausnahmsweise unverändert vertonte.
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Am 24.07.2022 begehen wir den 6. Sonntag nach „Trinitatis“
Kernaussage:
„Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst; ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein!“ Der 6. Sonntag nach Trinitatis steht ganz im Zeichen der Taufe.
Ich bin getauft! Die meisten waren so klein, dass sie sich heute nicht mehr daran erinnern können. Und trotzdem wurde damals ein Fundament für das ganze Leben gelegt. Der 6. Sonntag nach Trinitatis steht ganz im Zeichen der Taufe.
Er erinnert an den Auftrag Jesu, Menschen zu taufen, und an das Geschenk, das am Beginn des Lebens als Christ und Christin steht: Jesu Leben, Sterben und Auferstehen gilt mir, mein Leben ist vor Gott rein und gut. Über meinem Leben steht die Zusage: „Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst; ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein!“ Viele Gemeinden taufen an diesem Sonntag oder feiern ein Taufgedächtnis.
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Am 17.07.2022 begehen wir den 5. Sonntag nach „Trinitatis“
Kernaussage: „Fahre hinaus, wo es tief ist“: Es erfordert Mut und Vertrauen, etwas zu wagen, auch wenn die Erfahrung dagegenspricht. Auch der Glaube ist ein Wagnis – richtet er sich doch auf das Kreuz, das eine Torheit ist in den Augen der Welt.
Predigttext: Mt 9,35–10,1(2–4)5–10
Mit Gott neue Wege gehen „Kommt und seht!“ Diese Einladung Jesu gilt uns heute wie den Jüngern vor 2000 Jahren. Von Menschen, die sich in Gottes Dienst rufen ließen, erzählt der 5. Sonntag nach Trinitatis.
Der Nomade Abraham, der auf Gottes Wort hin auszieht, und die Fischer, die ihre Netze zurücklassen, Paulus, der durch die Botschaft des Auferstandenen zum Apostel wird, – sie alle sind ganz normale Menschen. Aber sie sind bereit, Altes aufzugeben und mit Gott neue Wege zu gehen.
Selbst wenn es unvernünftig scheint. Das ist riskant, denn oft müssen sie Unverständnis und Spott ihrer Umgebung und den Widerspruch ihrer eigenen Familien ertragen. Doch sie dürfen sehen: Die übervollen Netze sind erst der Anfang unzähliger wunderbarer Erfahrungen. Wer Jesus folgt, entdeckt immer tiefer, wo Gott auf Erden Wohnung nimmt.
Uraufführung der Eigen-Komposition von Prof. Rudolf Lutz im Juni 2022 im Rathaus von Leipzig
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Der Dirigent Prof. Rudolf Lutz, hat eine Hommage an J.S. Bach in dessen Stil verfasst.
Die Uraufführung der Eigen-Komposition von Prof. Rudolf Lutz fand während des Bachfestesam 16. Juni 2022, im Rathaus von Leipzig statt. Prof. Rudolf Lutz ist Dirigent der J.S. Bachstiftung St. Gallen und führt alle Bach-Kantaten und Oratorien von J.S. Bach auf.
Der bekannte Komponist und Dirigent Prof. Rudolf Lutz(St. Gallen / Schweiz) hat im Jahre 2020 als Auftragskomposition ein
„Concerto in Re per diversi strumenti“ für zwei Violinen, Viola, Violoncello und Basso continuo
verfasst, das am 16. Juni 2022 anlässlich des Internationalen Bachfestes im Alten Rathaus zu Leipzig uraufgeführt wurde.
Das Konzert ist eine Hommage an Johann Sebastian Bach (1685 – 1750) und ein Geschenk an die Bachorchester der Welt.
Das Konzert ist gemeinfrei. Das heißt, es kann weltweit ohne Lizenz- oder Rechteeinholung öffentlich oder auf Tonträger aufgeführt oder eingespielt oder über Rundfunk, Fernsehen und Internet verbreitet werden.
Dazu wird hier das gesamte Noten- und Audiomaterial zum freien Herunterladen angeboten. Die Tonaufnahme wurde unter Leitung des Komponisten erstellt.
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Am 10.07.2022 begehen wir den 4. Sonntag nach „Trinitatis“
Kernaussage: Wie kann ein friedliches Zusammenleben gelingen? Am Ende der neutestamentlichen Briefe werden oft Ratschläge gegeben, die nichts von ihrer Aktualität verloren haben. So auch heute: „Ist’s möglich, soviel an euch liegt, so habt mit allen Menschen Frieden. Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem“
Predigttext: Lukas 6,36–42
Seid barmherzig!
Sympathisch oder unsympathisch? Innerhalb weniger Sekunden ist die Entscheidung gefällt. Auch mit dem moralischen Urteil geht es sehr schnell.
Wir „wissen“ meist sehr gut, was verwerflich ist, und tun lautstark oder subtil unsere Verachtung kund. „Vorsicht vor solchen Urteilen!“, warnt der 4. Sonntag nach Trinitatis. Denn es gibt niemanden, der ohne Fehler ist, der nicht immer wieder der Großzügigkeit und der Nachsicht bedarf. Einzig Gott ist es, der richten kann. Darum ermutigt Jesus zum Vergeben: Wer aus dem Bewusstsein lebt, dass Gott ihm barmherzig entgegenkommt, der kann versuchen, versöhnt zu leben – wie Josef, der seinen Brüdern nach langer Zeit das Unrecht verzeiht, das sie ihm angetan haben, und David, der Saul, der ihn töten will, verschont. „Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem“, sagt Paulus.
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Am 03.07.2022 begehen wir den 3. Sonntag nach „Trinitatis“
Trinitatiszeit Kernaussage:
Der 3. Sonntag nach Trinitatis ist ein Sonntag der offenen Arme: So, wie der Vater seinen verlorenen Sohn in die Arme schließt, der reuevoll zurückkehrt, nachdem er sein Erbe durchgebracht hat, so ist auch Gott, sagt das Gleichnis vom verlorenen Sohn. „Denn der Menschensohn ist gekommen, zu suchen und selig zu machen, was verloren ist.“
Predigttext: 1. Tim 1,12–17
Gott nimmt das Verlorene an! Manchmal stehe ich da und möchte die Zeit zurückdrehen: Mein verletzendes Wort, meine falsche Entscheidung, meine Unachtsamkeit … „Wenn man es doch ungeschehen machen könnte!“ Es ist schmerzlich, wenn das nicht gelingt.
Was bei Menschen oft nicht mehr geht, bei Gott ist es möglich – das ist die Botschaft des 3. Sonntags nach Trinitatis. Gott will nicht, dass Menschen verloren gehen. Er lässt sie ihre Wege suchen und ihre Fehler machen: das Schaf, das auf Abwege gerät, der Sohn, der es zu Hause nicht mehr aushält, die Menschen der Stadt Ninive.
Doch wie der gute Vater lässt Gott sie nicht fallen: wartet, geht entgegen, feiert ein Fest für den wiedergefundenen Sohn. Und er verschont die Stadt, deren Untergang er beschlossen hat, weil sie ihre Taten bereut. Eindringlich klingt die Mahnung der Propheten: „Wagt umzukehren! Ihr könnt zurück, wenn ihr nur wollt.“
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Am 26.06.2022 begehen wir den 2. Sonntag nach „Trinitatis“
Kernaussage:
An Gottes Tisch ist Platz für alle – auch für die „Armen und Verkrüppelten und Blinden und Lahmen“, auch für die von den Straßen und Gassen der Stadt. An diesem Tisch entsteht Gemeinschaft: Aus Fremdlingen werden Hausgenossen.
Predigttext: Jesaja 55,1–5
Kein exklusiver Club „Tut mir leid, keine Zeit“ – eine Absage, schnell und achtlos dahingesagt, manchmal später bereut. Wer kennt das nicht? Wenn Gott einlädt zum Fest des Lebens, dann sollte man es nicht verpassen.
Dann gilt seine Einladung allen: Wohlhabenden und Armen, Nahestehenden und Fernen, Glaubenden und Zweifelnden. Da ist niemand, der ausgeschlossen wird. Alle, die Sehnsucht haben, alle denen ihre Last manchmal schwer wird, sind willkommen. Wohl dem, der die Einladung annimmt! Der 2. Sonntag nach Trinitatis ermuntert dazu, Gottes Einladung nicht auszuschlagen, sondern sich an seinen Tisch rufen zu lassen in eine bunt gemischte, wachsende Gemeinschaft, in der ein Klima der gegenseitigen Achtsamkeit und Wertschätzung, Offenheit für Außenstehende und Nachsicht gegen Schwächere herrscht. Christentum ist kein exklusiver Club – Gott sei Dank!
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Videos:
Bach-Kantaten für den „2. Sonntag nach Trinitatis“
Rezensionen und News nach Beendigung vom Bachfest Leipzig 2022 mit Artikel von Online Merker!
Bachfest Leipzig 2022: „BACH – WE ARE FAMILY“, 09.-19. Juni 2022
Es waren in diesem Jahr mit 64.000 Besucherinnen und Besuchern zwar weniger Gäste beim Bachfest als vor der Corona-Krise, doch dafür kamen sie aus den verschiedensten Weltregionen.
Dieses Motto hat wirklich gepasst und sich in Leipzig erneut bewahrheitet. „Endlich“, sei hinzugefügt, war doch dieses Programm für 2020 geplant worden, musste dann aber wegen des plötzlichen Corona-Lockdowns kurzfristig abgesagt und verschoben werden.
Aber nicht aufs Jahr 2021, da auch dieses schon durchgeplant war. Nun kamen alle Musikfans in diesem Jahr in den ersehnten Genuss. Das gerade beendete Bachfest Leipzig 2022 war also die erste Präsenz -Veranstaltung seit 2019. Sie wurde ein voller Erfolg und übertraf alle Erwartungen.
Der vom Rat der Stadt Leipzig 2020 gewählte neue (katholische) Anmerkung: jetzt Evangelisch) ThomaskantorAndreas Reize, ein Schweizer, brachte hörbar Schwung in den Thomanerchor und profitierte wohl auch von einem altersmäßig passenden Jahrgang. Die Knaben-Soprane gefielen ebenso wie die Stimmen der jungen Tenöre.
Zügig wurde jedes dieser Werke dirigiert, gesungen und gespielt. Überzeugend gelang insbesondere das „Gott hat den Herrn auferwecket“ vonCarl Philipp Emanuel Bach(1714-1788), dem berühmtesten der Bachsöhne, auch der Hamburger Bach genannt, den das damalige Publikum bald mehr schätzte als seinen Vater.
Sehr beeindruckend gelang dennoch Johann Sebastians jugendfrisches Himmelfahrts-Oratorium „Lobet Gott in seinen Reichen, BWV 11. – Insgesamt war es ein Auftakt nach Maß.
Foto: Bachfest Leipzig 2022: Sir John Eliot Gardiner dirigiert Schütz und Bach. Foto: Bach-Archiv Leipzig/Gert Mothes
Die wahren Highlights in (nicht nur) meinen 3 ½ Bachfest-Tagen waren ganz jedoch andere und erhielten Standing Ovations. Das eine war – wen wundert’s – ein Konzert mit dem Monteverdi Choirund den English Baroque Soloists, erdacht und geleitet von Sir John Eliot Gardiner.
Es ging um Bachs Wurzeln, in diesem Fall um „Musicalische Exequien“, eine einst berühmte Begräbnismusik für Singstimmen und Basso continuo von Heinrich Schütz(1585-1672).
Das Bachfest schrieb dazu: Heinrich Schütz galt den hiesigen Musikern des 17. Jahrhunderts als der „Vater unserer modernen deutschen Musik.“ Auch Bach wird mit dessen Werken aufgewachsen sein. Grund genug, um Heinrich Schütz, der vor 350 Jahren starb, ein besonderes Konzert zu widmen.
Weitere Inhaltsreiche Angaben sind über den nachstehenden Link zu bekommen.
Konzerte wurden vom MDR, dem Deutschlandfunk und erstmals auch von der Deutschen Welle gestreamt. Vielleicht veranlasst solches noch mehr Interessierte vom 8. bis 18. Juni zum Bachfest Leipzig 2023 zu reisen, trägt es doch den
Video – Übertragung der Matthäus Passion aus der Thomaskirche Leipzig vom 17.6.2022 auf YouTube – Thomanerchor Leipzig, Leitung: Thomaskantor Andreas Reize.
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Rezension der Matthäus-Passion vom 17.6.2022 – aus der Thomaskirche in Leipzig Aufführung vom Thomanerchor under der Leitung von Thomaskantor Andreas Reize.
Autor: Wolfgang Adam
Freitag 17.6.2022. Großartige Erlebnisse sind auf dem Bach-Fest auf so viele verschiedenen Wegen zu erleben:
So war eben (ab 20 Uhr) das Miterleben der Matthäus-Passion unter dem ThomaskantorAndreas Reize.
Seine Leipziger Premiere mit der MP. Ich sah es in STREAM in meiner ‘Leibziger Eremitage’! Wenn ich sonst in der Thomas-Kirche zuhöre, sind die Gesichter und Gesten der Mitwirkenden meist weit weg, schwierig von unten zu sehen. Jetzt gestreamt und auf meinem Tablet tadellos empfangen, nahm ich ‘hautnah’ Teil an dem konzentrierten, fast ‘ausgeschwitzten’ Geschehen auf dem Podium vor der Sauer-Orgel. Heute waren es in Leipzig 38 Grad !! Und dann das renommierte AKADEMIE FÜR ALTE MUSIK Berlin, Adie ca. 60 Thomaner, die 6 Solisten, der Kantor , die Technikmaschinerie der Life-Wiedergabe u.a auf engsten Raum in dem hölzernen ‘Aufführungsgehäuse Orgelempore’ aus dem 19.Jahrhundert.
Die Gesangs-Solisten , siehe Foto:
Dennoch war dies eine MP aus einem Guss. Der Evangelist nicht ‘eiskalt’, sondern charaktervoll, die Alt-Partie von einer Frau (Elvira Bill) gesungen-, einfühlsam und warmherzig. Das war wirklich die ‘MENSCHLICHE TRAGÖDIE PASSION’, weil die MP zu Themen rührt , die unter Menschen immer wieder geschehen: Schuld und Sühne, Vergebung, die zur Hoffnung führt, Dankbarkeit, auch Freude u.a.
Rührend: die anteilnehmenden Gesichter der Thomaner-Jungs (ich hatte auch 2-3 Mädchen – (siehe Anmerkung: *) – ausgemacht (Gut so !!!), die Mimik und die ausholenden, tief greifenden Bewegungen des Thomaskantor Andreas Reize. Er kam mir vor wie ein ‘ALBATROS’, der alles mitreißt und schwungvoll nach vorne bringt! Das war voller Einsatz !! Spitze !!
*) Anmerkung: Es waren Jungs von den Thomanern mit langen Haaren, keine Mädchen.!!
Eine weitere Rezension zum Bachfest 2022 Leipzig: Autor Wolfgang Adam
Zuvor am Nachmittag besuchte ich den riesigen Hauptbahnhof mit all seinem als ‘Panorama-Bahnhof’ getarntem Kommerz. Doch da waren Bach-Töne in dem Reisetrubel zu hören. In der Osthalle stellte sich ein Jugendorchester vor. Mehrere poppig angestrichen Bach-Figuren betonen, dass Bach auch im Reisetrubel dabei ist und in der Jugendmusik angenommen wird.
Am Beginn des Tages wieder der Morgen-Gottesdienst, diesmal in der Michaeliskirche, mit der tröstlichen Bach-Kantate BWV 6 ‘Bleib’ bei uns, den es will Abend werden. Davor Teile aus dem Messias von Händel. Der Kassler Bach-Chor tat sein Bestes dazu.
Dann In der Mittags-Zeit in der Thomas-Kirche eine musikalische Überraschung. Drei hochkarätige Bach-Kantaten( BWV 124,3,111), aufgeführt von einem machtvollen Chor aus Kanada. Dieser ‘Ottawa-Bach-Chor’ unter Lisette Canton zeigte uns, dass die Chorbässe im polyphonen Geflecht der Stimmen die Dominanz haben können. Nicht der Chor-Sopran, sondern diesmal die Männer boten die stimmgewaltige Grundlage. Im Solistenquartet war auch der Bariton für mich der Star der Darbietung.
Gute Nacht. Morgen wird bei der 14 mein letzter Tag zu genießen sein. Nicht vergessen: noch einmal in den Brunnen vor der Nikolai-Kirche eintauchen. Die 14-, von der man gesagt hat, sie solle ‘Meer’ heißen, kühlt hier Adern und Durchhaltevermögen.
Weiterhin stelle ich für jeden Sonntag / Feiertag im Kirchenjahr für die Besucher von
„Volkers Klassikseiten J.S. Bach“
eine Hör- oder Sehprobe, mit Bach-Kantaten und eine „Bach-Kantaten-Beschreibung“ für den entsprechenden Sonntag-Feiertag im Kirchenjahr zur Verfügung.
Am 19.06.2022 begehen wir den 1. Sonntag nach „Trinitatis“
Kernaussage:
Der 1. Sonntag nach Trinitatis richtet den Blick auf den Nächsten: „Dies Gebot haben wir von ihm, dass, wer Gott liebt, dass der auch seinen Bruder liebe“. Und seine Schwester.
Predigttext: Joh 5,39–47
Achtsam für Gottes Stimme: Die einen predigen Gesundheit oder Erfolg, andere Reichtum oder Schönheit. Im Dschungel der fast unbegrenzten Sinnangebote kann man sich leicht verlaufen.
Welche Heilsversprechen führen in die Irre? Welche der mir angebotenen Wege führen wirklich zum Leben, sind von Gott? Der 1. Sonntag nach Trinitatis ermuntert dazu, achtsam zu bleiben für die Stimme Gottes zwischen den vielen Stimmen um uns. Dazu gibt es Hörhilfen: die Worte und Werke Jesu, das Zeugnis von Mose und den Propheten, ein Bekenntnis, das an Gott allein festhält und nach Gottes Willen fragt. Wer dem aufmerksam folgt – und vor Schwierigkeiten nicht flieht wie Jona –, der geht den Weg der Liebe, die sich furchtlos und freigiebig dem anderen zuwendet.
Videos: Bach-Kantaten für den „1. Sonntag nach Trinitatis“
Weiterhin stelle ich für jeden Sonntag / Feiertag im Kirchenjahr für die Besucher von
„Volkers Klassikseiten J.S. Bach“
eine Hör- oder Sehprobe, Radio-Programme mit Bach-Kantaten und eine „Bach-Kantaten-Beschreibung“ für den entsprechenden Sonntag-Feiertag im Kirchenjahr zur Verfügung.
Am 12.06.2022 begehen wir den Sonntag: „Trinitatis“ Tag der Heiligen Dreifaltigkeit !
Trinitatis Kernaussage:
„Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen“ – dieser Gruß am Anfang des Gottesdienstes oder am Anfang der Predigt nimmt das Thema des Sonntags Trinitatis aus: Gott ist einer. Und ist zugleich drei: Vater, Sohn und Heiliger Geist.
Predigttext: 2. Korinther 13,11–13
Gott ist Beziehung Gott Vater, Sohn und Heiliger Geist, der eine Gott in drei Personen – viele tun sich damit schwer. Drei in einem – wie soll das gehen?
Am Sonntag Trinitatis feiern Christen das Fest der Dreieinigkeit Gottes – einer theologischen Idee, die schwierig ist und doch viel über das Wesen Gottes aussagt. Gott ist umfassender, als ein Mensch begreifen kann. Aber er lässt sich auf eine Geschichte mit den Menschen ein und offenbart ihnen mit der Zeit immer mehr von sich: Als Vater erwählt sich Gott ein Volk, als Sohn kommt er allen Menschen zum Heil. Schließlich bezieht Gott in jedem einzelnen Wohnung: als Begeisterung, als Tröster und als Liebeskraft. Gott ist reine Beziehung. Niemand ist von seiner Gegenwart ausgeschlossen. Gott kann und will nicht für sich sein. Ein Ausdruck dafür ist seine Dreieinigkeit.
Was würde fehlen ohne eine der drei Personen? Die Stärke des Schöpfers? Die Menschlichkeit Jesu – auch im Leiden? Die Gegenwart Gottes im Geist? Gott ist in sich Gemeinschaft. Ich versuche, mir das vorzustellen: Eine Gottheit, die durch und durch Liebe ist, die nicht für sich bleiben kann. Und die meine Gesellschaft sucht. Die feste liebt und mich neben sich auf die Bank zieht und sagt: Komm, sag ehrlich, wie geht es Dir. Nicht umsonst ist die Trinitatiszeit die beste Zeit für Gemeindefeste und Geselligkeit.
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Videos: Bach-Kantaten für den Sonntag: „Trinitatis“